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Nizo S800 / Kodak Vision 3 - Problem


leonespl

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Hallo zusammen!

 

Ich drehe momentan einen geförderten Kurzdokumentarfilm auf Super 8. Die genutzte Kamera ist eine Nizo S800, die ich in einem top Zustand aus zweiter Hand bei eBay gekauft habe. Technisch ist sie ausgiebig getestet worden, insgesamt sind fünf Rollen Kodak Vision 3/Tri-X zur Überprüfung vor Projektbeginn gedreht worden. Alle ergaben ein einwandfreies Ergebnis und zu keiner Zeit hat die Kamera gebockt.

 

Jetzt, vor knapp einer Woche, stand dann der erste Drehtag an. Morgens, draußen unter 10 Grad und immer wieder Regenschauer, hatten wir zwei Rollen 50D für den Tag eingeplant. Doch nach einlegen der ersten Kassette kam es zu schwerwiegenden Problemen: Jedes Mal, nach Auslösen der Kamera, verlangsamte sich der Shutter deutlich hörbar, bis hin dazu, dass der Film nicht mehr richtig weitertransportiert wurde. Auch nach mehreren weiteren Versuchen immer wieder dasselbe, der Shutter wurde langsamer bis er ganz stoppte und nur noch der Motor weiterlief. Ganz komisch wurde es dann, als trotz nicht mehr gedrückter Auslösetaste, der Motor der Kamera nicht mehr ausging und sie nur noch durch das Umlegen des Hauptschalters zum stoppen gebracht werden konnte.

 

Vor Ort habe ich erfolglos nach einer Lösung des Problems gesucht. Das Markieren des Filmstreifens brachte in so weit etwas, dass ich sehen konnte, dass der Film jedes Mal für die angesprochenen paar Sekunden am Anfang korrekt transportiert wurde, weiter ging es dann aber nicht mehr. Der Dreh musste abgebrochen werden.

 

Frustriert zuhause, legte ich die noch nicht ganz volle Rolle wieder ein und siehe da: Alles funktionierte auf einmal wieder! Der Film wurde normal transportiert und auch eine alte abgelaufene Rolle die ich noch zum Testen zur Hand hatte machte keinerlei Probleme. 

 

Der nächste Drehtag steht im Dezember an, bis dahin muss ich sicher sein dass diese Probleme nicht wieder auftreten. In anderen Foren gab es schon die Vermutung, dass es sich um ein "Jammen" innerhalb der Filmkassette handeln könnte. Wir haben insgesamt 30 Rollen direkt von Kodak für das Projekt bekommen, jetzt habe ich die Befürchtung dass wir möglicherweise  ein fehlerhaftes "Batch" an Rollen bekommen haben, bei denen eine große Anzahl nicht korrekt transportiert werden können . Oder waren die äußeren Umstände mit Kälte und Regen einfach zu viel für Kamera und Film?

 

Vielleicht hat ja jemand hier ein paar Gedanken dazu. Ich würde mich freuen!

 

 

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Dass die Kamera nicht mehr stoppte spricht für einen Elektronikfehler...es ist zB bekannt, dass manche der großen Silberlinge (801, 561,461 und professionell) nach Loslassen der Auslösetaste noch kurze Zeit weiterlaufen.

Dass Deine Kamera überhaupt nicht mehr reagierte und die Stromversorgung gesperrt werden musste spricht besonders für ein Elektronikproblem.

Ich würde diese Kamera nicht mehr für das geplante Projekt einsetzen.

Viel Erfolg

Ernst

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vor 1 Stunde schrieb Ernst Wiegand:

Dass die Kamera nicht mehr stoppte spricht für einen Elektronikfehler...es ist zB bekannt, dass manche der großen Silberlinge (801, 561,461 und professionell) nach Loslassen der Auslösetaste noch kurze Zeit weiterlaufen.

Dass Deine Kamera überhaupt nicht mehr reagierte und die Stromversorgung gesperrt werden musste spricht besonders für ein Elektronikproblem.

Ich würde diese Kamera nicht mehr für das geplante Projekt einsetzen.

Viel Erfolg

Ernst

Hallo Ernst!

 

Danke Dir für die Rückmeldung. Ja, das war auch meine erste Vermutung, aber dass sie jetzt wieder einwandfrei funktioniert (mit und ohne eingelegten Film) macht mich schon etwas stutzig. Wir haben zwanzig Rollen 50D und zehn Rollen 200T von Kodak bekommen, beides wurde seperat versendet, die 50D kamen anscheinend aus einem anderen Lager. Da kam mir auch direkt der Gedanke dass die Tageslicht Rollen möglicherweise Produktionsfehler haben...

 

Auf die Anschaffung einer neuen Kamera würde ich eigentlich gerne verzichten, wahrscheinlich wird es aber darauf hinauslaufen müssen um hundertprozentig sicher zu sein für Dezember und den Rest des Drehzeitraums.

Bearbeitet von leonespl (Änderungen anzeigen)
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vor 9 Minuten schrieb Regular8:

Schließe mich an. Das klingt nach Kamera/Elektronikproblem, das vielleicht zusätzlich zu einem Kassettenproblem auftritt.

Wie auch immer.

Mit einem zusätzlichen Kamera/Elektronikproblem wird das kein zuverlässiges Arbeiten.

 

Gab es in der Vergangenheit denn schon einmal Erfahrungen was das Drehen mit der Nizo unter solchen Umständen (Kälte, Regen...) angeht? Meine Hoffnung wäre noch dass das Elektronikproblem nur temporär durch Feuchtigkeit und Kälte aufgetreten ist. Die Kamera ist schon sehr kalt geworden und durch den häufigen Wechsel von drinnen zu draußen auch ordentlich beschlagen.

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Das Problem des Weiterlaufens gibt es eigentlich nur bei der Professional, da dort der Antrieb elektronisch geschaltet wird.

Bei einer Nizo 481, 561 oder 801 bzw. deren Vorgänger habe ich das noch nicht erlebt. D.h. nicht, daß das nicht passieren kann, auch bei diesen Kameras steuert m.W. ein Transistor das Relais, daß den Motor aktiviert, ich halte das dennoch für unwahrscheinlich.

 

@leonespl hast Du Dir mal die Mühe gemacht, den Aufwickeldorn zu überprüfen? Dreht der sich (wird durch einen Pin hinten in der Kassettenkammer ausgefahren)?

Hast Du eventuell den Überblendknopf oben auf der Kamera benutzt?

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vor 3 Minuten schrieb leonespl:

Die Kamera ist schon sehr kalt geworden

 

Das allein reicht nicht um solche Fehler zu produzieren.
Ich denke, dass die Nizo S800 hier nicht anders ist als eine Bauer 508 oder andere und mit diversen Kameras war ich schon bei Minusgraden, Plusgraden mit Regen, Nebel und so weiter unterwegs und so ein Verhalten hatte ich nie.

 

vor 5 Minuten schrieb leonespl:

und durch den häufigen Wechsel von drinnen zu draußen auch ordentlich beschlagen.

 

Das könnte vielleicht eher ein Problem sein, wobei ich auch da nicht daran glaube, dass es die Kamera dadurch ohne Auslöser einfach weiterlaufen lässt.

Und an ein reines Kassettenproblem glaube ich hier auch nicht.

Ich sehe hier zwei parallel auftretende Probleme.

Das eine ist vielleicht kassettenbasiert oder antriebsbasiert, das andere ist elektronischer Art.

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vor 49 Minuten schrieb leonespl:

Auf die Anschaffung einer neuen Kamera würde ich eigentlich gerne verzichten, wahrscheinlich wird es aber darauf hinauslaufen müssen um hundertprozentig sicher zu sein für Dezember und den Rest des Drehzeitraums.

Als Möglichkeit für den Dreh im Dezember kannst Du ja mal darüber nachdenken, ob es nicht sicherer wäre, eine ähnliche Kamera für den Zeitraum zu mieten. In dem Fall, daß Du bis dahin keine Lösung für Deine hast...

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vor 5 Stunden schrieb Regular8:

Das allein reicht nicht um solche Fehler zu produzieren.

Oh doch. 
Sowohl Elektronik als auch Mechanik können gut und gerne bei Kälte erratisch werden. Meine Nikon R10 war deshalb mal bei Piehler, weil sie ab 10° nicht mehr wollte. Drinnen war alles gut
 

Halt die Kamera mal nach Möglichkeit warm. Film und Batterien ebenso. 

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vor 13 Minuten schrieb Friedemann Wachsmuth:

Oh doch. 
Sowohl Elektronik als auch Mechanik können gut und gerne bei Kälte erratisch werden. Meine Nikon R10 war deshalb mal bei Piehler, weil sie ab 10° nicht mehr wollte.

 

What? Ok, sowas hatte ich zum Glück nicht. Mechanik würde ich noch verstehen. Ein Riemen, der rutschiger oder härter, steifer wird und so. Aber Elektronik die bei 10° PLUS das Verrücktspielen beginnt... naja, wenn du es sagst, glaub ich dir das. Aber kennen tu ich das nicht.

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Das Problem ist eher, Elektronik, Mechanik und besonders das Schmiermittel sind vermutlich rund 45 Jahre alt. Bereits mit ungefähr 10 Jahre alter Videotechnik gab es Probleme mit der Elektronik bei unter 10°C Außentemperatur. Meistens durch gealterte SMD-Elkos verursacht. Selbst erlebt.

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vor 12 Stunden schrieb leonespl:

Auch nach mehreren weiteren Versuchen immer wieder dasselbe, der Shutter wurde langsamer bis er ganz stoppte und nur noch der Motor weiterlief. 

Kannst Du sagen, wie Du festgestellt hast, daß der „Shutter“ nicht mehr läuft? Ich vermute, damit meinst Du den Filmtransport oder den Greifer?

Beides ist aber mit dem Motor gekoppelt, daher ist mir diese Feststellung Deinerseits unklar, und auch, wie Du das festgestellt hast …

Bearbeitet von Helge (Änderungen anzeigen)
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Danke Euch für die hilfreichen Antworten!

 

vor 12 Stunden schrieb Helge:

Kannst Du sagen, wie Du festgestellt hast, daß der „Shutter“ nicht mehr läuft? Ich vermute, damit meinst Du den Filmtransport oder den Greifer?

Beides ist aber mit dem Motor gekoppelt, daher ist mir diese Feststellung Deinerseits unklar, und auch, wie Du das festgestellt hast …

 

Also meine Aussage bezogen auf den "Shutter" war wahrscheinlich etwas verwirrend, deswegen versuche ich es nochmal anders zu beschreiben:

 

Nach wenigen Sekunden wurde das normale, recht laute Geräusch dass die Nizo beim Auslösen macht (welches ich bisher immer auf den Shutter bezogen habe, korrigiert mich bitte wenn es anders sein sollte) deutlich langsamer, bis es dann ganz aufhörte und nur noch ein leiseres Surren zu hören war. Ab dann wurde der Film nicht mehr weiter transportiert. Meine Schlussfolgerung hieraus, ohne während des Problems in die Kamera gucken zu können, war, dass der Filmstreifen nach den wenigen Sekunden nur noch deutlich schwerer/langsamer transportiert werden konnte und dann sobald das leisere Surren kam, gar nicht mehr weiter lief (das bestätigte mir auch die Meter Anzeige und das nicht aufleuchtende rote Licht im Sucher). Dieses Surren konnte ich dann nur beenden indem ich die Kamera ganz ausschaltete. 

 

Das ganze ist wie gesagt seitdem nicht mehr wieder passiert. Die Kamera läuft bei allen Bildraten flüssig mit und ohne eingelegten Testfilm. 

 

vor 14 Stunden schrieb Regular8:

Nur damit wir nicht aneinander vorbei reden. Ich meinte jetzt damit nicht die Klemmer oder sowas, sondern die Elektronik, die die Kamera nach Loslassen des Auslösers weiter laufen lässt. 

 

Dieses "Weiterlaufen" hat sich deutlich zum Auslösen der Kamera unterschieden. Ich kann mir nur leider nicht erklären von was es dann kam...

 

vor 20 Stunden schrieb Helge:

@leonespl hast Du Dir mal die Mühe gemacht, den Aufwickeldorn zu überprüfen? Dreht der sich (wird durch einen Pin hinten in der Kassettenkammer ausgefahren)?

Hast Du eventuell den Überblendknopf oben auf der Kamera benutzt?

 

Kannst du mir sagen wie ich den überprüfe? Aufgeschraubt habe ich die Kamera bisher nicht. Den Überblendenmodus habe ich nicht benutzt. 

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Am 15.11.2023 um 14:10 schrieb leonespl:

 

Gab es in der Vergangenheit denn schon einmal Erfahrungen was das Drehen mit der Nizo unter solchen Umständen (Kälte, Regen...) angeht? Meine Hoffnung wäre noch dass das Elektronikproblem nur temporär durch Feuchtigkeit und Kälte aufgetreten ist. Die Kamera ist schon sehr kalt geworden und durch den häufigen Wechsel von drinnen zu draußen auch ordentlich beschlagen.

Wichtig wäre, dass Kamera und Film halbwegs warm bleiben. Dann kann sie nicht beschlagen. Es wäre unter ungünstigen Bedingungen denkbar, dass eine beschlagene Filmbahn und Feuchtigkeit bei der Kassette zum Anhaften führt.

 

Am 15.11.2023 um 14:11 schrieb Helge:

Bei einer Nizo 481, 561 oder 801 bzw. deren Vorgänger habe ich das noch nicht erlebt. D.h. nicht, daß das nicht passieren kann, auch bei diesen Kameras steuert m.W. ein Transistor das Relais, daß den Motor aktiviert.

 

Mein Verdachtspunkt wäre dieser elektromagnetische Schalter. Die Kontakte könnten korrodiert sein, so dass zuwenig Strom für den Antrieb fließen kann und es gibt Kontaktverschweißungen durch den erhöhten Kontaktwiderstand, der das Öffnen der Kontaktes behindert. Hier könnte eine vorsichtige Reinigung des Kontaktes Abhilfe schaffen. Andere Variante wäre die komplette Blockade des Antriebs, so dass der Magnetkontakt mechanisch blockiert durch das Rad, was sicherstellt, dass der Antrieb stets die Aufnahme eines Bildes vollendet.. 

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