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Widescreen Weekend Bradford, 25.04.-29.04.2013
cinerama antwortete auf LaserHotline's Thema in Nostalgie
Duncan McGregor, der das Prefece verfasste, ist doch dort Projektionist seit 20 Jahren? Andere Perspektiven hätten mich mehr interessiert. Projektionisten neigen vielleicht dazu, die Vielzahl ihrer Wiedergabeformate und die damit einhergehenden Handlings zu mythisieren. Glorreich ist nicht sicher jeder 70mm print und jede DCP. "Hello Dolly" hoch ansehnlich, "Sound of Music" verzichtbar, was Materialgüten betrifft. "West Side Story" ist als 70mm-Originalkopie erhältlich (2k-DLP als Kompromiss ist hier wenig mehr als Blu ray Disc), "Longest Day" auf 70mm zu zeigen beinhaltet aber auch einen Bildbeschnitt des klassischen CinemaScope - worüber aufzuklären wäre. "Formatvergleiche" analog und digital sind immer spannend und passen zum National Media Museum. Bei Erhältlichkeit aber einer zeitgenössischen Filmkopie fände ich diese in einem Festival für Anreisende diskussionswürdiger. Die Glorifizierung des DP70 als "Rolly Royce", wie zu lesen ist. übernimmt die Werbeprosa der 60er Jahre 1 : 1 . Anzuregen wäre aber auch mal ein Ingenieurs-Symposium, das Vor- und Nachteile zeitgenössischer Filmapparaturen debattiert. "Seven Wonders of the Word" dürfte m.E. noch auf Film nachkopierbar sein. Das DCP als Äquivalent für die Blu ray - Auswertung zeigt nicht den ganzen Film. Somit rettet "Wonderful World of Brothers Grimm" den Anspruch des Festivals. Die Präzisierung besser eines Themas (anstelle des Mischkonzeptes seit nunmehr 20 Jahren), etwa eine Spezialisierung, könnte ein möglicher Gedankengang sein, der vermeiden hilft, in Wiederholungen zu verfallen. Auch die Einbindung der osteuropäischen Filme, die von einem Pariser Experten vergeblich gefordert wurde, tut Not. Last but not least: für Festivals ist wünschenswert, auch Schattenseiten der Wide-Screen-Epochen zu erörtern. Eben so die Restaurierungsprobleme ohne Schwarm und Schmus aufzufächern. Letzteres ist auch in Oslo leider noch ein Defizit, in Krnov nahezu non-existent und in Karlsruhe nur Gegenstand von Insiderdebatten während der "Intermissions". Gerade weil nunmehr der Glanz jener Filme "ab" ist, geschuldet kompromissbehafteten Aufführungsmöglichkeiten, könnte die kritisch-aufklärerische anstelle der hymnisierenden Herangehensweise sich doch noch auszahlen. -
Filmkritikeransichten zur Digitalisierung
cinerama antwortete auf Sebastian's Thema in Allgemeines Board
Förster meint nicht nur technische Wertigkeiten, sondern vornehmlich kulturelle Verwurzelungen, die blindlinks gekappt werden. Wurzeln und Böden, die gewissermassen in "ort- und materielose Datenerfassungssysteme" abwanden, welche wenig über die Herkunft der Kinokunst verraten. Er zeigt Mut, sich auch unbeliebt zu machen und ist in der Lage, etwas zu bewegen. -
Neue DCI Projektoren für kleine und mittlere Leinwände
cinerama antwortete auf carstenk's Thema in Digitale Projektion
Bitte richtig lesen: von Blu ray Disc-Wiedergabe der oben genannten Titel war keine Rede. Welche Blu ray-Vorführungen in Karlsruhe optimal liefen, muß ich also nicht wissen. Weiter zu Red Cinema: Maybe the fact that RED was able to design a fresh new approach together with ODEMAX from the ground up make it more satisfying than the aging compromises created in the DCI specs. Aus: http://nofilmschool....layback-system/ -
Neue DCI Projektoren für kleine und mittlere Leinwände
cinerama antwortete auf carstenk's Thema in Digitale Projektion
Trotz der raffinierten LCOS-Panels und bikubischen Interpolation o.Ä., die O.P. obenstehend zurecht verteidigt, erreichten von mir gesehene Transfers der Filme (gemeint sind fotochemische Filme von 65mm-Negativen) wie SOUND OF MUSIC, LAWRENCE OF ARABIA und BARAKA nicht die Güte der jeweiligen Premierenfassungen auf Filmkopie. Auch SAMSARA fehlte ein Quäntchen Auflösung und Details, die in einer adäquaten Breitfilmkopie übertragbar gewesen wäre. Außerdem ist die Entscheidung der Industrie und des DCI-Konglomerats, nicht von vorneherein auf 2.39 : 1 -Panels gesetzt zu haben (angeblich holt dies die Home-Cinema-Industrie in Kürze nach), aus meiner (reaktionären?) Sicht bedauerlich. Was der Markt denn wohl in drei Jahren so anbietet? Sind dies dann noch Panel-basierte Verfahren oder eine Transition zur Laserpojektion und LED-Wänden in 8k und autostereoskopische Verfahren? Was macht das Red-Cinema-System? http://nofilmschool....layback-system/ (Auch hier werden sepearate Licht-Module geführt, mit Laserlicht arbeitend) Als Hausnummmer stehen 10k USD im Raume. "DCI compliance" aufgrund von unzureichender Unterstürtzung (nur Rec 709?) steht in Zweifel. Schade. -
Neue DCI Projektoren für kleine und mittlere Leinwände
cinerama antwortete auf carstenk's Thema in Digitale Projektion
Die Tablet-Ansteuerung ist ja sehr verlockend und luxuriös, aber einige japanisch-idiomatische Kommandostrukturen sollen angeblich nicht sehr bedienfreundlich sein. Ob zudem die Verlagerung von Vorführabläufen aus den bisher gut abgeschotteten BWRs hinein in den Saal und ins Publikum nicht eher stört und irritiert, mögen man gerne mal erörtern. Technik ist gerade dann perfekt, wenn sie sich "unsichtbar" macht. Nicht jedermanns Sache dürfte auch die Regelung der sechs Quecksiberdampf-Lampen sein, wenn die Farbtemperatur nicht generell über die gesamte Bildfläche konstant zu halten ist. Gleichwohl die Idee des Revivals dieser Lampentechnik auch erhebliche Vorteile mit sich bringt. Jenseits der kinotechnischen Erzeugnisse heute aus der semiprofessionellen Heimkinofraktion Klagen über nachlassende Farbsättigung bei den SXRD-Beamern der jüngsten 4k-....-Heim-Beamer gehört. Was ist dran an den Kritiken? Schwarzwert und Skalierung bei SONY sind sehr hochwertig. Treppchenartefakte bei Digitalstrukturen der 2k DCPs lassen sich aber auch in 4k nicht wegrechnen. Ist halt nicht Film, sondern Raster. -
Fängt doch grad erst an... Für abwegig halte ich die Legende von den frühzeitig "zerstörten" Magnettonkopien. Solange sie gängiger Standard waren (1952 bis 1985 bei 35mm und bis 1995 auch bei 70mm), erwiesen sich die Magnetpisten als resistenter als die optisch kopierten Digitaltonspuren - welche oftmals nach weniger als 100 Durchläufen schwer lesbar waren und sich ausklinkten (welch eine Schande für Dolby und teils auch SDDS). Zumal man in gewerblichen Kinos mit dem Degaussing umgehen konnte und die Filmvorführer den Magnetton im Regelbetrieb zu bedienen hatten, gab es keine vorzeitigen Unspielbarkeiten. In der Massenkopierung war Magneton kein Problem, da Magnetitpisten auf 35mm oftmals vorbespurt wurden, auch in Deutschland. Die Kopien waren aufgrund von Kleinlochperforation oft perforations-mechanisch langlebiger als Lichttonkopien - der Verschleiss durch Verschrammungen war deutlich geringer. State-of-the-art! Hochachtung! Die ketzerische Frage, ob nicht Bildsysteme unabhängig von Tonsystemen zur Entwicklung geführt wurden, würde ich teils mit "Ja" beantworten. CinemaScope wurde Mitte/Ende der 20er Jahre als experimentelles Chretien-System mit gängigen Lichttonspuren versehen, eben so 65mm und 70mm-Breitfilme dieser Zeit. Die Sound-Entwicklung darf als autonome Bewegung betrachtet werden. Ihre innovativen Vorschübe paarten sich aber oft mit innovativen Bildverfahren. Aber ein zwingender Zusammenhang besteht meines Erachtens nicht. Stereophoner Magnetton als Entwicklung des Amerikaners Reeves kam filmisch bei Cinerama vielleicht nur zufällig zum Zuge - schwenkte schnell um auf 35mm-3D-Filme, schliesslich in dritter Instanz auf 35mm-CinemaScope und schliesslich in vierter Linie auf 70mm. Da Magnettonkopien fast 10mal teuer als Lichttonkopien waren, wurden sie pirmär für Roadshow-Präsentationen finanziert. Bedenkt man, dass CinemaScope in den 70er und 80er Jahren schon nichts Besonderes mehr war, kann die Roadshow-Auswertung von 35mm-Magnettonkopien auch unabhängig vom bildgebenden System erörtert werden. Zumal zu dieser Zeit auch viele 35mm- und 70mm-Magnettonopien mit Bildformaten in 1.85 aufwarteten. Somit hat sich Ton auch unabhängig von kinotechnisch bildgebenden Verfahren einen Durchbruch verschaffen können: Stereo-Langspielplatte, HiFi.Tonband, Kompakt-Disc, Filmkopien, Mischtechnik in Tonstudios, TV-Mazzen usw. Und das ist doch eigentlich auch in Ordnung, oder nicht? Da Magnetton bei 35mm von 1952 bis 1985 im Einsatz war, sind dies mithin 33 Jahre! Länger als jedes andere, im Zusammenhang mit Breitwand-Projektionen stehende Verfahren. Und monetär vielleicht auch erfolgreicher, was die Auslastung von Sälen (Roadshow-Politik) anbetrifft.
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An der Werbung mit dem Star sicher auch, die mir etwa dies suggierte (frei formuliert): "Der brandaktuelle Schweiger" "In der Rolle seines Lebens [wie einst G. George als Schimanski]" "Nur in ARD und ZDF sitzen Sie in der ersten Reihe". Zwar war ich im Kinodienst und kein Schweiger-Fan - diese Art der TV-Werbung ist aber als "brandneu" hängengeblieben. Pluspunkt fürs Sonntagsfernsehen - Minus fürs Kino mit weniger Aktualität und auch weniger trendig. Gab*s aber auch schon in den Sixties (DAS HALSTUCH).
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Einige Infos, etwas älter, waren mal im Thread "70mm-Termine" eingestellt worden (wo das Thema auch besser reinpassen würde...). Das Nostalgie-Forum war zu dieser Zeit noch sehr aktiv, produktiv und streitfreudig: http://www.filmvorfuehrer.de/topic/3054-70-mm-vorfuehrtermine-in-und-ausland/ http://www.filmvorfuehrer.de/topic/3054-70-mm-vorfuehrtermine-in-und-ausland/page__st__80 http://www.filmvorfuehrer.de/topic/3054-70-mm-vorfuehrtermine-in-und-ausland/page__st__100 http://www.filmvorfuehrer.de/topic/3054-70-mm-vorfuehrtermine-in-und-ausland/page__st__120
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Man hat "kein Geld", sagte man mir letztens.
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Das klingt in meinen Ohren zynisch. Ein Versuch der Psychoanalyse? Ein wenig länger in der Branche als carstenK, darf ich nur anmerken, dass seine Gleichsetzung von Modernisierungstau / Verweigerung von Digitalisierung simplifiziert anmutet. Daher dieser Einspruch: Modernisierungsstau konnte bisher schleichend zum Standortverlust führen, war aber auf Basis von graduellen Änderungen aufzuhalten oder individuell frei determinierbar (etwa durch Showmansship des Einzelbetreibers und den Fokus auf self-made-man-Qualifikationen). Verlottertste Kinos gehörte bisweilen zu den populärsten und auch prosperierenden - etwa aufgrund z.B. nicht-technischer Prioritäten. Allerdings hat sich ihre Zahl verringert. Der Druck der DCI-Umrüstung kennzeichnet m.E. einen Vorgang, den der Betreiber nicht mehr im Einvernehmen mit seinem Publikum als hauseigenen und zumutbaren Standard kreativ ausgestalten und "verhandeln" kann, sondern einen Einschnitt, der neue Abhängigkeitsverhältnisse schafft. Ob Chancen oder auch Verwerfungen damit einhergehen mögen: es bleibt ein kategorial neuer Vorgang. Wer Aufzählungen der wegen nicht zu stemmender Digitalisierung ihren Mietvertrag nicht neuerlich verlängernden Kinos wünscht, der findet sie in FE/FW oder im Thread "Das Kinosterben geht weiter". Das Verhältnis "verlorener" vs. "neuer" Leinwände behandeln die FFA-Studien.
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Eine Vielzahl an jahrzehntelang bestehenden, vollgewerblich spielenden Theatern endete jüngst mit den Worten "Wegen Digitalisierung" geschlossen. Gemeint sind sicher auch mangelnde Belieferungen mit Förderkopien und das Abwandern zu Multiplexbetrieben - aber die Marktbereinigung ist somit noch forciert worden. Kultur- und Standorterhaltung definiert sich sehr wohl also auch nach den politischen Regionalinteressen an dem, was man als Aushängeschild für die "Infrastrukturerneuerung" als wertvoll erachtet und was nicht. Jenseits der Schwarzwaldberater.
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Wenn man davon ausginge, dass die Konkurrenzmedien keinen Wachstumsmarkt abgeben, könnte man einen Zuwachs gerne verbuchen. Jedoch wird trotz wachsender Startzahlen selbst von problembewussten Multiplexbetreibern die Blockuster-Verstopfung beklagt. Mangelnde Entwicklungschancen für alternative Filme, aber auch die Verkürzung der Auswertungsfenster, die alle öffentlich spielenden Stätten tangiert, sind in die Bewertung mit einzubeziehen. VPF und Drittanbieter können hierauf keine Antworten geben. Im Moment spricht keiner ernsthaft vom unbegrenzten Wachstum in Westeuropa. Für ein solches wünschenswertes (!) Wachstum der öffentlich spielenden Stätten müssten gesetzliche Rahmenbedingungen und massive Schutzmaßnahmen geschaffen werden, falls allein technologische Anpassungsprozesse keinen sicheren Überlebensgaranten abgeben. Öffentliche Sätten als sinnstiftende und soziale Erfahrung, die unersetzbar ist, neu zu entwickeln und produktionsseitig/verleihrechtlich abzusichern, eine weitere Voraussetzung. Wohlwahr. Demnach bekommt ein gerade noch in die Zone gerutsches Kriterienkino alle Zuwendungen, selbst wenn es an strukturschwachem Standort das ganze Jahr keinen anderen Film als "Avatar" zeigte. Zugespitzt formuliert. Der Rest erhält als Feigenblättchen einen Programmpreis, mit dem man allenfalls ein paar neue Stühle ankaufen kann. Oder es gibt nichts von alledem. -> Langjährige oder einzige Spielstätte im Umkreis macht dicht. Das dürfte auch nicht im Sinne von @CarstenK sein, vermute ich stark.
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Was Herr @preston sturges als förderungswürdig erachtet - oder welche Kulturbetriebe er durch die Förderinstanzen Baden-Württembergs aus seiner Sicht in Wirtschaftsbetrieb oder Nicht-Wirtschaftsbetrieb "aufteilt" -, das hat die Avantgarde der Kleinstgründungen, späteren Programmkinoketten oder derzeitigen "Alleinversorger" in kritischen Regionen/Bezirken in Ihrem Wirken nicht behindern können. Wünsche noch einen schönen Tag!
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Danke für diesen Beitrag.
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Leider an der Wirklichkeit vorbei "beraten". Nicht-Kriterienkinos sind in der obigen Problematisierung Programmkinos ohne den festgelegten Mindestumsatz resp. ohne die festgelegte Kartenanzahl pro Betrieb auf den letzten 3-Jahreszeitraum bemessen. Ein VPF-Hub nützt somit nicht den letztgenannten Markteilnehmern. Der MBB ist zwar in einer Beratung, erteilt aber keine Zusagen der Aufstockung in Stellvertreterfunktion für FFA und BKM für für die Letztgenannten . In anbetracht der bis dato völlig ungelösten Probematik empfinde ich hier die Empfehlung für VPF-Hub schon leicht zynisch, ja geradezu als Verhöhnung.
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Dies sehe ich tendentiell genau so. Denn es bezieht Kleinbetriebe mit ein, die Risiken eingingen, als sie aus vollständig eigener Kapitalbasis DCI-Anschaffungen tätigten. Und es bezieht sich - sofern ich Dich richtig einordne - auch auf die sogenannten "Nicht-Kriterienkinos", über die auf der AG-Kino-Konferenz während der IFB gesprochen wurde (über etwa 80 renommierte "Rest"-Programmkinos dieses Verbandes), die derzeit aus der - Verzeihung - "Rasterfahndung" (wie ich sie nenne) fallen, d.h. im "Drei-Säulen-Modell" keine Partner finden. Auch für Kriterien- oder selbst Umsatzkinos ist das hier befürwortete VPF-Modell mit Ängsten wegen neuer Abhängigkeiten und Aussschlusskriterien (u.a. für konkurrierende Programme oder Wiedergabeformate) verbunden. Weiters werden nunmehr, wie Du sagst, an diversen Orten, über die hier wenig gesprochen wird, die alten Belieferungs-Hierarchien wieder aufgerichtet. Selbst wenn dereinst Festplatten zugunsten der Online-DCPs verdrängt würden (hier investiert der Verleiher für ein Materialgut am Ort des Konsumenten keine Erstellungskosten mehr = Fernsehen), läuft der Verdrängungs- und (pradoxes Wort) Monopolisierungs-Wettbewerb fleissig weiter. Vater Staat war zwar bemüht, durch verdeckte Teilsubvention gegenzukorrigieren, ist aber nicht gewillt, prinzipiell in Marktvorgänge durch m.A.n. sinnvollen Protektionismus einzugreifen. Dito. Interessant, wann dies auf die DCI-Praxis der ersten Jahre Anwendung findet. Da darf man schon heute drüber schmunzeln?
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Günter Rohrbach offieriert seine Gedanken zur "Digitalisierung" - und beschreibt Gewinn und Verlust folgendermassen: "Das klassische Cineastenkino gerät in die Defensive. Das klassische Kino ist analog. [...] Die Trivialisierung des Films hat mit dem Internet einen neuen Schub erfahren. [....] Viele Regisseure verweigern sich deshalb den digitalen Tricks. [...] Der technische Fortschritt orientiert sich nicht an Bedürfnissen, sondern am Machbaren, er ist autonom! [...]" Dennoch sieht Rohrbach grosse Chancen für den deutschen Film, durch finanzierbare Visual Effects auf digitaler Basis nun wieder mit den Genrefilmen Hollywoods mithalten zu können. Vergeichbar an Weltbedeutung mit dem, wie es der deutsche Filme der 20er bis 50er Jahre vermochte. Auch Produzent Stefan Arndt kommentiert lakonisch die Basis der VFX-Orgie CLOUD ATLAS: "Nach unzähligen Tests haben wir festgestellt, dass nur 35mm gewährleistet, dass wir beim Drehen wissen, wie es nachher aussieht". Der Text ist hier im Thread nicht gut darstellbar und verdient es m.A.n., unbedingt komplett gelesen zu werden: http://www.mediabiz....isierung/329889 http://www.mediabiz....isierung/329514
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Auch in der "Hauptstadt" massieren sich die Kopierwerks-Entwicklungsaufträge für 35mm-Negativ - und zwar auch nennenswerter US-amerikanischer Produktionen!
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Ja und Nein, denke ich mir. Der Regisseur wusste mit Beginn der Hauptdreharbeiten (wenige Tage nach der Premiere von THE ROBE beginnend, nach dem die frühen Erstaufnahmen wohl scheiterten), was das Postulat der Studios und der Zuschauer war. Wie erklären sich die Widersprüche aber? :?: "Berlinale" erklärt`s uns nicht. Reine Verkaufsveranstaltung.
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1.37 : 1 ist eine protected aerea - um auch Kinos nur mit Normalwand eine Auswertung zu erlauben (siehe auch die Erwähnung des einen Users hier über DIE ZEHN GEGOTE, den er seinerzeit in "Normalformat" vorgefunden zu haben glaubte). Zu viel Kopf- und Fußraum kann gleichermassen auch "beengen": durch ungenutzten Bereich "pseudo-klaustrophobische" Effekt erzeugen, etwa bei VistaVision, und die Personen ungewollt minitaturisieren (eine Auffälligkeit auch in DIAL M FOR MURDER). DIAL M FOR MURDER hat aber schon beim Dreh die absehbaren Folgen der WideScreen-Auswertung amscheinend ausser Acht gelassen. Es gibt hiervon glücklicherweise also die 3D-Normalformat-Versionen, zweibandig von 1954 und einbandig aus den 80er Jahren. Zu behaupten, alte 3D-Filme seien nur in Normalformat gezeigt worden, wäre jedoch Legendenbildung. Eben so wie die Flat-Versionen kam die Projektion in Normalformat und in WideScreen (kaschiertes Breitbild) zur Anwendung: so auch bei DIAL M FOR MURDER. Die Weltpremiere wurde am 25.4.1954 in etwa 30 US-Städten ist in 3D und 1.85 : 1 durchgeführt (wobei Warner auch 1.75 : 1 bei anderen 3D-Filmen empfahl): das war Studiopolitik der Warner. Zumal bereits Columbia im Dezember bei 3D auf die A.R. 1.85 : 1 setzte und auch Paramount seinen ersten 3D-Film im September 1953 in "Paravision" (1.66 : 1) vorführen ließ, die Universal sogar schon einen Monat vor der Weltpremiere von THE ROBE (CinemaScope, September 1953) bei 3D auf 1.85 : 1 setzte. *** "Digital ist besser" [lese ich obenstehend]: na dann sollte das DCP die gleiche Wahlmöglichkeit bieten wie einst die 35mm-Kopien. Ist nicht der Fall und somit Anlass des berechtigten Unmuts gewesen. Jedenfalls ist die Normalbild-Variante auf DVD gegenüber der jetzigen WideScreen-Version seitlich stark beschnitten. Also stimmte schon in den 80er Jahren nichts mehr.
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Berliner Kinos: Cinemas of Berlin
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Allgemeines Board
Vorredner schrieb: Das photografische Konzept lag hier weniger auf Stimmung (also kein schwarz-weiß, keine Licht- und Schattenspiele, keine extremen Langzeitbelichtungen) sondern nüchtern, klar, ohne Personen, einheitliches neutrales Licht. Das kann einem gefallen oder nicht, ist aber künstlerische Entscheidung des Fotografen. Unfug mit Hang zur Ferndiagnose, wie ich es jedenfalls sehe. Einige Stunden mit dem Autor und Fotografen verbracht, bestätige ich den Stilwillen zu unterschiedlichen Belichtungsreihen und auch Langzeitbelichtungen. Ständig waren im hiesigen Kino die unterschiedlichen Lichtsteuerungen von mir anzuwerfen und auszutesten. Das hat natürlich nichts mit "nüchterner" oder gar dokumentarischer Zurückhaltung zu tun, wie der Vorredner unterstellt. Das wäre auch gar nicht die Aufgabe von Kunst: im Gegenteil. Der Autor selbst hierzu: Grundsätzlich bin ich in Bezug auf meine Motive nicht festgelegt, aber für bestimmte Motive habe ich wohl ein besonderes Händchen. So fallen mir oft kleine Details auf, die gerade bei isolierter Betrachtung ihren ästhetischen Reiz haben. Dabei habe ich mich von der – eher dokumentarischen – Sichtweise gelöst, man müsse noch erkennen, was auf dem Foto abgebildet sei. Im Gegensatz dazu finde ich es gerade besonders interessant, wenn das Ergebnis abstrakt wirkt und dadurch auch ein wenig mit der Wahrnehmung des Betrachters spielt. Meine Vorliebe für solche abstrakten Details zeigt sich besonders bei Motiven aus der Natur und Architektur. [...] So habe ich zum Beispiel Passanten auf der Strasse mit unterschiedlich langen Belichtugnszeiten belichtet, um eine etwas geisterhafte Bewegungsunschärfe einzufangen. Um die Konturen aber trotzdem noch erahnen zu können, musste ich mit unterschiedlichen Zeiten experimentieren. Generell experimentiere ich gerne mit Unschärfe, was natürlich auch wieder meiner Vorliebe für abstrakte Fotos entspricht. [...] Aus: http://achtung-poste...n-im-interview/ -
Vielleicht hätte man durch eine Bildwanddurchkrümmung, mattweißer Typ, und mit Dolby-Doppelprojektion die Bildfragen lösen können. Und die Bildbreite auch maximal auf die gesamte Breite des Baukörpers ziehen sollen. Ich hatte dies auf der Facebook-Seite des Hauses zumindest als Frage (nicht als Verurteilung) aufgeworfen und an den alten Royal Palast in der Schäfergasse erinnert. Auch der Ambience-Light-Bühnen-Rahmen scheint eher die atmosphärische Dekorfunktion als technisches Gestaltungsprinzip zu favorisieren. Beides jedoch auf einen Nenner zu bringen, ist wohl kaum möglich und bildet in sich einen Widerspruch. Persönlich würde ich dem technischen Prinzip einen Primat einräumen wollen. Einiges ist wie immer sehr professionell gestaltet, bei anderem wünscht man sich die Einbeziehung von Fachberatern. Allerdings sagt mir die Reduzierung auf ausschliesslich blutjunges Kinopersonal, daß Erfahrung nur eine nachgelagerte Bedeutung erfährt. Gerade bei Erhöhung des Anspruchs auf allen Gebieten wäre m.E. der reine Jugend-"Kult" aus Multiplexen zugunsten eines realen und menschlichere Corporate Behaviours abzulösen. Viele Stärken - aber auch einige bedauerliche Versäumnisse - werden sich vermutlich im Bauprojekt am Breitscheidplatz in Berlin fortsetzen. Es sind ja Verträge mit Firmen einzuhalten - und ein Etat für ein auch einmal "kinowissenschaftlichers Kolloquium" (ein hochtrabendes Wort ;-) ) ist sicherlich ein Desiderat in der Branche.
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Bei DIAL M FOR MURDER ist die Aspect Ratio 1.85 : 1 verbürgt. Wenn weiter oben Befindlichkeiten Ausdruck verliehen wird, decken diese sich zwar mit normalen Urteilskriterien (und auch Reaktionen anderer Zuschauer der vorgenannten Vorstellung), laufen aber ins Leere, wenn Kenntnis zur Erstauswertung fehlt oder lediglich im Internet mokiert wird, so doch keiner der Beteiligten den Schneid besitzt, sich einmal namentlich und mit Standpunkt bei den Verantwortlichen (Restaurationsfirma resp. auch beim Veranstalter SDK) zu melden. Die "All-Media-Camera" wurde 1953 von der Produktions-Company für WarnerVision, WarnerScope, WideScreen and WarnerColor oder black-and-white propgagiert: kompositorisch "intended in 1.75 und 1.85 : 1", so auch für HONDO. Zumindest die Vorführungen von 2-D-Versionen von DIAL M FOR MURDER in 1954 sind in der A.R. 1.85 : 1 verbürgt. Für die 3-D-Auswertung könnte ich mir 1.37 : 1 als gängig vorstellen - zumindest die WA in StereoVision in den 1980er Jahren erlaubte die Projektion im Vollformat. Als wir uns vor 4 Wochen schon einmal mit dem Film beschäftigten - längst war er vor der "Europa-Premiere" im Haus der Berliner Festpiele auf Blu ray-Disc in 2-D und 3-D so wie in der A.R. 1.7~ : 1 erschienen - stieß auch hier schon die Breitwand-Version unangenehm auf. Die frühere DVD behauptet zumindest noch die A.R. von 1.37 : 1, betrieb aber ebenfalls massiven Bildbeschnitt. Meine Frage lautet, ob der Regisseur nicht bereits während der Dreharbeiten auf Distanz zu dieser Produktion ging und sowohl eine 3-D-Version wie eine Breitwandversion innerlich ablehnte? Die Einführung des Restaurateurs erschien mir konventionell: schon in Anbetracht seines Alters können nicht viele Kenntnisse zur Filmbearbeitung vorgelegen haben. Neuerlich war dies eine Verkaufsveranstaltung, wie man sie nicht erst seit "Bigger than life" gewohnt ist. Unbeantwortet daher auch die Frage, warum die Farbqualität dieser neuen Version (analog hierzu auch auf der Blu ray Disc) deutich schlechter ist als auf der sehr manierlich erscheinenden früheren DVD?
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Berliner Kinos: Cinemas of Berlin
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Allgemeines Board
Ebenfalls eine Einschätzung abgebend, würde ich gerne auf die Motivation und Sinnfrage zurückkommen. Anlaß und Zweck ist sicherlich nicht allein eine Werbebotschaft, um es dem gemütlich am Kamin verhaftenden Konsumenten nur Schönheit zu verkaufen. Gerade durch die Einbeziehung von "charakterstarken" Kinos wird deutlich, dass in gewollter Abweichung von "Postmoderne und Bequemlichkeit" der Fokus auf ästhetische Sonderformen gelegt wird: bis hin zur Ablichtung prototypischer und (für den Laien) sogar "antiquiert" wirkender Bildwerfer oder gar Ofenheizungen. Es war zunächst das Anliegen des IFB-Leiters Herrn Kosslick seit 2005 gewesen, auch die nicht mehr in diesen Bildwand vorrückenden Kinostätten in Berlin zu retten, was mangels Rückendeckung scheiterte. Seit einigen Jahren - und aus dieser verbitterten Erfahrung heraus - wurde die IFB in Sondervorführungen auch auf einige klassische und tradierte Einzelkinos in Berlin ausgeweitet (allerdings nur auf die "bürgerlich-repräsentativen" Stätten konzentriert, m.E. noch zu wenig auf die "schrägen" Alternativkinos: sie alle in der Summe erst würden vermutlich die ständig ausverkauften IFB-Säle am Potsdamer Platz kommunal verträglich entlasten helfen). Was heute an Originalität (wieder existiert oder noch) übrig blieb, ist bedauerlicherweise nicht der Zenith der architektonisch zu betrachtenen Kinovielfalt Berlins. In Abzug zu bringen ist "der grösste Kinofriedhof der Welt" (rund um den Kurfürstendamm seit 1999), aber auch die enorme Kinofülle bis Ende der 60er Jahre (Wedding und Neukölln" oder Ende der 1920er Jahre am Zoo, Nollendorfplatz, Potsdamer Platz, Alexanderplatz, Gesundbrunnen, Lehniner Platz u.a.). Die prototypisch attraktivsten Kinotempel existieren (bis auf die Ausnahme des klassischen Gerhard-Fritsche-Kinos am Breitscheidplatz) leider nicht mehr: geblieben sind die historischen, baulichen und wirtschaftlichen "Kompromisse" unter den tradierten Kinostätten. Vielfältig bleibt in Berlin des Jahres 2013 allerdings das programmatische Angebot analog zum Anstieg der Produktionstitel und Videoinstallationen. Der Autor und Fotograf hat sich in seinem kreativen Prozeß bewußt auf den aktuellen Bestand gestürzt (der eines Tages auch vondannen gehen könnte): bislang sind ihm von diesen Häusern die mit Abstand motivisch und fotografisch besten Aufnahmen gelungen, die ich kenne. In einem 2-Stunden-Gespräch mit ellenlangen Ausleuchtungs-Proben (in einem der als besonders "schräg" und im romantischen Sinne "bizarr" auftretenden Kinos dieser Stadt) war sogar der Wunsch ansatzweise zum Ausdruck gekommen, auch die Sozialsphäre von Kinomitarbeitern "an der Kasse" oder "am Bildwerfer" aufgreifen zu wollen - dies hätte aber alle Grenzen gesprengt. Zu danken ist ihm auch, die sog. "Umsatzkinos" (Komplexe mit 7 bis 9 Bildwänden) aufgrund ihrer oft hinlänglich standardisierten Formen nicht in den Mittelpunkt gestellt zu haben. Durch die konzise Ästhetisierung seiner Fotostrecke auf die individuellsten oder ungewöhnlichsten Prototypen bindet der Autor auch ein Plädoyer für die Gegenwart und Zukunft ein, d.h. für den Erhalt und anzuregenden Besuch. Als Pendant hierzu fungiert die Fotogalerie von Kinomuseum Berlin e.V. im Kino Astor Film Lounge seit 2009, die die noch fototechnisch aufrufbaren Formen aus sehr entfernter Vergangenheit ins Gedächtnis zurückholt, jedoch auf redaktionelle Beiträge und Kommentierungen bewusst verzichtet. In Ausweitung der Thematik darf auch auf die Arbeit des "Film- und Fernsehmuseums" in Hamburg hingewiesen werden, die seit Jahren durch eine Publikation und auch durch eine Website in vorbildlicher Weise die in pedantischer Chronistenpflicht überwältigende Kinovielfalt der Hansestadt nachzeichnet: http://www.filmmuseum-hamburg.de/