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cinerama

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  1. Die Figur des "Schrotthändlers" ist eine von vielen Beispielen im Klischee des verschlagenen, feilschenden, changierenden und haken-nasigen Sonderlings konstruierten "Geldjuden". Viele Kritiker sahen es seinerzeit so. Ob fernerhin die afro-amerikanischen Klischees durch filmhistorische Bezüglichkeiten relativiert werden können, kann ich mir schwerlich vorstellen, da bereits die Genres der 30er Jahre, selbst wenn technisch bemerkenswerte Musikfilme hierzu zählen, das Klischee des "Niggers" bedienen, sei es auch nur in der Rolle des positiven (komediantisch oder musikalisch begabten) "Hausdieners". Ja, so ist Amerika! @sewi sollte etwas Distanz zu kulturellen Phänomenen entwickeln, um solche Strukturen so zu nehmen, wie sie sich nach umfänglicher Prüfung idiomatisch mitteilen. So wird in der korrekten Analyse durchaus auch unterschieden, ob jemand vorsätzlich die jeweilige Tendenz transportiert, oder diese verdeckt und unbewußt zutage tritt. In beiden Fällen hat sich der Produzent des Werkes Fragen zu stellen, die auf seine Verantwortlichkeit und Integrität zugreifen. Komplizierter verläuft die Diskussion, wenn der Tendenz einer Aussage aus der Position des politischen Manifestes sogar ausdrücklich zugestimmt werden kann/soll oder muß. Davon wiederum ist die artifizielle Fähigkeit und das "Niveau" einer Filmsprache (oder deren mehr oder weniger impliziter "Botschaft") getrennt zu untersuchen, mit der kulturelle Idiome gehandhabt werden. So ist mir Ridley Scott seit G.I. JANE und BLACK HAWK DAWN als zwiespältiger Filmemacher präsent geblieben, währenddessen KÖNIGREICH DER HIMMEL eine ausgewogene Position beziehen will, ästhetisch und handwerklich jedoch ebenso schwankend oder Style-fixiert anmutet wie alle Filme Scotts. I.D. 4 wiederum könnte indertat als kriegsverherrlichend angesehen werden: trotz einiger populistischer philo-semitischer Einstreuungen, die zu den festen Topoi des patriotischen US-Kinos in Manier des political correctness stehen, ist die Botschaft des "Kaputtbombens" des Gegners nicht sehr erwärmend und zudem von mangelnder Ironie gezeichnet. Plötzlich dann dreht sich Emmerich 2003 in THE DAY AFTER TOMORROW - ebenso populistisch aufgezogen - worin er die US-Politik kritisiert (um durch das Hintertürchen wieder einen "gewandelten" Vizepräsidenten - Dick Cheney zum Verwechseln ähnlich - an die Spitze des zerstörten Staatgebildes zu manövrieren. Als wenn nach solcher Katastrophe das alte System noch eine Überlebenschance hätte!) Jenseits solcher Unterscheidungen bleibt nun Seine Magnifizenz von der Skywalker Ranch ziemlich monophyletisch. Seine Charaktere und Weltbilder - ich wiederhole mich - entstammen der dunklen Mottenkiste des 19. Jahrhunderts. @magentacine: Schaue Dir die EPISODE 1 bei nächster Gelegenheit noch einmal an. Ich denke, die Kritiker (weltweit) haben ihren Eindruck nicht umsonst gewonnen...es zieht einem glatt die Schuhe aus! Ingesamt diskutieren in diesem Thread m.E. überwiegend Filmfans, die sich persönlich getroffen fühlen, wenn ernüchternde Szenenbeschreibungen zu der Erkenntnis führen, das "Fun-Faktor" und "Glaubwürdigkeit" eines Films nicht unbedingt kongruent verlaufen müssen. Sicher eine Kalte Dusche, aber eine notwendige.
  2. Der gute Kritiker bewahrt sich seine Autonomie und macht sich nicht zum "Hofschreiber" einiger Major-Companies, wie dies in Dtld. leider seit Anfang der 80er Jahre en vogue ist. Die "gute" Zeit der Filmkritik in Dtl. ist lange schon vorüber (hoffentlich kommt sie wieder!). Die beste Tradition lag vielleicht in den 50er/60er Jahren, als Enno Patalas und Ulrich Gregor DIE FILMKRITIK redaktionell betreuten und Truffaut und Rivette die CAHIERS DU CINÉMA umkrempelten. (Aber auch hier gibt es stark revisionsbedürftige Urteile. Andere indessen sind so hellsichtig wie am ersten Tag. Dank an diese Publikationen, sie haben viel bewirkt!) Kurzer Nachtrag: die Antisemitismus-Diskussion entzündete sich u.a. an dieser Figur des "Schrotthändlers". Wer bei Gelegenheit wieder in den Film hineinschaut, sollte das einmal überprüfen: Aus: http://www.cineclub.de/
  3. Aber nicht mit tendentiell antisemitischen Filmen oder solchen, die formal-inhaltlich zu Langzeitenttäuschungen beim Publikum führen. :(
  4. Also gut: würde man differenzierter betrachten, so ließe sich die Verschuldungskette ausweiten: Auftraggeber der THX-Installation im GRINDEL-THEATRE HAMBURG war Heinz Riech, der gegen die Flebbe-Konkurrenz wohl ankämpfen wollte. Allerdings war es ein THX-Techniker vor Ort, der die "Schrecklichkeiten" dieser gekrümmten Panorama-Bildwand brandmarkte und deren Beseitigung emfahl. Und auch dort ist Verantwortung zu verankern: mit aller "Macht" den Primat eines angeblich perfekten Sound-Systems zu ungunsten der tradierten visuellen Optionen durchzusetzen. Sprich: mehr industrie-konformer Sound, aber weniger spektakuläres Bild. Ein trauriger Akt, würde ich behaupten! Es tut mir ja leid, Dich in einem anderen Thread mit der gesetzlichen Verankerung von Normen irritiert zu haben, ob aber ein THX-Einbau als weltweit gültige Norm anzusehen ist, kann bezeifelt werden und gehört nicht unbedingt in die Pflichtenhefte. Ironie ist auch ganz fehl am Platze: es geht nicht um Durchsetzung von Normen, die mir persönlich zusagen, sondern um Mindeststandards, die eingehalten werden sollten. Diese sind bereits durch die Norminstitute festgelegt worden. Also bitte: etwas mehr Ernsthaftigkeit! Vielleicht müßte ich - entsprechend Deiner Auflistung - das einmal systematischer angehen, ob und wo Mono-Kulturation stattfindet. Die andere Kinokategorie in Berlin wäre also der obenstehend nicht erwähnte Teil dieser berliner Auflistung, der außerdem auch nicht in die Multiplex-Kategorie gehört: KROKODIL, EVA LICHTSPIELE, DOKUMENT-KINO, BALASZ, BUNDESPLATZ STUDIO, THALIA, PROVINZ, DELPHI, ARSENAL, EISZEIT, INTIMES, HACKESCHE HÖFE, FREILUFTKINOS, COSIMA, BROADWAY, BABYLON-OST, FSK, FILMTHEATER FRIEDRICHSTRASSE, Z-INEMA, ZEUGHAUS-KINO, LICHTBLICK, BABYLON-WEST, NICKELODEON, BLOW UP, ODEON usw. usf. Nein, es war von mir nicht bedauernd gemeint, daß die nicht der Kategorie der oben angeführten Kinos zugehörigen Spielstätten auf STAR WARS zu verzichten haben oder nicht. Die Negativität liegt konsekutiv in der Negation des Wettbewerbs begründet. Die These stüzte ich auf die Erkenntnis, daß es zum Wesen des Blockbuster-Films gehört, sämtliche in der Gesellschaft vorherrschenden Bedürfnisse gleichzeitig (zumindest im Ansatz und auf dem Minimal-Nenner) anzusprechen und damit häppchenweise Appetit zu schaffen, jedoch nur bedingt zu befriedigen. Als Eigenschaft des Blockbusters gilt hierbei, sämtliche Mitbewerber auszublenden und einen Hype zu kreieren, der es Gegenangeboten schwer macht, sich noch mittzuteilen und inhaltlich durchzudringen. Nicht nur theoretisch, sondern praktisch konnte ich diese Erfahrung immer wieder sammeln: in Zeiten des Anlaufens derartiger "Mega-Events", wie sowas von einem Forumsteilnehmer bereits bezeichnet wurde, klagten fast alle Seiten über die Eindimensionalität des Markangebotes: erstens die Alternativkinos, die sich gegen den Hype nicht behaupten konnte; zweitens die Alternativkinos, die den "Mega-Event" sogar ausnahmsweise einsetzten (und hierfür Schelte von ihrem Stammpublikum erhielten); drittens die Kinocenter-/Multiplexbetreiber, die mit ihrer Gemischtwarenausrichtung durcheinanderkamen; viertens Mainstream-orientierte Einzelsäle, die diesen Event über Wochen hinaus buchen mußten und Probleme bei der Prolongation bekamen. Ein weiterer Aspekt in dieser Diskussion ist, daß ein Gewöhnungseffekt an die Event-Vermarktung stattfindet mit Folge einer Abstumpfung. So kann das Frühjahr 2005 -obwohl viele gute neue Filme und Reprisen angeboten werden - als miserabel angesehen werden: inbesondere Arne Schmidt von CinemaxX führte an, es werde ihm schwindelig, wenn er auf die Zahlen schaue. Das läßt mich schliessen, es stimmt etwas nicht mit der Markt-Konistenz, und dies ist möglicherweise die Folge einer schon seit Mitte der 70er Jahre andauernden Entwicklung, zu der einen kleinen Teil auch STAR WARS-Filme geführt haben. ("Marktverstopfung" ist ein anderes Wort für dieses Symptom). Ich hoffe somit die These von der Mono-Kulturation glaubhafter gemacht zu haben? Dennoch - ich polarisiere gern an dieser Stelle - zurück zum vermeintlichen und realen Anti-Semitismus in STAR WARS. Auf http://www.talmud.de/aufruf.htm schreibt Mirjam Lübge wie folgt: Die Bildwelt des Star Wars Universums ist somit recht widersprüchlich: Einerseits erinnern die Uniformen und Superwaffen des Imperiums sehr an die Kanonenbootpolitik Kaiser Wilhelms, aber das ist der Fan des phantastischen Action-Kinos ja von seinen Bösewichten gewöhnt, die mal deutsch, mal japanisch uniformiert aussehen. Leider gibt es bereits Chat-Foren im Internet, in denen sich einige faschistisch angehauchte Jugendliche unter dem Deckmantel des galaktischen Imperiums zu ihren Ballerspielen verabreden ("Deutsche Stormtrooper"). Andererseits werden geschickt schon von den Nationalsozialisten eingesetzte Mechanismen benutzt, um im Zuschauer heftige Gefühlsregungen auszulösen, gewaltige Musik, der typische Lichterdom in der Schlussszene des vierten Teils oder Senatsprachtbau im jüngsten Star Wars Film. Den größten Ausrutscher leistete sich der Autor des Begleitbuches zu Episode 1 aber in seiner Beschreibung des intriganten Senators Palpatine, der eine Vorliebe für moderne Kunst hat: Eben diese Vorliebe "für die seltsamen Kunstwerke fremder Völker" ist nach Ansicht des Autors ein eindeutiges Indiz dafür, dass der Senator sich seinem Volk entfremdet hat und ehrgeizigere Pläne verfolgt. Nicht die Intrigen sind es, sondern die seltsame Kunst...? Wenn die Heldenbilder denen der Nazi ähneln, sind die Feindbilder dann auch ähnlich? Durchaus bedenkenswert! Ich finde, eine "Spaßgesellschaft" stößt auch an ihre Grenzen, spätestens dann, wenn es abgeschmackt wird. Leider ist dies in einem an sich filmisch hochinteressanten Genre, der Science Fiction, seit jeher eine Tendenz, mit Feind- und Heldenbildern zu jonglieren, die ein total verdrehtes Menschenbild kolportieren.
  5. Lies doch bitte die obige Kritik und diskutiere hierüber, als nur auf die Kassen zu schielen, bittschön! So diskutiert man nicht. Zum THX-Verweis: die Firma wurde von G.L. ins Leben gerufen und von Tomlinson Holman, seinem Chef-Soundtechniker, jahrelang geleitet. Anstatt meine Kritik an der GRINDEL-Aktion zu teilen und als warnendes Beispiel zu nehmen, rechtfertigst (oder verharmlost) Du solche Entwicklungen. Frage an Dich als Freund der Lucas-Mysterien: darf ich man in Dein Kino kommen, THX einbauen und Dir die Leinwand flach machen? Wäre das ein Spaß? (Deine Beiträge werden immer schwächer, @preston sturges!)
  6. Mindestens so viele Leinwände und Theater in Berlin gehören weder in diese Kategorie noch die der Mulitplexe: die profitieren nicht vom "Boom" dieses Films. Meine Zweifel sind mitnichten ausgeräumt - so schön es doch wäre. @denista: Meine Befürchtung lautet seit Längerem, daß mit der durchgreifenden Satellitenübertragung auch Downloads im Heimbereich zur gleichen Qualität möglich werden und somit die Exklusivauswertung im Filmtheater erlischt. Würden die Theaterverbände klugerweise auf Erhalt der analogen Auslieferung und technischen Weiterentwicklung drängen, wäre dies meiner Auffassung nach doch ein positives Signal zur Sicherung der Unabhängigkeit und des Exklusivanspruches eines Programm-Contents, der nicht auf die Schnelle so eben mal "aus dem Netz gesogen" werden kann. 35mm und 70mm sind somit sehr verläßliche und grundsolide Partner. Es geht gar nicht um Dich, sondern um das Ärgernis dieser Filme. Dennoch: Deine Worte waren, kompiliert zusammengestellt: " Das war Pro-Propaganda, @robpl, und evoziert harte Auseinandersetzungen. Somit nehme ich die andere Position wahr, die darauf verweist, wie verkommen eigentlich diese Filme sind, und was sie anrichten. Die Ideologie-Unterstellung dürfte Dir nicht unbekannt oder völlig neu sein, und mit dieser Kritik verhöhnt auch niemand die Opfer einer untergegangenen Diktatur. Im Gegenteil: George Lucas verhöhnt sie. Bereits bei Erscheinen von EPISODE I wurde der Ideologieverdacht in den USA sehr heftig diskutiert, während im verschlafenen Europa eine Selbstimmunisierung unter dem Paradigma der Spaßgesellschaft sich wie ein Geschwür ausbreitete. Konkret wurden in (zahlreichen!) seriösen Fachzeitschriften z.B. EPISODE I direkt oder unterschwellig "Stürmer-Karikaturen" nachgewiesen. Man hätte mit so einem Film Klischees den "dummen Negers" sowie des "verschlagenen Juden" aus der Mottenkiste des 19. Jahrhunderts wieder hochgeholt. (Eingangs wurde von mir bereits die Riefenstahl-Anleihe erwähnt, die von diesem Möchtergern-Regisseur im Zusammenhang mit dem Aufmarsch der - dem "Reich des Guten" zugeordneten - Rebellenarmee gestellt sind.) Die Juxtaposition dieser Mythen, Weltbilder, Charaktere und Botschaften gibt ein ungemein peinliches Bild vom Geisteszustand zur Jahrtausendwende ab ("zurück ins Mittelalter" - nicht erst seit dem "Kreuzzug gegen das Böse"), wobei die realen Probleme verschleiert und mit industriellem Müll zukleistert werden, als wenn wir nicht genug Sorgen um unseren Planeten hätten! Ich bedaure sehr, daß in diesem Forum diese Selbstimmunusierung ihren vorläufigen Höhepunkt findet, schließlich kämpfen hier alle um's Überleben, und da ist man nicht wählerisch in der Akzeptanz geldbringender Ware. Aber es sei auf den hervorragenden (!) Artikel von Diedrich Diederichsen verwiesen, den ich kurz auszugsweise aus http://www.filmzentrale.com/rezis/starwars1dd.htm zitieren möchte: Die schöne kindliche Königin regiert einen Planeten voller edler kultivierter Menschen, die in asiatisch-renaissance-oiden Palast-Hybriden wohnen. (...) Bedroht wird dieser zweiteilige Planet aber nicht von chinesischen Kommunisten, sondern von einer Art intergalaktischer Händlerrasse, die eine Zoll- und Handelsblockade gegen das Königreich verhängt, das seltsamerweise doch eine Demokratie ist, weil es seine kindliche Königin nämlich gewählt hat (...) Seine Afroamerikanismen werden in der deutschen Fassung mit einer Phantasie-Kindersprache übersetzt - er ist dennoch als lustig-unzuverlässiger, „eingeborener“ Bruder Leichtfuß einer uralten kolonialen Tradition zu erkennen. (...) Für Langsammerker murmelt der eine Jedi auch etwas von einem „Auserwählten“. Mithilfe eines Bluttests(!!) wird der Koeffizient eines Jedi-spezifischen Bakteriums gemessen und siehe da, er ist höher als bei jedem anderen Jedi, eine ganz besondere Rasse, Jesus-Gene. (...) Doch leider ist der junge Jesus ja versklavt und zwar von einer „Stürmer“-Karikatur. Der geflügelte Trödler-Alien, der gerne handelt und feilscht, sieht nicht nur aus wie irgendeine antisemitische Karikatur, er sieht aus wie eine ganz bestimmte, die bekannteste „Stürmer“-Zeichnung. Diese Figur ist nun so dermaßen dummfrech antisemitisch, daß man sich fragt, wie sie passieren konnte. Man kann ja nicht glauben, daß jemand das absichtlich gemacht hat. Das offensichtlich unbemerkte Entstehen der Figur läßt aber Rückschlüsse auf die spezielle Mechanik der Suspension aller normalen Warnsignale und Antennen im großen Lucas-Team zu. (...) Unter dem Deckmantel des Märchens und seines eigentlich kindlichen Publikums (aus großen und kleinen Kindern) dürfen sich rassistische Regressionen regen, die in Hollywood sonst niemand so offen zugelassen hätte. Die Ideologie, daß Kindheit ohne Ideologie ist, produziert selbst weit größere ideologische Monster. Sie legitmiert ein Zurückgreifen auf „alte Geschichten“ und diese sind schon allein durch ihr Altsein nobilitiert - auch wenn es die vom lustigen Bimbo, vom verschlagenen Juden und der parlamentarischen Quasselbude ist. Ja gerade durch den Mix dieser Geschichten mit der von der unbefleckten Empfängnis und der Königin, die ihrem Volk bis in den Tod treu ist, entsteht ein pestilenzartiger Strudel von sich gegenseitig verstärkendem legitimem Kitsch (Bibel) und illegitimem Dreck, dessen Aussagen, wenn sie isolierter dastünden, nicht so leicht davonkommen würden. (...) Die Weigerung, einen kritischen Blick auf den Krieg der Sterne zu werfen, wird aber auch begründet. Und zwar meistens mit dem ähnlich der Moderne-Märchen-Ideologie Immunität beanspruchenden Argument, „wir sind von Star Wars geprägt - wir können nicht anderes. (...) Dieser Mythos hat wohl eine Menge mit dem Beginn des Computerspiel-Zeitalters zu tun. Die zentrale Space-Phantasie verschiebt sich von den Abenteuern eines bemannten Raumschiffs mit dessen sozialen Konstellationen als Folie für die zu bestehenden Abenteuer mit Fremden (die koloniale Abenteuer-Roman-Struktur) zu der individuellen, nunmehr physisch und psychisch nicht mehr sozial erlebten Einzelkämpferperspektive des Space-Invaders-Bekämpfers. (...) Aber es sind Entgleisungen, die nicht zufällig passiert sind. Sie folgen zum einen den allgemeineren Gesetzen einer Ideologie apolitischer, durch Blut, Ethnie, Vorgeschichte und Mythen getragenen ahistorischen Legitimität. Es gibt aber auch konkretere kulturgeschichtliche Beziehungen zwischen den Szenarien rassistischer Narrative in diesem Star Wars und einer bestimmten kalifornischen Ideologie. Die Stereotypen „Wüstenplanet“, „Tibet“, „verderbtes New York“ und „Samurai“ bilden die keineswegs neuen Eckpfeiler dessen, was schon mal „Hippie-Faschismus“ hieß und nicht immer tatsächlich faschistisch, aber rechts und religiös gewendet, auf spiritualistische Hippie-Werte aufbaut und die technisch nun weit fortgeschrittene psychedelische Ästhetik einer unmittelbaren und offenbarenden Sinnlichkeit feiert. (...) Besonders ärgerlich und deutlich wird dieser Bezug aber auch, weil außer ein paar Make-Up-Leistungen dieser Film gerade auch auf dem Gebiet einer neuen digital manipulierbaren Visualität nur Konventionelles (und damit visuell Ideologisches) zu bieten hat - im Gegensatz etwa zu dem ideologisch ebenfalls supersinistrem Matrix. Ein großartiger, ungemein kluger Beitrag, den sich jeder Interessent an diesem Thema über das Bett nageln sollte!
  7. War auch das bahnbrechendeste Werk der Farbfilmgestaltung im Technicolor-Film. In jedem Falle wäre eine TC-Kopie eine glaubhafte Referenz - auch im A/B-Vergleich zur digitalen Restaurierung/Projektion, die man anders auch gar nicht seriös bewerten könnte. Wer aber kopiert heute noch in Technicolor? Die Anlgen wurden entfern! Somit bleibt nur, hoffentlich eine gute Archivkopie einzusetzen, was (leider) aus Marketing-Gründen weniger spektakulär klingt, als eine Digital-Version, obwohl klar ist, welche Art Vorführung die größere Rarität darstellt. Mitte der 90er Jahre wollte noch der alternative AMAZONAS-Filmverleih BLACK NARCISSUS neu herausbringen, was leider aufgrund von Insolvenz scheiterte. Hier hatte ich noch auf Technicolor gehofft...
  8. THX 1138 war auch nicht schlecht, wenn auch etwas statisch, prätentiös und melodramatisch. Aber ein Spiegelbild der von Umwelt- und Atomangst gepeingten 70er Jahre. Genau diese Art des Kinos, auch das seiner Kollegen, hat der Regisseur später "verdrängt". "Faule Tomate werfen" ist da noch sehr milde für den Filmverschlechterer par excellence... :oops: Das THX-Soundystem jedoch war wie eine Quarantäne für die Tonanlage, die sich nicht nur den Bedürfnissen neuerer Filme zu unterwerfen hat, sondern flexibel zu sein hat. Ohnehin ist mein Beispiel des Hamburger "Verbrechens" (GRINDEL-Leinwand) Grund genug, solche Leute, die Kinoräume verunstalten, zur Gänze abzuchreiben. :twisted: Über die Praxis bin ich im Bilde. Meine Bewertungen sind normativer Zwecksetzung, in dieser Debatte dezidiert nicht geschäftlicher Natur, was auch erkennbar bleibt. "Große Praxisnähe" muß nicht immer der Weisheit letzter Schluß sein, sofern dabei die ästhetischen, technischen und konzeptuellen Momente auf der Strecke bleiben. Und genau diese Schwächen sind in @robpl's Ausführungen durchgängig angesiedelt, weil sie alles durcheinander werfen. Das wurde von mir doch dargelegt. Das mag auf kurz- und mittelfristige Betriebsziele bezogen einleuchtend sein, verkennt aber, das ab einem bestimmten Punkt der Mono-Kulturation die Absicht einer Stabilisierung ins Gegenteil umschlagen könnte. Laufend Filme dieser Art zu vertreiben, vertreibt auch Publikum. Warum wird hier nicht einmal diskutiert, warum ein Großteil der Kinofreunde, Genre-Liebhaber und Kunstkino-Anhänger nicht mehr ins Kino geht? Viele finden es zum Übergeben, mit diesen Fortsetzungen für dumm verkauft zu werden. Meine Vermutung: ein Großteil der filmliebenden Bevölkerung wird in unserer Branche gar nicht mehr zur Kenntnis genommen ("Ausblendung" der Wirklichkeit, nenne ich das)! Hier klafft ein gewaltiger Widerspruch, der mit noch so lautem Marketing nicht einfach zu überspielen ist, auch wenn dabei einige kleine Kinos über das Sommerloch gerettet werden. Das o.g. Problem der Nivellierung: es bleibt bestehen. Verschwörungstheorie oder nicht ist unerheblich. Wichtig sind die "Folgen" solcher Marktdominanz. Es geht ganz sachlich um Marktverdrängung: und da kann auch ein besseres System untergehen (ebenso wie bei der Verdrängung von Filmtheatern). Hier hat @expert grouper die konsequentesten Scheidungen formuliert, denen man nichts hinzufügen braucht. Jeden Teilsatz von ihm in dieser Richtung unterschreibe ich mit dicker Tinte! Apropos DIRTY DANCING: hatte ich als 35mm-Kopie, aber ein Denkmal setzen würde ich ihm nicht. Warum überhaupt? (Kausalzusammenhang wurde von mir nicht verstanden)
  9. Den Vergleich mit dem Kriegsende und A.H. brauche ich gar nicht zu unterlassen, da mein Wortlaut war: "Wenn @robpl dann Mr. Lucas noch für die Einführung des "THX-Standart" dankt, so sind wir vielleicht der xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx ["Standarte AH", zensiert] näher als der vernünftigen Ausarbeitung Filmtheater-verträglicher Standards, könnte man diesen Unsinn satirisch zuspitzen." Damit sind nicht @robpl und die Fans dieser Filme Anhänger einer Leibstandarte, sondern ich erlaube mir die Versatzstücke einiger Hollywood-Filme aus der Mottenkiste des III. Reichs zu fokussieren, ebenso deren Sprachidiome. Einige Produzenten/Regisseure finden es wirklich "geil", so manchen Vorbildern nachzuahmen. Es waren daher die Kritiker, die 1977 bereits das Ende des Films (heute "Episode IV" genannt) mit Leni Riefenstahls Triumpf des Willens verglichen, nicht ich (dazu ist die Szene einfach handwerklich zu schlecht, gegenüber der großartig fotografierenden Frau Riefenstahl). Auch sonst waren es die damaigen Links-Liberalen oder Linken [die man hier auch beschimpfen darf - je nach gusto], die sich über Darstellungsweise und Inhalt dieser Filme empörten. Daß dies heute gesetzlich untersagt ist, zu erinnern, ist mir neu. Die weiteren Ausführungen im letzten Beitrag von @robpl mögen zwar zutreffen, aber eine Notwendigkeit, ein flaues Digital-Bilderzeugungssystem einzuführen (Sony-HD-Kamera plus DPL-Projektion), kann ich dennoch darauf nicht legitimieren. Und so "neuartig" wie der Umbruch zum Tonfilm ist die hier exemplifizierte Vorführung im Digital Cinema noch keineswegs, sondern allenfalls eine abgewandelte Form der herkömmlichen Projektion, die mal besser und mal schlechter war uns sein wird. (Es gibt von Rudolf-Mühl Benninghaus einige Aufsätze, die fragen, welche wirklich grundlegenden ästhetischen Neuerungen in den digital bearbeiteten Hollywodd-Filmen lägen, die man nicht bereits aus früheren Dekaden kannte. Das klingt zwar fortschrittsfeindlich, ist jedoch auch kritisch begründbar). Nochmals: ich möchte keine flauen HD-Cam-Transfers auf großer Leinwand ertragen - zumindest mir bereiten diese Bilder Kopfschmerzen. Außerdem kommt de Digitalisierung viel zu schnell, gerade im Programmkinobereich, wo man sich gerne der 35mm-Standards entledigen könnte, wäre zu befürchten. Den Vergleich von @robpl mit den "Barry Lyndon"- Inspektionen (ich füge noch "The Shining" hinzu: so dolle waren sie auch wieder nicht, zu viele Kompromisse wurden damals gemacht) als Rechtfertigung für die per se bessere und pannenfreiere Installation einer Digital Cinema-Anlage heranzuziehen, läßt sich so nicht pauschalisieren. Jedenfalls fand ich die ersten beiden Jahre nicht befriedigener DLP-Projektion in Berlin wartungsbedürftiger als die ebendort noch ansässige analoge Projektion. Letzter Satz @robpl: "Mit einem schnellen in den Kinomarkt Drücken durch das Lucas'sche Imperium scheint in nächster Zeit lt. dessen eigener Aussage nicht zu rechnen sein." Na wie schön, daß sich nicht alle hier verennen... :wink:
  10. @robpl kann nur widersprochen werden. Wo er doch selbst ausführt, dass die Verwertungpraxis verkorkst ist, weil nach den neuen Filmen nach drei Wochen "Kein Hahn mehr kräht", nützt es auch nichts, die Verwertungsspirale noch weiter anzuziehen, um durch "Macht-sie-mit-Euch"" und anderem Gelärme dem Hartz-IV-Dasein zu entrinnen, das er als Schreckgespenst ausmalt. Es gehört nach meiner Überzeugung zu den zu den vornehmsten Eigenschaften von Menschen, auch einmal in die Zukunft sehen zu wollen, anstatt alles passiv "abzuwarten", bis es eintritt. Ständig kommen in diesem Thread gut gemeinte "Ermahnungen", man möge doch erst das Ergebnis des Films abwarten und dürfe folglich darüber nicht diskutieren. Eigenartigerweise kommen aber auch keine technisch begründeten Gegenargumente gegen die bereits kritisch vorgetragenen. - So flüchtet man sich halt in eine Scheintoleranz aus purer Verunsicherung, anstatt Erkundigungen einzuholen und einen Standpunkt zu beziehen. Ich nenne dies ganz direkt: vorauseilende Unterwerfung unter eine Verdummungs- und Werbemachinerie, made in U.S.A. Denn einerseits ist es ja ganz natürlich, sich von deren Trailern, Werbebotschaften und Knebelverträgen volldröhnen zu lassen, aber andererseits infrage gestellt werden darf das nicht, denn der Laden "brummt" nun wieder. Merke die philosophische Wendung: wir arme Kreaturen sind ja alle abhängig von der Zauberkiste Hollywood und dazu verdammt, deren Ware (auch wenn sie von @robpl selbst in gelegentlich zynischen Tonen beschrieben wird) sklavisch weiterzutransportieren. Dann wurde von ihm desweiteren auf die vermeintliche Arroganz der Kritiker verwiesen, die fieberhaft beglückte Kinokunden, Star-Wars-Freunde und Theaterbetreiber für ihr schwer verdientes Glück auch noch zu kritisieren wagten. Es heißt bei @robpl wortwörtlich: "Ein ganzer Haufen Menschen lieben Star Wars und fiebern der Vollendung der Reihe entgegen." Ich muß mich doch wundern: gerade begingen wir den 60. Jahrestag des Kriegsendes - und schon geht es wieder los mit der "Vollendung"? Im nächsten Abschnitt wird George Lucas und Beate Uhse gedankt für die Forcierung des Dolby-Tons. Auch hier widerspreche ich: da es bereits in früheren und späteren Jahren vergleichbare oder bessere Tonverfahren gab, und im Heimsektor Stereophonie schon lange Standard war, halte ich solche Dankbarkeit für übertrieben. Danken möchte ich denen, die etwas Besseres vorschlugen, leider aber von der "Macht" (wo immer sie auch dunkel angesiedelt sein mag) daran gehindert wurden. Wenn @robpl dann Mr. Lucas noch für die Einführung des "THX-Standart" dankt, so sind wir vielleicht der xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx näher als der vernünftigen Ausarbeitung Filmtheater-verträglicher Standards, könnte man diesen Unsinn satirisch zuspitzen. (Standard wird am Ende übrigens mit "d" geschrieben und nicht mit "t" wie die Standarte - nur am Rande zu erwähnen). Jedenfalls war die Niederreißung der überragend großen und gekrümmten Leinwand im Hamburger "Cinerama-Grindel-Theater" Anfang der 80er Jahre infolge eines THX-Einbaus fast schon ein kulturelles Verbrechen nach meiner Überzeugung. @robpl behauptet schließlich, mit Einführung der digitalen Projektion hätten auch wieder Kinos mit unter 20 Tsd. EW wieder eine Chance, die von ihm beschriebenen "Mega-Event-Movies" mitzuzspielen. Diese Spekulation (jetzt guckt er selbst in die Zukunft, anstatt "abzuwarten", wie es uns doch von der "Macht" befohlen wurde) kann bald wie ein Bumerang nach hinten los gehen. Das Digital Cinema (erst recht per Satellit) ist der Anfang vom Ende des Kinofensters und der Beginn der von einigen US-Majors befürworteten zeitgleichen Premiere auf TV, Monitor und Kinoleinwand. Star-Wars-Produzent Rick McCallum zeigte schon vor drei Jahren von der angeblichen Zwangsläufigkeit dieser Entwicklung in der Weise überzeugt, daß man gerade auf den letzten Drücker noch einmal einen teuren Film produziert habe, den man sich schon morgen nicht mehr leisten könne (Interview von 2002). Zuguterletzt beschreibt @robpl die frühen Star-Wars-70mm-Kopien als Rettung der damaligen Roadshow-Kinos. Dazu Folgendes: die übergroßen Leinwände hätten gar nicht anders als mit Large-Format adäquat ausgeleuchtet werden können. Zudem war Star-Wars 1-3 immer nur von 35mm "aufgeblasen", anstatt - wie noch Kubrick es tat - auch im Large-Format zu produzieren. Anno 2002/2005 unterschreitet Lucas nochmals die Auflösungsstandards des 35mm-Kinos mit sog. 2-k-Kameras von Sony. Hätten diese wenigstens eine bessere Auflösung und einen höheren Kontrast als 35mm, könnte man begeistert zustimmen. Nein: hier geht es um maximal einstreubare Special-Effects in schnellstmöglicher Zeit, ohne, daß gleichermaßen Perfektion auf eine natürliche Realwirkung auf einer großen Kinoleinwand oder eine realistische (oder glaubwürdige) Darstellung der Actionanimation gelegt würde. Daher ist kaum verwunderlich, daß für Personen, die eine umfängliche Filmerfahrung haben, solche Animationen wie Kasperletheater und Videospiel wirken. Was sagt uns das? Es sagt uns kurzerhand: die Special Effects sind handwerklich stillos hingebogen und zeigen schon nach wenigen Jahren (und bereits jetzt im eingesetzen Trailer!), daß sie überaltert sind. Kein Wunder bei Filmen, die nach der desillusionierten Sicht von @robpl schon nach drei Wochen niemand mehr zu interessieren brauchen. :sleep:
  11. Albrecht (MWA) oder Eurocord z.B.: für 16mm-, 17,5mm- und 35mm- Perfoband. :D
  12. cinerama

    2001 in 70mm/Delphi

    "2010" war am ersten (sonnigen) Mai-Feiertag eine bewegende Vorführung. Es kam Sehnsucht nach dieser und anderen 70mm-Kopien der 80er auf. Aus dem Abstand von 20 Jahren ist der Vergleich "2001" und "2010" für mich heute außerdem nebensächlich. Staunenswert der Versuch von Peter Hyams, klaustrophische Momente und neuere Entwciklungen der Raumfahrttechnologie einzuarbeiten - ein Versuch auch der Vermenschlichung der Raumfahrer. Diese Realitätnähe hat den Regisseur auch mehr interessiert als eine Wiederholung des typisch kubrickschen, gescheiterten Anti-Helden zu betreieben. Manches ist naiv entglitten, aber durchaus im Sinne von Arthur C. Clarke verfilmt, der die Raumfahrt vor dem internationalen Krisenmanagement als friedensstiftende Funktion betrachtet. nach den etwas flau aussehenden Life-Action-Szenen auf der Erde waren dann die Weltraumspaziergänge und Animationen (Richard Edlund, 65mm) von großer Könnerschaft und Wirkungsmächtigkeit gezeichnet. Auch wenn sich einige Proportionen und Interieurs in ihrer Materialität gegenüber der MGM-Produktion von 1968 etwas verändert hatten, war der hyperrealistische Eindruck keinesfalls schlechter als beim Vorgänger, im Gegenteil. (Allenfalls die Schwerelos-Szenen der Astronaunten waren etwas unpräziser als im Kubrick-Film geführt, was bis heute eine Schwäche der SF-Filme geblieben ist, obwohl dies doch bei Kubrick "perfekt" sitzt.) Von schwindelerregender Wirkung waren geradezu die Zentrifugalkräfte der rotierenden Raumschiffe Discovery und Leonov. Diese "unter die Haut gehende" Wirkung kenne ich im Zeitalter der digitalen Animation leider nicht mehr! Insofern kam mir doch eine Träne der Rührung, daß man sich doch 1984 einige Mühe bei diesem Film gegeben hatte. (Von Ausrutschern wie den ständig im Altersprozeß springenden Auftritten des David Bowman einmal zu schweigen.) :)
  13. So gut wie jede Blende zeigt die Deckungsprobleme, soweit ich mich erinnere.
  14. Ich habe doch nur ausgeführt, daß ich mich beziehe a. auf den gesehenen Trailer, der gewisse Rückschlüsse zuläßt und b. auf frühere Erfahrungen mit diesen Filmtiteln. Der Unterschied zur Boulevardpresse ist - wie ich hoffe - der, daß die Presse nur das nachbetet, was ihr Werbeagenturen vorgaukeln und sich für diese "Detailfragen" selten interessiert, da alles, was digital ist, automatisch nur perfekt sein kann. Also nicht ganz die selbe Stufe in der Argumentationsweise - würde ich mir schon ausbitten wollen.
  15. So ist es vermutlich. Ich wollte herausfinden, ob es tatsächlich eine Archivkopie des Films im Einsatz gibt, wie das definiert wird, und was als exklusiv gelten könnte. Nehme an, daß außerhalb einiger Filmmuseen, die bisweilen über eine rotstichige Kopie verfügen, der Begriff für diesen Filmtitel nicht mehr angewandt werden kann. Somit alles klar.
  16. Unbeantwortet blieb die Frage: wohin geht denn nun diese strittige "Archivkopie"? Wirklich zur Warner Library nach U.S.A.?
  17. Ist als Kritik auch nicht unseriöser als die, die sowas im Vorfeld hochleben lassen, oder? Immerhin war im Trailer einiges von dem zu erkennen, was einem bevorsteht. Man kann durchaus darüber reden, tut ja sowieso schon alle Welt. Unbestritten ist, daß natürlich jeder Film auch bessere und reizvolle Seiten hat als sie in einem Trailer erkennbar sind, sicherlich auch diese Episode. Aber die Grundübel, über die wir sprachen, bleiben wohl bestehen.
  18. Und was finden die Journalisten nun fotografisch so "oberammergei" an der RACHE DER SITH? Ist das journalistisch sonderlich seriös, für Dinge die Werbetrommel zu rühren, die man noch gar nicht in Augenschein genommen hat? Was also überzeugt so restlos an diesem System? Die 24-p-/2-k-Auflösung von 1980 x 1080 Pixel? Man braucht sich doch nur in das vordere Saaldrittel zu setzen und sieht das unangenehme "Ameisenwandern" um die Konturen herum. Von der Plastikfarbe und dem begrenzten Kontrastumfang der Video-Kamera gar nicht erst zu reden. Die ganze künstlerische Gestaltung dreht mir jedenfalls den Magen um: War der Zwerg JODA 1980 noch eine genial-lebendig animierte Puppe, die einem die Schauer über den Rücken jagte, wirkt (zumindest für meine Synapsen-gesteuerte Wahrnehmung) die seit 2002 animierte Version unrealistisch und comic-haft - leider nur noch zum Totlachen. Da war die Animation des GOLLUM in der Ringe-Trilogie schon etwas besser, wirkte aber immer noch etwas scheintot auf mich. Am unrealistischsten und unglaubhaftesten finde ich die vielen Fahrzeuge und Raumgleiter der neueren Episoden. Man kann sich kaum vorstellen, wie darin lebendige Wesen überhaupt navigieren sollten? Ebenso künstlisch und zuckerfarben die seltsamen Städte- und Landschaftsanimationen, wo viel Zeichenbrett drinsteckt, aber nichts wirklich überzeugt. Weniger ist manch manchmal besser. In spätestens 10 Jahren werden sich die Filmfreunde eher über diese Machart der Special Effects amüsieren, fürchte ich, als daß sie denn einen Wert von Zeitlosigkeit zu bilden imstande wären.
  19. Das wird sicher wieder so ein "Digi-Matsch" werden :wink: Wie siehts bei euch eigentlich mit dem Kartenvorverkauf aus? Bei uns ist er ja äußerst zäh. :cry: Tja, in Berlin auch nicht rosig (ZOO PALAST, trotz DLP-Werberummel). Im CINECITTA Nürnberg ist ebenfalls eine bahnbrechende digitale Projektion angekündigt, und der Aufpreis würde von den "echten" Star Wars-Fans auch bereitwillig akzeptiert, schreibt die Journaille. Schon in der Vorwoche schrieb auch das FILMECHO im Editorial von ganz exklusiven Darbietungen mit gesteigerter "Brillanz" und "Schärfe", dem ein HDF-Report über die digitale Revolution folgte. Nun: daß auf dem Videowege mit digitalem Transfer (RACHE DER SIXTH) alles Erdenkliche versucht wird, das Ultimative aus der 24p-Technik herauszuholen, kann vorausgesetzt werden. So kann dieser glatte, kornlose Look scheinbar "schärfer" als ein gites 35mm-Bild wirken. Allerdings sah schon 2002 die Farbe in ANGRIFF DER KLONKRIEGER aus wie Umkehrfilm: Weiß war praktisch nonexistent, Schwarz glich Gardinen. Der avancierte Video-Look anno 2005 führte bereits dazu, daß auch einige Forumsteilnehmer die Schärfe des RACHE DER SIXTH-Trailers (neben seiner Machart) als obergeil erachteten. Defacto war er zwar glatt, aber unscharf: etwa auf dem Auflösungsniveau eines 16mm-Films angesiedelt - und für diese kalte Expertise lege ich gerne meine Hand ins Feuer (die FOX möge ruhig klagen!). Es ist schon schade, da heute so unwidersprochen die Begrifflichkeiten auf den Kopf gestellt werden. Traurig auch, daß der 1- Film der Reihe (EPISODE IV von 1977) gerade heute erst in einer so gräßlich unscharfen und sprachlich kaum verständlichen Version auf Pro-7 ausgestrahlt wurde. SO schlecht aber war die alte Trilogie nicht: so hatte DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK schon 1979/80 eine bessere Schärfe (immerhin auf 32 Meter Bildbreite mehrmals gesehen) als ANGRFF DER KLONKRIEGER 2002 - wofür ich gerne nochmals das Händchen ins Feuer halte... Nichts für ungut. :wink:
  20. cinerama

    Dunkleres Bild

    Was ist das denn für eine Metallscheibe? Der Ring befindet sich außen am Kunststoffgehäuse (Panzer), das den Kolben beim Transport schützt und den Splitterregen abfängt, falls einmal bereits beim Auspacken des Kolbens im kalten Zustand eine unfreiwillige Explosion erfolgt (der "Panzer" kann auch bedingt beim Einsetzen des Kolben übergestülpt mitverwendet werden, je nach Art und Weise des Handlings). So ragt beim 1600-Watt-Kolben der Gewindesockel leicht aus dem Panzergehäuse heraus und wird mit einer Kunststoff-Flügelschraube von außen befestigt. Direkt unter dieser Flügelschraube befindet sich (wie eine Unterlegscheibe vom Durchmesser ca. 3 cm aussehend) der besagte Ring.
  21. Die "Bionor" stand auch einst in Frühzeiten des ZOO PALAST-Kinos mit seinen 1280 Plätzen. Und hörte sich nach meinem Empfinden asugewogener, unverzerrter und abgerundeter an als die heutigen Nachfolgemodelle von EV oder sonstwie...
  22. Das ist bekannt, stand aber auch drauf auf der zweiten Kopie, der Berlinale-Kopie von 2001 (die ich damals im Filmlager vor mir sah) und hat nichts zu bedeuten. Die damalige Kopie ging anschließend nach Bradford und danach in den regulären Verleih. Ist ja kein Vorwurf, aber dies sind halt reguläre Verleihkopien und auch eine neuere Archvikopie würde sich nicht von dieser Version unterscheiden. Irgendwann Ende der 80er Jahre wurden fünf neue Kopien gezogen, die nannten sich alle Archivkopien, und wurden von Turner eingelagert und dann später zum Einsatz gebracht. Gibt es nun so etwas wie eine "Archivkopie" oder sollen wir nun von Verleihkopie sprechen? (Eine Archivkopie wäre doch eine restriktiv freizugebende Kopie, zumeist ein Unikat.) Trotzdem viel Vergnügen - immerhin eine farblich neue Fassung und etwas Besseres kriegt man ja nicht zu sehen! Einige Gäste waren ja auch begeistert, wie sich in Berlin zeigte. Ironie ist daher gar nicht angebracht. Aber mal die Frage: wohin wird sie denn als nächstes versendet?
  23. Schon seit dem vorletzten Jahr hat die Videoverwertung in Dtl. die Kinoerträge eingeholt. Wie groß aber die Spanne in USA sein soll gemäß obigem Zitat, wußte ich noch gar nicht. Warum sollte man diese Tendenzen also nicht ernst nehmen? Bereits Jack Valenti hatte vor einem Jahr den Parallelstart von Kino- und Internet-Premiere gefordert! Wir haben ja zurzeit auch die von Müntefering angeschobene (Schein-)Debatte vom Turbo-Kapitalismus und den "Heuschrecken" unter den Finanzanlegern, deren Intellekt und Charakter in den düstersten Tönen gezeichnet werden. So ist der heutigen Manager-Type auch kein langfristig angelegtes, auf Prestige und Glamour-Image beruhendes Investment zuzutrauen (wie einst den Hollywood-Tycoons L.B. Meyer, Samuel Goldwyn, Jack Warner usw.), sondern schnellstmöglicher Profit innerhalb eines sich rasant verkürzenden Produktzyklus. Das Geld wird schnell eingenommen, wild damit spekuliert, aber selten eine auf die Zukunft und Stetigkeit der eigenen Filmproduktionsfirma und ihres Contents zielende Investition getätigt. Das Ergebnis ist dann - wenn nicht endlich der Staat durch Reglements eingreift wie bspw. in Frankreich - die Erosion des bedeutendsten Teils der Unterhaltungsindustrie (nämlich Kino) und deren Diskreditierung durch häusliche Surrogatleistungen (DVD, Video, Video in Demand). Das schädigt ganz bedeutend die Lebenskultur, den Gemeinsinn und den Austausch von Menschen und führt in einen Wirtschaftsstaat von irgendwann Orwell'schem Ausmaß - ich finde das nicht übertrieben. Es ist auch sehr unglücklich, wie selbst der HDF immer wieder in der Frage der Auswertungsfenster Kompromißbereitschaft zeigt, anstatt den Produzentenverbänden beinhart den Fehdehandschuh vor die Füße zu werfen. Einige Produzenten werden dann zwar (vorübergehend und aus Protest) aus dem Erstaufführungsfenster "Kino" aussteigen, andere indessen werden sich auf eine Verlängerung des Kinofensterns einlassen und ihren Produkten einen besseren und langfristig lukrativeren Absatz bescheren. Das könnte dann hoffentlich Schule machen und eine Umkehr herbeizwingen. Zumindest wäre das meine Hoffnung. Einen anderen und milderen Lösungsweg vermag ich nicht zu erkennen, wenn nicht bald etwas geschieht, was dem Kino seine Exklusivität zurückgibt. :evil:
  24. Die Kopie war nicht neu hergestellt, sondern eine gelaufene der gängigen Warner-Version von 2001. Sie als Archiv-Kopie (eigentlich doch eine Verleihkopie) zu bezeichnen, kann man so nicht klassifizieren. Die Kopie ist auch nicht "im Rahmenprogramm der Berlinale im DELPHI gelaufen", sondern ausdrücklich in der URANIA. Das DELPHI hat diese Kopie nachgespielt. (Das DELPHI spielte während der Berlinale das "Forum des internationalen Films".) ENDE des KORREKTURBLOCKS
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