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Zu @magentacine: er führte obenstehend an, von HAMLET vermutlich eine Dupkopie in Karlsruhe gesehen zu haben. Vermutlich auch ein Dup bei der 4K-Sichtung von LAWRENCE OF ARABIA an anderer Stelle dieser Debatten... Eigentlich ist der Unterschied bei gewissen Seherfahrungen zu erkennen oder (falls einmal Unsicherheiten auftauchen) mit ein wenig Mühe durch die Kopie selbst klar beweisbar. Eine Körnigkeit der Karlsruher HAMLET-Kopie kann ich nicht unterstellen, denn es war hier zunächst gesagt, dass ein Bekannter diese (oder Szenen daraus) bei der dortigen Vorführung so empfunden hat. Dies erhoffte ich bestätigt oder gerne widerlegt wissen - welchen Zweck sonst hätte diese Anfrage? Zumal @magentacine HAMLET evtl. für eine Dupkopierung hielt, fiel mir der Hinweis meines Bekannten wieder ein, der eine für Dupkopierungen oft auftretende Erscheinung (-> Körnigkeit) erinnerte. Für @preston sturges ist dieser Klärungsprozess Ausdruck der Ferndiagnose oder schlicht verrückt. Im Absatz davor verteidigt @preston sturges den Hinweis auf die Erstaufführung von 1996. 1996 hatte ich Gelegenheit, die einzige in Dtl. verliehene 70mm-Kopie in zwei unterschiedlichen Kinos zu sehen. Eine Filmkopie, die sich bereits bei der ersten Auffblende als Direktkkopie vom Originalnegativ charakterierte: mit großem Unterschied zum 3 Jahre zuvor zumeist als Dukopie gezeigtem IN EINEM FERNEN LAND ("Far and away"). Die unerhörte Feinkörnigkeit der HAMLET-Kopie, die Bildruhe und auch der Kontrast ließen trotz einiger Fehler keine andere Deutung zu. Als ich die Kopie schließlich in der Hand hielt, bestätigte sich der Eindruck durch verschiedene Parameter einer Dup- oder Direktkopierung. Daher wundere ich mich wirklich, wenn @magentacine bei einer anderen (?) HAMLET-Kopie, die er etwa zehn Jahre später in Wiederaufführung in Kalrsruhe sah, plötzlich die Frage der Nachteile der vermuteten Dupkopierung aufwirft. Warum hat er sich die Kopie nicht am Umroller angesehen? Falls derartige Informationen in Karlsruhe überhaupt zugelassen sind? @magentacines HAMLET-Rezeption ist für mich theaterhistorisch weniger verständlich als die Rezension des oben eingebrachten Filmkritiker-Zitats. Überzeugender dann richtet sich @magentacines Kritik gegen unzureichend konzipierte Kameraarbeit oder, wenn ich seinen ähnlich denkenden Frankfurter Kollegen @Salvatore richtig verstand, gegen dramatisch nicht schlüssige Szenenauflösungen. [Gleich folgen wider "Richtigstellungen"] Sofern von mir obenstehend Bildbeispiele verlinkt wurden, galten sie der Entkräftung des möglicherweise entstehenden Eindrucks, der Film verfüge über kein visuell auffallendes Konzept (sofern ich die bisherige Argumentation richtig verstand) oder er sei als 70mm-Film womöglich nicht identifizierbar. In Anbetracht der betont lang konzipierten Einstellung mit kompexen Kamerafahrten, Rückfahrten aber auch der bewußten Entscheidung für ein Beleuchtungskonzept hat dieser Film durchaus eine erkennbaren Stil. Auch angreifbaren Stil. Der Filmemacher und Interpret K. Branagh, der in der Filmvorführerdiskussion gnadenlos durchfällt, ist mir in weiteren Film nicht als auffallend eitler Egomane aufgefallen. Sondern als hervorragender Schauspieler und Kenner der Bühnentexte. Aus heutiger Sicht würde ich frühere Favoriten wie Laurence Oliver, der mir einst als weltgrößter Schauspieler galt, neu bewerten wollen. Hinsichtlich der Eitelkeit oder Outriertheit sind beide Interpreten stilistisch davon nicht befreit, abgesehen von anderen Interpreten bis hin zu Marlon Brando oder Mel Gibson, die im Filmvorführerforum eher ungeschoren davon kommen. Leider zeigten einige Kommentare im Forum eine generelle Unwilligkeit einiger Beiwohnender dieser HAMLET-WA, die weder ein Nachvollziehen des schwierigen englischen Textes anhand einer vielleicht deutschprachigen oder untertitelten (DVD)-Version im Nachgang erwägen wollten noch den Film zuende anschauten. @magentacine versäumt etwas, so er nicht von seiner eigenen Empfindung gegen die Verlegung des HAMLET-Stoffs ins 19. Jahrhundert so wie gegen einen (unsympathischen) Hauptdarsteller abstrahiert (= zum Ersteindruck reflektierend Abstand nimmt). Mich verwundert ein solches Publikum, das dann fenetisch sich an der (brillanten!) 70mm-Blow-up-Kopie von STOSSTRUPP GOLD erheitert, aber bei HAMLET rausläuft. Jetzt hat @magentacine hier sowohl formale, inhaltliche als auch gegen die Person von Kenneth Branagh gerichtete Angriffe gestartet - schweigt aber in seinen Veranstaltungsessays zu den - man verzeihe mir - "Exzessen" in STOSSTRUPP GOLD. Es gibt schon einige, die STOSSTRUPP GOLD formal, inhaltlich und auch ideologisch leicht seltsam finden: Abenteuerspielplatz Krieg, so farbenfroh kann er sein, so heroisch seine Söldner, Feinde wie Schießbudenfiguren niedergemäht sind einige Beschreibungen dieses grossartigen "70mm-Filmklassikers". Leichter verdaulich als HAMLET allemal, aber das Ganze erinnert mich an eine Fanboy-Sozietät. Es sei mir verziehen, abweichende Auffassungen zu den beiden Frankfurter/Karlsruher Forumkollegen geäussert zu haben. Danke für diese Möglichkeit, eine Meinung noch äussern zu dürfen, ohne jeder Wiederaufführung beigewohnt zu haben.
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Zwei berühmte Kopierwerke unterm Hammer
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Allgemeines Board
preston war doch einer der ersten Early Adoptors (Umrüstung) - warum nun die Krokodilstränen für Kopierwerke? -
Wird die horizontale Auflösung, real durch Optikgüte und Projektorpaneldarstellung begründet, die auf einer Bildwand ablesbar ist, durch 60 geteilt (1/60tel eines Grades ist für das menschliche Auge noch unterscheidbar), ergibt sich bei 4K ein Betrachtungswinkel von gerade einmal 69 Grad, der nicht unterschritten werden sollte. Diverse Reihen in normalen Kinos, aber auch gesehene Kuppelprojektionen in Planetarien, stossen somit an die Grenzen einer blickwürdigen Wahrnehmung.
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Aha. Eine 70mm-Direktkopie vom Scope-Negativ (bspw. PEARL HARBOR, in Aussenaufnahmen mit Potential von mehr als 6K) ist somit der Verlierer, weil die 4K-Projektion (gerastert, auf Letterbox und mit anderem Farbraum) überlegen wäre. Erzähle das doch bitte den amerikanischen Filmverleihern dieser Jahre. Fragt sich nur, wo die zahllosen Blowup-Kopien dieser Zeit herkommen? Hier die Liste der Blow-up-Kopien: zu einer Zeit, als die CD bereits weiteste Verbreitung genoss: http://in70mm.com/library/blow_up/index.htm
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Den HAMLET hatte ich als 70mm-Kopie in der Hand gehabt. Wie sieht es mit den anderen Ferndiagnostikern aus? Mir erscheint dies - per Ferndiagnose - generell nicht unsinnig. Die grundsätzliche Misere setzt sich aus unterschiedlichen Parametern zusammen. Grundsätzlich erscheint mir die Abneigung gegen diesen Film exorbitant auf die Spitze getrieben. Erstaunlich, dass das selbe 70mm-Fanboy-Publikum den versierten Shakespeare-Interpreten Brannagh ablehnt, aber sich bei STOSSTRUPP GOLD auf die Schenkel klatscht. Da stimmt doch war nicht in der künstlerischen Einordnung. Ebenfalls ein Verriss, aber doch differenzierter und interesseweckender als der von @magentacine, denke ich: Was die filmtechnische Umsetzung betrifft, so versucht Branagh, das Bühnenhafte zugleich zu erhalten und auszutreiben. Seine Methode ist der beinahe exzessive Einsatz der Steadycam, die des öfteren drei- bis fünfminütige ungeschnittene Takes von souveräner darstellerischer Qualität präsentiert. Dabei wird in teils sehr komplexer Choreographie der Raum in allen Dimensionen erkundet, die Darsteller werden in den riesigen Hallen des Schlosses umkreist, verfolgt und zurückgelassen, es geht treppauf und treppab. Scheinbar soll alles, was an Statik oder die vierte Wand der Bühne erinnert, möglichst vergessen gemacht werden. Nur in den intimeren Situationen, etwa in Hamlets Studienzimmer, kommt es dann zum konventionellen Schnitt-Gegenschnitt, zu den Höhepunkten (Theateraufführung, Schlußduell) gar zu veritablen Schnittgewittern, denen allerdings zur vollendeten Meisterschaft noch etwas fehlt. - Über mangelnde Dynamik auf der Leinwand kann man sich also nicht beklagen, zumal insbesondere bei der Geistererscheinung des alten Hamlet an (unfreiwillig komischen) Spezialeffekten nicht gespart wird. Der große Pluspunkt der Branagh-Verfilmung ist allerdings, daß endlich dargestellt ist, was in den (mir bekannten) Hamlet-Umsetzungen vermutlich immer zuerst gekürzt wurde: Die außenpolitische Dimension des Stücks. Diese erfuhr auch in der Shakespeare-Philologie erst in den 90er Jahren eine gewisse Renaissance, und Branagh (oder seine Zuarbeiter) waren so geistesgegenwärtig, diesen Aspekt voll zu integrieren und damit eine zusätzliche, äußerst effektive Bedeutungsebene einzuziehen. Aus: http://www.ofdb.de/r...4,406481,Hamlet
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1996-96 bin ich mehrmals nach Hamburg ins SAVOY gefahren und habe dort u.a. HAMLET und VERTIGO gesehen. Das Bild war nicht sehr hell und vermutlich war noch ein altes T-Kiptagon oder Cine-Apergon im Einsatz: ncht einmal auf voller Bildgrosse bei einstmals besagten 21 Meter zu erleben. Die DP70 wurde ja erst von Stefan vor etwa zehn Jahren demontiert. Somit konnte auch vor zwei Jahren kein Wiederaufbau erfolgen. Zu @DeVita: zusätzlich zur schwankenden Schärfentiefe bei Filmen fügte ich gerne die Kopiertechnik hinzu (oft unterschätzt), die negative Eindrücke auf fotorafische Qualitäten leider zementieren kann. (Es gibt dafür Beispiele einiger älterer/erfahrener Kameraleute, die Filme ablehnten und erstmals umschwenkten, als man ihnen eine bessere Version vorsetzte). Zur Wahrnehmung der Raumtiefe gehört m.E. auch eine Homogenität oder Vermeiden von Ausreissern innerhalb des Tableaus (bei Blue Screen-Aufnahme und Travelling Mattes, auch bei Rückpro sind diese Prozesse entscheidend für den Raumeindruck). @Salvatore fehlen dazu m.E. die Kenntnisse in der Filmnachbearbeitung, was grundsätzliche Verständigungsprobleme aufwirft. Möglich ist, dass er aus dem Tonstudio etwas einzubringen weiss. Ich weniger, aber zumindest so viel, das dass die Termini Lt oder Rt Mitte der 80er Jahre im Synchronbereich der Berliner Kopierwerke keiner kannte oder verwendete. Leute, die Jahrzehnte dort leitend arbeiteten, gelten hier also nichts. Das ist auch eine Generationenfrage. Ich zweifle daran, daß Mitschreibende im Forum Anfang der 80er Jahre in den dortigen Betrieben tätig waren. Auch interessant: CD zwar in den 80ern gut verbreitet, aber 70mm war schon tot nach obigen Begründungen. Man könnte dann auch Martin Harts Devise vom "Anfang vom Ende" folgen, das 1963 mit der Blow-up-Kopierung einsetzte. Diese Schlagworte erscheinen mir zu unscharf: reine Kampfbegriffe. Es sei denn, sie treffen wirklich zu. Die Magnettonkopien der 90er Jahre (ALIEN III; FAR AND AWAY, HAMLET und hunderte Blow-ups bis zumindest 1992) resp. die Nachkopierungen auf DTS bis 2010: zählt nicht - alles "tot"? Nun ja: als ich Ende der 80er Jahre im TURM PALAST und im EUROPA in Frankfurt Main (der Herkunft der beiden Schreibenden) nach den letzten 70mm-Einsätzen fragte, kam da eher ein geichgültiges Abwinken (-> ABYSS oder RAUSCH DER TIEFE seien letzte Einsätze gewesen). Oft färbt auch die eigene Betriebspraxis auf die Modi der Wahrnehmung ab, denke ich. Ansonsten wiederholt es sich: Gejammer, dreister Lügner, Erbenzähler, Kornzähler ... stören ihn an @cinerama. Er selber zerreist komplett mit HAMLET (1996, Brannagh) einen Film wegen wandernder Schärfentiefe, dessen Szenen mir sehr wohl als in 65/70mm aufgenommene Szenen in Erinnerung geblieben sind und deutlich von 35mm-Drehs unterscheidbar sind. Und um genau diese Frage ging es auch: was macht das 70mm-Format siginifikant aus? Meines Erachtens die Unterscheidbarkeit zu anderen Versionen und auch zu anderen Produktionen im gleichen Zeitraum. "Nervig" ist meines Erachtens eher die Heiligsprechung der 60er-Jahre-Filme nach Fan-Sichtung gefadeter Filmkopien (die dann auf manche "kornlos" wirken). GRAND PRIX mit endlosen Split-Screen-Szenen müsste nicht weniger als HAMLET kritisiert werden, EIS STATION ZEBRA wegen seiner eingeflachten Studio-Landschaft alias Nordpol, die 70mm-"Ikone" BEN HUR wegen flacherer Bildwirkung und mangelnder Schärfe gegenüber dem Folgefilm MEUTEREI AUF DER BOUNTY, TRON und LITTLE BUDDHA wegen ihrer Formatwechsel, MACKENNAS GOLD (der grösste 70mm-Hit in der DDR) wegen seiner letzten halben Stunde, FAR AND AWAY schon mit der ersten Irland-Aufblende, wo ich mich in einem unterbelichteten Blow-up-Film wiederzufinden glaubte (wirklich körnig und wandernd unscharf - und nach meinem Geschmack hastig geschnitten). Anscheinend hat die Filme keiner gesehen, weswegen nun HAMLET zur Zielscheibe wird, der zumindest einige der obengenannten Fehler ausdrücklich nicht wiederholt. Dem ist so nicht. So blöd ist hier keiner. Exemplifiziert als Nachweis, dass ein ästhetisches Konzept beabsichtigt war, das ich nicht teilen muss. Wir missverstehen uns laufend. Irgendwie fehlt es an Differenzierungsvermögen. SAT1-Produktion: was zeichnet sie aus? PRO7, RTL?
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Start an Ostern?
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Ja doch, aber diesmal so um die 2 : 1. Im Anschluss auf selbigem Kanal den ersten Teil TEN COMMANDMENTS gesehen: entgegen der Gruselfassung, die 15 Jahre auf KABEL1 ausgestrahlt wurde, jetzt die durch und durch perfekte Restaurierung mit guter deutschsprachiger Synchronisation. Jahrzehntelang war KABEL1 m.E. eine "Resterampe". Woher auf einmal so günstig die Senderechte für die neuen Transfers herkommen, wüsste ich zu gerne. ;-) cinerama schrieb: Zitat Einwandfreie 35mm-Kopien des Films hat es aber auch nie gegeben, soweit ich zurückdenken kann. Aber die Indoor-Szenen darin waren intakt. Alles bei allen 35mm-Kopien von BEN HUR: Farb- und Lichtbestimmung, gemogeltes 2,5 : 1 "Camera 65"-Format [darüber wurde seinerzeit in einem Parallel-Thread gestritten: http://www.filmvorfu...e/page__st__760 ], späteres 2.39 : 1-Format. Immer schlechter werdender Ton. Dagegen ein Film wie TSCHITTY; TSCHITTY BANG BANG eine Offenbarung in der dt. Technicolor-Kopie.
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(eine ausgedehnte Kamerafahrt in 1 Einstellung - wie in Hitchcocks ROPE (Technicolor) oder in Alexander Sokurows ARCHE (HD-CAM). Anscheinend soll zwischen dem Dekor und den Darstellern/Dialigen eine komplexere Beziehung hergestellt werden,. war möglicherweise nicht eingelöst wird. (eine Fechtszene, nicht unähnlich in DIE ANOTHER DAY. Man sieht am am Boden liegenden Kombattanten, dass auf das Gesicht, nicht aber die Hände fokussiert wurde). ~~~ Die freundliche Bitte um Entschuldigung. Eine Frage an die Moderation: Ließen sich die Beiträge #47, #49, #51 - 53 abtrennen und in den allgemeinen Thread "70mm-Termine im In- und Ausland" verschieben? So wird der Ansatz dieses Threads zur "Entwicklung des digitalen Kinos" nicht weiter unterbrochen.
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(eine ausgedehnte Kamerafahrt in 1 Einstellung - wie in Hitchcocks ROPE (Technicolor) oder in Alexander Sokurows ARCHE (HD-CAM). Anscheinend soll zwischen dem Dekor und den Darstellern/Dialigen eine komplexere Beziehung hergestellt werden,. war möglicherweise nicht eingelöst wird. (eine Fechtszene, nicht unähnlich in DIE ANOTHER DAY. Man sieht am am Boden liegenden Kombattanten, dass auf das Gesicht, nicht aber die Hände fokussiert wurde).
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~~~ Exkurs wegen HAMLET (1996, Brannagh): In Kronov oder in Karlsruhe? [KR] Mir wurde das Manko der Körnigkeit in HAMLET wirklich nicht über das Forum zugetragen, das nur einen Teil unter anderen der Informationskette ausmacht. Ein mdl. Gespräch gab es darüber und nicht nur etwas im "Internet Aufgegriffenes". Nun frage ich nach Auswirkungen der Direkt- und Dupkopierung auf den Look allgemein, aber so richtig ist über die zuletzt eingesetzte Kopie nichts zu erfahren. Ihr wart doch vor Ort: interessiert es dort niemanden, wie Filmkopien hergestellt wurden? Ist das dort ein Tabu? Alle Todd-AO-Filme standen von Anfang an unter dem kritischen Manko, die Schärfentiefe in den Griff zu bekommen, worüber es um 1960 auch in der Fachpresse Anmerkungen gab. Zurückzuführen auch auf die grössere Negativfläche. Und die Problematik zeigt sich dann auch bei CinemaScope 55 gegenüber den zuvor auf 4-Perf 35mm gedrehten CinemaScope-Filmen. "Kein Konzept" bei HAMLET möchte ich so nicht glauben: Geschichte, Figuren und Dekor erschlossen sich mir durchaus und gerne sehe ich ihn einmal wieder, sobald die Gelegenheit sich bietet: Zu den meisten MCS70-Produktionen der 60er Jahre wäre mir derselbe Gedanke gekommen. Heute werden sie auf WideScreen-Festivals gefeiert. Wegen seinerzeit durchgängiger Schärfentiefe, die heute attraktiv wirkt? Weil mir schien, dass die Attribute im Zusammenhang mit HAMLET (1996, Brannagh) einen zu negativen Eindruck hinterlassen, doch ein Rückgriff auf einige (technisch miserable) youtubes, um grob erahnen zu lassen, dass irgendwie eine "Klarheit" der Bilder scheinbar ein Anliegen seiner Macher gewesen sein muss? (Eine Kamerarückwärtsfahrt, die ähnlich der Predigerszene in GREATEST STORY EVER TOLD die Landschaft und das Universum zunehmend nach vorne rückt und den Prediger als Teil des Komos verschwinden lässt) (Hier ist die Dialog-Ästhetik einer Fernsehserie herauslesbar: angreifbar, aber ein inszenatorischer Zufall?)
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Da wird man belehrt von Kampf-Rethorikern aus Frankfurt/Main (Heimkinofreaks?) über vermeintliche Gesetze der Bildgüte und Ästhetik. Die einem Geblubber unterstellen und damit das Forumsniveau sinken lassen. Erst polemisieren sie (leider ohne Grundverständnis der Ursachen) gegen Analogkorn, das man endlich mal (gegenüber dem kaum sichtbaren Pixelraster?) brandmarken solle. Folgt man ausnahmsweise deren Wünschen und erwähnt HAMLET als von Alex Thomson (Kamera-Assistenz auch bei LAWRENCE OF ARABIA) photographierten Analogfilm wegen seines extrem feinen Korns und Güte jenseits heutiger digitaler Rasterungsmöglichkeiten, folgt die nächste Provokation, ich ginge wegen des Korns ins Kino. Als nächstes kommt der Vorwurf, man ginge in Filme, um sich eine runter zu holen. Ebenso liesse sich entgegnen, einige sässen nur noch wegen des DCPs im Kino. Eine ziellose "Hinterhof"-Anmache, die nur verbrannte Erde hinterlässt, auf der nie mehr was wächst. HAMLET besitzt für einen neueren Fim selbstverständlich viele grossartige Einstellungen (auch @filmempire sieht das ja so nach seiner jüngsten Sichtung in Krnov) und auch diverse Schwächen und auch Kameramacken, die bekannt sind. Sehr wohl sind mir Beschwerden zu Ohren gekommen. die vor ein paar Jahren nochmals (auf einem westdeutschen Festival) gezeigte HAMLET-Kopie sei ihnen zu körnig gewesen. Auch das könnte Ursachen in der Kopierung haben. Die von mir gesehene 1996 Kopie hatte eine weitgehend einwandfreie Gradation. Unterschiedliche Kopien - unterschiedliche Looks: so auch bei zwei zeitgleich in Berlin gelaufenen 70mm-Kopien von FAR AND AWAY. Es ist m.E. überhaupt keine Naturgesetz eines Large-Format.Films, nur in der Schärfentiefe einheitliche Szenen zu inszenieren, zumal auch eine bewußte Verflachung der Schärfentiefe zum Beispiel impressionistische Wirkungen möglich werden läßt. Es gibt kaum ein Beispiel der letzten 45 Jahre, in der ein Large-Format-Film die Schärfentiefe oder Raumwirkung der 60er Jahre identisch nachbildet. Das theoretische Vorrechnen von Arbeitsblende, Optikwahl und Brennweite ist jedem bekannt, blieb und bleibt aber folgenlos! Mit m.W. einer Ausnahme: Kameramann Thomson äusserte 1993 ausdrücklich, als er auf die Fallen neuzeitlichen Drehens auf 65mm-Filme hingewiesen wurde, expliziert mehr Licht in HAMLET setzen zu wollen. Weder ist ihm konsistentes Konzept gelungen, noch treffen die obigen Radikal-Anwürfe zu, HAMLET verursache Brechreiz. Und hierauf, und auch die oben angeprangerte Kornbildung und Gradation, hat selbstverständlich das Kopierwerk massgeblichen Einfluss gehabt. Das von A bis Z zu erläutern fehlt mir die Kraft. Nebenbei: es gibt in CLEOPATRA (und auch in LAWRENCE (und in fast allen anderen Grossformatfilmen) diverse Ausrutscher in der Schärfentiefe und krass aus dem Rahmen fallende Grossaufnahmen in Dialogszenen oder Frontalaufnahmen. Dramatisch schlimmer als HAMLET ist leider FAR AND AWAY ausgefallen. Dass hierauf, und nochmehr auf die extrem schwammigen 65mm-Szenen in TRON, niemand eingeht, zeigt mir, dass manche sich erst in den letzten Jahren mit der Materie befassten. Auf die Farbgüten eben so wenig, sonst würden ja DCPs nicht nur aufgrund ihrer Skalierung und der erwähnten Musterbeispiele beim Schwarzweiss-Transfer hier diskutiert werden. Die ersten HD-CAM Aufnahmen seinerzeit überraschten mich wegen ihrer hohen Schärfetiefe, die seit den 50er Jahren nicht mehr gesehen war. Andere Filmemacher, Kinomacher und Theoretiker brandmarkten sie. Daraufhin wurden PS-Adapter im Markt aufgeführt, die wieder einen sog. "Filmlook zurückholen" sollten. Insofern eine unverschämte und lügenhafte Unterstellung, ich hätte pauschal einen Digitaldreh schon im Vorfeld verdammt. "Showprints" ist übrigens ein amerikanischer Ausdruck, den in deutschen Kopierwerken keiner kannte. Als ich mal vor 20 Jahren damit ankam, verbat man sich in den Betrieben diese unfachmännische Bezeichnung. Was soll eigentich diese "Siegermarotte" und das Herumtrampeln auf filmischen Prozessen, die längst besiegt sind? Kümmert Euch mal lieber um einfwandfreie DCP-Herstellungen als Märchen über Filmkornüberlagerungen, Showprints und Brechreiz hier abzusondern.
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Edit by Preston Sturges: OFF-Topic Diskussion abgetrennt aus dem Thread: http://www.filmvorfuehrer.de/topic/19556-%e2%80%9ezurueck-in-die-zukunft-eine-bestandsaufnahme-der-entwicklung-des-digitalen-kinos/ _____________________________________________________________________________________________________________________________________ Die Betrachtungen sind berechtigt. Die zuletzt vollzogene Anpassung an den Konsummarkt, der sich durch die weltweite Digitaliserung der Lebensbereiche auftat, sollte den flächendeckend zu versorgenden Kinos m.E. eine Verschnaufpause vor dem nächsten Ansturm, dem der Freigabe des Auswertungsfenster, gönnen. Die Fallhöhe zwischen bescheidenem Heimkinostandard und überlegener Kinotechnik, wie sie noch zu Zeiten des Kinosterben-produzierenden VHS-Video-Booms spürbar war, ist heute nur noch durch die Bildgrösse der Filmtheater gegeben und der Neugierde auf Neustarts. Da sich auch die sozialen Bedürfnisse von einst kollektiven zu mehr individuellen wandeln, wobei die avancierte Handy-Technologie alle Dämme brechen lässt, sollten Kinos durch merklich unterscheidbare Angebote wettbewerbsfähig bleiben. Und das ist trotz des Jubelns über mehr oder weniger pixelige DCP-Wiedergaben (keine Restaurierungen: sie sind nicht auf Film kopiert!) und sporadisch auftauchende 70mm-Vorführungen kaum einzulösen. Übrigens lag HAMLET in teils hervoragender analoger photochemischer Film-Güte vor: im SAVOY Hamburg und im ODEON Berlin als Direktkopie vom Kameraoriginal gesehen; Korn selbst bei 1 Meter Abstand vor der Bildwand nicht erkennbar. Es gab allerdings auch Dupkopien. Mich ärgert dann, dass Festivalbesucher, die nicht mehr als 100 km Anfahrt auf sich nehmen wollen aufgrund einer mißratenenen Dup-Version in der Marienstrasse verdammende Äusserungen von sich geben und selber doch nur Heimkino machen. Was bleibt vom Bildeindruck des ursprünglichen Filmkorns, wenn durch Kopierung zusätzliches Filmkorn überlagert wird? Niemals gute Kopien gesehen? Dann besser im Home-Cinema aufgehoben!
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DIe Feierstagsausstrahlung (Ostermontag 2014) von BEN-HUR übernimmt die HD-Version der Blu-ray-Disc bei seitlicher Bildbeschneidung und dem Downmix der synchronisierten Stereo.Magnetton-Version. Eine Alternativversion wäre wünschenswert: selbst wenn mit mehr Artefakten, Bildstandsungenauigkeiten gepaar, so doch aber werkgetreuer in Farbe, Gradation und in der Erkennbarkeit der vielen neuerdings absaufenden Innenaufnahmen. Darauf warten wir nun. Einwandfreie 35mm-Kopien des Films hat es aber auch nie gegeben, soweit ich zurückdenken kann. Aber die Indoor-Szenen darin waren intakt.
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Ja, das wäre interessant. Auch: wie die Zukunft des analogen Imax-Kinos?
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„Zurück in die Zukunft" - eine Bestandsaufnahme der Entwicklung des digitalen Kinos
cinerama antwortete auf chappie's Thema in Allgemeines Board
Bei der Erhöhung der Bildzahl setzten Douglas Trumbull und andere seit den 70er Jahren bei Showscan auf 60 fps. Deutlich darunter sind merkliche Verluste konstatierbar. Auch Trumbuils jüngste Digitalversion verharrt bei 60 fps. Für 4K-Projektion wurde nun gerade auch für kleinere Kinos geworben. Hinsichtlich der "Raster"-Erkennung müßte diese Projektion aber redundant sein, zumal wie beschrieben 8K selbst in grösseren Auditorien keinen Vorteil brächte (aber der Standard bei der Filmrestaurierung bekannter Klassiker ist). Warum ich Zweifel an der Endgültigkeit des 4K-Systems hege: Weil die Punktdichte des photochemischen Films über Rastergraphiken darzustellen an Grenzen stösst, wird zur Vermeidung von Aliasing bei Bewegtszenen oder fiigranen Mustern eine hohe Abtastrate und durch mehr Pixel und eine Wabenstruktur verbesserte 4K-Wiedergabe bevorzugt. Ein Verbesserung, aber auch hier ist ein vollkommenes oder identisches Äquivalent nicht möglich. Die Ursache: Die Auflösung durch unregelmäßig verteilte und bewegte Silberhalogenid-Körner (Filmmaterial in Aufnahme und Wiedergabe, aber nur auf allerhöchstem Niveau) homogenisiert diese Konflikte m.E. natürlicher und überzeugender als Panel-basierte Wiedergabemuster. Überträgt man bspw. die Punktdichte hochauflösender Negative in ein vertikal und horizontal bestimmtes Raster aus Pixeln, verbleibt selbst bei derzeit höchstmöglicher Rasterdichte ein Widerspruch. Demnach fällt es mir schwer nachzuvollziehen, dass ein derzeitiger technologischer Entwicklungstand "ausreicht" und "ein 'mehr' keinen Sinn macht". Nachfrage zum Betrachtungswinkel: Wird die horizontale Auflösung, real durch Optik und Projektorpanel auf einer Bildwand ablesbar, durch 60 geteilt (1/60tel eines Grades ist für das menschliche Auge noch unterscheidbar), ergibt sich bei 4K ein Betrachtungswinkel von gerade einmal 69 Grad, der nicht unterschritten werden sollte. Diverse vorderen Reihen in normalen Kinos, aber auch gesehene Kuppelprojektionen in Planetarien, stossen somit an ihre Grenzen einer perfekten Wahrnehmung. Das ist von mir stark vereinfacht zusammengetragen, da für mich weder ein 70mm-Film noch 4K-Flatscreen-Wiedergaben noch graduelle Verbesserungen beider Systeme beweisen, dass zur Rezeption von Filminhalten finale Darstellungsformen gefunden sind. Der Verzicht auf Projektion und Projektionsschieben und der Übergang zu LED-Bildwänden wäre ein vorstellbarer nächster Evolutionsschub, der fast alles Bisherige über den Haufen wirft. Bereits die konservativen Empfehlungen der SMPTE zum Filmtheaterbau (obschon die Kuppelprojektion eigentlich der natürliche Standard sein müsste!) zeigt eine Selbstbeschränkung auf. Zu dieser gesellen sich Filmemacher mit der Behauptung, ausserhalb eines zweidimensionalen Rechtecks der Breite von unter 2 : 1 sei ein "Erzählen" von Filminhalten unmöglich. Traurig zu lesen ist natürlich, dass ein Analogsystem mit Riesenpotential (in 1954 der zur Reife entwickelte 70mm.Film) durch mittelmässige Objektive, zumindest aber durch gealterte Projektionsoptiken, wartungsresistente Kinomacher aber auch unbelehrbare Projektionisten konterkarriert wurde. Insofern zeigt sich heute eine Modernisierung. Aber in erkennbaren Grenzen. ;-) -
~~~ Zwischendurch: Peter Schiff verstarb gestern in Berlin. Bekannt als Hörspielsprecher Schauspieler und Synchronsprecher. Er verlieh in der deutschen Verleihversion von 2001: ODYSSEE IM WELTRAUM (GB 1965-68) dem Supercomputer HAL9000 seine Stimme. Betont konsziliant und emphatisch macht sein Timbre die Schrecken einer Zukunft deutlich, in denen eine Unterscheidung zwischen "technoid" verkümmerten realen Menschen und auf der anderen Seite entmenschlichten Elektonengehirnen mit Neigung zur Paranoia kaum mehr möglich ist. Der warmherzige, vollkommen kontroliierte und beruhigende Tonfall in der Stimme Schiffs für HAL9000 kann m.E. auch als Metapher für perfides Marketing gehört werden, dem wir uns in allen Lebensbereichen unterworfen haben. In der englischen Fassung übernimmt Douglas Rain den Part des "durchgeknallten" Comuputers. Beachtlich: In der "Gehirnkammer"-Szene" erklingt im Moment von HALs Sterben, als man seine Festplatten löscht, das amerikanische Volkslied "Daisy Bell". Im Deutschen noch beklemmender "Hänschen klein": mit stetig sinkender Frequenz - bis nur noch ein niederfrequentes Brummen in seiner Stimme den Exitus der Daten ankündigt. Schiff wurde 90 Jahre alt. [ http://www.rbb-onlin...-gestorben.html ] ~~~
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Obige, sehr festliche Showbourg-Fassade habe ich erlaubt mit "gefällt mir" zu kommentieren. In der Kunst spricht man vom Dekonstruktivismus - im Hollywood-Film von einer Perfidie des "Jokers". (Nicht alles, was historisch ist, ist automatisch heilig und unantastbar: Jacques Derrida hat dafür eine Philosophie ins Leben gerufen). Foyer, Wendeltreppe und Hauptsaal dort sind stilistisch einprägsamer. * Man dankt für wieder sehr informative und unverklärte Festivalberichte von @filmempire. Einige Nachfragen: Der geringere Besuch eines 70mm-Festivals zum Vorjahr ist normal, nachdem der Ansturm der HD-Versionen auf die Haushalte natürlich seine Auswirkungen zeigt, oder liegt es an den Wiederholungen? ESKADRON GUSA LETUCICH / "Zskadron gusar letuchikh" hat 164 Min. Länge? Bekannt ist auch eine 209-Minuten-Version. Weiß man darüber mehr? Sprachmischung also direktional, aber kein Effektton. CHITTY CHITTY BANG BANG seinerzeit in Bradford ausgegraben, der 25 Jahre m.W. nirgendwo mehr lief. Technisch ein grandioses Beispiel auch für die Verkleinerungskopien auf 35mm Technicolor, die in Westdeutschland starteten. KHARTOUM mit Nil-Prolog? Auf der Berlinale-Kopie war dieser Grünstich und ein duppiger Charakter bermerkbar, alles in allem aber sehenswert (wenn man die Erstaufführungskopie nicht mehr kennt.) Wenn der DTS-Ton schlecht war, ist dies keine Ausnahme, sondern leider die Regel bei diesem Verfahren. Grandios an PLAY TIME beweisbar. INDIANA JONES III war doch eigentlich eine US-Sammler-/Händlerkopie, die nach Dtld. ging? Soweit ich mich erinnere, wurde sie noch im Angebot mit "mint" beschrieben, hat nun aber grüne Laufstreifen. Ist aber egal in anbetracht der sonst vortrefflichen Güte. Sind also die Panzerverfolgungsjaden in Almeria aufgenommen? Bzgl. der gelegentlich fahlen Gesichtstöne bei TSCHAIKOWSKI ist das auch in meiner Kopie zeitweise so, die aber wie neu und auch konsistent ist. Aufnahme- und Laborfehler kreuzen sich hier m.E. HAMLET kenne ich in einer extrem hochauflösenden Kopie aus der dt. Erstaufführung im SAVOY Hamburg und später ODEON Berlin. Die auf späteren Festivals so negativ beschrieben Kopie gibt mir daher Rätsel auf. Tatsächlich wurde aber ein Dutzend 70mm-Kopien vom Originalnegativ gezogen und der Rest verwunderlicherweise vom Dupnegativ. Die Farben in der Erstaufführungskopie im SAVOY/ODEON waren exzellent. FALL OF THE ROMAN EMPIRE: ist nichts Anormales weil "bereits in einer sphärischen Kopie". Anders lief er auf 70mm nirgendwo. Erstmalig in 2.75 : 1 dann auf der kommenden Silberscheibe zu sehen [mit Letterbox-Syndrom]. Optisch ein Meisterwerk, dialogisch ähnlich CLEOPATRA überkonstruiert und daher zu zähflüssig. Die Musik ist leider eine schwächere Tiomkins, wenn man mit dem grandiosen 55 DAYS AT PEKUNG vergleicht. Schon die Imitation einer "Fuge" fand ich summarisch, dröhnend und schwülstig. RYANS TOCHTER als dt. Fassung mit dem zweitbesten Besucherergebnis des Festivals finde ich staunenswert. Wer war denn aus Dtld. in diesem Jahr angereist? Farblich auch unter meinen Alt-Kopien die am besten erhaltene, zumal der Film blau-blau-grün abgestimmt war, ähnlich KANONENBOOT AM JANGTSE-KIANG und daher dem Rotstich bis Mitte der 80er Jahre lang widerstand. Ist Deine Kopie eine andere als die in Karlsruhe gelaufene? Diese war mittlerweile zusammengesetzt aus zwei Kopien, was zu erkennen war. ANNA KARENINA finde ich toll: auch von der Filmmusik her! Leider wurde die westdeutsche 70mm-Fassung des Films mit schlagerartig daherkommender Musik unterlegt. Das Kleben von Folien für die Automatiküberblendung habe ich mir mal dort verbeten. Hat nicht auf einer Filmkopie zu suchen, nachdem mir mal RYANS TOCHTER im "Kino International" während der Filmfestspiele eingerissen wurde, weil man auf der Pyrcon UP 70/0 exakte Schleifengrössen beachten muss, wenn man schon Folien klebt. Ich finde Folien blöd. Trotz der Raritäten auf diesem Festival bleibt es bei meiner Kritik an der flauen Bildwiedergabe der tschechischen 60erJahre Objektive. Th. Hau. hat diese Wiedergabe beim zweiten Festival kritisiert ("lens issues"). Somit erschien mir selbst eine 1,3 K Digitalprojektion im Vorteil, und dass Jak. Kli. die Optikauslese als nebensächlich erachtete, empfinde ich als irgendwie enttäuschend. Bin daher diesmal nicht hingefahren! * 3-Panel-Fassung. Es liefe dann bereits kein 70mm-Streifen mehr. Für WEHRHAFTE SCHWEIZ würden wir, wenn er wirklich in Triple-Projektion gewünscht ist, gerne eine Aufrüstung in unserem Auditorium zum Laufen bringen. Es gibt 3 Stück DP70, die zumindest bei gekoppelten Akten jeweils 25 bis 30 Minuten ohne Unterbrechung projizieren könnten. Die authentische Anordnung der EXPO von 1964 liesse sich ja rekonstruieren. Dann zwar rot, aber immerhin echt auf 70mm. Wenn daran Interesse besteht, kann es arrangiert werden.
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Noch nüchtern - danke für die besorgte Community. Gelobe bessere Orthographie, Rhetorik, PR und Freundlichkeit. ;-) Rauchen is nicht, macht impotent. Koks gibts am Görlitzer Bahnhof, nichts für Leute mit Hypothonie. Auch Alkohol senkt den Blutdruck mit inverser Infarktgefahr. Ich gucke immer die letzte Rolle von "2001" oder "Altered States" von Ken Russel und brauche nichts mehr einwerfen. Das Born-Essig-Syndrom aber wirkt wie ein Aphrodisiakum, wenn man einen heissen Film zum Thema drehen möchte. * Kleiner Scherz am Rande: mir erzählte jemand, der preston wolle Ostern nach Berlin kommen und Curved Screens beschauen. Obwohl doch bei ihm BEN HUR läuft. Ob Witz oder Ernst: er darf sich sofort eine Bahn abschneiden, hoffentlich bleibt sie ihm nicht im Halse hängen... * 2014: Im deutschsprachigen Raum rüsten in diesem Jahr 4 Spielstätten zum 70mm-Betrieb auf. Damit sind konkrete Veranstaltungsvorhaben in Vorbereitung. Also findet in Europa mehr statt als in der Heimat des Todd-AO-Films, den USA - zudem mit breiterer Programm- und Kopienauswahl, meist gefadet, und daher mutig in Anbetracht von Blu ray und DCP. Spekuliert wird über die Karlsruher Kopienauswahl, die entsprechend der Jubiläumsveranstaltung diesmal farbig von weit aus Übersee kommen soll. BEN HUR sei aus dem Archiv der A.S.C. mit neuer Farbe im Gespräch, MY FAIR LADY dürfte als Kopie von Robert A. Harris Sinn machen, 2001 wohl wieder die englische Warner-Kopie, WEST SIDE STORY als Neukopierung des "Eye" aus Amsterdam, WEHRHAFTE SCHWEIZ als Selektion des mittleren Panels (bevor er nach der Abtastung in 2015 das Zeitalter der farbigen DCPs einleiten wird). Gerücht oder Wahrheit? Dementsprechend sollten sich diese Filme auf anderen Festivals nicht wiederholen, damit Dopplungen vermieden werden. Daß in dieser Woche im "Astor" im Melbourne THE SOUND OF MUSIC digital läuft, scheint die 70mm-Auslieferungssperre der Fox sich zu bestätigen. Nach nur wenigen Durchläufen hatten die meisten Kopien Laufstreifen davongetragen. Aber auch zu Zeiten der unlimitierten Auslieferung kam THE AGONY AND THE ECSTASY, DOCTOR DOLITTLE oder THE BIBLE nur selten zum Einsatz. Wer sich noch 2015 für die 70mm-Projektion engagieren wird, erscheint nicht so eindeutig. Gleichzeitige Projektion von DCPs und 70mm-Filmen mit ihren Artefakten dürfte dann m.E. ein Übergangsstadium sein. EIn 70mm-Festival in Moskau zusammen mit Gosfilmofond wäre dann mal was: so viele Titel, die dort schlummern mit bisweilen originellerer Bildgestaltung als die westlichen Produktionen. Einst standen dort mit dem "Rossiya", dem "Kreml-Palast" und dem "Panorama" grandiose Roadshowkinos zur Verfügung. * In Berlin werden zwei DP70 aus dem ehemaligen "Tabor"-Kino ais Wien erwartet, das ganz speziell für das Ultra Panavision 70-Format gebaut worden war, aber nicht mehr existiert. DP70 kommen in die Normannenstrasse, die Bauer U3 dagegen werden in einem kleineren Saal zeitgleich aufgebaut - so der Plan. Ich suche noch ein Pärchen FP75-E.
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Na ja, das ist ja entzückend, dann auch gleich in die Augen, falls ich da noch mal aufkreuzen sollte. Kann man da nicht digital eine Zwischenfarbe durch den Äther projizieren? :ph34r: Sind denn die 70mm-Filmfarben jetzt alle so cinemax-rosa wegen der Südkurve, oder ist das schon die Mörgenröte der Revolution? Irgendwie muss es ja auch ein wenig riechen nach Gottesaue, wenn ein Guru die Filme aus dem Buffet zaubert. Das sind dann ausnahmslos Klassiker, "vintage prints" oder "integrale" Final Cuts. Preisaufschlag inklusive...
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Dazu musst Du ja mich dann auch nicht @cinerama befragen oder für Deine Technikwünsche bei mir konsultieren, sondern einfach hingehen und dort direkt hinschreiben. Was man ja machen könnte. Im Moment für mich eher undurchschaubar: Leider müssen wir die regelmäßigen Filmvorstellungen im Scala einstellen. Sonderveranstaltungen, Konzerte, Lesungen finden weiterhin statt, daher schauen Sie bitte regelmäßig auf diese Seite. Es lohnt sich! Warum bei fast 7 Meter Raumhöhe? Die Akustikdecke zerhauen? (Derzeitige Bildwandhöhe: nur 5 Meter, da geht aber viel mehr.) Ich interessiere mich für Ferndiagnosen, weil man daraus lernt, aber bei diesem speziellem Änderungswunsch [Decke platt machen] meine ich: Lieber nicht! Krümmen werden wir den Rahmen eventuell auf 150 Grad mit Überbreite. Das Bildwandtuch von 22 Metern Breite werden wir warscheinlich neu bestellen. Dahinter eine Flachleinwand mit 17 Metern Breite. Das ist der Plan. Die Deckenelemente stehen dem nicht entgegen, das Foto von @Tom Cat miniaturisiert den Eindruck eher. Ansonsten ein Multiveranstaltungssaal mit kleinen Nachteilen und gewissen Vorzügen, die ich nie mehr missen möchte. Kronleuchter aber hängen wir lieber nicht hinein: es gibt ja kaskadenartige Deckenbeleuchtung und dort auch diverse Deckenlautsprecher in Manier der heutigen Sound-Ansprüche (siehe die Threads in "Digitale Projektion).
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Danke für die Gegenkontrolle, wenn man sich so heftig vertut - den in Ermangelung der visuellen Präsenz meiner Unterlagen verdrängte ich glatt die Wetgate-Kopierungen schon bei Technirama. Definitiv also keine Trockenkopierungen, zumal auch noch optisch kopiert wurde! Aussgenommen irgendwann in Rom (trockene Printer: siehe IL GATTOPARDO in der Neukopierung für eine DVD von vor 10 Jahren) sind mir keine damaligen VistaVision-Printer und Abbildungen bekannt. Bei dieser Restaurierung wurde jedenfalls ein VistaVision-Printer für das Originalnegativ ohne Wetgate-Zusatz eingesetzt, und der Schmutz wurde später wohl retuschiert. In London sollte die Wetgate-Kopierung (auch nach den obigen Ausführungen der Forumskollegen) bei den Technirama-Kopierungen ausnahmslos zu Einsatz gekommen sein. Wetgate wird ja in jedem Labor eigenständig gelöst oder in zumeist primitiver Ausführung hergerichtet - funktionierte aber m.E. immer einwandfrei. Bei anderen Filmen der Standard-Film-Grösse (35mm. 4-perf) scheint es nicht angewandt worden zu sein: THE BIRDS ist zu erwähnen wie auch Disneys Verbindung der Real- mit Zeichenszenen in MARY POPPINS künden davon: anscheinend trocken durch die Blankfilmmaske kopiert? Man sieht dann überal) den schwarzen Verregnungs-Dreck(Maske und Gegenmaske reiben sich), was auf den aktuellen Silberscheiben eliminiert wurde (auf denen übrigens anderseits auch der Farbcharakter des Films missachtet wurde). Bei Disneys TOLLKÜHNE HEXE IN IHREM FLIEGENDEN BETT scheint das Problem gelöst zu sein: hier muß Disney auf Wetgate umgestellt haben. Weil aber im obigen Beitrag von weltweiter Umstellung die Rede ist, würde ich nur 3 Kopieranstalten von Technicolor zu dieser Zeit erinnern wollen. *** Bei NIBELUNGEN (BRD 1967) ist der Einsatz von Karin Dor (entgegen der Vorliebe von uns hier für ihre Leinwandpräsenz) sehr umstritten - sodass sie eher unwillig dieser Rolle zustimmte. Optisch hat der Film auch einige visuelle Schwäcehn (die jugoslavische Szenen sind etwas schwach belichtet), was mit der nochmals verschlechternden Ausleuchtung auf Debriemaschinen bei GEYER im Jahre 1968 ins Interpositiv mit hineinkam: ausleuchtungmässig als ein sog. Kisseneffekt zu beschreiben. 1969 ging dann das Originalnegativ zu Technicolor nach London, auf 7 Rollen konfektioniert. Das OCN kam zurück nach Berlin zu Illge Filme in den 70er Jahren, wo man vom massiv geschnittenen Orginalnegativ und vom kompletten Geyer-Duplikatnegativ je eine stumme Kopie zog. Womit man für das ZDF fast ein halbes Jahre Vorarbeiten leistete (und bei KAMPF UM ROM passierte dasselbe wenige Jahre später bei Contrastfilm, zudem erschwert durch das Techniscope-Format). Die englische Version dürfte kaum irgendwo noch zu sehen sein (konkret betrifft es aich die 70mm-Fassung). Ob man die Schnittreste in England aufbewahrte, ist unklar. Die Reste des gekürzten dt. Negativs wurden nochmals umgeschniitten nach weiterem Bedarf in London, wodurch entsprechend Szenenabläufe verkürzt wurden. Es handelt sich im Fall von DIE NIBELUNGEN ausserdem um ein Negativ mit Debriekerben für die damalige Schaltung der Lichtwerte am Printer, wobei den Engländern nach der massiven Kürzung des Orginalnegativs zusätzlich mehrmals Negtaivrisse passierten, die durch Inserts ersetzt wurden (anstatt für Inserts das intakte dt. Interpositiv von Geyer zu nutzen). Die Schäden am Originalnegativ waren in Berlin konstatierbar. Ob das Originalnegativ der Produktionsfirma eventuell sogar an London verkauft wurde, ist schwer zu sagen. Wenn dazu weitere Fragen bestehen, möchte ich definitiv nicht den Produzenten damit belästigen, weil wir gerne mal mit ihm eine Veranstaltung durchführen würden. Die englische Fassung besteht dann auch aus Wagner-Musik, die sich geschickter anpassen liess Immerhin aber gibt das deutsche Interpositiv den Film würdig wieder, und dieses ist Vorlage der digitalisierten Version (jetzt auf Blu ray Disc). Den Artikel von 1960 habe ich mal gescannt und würde ihn hiermit zitatweise einblenden. Wer ihn komplett haben möchte, sende mir bitte seine eMail per PN.
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„Zurück in die Zukunft" - eine Bestandsaufnahme der Entwicklung des digitalen Kinos
cinerama antwortete auf chappie's Thema in Allgemeines Board
Irritierende Gleichsetzung / Unterstellung von preston sturges? DCinex / @Sony Digital Cinema ist doch nur der Vertriebspartner bei D-Cinema-Ausrüstung? Was also hat die Sektion SONY-Kinoverleih [VPF-Entscheider] oder gar noch die SONY-Heimkinosparte damit zu tun? Oder <m Ende noch sonstige Consumer-Produkte? -
Treffen für Filmer & Filmsammler - Anregungen, Vorschläge, Terminfindung
cinerama antwortete auf Silas Leachman's Thema in Schmalfilm
*** Liesse sich der Thread nach "Allgemeines Bord" verschieben??? *** Hallo in die Runde, irgendwann im September wollte ich nach Venedig (vom 26. August bis 1. September) zum Fortbildungsseminar der CICAE und zu den Festspielen. Das ist für ein Treffen auch kein schlechter Ort mit Exkursion nach Mailand und Rom. Endlich weg von Berlin... Aber ein Schlenker zurück: Kollege von mir aus Berlin schrieb schon was dazu, und wir würden vom Verein Kinomuseum dann ernsthaft in 2014 in Berlin etwas anbieten oder mitermöglichen wollen - wenn es irgendwie ins Konzept passt? Wie der Plan mit Filmsichtungen und Filmdrehs, Party und Exkursion oder nur gemütlicher Brunch und individuelle Exkursionen ausfällt, ist ja demokratisch im Forum vorzuschlagen. Keinerlei Vorgaben oder so. Übernachtungen lassen sich auch unterschiedlich, individuell oder kollektiv, organisieren - und Orte für einen Filmdreh gibt es hoffentlich ein brauchbare an jeder Ecke: - vom Moloch (Alexanderplatz, Zentrum Zoo Palast, Film- und Fernsehmuseum Potsd. Platz, Technikmuseum, Untern den Linden, Kudamm, Universitätscampi, Funkturm und Messegelände zur Funkausstellung vom 05.09.2014 - 10.09.2014), - bis zur abgeschiedenen Idylle (Müggelsee, Schloß Glieneke und Nikolskoe, Kreuzberger und Neuköllner Kiez mit Labor, Schönhauser Allee, Teufelsberg, Hotel- oder Szene-Restaurants). Bei Filmsichtungen und Fachgesprächen wäre ein Besuch in unerem Kinosaal in Berlin-Lichtenberg stressfrei und vor allem unlimitiert - ein vollkommen freies Betätigungsfeld mit Open End, wie schon erwähnt: rund um die Uhr. Neben dem Kinosaal gibt es dort 40 Tsd. qm ungenutzte Fläche, die sich für Drehs, Vorbereitungen oder Materialablagen nutzen lassen, falls einige ihr Equipment nicht extra ins Hotelzimmer mitschleppen möchten. Aus dem Forum sind auch einige andere Kollegen und Kinotechniker mit dabei, die ja hier durch Beiträge schon behilflich waren. Bei den Exkursionen kann jeder/jede nach Gefühl oder Location für sich selber entscheiden, wohin es geht. Bei Special Interests liessen sich dennoch Führungen arrangieren - den Kontakt würde ich rechtzeitig arrangieren: - Bundesarchiv Filmarchiv Hoppegarten mit Filmkopierwerk - Technik- und/oder Filmmuseum nebst Digi-Imax am Potsdamer Platz - Rundgang durch den neuen Zoo Palast mit seinem in der DIskussion liegenden Retro-Look nebst Bikini-Mall - Open Air-Kino bei freiem Eintritt in der Kulturfabrik Moabit (mit der dort im Filmrauschpalast eingebauten Curved Screen) - Führung durch das führende Schmalfilmfachlabor und Filmkopierwerk Andec Film in der Hasenheide (mit Abstechern zu den Kinos Off-Neukölln oder Moviemento) - "Kinosaal-Besetzung" von Kinomuseum Berlin rund um die Uhr (mit vorherigem Frühstück auf dem Fernsehturm am Alexanderplatz - zehn Minuten entfernt - oder direkt frühstücken im Kinofoyer) - Besuch von Studio Babelsberg oder des Tierparks Friedrichsfelde/Zoologischer Garten *** In diesen Tagen und auch noch im Mai befinden wir uns noch in der Installationsphase der Filmprojektoren. Richtig perfekt wird es dann erst im Sommer hoffentlich werden. Der Saal bestitzt etwa 450 Plätze und hinterdran schweben 5 Bildwerferräume: interessant für Scheinwerfertests, Cinerama-Einbauten, Mehrfachprojektion, Dolmetschen usw. Eine Tonregie umfasst 20 Endstufen und zahllose Steckfelder. Aufgebaut ist bereits FP30D für 35mm, zum festen Plan gehört die Installation einer FP38D (16mm plus 35mm kombiniert) und bei 70mm-Filmwünschen zwei DP70/Norelco AA2 von Philips. Wir bieten auch noch Lagerfläche an für besondere Archivkopien bei moderaten Temperaturen und bei entsprechender Trockenheit. Erst einmal für diese noch freibleibende Vordiskussion ein paar Saal- und BWR-Bilder. Ist ja möglich, dass es noch nicht gefällt, aber es soll schon noch gemütlicher werden... ;-)