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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. Es geht mir um die Redeverbote. Aus Loyalität zu einer (selbst definierten) Gattung oder Örtlichkeit von "Kino", möchte man dieses Refugium doch gerne erhalten. Und dort nicht zu viel von den Home Cinema Medien sprechen. So weit Dein Ansatz, den ich schon begriffen zu haben glaube. Andererseits rotieren weniger dort, im tradieten "Kino" als anderswo Plattform-Debatten über neueste "65mm-Transfers". Einige Debattanten halten diese Neuerscheinungen für besser als Kino je war oder sein wird. Da reizt sehr die Gegenoffensive: auseinanderzunehmen, warum diverse Digisate sich vom Original entfernt haben. Und einige Museen und KoKis von ihrem Gründungsauftrag.
  2. Zwischen Gefühl und verdeckten Fakten gibt es doch Unterschiede. Firma Laserhotline ist aktiv im Business und im Vertrieb von Kinofilmen auf Home Cinema Medien tätig. Warum Trennungen zur Kinodarbietung aufbauen? Kinos spielen (trotz höherer Verfügbarkeit seit Ansturm der Digisate) selten Repertoire - also eroberte sich das alte Kino "in neuem Gewand [?]" andere Terrains: die Wohnstuben, neuerdings auch die Filmmuseen. Warum Redeverbote erteilen? Warum nicht vergleichen dürfen? Warum nicht darüber reden dürfen? Warum die Verwandtschaft des DCPs zur Blu ray Disc abstreiten? Warum die falsche Scham? Was also ist hier zu verbergen? Etwas muss es sein (unnötige Scham?), sonst käme es nicht zu den m.E. widersinnigen Aufspaltungstheoremen. Oder?
  3. Das ist ja nun leider eine Diskreditierung der Vorredner @Laserhotline und @Ultra Panavision 70, die sich auch mit Heimkinomedien ausführlich auseinandersetzen. Schätzen Sie diese denn nicht? Herr Moderator: das muss nicht sein! Dennoch steht hier: Ein museales Meisterstück? Es ist ein industrielles Massenprodukt, das in Stapeln in den Media-Märkten der Welt zum Heimkonsum ausliegt - nicht mehr. Im Kern nicht falschliegend. Aber es betrifft als Wirtschaftsgut auf das DCP: "alles aus derselben Charge" und ein Zeugnis dessen, daß der authentische Aufführungs- und Reproduktionsprozess kaum noch aufrechterhalten wird. Ein Original ist ein Zeitzeuge - ein Digisat ein den modernen Konsum ankurbelndes Medium - das sich hin und wieder um Nachbildung, d.h. um Migration und Simulation authentischer Looks und Sounds bemüht. Falls dies eine zulässige Deutung ist? Eben so wie die hin und wieder in verkaufsorientierten Programm- und kommunalen Kinos bestellten Digital Cinema Packages, zeigen auch Blu ray-Discs schon im Vorfeld eines digitalen Kino-Revivals Eindrücke aus der selben Postproduktion mit identischem Mastering. Eben so, wie einige Kinos am 4k- oder DCP-"Exklusivformat" sich auf neuen und besseren Märkten aufgehoben sehen, wenden sich die Studios und die Gerätehersteller dem 4k-Heimkino zu: http://www.digitalfe...ay.97416.0.html Wer "digital ja!" sagte, muss dies konsequent auf allen Ebenen bejahen und aktive Vernetzung aller Plattformen betreiben. "Hier Filmtheater", dort "Home Medien" ist nunmehr nur noch eine "ideologische Trennung". Versuche der Besitzstandswahrung tradierter Lichtspielhäuser sind vor diesem Ansturm - emotional und religiös empfunden - sehr verständlich und mir auch sympathisch, aber in Nutzung digitaler Kommunikationsformen sind sie auch ein Widerspruch in sich. Nebenbei: persönlich habe ich zuhause keinerlei DVD- oder Blu ray Equipment zu stehen, sondern vornehmlich Filmrollen einiger Formate und bete das Digisat nicht an. In der fast tägl. Kinopraxis hat dagegen leider die Blu ray-Disc als Kinomedium Einzug gehalten, auch wenn man sich ein klarere Positionierung und Alternative zum Heimkinomarkt gewünscht hätte. Gerade darum erscheint es als nicht unspannend, ausgehend von einer aktuellen digitalen Replik die Schleife in die Vergangenheit rückzubinden. Und es zeigt sich, dass am Markt agierende Programm- oder Museumskinos die Erörterung der Hintergründe zunehmend aufgeben oder ersatzweise und defensiv im "Filmvorführerforum" austragen, sofern nun eine Veranstaltungs-Erwähnung stattfindet. Und man sich fragte, warum nicht etwa die schwedische 70mm-Kopie von BEN HUR (die zumindest ich gut in Erinnerung habe) auf einer Berlinale oder in einem führenden Deutschen Filmmuseum zum Einsatz gelangt? Sondern stattdessen Behelfslösungen, weil man hörte, die Farben seien irgendwie "frisch"... Also ein ganz wunderbarer Thread in meinen Augen, der auf vielen Ebenen und Parallthreads sicher noch Fortsetzungen finden dürfte. :smile: Brav. Schönes Wetter! Man muss nur davon reden, und alles Leser nicken freundlich! Große Wahrheiten - tiefe Einsichten.
  4. Totales Mißverständnis - aber auch TOTALE Unkenntnis der Filme auf Seiten, meine Herren! Es gibt sehr wohl DVDs und Blu ray Discs mit herausragender Farb- und Lichtbestimmung (Grading) und absolut korrekter Gradation. Einige nähern sich (abgesehen von Defiziten in der Auflösung und den spartanischen Raum- und Präsentationsvolumina in Heimkinos) verblüffend besten Güten einer Filmkopie oder Premierenfassung - ähnlich den DCPs. Mehrmals führte ich an, dass auf Bu ray Disc zuletzt THE TEN COMMANDMENTS oder DOCTOR ZHIVAGO in Gradation und Farbkorrektur überragen (gerade bei diffizilen Innenaufnahmen des ZHIVAGO, die seinerzeit auf dem Kaltprozess-Material einfach nicht in der Weise korrigiert werden konnten, weil es das Printmaterial nicht hergab). Die Nachteile digitaler Medien sind ganz andere: vornehmlich bezogen auf wirtschaftliche und soziale, aber auch museale und historische Fragestellungen. Das bezieht sich sowohl auf you-tube-Clips und MP3-Files wie auch 8k Digital Source Masters. Nach (aufgrund fachlicher Inkompetenz) mißungenen Neukopierungen in 35mm und 70mm - man hätte auch Bravourstücke zustande bringen können -, inbesondere bei Fox-Titeln wie STAR!, SOUND OF MUSIC, THOSE MAGNIFICENT MEN, DR. DOLIITLE, CLEOPATRA, THE BIBLE, muss leider konstatiert werden, dass man sich bei einigen anderen Large-Formatkopierungen (LORD JIM) mehr Mühe gab Eben so bei Blu ray Transfers von ICE STATION ZEBRA (wo man sich wenig Mühe gab, weshalb das Ergebnis besonders überzeugt: Transfer vom zeitgenössischen 65mm Interpositiv). Ist das wirklich überhaupt nicht nachvollziehbar? Das habe ich nun so oft anhand von Beispielen erläutert, und die beschriebenen Mißstände werden immer wieder in Zusammenhang gebracht mit den Defiziten mit Farbraumdifferenzen zw. Blu ray, DVC, Luminanz- und Chrominanzwerten, die in Grenzen ja aufzeigenswert sind, aber nicht das Mindeste, nicht das Geringste und filmisch überhaupt nichts mit den hier verhandelten Fehlbearbeitungen (vgl. auch LAWRENCE OF ARABIA in neuester Edition) zu tun haben. Noch einmal sei @miha aus dem Thread "Lawrence of Arabia in 4k" zitiert: Geschrieben 14 November 2012 - 11:45 mibere sagte am 29 October 2012 - 17:26: Danke für den Vergleich, preston sturges. Genau so sehen die Unterschiede zwischen Blu-ray mit Full HD-Auflösung 8 Bit pro Farbkanal und Video Range 16-235 aus gegenüber einem 4K DCP mit 12 Bit pro Farbkanal und XYZ-"Farbraummodell"! Die native 4x höhere Bildauflösung eines 4K DCP zeigt nunmal mehr Details in allen Bereichen auf als eine verlustbehaftet datenkomprimierte Blu-ray. Das 4K DCP besitzt in Unbuntfarben 4096 Kontrastabstufungen, der Videofilm auf der Blu-Ray 220 Kontrastabstufungen. Das 4K DCP kann im selben Filmbild sogar 3840 Kontrastabstufungen in Buntfarben mehr darstellen als die Blu-ray (256 Buntfarbabstufungen maximal möglich). Das erklärt nun auch die deutlich feineren Farbabstufungen der "Grünen Wiese" sowie die deutlich bessere Detaildarstellung in dunklen Bildinhalten des 4K DCPs. Das "Orange" Rot, das sich vor allem in den Gesichtsfarben der Blu-ray aufzeigt, hat seine Ursache zudem im relativ kleinen Farbraum BT.709. Das Gamut des Films auf der Blu-ray erreicht nicht das farbige Lichtspektrum von XYZ (DCI). Ein natives "Rot", wie es XYZ (DCI) darzustellen vermag, ist mit REC 709 somit nicht einmal annähernd möglich. Dasselbe hat auch Gültigkeit für Grün und Blau sowie sämtliche spektrale Lichtfarbmischungen aus Rot, Grün und Blau! @miha antwortete daraufhin am 14 November 2012 - 11:45: Die Blu Ray sollte aus technischen Gründen farblich identisch sein mit dem DCP was die Farbtöne betrifft, so lange Rec 709 nicht verlassen wird. Schattierungen des gleichen Farbtons sind natürlich mit 12 bit besser aufgelöst als mit 8 bit. Somit macht es keinen Sinn, dass ein Grün auf dem DCP weniger saturiert ist als auf der Blu Ray und die Blu Ray ist schuld, weil sie nicht weniger saturiert machen kann. Wenn, dann kann die Blu Ray nicht saturierter machen. Ist das Grün wirklich weniger saturiert auf dem DCP dann wurde die Blu Ray farblich anders gemastert oder die Anlage ist nicht korrekt kalibriert (DCP und BD haben verschiedene Farbräume, Weisspunkte und Gammas). Ohne korrekte LUTs kann man die nicht ineinander überführen. Und im Allgemeinen auch nur von Rec 709 auf DCI/XYZ verlustfrei. Was Stills von der Blu Ray betrifft kann ich gerne welche machen nach Bedarf. Die Superbit DVD habe ich nicht. HELLO DOLLY ist im Farbgleichgewicht, in den Mischfarben und in der Gradation auf Blu ray Disc ein Desaster ersten Ranges. Schwer verständluch, dass dies sonst hier keiner thematisiert? Dabei sind einige hier mit diesen Filmen in den 60er oder 70er Jahren aufgewachsen. Lebt man wirklich heute ohne jedes Erinnerung an die eigentlichen Filmlooks?
  5. Ist das denn wirklich so rigide? Die fsk zensiert doch nur "Gewalt-" und "Sex-Exzesse", nicht aber Verstösse gegen Gerechtigkeit und Abstrafung. In SILENCE OF THE LAMBS kommt der Menschenfresser und Schlächter auch davon und spaziert, schattiert unter einem Strohhut, durch die Urlaubsparadiese - die FSK plädierte für "ab 16".
  6. Im Museumskino lief der als DCP? Warum? Wenn es der "Ben-Hur" ist (Thema des Threads), hatten wir kürzlich eine Blu ray auf SONY SRX R 515 geschaut (das Neueste vom Neuen in Kontrast und Scaling) - und auch das Urteil des Sony-Freundes und Transfer-Verteidigers war vernichtend, zumal wir zuvor gefadete 70mm-Rollen projizierten, die in Bild und Ton eindeutig klarer und detaillierte waren. Das Ganze auf einer nur mittelgrossen Flachbildwand verglichen, wobei das Zusammenspiel von Umraum. Raumvolumen, Bildwandkrümmung und/oder Bildwinkel bereits subtrahiert war (obwohl dieses ein Kinoerlerbnis massgeblich definiert). Man sollte also kein DCP von "Ben Hur" einsetzen, wenn man auch eine zeitgenössische Filmkopie bestellen könnte.
  7. Danke, habe mich vertippt. Aber @Ultra Panavision hatte es schon richtig gestellt. 70mm-Kopie der IFB 2009: zu blau-blau-grün und teilweise auch unausgeglichen: so war der Film in der Grundastimmung der Premiere zu keiner Zeit. Aber weit aus besser als andere 70mm-Revivals, die die Fox vor zehn Jahren anstrengte. Die US-Blu ray-Disc ist viel zu steil im Kontrast: dadurch verliert sie ihr Farbgleichgeweicht. Sie tendiert zum Gelb. Der Kontrast auf der US-DVD NTSC Code I ist weicher, allerdings ist sie etwas zu hell. Es gibt allerdings unterschiedliche DVD-Editionen (auch aus F, SP und I). Die US-DVD NTSC-Code I ist dagegen "purpurner" als die Blu ray Disc, sie kommt der Farb- und Dichtelage der Premierenkopie am nächsten. Die dt. DVD ist identisch zur spanischen.
  8. Nicht peinlich, denn in mancher spöttischen Besprechung liegt auch ein Fünkchen Wahrheit. Der obige Beitrag enthält zwar Widersprüche, aber aus meiner Sicht gegengelesen, sind sie eine Steilvorlage für die wirklichen Peinlichkeiten, die die Industrie immer wieder lanciert. Angenommen, die obige Beobachtung, ein 4k Master würde konnte kein HD-Feeling aufkommen lassen, stimmt, gibt es dafür einige Beispiele für aufnahmebedingte und transferbedingte "Peinlichkeiten": im Home Cinema-Bereich der Klasiker "Hello Dolly" auf Blu ray Disc, im gewerblichen Cinema die 720p-Entscheidung für die Ausspieung der Premieren-DCPs eines aktuellen 007-Films, im Consumer-Sektor die Werbung von LG für gebogene Displays, die an eine Imax-Darbietung erinnerten. Dann ist es doch interessant herauszufinden, wie diese Eindrücke zustandegekommen sind? Ansonsten läuft er ja in Kürze auch hier an, in einer Sonntagsmatinee.
  9. Oach - ein klein wenig ketzerich darf durchaus polemisiert werden, nicht wahr? Sind die Übergänge nicht fliessend und die Trennung "hier Kino" dort "Home Cinema" mittlerweile ideologisch grundiert? Derzeit funktioniert die Datenabspeicherung von 4k auf Blu ray Disc nicht. Aber SONY bringt 4k-Filme für den Heimkinomarkt in Kürze heraus, nicht nur für den VPL VW 1000 ES (Video-Bandlaufwerke sind hierfür angedacht). .Denen sicher eine Silberscheibe folgen wird, nachdem auch der 3D Blu ray-Markt einen starken Aufschwung verzeichnen darf.. Ausserdem hat Heimkino heute mehr Kultur- und Filmvielfalt zu bieten als "echtes Kino" mit dem Zwang zur Uraufführung und Prolongation. Anderherum wäre es natürlich erfreulicher...
  10. Wäre hier freundlicherweise auch die Bild-Quellenangabe möglich? Oder selber gezeichnet? *** LED-Bildwände sollen testweise schon in einigen US-Kino im Einsatz sein, der Gerüchteküche folgend. Nicht, wie erwartet, erst in 5 Jahren, sondern schneller am Markt. Und: absolut treffend die Anmerkungen hier im Thread: DLP-Projektion adé - mögllicherweise auch die Abschaffung der Projektoren (dann auch SXRD) und Projektionskabinen (mehr Raum für Sitzfläche!). DCI-Projektion war m.E. nur ein Übergangsmodell in Adaption von überkommenen Projektionsweisen des 19. Jhds.: aufbauend auf 35mm ähnliche Bildpanels (anstatt Laserprojektion oder LED-Wänden), Anlieferung von DCPs ähnlich der Anlieferung einer Filmkopie via Spediteur, Adapation von HDTV zum "HD" oder "Digital Cinema" doch nur als Ausfluss des 16: 9-DVD-Formats, Beibehaltung tradierter kinotechnischer Dienstleister usf. Eine "Revolution" war dies m.E. nicht.
  11. Vielen Dank für das recht mühselige Scannen (der "International Projectionist" wäre eine weitere Quelle, die ich vor drei Jahren hinsichtlich der Sonderverfahren mal durchscannte). "Philips Kinotechnik" ist auch aufschlussreicher als die "Bauer Filmpost" oder "Bild und Ton", was Todd-AO anbetrifft. Bei Bestuhlungsplänen bin ich etwas skeptisch geworden: beim Royal-Palast Bn fand ich somit zwei unterschiedliche Bildkrümmungen und sehe sie als "Schema" zur Veranschaulichung. Zur BOUNTY sagte Mentor A (der sie vorführte) "es wurde extra eine flache Leinwand eingebaut". Mentor B (der die Vorführung mehrmals besuchte, später Kopierwerksleiter wurde) meinte am Telefon. "eine eventuelle Krümmung kann aber nur minimal gewesen sein, vielleicht 20 cm zum Aufspannen der Bildwand, wenn überhaupt. Meinem Eindruck folgend war sie absolut flach"). Zur Gattung der leichten Krümmungen liesse sich bereits die Todd-AO-Bildwand im Zoo-Palast seit 1960 zählen. Mit Nachdruck äussert Mentor B (der die Scope-Projektion auf der 35mm-Philips FP im MGM verriss), und er sagt dies ohne Verklärung, Nostalgie und Abstriche: "In meinem Berufsleben in der Gesamtbewertung sämtlicher gesehener Filmkopien und Filmvorführungen war der Einsatz von MEUTEREI AUF DER BOUNTY im Berliner MGM-Theater die in Schärfe, Farbgüte, Bildstand, Raumtonqualität, Raumwirkung und Plastizität beste Darbietung aller Zeiten. Auch die Cinerama-Vorführungen im Sportpalast und im Capitol, so bei DAS WAR DER WILDE WESTEN!, erreichten wegen nachteiligem Farb- und Lichtausgleich, vielleicht auch aufgrund der Lamellenbildwand, eindeutig nicht die Auflösung, Raumwirkung und Brillanz der MEUTEREI AUF DER BOUNTY auf 70mm." Einwände aufgrund der grösseren Negativfläche bei Cinerama, aufgrund des Aufnahmewinkels von 146 Grad und des 7-Kanal Magnettons vom Perfobandspieler, die bei Cinerama eigentlich überlegen sein müssten, wurden gekontert mit dem Einwand der weniger professionellen Darbietungen besagter Cinerama-Häuser, aber auch mit der zweifelhaften Güte der Cinerama-Aufnahmeoptiken im 3-Streifenprozess. Auch der Einwand, der Einsatz von Vorsatzanamorphoten bei Ultra Panavision führe theoretisch zu Wiedergabeverlusten gegenüber einer rein sphärisch Projektion, wurde aufgrund des BOUNTY-Einsatzes in Berlin zurückgewiesen. Sämtliche späteren Ultra Panavision-Filme, so 40 WAGEN WESTWÄRTS; KHARTOUM oder DIE GRÖSSTE GESCHICHTE ALLER ZEITEN, hätten das BOUNTY-Niveau nicht erreicht (vielleicht auch aufgrund der optisch auf Kompensationskopie erzielten Ergebnisse, denke ich mir mal). Anhand der mir seit den 70er/80er Jahren dann in die Hände gelangten, bereits gefadeten 70mm-Kopien sind diese Wertungen heute leider nicht mehr rekonstruierbar. Auch nicht anhand neuzeitlicher Digisate (ausgenommen die sehr schöne Farbgüte, die ausnahmsweise auf der DVD gelungen ist). Fazit: das Zusammenkommen grandios fotografierter Szenen, perfekt gewarteter Projektionstechnik, bis ins I-Tüpfelchen vervollkommneter Filmkopierwerkskunst und eines modernen Auditoriums mit ausserordentlicher Bühnenbreite führte zu einer unwiederbringlichen Sternstunde des Kinos.
  12. Off- topic: OBLIVION-Enttäuschung: Abgesehen davon, dass führendste Megaplexe im "Zentrum" Berlins 15 bis 30 Minuten benötigten, um vom Counter noch jemand für die Projektion Zuständigen zu erreichen (falls dort noch Menschen arbeiten), wussten manche Projektionisten nicht, ob das DCP 2k oder 4k habe (ist doch am Display ablesbar...). Nachdem man etwas Frühjahrsport trieb, um von Plex zu Plex zu hüpfen und wieder zurück, kam überall freundlich-bemüht die Antwort, OBLIVION liefe als 2k DCP. Je nach Tagesstimmung: man könnte selbst noch über 1.4k reden, wenn DCI dies zuliesse - aber die Erfahrung mehrerer Plex-Söle bescherten nebe dem leicht elektronisch wirkenden DLP-Bild auch unscharf eingestellte Beamer. Was in den Monaten seit Betriebsaufnahme offenbar niemand gestört hatte. Da der mit ähnlichem Equipment gedrehte PROMETHEUS bildlich sehr überzeugte, war dies anhand von OBLIVION nun nicht überprüfbar und das Warten auf die Blu ray Disc wäre dann die nächste Etappe. Teilweise wusste ja auch das Personal am Counter mit "2k" und "4k" wenig anzufangen und schaute drein, als wenn die Frage zum ersten Mal gestellt würde.
  13. Schöne Erinnerungen aus Berlin, wo er in den 80er Jahren Gast im "Filmkunst 66" war und fleissig Autogramme austeilte. Der Kern seiner Sammlungen war fast 10 Jahre das "Wahrzeichen" der Ausstellung "Künstliche Welten" im Museum für Film und Fernsehen am Potsdamer Platz. Nach Abzug derselben brach die gesamte Ausstellung zusammen und Berlin verlor sein bekanntestes und beliebtestes filmhistorisches Denkmal.
  14. Die Beiträge der Zeitzeugen ergaben ein paar weitere Details/Nachfragen: In der 2. Spielwoche der BOUNTY in 1962 taten sich noch gravierende Ausleuchtungprobleme auf. Man glaubte auf ein "Blulauge" zu schauen, da der Hotspot massiv hervortrat und die Rändern gravierend abfilelen. Nach einigen Wochen war das Problem behoben und das Bild wurde als aussergewöhnlich gut ausgeleuchtet, brillant, übergross und scharf beschrieben. Keine eine in Berlin später zu erlebende Projektion habe je wieder dieses Niveau erreicht: weder heutige 4k-Dijektionen, die Imax-Projektion, die ROYAL PALAST-Darbietungen noch die bisweilen hoch gelobten ZOO PALAST-Vorführungen. Obwohl das 70mm-Todd-A.O-Bild (2,2 : 1) kleiner als Ultra Pananvision 70 (2,5 - 2,75 : 1) ist und ohne lichtschluckenden Anamorphoten auskommt, sollen die Todd-A.O.-Projektionen im MGM Theater Kurfürstendamm nicht ganz die Güte der Ultra Panavision-Vorführungen gezeigt haben. Enttäuscht haben dort GRAND PRIX, EISSTATION ZEBRA und auch ERDEBEN, der schon recht dunkel wirkte. Herausragend dagegen zu allen zeiten die Magnettonwiedergabe (trotz oder wegen der Phillips-Verstärkerstechnik): nirgendwo sonst in Berlin seien derartig überwältigende Magnettonvorführungen geboten worden! DAS WAR DER WILDE WESTEN! in 35mm Scope und 4-Kanal-Magnetton wirkte tonlich brillanter und gewaltiger als in den technisch aufwendigeren und vom Tonformat weit überlegenenen Cinerama-Aufführungen im CAPITOL und im SPORTPALAST. Eben so die legendäre Vorführung des Films OPERATION CROSSBOW in 4-Kanal Magnetton und definitiv in 2,55 : 1-Format (für das das Bildgrössenmass zu erfahren mich sehr neugierig machen würde1) BOUNTY und BEN-HUR waren Anfang der 1970er Jahre auch als Wiederaufführung im MGM zu sehen: beide 70mm-Kopien bereits etwas bräunlich gefadet und daher auch sehr hell wirkend, waren die Aufführungen trotzdem bestechend und vom Ton her einsamer Rekord. Als sehr ärgerlich wird hingegen der Einsatz der 35mm-Theatermaschine (FP7?) beschrieben, die auch für Hauptfilme zum Einsatz kam und ob ihres "Konstruktionsfehlers" (gemeint ist die Schwäche der Einlaufröllchen an der Bildbühne) zu massiven Bildstandsschwankungen führte. Gerade auch bei Vorführungen mit der vergrösserten Scope-Variante (f = 80mm mit 19.20 m Breite) wirkten die Bilder sehr grobkörnig und unschön. Es tauchte jetzt die Frage auf, welche Bildwand vor dem Umbau für die BOUNTY installiert war? Und ob diese bereits eine beachtliche Grösse für CinemaScope-Magnetton auf 2,55 : 1 besaß? Warum wurde die Bühne schon 1956 auf eine so immenste Überbreite konzipiert? SInd die Ausleuchtungsfehler aus der Startwoche der BOUNTY unter Umständen ein Hinweis darauf, dass ähnlich dem MGM Frankfurt / Main von Anfang an zwar DP70-Maschinen installiert, aber nur für 35mm-Umrüstung installiert wurden - und dass die Nachrüstung in 1962 schleppend verlief? Fehlten in der Startwochen der BOUNTY die Leuchtfeldlinsen [eigentlich für mich undenkbar!]? Aber der einschlagende Hotspot der anfänglichen 70mm-Darbietung von BOUNTY ist nun mal verbigt....
  15. Den vorigen Beitrag (Dublette mit Schreibfehlern) ggf. bitte löschen, danke! Die MERCEDES PALÄSTE, CORSO/LICHTBURG oder TITANIA PALAST schlossen dann doch Mitte der 60er Jahre - zu Zeiten der von @AlbertK obenstehend bereits erläuterten "ökonomischen Kinokrise". Aber auch schon kurz nach dem Mauerbau. *** Frau Hänsel konnte keine Korrekturfassungen mehr erstellen, da das Gros der Arbeit ihrer Forschungsgruppe datentechnisch nicht erfasst werden konnte, wie sie am Telefon mal bedauerte. Jedoch ist der bibliographische Apparat sehr gelungen. *** Im Sammelbecken schauburg. de (welche Schauburg?) ist übrigens ein als MGM-Theater Kurfürstendamm debattiertes Kino mit einer Fotografie vermtulich aus der Frankfurter Schäfergasse verwechselt worden. Ursprünglich glaubte ich, preston sturges könnte sich evt. an seine Zeit in der Main-Metropole besser erinnern? *** Zu "CInemaScope" im "MGM Theater Kurfürstendamm" kommen dieser Tage noch zwei kleinere, recht interessante Beiträge von Kopierwerksleuten, welche gern an die vorigen Beiträge anzuknüpfen versuchen...
  16. Die MERCEDES PALÄSTE, CORSO/LICHTBURG oder TITANIA PALAST schlossen dann doch Mitte der 60er Jahre - zu Zeiten der von Albert ökonomisch erklärten "Kinokrise". Aber auch schon kuz#z nach derm Mauerbau. *** Frau Hänsel konnte keine Korrekturfassungen mehr erstellen, da das Gros der Arbeit ihrer Forschungsgruppe datentechnisch nicht erfasst werden konnte, wie sie am Telefon mal bedauerte. Jedoch ist der bibliographische Apparat sehr gelungen. *** Im Sammelbecken schauburg. de (weche Schauburg?) ist übrigens ein als MGM-Theater Kurfürstendamm debattiertes Kino mit einer Fotografie aus der Franfurter Schärfergasse verwechselt worden. Ursprünglich glaubte ich, preston sturges könnte sich evt. an seine Zeit in der Main-Metropole besser erinnern?
  17. Konnte man sich als Mitarbeiter auch mit dem Haus "identifizieren"? In späteren Jahren änderte sich ja die Branche sehr... Filme: Welche Flops - welche Hits?
  18. Schon vor 6 Wochen durchgelesen und eine schöne Forsetzung des Manuals. Autor T.S. ist in den Museums-, Kinematheken- und Festivalkreisen so wie bei der FIAF sehr bekannt. In Berlin 1996 kennengelernt (später holte er das Mle Senventy-Lampenhaus aus ROYAL Kino 1 nach der Umrüstung auf Kinoton für die Sammlung des Filmhus Oslo). Dort tätig, trafen sich auch alle zu den dortigen 70mm-Festivals. Auch für die Cineteca Ritrovata engagiert und für die IFB in 2009. SDDS-Installationen in Europa hat er eben so betreut. Er stellt so weit alle marktgängigen DCI-Beamer-Hersteller anhand von Abb. und Spezifikationen unparteiisch vor. Das mir liebste Kapitel: Chapter 4: "Te DCP File Format", S. 31-49 mit Darstellung der Wavelet-basierten Kompression. Ohne diese, sicherlich hocheffiziente und intelligente Kompression sind übrigens noch natürlichere Farben nach dem Scan von filmischen Negativen erzielbar: was eine Fortführung in den Bereich der Studio-Technik vor Ausgabe auf DCPs etc. reizvoll werden lässt.
  19. Ja, darüber könnte ruhig einmal offen und kritisch diskutiert werden. Auch über Gründe, die zum Bau von "Royal Palast" und "City" im Europacenter führten. Letzlich auch über die Gründe der Änderungen im "Capitol" am Lehniner Platz und die Gründe des Nicht-Überlebens aller hier benannten Kult-Filmstätten. Wollte das Publikum nicht mehr? Wollten die Grundstückseigentümer nicht mehr? Wollten die Verleiher nicht mehr?
  20. The famous and excellent program cinema in Denmark shows also it's manager as experienced film expert: a pair of DP70 in conjunction with the best platter system in market; the ST20-E, is very professional. Mr. Nielson is cinematographer, and so we can follow and admire his carefully handlings with film and all mechanical items... Congratulation for that a engaged cinema in the boring year 2013 with only few "true" panorama events!
  21. Teil der dort installierten PERSPECTA-Anlage?
  22. Die Tontechnik und die Saalregler hatte dann noch mein früherer Mentor ausgebaut, konkret den 4-Kanal-Magnettonvorverstärker und die MGM-Embleme. Auf die Mitnahahme der Endstufen wurde anscheinend verzichtet (warscheinlich unbefriedigende Übertragergüten, wie schon @stefan2 monierte?) Auch soll die Technik zum Zeitpunkt des Ausbaus eher desolat gewesen sein: typisch für OLYMPIC-OHG? War Heinz Riech schon Hausherr? Den 4-Kanal-Magnetton-VV mit Netzteil (1 Höheneinheit tiefer auf dem Foto) verdrahtete mir um 1985 damals Max Cich., Macher des 1. Berlner Kinomuseum e.V. aus Kreuzberg für meine zweite Heimkinoanlage: der Verstärker kam danach auch zum Einsatz während unserer 70mm-Vorführungen von UNHEIMLICHE BEGEGNUNG DER DRITTEN ART und SIE KANNTEN KEIN GESETZ im damaligen "Sputnik"-Kino in der Reinickendorfer Str. 113 in 1988 oder 1989. Letztmalig: danach wurde er zusammen mit den beiden Magnetton-Saaleglern an die heutige Deutsche Kinemathek als Spende weitergereicht. Die Schilder wanderten weiter in die Keller-Projektions-Anlage der Urania (in Betrieb von 1996 bis 2000): auch davon ein Foto. 2 der 3 Schilder haben wir im KMB e.V. behalten (das dritte Schild nebst einem hinsichtlich etlicher seiner Teile in seiner Herkunft unklaren DP70-Projektor ging an den Theaterleiter von Cineplex-Frankfurt, der sie mit nach Karlsruhe in sein neues Kinos nahm und wieder aufbaute). Unser DIN-Ingenieur befasst sich seit kurzen mit der Restaurierung eines DP70. Die Bestuhlung wurde von der Yorck-Kino-GmbH überwiegend in ihr Kino "Sylvia" in der Hauptstrasse in Berlin-Schöneberg wieder eingebaut : das Kino wurde später von der in "Odeon" Umbenannt. Gibt es weitere Anekdoten zur "Odyssee des Inventars"?
  23. Es könnten diese Screen-Shots gewesen sein: http://www.blu-ray.c...-Blu-ray/66015/ Deutlich gelber wäre in Ordnung (die neue 70mm-Kopie ist zu blau-grün, wie der Film nie gewesen war). Aber derart verkreuzte "Pückler"-Farben und Detailverluste in den Schürzen und Tüchern sind schon ärgerlich. Ein fast "komplettes" Desaster.
  24. cinerama

    Intermission

    Die Pause bei FALL OF THE ROMAN EMPIRE setzt in allen Fassungen von Commudus`(Christopher Plummern) Kniefall im Tempel des Jupiter ein. Allerdings wurde der Beginn des zweiten Teils in vielen Fassungen um etwa anderthalb Minuten gekürzt (Einzug ins Parlament).
  25. @lorbern40 sei Dank auch für die Spezifikationen. Gerne können wir auch über die Bauakten noch sprechen, sofern dies nicht zu "abstrakt" abgleitet. Ein interessanter Aspekt war die Bühnenbreite (36 Meter?), die Breite (brutto) der Bildwand im Verhältnis zur Höhe von 10 Metern und Detailfragen zur DP70, die zur Zeit der BOUNTY-Premiere Klagen zur Ausleuchtung auf sich zog. Eine Rolle verzeichnete minimale Perforanschläge, und ein US-Team kam eingeflogen, um mit Vergrösserungsgläsern an den Zahnrollen zu forschen. In der Zeit kurz vor (oder noch während?) Deines Engagements waren im MGM die DP70-Projektoren des im Mai/Juni eröffnenden ROYAL PALAST-Kinos zur Probe installiert worden. Man könnte dies wömglich durch einen Bildervergleich oder durch Deine Auskunft doch noch klären. Es war also nicht alles perfekt und super, aber der damalige Wartungsaufwand wohl einmalig. Was ist noch bekannt über die "Etage über dem BWR"? Es ranken sich darum Legenden. Das wirst Du scher rasch aufklären und auch etwas über die Wartungsfirmen berichten können... Was wir hier vielleicht machen könnten (wenn dies Freude bereitet?): den Thread fortsetzen auch mit Zeitungsannoncen. Einige bringe ich gerne mit ein, aber Hinweise auf ganz konkrete Zeiträume wären natürlich ein unschätzbarer Beitrag: muss dann nicht zu lange suchen. Also: dem Forum bitte treu bleiben! ;-)
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