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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. Täglich bis zu 6 Filme guckend, machen sich nach meinem Eindruck die gravierenden Änderungen aus Sicht des Publikums noch nicht bemerkbar. Da die IFB Vorreiter und Widerspiegelung von Trends sind, werden sie jedoch auch Konferenz-artig abgehaltene und privat und ortlos abrufbare Festspiele vorantreiben müssen, um als GmbH fortbestehen zu können. Die von mir gesehenen Digi-Projektionen waren zwar ohne Pannen, aber die Qual der gescannten Filmnegative, die auf DCP ausnahmslos farblich verfälscht und in feste Panel-Raster einrücken, ist nunmehr die Regel. in ähnlicher Thematik auch einige Zeilen auf http://www.filmvorfu..._40#entry184512
  2. Ich schon. So wichtig eine Qualitätssicherung, gleichzeitig Sparsamkeit und das Einhalten von Standards sind (derzeit mit "Digitalisierung" synonym gesetzt), so sehr erscheint aber nicht wenigen das "Kino des 20. Jahrhunderts" als kultuell stärker prägend als die erste Dekade dieses Jahrtausends: bezogen z.B. auf die Vielfalt (positiv wie negativ zu werten) der Kinostätten, auf die die sozialen Mitarbeitergefüge, auf Theaterarchitekturen, auf die Nachhaltigkeit des "Leitmediums" Kino, auf originäre Drehbücher und fotogafische Künste, auf Filmmusik oder stilistisch voneinander unterscheidbare Regie-Talente. Die "Befreiung" durch die Digitalisierung auf anderen Gebieten hat zumindest die oben benannten Aktivposten an Glanz verlieren lassen. 35mm-Filmbandprojektion war somit die Klammerung der Produzenten und Verleiher an die Exklusivität einer Kinopremiere und gleichzeitig der Bindung der Distribution der Premieren an gewerblich und lukrativ fungierende Zweck- und Theaterstätten. Wenn man nun annimmt, durch die Filmbandwiedergabe sei eine Aura des besonderen öffentlichen, theaterbasierten Kulturevents gesichert worden, muss man im Umkehrschluss auch mutig genug sein zu konzidieren, dass die Einführung von 2k- und 4k-HDTV-Systemen das Kino nun einmal zu übergrossen Fernsehstuben macht bzw., umgekehrt besehen, das Kino ort- und architekturlos werden lässt, weil es fortan an vielen Orten freier, zugangsfreier und zeitgleicher "gemacht" werden kann. Daraus ergeben sich mittel- und langfristig Konsquenzen, daß in einer volldigitalisierten Welt das Kino als werthaltige Immobilie zur Randexistenz abzustürzen droht (auch wenn in einem anderen Thread viele sich über das gute Geschäftsjahr 2012 sehr freuen - was gerne so weitergehen möge, wenn dafür Voraussetzungen geschaffen würden). Film scheint nicht zwingend an Filmtheatergebäude gebunden zu sein, suchte sich aber schon immer sekundäre und tertiäre Distributionsmärkte. Diesmal jedoch ist die Vernetzung und Verdichtung so weit vorangeschritten, dass Film als AV-Medium und "per se" nicht mehr die traditionelle Langzeitauswertung und Kinoanbindung voraussetzt, sondern sich auf den schnellsten Märkten fortbewegt. Theatreale Kulturen gehören nach meiner Wahrnehmung doch eher nicht zu den schnellstne Konsumgüter-Märkten - eher gerinnt in ihnen die Zeit wie in Museen oder Kirchen, was selbst in Multiplexkinos und kleinsten Szenekinos unverkennbar ist. Nun ist bereits jede Blockbusterproduktion auch Teil der Absorbtion von Fernsehkultur (inhaltlich und auch aufnahme- oder postproduktionstechnisch) wie auch der der Spielkonsole. Dieser Kreativitätszufluss fand viele Dekaden des Kinos über in umgekehrter Richtung statt. Inzwischen haben sich der Wertsysteme auf den Kopf gestellt. Der "Mehrwert" des Kinospiels geriert sich scheinbar nicht mehr nur von innen heraus, sondern vollzieht sich in der Akkumulation und Integration exogener Entertainment-Attribute. Auch qualitativ - darin liegt Dein Bestreben - wurden längst durch X-Box, Bluray, PCM-Toninformationen und künftig projektionslose Systeme (die Gardine wird zum 8k-Fernseher) effizientere Konsumquellen geschaffen als theaterbasierte Filmaufführungen. Meine Frage: worauf stützt sich aber die Gewissheit (wobei dies höchst wünschenswert und erkämpfenswert wäre!), dass theaterbasierte Filmdarbietungen auch künftig die Relevanz besitzen, die sie im letzten Jahrhundert innehatten? Nach meinem Dafürhalten darf von einer Bedrohung ausgegangen werden, der man selbst mit LCOS-, 3D- und 8k-Systemen (respektive CinemaScope oder 70mm-Todd-AO) kaum beizukommen ist, da der Markt in eher abnehmendem Maße "kinospezifische" Angebote der AV-Kultur entgegen setzen kann. Man sollte für den Erhalt fraglos eintreten - aber sich bewusst sein, dass es keine Gewissheit für den Fortbestand der Spezies "Filmtheater" gibt, weil die wirklich bahnbrechenden Innovationen noch nicht erfunden sind.
  3. Gegen Anhebungen der Bildfrequenz gibt es m.E. kein stichhaltiges Argument - im Gegenteil. Eben so wenig gegen hoch auflösende Formate. Technisch minderwertigeren Systemen eine "überlegene" oder "ästhetisch bedeutsamere" Funktion zuzuweisen, käme mir eher nicht in den Sinn. *** Weil oben von 24p die Rede ist: das sind m.E. elektronische Vollbilder im Progressive-Verfahren. HERR DER RINGE aber wurde in Super 35 real gedreht, dazu die Composits und das Rendering in 2k (oder sogar weniger, wie ich mal hörte), und dann Digital Intermediate für 35mm-Kopien. Würde daher von 24 B/s oder 24 fps sprechen.
  4. cinerama

    Django

    Nur der fotografische Anspruch scheint gegenüber früheren Tarantinos (und seinem ansonsten exquisiten Fachwissen) ein wenig auf der Strecke geblieben zu sein. Weiss nicht, was sie da mit dem D.I. angestellt haben? Weder 35mm Panavision noch 4k DCP scheinen gemessen am Ergebnis wirklich gelohnt zu haben. Ist aber eine subjektive Meinungäusserung.
  5. How To Marry A Millionaire wäre, wenn als Original OCN-35mm-Kopie erhalten, doch recht interessant - vermeidet er doch gewissen Aufnahnmeschwächen von The Robe, obgleich früher mit der Produktions begonnen wurde.
  6. Wieder wie jedes Jahr bringt Sebastian "Roxy" Rosacker am 16. März 2013 um 14.00 Uhr im ROYAL im schwedischen Malmoe eine Ständchen zu seinem Birthday. Einige aus dem Forum kennen ihn, einen passionierten Kenner und Besucher der 70mm-Festivals seit den 1970er Jahren, beruflich Bühnenkünstler - und nun wird er 60. Weltweit sein Lieblingskino war immer der Berliner ROYAL PALAST im Europacenter. Das Flaggschiffkino in Malmoe feiert an diesem Tage seinen 52. Birthday und überlebte - noch jung also. Mit der nachwievor größten Bildwand Schwedens. Die Kopie kommt aus dem schwedischen Filminstitut, dem größten 70mm-Archiv der Welt. Zeigen wird Sebastian THOSE MAGNIFICENT MEN IN THEIR FLYING MACHINES (GB 1964, filmed in Todd-AO). Eintritt wird nicht verlangt - aber jede Spende ist willkommen. Berichte über das 70mm-Festival in Oslo folgen.
  7. Zumindest wird die Immobilie, der Standort und der Eigentümer nicht durch kriminelle Einzelpersonen "verbrannt". Satzungen von gemeinnützigen Vereinen lassen sich nicht einfach "ändern". Der demokratische Mehrheitskonsens ist auch für den Vermieter eine verlässlichere Grundlage gegenüber der Willkür der "Platzhische". Weiter so, Herr Skötsch - lassen Sie sich hier keinen Sand in die Augen streuen.
  8. Jenseits der Jubelparade aus Karlsruhe bat ich die Forumleistung und auch Herrn Moderator @preston sturges, eine Aussage wie "Würde schätzen wollen, daß 2012 weniger als ein Viertel der gewerblichen, heute spielenden Kinos noch existieren." nicht weiter zu zitieren. Im Forum hatte ich mich wieder deutlich davon distanziert. Die Äusserung fiel zu einer Zeit, als Förderprogramme für die Digitalisierung nicht in Sicht waren und auch die (derzeit wirksame) Marktinnovation durch 3D-Erfolge nicht absehbar war. Insofern eine gut gemeinte Warnung. Seine Spott-Parade kann @preston sturges doch in seinen Betriebsräumen abhalten. Er verhöhnt ja (aus meiner Sicht) auch Diejenigen, die aus unterschiedlichen strukturellen Gründen nicht Teilhaber der Erfolge von 2012 sind. Eben. Zudem ist die Besucherzahl der letzten fünf Jahre in etwa um einen Mittelwert herum konstant. Eine steile Anstiegslinie wäre erst nach Bewertung der kommenden Jahre möglich und müßte strukturell und distributorisch verankert sein. Lotterie oder ernst zu nehmendes Forum?
  9. Erheblicher Widerspruch in diesem Punkt: Profit bitte nicht über die Leichen anderer! Ein faires und gutes Einkommen ist dagegen völlig korrekt. Der Filmvorführer ist ja kein Teilhaber oder Aktionär - daher auch kein Profiteur oder Ausbeuter. Obwohl er lange Zeit die zentrale und verantwortungsbelastetste Figur des praktischen Kinobetriebs war. Aktionismus mit irreversiblen Folgen. Man will ja den Betrieb und das Auskommen selber in die Hand nehmen: etwa durch Kollektivierung. Erst dann hat der Arbeiter gesiegt. Richtig, Stefan? Stimmt. Nur leider gibt die "freie Marktwirtschaft" hüben wie drüben (US-Major-Pläne zur Reduzierung der Kinofenster, EU-Pläne zur Reduzierung der Kinofenster) jenen "flexiblen Verwertern" alle Mittel an die Hand, Vertriebswege und Strukturen so zu ändern, wie es der kurzfristigen Margenerzeugung entgegenkommt. Die Nachfrage entscheidet, und das Wort "Protektionismus" (obwohl für den Kinoerhalt eine Sicherheitsmassnahme) ist verpönt als diktatorisches Lenkungsinstrument. Da aber nicht mehr "fürsorglich-dikatatorisch" (?) gelenkt, sondern "befreiend" (?) dereguliert wird, versinken wir eben unausweichlich im Chaos. Die Kampfbegriffe kehren sich plötzlich um. Das ist die Kehrseite eines (ökonomisch bemessenen) Freiheitsbegriffs - der irgendwann auch die freie persönliche und soziale Entfaltung versklavt und somit "Unfreiheit" schafft. Sehr komplizierte Zusammenhänge... aber wir könnten durchaus einmal ein böses Erwachen erleben - man weiss es nicht.
  10. Sie haben völlig recht in Ihren Schlüssen. Auch kann ich nur bestätigen, dass durch solche Konstellationen schon viele Lichtspieltheater vor der Schliessung und Plünderung hätten bewahrt werden können. Leider haben sich zu viele Vermieter auf standardisierte Verhandlungsoptionen mit "eingeführten Betreiberpersönlichkeiten" verlassen, ohne im Einzelfall deren eigentliche Motivation zu überprüfen, konkret: auf welchen nachhaltigen Interessen und Zielen das Betreiberinteresse überhaupt gegründet ist. Bei einem Verein sind diese Zwecke nebst Zielen immerhin satzungsgemäss festgelegt und rechtlich überprüfbar wie auch einklagbar.
  11. 35mm zuzüglich Blu ray ist als Modell ggf. tragfähig. Mehr als 80% der Opm Air-Kinos in 2013 dürften auf Basis der 35mm-Technik an den Start gehen.
  12. Zur bösen Kalkulation gehört sicherlich auch das sog. Ausfallsrisiko. Schon zu Filmprojektionszeiten wurde bei knappen Ressourcen 1 Mitarbeiter durch mehr als 12 Säle gejagt, der Interlock-Betrieb riskiert, und auch Filmkopienschäden wurden einkalkuliert resp. durch die Filmtheatereinheitsversicherung freigiebig abgedeckt. Dann kam es hin und weider zum grossen Gau (in jüngster Zeit der falsche Schlüssel für die AVATAR-Premiere, was dann flächendeckenden Fall-Out zur Folge hat). Insgesamt ist dieses Geschäftsmodell nicht völlig absurd, denn er gibt unter dem Strich "Einsparpotentiale", die verlockender klingen als ein (zu dogmatisches ?) Beharren auf den reinen Image-Erhalt. Menschlicher Service kostet eben etwas, und jeder Betriebsleiter, der die Kosten ansteigen läßt, würde wegen "Geschäftsunfähigkeit" von den Konzernzentralen gefeuert werden. Auch die Computer-Piloten in der Luftfahrt, auf der Strasse und auf den Gleisen sind auch keine Zukunftsmusik mehr - Roboter, die Chirurgen ersetzen, stehen ebenfalls in der Entwicklung. . Insgesamt also wird die Wertschöpfung durch menschliches Arbeiten in allen Lebensbereichen sinken, weil es nicht um den Mitmenschen geht, sondern um den Fetisch von Zahlenspielen. Mit Freisetzung der Produktivkräfte steigt natürlich die Revolutionsgefahr (oder Revolutions-Hoffnung).
  13. cinerama

    Teller begradigen

    Das wäre dann die Telleranlage (mit 2 oder 3 Ebenen) ohne den Make-up-Tisch? Bei nur 1 Ebene würde ich von einem Endosteller ausgehen? Das wäre ganz interessant, wie viele Kinos in Dtd. überhaupt einen Endlosteller verfügbar halten. Mein ST200E hat Make-up-Tisch so wie Teller auf 3 Ebenen. Dann gibt es noch die ab- und die (auf 5 Teller) aufgespeckte Version. FP30D kannte ich auch nur bisher aus einer Kastensäule, immer tierisch schwer beim Transport...
  14. Eigentlich nicht durchführbar in der von Dir engeführten Anordnung. Nur mit 4k D.I. gäbe es ein Potential für 35mm - denn hier würde das extrem feinkörnige 35mm-Printmaterial Vorteile bieten gegenüber einem 2k DCP. Oder vom HOBBIT ist zusätzlich doch ein 4k D.I. in Verwendung - was produktionstechnisch immer wieder mal vorkommt in Abweichung von der Regel oder Planung. Wird auch nicht immer an die Glocke gehangen und findet bei imdb dann auch keine Einträge.
  15. Danke für die Gedenken in einer schnell-lebigen Zeit. Manchen Personen ist man noch persönlich begegnet, und jeder Abgang zwingt zu einem ernsthaften Nachdenken, ob, was und in wie weit färbend Jeder etwas hinterliess, dass unsere Einstellungen und unser Fühlen in neue Bahnen lenkte. Toll wäre, wenn man die Nachrufe (sehr viel Arbeit) auch mit Internet-Link-Verweisen ergänzen könnte. [Vielleicht im nächsten Jahr andenkenswert?]
  16. Der Raubkopierung sollte doch die "Digitaliserung des Kinos" ein Hindernis setzten?. Jetzt hat die Digitalisierung des Films also legale wie illegale Nebenmärkte des Kinos zum Aufschwung gebracht. Nur mal so als eine ketzerische Randbemerkung hingeworfen ... "Die Klonkriege haben jetzt begonnen" - und ein Kannibalismus auf dem Filmmarkt ist absehbar.
  17. Korrektur: Berlin-Premiere der offensichtlichen Mono-Lichttonkopie der D.F. von SUPERMAN am 3. März 1979.
  18. Der Thread ist ja teils eine wiss. Aufstellung (Dipl.-Arbeit von @martin), teils anekdotisch (meinerseits). Mit dem Start von MOONRAKER (im August 1979 im westberliner Zoopalast sechsmal gesehen) sollen 100 weitere CP50 in der BRD plus Westberlin verbaut worden sein. Dier erste im November im ARRI-München für einen Rockmusik-Film in O.V. im Einsatz. Für mich der erste bewußt gesehene und erwartete Dolby-Stereo-Lichttonfilm. Vorher bereits etwas in diesem Verfahren gehört zu haben, liegt im Dunkeln. Der Monoton von SUPERMAN in D.F. war überraschend brillant, der leichte Hall über der Williams-Musik mag aber den pseudoräumlichen Eindruck suggeriert haben. Während im Zoopalast schon vorher ein CP50 gestanden haben muß, und vermutlich auch im Ufa Palast (heutige Astor Lounge), die ebenfalls MOONRAKER mitspieten, wurde die Camera im Kudamm-Eck (war dort Stammgast seit Frühjahr 1978; dort ein alter Cinerama-Vorführer im Einsatz) brandneu mit Dolby, größerer Bildwand und neuen Lautspechern ausgestattet (vorher dort nur diese hässlichen beiden Kugeln beidseitig der am Winkel montierten Spanplatte im Einsatz). Nach etwa 14 Wochen Einsatzzeit von MOONRAKER liefen wieder alte Bonds dort, vermutlich mit Academy-Filter. Der Wiedereinsatz von SUPERMAN in 1980 im benachbarten Gloriapalast war wohl nicht nur aufgrund des schrecklichen Mono-Filters im CP50 schlechter, sondern auch aufgrund einer zum Zoopalast in der Gesamtkette schwächeren Übertragungskette (man nehme nur die schlechten Tonoptiken auf der EX im Gloriapalast, evtl. auch noch mit Ikovox-Lautsprechern verknüpft - ich war dort nur kurze Zeit tätig). Steilprojektion und Ernostar waren auch nur ein Mittelmaß auf gehobenem Bezirkskino-Niveau: der Kinosaal selbst wirkte altbacken, tranig und topfig. Zoopalast 1 operierte in dieser Zeit meiner Erinnerung nach mit Alinar-III-Optiken im Einsatz, geringerer Steilprojektion, Bauer U2 mit gekrümmter Bildbahn so wie Altec A1-Speaker-Systemen. Auch die Bauer U2 hatte Schwächen in der Tonoptik und Auflösung mit vorzeitigem Frequenzabfall, die aber verstärkerseitig erfolgreich angehoben wurden. Im Oktober 1979 lief ALIEN an (in 4-Kanal Magnetton im Royalpalast gesehen - weit überragend zum Dolby-Stereo-Lichttonverfahren) - zeitgleich lief er auch im Atelier am Zoo (Bi-Kino zum Zoopalast, direkt darunter gelegen), m.W. bereits mit Dolby-Stereo-Lichtton. Im September 1979 lief APOCALYPSE NOW im Zoopalast (und wanderte nach etwa 4 Wochen ins Atelier am Zoo, sozusagen "in den Keller" des Hauses: ebenfalls dort mit Dolby-Stereo-Lichtton. In dieser Zeit begannen nicht nur weitere Kudamm-Kinos, sondern auch Bezirkskinos umzurüsten. Sehr früh am Start war auch das KANT KINO. Der Vorredner (@TomCat) verfügt m.W. über sämtliche Einträge der genannten Einrichtungen - die einzig verläßlichen, zumal er selbst die Installationen ja ... Im Januar 1988 kam mit ROBOCOP sofort auch Dolby-Spectral Recording mit SR-A5-Modul in den Umlauf (hatte ihn als Vorführer im Ufa-Palast [heutige Astor-Lounge] dort vorgeführt). Ein sehr gutes analoges Lichttonsystem - das beste aller Zeiten wohl, degradiert nur ab den 90er Jahren mit dem Umstieg zur Umspielung der Cord-Bänder auf die MOD mit komprimiertem Digitalton - wodurch Dolby Spectral Recording schlagartig schlechter wurde. Soweit die Erinnerungen. Gegen 13 Uhr frage ich noch einmal einen Kollegen (technischer Leiter seinerzeit in den Sychronbetrieben, mittlerweile stolze 90 geworden), ob er korrigieren oder ergänzen könnte.
  19. Nach dem Zerrüten der Marktwirtschaft bin ich überzeugter Befürworter einer neuen, dezentral organisierten Planwirtschaft, kein Scherz - so viel zum Small-Talk zu Politik bei jeder Gelegenheit und gerne. In der einzelhändischen Überwachung und Einhaltung von Standards auf Basis der leider gravierenden Produktions- und Materialprobleme kann durchaus von solidem Handwerk ausgegangen werden - später im Westen durch Erhöhung der Kopienauflagen und Anlerntätigkeiten unterminiert. Leider aber sind nicht alle Orwo-Color-Kopien völlig ungefadet: zumeist ein Ausbleichen über das gesamte Farbspektrum und in der Dichte, sodass der Verlust gegenüber Rotstich-Kopien von Eastman-Color nicht in der gleichen Weise ins Gesicht springt. Gerade in Johannisthal waren die technologischen Einschränkungen (Gussprobleme der Materialschichten, unregelmässige Entwicklerturbulenzen) bei 35mm und noch mehr bei 70mm kaum in den Griff zu bekommen. Möglicherweise mit ein Grund für die Einstellung des 70mm-Prozesses. Und Grund wohl für Anfertigung einer Duplikatnegativs und der Serienkopien Ende der 1980er Jahren auf Fujicolor. Wir hatten am letzten Samstag zur Vereins-Jahrestagung eine Fuji-Kopie von 2KfA examiniert und durchgesehen: ein Fortschritt gegenüber dem Orwocolorprozess, aber auch klar ersichtich, dass trotz Einsatzes der westlichen Emulsionstypen der Dup-Prozess für diese Kopien in Johannisthal nicht befriedigend in den Griff zu bekommen war. Zutreffend, auf Eastman Color gedreht. Und Filme, die hingegen auf Orwo-Negativ gedreht wurden, sind auch kaum auf Eastmancolor-Kopien mehr zu verbessern (womit mein Wunschtraum zerstob) Kopien vom Kameraoriginal im Umlauf schliesse ich weitgehend aus. Die Jugendfilm-Kopie war ein schwaches Dup. Keine "originale" Kopie (gemeint ist in diesem Thread also eine Direktkopie vom Originalnegativ).
  20. cinerama

    Frohe Festtage

    Vorfreude auf Weihnachten Ein Kind - von einem Schiefertafel-Schwämmchen Umhüpft - rennt froh durch mein Gemüt. Bald ist es Weihnacht! - Wenn der Christbaum blüht, Dann blüht er Flämmchen. Und Flämmchen heizen. Und die Wärme stimmt Uns mild. - Es werden Lieder, Düfte fächeln. - Wer nicht mehr Flämmchen hat, wem nur noch Fünkchen glimmt, Wird dann doch gütig lächeln. Wenn wir im Traume eines ewigen Traumes Alle unfeindlich sind - einmal im Jahr! - Uns alle Kinder fühlen eines Baumes. Wie es sein soll, wie's allen einmal war. Joachim Ringelnatz
  21. PATTON in 3 europäischen Städten gesehen - und fand die Kopie auch ganz passabel (bis auf einige Korrekturschaltungen bei jahreszeitlichen Stimmungsänderungen). Für eine Duplikatkopie recht ordentlich. Die Weitwinkeleinstellungen finde ich wie auch in LA BIBLIA äußerst wirkungsvoll - bin mir nur nicht sicher, ob jemals eine 150-Grad-Optik bei den beiden genannten Titeln zum Einsatz kam. A BIBLIA zudem auf dem (weltweit führenden) 70mm-Festival in Oslo auf flacher Bildwand gesehen, was eine "neutralere Bewertung" zuließ. Später noch einmal in die eigene Kopie geschaut und den Eindruck gewonnen, bei 120 Grad Aufnahmewinkel sei eigentlich schon das Maximum erreicht...
  22. Immerhin 'ne solide Bauer-Maschine. Mit guter Rotlichtabtastung, moderner Spiegellampe und rosten Isco-Optiken könnte man damit schon spielen. Muss dann nicht schlechter sein als FP30D. Aber da kaum einer, wie Stefan richtig vermutet, sich drum kümmern würde, ist natürlich das Abgreifen von moderneren Geräten oft einfacher und praktikabler. Aber es ist kein "muss", denke ich.
  23. Zu Dolby-Stereo:Kann der Auflistung von christian_mueller (ohne Einwand bisher) folgen. Und würde dennoch mich an ein Gerücht heranwagen: Warum ich mich immerzu daran erinnert fühle, im Januar 1979 SUPERMAN im Berliner Zoo Palast in Dolby Stereo-Lichtton gesehen zu haben, müßte mal aufgeklärt werden. 1 Jahr darauf sah ich ihn im benachbarten GLORIA PALAST mit schrecklich schlecht klingendem Monoton. Sicher ist nur, das HAIR als erster Dolby-Lichttonfilm in Germany zu sehen war. Könnte es aber eine Sonderkopie von SUPERMAN mit dt. Synchro, extra in London für Berlin in Dolby-A angefertigt, gegeben haben? Die Ton-Dynamik war überdurchschnittlich, und an 4-Kanal-Magnettonfassungen in Germany auf 35mm kann ich mich nicht entsinnen. Ansonsten habe ich jede Szene und jeden Farbwert der Premierenkopie in Erinnerung, als sei man erst gestern dringesessen...
  24. Stefan hat mit seiner provokanten Äusserung nicht unrecht: irgendwann muß man die Dinge auch ohne Verklärung sehen, auch wenn man aus ästhetischen Gründen einige Produkte der Vergangenheit ins Herz geschlossen hat. Zwar ist heute aus politischen Gründen jedes ältere (auch das verrottetste) Altkino erhaltenswert (nur in diesem einen Punkt widerspreche ich ein wenig Stefan). Bald einmal wird sogar jedes größere Auditorium mit regelmäßigen Bewegtbild-Vorführungen erhaltenswert sein, falls Kino als Verwertungsplattform aussterben sollte. Aber den Maya-Untergang haben wir ja auch noch ganz knapp umsegelt... Im Ersnt: Aus Ihrer Zeit heraus betrachtet sind die Atmosphere-Theater (aus Sicht der Architekturtheorie) womöglich eklektizistisch, zudem ist das TUSCHINSKI synkretistisch. "Protzarchitektur" einiger historischer Paläste harmoniert also nicht immer mit sublimer Kunstsinnigkeit, sondern folgt kommerzieller Beweihräucherung. Aber auch die Imitation des Stils italienischer Opernhäuser durch den Kinoarchitekten Gerhard Fritzsche (in Berlin: ZOO PALAST, ASTOR LOUNGE, MAXIM Turmstr.) finde ich in Teilen konservativ und als Rückkehr zum "Bürgerlichen": gefolgt von akustischen Einschränkungen und bildtechnischen Fehlplanungen, wo sie die Bildwandrahmen nicht den Kurven der ovalen Grundrißlinie anschmiegten, sondern (bei Fritzsche selbst noch Ende der 1950er Jahre) auf das Niveau der alten Kastenbühne zurückfielen. Die LICHTBURG in Essen erscheint mir wie ein retrograder Klotz der 50er-Jahre, der die Trennung von den "goldenen" Zwanzigern nicht verkraftet hat, nicht wirklich Neues wagte und betulich auf vergangene Größe Bezug nimmt. Die Cinerama-Bauten der expansionisten amerikanischen "Kulturimperialisten [?]" etwa des "Pleitiers" N. Reisini finde ich hingegen spannender - blick- und gehöröffnender: darunter PACIFICS CINERAMA DOME in Los Angeles bzw. ROYAL PALAST Berlin. Und sicherlich auch einige Omnimax-Kinos, so z.B. das ehemalige Imax am Berliner Marlene-Dietrich Platz. Und so "gnadenlos" es klingt: auch das, was der alte Professor oben sichtlich auf der Kinoorgel spielt, ist zumeist eher schrecklich anheimelnde, süßlich-verkitschte "Gebrauchsmusik". Diese Orgeln sind zudem Rummelplatz-Musikinstrumente und für virtuosen Betrieb wenig geeignet - um Lichtjahre vom Hochstand der Kirchenorgeln und deren Repertoire entfernt. Trotzdem aus heutiger Sicht natürlich erhaltenswert.
  25. Traut sich jemand an die Beantwortung der eingänglichen Fragen? (Lokalisation, neuronale Reiztypen, Sensorik. Gesichtsinn, Gleichgewichtssinn...)
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