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[Gerücht] Kinobetreiber behindern Lieferung von dig. Kopien


x-or

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Hallo!

 

Was ist dran an dem Gerücht, dass zwei große Kinos in München so einen Druck auf die Verleiher ausüben, dass diese keine digitalen Kopien ausliefern? (wahrscheinlich aus Angst, dass die Kunden aus Neugier zur Konkurrenz laufen)

Egal wie man zum digitalen Kino steht, finde ich es eine ganz große Frechheit, falls dies wirklich der Wahrheit entsprechen sollte. :evil:

 

Grüße,

x-or

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Hi x-or,

 

Ich bin nicht sicher ob ich Deine Aussage richtig deute. Soll es heißen, dass die Multiplexe sich gegen die Auslieferung von Digitalen Inhalten wehren?

 

Ich galube kaum, dass ein bundesweit aktiver Verleiher sich von 2 Münchnern Multiplexen in die Knie zwingen läßt. Also ich tendiere zu Gerücht.

 

Damit dieser Thread nicht sofort stirbt, werden wir Ihn jetzt künstlich beatmen:

@ cinerama: Welche tödliche Falle den? Wieso sollte ein Multiplex im allgemeinen oder diese 2 im speziellen Schaden nehmen? Hast Du eine Begründung und dazugehörige Beweise?

 

Beste Grüße

Nils

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Ich könnte mir schon vorstellen, daß da was Wahres dran ist. Ganz sicher aber wird es dabei nicht nur um die Münchener Multiplexe gehen, sondern um alle Kinos der betroffenen Gesellschaften.

Es ist ja schon so, daß diese beiden Gruppen noch in 2005 geplant hatten, den Filmeinkauf zusammenzulegen um so -drücken wir es milde aus- günstigere Konditionen zu erhalten. Das alles NATÜRLICH ohne dabei irgendeinen wie auch immer gearteten Druck auf die Verleiher auszuüben.

Die Gefahr einer sinkenden Exklusivbelieferung bei digitalem Content besteht natürlich immer, auch wenn dabei im Moment noch abgewiegelt wird. Und besonders in den sogenannten B-Städten und in Konkurrenzstandorten könnte es dann sein, daß aufgrund irgendwelcher Förderungen aus etlichen vielleicht sogar öffentlichen Pötten eine ausgewogene Belieferung stattfinden muß. Und so einen Umstand heißt es gerade bei den "Großen" doch unbedingt zu verhindern!

Außerdem hält sich ja hartnäckig das Gerücht, daß es nicht nur bei der Filmdisposition eine sehr enge Zusammenarbeit hätte geben sollen. Mein Best Guess: da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen...

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Die Frage ist doch eher, wann wird sich das digitale Kino flächendeckend durchsetzen und wer ist dann dafür oder dagegen!?

 

 

Dafür sein werden:

1. die Verleiher, da sie kosten von 1500 Euro pro Kopie sparen

2. dleine Kinos, da sie jeden Film den sie spielen wollen auch zu jeder Zeit

bekommen können.

 

Dagen könnten sein:

1. Große Kinocenter, da sie eh jeden Film bekommen, den sie wollen und

ihnen die Kundschaft wegläuft, (Dorfkino bekommt mehr Besucher

dadurch entsprechend weniger das große Kinocenter)

und

Irgendwen, der für die Technik zuständig ist, brauchen sie heute

und auch beim digitalen Kino. Personalkosten sparen sie also kaum

haben dafür aber imense Investitionskosten

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Die Frage ist doch eher, wann wird sich das digitale Kino flächendeckend durchsetzen und wer ist dann dafür oder dagegen!?

 

 

Dafür sein werden:

1. die Verleiher, da sie kosten von 1500 Euro pro Kopie sparen

2. dleine Kinos, da sie jeden Film den sie spielen wollen auch zu jeder Zeit

bekommen können.

 

Dagen könnten sein:

1. Große Kinocenter, da sie eh jeden Film bekommen, den sie wollen und

ihnen die Kundschaft wegläuft, (Dorfkino bekommt mehr Besucher

dadurch entsprechend weniger das große Kinocenter)

und

Irgendwen, der für die Technik zuständig ist, brauchen sie heute

und auch beim digitalen Kino. Personalkosten sparen sie also kaum

haben dafür aber imense Investitionskosten

 

Kleine Kinos werden sich aber keine vernünftige Technik leisten können!

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Dafür kann man sich sicher Lösungen einfallen lassen.

 

So habe ich irgendwann mal gelesen, daß Verleiher die Technik stellen wollen und die Kinos die Projektoren mieten.

 

Es können aber auch z.B. zinslose Kredite vergeben werden (von und analog der FFA).

 

Die Möglichkeit der Mehreinnahmen durch digitale Technik sollten kleine Kinos nicht unbeachtet lassen!

 

Abgesehen davon bin ich überzeugt, das bei Kopienkosten pro Film von 300.000 Euro bei 200 Kopien die Verleiher ein sehr großes Interesse haben, das einzusparen...

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Die These "Mehreinnahmen" in Programmkinos durch digitale Projektion ist umstritten. Derselbe Film in guter 16mm-Kopie oder auch 35mm-Kopie tut es in jedem Programmkino ebenso - ohne technisch unbeständige und distributiv knebelnde Verträge.

 

Selbst unter der Prämisse, daß der Verleiher sich weigert, eine Filmkopie zu liefern, weil die billige Digital-Konserve angeblich ausreiche, wäre das ein Verlust an Showmans-Ship, an prägnanter Programmkinokultur und an Exlusivität einer KINO-Vorführung.

 

Solche "Beamer"-Programme sind über kurz oder lang in jeder Eckkneipe realisierbar - aber der Kultur-Stätte Filmtheater, sofern sie sich vom Filmband lösen sollte, bedarf es dann definitiv nicht mehr.

 

Die These Mehreinnahmen durch digitale Projektion in Mainstreamhäusern/Kinocentern/Multiplexen ist ebenso umstritten: zumeist laufen diese Filme in zwei Sälen zeitversetzt, wobei die erstangesetzte Vorstellung "digital" vermarktet wird, die zweitangesetzte (im kleineren Saal und zu einer irgendwie "krummen Zeit") in keiner Weise gesondert vermarktet wird. Also rennen alle in die 20 Uhr-Vorstellung, aber über die Qualitäts- und Geschäftskriterien der digitalen Projektion sagt dies absolut nichts aus. :wink:

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Ich stimme Cinerama zu (auch wenn ich von ihm enttäuscht bin, dass er sich meiner Provokation von oben nicht stellt): mit der reinen Umsetzung von der heutigen 35mm auf Digitale Projektion lassen sich langfrisitg keine Mehreinnahmen (also höhere Besucherzahlen und/oder höhere Eintrittspreise) erzielen. Denkbar ist dies sicher für einen Mehrwert, wie z.B. 3D Vorführungen.

Das der heutige 2K Standard ausreichend ist für eine gute Mainstream Kino-Vorstellung, so wie sie heutzutage 98% des Kino-Geschäftes ausmacht, weiß jeder, der schon mal einer beigewohnt hat (Ausdrücklich: dies ist kein Vergleich der 35mm mit Digitaler Projektion, sondern es geht einzig um die Frage welche Projektionstechnik den Ansprüchen des zahlenden Kunden genügt oder gegebenenfalls einen geldwerten Mehrwert liefert. Also bitte nicht diskutieren was besser ist, denn das wird nicht entscheiden ob digital kommt oder nicht).

 

Beste Grüße

Nils

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Der Punkt ist meiner Meinung nach: Es hat sich noch keiner im Top-Management der Majors tatsächlich fundierte Gedanken darüber gemacht, was der Einsatz von Digitalprojektion langfristig für den gesamten Filmmmarkt bedeutet. Dort definiert man sich, wie in allen Topmanagementetagen, nur über kurz bis max. mittelfristige Zielvorgaben. An langfristigen Geschäftsmodellen besteht schlicht kein Interesse da nicht direkt im Jahresbericht realisierbar.

 

Ich halte diesen "Digital = mehr Geschäftsmöglichkeiten" Firlefanz für den größten Unfug und schließe mich CINERAMA eindeutig an. Langfristig schaufelt sich eine ganze Branche ihr eigenes Grab. Das Kino als Abspielstätte wird nicht dann mehr benötigt. Dass damit aber der wichtigste Absatzkanal für kapitalintensive Großproduktionen auch gleich mit abbricht - das interessiert die Schmalspur-CEOs dieser Medienwelt kein bischen. Das schwöre ich Euch! Wir haben es also mit purer Dummheit bzw. aktiv vorgehaltener Ignoranz zu tun. Ganz schön traurig... :cry:

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Hallo Gonzo,

 

Es hat sich noch keiner im Top-Management der Majors tatsächlich fundierte Gedanken darüber gemacht, was der Einsatz von Digitalprojektion langfristig für den gesamten Filmmmarkt bedeutet.

Damit magst Du vielleicht Recht haben, obwohl ich nicht alle über einen Kamm scheren würde. Bleiben aber die Fragen:

Was bedeutet es wirklich langfristig?

Werden die Majors die treibende Kraft bei der Einführung der Digitalen Projektion sein oder vielleicht doch die Studios?

Wo ist der für Majors kruzfristig im Jahresbericht darstellbare finanzielle Erfolg einer hohen Investition in DC?

 

Ich halte diesen "Digital = mehr Geschäftsmöglichkeiten" Firlefanz für den größten Unfug

Was sagst Du dann zu 3D Aufführungen, wie z.B. derzeit "Chicken Little", etwas was man im Gegensatz zu Surroundsystem und Beamer noch nicht im Wohnzimmer findet?

 

Langfristig schaufelt sich eine ganze Branche ihr eigenes Grab. Das Kino als Abspielstätte wird nicht dann mehr benötigt.

Ich sehe nicht den Zusammenhang zwischen dieser Aussage und DC. Natürlich, die DVD, deren eifache Vervielfältigung sowie die kurzen Kinoauswertungsfenster haben dem Kino nicht gut getan. Aber was ändert sich wenn die Projektion digital wird?

 

Beste Grüße

Nils

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Aus eigener Erfahrung: Sie sind alle über einen Kamm zu scheren. Ich habe bisher noch kein einziges nicht Gesellschafter- oder Inhabergeführtes Unternehmen gefunden, dass wirklich an langfristiger Werterhaltung interessiert wäre. Aber das ist ja eigentlich ein anderes Thema...

 

Der Invest in Digitaltechnik kann meines Erachtens über

1. Abschreibungen direkt wirksam in die Bilanzen eingestellt und

2. über zukünftig realisierbare Einsparpotentiale in den Geschäftsprognosen den Sharholdern hochwirksam unter die Nase gerieben werden.

Wenn man intensiver darüber nachdenkt kommen hier mit Sicherheit noch weitere, u.u. viel einschlagendere Punkte in Betracht.

 

3d hat sich noch nie durchsetzen können. Die Filmgeschichte ist voll von Versuchen. Ich persönlich glaube nicht an 3d als Geschäftsmodell.

 

Ob Studios oder Majors: Die Markteintrittsbarrieren sind doch der eigentliche Knackpunkt, oder nicht? Ich denke, dass in fünf bis zehn Jahren HD-taugliche Beamer für jede Imbissbude erschwinglich sein werden. Wenn bis dahin das Vetriebsmodell für Kinofilme rein (oder zu einem hohen Prozentsatz) über digitale Distributionskanäle abgewickelt wird: Bingo! Kinos ade! Oder will man etwa nur bestimmte "ausgewählte" Spielorte versorgen - so in Richtung Abspielzertifikate oder -lizenzen...Mein lieber Mann, das Kartellamt wird dann aber Personal aufstocken müssen...

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Heutige digitale Projektionen sind ja noch nicht vergleichbar mit denen, wenn Filme "nur" noch (oder zumindest überwiegend) digital abgespielt werden.

 

HEUTE geht jemand zu digitalen projektionen, weil der die "digitale Technik" sehen will. Das hat nichts damit zu tun, ob mal die Technik umgestellt wird.

 

Nostalgiker in allen Ehren, aber kleine Rechnung:

- Pro Woche 3 neue Filme

- 52 Wochen im Jahr

- Kopienanzahl pro Film 50

- Kosten pro Kopie: 1.500 Euro

 

Gleich:

Kosten pro Jahr: 11.700.000,00 €

 

Liege ich damit (nach unten hin gesehen) so sehr daneben????

 

 

Ich hab vieles geschrieben, aber nicht das

Mainstreamhäusern/Kinocentern/Multiplexen Mehreinnahmen haben werden.

Im Gegenteil!

Ich halte es für eine gute Möglichkeit für die kleineren Stadtkinos! jenseits von 100.000er Städten. Das gräbt den Kinocentern Kunden ab. Verteilt also nur das Gewicht in Richtung kleinerer Kinos.

 

Ob jemand die Qualität mag oder mehr auf Nostalgie steht ist doch unerheblich erst einmal. Der gemeine Kinobesucher, der keine Ahnung hat wird - wenn er einen Unterschied merkt - sich daran gewöhnen.

 

Kino wird überflüssig weil es in der "Kneipe nebenan" genauso laufen kann?

DAS glaube ich nicht! Dann ist es schon eher das Zeitalter der DVD und HD-DVD, die das Kino gegen Homecinema ausspielen...

 

Das Kino als Saal muß schon entsprechendes bieten. Eine Leinwand, die kleiner ist, als mein Bett, ist kein Kino und macht keinen Spaß.

 

Und Kino in Fernsehergröße ist auch kein Erlebnis. DAS geht zuhause tatsächlich besser als irgendwo in ner Kneipe o.ä. Ort.

Kino lebt ja nicht dadurch, daß wir 100 Jahre alte Technik verwenden...

Ganz davon abgesehen, daß viele Filme ja schon zu erheblichem Anteil digital produziert werden, nämlich am Computer. Warum also zwingend zurück auf analog kopieren?

Ebenso könnten wir auch die Autos noch genauso wie zu zeiten der ersten Autos bauen. Diese sind schließlich auch gefahren...

Heute sind auch viel Computer in Autos, und trotzdem fahren wir sie.

 

Von analog oder Digital mal abgesehen...

wieviele Kinos sehen richtig eklig aus, und schmeißen die Leute danach aus dem Hinterausgang raus... Was bieten viele Kinos heute überhaupt...? Da macht der Kinobesuch nicht wirklich Spaß.

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3D im Kino ist auch Unfug. Ein netter Effekt für den Jahrmarkt, aber mehr nicht. (Geruchskino genauso! Klingt schön, wenn man ne Rose riechen kann... aber es dauert nicht lange, da mein ein Regisseur man muß zwingend auch den Hundekot riechen...)

 

Digitales Kino wird kaum mehr Besucher ins Kino locken. Aber es ist für die Verleiher billiger und für kleine Kinos von Vorteil, die sonst eben nur gelegentlich die neuen Filme zum Filmstart bekommen.

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... Das Kino als Abspielstätte wird nicht dann mehr benötigt. Dass damit aber der wichtigste Absatzkanal für kapitalintensive Großproduktionen auch gleich mit abbricht - das interessiert die Schmalspur-CEOs dieser Medienwelt kein bischen.

 

Glaubt man aktuellen Zahlen, so kommt das richtig große Geld nur noch durch Zweit- und Drittauswertungen, sprich: DVD und TV. Das Kino ist - so scheint's momentan - nicht mehr der wichtigste Absatzkanal. :shock:

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Das ist genau eine dieser falschen Rechnungs- und Argumentationsweisen: Die Zweit- und Drittauswertungen. Davor steht aber, wie der Name schon sagt, die Erstauswertung. Das Kino garantiert eine breitenwirksame Erstauswertung, über die eine flächendeckende Auswertung in einem möglichst kleinen Zeitfenster erst möglich wird. Die Majors scheinen einfach zu ignorieren, dass sie auch in Zukunft die Filmklassiker benötigen (die heute als neue Filme in die Kinos kommen), die ihnen heute über die Zweit- und Drittauswertung die dicken Gewinne garantieren. Da haben wir es doch wieder in Reinform: Kurzfristiger Ertrag zur Befriedigung der Shareholder auf Kosten der langfristigen Perspektive!

 

Wie soll das mit einer Auswertung rein über DVD oder Video on Demand ernsthaft machbar sein? Das Kino als Erstauswerter wird meiner Meinung nach schlicht aus logistischen Gründen benötigt um frisches Material unter die Leute zu bringen.

 

Die Frage ist nur: Wird es auch zukünftig das Kino sein, wie es heutzutage betrieben wird. Oder eben jede Imbissbude um die Ecke. Eine ganze Industrie wird sich kaputtdiversifizieren. Und das auch noch völlig ohne Not!

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Aber es ist für die Verleiher billiger und für kleine Kinos von Vorteil, die sonst eben nur gelegentlich die neuen Filme zum Filmstart bekommen.

 

Irre ich mich oder gab es bei einem der vergangenen Digitalstarts nicht auch eine Einschränkung auf bestimmte Kinos? Mir fällt grad nicht der Film ein. Madagascar? oder sonst was anderes?

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Derzeitigs digitales Kino sind Versuchsballons. Eine Spielstätteneinschränkung könnte da schlicht aus der derzeitigen Situation heraus bedeutsam sein.

 

Ich sehe mal zumindest keinen Grund für den Verleih, warum nicht in allen Spielstätten gleichzeitig gestartet werden kann, wenn ein Vervielfältigung praktisch zum Nulltarif zu haben ist.

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Das ist genau eine dieser falschen Rechnungs- und Argumentationsweisen: Die Zweit- und Drittauswertungen. Davor steht aber, wie der Name schon sagt, die Erstauswertung. Das Kino garantiert eine breitenwirksame Erstauswertung, über die eine flächendeckende Auswertung in einem möglichst kleinen Zeitfenster erst möglich wird. Die Majors scheinen einfach zu ignorieren, dass sie auch in Zukunft die Filmklassiker benötigen (die heute als neue Filme in die Kinos kommen), die ihnen heute über die Zweit- und Drittauswertung die dicken Gewinne garantieren. Da haben wir es doch wieder in Reinform: Kurzfristiger Ertrag zur Befriedigung der Shareholder auf Kosten der langfristigen Perspektive!

 

Wie soll das mit einer Auswertung rein über DVD oder Video on Demand ernsthaft machbar sein? Das Kino als Erstauswerter wird meiner Meinung nach schlicht aus logistischen Gründen benötigt um frisches Material unter die Leute zu bringen.

 

Die Frage ist nur: Wird es auch zukünftig das Kino sein, wie es heutzutage betrieben wird. Oder eben jede Imbissbude um die Ecke. Eine ganze Industrie wird sich kaputtdiversifizieren. Und das auch noch völlig ohne Not!

 

Ich kann mich derzeit des Eindruckes nicht erwehren, dass insbesondere die Major-Studios (die nicht gerade bekannt dafür sind, Anspruchsvolles ins Kino zu bringen) die Kinoauswertung eigentlich nur noch deshalb machen, damit für die zwei Momate später erscheinende DVD (die dann oft sogar eine ungekürzte Fassung enthält) entsprechend Appetit gemacht wird. Sprich: das Kino wird zur Werbeplattform der Majors.

 

...Wie soll das mit einer Auswertung rein über DVD oder Video on Demand ernsthaft machbar sein?...

 

Dass dies bereits gemacht wird zeigen viele Beispiele von Filmen, die kein deutscher Verleiher in die Kinos gebracht hat und die prima auf DVD laufen. Ich muss wohl kaum erwähnen, dass es sich dabei fast ausnahmslos um gute Filme handelt und um keine flachen Blockbuster. Ich persönlich find's wirklich schade, dass kaum noch ein guter Independent-Film in eine breite Kinoauswertung gelangt.

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Ob Studios oder Majors: Die Markteintrittsbarrieren sind doch der eigentliche Knackpunkt, oder nicht? Ich denke, dass in fünf bis zehn Jahren HD-taugliche Beamer für jede Imbissbude erschwinglich sein werden. Wenn bis dahin das Vetriebsmodell für Kinofilme rein (oder zu einem hohen Prozentsatz) über digitale Distributionskanäle abgewickelt wird: Bingo! Kinos ade! Oder will man etwa nur bestimmte "ausgewählte" Spielorte versorgen - so in Richtung Abspielzertifikate oder -lizenzen...Mein lieber Mann, das Kartellamt wird dann aber Personal aufstocken müssen...

Etwas zur Ergänzung: Schon jetzt und heute gibt es für jede Imbißbude HD-taugliche Beamer - das ist vielen noch nicht bewußt geworden. (Einsteigermodell: der "Ruby" von SONY kostet € 10 Tsd., 1920 x 1080 pix bei fast 3 Meter Bildbreite.)

 

Die einzige Markteintrittsbarriere für diese Technologie, die Filmtheater mit immer größerer Warscheinlichkeit obsolet macht, da sie überall verfügbar ist (Angebotsoligopol), stellt allein die Persitenz von analogen Laufbildanlagen dar: diese traditionellen Gerätschaften sind zu kompliziert und schwergewichtig (und im positiven Sinne: viel zu ausbaufähig), als daß Kneipen-, Imbißbuden und Disco-Betreiber hierfür eigene Bildwerferräume schaffen würden.

Diesen Faustpfand unserer Filmtheater aus der Hand zu geben grenzt m.E. nachgerade an Suizid - die Kurzsichtigkeit der Share-Holders wurde obenstehend ja bereits ausgiebig erinnert ("Seifenblasen" der "New Economy).

Daher ist die mechanische Projektionstechnologie aller Warscheinlichkeit nach die einzige, die bei Beibehaltung ihres stets identischen "Formats", d.h. ohne ständige Umrüstungen, die Bildqualitäten (und das zeitgleich mit der Verbesserung der Filmemulsionen) zu steigern imstande ist, wenn an der nächsten Imbißbude bereits der DLP-Beamer veraltet ist.

Und der relevanteste Punkt: die analoge Vorführtechnik ist allem Anschein nach das einzige Druckmittel der Kinobetreiber (im Verbund), die Verleiher nach wie vor zu einer Belieferung zu veranlassen und ein exklusives Erstauswertungsfenster zu sichern - denn an Imbißbuden und Eckkneipen werden bislang noch keine 35mm-Kopien ausgeliefert, sodaß diese qualitativ nicht "premierenfähig" sind. Es ist daher unwarscheinlich, daß die Major-Companies vor dieser Kraftprobe, die die Theaterbetreiber in ihrem Überlebensinteresse eingehen werden müssen, schlagartig und generell Filmbelieferungen einstellten resp. zur digitalen Sekundär-Auswertung (in den Imbißbuden etc.) übergingen. Man wird notgedrungen in der Konfrontation die 35mm-Kopienbelieferung aufrechterhalten, wenn die Kinobetreiber sich kategorisch verweigern.

 

Auch braucht sich kein Betreiber darüber in Illusionen zu baden, daß mächtige Interessentenkreise (Disney u.a.) derzeit freudig ein exklusives Kinofenster verteidigen (in den 50er Jahren hiess es erfolgreich: "Kein Meter Film ans Fernsehen" - und diese Härte zahlte sich lange Zeit auch aus).

Nicht wenige Companies zielen seit langem schon auf den Sekundärmarkt. Hier aber als Kinobetreiber einzuknicken und es Disney u.a. "genehm" zu machen, indem auf Imbiss-Buden-Niveau (das betrachte ich im ökonomischen Sinne) projiziert wird, mutet naiv an.

 

Nur ein konzertierter Widerstand und die Beibehaltung der derzeitigen Distributionsstruktur nützt der Selbstbehauptung der Theaterbranche und dürfte ihre Wirkungen nicht verfehlen, da sich die Companies einen schlagartigen Wegfall des Kinomarktes nicht erlauben können. Aber sie kalkulieren ihn dennoch ein: und somit ist die Einführung von Digital Cinema das "Trojanische Pferd", das es den Companies zu einem ihnen genehmen Zeitpunkt erlaubt, die "Bremse" zu ziehen - und das würde bedeuten: den Kino-Spielbetrieb "schleichend" unter dem Vorwand der "Konstenersparnis" zu unterminieren und mittelfristig gar zur Disposition zu stellen. Der Kino-Spielbetrieb steht also ganz eindeutig zur Disposition durch identische, nicht länger theater-exklusive Technologien wie etwa der HD-Projektion und ist nicht länger konkurrenzfähig zum Home-Cinema-Markt und zu anderen Freitzeit-, Kneipen und Vergnügungsstätten, wenn er dessen Vertriebs- und Abspielmodelle übernimmt.

 

Das sehe ich ausnahmsweise ökonomisch, weniger technisch, ästhetisch oder nostalgisch.

 

Schlußbemerkung: Das 3-D-Kino - das gab es schon seit vielen Jahrzehnten und gibt es noch heute: tadellos auf 8mm, 16mm, 35mm und 70mm. Und ist somit weltweit abspielbar, was man vom Digital Cinema nicht im geringsten behaupten kann - auch nicht in zehn Jahren, wenn es in seiner Folge keine Filmtheater mehr gibt :wink:

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Ich stimme voll und ganz zu! Wer es bisher noch nicht begriffen hat, dem sei hiermit in aller Deutlichkeit gesagt: Die Kinobranche befindet sich durch die Möglichkeit der Einführung der digitalen Projektion an der Schwelle zur unwiederbringlichen Auslöschung der Existenzberechtigung.

 

Wehret den Anfängen!

 

Das sollte man bspw. und insbesondere einem Herrn Weber immer und immer wieder mit einem Megaphon in die Ohren pusten!

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... diesmal aus rein ökonomischen Gründen.

Über die bild- und tontechnisch qualitativen Vorzüge und Nachteile der einen oder anderen Technologie können wir gerne ganz unemotional diskutieren.

 

Hier aber geht es um die Gefahr der "Austauschbarkeit" der Produktions- und Auswertungsinstrumente" (im ökonomischen und philosophischen Sinne.)

 

Analoge Technologie ist nachwievor Hauptwirtschaftsbasis der Filmindustrie - wir sprechen von anno 2006. Kaum jemand dreht seine A-Movies in Hollywood "digital", denn die Kosten sind nicht geringer als analog, jedoch sehen nach Auffassung vieler Filmemacher digital photographierte Bilder "krank" aus.

 

Ein Filmtheater, das seine Ware (Projektionsgerät sowie den "Content") mit SATURN und Wurstmax teilt, wird ebenfalls zur Wurst.

Ist das so abwegig? :lol:

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...

Analoge Technologie ist nachwievor Hauptwirtschaftsbasis der Filmindustrie - wir sprechen von anno 2006. Kaum jemand dreht seine A-Movies in Hollywood "digital", denn die Kosten sind nicht geringer als analog, jedoch sehen nach Auffassung vieler Filmemacher digital photographierte Bilder "krank" aus...

 

Aber ist es nicht so, dass immer mehr Kopien von einem Digital Intermediate hergestellt werden? Das gilt zumindest für die "großen" Filme, auf die weiter oben in diesem Thread abgehoben wurde. Wenn also ein Film per Digital Intermediate für die Kinos kopiert wird, wäre es dann nicht geradzu "natürlich", solche Filme per Digitalkopie in den Kinos einzusetzen?

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