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Auf @preston sturges zu antworten ist mir zu polemisch, solange man ungewollt geduzt wird. Wenn das "Du" gegen ein höflicheres "Sie" ersetzt würde, dann schicke ich Ihnen die Adressen der Filmhochschulen per PN. Abgemacht? Empfohlen hat es keiner für den Spielfilmdreh, aber als Alternative zum HD-Dreh: und dies überzeugt tausende weltweit. Ein allerletztes Mal: zwei Sender unter vielen. 16 Answer Prints sind peinlich für ein Kopierwerk. Aber das Grading ist auch nicht ohne. Trotzdem beschädigen 16 Kopien kein Negativ - der Lumet spinnt sich da einen ab. Richtig, die sind leider zunehmend immun. Gratulation! (Einige sind auch gegen anderes immun. Sie zum Beispiel). Was nichts am Comeback von 16mm nach den traumatischen Digitalerfahrungen ändert. Stand: 2008. Ich hatte einen Test mit der Arri D-20 - und war nur mäßig angetan. Sieben und Acht-stellig hingegegen sind zahlreiche Kamerakäufe bei Red, Sony, Thomson/Grass Valley usw. Sechstellige Beträge pro Akademie, währenddessen Ihre siebenstellige Angabe das Gesamtvolumen aller Hersteller meint. Derartige Propaganda dringt nicht durch - das mein Hinweis an Sie. Dann hier ein paar Zitate der ersten Testdrehs in Deutschland [kommt nicht von mir, denn ich kenne gar keine Red One): es fehle die Markierung am Auflagemaß, daß Meßgerät zur Justierung, ein Laufwerk für Raid- und Flashcards, und die Unmöglichkeit einer Verarbeitung im Schnitt über Final Cut Pro hatte zur Folge, daß die Daten in ein anderes Format konvertiert werden mußten. Das Sucherbild sei viel zu klein: "you don't see what you get". Die Blau- und Grünsektoren haben (oder hatten) einen hohen Rauschanteil. Das kann ja alles noch besser werden, aber beim 35mm-"Steinzeit"-Dreh treten diese Mankos nicht auf. Mich interessiert mehr das Resultat, und da sind die meisten der von Ihnen genannten Filmtitel anderer Digitaldrehs eine visuelle Katastrophe. Wären diese besser und eine echte Alternative zu vorherigen Medien und Trägern, dann würde dies jeder für einen aktuellen Dreh sofort befürworten. Es geht ja um Anforderungen der modernen Produktion und weniger um Archiv- oder Nostalgiedebatten. Es dreht sich also in unseren Diskussionen m.E. um einen Marketingkrieg.
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Die ganze Welt dreht in Super 16-Format und ist zunehmend begeistert. Die Abtastungen für HD-Ausstrahlung sind für die Filmemacher vollstens zufriedenstellend, nur Sie mögen sie nicht. Die MTF-Protokolle sind mir seit Jahren bekannt, Wiederholung unnötig. Die allermeisten HD-Enthusiasten haben seit Jahren nicht mehr oder noch nie mit Film gearbeitet. Einige Filmhochschulen, die seit Jahren Erfahrungen mit HD-Dreh sammeln konnten, rüsten jetzt auf, mit Super 16-Format. Einige Häuser investieren dabei deutlich mehr als sechsstellige Beträge in das Equipment! Die Arri 416 wird überall in USA, Europa und selbst Asien, der Wiege der HD-Technlogien, en masse geordert, wiederum Frühjahr 2008. Und: Zur Ihrer Red One gibt es so einige kritische Stimmen (und hier räume ich ein diese nicht zu kennen, allenfalls nur die DA-20 mal ausprobiert). Aber es heisst zur Red One u.a.: - Kein echter Filmersatz - "Bananenversion" (das heisst, ständige Modifizierungen für den Individualgebrauch mit hohem "Lehrgeld", d.h. das Gerät "reift in der Hand des Kunden") - Unhandliche Einstellmechanismen Das ist nicht meine Meinung, aber die Neugierde auf diese Kamera tendiert gegen Null, solange hier Fakten zur Filmtechnik verdreht und in ein schlechtes Licht gestellt werden. Zu SUPERMANN, MIAMI VICE, REVENGE OF THE SITH haben sich die Experten, Fachleute, Kritiker, Kinobetreiber und Ottonormalverbraucher millionenfach schon ausgelassen. Daher bin ich ganz happy, daß Sie sich so verzweifelt immer an diesen Beispielen festnageln. Demnächst kommt noch SPEED RACER dazu, na ja. Und dann erstmal Flaute. Im übrigen ist auch die Rückkehr zum 35-mm-Techniscope-Format voll angelaufen (2-Loch-Verfahren). Die Aufträge sind da und die Entwickler laufen auf vollen Touren! Schade, daß Sie davon zu wenig Kenntnis haben, ist wohl schon länger her Ihr letzter Kontakt mit 35mm-Produktion. Die Kameraleute sind begeistert von den neuen 16-mm- und 35mm-Angeboten!
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Unrichtig, diese Limitierung, wie in allen Fachmagazinen auch einleuchtend erörtert wurde. Den "typischen Zuschauer" gibt es nicht. Wer weit vorne sitzt, sollte ebenfalls in den "Genuss" der "perfekten Bilder" aus der Zukunft des Kinos kommen. Da dies weder weit vorne noch weit hinten der Fall ist, darf der typische Zuschauer das wahrnehmen, was ihm von der Industrie vorgesetzt wird, und nicht das, was sein Sehorgan umfänglich ausfüllt (DLP-Kontrast, Treppchenartefakte auch noch in der hintersten Reihe, blödsinnige Aspect Ratios wie u.a. "Errungenschaften" des Digitalbildes) Da sind Sie aber fast der einzige weltweit, der dies so sehen will. Defacto ist das Korn sehr gering, es stört die Auflösung in keiner Weise, und Schärfe und Kontrast sind exzellent. Sie leben noch immer in der Welt des Vision 1-Materials von vor 10 Jahren. Mittlerweile ist Vision 3 auf dem Markt und schlägt alles! Die Kunden waren der Meinung, dass eine solche Entwicklung besonders für Projekte, die im Super16-Format produziert werden, Vorteile brächte und zusammen mit der rasanten Entwicklung der digitalen Workflow-Prozesse in der Postproduktion von Nutzen wäre. Technologien, die bereits in den Filmen der KODAK VISION2 Familie zu finden sind, wurden verbessert, wie z.B. zwei Elektronensensibilisatoren und dreifach beschichtete Magenta- und Cyan-Schichten. Die Entwicklungsbeschleuniger in den empfindlichsten Schichten des VISION2-Films wurden durch neue Entwicklungsbeschleuniger und leistungsfähigere, hochaktive Koppler in den rotempfindlichen Unterschichten ersetzt. Zusätzlich wurde die Dye-Layering-Technologie (DLT) entwickelt, die in die grün- und rot-empfindliche Schicht des VISION3-Films integriert wurde. Diese Entwicklungen machen es der neuen Emulsion möglich, Licht effizienter aufzunehmen und zu verarbeiten. Der Vorteil besteht darin, das die DLT-sensibilisierten Negative Bilder mit einer sehr viel feineren Kornstruktur aufnehmen können, ohne etwas von der Lichtempfindlichkeit einbüßen zu müssen. Der neue Film enthält weniger als ein Mikrometer große Bildsensoren, die auf den Prinzipien der KODAK-Technologie, die ursprünglich für die Fotografie entwickelt worden war, beruhen. Diese Sensoren haben den Effekt, bei zunehmender Lichtintensität eine verbesserte Schärfe darzustellen, wobei die Bildeigenschaften erhalten bleiben. Die Verwendung der Dye-Layering-Technologie in Kombination mit den neuen verbesserten Entwicklungsbeschleunigern erlaubt den Kameraleuten, Film unterzubelichten, ohne Körnigkeit oder Rauschen merklich zu erhöhen. Daher erhalten sie sehr merklich bessere Ergebnisse in extrem schwach beleuchteten Umgebungen. Die spürbar geringere Körnigkeit in unterbelichteten Bereichen ermöglicht es, den neuen Film auf höhere Empfindlichkeitsstufen einzustellen. Die erhöhte Schärfe und der hohe Signal-Rausch-Abstand, die durch die weniger als ein Mikrometer großen Bildsensoren erzielt werden, resultieren auch in einem erweiterten Belichtungsspielraum für das Aufzeichnen von Details in extrem hellen Bereichen und führen zu weniger Bedenken hinsichtlich ausgefressener Spitzlichter im Bild. Filmschaffende können darüber hinaus dort während der Postproduktion mehr Bildinformationen herausholen, ohne Artefakte ins Bild zu bringen. Quelle: http://www.eubucoverlag.de/pp2/nphome/0...500T.shtml Das Wort mit *sch' ist daher wahrlich deplaziert: da auch ich ihn manchmal gebrauche, so bezieht er sich auf die von Ihnen genannten Filmbeispiele Kein Wunder bei 818 x 1920 pix "Letterbox-Scope". Bei SITH kaum Poren in der Haut mehr erkennbar, bei SUPERMAN etwas bessere Schärfe, aber "null Kontrast" und Farbdurchzeichnung, GHOST OF THE ABYSS sah selbst auf Imax "lau" aus. Was nicht der Fall ist. Die Bestellungen aus USA nehmen kein Ende... Zur Ihren Objektivvergleichen zur zivilereren Tageszeit noch einige Nachbemerkungen. Das kann so nicht stehenbleiben. Wünsche noch viel Vergnügen bei der Blu-ray-Sichtung von SUPERMAN (in allen Magazinen durch den Kakao gezogen) und empfehle mich freundlichst. Fröhliche Grüsse aus der recht stabilen Welt des Films!
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Originell - und m.E. kaum besser lösbar - ist u.a. diese Einstellung in AMADEUS: Es gibt hier einen Panorama-Shot mit einer Triade sich offenbar zueinander bewegender Darsteller. Um sie herum im Rondell des Rokoko-Raums die im hinteren Raumabschluß halb geöffneten Vorhänge, die mit Licht von außen den Innenraum perspektivisch durchfluten. Die nach oben gerichtete, kegelartige Lichtfläche hinter den Vorhängen setzt der horizontal bestimmten Beziehung der Schauspieler eine Vertikalbewegung hinzu. - Das ließe sich als auffälliges Arrangement in formaler Hinsicht aussagen. Es ästhethisch oder denn philosophisch auszulegen, ist vielleicht ein zweites Vorhaben. Die Kritik am zweiten Motiv, daß und warum die Schärfe zu den Rändern vermindert und vignettierend wirken könnte, müßte im Laufbild auf den Prüfstand gestellt werden. Eine weitere Szene entspricht einer absolut klassischen Scope-Kadrage: der fünfteiligen Raumgliederung (sowas hat David Bordwell irgendwo genauer untersucht, evtl. in "Film History"). Die Szene erinnert mich stark an LOLA MONTÈS, aber das kann keine Aussage über das künstlerische Konzept von Foremans Mozart-"Biographie" abgeben. Die Interview-Motive der Rückblendungen entfernen sich am stärksten von einer visuellen Adaption des Rokoko. Das hätte Kubrick zwar vermieden, aber hier folgt Foreman evtl. Vorbildern seiner Kollegen Arthur Penn (LITTLE BIG MAN). Mit diesem typischen Fernseh-Doku-Arrangement wird auch bewußt auf "Bruch" und Distanz zu einer reinen Geschichtsnachbildung gesetzt. Vermutlich war der Regisseur gewillt, sowohl mit diesem Stilmittel als auch mit der karikaturesken Überzeichnung der Hauptfigur eine "Brücke" zum amerikanischen Zuschauer zu bauen, der mit der europäischen Kultur wenig vertraut ist. Hier könnte also die Kritik ansetzen, ohne sich aber vor einer These zu flüchten, wie und mit welchen anderen Mitteln denn der Stoff für US-Zuschauer hätte transformiert werden können, wenn nicht eben auch durch geeignete Einbindung moderner Sichtweisen auch der amerikanischen Kultur. Ob Mozart so war (eine Art Rockstar?) und vor allem seine Stücke in einer oft abgehackten Kindergartenmanier herunterdirigierte, darf wohl angeweifelt werden. AMADEUS ist ein Stück der Popkultur der 1980er Jahre, aber mitnichten aus dem Geist und der Form des Fernsehens geboren. Hierin wollte ich zumindest teilweise widersprechen. Mozart aber kannte Bachs Musik. Die Bühnenarrangements des Films erinnerten mich an die letzte Vorstellung von FIGAROS HOCHZEIT in der kleiner Oper am Potsdamer Großen Palais von Mitte der 1980er Jahre. Große Unschärfen sind mir nicht in Erinnerung, den Film seinerzeit einige hundertmale vorgeführt, und die negativen Erinnerungen sind eher mit einem gelegentlichen Mangel an Ausleuchtung haften geblieben. Der Schnitt war gut. Zu SPARTACUS wäre noch etwas zu sagen - aber erst einmal hier das Gewitter wegen AMADEUS abregnen lassen... Ich verwahre mich aber höflich gegen den Vorwurf, alles gelobt zu haben, was auf 70mm erschienen ist - das obige Extrembeispiel von ALIENS zeugt vom Gegenteil. Die meisten 70mm-Filme sind m.E. großangelegte, gescheitertte Entwürfe. Auch SPARTACUS. Man ist ja nicht völlig verblödet, um die Ikonographie der Filmindustrie in eine reine Apotheose zu verklären.
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Die fangen gerade erst an. Und das ist gut so! Je mehr Konfrontation in dieser Richtung desto besser für die Kinos. (So, jetzt geht's ab an die See, ready for full real full hd: das bietet nur die Natur!)
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Im Filmvorführer- und Kinoforum ist alles von Interesse, was die Hintergründe der in den Kinos und auf Festivals eingesetzten Filme beleuchtet, oder nicht? Themenausgrenzung ist somit beliebig und könnte sich eben so auf den HD-Dreh beziehen - was schwerlich durchsetzbar wäre. Wenn Sie Ihre 16mm-Bildwerfer entfernten zugunsten einer HDTV-Übertragung, so ist auch dies Gegenstand von Diskussionen zur Zukunft des Kinos, ob diese Wende nun allen gefällt oder nicht. Aber es amüsiert mich, daß Sie die Bedürfnisse der Sendeanstalten verteidigen. :wink: Die "Themen" von Discovery Channel sind übrigens hier einsehbar: http://www.discovery.de/_listings/index.shtml Und dort die Eloge auf 1080i: http://www.discovery-hd.de/emea/was_ist_hd.htm
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Und auch dies wieder eine bewußt lancierte kleine Provokation: man zieht sich flott das Beispiel 500 ASA heran (das in völligem anderem Zusammenhang, dem der Körnung bei hochempfindlichem Negativ zitiert wurde) und weitet es aus auf die Gesamtpalette der Filmstocks. Aaach so? Bezieht sich das Alternative auch auf die 16mm-Produktionen? Entweder man ist alternativ oder nicht. Was im "Dunkeln besser aussieht" kann jeder deutlich an heutigen HDCAM-Drehs erkennen: absaufende Schatten, zerfressene und detaillose Lichter und ein ... sonniges RAUSCHEN. Das "Rauschen der zwei Millionen"? :lol:
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Das sind doch wieder einmal provokante Verdrehungen, und nur aus schelmischem Spaß am Verdrehen. Lesen Sie (per "Du" waren wie nie - ich finde das ein wenig "schlüpfrig") bitte die obigen Fakten: Comeback des 16-mm-Films als Alternative zum HD-Dreh. Super 16 hat eine höhere Auflösung und einen umfänglicheren Kontrast als HDCAM. Zufällig noch gerade gefunden: THOMAS BRESINSKY: Das Erstaunlichste für mich war der Sprung in der Auflösung und Detailzeichnung von Super 16 mit dem neuen Vision 2 Material. Man sieht kein Korn, auch bei 500 ASA ist das Korn nicht störend wahrnehmbar, selbst in der Schattenzeichnung. Es ist jetzt wirklich HD-fähig und vielleicht der einfachste Weg HD unkomprimiert zu bekommen. Aus: http://www.tomimages.com/HD_Formatvergl...ew_cut.htm Bitte die Kameraleute und Rohfilmhersteller befragen und die Trends in den mehr oder weniger objektiven Branchenmagazinen mal genauer verfolgen. Es heißt auch nicht "lumiere", sondern Lumière, Broadcast und nicht "Braodcast". Sie können das dann ja "in Frage stellen". Wundert mich, daß Sie das mit Ihren 70mm-Altfilmvorführungen noch nicht getan haben. Aber das Jahr 2008 ist ja noch lang. :) Übrigens ist Kodak Vision 3 ein neuer Durchbruch in der Evolution des photochemischen Films. Auch für die Filmkopierung tut sich einiges. Da geraten die HD-Anhänger mit Sicherheit in Erklärungsnöte.
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Ist im Anmarsch und wurde bereits in anderen Pavillons in Cannes so vorgeführt - ich rede nicht nur von einem bestimmtem Saal ... @oceanic: Ist wirklich sehr amüsant die Diskussion. Man muss ja nicht alles todernst ausarten, es soll schon ein bisschen Spaß machen. So kann ich mir nicht verkneifen, daß es marginal auch 35mm-Umkehrfilm gab (was aber kein Plädoyer für "56k-Scanns sein soll - Scherz muß sein :wink: Sehr lustig klingt auch, wie hier das Handicap der Bildsensoren der Digitalkameras schöngeredet wird, in dem der Verweis auf branchenfremde Detektoren verwiesen wird ("nicht für Filmproduktion im Einsatz"). Nach 20 Jahren der Computer-Electronic- Euphorie und Stagnation im Filmbereich scheint nun auf allen Ebenen Ernüchterung eingekehrt zu sein. (Das sehe und höre ich täglich.) Die Versprechen der Elektronik-Anbieter, die nie eingehalten wurden, werden skeptischer betrachtet. Und neuerdings selbst bei der unkritischen Zeitschrift “Kameramann” (die jede Novität bekanntlich hochjubelt) finden sich pragmatische Gedanken wie “Die Electronic-Industrie versucht mit immer neuen Geraete u. Produktlinien, die fast woechentlich upgedatet werden muessen, dahin zu kommen, wo die Filmindustrie schon vor 50 Jahren mit einem Bruchteil des heutigen Aufwandes laengst war....” (Fazit zur NAB 2008) Fakten 2008, dem Jahr des Roll-outs: Das Fernsehen dreht Mehrteiler wieder auf Film in S16mm oder 35mm. S16mm eignet sich nach Meinung von EBU-Experten optimal auch für die HDTV-Ausstrahlung. Aktuell wird wahnwitzig viel auf 16mm gedreht, und folgt man den Aussagen von JUJI- und KODAK- Verantwortlichen, so sind die Verkaufszahlen so hoch wie seit den 1970er-Jahren nicht mehr. Die Fa. ARRI entwickelt permanent neue Film-Kameramodelle: das heißt bedarfsorientiert! Von dem Roll-out der 416-Modelle wurden aus Europa, Asien und den USA soviel geordert, dass es Lieferengpaesse gibt, die Red One-Nachfrage in den Schatten stellen. Alle Rental-Firmen in den USA haben gleich mehrere Kameras geordert. Nach verschiedenseitigen Recherchen sind fast alle Kameraleute, die gutgläubig mit HD-Equipment - aus welchem Grund auch immer - gedreht haben, nach dieser bisweilen traumatischen Erfahrung wieder zum Medium Film zurückgekehrt. Das sei einschränkend festgestellt: es betrifft nur professionelle Drehs, wenig die der semiprofessionellen Einsätze. Die Profi-Kameraleute wissen genau, was man mit Film leicht erreichen kann und wo die Grenzen der Elektronik liegen. Generell reden Althasen der Branche und auch jüngere Profis nicht abfällig über das Medium Film oder das Medium Video, sondern gebrauchen selbstverständlich das eine wie andere Medium, je nach Bedarf (ich hab auch 'ne Digitalknipse hier für schöne Frauen rund um unseren Hauptbahnhof). Abfällige Äußerungen über das Medium Film kommen nur aus dem semiprofessionellen Bereich einiger weniger jüngerer Branchenteilnehmer, die sich im Überschuß des Testosterons eben "ihren" Weg freizukämpfen glauben. Und aus welcher Ecke kommt denn der Begriff “Filmlook”? Er ist eine Erfindung der Videopraktiker. Hier gibt es oft keinerlei Filmerfahrung und deshalb auch keine Vergleichsmöglichkeiten. Leider finden sich inbesondere in deutschen Fachzeitschriften und Foren Darstellungen, die einer weiteren fachlichen Überpruefung nicht standhalten wuerden. Insofern ist das Internet-Forum www.cinematographer.com zielführender, wer eine ausgewogene Debatte erleben will. Hochqualitatives HD ist noch viel zu teuer, klobig, unausgereift und für Außendrehs ein Dauerproblem. Der Weltkonzern SONY hatte bereits für 1996 das Ende des Films verkündet. Jetzt wird das Jahr 2025 angepeilt. Das klingt wirklich verblüffend, zeigt aber zumindest klar, auf welchem hochwertigen Trägen noch in den nächsten paar Jahren auf der Profiseite produziert werden wird. Ein Bekannter mailte mir gerade Folgendes zu: Es gibt ein schönes Statement der Vereinigung der europäischen Kameraleute (kann ich Dir aus [xy] schicken). Anlaß war die Weigerung der BBC, im S16mm-Format gedrehtes Material als HDTV- geeignet anzuerkennen. Ein Kameramann brachte es auf den Punkt (sinngemäß wiedergegeben): Die BBC hbe das größte Filmarchiv der Welt und will nun ihr komplettes kulturhistorisches Erbe auf den Müllhaufen der Geschichte werfen – nur um mit aller Gewalt die äußerst mängelbehaftete Elektronik auf allen Produktionswegen einzuführen. Dazu könnte man nur sagen: Die BBC hat unglaublich viel auf dem verlässlichen Trägermedium Film produziert und weltweit erfolgreich vermarktet –aber die heutigen Entscheidungsträger hätten vom Film überhaupt keine Ahnung und versuchten nicht einmal, diese Unkenntnis zu kaschieren. Sie folgten einfach blind den Heilsversprechungen der diversen Anbieter ohne jemals überhaupt die Nachteile der verschiedenen uneinheitlichen Systeme hinterfragt zu haben. - - Nun ja, aber die Diskussion mit 4 Couterparts/Disputanten gleichzeitig hier ist nicht in der Balance, weil jeder seine "Privatabrechnung" zu begleichen glaubt (siehe @carstenk's seltsamer Post: dabei habe ich gar nichts gegen das 'Lindentheater', hier liegen sogar viele verschrabbte VHS-Videos über das Kino der 1980er Jahre, die jetzt endlich mal digitalisiert werden müssen! :)
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Gefällig und kunstgewerblich allemal. Aber "hand-gewerblich" noch immer zeitnäher am Rokoko, als unsere TV-Serials und unzähligen Kostumfilme, die im Würfelfernsehen durch Stilbruch belästigen. AMADEUS ist maniriert und exaltiert im Habitus und im Overacting, aber konservativ-restriktiv in der Kameraführung. Ein fast zeitgleich gedrehter Kostümfilm, THE REVOLUTION, der auf 70mm erschien, gab sich postmodern und nahm Dogme 95 vorweg: hier konnte weder von Handwerk noch von Stil mehr die Rede sein. Aber der Inhalt überzeugte. Mit am problematischten für das Verständnis einer large-format-Präsentation war bswp. dieser Film (eine Regieleistung des Drehbuchautors von RAMBO II), dessen Photographie ebenso wie seine Trickbearbeitung alles schleifte, was bis dahin als Inbegriff eines plastischen, breitwandigen und kontemplativen Bildes gelten konnte: Hier ersetzen die Soundeffekte die fehlende Tiefe der visuellen Möglichkeiten. So viel Fernsehlook auf 70mm war nie. 8)
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Im Dia-Format wurden alle VisaVision-Filme aufgenommen. Trotz des Uraltstocks von Eastmancolor Kaltprozessnegativ von 1956 wurde z.B. vom Restaurateur R.A. Harris für STORY OF A PATRIOT ein Scan in 6k angesetzt, der m.E. noch immer kompromissbehaftet ist. Blue ray ist in keiner Weise ein Ersatz für korrekt kopiertes 35mm-Material, auch nicht für ältere Kopien. Es mag einige Technicolor-Kopien geben, deren verlustbehafte optische Kopierung in Zusammenhang mit 1k-Auflösungen gebracht werden. Entsorgt werden dürfen dies trotzdem nicht, wenn sie bisweilen letzte Zeugen eines Farbschemas sind, das nur anhand der Negativs nicht rundum nachvollzierhbar ist. Restauriert man aber die Technicolor-Originale (die drei Nitrat-Kamerauszüge, so werden plötzlich von den DVD-Verwertern Limits von 4k gesetzt (etwa bei der aktuellen Restaurierung von QUO VADIS?, die angeblich photochemisch kaum mehr durchführbar war aufgrund evtl. längenverzogener Teilauszüge). Wenn also gefragt wird, warum man überhaupt einen Film in der vervielfachten Auflösung scannen sollte, als er je früher wahrgenommen wurde, dann spricht dafür die hohe Güte des Originals, sofern diese in zeitgenössischen Technicolor-Kopien in der Auflösung leider nicht erreicht wurde, aber in photochemischer Umkopierung heute erreicht werden könnte. Wenn eine Verbesserung nicht gilt, so fragt sich: Wozu sollte man dann Blu-rays zur besseren Verfügbarkeit einfordern, wenn Filme schon immer so aussahen wie in den erwähnten Altkopien mit Sektglasobjektiv im nächsten BWR? Weil es mit heutigen Materialien der Umkopierung adäquater und viel viel kostengünstiger herzurichten ist, Filme (entweder im Original-Premierenlook oder in Anschlagsetzung zum Potential des Originals) neu herauszubringen. Darum werden ja z.B. die späten Chaplin-Filme - etwa von der Cineteca Ritrovata in Bologna - ausdrücklich photochemisch auf 35mm umkopiert, da die digitale Restaurierung nicht überzeuge. Darum befriedigt es - gerade mit Nitromaterial - sehr oft nicht auf dem Wege des Einscannens, weil sich hinterher Verläufe der Kontrastkurven herauskristallisierten (Vergleich einer Rolle "Metropolis" a. vom Original kopiert und b. gescannt und digital projiziert viel haushoch zugunsten der photochemisch vom Original kopierten 35mm-Rolle aus). Gefährdet sind m.E. weniger die korrekt gelagerten Nitro-Filme als die Acetatmaterialien. Hier müßten zuerst Digitalisierungen stattfinden, sofern der Zersetzungsprozeß begonnen hat und - aufgrund mechanisch zerstörten Trägermaterials (etwa Perforausrisse und fehlende Bildinformationen) die rein analoge Kopierung an Grenzen stoßen würde. Jedoch erfahrungsgemäss mit der Folge, daß späterhin erneut digitalisiert und gescannt werden muss (was bei 35mm Polyester-Sicherungsstock für die nächsten 300 Jahre nicht erforderlich ist - also warum diese Technologie unbedingt einstampfen wollen?) Genau darum geht es: die einmalige Digitalisierung, die alle Anforderungen erfaßt, wäre zwar wünschenswert, ist aber ein Irrglaube unserer Zeit, in der eine mächtige Industrie den Menschen Sand in die Augen streut. Eine Konservierung des gesamtes Filmerbes des 20. Jhds. innerhalb auch nur eines Jahrzehnts in digitaler Form (sei es auch nur für Blu ray) ist nicht durchführbar. Auch ist das Medium Blu ray spowie Telecineabtastung hierfür ungeeignet, jedenfalls inadäquat als Archivformat für in 35mm produzierte Filme - und daher auch nicht als Archiversatz zugelassen. Es gab einmal einen heute pensonierten Herrn B. vom Bundes-A., der zeitweise in "1k" restauriert hatte (DER KLEINE MUCK u.a. verunstaltete Filme), der die Kassierung der Nitrooriginale für vertretbar hielt. Zum Glück haben sich solche Wahnvorstellungen nicht durchgesetzt. Wenn einige Produzenten das Geld haben, heute Neuabtastungen ihrer älteren Filme in 4k vorzunehmen, ist das weniger schlimm als "Blu-ray-Archivierung". Es gibt aber auch digital-versessene Produzenten wie George Lucas, die soeben in Cannes anfragten, ob INDIANA JONES IV dort in einer 70mm-Kopie laufen dürfe (trotzt SXRD 4k-Beamer ebendort). Man staunt nicht schlecht: denn dies ist auf Vernunft gegründet. Zur 4k-Debatte und der Berechnung einer 6k-Auflösung für die vordersten Reihen verweise ich erneut auf die aktuelle Ausgabe "Film- und TV-Kameramann". Dort sind umfänglich die Rezeptoren des Auges beschrieben, Bogensekunden usw. Ich füge hinzu die Unterscheidungsfähigkeit von 100 Mio. Farben durch das menschliche Auge. Das erreicht Film nicht, die DLP-Projektion allerdings am wenigsten. Auch in der digitalen Aufnahmetechnik liegen wir um Lichtjahre hinter dem zurück, was des menschlichen Auges würdig wäre: Gehen wir aus von einem Detektor, also einer CCD-Kamera oder einem Photomultiplier, haben diese eine untere und eine obere Grenze in der Intensität, die noch messbar ist. Ein zu schwaches Signal wird nicht detektiert, ein zu starkes fällt ausserhalb des Messbereichs oder ins Clipping. Ein Wunder der Natur dagegen das menschliche Auge: es kann an Helligkeit deutlich mehr adaptieren und ist allen bis heute gebauten Detektoren überlegen. Es wäre schon, wenn solchen Maßstäbe berücksichtigt würden anstelle des Ankurbelns einer Digitalisierung um jeden Preis, die sich Selbstzweck ist oder auch dann durchgeboxt werden soll, wenn man weiß, daß sie wiederholt werden muß. In diesem Augenblick nämlich geht es primär um ein Geschäft, Marktdurchdringung und Marktverdrängung. Typisch zwar für die Marktwirtschaft, kuturgeschichtlich aber ein Supergau ähnlich der Entsorgung architektonischer Denkmäler, der Naturschutzgebiete oder der Migration der Künste und Literaturen ins Internet.
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Variiert das nicht eher?? Es gibt sog. Statements oder Frontal-Einstellungen in Interviemanier, die über Rückblenden die zentralperspektivische Großaufnahme betonen. Und auf der anderen Seite ausladende Kompositionen in Aktions- und Interaktionsszenen: dort wiederum finden sich fabelhafte Cadrages, die nur in Widescreen dynamisch wirken. Da ich erst kürzlich in eine VHS-Kassette des Film hineinschaute (auf ca. 1.66 : 1 amputiert), fand ich auffällig, daß dieser Abtastbereich nicht durchgängig zu ertragen war. Die Lichtsetzung kam nach meinem Empfinden dem Rokoko-Zeitalter und echter Bühnenatmosphäre sehr nah, näher als frühere oder spätere "Kostümfilme" - BARRY LYNDON und Bergmans ZAUBERFLÖTE einmal ausgenommen. Diese Einstellungen zeigen in AMADEUS eine m.E. ausgeklügelte Breitwandmotivik: Und hier die "Interviewszenen", die in kongenialer Weise der TV-Ästhetik angenähert sind:
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Da ich sowohl in die klassische und nachwievor den Alltag bestimmende Kopierwerkstechnik als auch in das Bundesarchiv einen Einblick habe (tägl. damit zu tun habe), kann ich Euch beruhigen und dabei nüchtern festhalten, daß es rein sachliche, technische, finanzielle und vor allem qualitative Erwägungen sind, die zur Filmpräservation führen. Auch nach Digitalisierung der alten Filme, die umfänglich weder personell noch finanziell ableistbar wären, ist das Original das Original, das immer aufgehoben wird, um auch künftigen Technologien der Umkopierung oder der verbesserten Datenmigration noch Wege offenzuhalten. Wie gesagt, es geht mir bei diesem Argument um Ausgangsmaterialien und High-Quality-Standards, weniger um alltagstaugliche Belange einiger Filmverwerter und Aufführer beziehungsweise den Volkssport der Internetlektüre. Freuen wir uns als Individuum oder als Konsument, daß es viele und schnelle Möglichkeiten gibt, ohne zu große Barrieren an Medien zu gelangen. Und akzeptieren einfach die für jedes Medium artgerechte Präservation und Projektion. Eine 8k-Forderung, die immer ins Kuriose gezogen wird, ist keine Erfindung von @cinerama. Ihr möchtet bitte mal in die Fachblätter hineinschauen, um diese Diskussionen ernster zu nehmen (am Kiosk: "Film- und TV-Kameramann". Fazit: man benötigt sicher nicht ausschließlich nur ein 8k-Medium, um eine öffentlich bezahlte Vorstellung durchführen zu düfen. Mit Blick aber auf Werbeverprechungen und Verdrängungsfloskeln der Digitalindustrie, erstmals perfekte Bilder für alle Kinos für alle Sitzplätze zu gewährleisten, ergaben die Berechnungen einen Trend zur stufenweisen Anhebung der Auflösungsgrenze je nach Saalgröße und Proportion. 2k Digital Cinema wurde allgemein als Substandard erachtet und im Vergleich zu einer gängigen 35mm-Negativgüte als inadäquat beurteilt. Wenn Euch das mißhagt, dann schreibt doch einen Leserbrief!
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Ein Mißverständnis: ich las Ihren Beitrag so, daß seit Jahrzehnten den Filmemachern vermittels DCI verbesserte Möglichkeiten geboten würden. Aber egal... 48 p (oder fps) sind keine einzigartige Novität des Digital Cinema: man vgl. 35mm MaxiVision oder 70mm-Showscan mit 60 fps. Die 4k-Auflösung der Panels (egal ob Dalsa Origin oder Red One) wird ja durch Limitationen der Aufzeichnung bei 4k-Kameras etwas herabgesetzt. Diese scharfen Abstufungen sind sehr verführerisch, aber mit Vorsicht zu geniessen. Im Moment betreibt kaum ein Kino in Dtl. 4k-Projektion und kann diese mangels Master kaum sinnvoll nutzen. Umgekehrt wird ein 2k-Roll-out propagiert, der wiederum einer Etablierung des 4k-SXRD-Bildwerfers den Garaus macht und leider sehr nahe am Home Cinema liegt. Für die Kinos zeichnet sich keine Strategie ab, die auf einer langfristigen Amortisation oder auf Langzeitplanungen aufbaufähig wäre. Auch hat im Moment in den USA eine leichte 3-D-Ermüdung begonnen. Auf Dauer mit Brille im Kinosaal ist nicht immer nur das prickelnste Vergnügen, würde ich sagen. Also dazu kann ich sattelfest Auskunft geben: dies betrifft primär die Eastmancolor-Kopien (besonders 70mm), und zwar vor 1981. Mittlerweile haben wir 26 Jahre Filmkopierung auf nicht-fadendem Printstock, dies sollte man anerkennend und als Fortschritt nicht unerwähnt lassen. Auch die Film-Negative sind i.d.R. auch nach Jahrzehnte farblich noch in intaktem Zustand nutzbar. Sicherheits-Interpositive (kaum Verlus zum Original) halten mehr als 300 Jahre. Sie bilden den besten Sicherungsstock, auch in Zeiten ziviler Katastrophen.
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Läßt sich dies evtl. erläutern? Die FIAF, internationale Gremien und das Bundesarchiv-Filmarchiv vertreten folgenden Standpunkt: Bezüglich der Langzeitsicherung (und Benutzung) von Filminhalten gilt es zu entscheiden, ob ein Filmformat, ein Videoformat oder ein Datenformat benutzt wird. Das Bundesarchiv-Filmarchiv favorisiert für die Langzeitarchivierung von Bewegtbildaufnahmen fotochemischen Film auf Basis von Sicherheitsfilmmaterial (Polyester- bzw. Acetatcellulose). Dies hat zwei wesentliche Gründe. Zum einen wird unter den im Archiv gegebenen Klimabedingungen eine Überlieferung von bis zu mehreren hundert Jahren gewährleistet. Darüber hinaus kann in Anbetracht der riesigen Filmbestände in den Archiven der Welt davon ausgegangen werden, dass auch zukünftig Transfertechnik verfügbar sein wird, die eine Wandlung in das jeweils aktuelle elektronische Format gewährleistet. Keines der zahlreichen in den letzten Jahrzehnten entwickelten Videoformate kann vergleichbare Vorteile aufweisen. Zwar kann der Träger bei optimalen Lagerbedingungen durchaus lange erhalten werden, aber eine Langzeitverfügbarkeit der Wiedergabesysteme ist nicht gewährleistet. Da im Bereich der digitalen Videoformate fast ausschließlich mit Datenkompression gearbeitet wird, ist zudem zu erwarten, dass im Zusammenhang mit den notwendigen Transfervorgängen weitere Komplikationen auftreten, da eine Verträglichkeit der verschiedenen Kompressionsalgorithmen nicht immer gegeben ist. Die Auffassung der Archive und Expertengremien. Ich halte mich somit neutral. :wink: Bei Fuji und Kodak aber sind die Negativverkäufe gestiegen, eben so der Dreh in 16mm. Durchgängig praktizierte digitale Produktion ist zu teuer (und photographisch nicht immer befriedigend).
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Zurückblickend auf die eigene frühe Vorführerzeit wurde die 35mm-Kopie AMADEUS innerhalb von rund 40 Wochen zwischen drei verschiedenen Spielstätten der City-West(berlin) "verschoben". Erbarmungslose Arbeitsanweisung: Abtrennen des Abspanns für die Säle mit verkürzter Einlasszeit, und zwar nach der Methode "Edward Scissorhands". :twisted: Das sah dann so aus: In der Schlußszene erteilt der geistig umnachtete Mozart-Rivale Antonio Salieri, den man im Rollstuhl durch den Gang eines Irrenhauses fährt, allen seinen Widersachern die "Absolution". Sobald Salieri die Hand hebt, war das auch das "Vorhangzeichen". Irre Zeichen in wahrlich rüden Zeiten. :oops: Interessant aber zu erfahren, wie sich das bereits hochentwickelte Dolby-A-Verfahren auf 70mm-Träger bei dieser tschechischen Kopie darstellt. In Dtl. lief er ja nur konventionell, mit kratzigem Lichtton. Die epochale Tragik von Salieris Privatkrieg mit Gott entfaltet sich schließlich ebenso grandios wie leise in den Schlussminuten, als Salieri dem im Sterben liegenden Mozart hilft, sein weltberühmtes "Requiem" zu vollenden, und ihm so ein einmaliger Blick in den Schaffungsprozess dieses vielleicht größten Genies der Musikgeschichte gewährt wird. Erst hier und nur viel zu kurz erkennt Salieri, dass seine Aufgabe nicht darin lag, als Gottes Werkzeug vollkommene Musik zu erschaffen, sondern dem tatsächlichen Werkzeug Gottes - nämlich Mozart - durch seinen Einfluss zu helfen. Doch Salieri, der Gott nicht nur um das Talent, sondern auch um den Ruhm gebeten hatte, führte stattdessen einen Feldzug von verletzter Eitelkeit gegen Mozart, und erkannte in seiner aufgesetzten Demut und Selbstverliebtheit nicht die ihm zu Teil werdende Lektion: Dass Gott ihm nur die Fähigkeit gab, die tatsächliche göttliche Inkarnation zu erkennen, ist die Strafe für den egoistischen Wunsch nach endlosem Ruhm, und so auch ein kleiner Seitenhieb auf alle selbstgerechten Moralwächter, die in ihrer Tugendhaftigkeit glauben, das alleinige Recht auf Anerkennung und Urteilskraft zu besitzen. Textauszug aus: F.-M. Helmke, http://www.filmzentrale.com/rezis/amadeus.htm Presented in 70mm 6-track stereophonic sound: http://www.70mmfilm.wz.cz/anglicky.html
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Nicht so schnell bitte. :lol: Ist noch nicht alles hundertprozentig abgeklopft - bei jedem Festival gibt es noch viele schöne Entdeckungen und Änderungen im letzten Moment! BATTLE OF THE BULGE: hier ist auch die dt. Kopie gefadet und ich vermute auch die Fassung, die in Bradford zu sehen war. Bei SPARTACUS erwäge ich die deutsche Untertitelung via Aufprojektion, bei LAWRENCE OF ARABIA wäre dies technisch ebenfalls möglich, aber es ist ein Festival, das natürlich die tschechischen Anforderungen zuerst erfüllen möge (womit es bei bereits zwei "deutsch chiffrierten" Filmen vorerst auch bleiben sollte. :wink: ). Die Website ist im ständigen Wandel und zeigt schon einmal eine sehr schöne Flash-Animation einer sich öffnenden Breitleinwand. Auch ist das Taubenblau des Kinointerieurs eine sehr angenehme und entspannende Farbe (- - - das ist aber eine Geschmacksfrage. Am schönsten: aquariumsblau? Oder burgunderrot?) Es gibt einen Allround-Festivalpaß, und die Hotel- und Reisekosten werden in Kürze hier bekanntgegeben. Presented in DEFA-70 - The first 70mm motion picture in the German Democratic Republic.
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@Ferraniacolor: im Moment sammeln sich die meisten Infos der außerregionalen Einsätze in der Rubrik "70mm-Vorführtermine". Man könnte später noch weiter hier diskutieren, falls das einen Wunsch darstellt. Ein Teil der Arbeit der Vorankündigungen aber läuft im anderen Thread. Willkommen hier im Filmvorführer- und Kinoforum! :)
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Div. Multiplexe in der Hauptstadt haben mehrheitlich 1.85 : 1-Wände: optimiert für das dort drohende Fernsehformat. Das sind Säle bei UCI, UFA/CineStar am Prenzlauer Berg, in Treptow usw. Die Majorität von Filmen in 2.40 oder 1.85 wechselt m.E. ständig, daher keine Einheitsbildwand möglich. Das menschliche Blickfeld wird angeblich durch das Format 2.55 : 1 optimal bedient, wenn man den Theoremen von Goldewsky in "Breitwand-Kinematographie" folgen mag. Der Zustand extrem steil aufragender Auditorien aber, die sich tortenstückartig verschachteln lassen und das Blickfeld nicht erweitern, sondern zum Letterbox-Bild tendieren, könnte man als zivilisatorischen Rückschritt (und vielleicht das Ende des Kinos?) bezeichnen. Der einzige Punkt, der m.E. gegen 2.40 : 1 auf größtmöglicher Bildwand spricht, ist die seit 1953 unsägliche Anamorphose im Faktor 2x, wohingegen jede noch so verwackelte 1.85 : 1-Projektion so klar texturiert wirkt, als hätte man soeben einen Schleier weggerissen. Cinema-Scope würde ich - in polemischer Zuspitzung - als "Verrat" am avancierten Breitwandkino und einer fortschrittlichen Bildgüte erachten. Aber nicht aufgrund seines Seitenverhältnisses und der Extension der Saalarchitektur: dies war ein echter Fortschritt.
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Ähm - die Berger mit dem Stöckchen da auf dem digitalen Bild: das is die Vorschau für "Die schönste Transe unter dem Sternentor"? Emmerich dreht seit Jahren dran. Sprit friert nicht ein, sondern landet ganz woanders. Technisch komplex. Das gilt auch für das Fantasy-Genre: es nährt sich selbst. :roll:
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Der GRINDEL-Verlust wiegt schwer, selbst wenn der berühmte große Saal zuletzt einige Änderungen erfuhr. Schuld daran ist die Marktmacht der Multiplex-Ketten, die alles "bereinigt". Hier noch einmal ein Thread zum GRINDEL: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=8568
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"Machwerk" ist ja ein hartes Wort. Was nicht sagen soll, daß es nicht warscheinlich sogar zuträfe.:lol: Das Plakat läßt eine Melange aus "300", "Herr der Ringe" und "Am Anfang war das Feuer" erwarten. Blasse, statisch dümpelnde Mimen und groteske Fantasy-Wesen könnten allesamt aus dem Computer stammen - zumindest, wenn man den Trailer beschaut: http://www.trailerseite.de/archiv/trail...ailer.html Und immerzu diesen Helden, Übermenschen, Weltenretter, geborenen Krieger und langweiligen Prinzessinnen. Und Zimmer ist ja ganz tiefer Musikschund. Allerdings gefiel mir THE DAY AFTER TOMORROW in weiten Teilen - und trotz aller Infantilität - recht gut: hervorragend umgesetzte Spezialeffekte (im Gegensatz zur Zappelei und Unschärfe bei Jackson oder Lucas) und ein brauchbar hergestelles Digital Intermediate, das damals relativ gute Kopien ermöglichte.
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Ein wunderbar gestaltetes Poster - und ein tolles Kino, von denen wir in Deutschland viel zu wenige noch haben. Auch für das internationale 70mm-Festival in Krnov läuft schon der Countdown: noch 46 Tage bis zum Event der tschechischen Freunde mit sowohl Raritäten aus der osteuropäischen Produktion als auch einigen sog. Klassikern aus der westlichen Hemisphäre - die seit Jahren nicht mehr auf dem Kontinent gezeigt wurden! Thomas Hauerslev (Herausgeber der Internetpublikation www.in70mm.com) unterstützte das Festival in Krnov in vielerlei Hinsicht - er hält einen profunden Einführungsvortrag mit wohl einmaligem Bildmaterial, das auf sehr griffige und anschauliche Weise den Wandel der Filmformat-Entwicklungen nachzeichnet. Aus Berlin sind einige Texte zum Programmheft in Vorbereitung, und auch einige Filmkopien, "neufarbig" auf LPP-Material kopiert ... ... befinden sich schon auf unserer Putzmaschine. Der Festivalchef prüft bereits die ersten eingetroffenen Filmkopien... ... und in Kürze sind in diesem Forum einige Bilder von Leinwandshots der nur noch in Tschechien erhaltenen, vermutlich letzten Kopie HAUPTMANN FLORIAN VON DER MÜHLE zu sehen, die einige erheitern werden - es sind sehr amüsante, aufwendige und farbenfrohe Szenen. Die Texte des Programmheftes erscheinen auf tschechisch, aber auszugsweise können sie auch im Filmvorführerforum im Original vorgestellt werden. Somit Passagen aus SPARTACUS: Zum historischen Hintergrund: Im Jahre 71. v. Chr. erschüttert eine Revolte die römische Republik - ihr Anführer ist Spartacus, ein thrakischer Sklave. Dieser dritte Sklavenkrieg, den das Römische Reich erlebte, wurde aber, wie schon die beiden vorhergehenden, blutig niedergeschlagen. Fortan sollte die Figur des Spartacus und dessen mutiger Kampf gegen die römische Herrschaft eine immer wiederkehrende Spur in der Geschichte hinterlassen: Fast zwei Jahrtausende nach den geschichtlichen Ereignissen bezeichnet Karl Marx „Spartacus“ als „famosesten Kerl, den die ganze Antike aufzuweisen hat“ . Und noch 50 Jahre danach werden daher die anonymen Briefe der Reichskonferenz „Internationale“ unter dem Label „Spartacus“ herausgebracht. Vielmehr ein „Räuberhauptmann“ sei er gewesen, urteilt indessen der Historiker Theodor Mommsen, aber „ein großer“, und mit „dem Mut eines Löwen“. Nichts davon sei wahr, urteilt 1979 Antonio Guarino, weder würde es sich bei Spartacus um einen erfolgreichen „Guerilla-Hauptmann“ handeln, noch um einen „beherzten Attackenreiter“, weder hatte er einen „klaren Verstand“, noch ein „sinnvolles Ziel“ . Lenin betont den Klassencharakter der Spartacus-Kriege: „Wir wissen, daß die meisten Kriege dynastischer Interessen wegen geführt wurden. Zuweilen aber wurden Kriege im Interesse der Unterdrückten geführt." Aber auch die deutschen Kommunisten, die 1916 unter Führung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht einen eigenen Weg beschritten, nannten sich "Spartacus-Bund" oder „marxistischer Studentenbund“, ein Sportverein in der Sowjetunion sogar „Spartak Moskau“. In der bürgerlichen Kunst des 19. Jahrhunderts finden sich Darstellungen eines ernsthaften, kraftvollen und dennoch tragischen Siegertypen. In der Musik schrieb der armenische Komponist Aram Katschaturian ein Ballett mit dem Titel "Spartacus". 1770 schreibt der Theatertheoretiker Gottfried Ephraim Lessing: „Ich hoffe … aus dem Spartacus einen Helden zu machen, der aus anderen Augen sieht, als der beste römische“. Im italienischen Sandalenfilm finden sich ab 1913 unzählige "Spartaco"-Verfilmungen, die auch noch nach Kirk Douglas' Welterfolg "Spartacus" von 1960 jahrelang Fortsetzungen erfuhren. Nach Katchaturians Ballett entstand schliesslich auch der 1977 in gedrehte gleichnamige sowjetische Ballettfilm. © @cinerama, 2001/2008 Production History: __________ Bild: WA-Plakat der Cinema International Corporation, mit dem die Version der 1970er Jahre beworben wurde
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Seit Heraufkunft der "FoxHole"-Perforation auf den 4-Kanal-Magnettonkopien lieferten auch die Projektorenhersteller nur noch Zahnkränze für Kleinlochperforation - die bis heute übrigens beibehalten wurde, obwohl seit Jahrzehnten keine 35mm-Kopien mit Kleinlochperforation mehr gezogen wurden. Einige Kinos mit älteren Bildwerfern verfügen aber nachwievor über einige Ersatzzahntrommeln für die breitere Lichttonbezahnung - bei einem gelegentlichen Einsatz von Magnettonkopien mit Kleinlochperforation wurde hiermit schon öfter eine unersetzliche Archivkopie gleich nach dem ersten Durchlauf zerstört. Vorsicht also mit dem Material, auch bezüglich der Fremdeinwirkungen von magnetischen Störquellen wie Lüftermotoren, Tellersteuermotoren, Lautsprechermagneten usw., die den Ton anlöschen könnten. :roll:
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35mm-Kopien haben sehr wohl mehr als 2k Auflösungen auf die Leinwand gebracht, was ich aus der Kopierwerkspraxis mit Nachdruck erkläre. Sie kennen vielleicht nur irgendwelche verunglückten Massenkopien der letzten Jahre oder die von 2k Digital Masters ausbelichteten 35mm-Dupnegative - was nie im Sinne des Erfinders war. Dies setzen Sie dann mit einiger Agressivität "absolut", um für die 2k Postproduktion einige Absatzvorteile herauszuholen. Dies finde ich nicht sonderlich anzeptabel, und die Vergleiche (etwa mit Zitaten der ITU als weltgrößte Lobby der Fernsehverwerter und die durch diese scheinbar getürkten Testkopierungen in 1.85 : 1) hinken immer wieder. Es steht überall in der Fachpresse: die 2k DLP "Dijektion" (und das ist der debattierte und in keiner Hinsicht zukunftsträchtige "Roll-out") deckt in der Auflösungsgüte - vom schwachen Kontrast gar nicht zu reden - gerade mal rund Hälfte aller Sitzplätze in einem größeren Auditorium ab. Bilder und Tabellen folgen im Digitalthread! Und für die Postproduktion gilt, daß alles unterhalb von 2k Ausbelichtungen von 35mm Negativen eine Körperverletzung dastellt. Es gibt im Filmkopierwerksbereich seit Anfang der 1980er Jahre nur noch "nicht-fadendes" Printmaterial (beginnend mit dem LPP-Prozeß). Das Wort Color Fading trifft hierauf nicht zu. Allenfalls können Datenverluste auf Fesplatten und DVD beklagt werden, die partiellen schweren Bild-/Tonstörungen oder Auslöschungen führen. Vergleichbares habe ich auf 35mm noch nicht erlebt. Somit kreisen die Konzepte beim "Luxuskino" um ganz andere Faktoren, als wir drei sie diskutieren. Konkret handelt es sich um Säle wie etwas im CinemaxX Essen, die öffentlich als Modell eines möglichen Luxuskinos debattiert wurden. Vielleicht kehren wir zurück zum Thema?