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Wir zeigen tägl. im "Filmrauschpalast" in Moabit, Lehrter Str. 35, 10557 Berlin (Nähe Hauptbahnhof): 00 SCHNEIDER - IM WENDEKREIS DER EIDECHSE tägl. 22.00 Uhr, ab Donnerstag, 9.1.2014 tägl. 18.00 Uhr. Ab Donnerstag, 16. Januar 2014 tägl. um 22.00 Uhr BLUE JASMINE Ebenfalls im Januar ersteht eine sog. multi-purpose-Breitbildwand - mit stark geschwungener Durchbiegung so wie hergerichtet für alle standardisierten Filmformate.
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Danke Dir herzlich für die Expertise - beim nächsten Objekt würde ich dies durchziehen wollen. Zwischenzeitlich haben wir uns hier auf eine erste Version geeinigt, an der Mitte Januar weitergebaut wird: eine lochlose, aber schalldurchlässige Textilbildwand, umgenäht von der Sattlerei. Und mit vorzubiegenden Keder-Profilen. Durch die umgenähte Falz sozusagen ist ein Seil gezogen. Beides wird dann durch bodenseitig wie deckenseitig gespannte Kederprofile gezogen, wodurch die Längstspannung gleichmässig verteilt wird. Die Erstausführung ist für 90 Grad vorgesehen, ähnlich dem CINEMIRACLE-Verfahren. Spätestens Ende Januar ist das Konstrukt dann fertig und zieht sich von Wand zu Wand auf die volle Saalbreite. (Zu früh hatte ich "2001: A Space Odyssey, O.V." bestellt, weil wir zwischen den Feiertagen eigentlich fertig werden wollten). Eine radikal abweichende Version entsteht für die 70mm-Projektion in Ultra Panavision 70: nur für dieses Format käme eine vollkommen fache Bildwand. Mit BEN-HUR ist der erste Film darauf geplant. Dieses Projekt wird noch nicht im Januar realisiert. ;-)
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Alleinstellungsmerkmale können ein einziger oder auch mehrere sein. 35mm-Film sehe ich seit 1895 als Alleinstellungsmermal ortsfester Filmtheater, nicht immer aber einen dunklen Raum (Theater und Oper nicht zu vergessen oder noch andere Etabissements, die darüber verfügen). Gesetzliche Rahmenbedingungen können auch restriktive (Verbots-)Maßnahmen tangieren. Auf Film bezogen gibt es sie seit jeher weltweit aus guten Gründen (Kartellrecht, Umweltmassnahmen, Jugendschutz, Auswertungsfenster). Eine Wildwest-Mentalität wäre oft die Alternative. Ich wünsche sie mir nicht. ;-) Sehr viele. http://www.uni-augsburg.de/akademische_frage/12_Richterspruch_oder_Gesetz.html
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Warum der wenig warmherzige Hieb auf unsere Mitdiskutanten? Menschen beeinträchtigter Wahrnehmung eben so wie Universitäts-Professoren haben ernstzunehmende Gründe jeweils zu sagen: "heute ist alles besser" / "früher war alles besser". @tk-bastler hat alles eingängig und einleuchtend beschrieben. Und gleichzeitig Dienenigen "Ewiggstrige" genannt, die blindem Marktutopismus nachhängen. Der Markt regelt leider nicht alles! Film ist nicht nur Massenprodukt, sondern auch Experiment, ist Kunst und Risiko. Auch politische Propaganda und damit oft mitnichten massentauglich. Leider schielen immer mehr Avantgarde-Regisseure und auch Major-Companies auf die bislang noch immer als Nachauswertungskette eingestuften Medienträger und Dienste - am Kino vorbei. Da sich in diesem Begehren Kommerz wie Avantgarde kreuzen, kann tatsächlich von der Entstehung neuer Leitmedien die Rede sein. Es gibt sicher Gründe dafür, die Kino-Rezeption als die eindringlichste zu erachten und zu verteidigen. Aber ein Garant für eine ewige Vorherrschaft der theaterbasierten Darbietung ist die derzeitige Entwicklung nicht. Durchaus ist möglich (und geschichtlich bewiesen), dass sich das Schlechtere durchsetzt. Darum führen m.E. sämtliche Kino-Typen seit Jahren einen Verteidigungskrieg, ohne an die Vorherrschaft der Zwanziger oder Fünfziger Jahre anknüpfen zu können. Der 35mm-Film konnte im Connex der Herausbildung marktwirtschaftlicher, sozialistischer oder standardisierter Forderungen lange Zeit als wirtschaftliches und technisches Alleinstelliungsmerkmal der ortsfesten Filmtheater gelten. Mit großen qualitativen Abstand zu anderen Medien wie Fernsehen oder Rundfunk. Dieser Abstand ist dahingeschmolzen und das Konsumverhalten ist flatterhafter als noch vor Jahrzehnten. Dabei hat sich das Wertebild soweit gewandelt, dass die Konsumtion eines Films quasi zum Nulltarif oder als illegaler Download zur Selbstverständlichkeit gehört. In einer Zeit grossgeworden, als diese Konkurrenz sich noch in Grenzen hielt, finde ich das beängstigend und sehe auch nicht, dass ungezügelte Märkte uns mehr Glück, Frieden und Ordnung bringen. Es bedarf also gewisser Eingriffe auf gesetzlicher Ebene, um das Schlimmste zu verhindern und Kultur zu schützen. Und des Überdrusses von Berieselungs-Medien.
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Die Sache nagt an meinem Gewissen ... und den entsprechenden Technikleiter, Herrn D, erreichte ich noch nicht. Sein Kollege ließ indessen verlautbaren, dass auf dem NuOptix-Aggregat ein Dolby-Emblem haftete. Demnach kann ich die Aussagen noch nicht revidieren. Kopierwerke mit angeschlossener Tonabteilung hätten somit Sondervereinbarungen mit Dolby schliessen können bzw haben sie in diesem Falle auch geschlossen. *** Ohne abzulenken - interimsweise einige Eindrücke neuerer Transfers (auf Blu ray - resp. auf DCP kaum anders zu erwarten): NIAGARA, EAST OF EDEN, CARMEN JONES: ein Desaster. WAR AND PEACE (VistaVision): enttäuschend. THE BIRDS: exzellent. Ein Super-Desaster: die HDTV-Ausstrahlung auf "arte" von SPARTACUS. Braun, dabie ohne Relief, Kontraste oder Schärfe. Dementgegen wurde vor einigen Jahren auf RTL ein im Bildformat auf 4:3 festgelegter Transfer gezeigt (und beide Transfers gehen auf die Harris-Restaurierung von 1989 zurück): auf RTL mit hervorragenden Farben und direktionalem, dynamischen deutschen Ton. "arte" nun kündigte seine Ausstrahlunge mit Superlativen ohne Gleichen an. Zu Erinnerung: Als der Film noch ordentlich in 70mm oder auf 35mm Technicolor gezeigt wurde, prahlte niemand mit der Qualität. Dass "arte" immer wieder unkritisiert davon kommt und dann die Nomenklatura an Filmexperten über ihren Lieblingssender schweigt, verstehe ich einfach nicht. Sowas fällt nun wirklich ins Auge, beleidigt doch sehr das Ohr. Es funktioniert wie in einer kollektiven Selbstbeweihräucherung: alle finden es "so gut wie noch nie". Die Motti: "HD - schärfer als die Realität ... Kino war gestern".
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"tagesthemen" strahlen nachher einen Report aus. Wer ein wenig Zeit zum Fernsehgucken hat, schalte doch die ARD ein gegen 22.15 Uhr.
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Ein Screen, der beim Bau einmal für 8-perf 70mm.Projektion ausgelegt war. Das Projektionssystem soll aber nie eingebaut worden sein. Seinerzeit ein Kind von Georg Fricker?
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Guter Bericht von @uly, danke dafür. Vorgestern auch dort gewesen, hätte ich nicht erwartet, wie gross die Enttäuschung dann doch ausfiel. In Farbabstimmung, Dichte, Szenenschärfe, Farbalance und Treue, Bildkomposition, Transfergüte, Auflösung und Projektionsschärfe (das Vorprogramm sogar total out of focus) ein Desaster in Anbetracht des versprochenen claims "IMAX is believing". Die Filmemacher sind von Schuld nicht ganz freizusprechen: denn gab es eine einzige Einstellung, die wirklich faszinierte und bezauberte? Irgend ein Shot, wo man sich sagen müsste, "das war`s auf IMAX 65mm" wirklich wert und man nagelt sich das Bild an die Wohnzimmerwand? Bereits an DARK KNIGHT teils DMR - teils in echter Analog-65mm-Direktkopierung zum 70mm-Positiv erarbeitet - schieden sich die Geister. CATCH OF FIRE aber ist der Tendenz nach der Abgesang des Gesamtanspruchs auf allen Gebieten. Die Bildwand übrigens etwas kleiner als zu Zeiten der IMAX-Analog-Projektion an diesem Standort. Der Sound war fast nur Mittelwellengüte, teils Sprachunverständlichkeit, wabblige Bässe, kraftlose Höhen, diffuses Panorama und verschwimmende Direktionalität. Gute 35mm-Projektion einer Referenzkopie hätte ich vorgezogen.
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Das Problem einer zu kleinen Bildwand (und daraus resultierende Anregungen eines neuen Bildwandrahmens) wurde doch noch angegangen. Nicht nach dem Extremvorschlag ausgelotet, den Rahmen vertieft im Bühnenböden (und leicht höher zum Deckenansatz) zu erweitern. Aber mithin im Rahmen des vorgegebenen Bühnenrahmens. Kein Höhengewinn, sondern um anderthalb Meter Breitengewinn, die Sinn machen. Das ist sicher nicht die Umsetzung die "Vierte Wand = Leinwand". Aber das Schimpfwort "das Zoo Palast-Bild war immer eine Briefmarke" (eine Folge unsinniger Kaschierungen bis 2009) ist damit vom Tisch. Der Vorhang mit der Bordüre der letzten Betriebsjahre in der Max Knapp Kommanditgesellschaft / Norden Knapp & Co /Berliner Filmtheater GmbH mit Übergang zu den H.-J-Flebbe-Betrieben - war er, so frage ich, auch so zur Eröffnung, oder handelte es sich 1957 um eine homogene Fläche ohne Zierde? Die Decke wurde schwarz gestrichen, und das ist gut so - und eine kleine Reminiszenz an den "Royal Palast", zumindest aber Ausdruck der Erfahrung mit CinemaxX Saal 7 am Potsdamer Platz. Vielleicht haben Sprechbühnen helle Decken (wer sie vermissen sollte), aber in Filmtheatern sind sie eher zu vermeiden. Die Beleuchtung kann changieren: Heute abend vielleicht ein wenig zu expressiv (geschmackliche Anm.). Die Vorstellung fürdar, durch einen besonders intensiven Farbton auf der eher neutralen Frontfassade des Kubus eine Signalwirkung zu entfachen, ist nachvollziehbar. Oft wird der Ansatz später ein wenig zurückgenommen und vielleicht einer dezenteren Farbbeleuchtung weichen. Die Anordnung der Kassenhäuschen knüpft an die UCI-Konfiguration an, die ich immer sehr gelungen fand. Der ursprünglich orthogonal angeordnete "Kassenriegel" der alten Kassenhalle um 1957 nämlich konnte zu wenige Besucher abfertigen und verursachte Schlangen fast bis zum Breitscheidplatz. Und der Riegel hatte ästhetisch eine geringere Wirkung als die triadische Kassenanordnung seit 1993 (Einstieg UCI Kinowelt) / 2013 (Einstieg Premium FTB), welche geradezu soghaft den Publikumsstrang in das Foyer überführt.
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Die "Sperrung" für die 70mm-Fassung von 2001: ODYSSEE IM WELTRAUM für den "Royal Palast" wurde erstmalig 1985 für die Spätschiene im "Delphi Filmpalast" so wie 1988 für die Eröffnung des neuen "Gloria-Palast"-Kinos am Kurfürstendamm aufgehoben.
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Mit dieser Anekdote hat die TAZ dann doch noch die "Büchse der Pandora geöffnet". Jetzt werden Erbsen von mir gezählt, bis die Büchse bröselt! [scherzformuierung] Etwas Püree für den geneigten Leser: 2001: ODYSSEE IM WELTRAUM ist niemals im "Zoo Palast" gezeigt worden. In der Epoche der Roadshow-Kinos war das Epos von den Verleihern MGM, später CIC und dann UIP für einen benachbartem Filmpalast, den "Royal Palast", gesperrt worden. In einem anderen Interview (s.o.) findet Herr Flebbe die DP75-Projektoren erhaltenswert, da damit BEN HUR und DOKTOR SCHIWAGO gezeigt werden können. Diese Filmtitel wurden in der "Zoo Palast"-Vergangenheit noch nicht eingesetzt. Sie waren in der Berliner Lokalgeschichte bisher Domäne der 70mm-Häuser "Delphi Filmpalast am Zoo", "Royal Palast im Europacenter", "MGM-Theater Kufüstendamm" und "City im Europacenter". Die "Kathedrale des Schauens und Staunens", wie ich überenthusiastisch gern "Royal Palast" und "City" im Europacenter bezeichne, hatte bis Anfang der 1990er Jahre viele Eigenschaften, die obenstehend von kritischen Forumskollegen gefordert sind: die größte Breitleinwand der Erde, eine am modernen Operbau orientierte Akustik, die Funktion des Black-Box-Saales (obwohl niemals schwarz: farblich und räumlich dem Gefühls des Aquariums entlehnt. Der Blick auf den Riesenbogen von Vorhang und Cinerama-Bildwand schweifte wie aufs Meer hinaus...). Später wurde alles schmuddeliger und kleinformatiger. So kommt es, dass man in der Aufregung um die Wiedereröffnung dem "Zoo Palast" Legenden andichtet, die aus einem anderen Universum stammen. Ein "Zoo Palast" ist das gelungene Beispiel für Gala-Veranstaltungen und theatergerechtes Ambiente. Eine Sehmaschine allerdings, ein Breitwandtempel oder eine Akustik-Orgie wurde architektonisch erst Ende der 1950er Jahre zum Ideal großer Kinobauten: von denen Imax später profitierte (dabei aber Breitleinwände vergass). Das alte Westberlin mit gelegentlichen Besuchmöglichkeiten in Berlin - Hauptstadt der DDR fand ich sehr reichhaltig; ähnlich Paris und London, in dem ebenfalls die herausragendsten Breitwand-Paläste verschwanden. Mit Ausnahme des Cinerama Domes in Los Angeles oder dem Seattle Cinerama, die nicht einmal die größten Roadshow-Theater ihrer Zunft waren, hat kein echtes Superbreitwand-Haus überlebt - und es fehlen Filme, die sich ideal in das Ambiente einfügen.
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Die Antwort - wäre sie vielleicht eine Entsprechung der Aura auf der sozialen und kreativ-technisch/künstlerischen Ebene? Das konkrete Durchleben und Nachleben von Vergangenheit, gelebtes Handwerk und Inhaltsanalyse? Spannende Frage.* ** https://www.taz.de/Zoo-Palast-in-Berlin/!127964/ http://www.berliner-zeitung.de/berlin/traditionskino-berliner-zoo-palast-oeffnet-wieder,10809148,25103172.html https://www.facebook.com/ZooPalastBerlin ** Hier das "Panorama" in der Silbersteinstrasse in Berlin Neukölln (wo ich 1978 GOLDFINGER erstmals sehen wollte - nur dass die Spielstätte zwei Tage vor meiner Ankunft überraschend "geschlossen" hatte):
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Man hätte nicht gedacht, daß massive Maßnahmen zur Akustikoptimierung in anbetracht der kritischen Größe des Riesensaals so deutliche Ergebnisse nun brachten (tlws. waren die Dämmvorrichtungen 1956 aus kostengünstigen Materialien der Aufbau-Ära kurz nach dem Kriege errichtet worden). So gelingt es, selbst reine auf Akustik abgestimmte Zweckbauen am Potsdamer Platz (etwa CineStar mit Dolby Athmos oder das "neue" Imax, das ich gestern besuchte), zu überrunden. Mit grosser Konsequenz wurde von der Architektengemeinschaft Suhren + Maske die Idee verfolgt (und realisiert!), nicht dem nüchternden Zeitgeist rein funktionaler Auditorien zu verfallen (die heute von Tonstudios, Black-Boxen oder Teppichlagern kaum zu unterscheiden sind). Verfallen ist man dort der Faszination der historisch überlieferten Palette von Kinobaustilen und der Erkenntnis, dass darub nicht selten bleibende Maßstäbe geschaffen wurden. Diese Erfahrung kennen wir ja auch aus der Kunst. Oder aus der Literatur oder auch aus Filmklassikern. Im Vorfeld der Eröffnung wurde daher eine längere Recherche zum Kino- und Industriearchitekten Gerhard Fritsche betrieben, die auf 12 Stelen vor dem Kino-Entré ihren Niederschlag findet. Der große Wurf der Innenausrichtung liegt aber in der kühnen Vorstellung, Jenes, was gut war, wiederzubeleben oder in den modernen Veranstaltungsbetrieb so einzubinden, dass zeitlos wirkende Kinoräume von Bestand entstehen. Was zeitlos ist, wird zumeist erst nach Jahren und Jahrzehnten deutlich - und das Beschränken auf nur moderne und aktuelle Stile im Theaterbau und Kinobau führte bekanntlich zur Enttäuschung über die Multiplexe, deren Faszination nach nur wenigen Besuchen für Teile des nachdenklicheren Publikums abgeschliffen war. Man hat es also gewagt, ganz radikal frühere Bezirkskinos des Gerhard Fritsche, etwa das "Panorama" in der Silbersteinstrasse, in das Denkmal "Zoo Palast" zu verpflanzen und dem Schachtelkinosyndrom der Anbauten der 70er Jahre eine Absage zu erteilen. Es bleibt abzuwarten, ob die bisweilen mit der Nierentisch-Ästhetik beschriebene Ausdrucksform bei gerade jüngeren Zuschauern Anklang findet. So gibt es auch seit jeher die architekturtheoretische Kritik an einer zu strikten Replik einer früheren Epoche, denn diese sei eben nicht wiederholbar, sie scheine nur nur gebrochen in unsere Zeit hinein, und man könne sie allenfalls nur als Zitat einarbeiten. Dieses dialektisch geprägte Theorem der Avantgarde aber hat sich meines Erachtens doch ebenfalls abgeschliffen? Ganze Generationen an Kinobetreibern, Architekten und Filmfestivals, die bisweilen primär der Filmgeschichte und gesellschaftlichen Veränderung sich verpflichtet fühlen, haben ausser dem Zitieren wenig hervorgebracht. Weder wuchsen die neuzeitlichen historischen Zentren der kommunalen Kino- und Geschichtspflege über den Black-Box-Standard hinaus, noch waren die Macher der kulturellen und historisch avancierten Kinoarbeit gewillt oder imstande, die Vielfalt der Archivkopien und Formate anständig zu bedienen. Es ist daher mehr als beglückend, dass dieser Misere des "Immergleichen" ein Lichtblick entgegensetzt werden kann. Auch aus der Erkenntnis genährt, dass nur das coole Zeigen von Filmen nicht mehr ausreicht. Auch aus der Einsicht, und so steht es mit Bezug auf Siegfried Kracauer auch auf den Stelen der Ausstellung manifestiert, dass das Kino seinen Alleinstatus unter den Freizeitbeschäftigungen eingebüsst hat. Und um so mehr daher die Chance besteht, aus ihm jetzt etwas Besonderes zu machen.
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Hat der illusionierten bürgerlichen Gesellschaft den "Spiegel" vorgehalten und Politprominenz bis aufs Blut gereizt. Aber der Staat hatte in ihm auch ein Feigenblättchen, mit dem er sich als grenzenlos liberal und meinungsoffen präsentierte. Man könnte sagen: Fernsehen ist zu 99 % scheisse - aber beim Einschalten seiner Sendungen ging die Sonne auf.
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Aktuell weitere Links, wobei die Mitteilung des Eröffnungsfillms mit Ben Stiller ins Auge fällt. Auch der Web-Auftritt ist recht geschmackvoll gestaltet. So langsam also gilt: "am Zoo geht`s los!" http://www.morgenpos...Zoo-Palast.html
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Auch das gehört zum freien Recht auf Meinsungäusserung - und ich habe es bisweilen getan. HJF ist von teilweise guten, aber auch schlechten Beratern umgeben. Die bereits viele Monate vor Eröffnung des SAVOY in Hamburg oder jetzt des ZOO PALAST eingereichten Vorschläge (Schenkung der Original-DP70 des SAVOY, Bilder der grösseren Bildwand als Orientierung), aber auch Bitten um Umbauten im Bühnenbereich des ZOO PALAST zwecks Bildvergrösserung verhallten ohne Resonanz. Neben enormen Begabungen ist HJF auch zu attestieren, dass ihm im Detaill dann oft Kraft und Durchsetzungsvermögen fehlen. Es fehlt das letzte Quäntchen an Konsequenz, um wirklich als grosser Kinomacher in die Geschchte einzugehen. Schade, aber es gibt ja noch immer die Programmkinos, die die Lücken füllen - und auch Curved Screens und 70mm einbauten.
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50 Jahre "Kino International" - schwache Vorstellung
cinerama antwortete auf showmanship's Thema in Allgemeines Board
Was prinzipiell auch gut ist, eine Planwirtschaft zu erwägen. Dennoch mussten gerade die 70mm-Kopien der Westproduktion teuer über den Aussenhandel eingekauft werden. Ob dabei nur gut erhaltene Kopien oder gar neu gezogene in Betracht gezogen wurden, weiss ich nicht genau. Es ist immer die Rede von deutlich fünfstelligen Beträgen für die 70mm-Fassung. Weltexklusiv nur für die DDR, erzählte mit der Chefvorführer des "Kino International" 1991, wurde CHROMWELL als 70mm-Kopie angeliefert. Muss man mal auf die Coate-Liste gucken, ob er nicht auch im angloamerikanischen Raum auf 70mm lief. Die mir zuletzt im "International" über den Weg gelaufenen Vorführer haben übrigens jahrzehntelange Praxis. Es ist keine personelle, nicht einmal eine technische Frage, dass in diesem Kino keine Filme diese Genres oder dieses Formats laufen. Der Aufwand erscheint der Geschäftsführung der Yorck GmbH einfach zu hoch in Relation zum zu erwartenden Nutzen. Das wurde mir einmal ehrlich und ohne Ressentiments gesagt. Die Wirkung des 70mm-Bildes in diesem Haus (sofern die Kaschierung wieder von 2.39 : 1 auf 2,2 : 1 reaktivierbar wäre) ist passabel, aber nicht spektakulär. Dazu ging dieses Haus m.E. zu viele architektonische Kompromisse und Anbiederungen an den Zeitgeist ein. Ein sehr gutes Filmtheater, aber keine Neuschöpfung. Die Vorbilder eines Solitärbaus aus Moskau sind unübersehbar, was nichts Abfälliges zu Moskauer Roadshow-Kinos besagen will, im Gegenteil. Die Akustikdecke gefällt mir in keiner Weise - andere lieben sie. -
Auf meiner 70mm-Kopie zählte ich 190 Minuten, und bereits Anfang der 1980er Jahre besass die bundesdeutsche 20th Century-Fox angeblich nur noch 1 35mm-Kopie, die sie als gestückeltes 155-Minuten-Elend durch die Kinos sandte. Manchmal wird man fast zum Freund der Digitalsierung, sobald man an solche Ereignisse zurückdenkt. Als ich die längere 70mm-Fassung spielen wollte und der nichts habenden Fox dennoch ihre Mindestgarantie freudig zahlen wollte, gab es böses, böses Blut.
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Die TV-.Fassungen habe ich unterschiedlich in Erinnerung: auch mit nachgemachtem Titel, zuletzt auf einem der Kirch-Sender zu sehen. Die ältere DVD der rekonstruierten Fassung beruht ebenfalls auf dem originalen Interpositiv, in dem bereits alle Farb-. und Lichtwerte der endgültigen Fassung enthalten sind. Mit wie gesagt kleineren Unausgeglichenheiten der Szenen, ansonsten ein Zeugnis guter Intermediates der 60er Jahre. Diese Fassung mit der Fernsehfassung auf Betamax-Band zu vergleichen, wäre auch nicht ohne Reiz. Negativ-Scans sind dagegen ohnehin mit Vorsicht zu geniessen. Hinzukommt, dass man nicht genau weiss, was mit dem 50 Jahre alten 65mm-Negativ tatsächlich los ist. Bei der letzten 70mm-Kopierung wurde es ja noch als gut erhalten beschrieben. Leider sieht man davon selten entsprechende Frames in der Öffentlichkeit und wundert sich dann über das matte Grün und den zu kühlen, denaturierten Look der Blu ray Disc.
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50 Jahre "Kino International" - schwache Vorstellung
cinerama antwortete auf showmanship's Thema in Allgemeines Board
GOYA -
Auf Anlagen im Studio betrachtet war das Ergebnis m.E. blau und auch matt und müde in der Dichte. Wollte ein anderer Sammlerfreund auch erst nicht glauben: man lässt sich ja schnell von Schärfe, Bildstand und Raumton fesseln. Also kein böses Blut hier (wie es preston sturges ironisch gerne schürt, um Leute auseinanderzutreiben). Nur die Ermunterung, doch noch ein zweites Mal bitte zu vergleichen. Wir haben dann nacheinander die erste Stunde via Blu ray und dann via ältere DVD gezeigt. Das war dann traurig zu erkennen, dass auf der DVD (resp. dem 35mm-Interpositiv) bis auf gewisse Unausgeglichenheiten so wie auch Abstriche aufgrund des Intermediate-Prozesses (minimal rostbraune Hauttöne) der Farbcharakter und die Dichte sich der Premierenfassung (und allgemein einer Eastman Color-Originalkopie) so deutlich annäherten wir keine andere verfügbare Version. Einige Home Theatre-Freunde in USA haben das glaube ich auch mittlerweile bemängelt. Diskutiert hatten wir über die Veränderungen einmal in diesem Thread: http://www.filmvorfu...er/page__st__60 CLEOPATRA ist ein Wunder an Farbbeleuchtungseffekten und akkurater Kadrage. Jede einzelne Einstellung des Films würde ich mir gerne einrahmen und vergrössert an die Wand hängen. Auch Alex North`s Musik, insbesondere in der Beischlafszene zwischen Rex Harrison und Elizabeth Taylor (mit Filter fotografiert), ist überirdisch.
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50 Jahre "Kino International" - schwache Vorstellung
cinerama antwortete auf showmanship's Thema in Allgemeines Board
Pyrcon UP700 seit Ende Januar 2009 entfernt. Ersatzweise DP70 vom geschlossenen CITY IM EUROPACENTER (Bi-Kino zum ROYAL PALAST). Der Artikel hat aus den greifbaren Informationen das Beste gemacht, wenngleich natürlich Kritik bei Jubiläen verpönt ist. Die Geschichte zum Eröffnungsfilm 1963 stimmt. Dass aber aufgrund von unsachgemässer Lagerung der Film ständig riss, schliesse ich aus. Die Gründe für eine andere Ursache: Besonders akkurat muss die Schlaufe nach der Schaltrolle stimmen. Denn wenn auf einer 70mm-Kopie längere Folien für die dort jahrzehntelang gepflegt Überblendung geklebt wurden und die Schleifengrösse inakkurat war, riss der Film. Jedoch waren die zuletzt eingebauten UP700 nicht die UP700, mit denen 1963 eröffnet wurde. 1 oder 2-mal im Jahr wurde auch das Malteserkreuzgetriebe getauscht. Die Relaistechnik war anfällig. Alles aber keine Gründe, authentische Bildwerfer der Eröffnungen gegen dann miserabel in Betrieb genommene DP70-Typen zu ersetzen, womit sämtliche Berlinale-Vorführungen von 2009 auf ein Hinterhof-Niveau abrutschten. -
Leider wurde verabsäumt, von diesem Film repräsentative neue Filmkopien oder (ersatzweise) Silberscheiben herzustellen, die dem Originallook entsprechen, Die neue 70mm-Kopie von 2008: ein Deasaster. Die Blu ray: etwas einheitlicher, aber klatschblau Die alte DVD (reconstructed version): einwandfreie Farben und Kontraste.
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Ab heute die Ausstellung zum Thema: Gerhard Fritsche, Architekt 1916-1965 - Bauen für ein neues Berlin 1950-1960 Seid herzl. eingeladen zum Rundgang über 14 Exponat-Säulen zum Kinoarchitekten Gerhard Fritsche (MGM-Theater, Kindl-Kino/Astor Lounge, Panorama Britz, Panorama Neukölln, Panorama Zehlendorf, Marienbad-Lichtspiele, Zoo-Palast)! Versammlungsort: Vorplatz des Zoo-Palast-Kinos. Zeit: 16.00 Uhr. Datum: Dienstag, 12.11.2013. Eintritt frei - jeder kann kommen, gucken und zu allem plaudern... Zum Thema kuratierend beigesteuert haben u.a. Ed Zacharias/J-P Gutzeit (Kinomuseum Berlin e.V.) bisang unbekannte Bilder, Fotos und Interviews
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50 Jahre "Kino International" - schwache Vorstellung
cinerama antwortete auf showmanship's Thema in Allgemeines Board
Es wurde seinerzeit sehr engagiert um diese Frage diskutiert - und in Anbetracht des desolaten Zustandes des (auch mir aus der Arbeitspraxis im Royal/City bekannten) DP-70-Equipments wurde schnell klar, dass die mit der Reihe befassten West-Techniker der Berlinale zunächst mit Pyrcon UP700 nicht klar kamen und schliesslich selbst das "Westprodukt" DP-70 nicht in den Griff bekamen. Auf http://www.filmvorfu...d/page__st__320 Thread #337 oder #338 Auf 10 Seiten redeten sich einige die Köpfe heiss. Auf hohem Niveau allerdings, das im Gegensatz zum Unvermögen der Veranstalter steht. Folgen hatte es keine. Die Pyrcon UP700-"Stammprojektoren" wurden m.E. denkmalsunwürdig und technisch unsubstantiiert in Rente geschickt. Von preston sturges leider bejubelt. So viel zu Demokratie, Pluralismus, poltical correctness und Kreativität in der beleuchteten Szene.