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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. In den meisten Bild- und Tonformaten erschien GONE WITH THE WIND, gefolgt von THE TEN COMMANDMENTS und dann FANTASIA. Hast Du die 70mm-Gelegenheiten in Frankfurt wahrgenommen?
  2. Der Berlinale-Besuch im Februar 2009: http://www.faz.net/s/Rub0D783DBE76F14A5...~SMed.html
  3. Auf dem Symposium in Berlin im Februar gab er noch zusammen mit seinem Freund Volker Schlöndorff Rede und Antwort, aber es fiel ihm alles schon sichtlich schwer, sodaß ihm der Freund zur Seite stand. Autogramme erteilte er aber sehr fleißig, und zum letzten Mal war man mit ihm im Fahrstuhl des Filmhauses zusammen - er konnte nur mit Betreuern und Rollstuhl noch vorankommen. © cinerama, bln
  4. TEN COMMANDMENTS und BEN HUR aus den 50's sind meine Lieblinge. Aber warum keine Neuverfilmung, wo der Stoff doch pseudohistorische Literatur des 19. Jhds. ist? Seit jeher muß es eine Weiterentwicklung in der Kunstgeschichte geben, und die heiligen Erinnerungen der Kindheit lassen sich leider nicht heutigen Zuschauern vermitteln, wie die Mißerfolge der Kinoaufführungen dieser Filme in den letzten zwanzig Jahren beweisen. Schade nur, daß die seit 2000 annoncierten Remakes alle für's Fernsehen produziert sind - aber auch das wäre (filmästhetisch) keine inquisitorischer Ausschlussgrund (so sehr wir das Fernsehen, und in vielem zurecht, auch hassen mögen). Fast sicher ist, daß wir im Remake immer auch dem filmischen "Icon" begegnen, der 2010 Pferde zu Sauriern werden läßt, Bergpredigten wie Obama-Ansprachen übersetzt und Leprakranke den Antihelden aus "From Dusk Till Down" clonen würde. Diese Stilisierungen können kommerziell bedingt sein, aber eben so auch ein sprachliches Mittel sein, um einen fernen und schwierigen Stoff in zeitgenössische "Sprachgewohnheiten" zu übersetzen. Ob es einem gefällt oder mißfällt, hinge dann von der eigenen Beziehung zu den vorherrschenden Stilen, Moden oder Ikonen der Kino-Postmoderne ab. Fraglich ist, wenn man nach 1959 geboren ist, ob man die zweifellos in damaligen Filmen dominanten Stilisierungen klar genug benennt und kritisch genug würdigt. Die beiden Filme von 1956 (TEN COMMANDMENTS) und 1959 (BEN-HUR) wurden seinerzeit in der "Filmkritik" verrissen, weil sie aus Sicht der atheistischen Kritiker Gregor, Patalas oder Rohrbach gegen das ein Bollwerk bildeten, wofür die Nouvelle Vague u.a. eintraten. Und - im Sinne der Analyse des Kalten Krieges - als "systemerhaltender Kitt" für die amerikanische Kultur verfehmt wurden. Gerade weil ein Teil dieser Kritik Substanz behält, ist es für Nachgeborene schwierig sich einzugestehen, daß die Aura des Märchens und Mythos in älteren Filmen, die man in der Kindheit wie Botschaften aus einer anderen (und romantischeren) Epoche goutierte, einen nicht davon befreit, Bedingungen, Wertvorstellungen, Hoffnungen und Illusionen der Zeit, in der sie produziert wurden, zu hinterfragen. Die Betrachtung auch von einer anderen Seite ist m.E. sogar möglich, ohne den Geschmack an ästhetischen Besonderheiten und materiellen Leistungen von Breitwandklassikern verleugnen oder verlieren zu müssen. Warscheinlich werden die Fernseh-Remakes 2009 ihrerseits "zeitgemäße" Mischverhältnisse eingehen müssen: schlechtestenfalls die "Gladiator"-Musik nachvertonen, "Bourne-verwackelte" Großaufnahmen zur Rhythmisierung der Blicks auf Würfelfernsehern überstrapazieren, zwangsläufig das Stadion in Antiochia (sofern es dafür überhaupt historische Vorbilder gibt) wie ein Raumschiff aus "Independence Day" aussehen lassen und die ideolgischen Auseinandersetzungen zwschen dem Römer und dem werdenden jüdisch-christlichen Galeerensklaven wie eine Debatte um den "War on terror" klingen lassen, in dem Obama Bush ein Schnäppchen schlägt. Man darf allerdings enttäuscht, sobald nicht einmal die früheren handwerklichen Leistungen (theatrale Führung von Schauspielern, Aussinnen von Musik im Stile römischer Märsche, Repliken der Antike durch dreidimensionale Realsets, Aufnahme und Filmauswertung im Breitfilmverfahren) nicht durch neue Stil- und Lesarten übertrumpft werden könnten, was eigentlich die Legitimation eines Remakes ausmachen würde. Zwar ist in der Sphäre der CGIs und des 3-D-Kinos vieles vorstellbar, aber die Verspieltheit des immer "immaterieller" werdenden Filmemachens aus dem Computer ist eine andere Wahrnehmungsweise als das Ideal des 50er Jahre Kinos, das durch den Anwesenheitseffekt bestimmt war, der seine Vorläufer wieder aus dem 19. Jhds. aufrief. Übrigens könnte man sich den historischen Teil von TITANIC (1997), des anderen Evergreens mit Oscar-Rekord, durchaus aus der Hand eines anderen Regisseurs gelungener vorstellen, der in der Lage gewesen wäre, ein authentischeres Zeitgefühl zu transportieren: gescheiter als Cameron allemal hätten es z.B. gekonnt: Luchino Visconti, David Lean, Stanley Kubrick oder Robert Wise (letzterer hätte auch die Dimension der Titanic wirksamer in Szene gesetzt, was sofort einleuchtet, wenn man den Anfang seines STAR TREK - THE MOTION PICTURE, 1978, wiedersieht). Für BEN HUR wäre vielleicht heute der chinesische Regisseur Yang Zhimou als Regisseur geeignet, der noch epische Filme im alten und wider Erwarten auch zeitgemässen Stil inszenieren kann.
  5. In dieser Richtung natürlich bedenklich für die Standortsicherung bestehender Lichtspielhäuser. Am Anfang des Blogs wird die Problematik dennoch klar angesprochen: Anscheinend hat die Publikation jener "erweiterten Liste" von öffentlichen Filmvorführeinrichtungen Wirkungen gezeigt, allerdings in eine Richtung, die weder dem Aufrechterhalten von nicht-kommerziellen Filmkultur-Angeboten in Berlin Rechnung trägt, noch zu einer Reform in Lizenzsierungs-Angelegenheit führen dürfte, die das Programm-Repertoire des Kinos aus dem 20. Jahrhundert öffentlich verfügbar hält. Weshalb der schließende Teil disputativ bleibt: Warum soll so etwas im Kinobereich nicht auch gehen, dass man also für eine nicht-gewerbliche Vorstellung auf der Website des Filmvertriebs mit drei Mausklicks eine Aufführung ganz legal buchen kann? Konservativ gesprochen - im Sinne des alten Kinotraditionalismus - ist natürlich das Alleinstellungsmerkmal des Filmtheaters, u.a. bedingt durch sein Distributionsformat und das für nicht austauschbare Ware zahlungswillige und anreisende Publikum, am bekömmlichsten, was Filme des Mainstreams und der Grundversorgung anbetrifft. Hierin müßte der letzte Abschnitt also differenzieren: in Grundversorger und diffizilere Independent-Einsätze ohne vergleichbares Einzugsgebiet.
  6. Die Stellenvergabe ist seit Ultimo 2008 abgeschlossen - das erfolgte m.E.n. in dieser Rubrik, allerdings mit anderer Profilbeschreibung: http://www.kbberlin.de/KBB_Veranstalttu...achung.pdf http://www.heise.de/ct/59-Berlinale-set...kel/121808 (Jedenfalls kenne ich niemanden, der perfekt Tonanlagen konzipiert, gleichzeitig aber auch Malteserkreuze aufarbeiten könnte, Filmkopien auf korrekte Lichter hin bewertet und auch noch Digitalprojektoren/Server wartet, die einem Filmlook entsprechend zu kalibrieren sind. Das fällt alles auseinander - einfach zu riesige Gebiete. Also schafft sich ein Technisches Planungsbüro zuarbeitende Firmen, deren Leistungsmerkmale letztlich von der Administration der Filmfestspiele kaum mehr durschschaut werden können oder überprüfbar sind - zumal ja gerade dieses (unabhängige) Planungsbüro mit der Auswahl der Service-Firmen vertrauensvoll beauftragt wurde, diese nach eigenem Gutdünken überprüft, aber nicht sich selbst überprüft. :wink: Das Resultat sind dann Mängelleistungen, die aber in Ermangelung eines Beweisinstrumentariums auf den IFB regulär als schicksalhaft oder naturgegeben angesehen werden.
  7. Wegen der Aufwertung des Surround-Kanals evtl. sinnvoll. Ansonsten verzichtbar. Bessere Lautsprecher im SR-Berieb bewirken für die Beschallungsfront realiter mehr als ein DD-Prozessor mit schwacher Nachverstärkung. Ganz zu schweigen von Kinos mit 1.85 : 1-Bildwänden und wackligem Bildstand, die zuallererst solche Beeinträchtgungen beseitigen sollten, bevor sie gold-schwarze-Plaketten von Dolby vor's Kassenfenster hängen, deren Werbewirksamkeit mittlerweile verschlissen sein dürfte. - Off Topic Ende -
  8. Diese Stelle wäre überhaupt nicht sinnvoll besetzbar. :lol: Ein Behördeninserat der Festspiele GmbH vom Vorjahr für eine Assistentenstelle dieses Technikleiters nannte IT-Berufe und die heute gängigen Ausbildungsprofile zum Veranstaltungstechniker. Damit fällt schon einmal der Regelbetrieb zu 80% mit Filmband unter den Tisch (für den alleine schon ein Quartett aus Tontechnikern, Mechanikern, Elektrotechnikern und Kopierwerksmeistern benötigt würde) - und selbst die Spezifika im Betrieb mit digitaler Studiotechnik und Beamer-/Serverleistungen sind ebenfalls kaum abdeckbar. Die Folge ist, daß Ressorträger seit Jahren auf den IFB mit angeblichen Spitzenleistungen und der eigenen "Perfektion" prahlen (steht ja wortwörtlich in der Zeitung), und daß dann in der Realität die Vertuschung der Mißstände mittlerweile Standard ist. Dem sind auch die einzelnen Festivalsektionen der Internationalen Filmfestspiele Berlin hilflos ausgeliefert, da die Technikleitung Ihnen von der Feststpiele GmbH oktroyiert wird.
  9. Zur "Zuverlässigkeit" der neuen Server wurde schon im Vorfeld der Berlinale von interessierter Seite massiv getrommelt: Artikel aus "filmecho/filmwoche" 6/2009: Berlinale Digital: Ein Blick auf die Kinotechnik. ERSTMALS MIT EIGENEN SERVERN. Bisher hatte die Berlinale für die Beiträge, die nicht auf Film angeliefert wurden, einen Park von Abspielgeräten der benötigten Bandformate angemietet, darunter zehn HDCAM-MAZen, die 2008 wechselnd in 27 Sälen engesetzt wurden. [...] Jetzt werden die digitalen Beiträge erstmals mit der eigenen Technik zentral vorbereitet. Das nimmt den Zeitdruck von den Vorführern. "Die Betriebssicherheit wird erstmals erhöht", ergänzt Reiner Chemnitius, der das Festival in Sachen Filmtechnik berät, zum Hintergrund der Anschaffung. [...] So können nicht alle Säle mit entsprechenden Projektoren ausgestattet werden Daher werden auch 1,4K-Projektoren verwendet, deren Leistung für kleinere Leinwände ausreicht. Das paßt zu der HDTV-Variante "720p", wie sie von öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten als Sendestandard gewählt wurde. Die gringere Auflösung von 1.280 mal 720 Pixeln (für Filme mit Bildseitenverhältnis 16 : 9) erleichtert zudem das Hochskalieren einiger Filme von der geringeren SDTV-Auflösung des Originals (576 mal 729 Bildpunkte bei 16 : 9). "Die dafür benutzten Algorithmen sind mittlerweile sehr gut". Subjektiv scheinen manche Filme "hochgerechnet sogar besser auszusehen", schätzt Chemnitius ein. Nach dem Millionenschaden wäre es an der Zeit, daß die Berliner Festspiele GmbH daraus nötige Schlüsse zieht und ihren Technischen Leiter, der bereits in Analog-Vorführungen, in denen ich ihn walten sah, zumindest mir die Haare zu Berge treibende Anlagen betreute, ein für allemal durch film- und kinokundige Fachleute ersetzt. Auch nett.
  10. Wolltest Du die Sache etwa forcieren? In Anbetracht ihres Grundversorgungsauftrages - etwa auch im Nachspiel - hängen sie sogar an ihrem kostenneutralen Equipment. Nur wenige wünschen die Umrüstung.
  11. Weitere Fragen bitte ich an das Deutsche Filmmuseum zu stellen, falls meine Zeilen zu vieles offen lassen sollten...
  12. diese theorien des forumsmitgliedes bestätigen sich leider weniger, bestätigen allerdings meine theorie, dass filmtheoretiker dem "führer"tum des regisseurs meistens zu sehr huldigen. Nun hätte @preston sturges (er gibt obenstehend ein Update) aber den Fortgang der Veranstaltung verfolgen können, in der auch über Robert Bolt diskutiert wurde - leider reiste er am selbigen Abend wieder ab. Daß er Texte der Programmredaktion des DFM kritisiert und das Forumsmitglied/den Theoretiker, der einige Begleittexte hierfür verantwortet, nicht so schätzt, geht auch o.k. Der gescholtene Autor ist auch gerne bereit, die kreativen Anteile von Drehbuchautor und Cutterin künftig herauszuarbeiten. Aber er sprach nirgendwo von "Führertum", sondern glaubt - wie @preston sturges - an "Teamwork in der Traumfabrik" (so auch der Titel eines gleichnamigen Buchs). Da der Verf. aber nebenher auch noch Materialbeschaffer einer hier einmal anderen Kopie war, was teuer und zeitintensiv genug war, versteht er die Anmache überhaupt nicht. Auf alle Fälle hat er sich darüber gefreut, daß die Begleitperson von @preston sturges sich recht angetan über die Farb- und Lichtbestimmung der im DFM gezeigten Version äußerte (insbesondere nach den stark enttäuschenden Erfahrungen mit der jüngsten LAWRENCE-Version auf zurückliegenden Festivals). Und damit Kino eben nicht "tot" ist, werden schließlich solche Veranstaltungen gemacht, so auch auf dem 70mm-Festival des Deutschen Filmmuseums in diesem März. :D Unisono mit @preston sturges überwiegt also die Überzeugung, das Repertoire nicht der DVD oder Blu ray zu überlassen - wofür auch die Wiederherausbringung von BARAKA in zwei 70mm-Kopien als überzeugende Antwort zu würdigen ist. FLYING CLIPPER wird im April im Kino des DFM nachgeholt: mit einer deutlichen Korrektur der Grundabstimmung.
  13. Das Filmmuseum Frankfurt hat einen Tag vor Start seiner Breitbildschau noch einmal seine Website aufgepeppelt: neben dem Dank an den Vorspieler einiger Kopien, die Deutsche Kinemathek Berlin, und den Hinweis auf deren Publikation ("Bigger than ...") werden auch die grundlegenden enzyklopädischen Kinoformat-Internetportale von Thomas Hauerslev und Martin Hart ausdrücklich empfohlen (die in Berlin m.W.n. keine Erwähnung wert waren). Darüberhinaus liest man auch Veranstaltungshinweise/Vorschaus des Kooperationspartner 'Schauburg' aus Karlsruhe mit neuen Akzenten im Oktober und einige Filmbetrachtungen eines weiteren Forumsmitglieds, das Gedanken zu den Filmen "Playtime", "2001", "Ben-Hur" und "Lawrence of Arabia" niederschrieb und an Filmtheoretiker erinnert, die sich seinerzeit der Überdehnung des Kinoformats Widerstand entgegensetzten (Letzteres bewusst schmucklos gehalten und als PDF aufrufbar): http://www.deutschesfilmmuseum.de/pre/f...img3&ass=1 Insgesamt leuchtet ein Kino-Profil mit spürbarer gedanklicher Autonomie hindurch, die auf die Erfahrungen der 70mm-Main-Festivals seit 1988 aufbaut.
  14. 70mm rocks ... - unbedingt und auch in Zukunft. Freuen wir uns künftig auch auf Amsterdam, Innsbruck oder gar Hamburg und andere Lokalitäten - was immer Sinn und Zweck dieses Threads war. Und sprechen wir über die Filme so, wie sie wirklich waren, heute sind oder morgen sein könnten, ganz ungeschminkt. Und welche Möglichkeiten im Kleinen bestehen, selbst unlösbare Fehlentwicklungen so zu managen oder durch interessante Aufklärung zur Vertiefung des Themas nützlich darzulegen, daß sowohl der jetzige als auch künftige Stellenwert der 70mm-Kopie in ein attraktives Licht gestellt werden kann. Das lassen die Zustände der Negative zumeist auch zu, es gibt nachwievor ausreichend ausgerüstete Kopierwerke, erfahrene Filmfachleute - es gibt den Bedarf diese Filme zu sehen sowie eine Unzahl an 70mm-Spielstätten, die nur vor sich herschlummern. Die meisten Kinos heute sind ja durch ihr Normalprogramm selten richtig ausgelastet, und da scheint die Rückkehr des Repertoires unaufhaltsam zu sein. Sollte dann der Hype der Berlinale eine gewisse Bewegung auf internationaler Ebene bewirken, ist auch zu hoffen, daß es zu einem verschärften Perfektionsdruck bei Herstellung der 70mm-Kopien kommt. - Ab morgen dann in Frankfurt/Main, Schaumainkai 41, ab 18.00 Uhr: 1) Kurzfilme, 2) "Lawrence of Arabia" -
  15. Beim letzten Besuch im 'Astor' (AUSTRALIA) war es sehr schön laut und voluminös: deutlich spürbar der Dynamikzuwachs gegenüber der vorherigen Beschallung. Vielleicht neue Subwoofer angeschafft, aber ob auch die alte 2-Weg-JBL-Kobbination überarbeitet wurde - keine Ahnung. Klar, sehr kräftig und unverzerrt donnerte der Ton durch den Saal: und unverzerrter Ton gibt so gut wie nie einen Anlass für Beschwerden, denn er wird als laut und schmerzhaft gar nicht empfunden - sondern nur als "größer". Eben so deutliche Verbesserungen in der Helligkeit der Projektion: man atmet förmlich auf, einmal keiner Vorstellung "auf Sparflamme" beizuwohnen. Bild- und Randschärfe bei 35mm-Scope (trotz Steilprojektion) war weit über jedem Durchschnitt (vergleichbar etwa mit Berlinale-Palast, vielleicht auch vom gleichen Techniker eingerichtet?). Etwas skeptischere Gedanken kreisen um den DP-70: vermutlich konnte eine Überholung/Austausch des Malteserkreuzgetriebes auch diesmal nicht angepeilt werden - ist ja auch kein unmittelbarer Breitfilmeinsatz vorgesehen. Es wäre ein Kreuzgetriebe evtl. aus einem Berliner Philips-Bestand anbietbar, falls die Sache vom Kino nicht schon längst erledigt wurde. Nicht ganz so gut besucht sind die Spätvorstellungen ab 22.30 Uhr. Hier könnte man sich ein intelligentes Programm des Kinos der Attraktionen (neudeutsch: Action-Film mit Anspruch) vorstellen, das die Gäste bis nach Mitternacht wach hält. Eine der letzten Aktionen in dieser Richtung war meiner Erinnerung nach eine lange Star-Trek-Nacht vor einigen Jahren. Davor Die-Hard-, Alien- und Big-Blue-Nächte, auch wenn sich das dort zu oft wiederholte. Mittlerweile gibt es so viele Sequel-Filme, daß man damit 365 Tage im Jahr bespielen könnte. Double Features sind evtl. auch auf der Matinee-Schiene vorstellbar oder zumindest wünschenswert: 2 Filme ab 11 Uhr, Ende 15 Uhr. Z.B.: "Original plus Remake". Funktioniert warscheinlich mit Online-Marketing, Aufstockung der Website und Einrichtung eines Forums/Gästebuchs.
  16. Also so richtig geflamed wurde es ja noch gar nicht, da ja meist Betrachtungen aus subjektiver Sicht, somit reine Geschmacksfragen, angegangen wurden. Beispielsweise streiten sich die Kollegen hier, ob Fingerfood oder Jägerschnitzel serviert werden sollte - und ich würde beides gerne oder sogar gleichzeitig einnehmen und noch draufzahlen, wenn dieser berühmte Popcorngeruch einem bitte auch künftig erspart bliebe. :wink: Manchen ist es zu teuer, obwohl eingeräumt wird, daß der Betriebsaufwand dieses Einzel(!)kinos auch höher liegt und immerhin einige Angebote enthält, die vis-à-vis bei UCI-Kinowelt nicht angeboten werden. Wer also zur Begrüssung einen Sekt angeboten bekommt und Platz in einem Saal eines Altbaus nimmt, dessen Betriebskosten höher als die eines Neubaus liegen, wird wissen, daß ein Billet von 4.50 EUR keine Kostendeckungen garantieren kann. Manche hier mögen andere, weniger "schwer" wirkende Bestuhlungen, und ich fand die alten Stühle am besten. Geflamed werden müßte eigentlich das zehn Jahre zurückliegende Projekt am Potsdamer Platz, Voxstr. 2, mit seinen 19 Leinwänden - denn dieses Erlebnis hätte nahelegen können, daß der Betreiber nach jener Kinoform nie mehr einen Schritt wagen würde, wie er jetzt getan wurde. Anderseits gibt es Vorbilder und Vordenker dieses Konzepts, u.a. in England, sodass Flebbe/Weischer nicht die Erfinder sind, und weil die Übertragung auf den deutschen Kinomarkt betriebswirtschaftlich erwägenswert war. Trotzdem geht jemand ein Risiko ein, wenn er den ersten Schritt wagt. Das Kino wäre aber - das würde ich gerne klarstellen - vorerst nicht zum Ramschladen oder zur Boutique umgewandelt worden, weil die Lage im Hinterhof für dieses Konzept als hinderlich gilt, und auch ein Abriss dieses Gebäudeabschnitts zugunsten eines Neubaus recht schwierig erscheint - man hätte des gesamten Häuserblock also abreissen müssen einschließlich des gut laufenden Kindl-Lokals. Jedenfalls gab es neben Flebbe/Weischer noch 5 andere Betreiberinteressenten für dieses Kino, denen man durchaus mit Respekt begegnen darf. Hätten sie es besser gemacht? Schwer einschätzbar. Allenfalls noch mehr Programmvielfalt könnte man sich - neben der Sicherung durch Grundversorgung - vorstellen, dies ist aber warscheinlich nicht finanzierbar (auch was menschliches Know how angeht, siehe auch langfristiges Repertoire oder Festivals). Gerade eben aus der Lobby des Kinos kommend, fiel deutlich auf, dass jeder einzelne der bald 20 Schaukästen recht üppig - und - vor allem individuell gestaltet wurde. Darunter von Hand zugeschnittene und eingefärbte Accessoires, die nicht aus einem Verleiherkontingent stammen, sondern "echt hausgemacht" sind. Sowas entspricht der Außenwerbung guter Restaurants oder Theater. Als Ergänzung zum Start von "Hilde" hat sich das Kino einen Repertoireeinsatz für Sonntag mittag gesichert: "Die Sünderin" (BRD 1951, mit Hildegard Knef) http://www.astor-filmlounge.de/programm...suenderin/ . Das sind Nutzungen des Schienenspiels, die Flebbe in den letzten 15 Jahren "Filmpalast Berlin" kaum mehr in Angriff genommen hatte. Jetzt kommt es aber. Obwohl es an Originalwerbematerial zum Film fehlte, war der Aufwand erkennbar, mit dem Bildmotive und Texte über Knef/Sünderin zu einer ansprechenden Werbefläche montiert wurden. Insgesamt bietet das Betriebskonzept keine Angriffsflächen, was auf detaillierte Planungen im Vorfeld schliessen lässt. Gemeckert werden könnte erst dann wieder, sobald Elan und Bemühungen nachlassen. Der Einsatz von Uraltfilmen läßt jedoch aufhorchen - wer das veranlaßt hat, der verdient Unterstützung. Warscheinlich ist die Website mit Hintergrundinformationen zu den Veranstaltungen noch ausbaufähig, was immerhin kostenneutral ist. An den Namen 'Astor Lounge' hat man sich mitterweile gewöhnt - auch an das Design, eine Melange aus 20er Jahre Vaudeville-Lichtanzeiger und digitaler Pixelstruktur der Postmoderne (auch wenn der frühere Schriftzug 'Ufa Pavillon', der aus den 1960er Jahren stammte, bis heute unübertroffen ist). Bildquelle: http://www.astor-filmlounge.de/astor-fi.../historie/
  17. Die melden sich sicher noch hier, um von ihren Erfahrungen mit D-Cinema zu berichten. Die Insel will ja "am Netz" bleiben und ist händeringend angewiesen auf ständigen Wechsel des "Trailerings" - man weiß ja nie, ob einem das nächstliegende Plex auf dem Festland Filme wegschnappt, die dann allemal als Trailer aus dem Netz noch aufrufbar bleiben. Der Amortisationsgrad eines Roll-outs übrigens soll dort wahnsinnig hoch sein: die "Insulaner" reißen sich danach, ihre Filmprojektoren zu entsorgen, ehrlich. http://www.holidaycheck.de/hotel-Reisei...85237.html (schon gebucht für die erste digitale Show?)
  18. Hi hi (13%), das waren schon Ihre Vorhersagen für die deutsche Theaterlandschaft im Januar 2008, die mir jetzt noch im Ohr klingeln... Zum Ende des Jahres wurde die Prognose realistisch korrigiert - natürlich nicht von Ihnen, der immer recht hat und sich nie korrigiert. :wink: Selbstverständlich ist, wie Sie nahelegen, die Kinobranche eine Inselbranche - völlig autonom und autark von Entwicklungen der IT-, Chip- und Elektronik-Industrie, und Sie sind einer unserer Inselbegabten. :D
  19. Was zum Kuckuck ist denn ein "brisanter Content-Mangel"? Wenn ich mir den Spielbetrieb meiner lokalen Innenstadtkinos anschaue, dann würde ich sagen, dass dort mindestens zu 80% inzwischen digital gefahren wird - Tendenz steigend. Einen "brisanten Content-Mangel" kann ich hier nicht erkennen. Aber vermutlich habe ich Deine These nicht ganz verstanden :roll: So manche Innenstadt bietet einen gar eigenartigen Mischbetrieb, wo selbst der Kuckuck nicht mehr durchblickt: in hiesiger Innenstadt hatten wir auch schon vor 20 Jahren einen Full-Time-Video-Betrieb mit "Großleinwand" - die Betreiberin hieß Beate Uhse. Ansonsten hilft Dir ein Blick in die Verleiher-Programme, die regelmässig im Filmecho/Filmwoche erscheinen, um zu registrieren, was unter den Tisch fällt. (Werde das demnächst einmal auflisten, wodurch auch klar würde, wie einsilbig der Digitalbetrieb der Grundversorger sein kann - obwohl grenzenlose Vielfalt versprochen wurde.) Aber immerhin konnte @EIX in seiner Hit- und Best-Liste die topaktuellen Blockbuster wiederfinden, was schon einmal tröstlich klingt. Wichtig ist nur, wie @preston sturges anmahnt, daß man auch "ans Netz" geht. Dem leiste ich Folge und hoffe auf Umstellung meiner veralteten Digital-Leitung DSL auf ein VDSL, damit ich Filme auf den Bildschirm sauge, die mir der neue Disney-Chef vielleicht anbietet, noch bevor seine Premieren irgendein Kino erreichen; Säle erreichen, dessen DLP-Wiedergabe in aufgehellten Räumen und unter anderen kontrastmindernden Umwelteinflüssen ein flaueres Bild als zuhause abliefern, und dafür noch das doppelte Geld (oder 3 Euro "Aufschlag") gegenüber Ondemand verlangen. Eine weitaus bessere Technik als die soeben beklagte (oder gar exklusive Erstaufführungen in Konkurrenz zum benachbarten und weit erfolgreicheren Kino 'Kristall Palast') kann ich der Website des geschätzen 'Rundkinos' leider nicht entnehmen. Bei meinem letzten Aufenthalt im 'Rundkino' war der Saal 1 bei 3-D digital/DLP mit nur vier Besuchern gesegnet, weniger, als in die Kirche gehen. Den Rest der Zeit verbrachte in den Randbezirken mit Gesprächen mit Dresdnern zur Frage, welche 70mm-Monumental-Langläufer hier einst residierten. Und diese Auskünfte zur Kinonutzung der Dresdner genügten mir auch, um mir ein Bild von der modernen Umsatzlage zu verschaffen, die durch digitalen Regelbetrieb und VDSL-fähigen Content sich als Neuerfindung des Kinos ausgibt. Allein die Tatsache, daß Häuser mit größten Bildwänden in den letzten Jahre geschlossen wurden (anstatt sie zu filmischen Event-Stätten auszubauen), weil der Content der produzierenden Industrie nicht mehr ausreichend nachrückte, und daß die seit Jahren gegebenen Optionen, mit dem SXRD-Verfahren auf 4k die berühmte "technologische Führerschaft" gegenüber der Home-Cinema-Industrie in den Vordergrund zu stellen, kaum auf Interesse stoßen, aber auch in Kenntnis des Unwillens vieler Produzenten, mehr als eine 2k D.I.-Postproduktion einzugehen - scheinen mir Indizien für eine Destabilisierung der kinobasierten Auswertung durchzuschimmern. Eine technische Umrüstung ("Modernisierung" genannt) kann leicht zum Totengräber der Branche avancieren. Ob in Zeiten der Weltwirtsschaftskrise und der ausbrechenden Hungersnöte in anderen Kontinenten digitalisierte Kinos wirklich mehr Lebensqualität und theatrale Besonderheiten - jenseits der Multimedia-Bedrieselung - anzulocken imstande sind, darf bezeifelt werden. Weit eher dürfte die Misere der Filmtheater-Mitarbeiter sich in diesem Rationalisierungskonzept noch weiter verschärfen. Mit BenQ und Nokia sind nunmehr auch im Computer-Bereich die Chip-Hersteller in Rote Zahlen gerutscht, darunter auch AMD mit Dresdner Dependenzen (aber vielleicht haben ja die dort entlassenen Mitarbeiter die klassischen Filmvorführr4 im 'Rundkino' erfolgreich ersetzen können?): AMD: Verluste höher als Umsätze Tief in den roten Zahlen steckt auch US-Chiphersteller AMD. Der an sich schon angeschlagene Konzern bekommt die Wirtschaftskrise ebenfalls deutlich zu spüren. Laut jüngst veröffentlichtem Quartalsbericht brachen die Umsätze um ein Drittel auf rund 1,2 Milliarden US-Dollar ein. Was die AMD-Manager und die Anleger des börsennotieren Unternehmens vermutlich noch mehr schrecken wird: Mit 1,4 Milliarden Dollar war der Quartalsverlust des Konzerns höher als der gesamte Umsatz. Auch für die nahe Zukunft sehen Experten bei AMD nur rote Zahlen. Im derzeit laufenden ersten Quartal 2009 würden die Umsätze noch weiter in den Keller sinken, heißt es. Einer der wichtigsten Produktionsstandorte für AMD ist Dresden. In der sächsischen Landeshauptstadt werden Prozessoren wie der AMD Opteron und der AMD Athlon produziert. In den Dresdener AMD-Fabriken arbeiten rund 2800 zum Teil hochqualifizierte IT-Spezialisten. Weltweit streichen die AMD-Konzernmanager derzeit rund 1100 Arbeitsplätze. Neun Prozent der Belegschaft sollen entlassen werden. Ob auch AMD-Mitarbeiter in Dresden betroffen sind, ist nicht bekannt. Intel entlässt mindestens 5000 Mitarbeiter Schlechte Bilanzen auch beim weltgrößten Chiphersteller Intel. Im letzten Quartal 2008 schrumpften die Nettogewinne des Konzerns um satte 90 Prozent. Die Umsätze sanken auf 6,2 Milliarden Dollar - rund 2,5 Milliarden weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Was den Intel-Managern besonderes Kopfzerbrechen bereiten mag: Der neuerliche Umsatzschwund fällt höher aus als im ersten Quartal 2001, als die sogenannte Dotcom-Blase platzte und die gesamte Branche in eine Krise stürzte. Entlassungen wird es auch bei Intel geben. Der Konzern kündigte vor zwei Tagen die Schließung von fünf Produktionsstandorten in den USA, in Malaysia und auf den Philippinen an. Die weltweite Intel-Belegschaft werde um mindestens 5000 Mitarbeiter reduziert. Intel werde in den nächsten Monaten auf ein Niveau zurückgefahren, ab dem dann neues Wachstum möglich sei, erklärte Intel-Präsident Paul Otellini. Aus: http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/11/....html?dr=1 (Jetzt kommen sicher Stürme der Entrüstung... :lol: )
  20. Schlimm, wenn man am "Netz" klammert. Das Programm sieht auch danach aus, die Defizite sind unübersehbar (und ebenso die alten Kamellen, die anderswo längst aus dem Spielplan gekippt wurden, weil keiner mehr kam).
  21. Auch die üblich ironische Wertung einer "kurzen Episode" (ähnlich den Unkenrufen über den anfälligen Magnetton in der Filmtechnik, der sich ja auch nie "durchgesetzt" habe) trifft es nicht, sondern zeigt, daß jüngere Journalisten die Klischees früherer Fachartikel zum Thema leger abschreiben (so auch der Rückzug auf die Zitate der 70mm-Veranstalter Rother und Tykwer, wenn man schon sonst als Journalist keine Zeit hat, wenigstens mal die in Sekundenschnelle aufrufbaren anderen Quellen [in70mm.com; widescreenmuseum.com] zu bemühen). Da 70mm-Material ja noch fleißig in Gebrauch ist und Kult darstellt, sowohl auf den Festivals, in den Kopierwerken wie auch in Imax-Sälen, sollte man die Filmtechnikgeschichte umschreiben. Kurze Episoden der Filmgeschichte sind dann: - Dolby-A Lichtton - THX - SDDS - CDS - der Roll-out von Digital Cinema der Jahre 1999-2003 [1.3 k Panels, nicht DCI-kompatibel) - DVDs und Blu rays - 35mm-Endlosteller - evtl. auch Digital Intermediates usw. usf.
  22. Sämtliche in den letzten Monaten neu errichteten Kinos kauften neue 35mm-Anlagen zur Sicherung der Grundversorung auch in den kommenden Jahren. Ein voll-digitales Kino ist mir nicht bekannt und würde irgendwann auch an brisantem Content-Mangel scheitern.
  23. Korrekt. Es geht um den Mitteleinsatz bei der Werbung und den Begriff des "Originals". Diese Nachfrage finden manche albern, sie ist aber nicht ganz ohne. Vorbildlich in der Abwägung des Echtheitsbegriffs erscheint mir diese Ankündigung eines 70mm-Festivals, siehe S. 14, rechte Spalte: http://www.deutschesfilmmuseum.de/pre/r...3-2009.pdf Daran gibt es nichts zu beanstanden - schön, wenn es nur überall so wäre. :) Als Echtheit bezeichnet man die Übereinstimmung einer Sache oder Aussage zwischen ihrem Anschein und den tatsächlichen Verhältnissen. Daraus bestimmt sich auch der Nutzen als geschichtlicher oder rechtlicher Beweis. In der Philosophie entspricht diesem Konzept die Wahrheit. Aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Echtheit
  24. Zurückkommend auf meinen kurzen Text, werden dort sehr verschiedene Entwicklungen seit den 1960er Jahren angesprochen, die zu Absonderungen, Gegenbewegungen und auch wieder Rückbewegungen führten. U.a. gewann mit der Etablierung der kommunalen Kinos auch die "Idee" der Blox-Bax-Kinos Auftrieb. Es ist sicher unschwer zu erraten, daß unter den rund 140 kommunalen Kinostätten nicht alle einen Einheits- oder Black-Box-Typus aufweisen: das 'Caligari', das 'Savoy' in Hamburg u.a. Spielstätten zeigen alternierende Typologien. Einige Spielstätten wurde in diesem Thread bereits vorgestellt. Das Filmmuseum München ab 1963 befand sich zwar in staatlicher Trägerschaft - und war vorrangig mehr Kino als Museum - führte aber keine Bezeichnung als Kommunales Kino, da dieser Begriff noch gar nicht existierte. Der Bundesverband kommunale Kinoarbeit gründete sich erst viel später. Nicht alles ist so wie es scheint: wenn z.B. eines der Festivalkinos im 70mm-Bereich annonciert, es fände das "einzige 70mm-Festival statt, dass in einem original erhaltenen Roadshow-Filmtheater der Todd-AO Zeit abgehalten wird" und ein originaler CINERAMA-Umbau zitiert wird, so sind die Begriffe auch hier revisionsbedürftig - also an den Punkten, wo Veränderungen stattfanden: Umbau und Kürzung des Saals (Sicherung der Wirtschaftlichkeit des Standortes), andere Wanddrapierungen und Vorhänge, völlig neue Farbgebung (anstelle des Blaus ein Burgunderrot), Installation neuer Beleuchtungskörper (Kronleuchter). Eine intuitive Weiterentwicklung durch Ihren Vorgänger, Herrn Fricker, die aber auch als solche erkennbar bleiben muß. Ihre Entscheidung als Nachfolger zugunsten des ausschließlichen 70mm-Tellerbetriebs wäre eine weitere Änderung der Arbeitsweise der Roadshow-Jahre. Klar würde ich aber Ihrem Gast widersprechen, der eine Klassiker-Vorführung bei Ihnen mit der Seherfahrung von Anfang der 1960er Jahre 1 : 1 gleichsetzte. Das ist möglich bei den Kopien, die nochmals vom Originalnegativ kopiert wurden und die selbe Schärfe aufweisen; und auch der originale Blickwinkel in Verhältnis zur gewünschten Bildwand könnte der frühen Erfahrung Ihres Gastes ähneln. Keinerlei Ähnlichkeit aber weisen die Neukopierungen in der Farbgebung und auch im Gamma auf. Das ist auch darstellbar, und in diesem Tread würde ich gern demnächst diese Vergleiche vertiefen wollen. Was uns nicht daran hindert, mit Begeisterung jeder Art von 70mm-Veranstaltung beizuwohnen, die stets mit gesteigerter Bildschärfe und auch Mehrkanalton aufwarten kann, was sie von den tristen Fernseh- oder auch Beamererfahrungen unterscheidet. Zurück zum wichtigen 70mm-Festival in Frankfurt am Main - das deutsche 70mm-Festival mit der längsten Tradition: Anbei einige Fotos vom 70mm-Filmfestivals von 1997. Zu Gast waren unter anderen FLYING CLIPPER-Kameramann Heinz Hölscher, und die gezeigte Kopie war in noch manierlichem Zustand: ein weitgehend neutrale, gesättigte Eastmancolor-Farbgebung. Weitere Bilder zeigen den damaligen Verstärkertrakt und die Bildwerfer Bauer U4 c mit vierquadrantengesteuerter Wickelmimik, die eine herausragend schrammfreie Einzelrollenprojektion garantiert. Schaut bitte einmal auf ein besonders "nebensächliches" Detail: hier ist doch tatsächlich ein standesgemässes Fernglas im Einsatz! Sehr lobenswert und gleichermassen für kleine wie große Bildwände auch lohnenswert, denn in anbetracht der längeren Brennweite im 70mm-Projektionsbetrieb verfällt man sehr schnell der Versuchung, das "Handling" des Scharfstellknopfes, wie man ihn in üblichen Toleranzen im 35mm-Betrieb gefühlsmässig bewegt, auch für die 70mm-Wiedergabe zu wiederholen. Das jedoch führt selten zu gewünschtem Ergebnis, ganz abgesehen von der sinkenden Nonius-Sehschärfe des Projektionisten bei höherer Auflösung und feinerem Korn, die die Einstellungsvorgänge erschweren. Die Projektionsanlagen wurden vor einiger Zeit generalüberholt (das Bild ist daher nicht topaktuell, sondern ein nostalgischer Rückblick) - und seit Wochen werden Einmessungen und Justagen duchgeführt, um das 5-tägige Festival zum Modellfall für top gewartete Analogprojektion zu machen. [sollten dahingegen einige Schrämmchen aus meinen Rollen stören, bitte ich um Entschuldigung. Aber Mr. @sturges hat ja mit seinem BARAKA auch Neuware mitgebracht]. Man darf sich auf die 5 Tage freuen, warscheinlich werden auch Bildwerferraumbesichtigungen durchgeführt - vermutlich ab Sonntag dann.
  25. Das ist der Triergon-Bezug im 'Alhambra', den Du hervorhebst. Inwieweit noch frühere Tonfilmvorführungen als Start der Tonfilm-Ära deklarierbar wären, könnte ich aus dem Stehgreif nicht festlegen. Warscheinlich müßte stets zwischen Patentanmeldung und wirschaftlichem Erfolg in der Flächendeckung kategorisiert werden. @ATRIUM hat aber in den Publikationen WdK die Triergon-Gruppe mit Vorzug dokumentiert. Warscheinlich ist 1929 als der internationale Durchbruch gemeint. Jedoch würde ich keine Jubiläen reihen: die öffentliche Wahrnehmung von heute verlangt zwar danach - nach markanten Pfeilern -, aber in der Erkundung der Umbruchsfaktoren tendiere auch ich heute zur nichtlinearen Chronik der technischen Evolution. Dahingegend also, auch die Ähnlichkeiten und empfundenen "Wiederholungen" herauszukitzeln.
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