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Produktion der Ernemann EVIIb bei Zeiss Ikon Dresden


Martin Rowek

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vor 21 Minuten schrieb Dent-Jo:

Es scheint als ob auch Bilder von der E VII ohne b dabei sind. Zumindest der Plakette an der Frontseite der Werke nach.

Die waren alle ohne B, egal ob Vorkrieg oder Volkseigene Fertigung.

Zur Angabe "ab 1955 als VEB". Stimmt wohl nicht. Da gab es ab 1951 keine Ernemann Maschinen mehr. Große Teile der Nachkriegsproduktion trug den Vermerk VEB zum Zeiss Ikon Logo.

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Ja das könnte sein.

Das mit der Ernemann 7 ohne b meinte ich deshalb, da ich dachte, dass auf den Bildern Werke mit 7b und nur mit 7 vorne auf der Prägung zu sehen sind. Ich meine aber, dass ich mioch getäuscht habe und es E4 Werke sind, wenn man sich die Bilder mal genauer ansieht. Meine mich zu erinnern, dass es E4 auch als Nachkriegsversion mit angeflanschtem Frontmotor noch gab,

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vor 14 Stunden schrieb Dent-Jo:

Es scheint als ob auch Bilder von der E VII ohne b dabei sind. Zumindest der Plakette an der Frontseite der Werke nach.

Das sind Ernemann 4 - dazu gehört auch das Bild der Tongerätemontage, die "7a" hatte ein Tongerät mit stehender Abtastgleitbahn 

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Dankeschön Martin für die tollen Bilder. "Opas Maschinen" stammten noch aus Vorkriegsproduktion und waren sehr lange in Betrieb. Sie standen einst im Dudweiler Scala-Kino und sollen angeblich erst in den späten 70er-Jahren durch zwei Cinemeccanica Victoria 4E-Maschinen ausgetauscht worden sein. Leider weiß ich das aber nur durch Hörensagen, von einem seiner Vorführerkollegen. Ich selbst konnte mir bis zum Schluss (das Haus ist mittlerweile abgerissen, die Maschinen wurden aber angeblich gerettet) nie selbst ein Bild davon machen. Und mein Ur-Opa war schon Anfang 1973 in Rente. Davor hat er sogar noch das Kino gewechselt und spielte auf einem Bauer B8B-Pärchen. Diese standen im Dudweiler UT-Kino. Als dieses Haus 1980 für immer geschlossen wurde, wurde das Pärchen ins Saarbrücker Scala-Kino geschafft, dass man gerade vom größten Saarbrücker Kino (mit etwas über 1200 Sitzplätzen) zu einem Kinocenter mit Schachtelsälen umbaute. Dort kam dann die Rechtsmaschine im "Saal" sechs (statt Saal sollte man besser Wohnzimmer sagen) zum Einsatz und die Linksmaschine wurde für den Saal fünf eingesetzt (der war auch nicht viel größer). Dort blieben sie auch, wie alle anderen Bauer-Maschinen in dem Haus, bis zur Digitalisierung im Einsatz. Was dann mit ihnen geschah, entzieht sich meiner Kenntnis. Wahrscheinlich ist, dass sie der Schrottpresse zum Opfer fielen 😪Das Dudweiler Scala-Kino wurde übrigens im selben Jahr geschlossen, in dem auch mein Ur-Opa starb - 1982. Heute hat Dudweiler von einst vier Kinos kein einziges mehr. Das letzte schloss 1985 seine Pforten und wurde ebenfalls abgerissen. Dort wo einst der Saal stand, führt heute eine Hauptverkehrsstraße entlang. Nur das alte UT-Haus existiert noch und beherbergt heute eine Druckerei mit Copyshop.

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Was sind das denn eigentlich auf dem ersten Foto för seltsame Füße? Ist da noch eine Form drum?

 

@Der rosarote Panther, danke für den schönen Bericht. Ich kenne alle Kinos, von denen Du schreibst. Wenn auch teils nur geschlossen. Komme aus Zweibrücken. In den 2000ern war ich immer mal bei Otto Breitzke in Sulzbach im Xanadu. Gibt es den noch?

Im Foyer des Saarbrücker UT steht auch eine VIIB.

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vor 5 Stunden schrieb Ernemann:

danke für den schönen Bericht. Ich kenne alle Kinos, von denen Du schreibst. Wenn auch teils nur geschlossen. Komme aus Zweibrücken. In den 2000ern war ich immer mal bei Otto Breitzke in Sulzbach im Xanadu. Gibt es den noch?

Im Foyer des Saarbrücker UT steht auch eine VIIB.

Hier ein paar Zeilen zu meinem "Kino-Werdegang", die (leider) auch Otto Breitzke enthalten:

 

- 1990 im Alter von 17 Jahren: Im Nachbarort Sulzbach/Saar das Filmvorführen erlernt auf zwei Bauer B14-Maschinen (meine absoluten Lieblingsmaschinen), bei Erich Stark im "Modernen Theater" (auch kurz "MT-Kino" genannt). Ich lernte alles, was man Wissen muss: Akte koppeln, alle Akte im Überblendbetrieb spielen (hauptsächlich "Bollywood-Filme", denn wir vermieteten das Theater oft an eine Gruppe Tamilen, die im Saarland solche Filmabende in diversen Kinos veranstalteten), Öl-Wechsel, Kolbentausch, Filmbestellung und Abrechnungen machen, Kartenverkauf usw. und sofort. Dort blieb ich bis zu Herrn Starks frühen Tod im Herbst 1993. Er starb viel zu früh im Alter von gerade mal 63 Jahren an einer Lungenerkrankung. Ich spielte dann noch für seinen Nachfolger Fritz Schneider ein paar mal als Aushilfe, der es fertig brachte, das ganze Haus inklusive Vorführraum und Maschinen komplett kaputt zu machen. Er machte sich dann eines Tages aus dem Staub und hinterließ Mietschulden bei den Erben, sowie beim Filmverleih. Weil er diese eben nicht begleichen konnte, wanderte er dafür schließlich ins Gefängnis für ein oder zwei Jahre.

 

-1994 im Alter von 21 Jahren: Als Aushilfe im Saarbrücker Gilde-Kino "achteinhalb" tätig an der Ernemann 10 mit Telleranlage und für 16mm den Bauer P8 T400 mit Langlaufeinrichtung. Des weitern im Saarbrücker Filmhaus. Dort standen im Saal eins die Ernemann 12 als Zweiformatmaschine (35 und 16mm) und im Saal zwei die Ernemann 11. Beide Maschinen liefen mit Hasso-Spulenturm. Die E12 erwies sich (zumindest mir gegenüber) immer als eine elende, kleine, verwöhnte Zicke. Wehe wenn man bei ihr die Schleifen nicht auf den Millimeter  genau einstellte, verzogen sich die selbigen gerne und Schwupps gabs Filmriss. Meine absolute Hassmaschine Nummer eins... Elendes Mistvieh. Insgesamt passierten mir so rund fünf Filmrisse an dieser Schrottkiste. Ich blieb bis 1997 dort als Helfer im Einsatz.

 

- 1997 im Alter von 24 Jahren: Stellvertretender Betriebsleiter im "UT-Kino Sulzbach-Altenwald", dass bis dahin ausschließlich von Otto Breitzke geleitet wurde. Dieser hat zwischenzeitlich dass (seit einigen Jahren leerstehende) "MT-Kino" in Sulzbach, mitsamt dem Wohnhaus, gekauft, renoviert, umgebaut und schließlich wieder in Betrieb genommen. Das Kino in Altenwald war von Otto Breitzke nur gepachtet und der Vertrag lief noch bis zum Ende des Jahres 1998. Verpächter war ein gewisser Herr Theis. oder Theisinger, ich weiß es leider nicht mehr 100%ig genau - Sorry dafür. Bis zum o. g. Zeitpunkt der Schließung, kümmerte ich mich um alles, oftmals gänzlich alleine. Ab und an hatte ich auch mal ein wenig Unterstützung durch meine Eltern. Sie halfen an der Kasse aus, wechselten auch mal die Plakate in den Schaukästen aus, Kümmerten sich um den Getränke- und Süßwaren-Verkauf und andere Dinge. Was aber das schlimmste in diesem Haus war, dass ich mich mit einer elektrischen Anlage aus den späten 20er-jahren herumschlagen musste, die ständig Ausfälle produzierte. Wenn ich damals nicht einen guten Kumpel gehabt hätte, der Betriebselektriker gelernt hatte (und somit auch an Starkstromleitungen hantieren durfte), wäre ich ziemlich aufgeschmissen gewesen. Ständig galt es, irgendwie den Betrieb mit allen denkbaren und undenkbaren Methoden für zwei Jahre noch aufrecht zu erhalten. Das galt auch für die Beschaffung von Zubehör- und Ersatzteilen für die Maschinen. Ich spielte dort auf zwei Philips FP6. Eine davon hatte noch das Kohlebogenlampenhaus drauf. Die andere hatte den Xenonkolben und nebenan stand ein Spulenturm von Cinemeccanica mit 4000 Meter Fassungsvermögen. Die Fünftausender konnte man nicht aufsetzen, weil die Decke des BWR dafür zu niedrig war. Das bedeutete für mich damals, dass ich z.B. die ersten beiden Akte von "Titanic" mit der "Kohlenmaschine" spielen musste und dann auf die zweite Maschine mit den restlichen 4000 Metern Film überblendete. Als mal der Turm komplett ausfiel und ich den Fehler so schnell nicht beheben konnte, nahm ich die Rolle (es war irgendein Sechsakter) wieder auseinander und spielte dann folgendermaßen: Vorfilm auf Kohle. Hauptfilm, die ersten drei Akte auf Xenon, Akt vier auf Kohle, Akte fünf und sechs auf Xenon. Diese Zeit in diesem Haus war ein echtes Abenteuer. Es dauerte bis zum 31.12.1998. Das Haus ist ein paar Jahre nach seiner endgültigen Schließung (durch uns) abgerissen worden. Als der Bagger gerade dabei war, sich vom Vorführraum zum Balkon vor zu arbeiten, hätte es auch beinahe das angrenzende Wohnhaus dabei erwischt. Es fehlte nicht viel und es wäre mit abgestürzt, weil der Dämlack von Baggerführer einen Stahlträger herausreißen wollte, der den Wohnhausteil trug. Es gibt in meinem Archiv noch Bilder vom Kino zu Betriebszeiten (in S/W) und vom Abriss (in Farbe). Was mit dem ganzen Inventar geschehen ist (inkl. der Maschinen) weiß ich leider nicht mehr. Und das obwohl ich die Bauarbeiter gefragt habe. Ein wenig Material konnte ich noch retten. Ein Schaltpult und eine der CS-Optiken. Habe beides damals auf Ebay an einen interessierten Käufer veräußert. Dann standen da noch die beiden Ersatzmaschinen (Philips FP56) ohne Lampenhäuser rum, von denen man mir sagte, dass sie jemand abholen wolle. Ob dies geschehen ist, kann ich nicht sagen.  

 

- 1999 im Alter von 26 Jahren: Wieder Vorführer in Sulzbach/Saar im ehemaligen "Modernen Theater", dass in "Xanadu-Kino" umbenannt wurde. Auf diesen Namen kam Otto Breitzke (der neue Besitzer und Betreiber) durch den gleichnamigen Fantasy-Film, für den er sehr schwärmte. Dort spielte ich auf zwei gebrauchten Philips FP6-Maschinen (ich vermute diese kamen aus dem Saarbrücker "Passage-Kino") mit Cinemeccanica-Spulenturm und auf einer Bauer B14, ebenfalls mit Cinemeccanica-Spulenturm.. Die beiden Philips-Maschinen standen unten im neugeschaffenen Vorführraum, wo einst die Parterre-Loge war. Die Bauer wurde komplett restauriert und verrichtete zusammen mit einer Bauer Sonolux-Standmaschine für 16mm ihren Dienst im alten BWR, der für den neu geschaffenen Saal zwei (die ehemalige Balkonloge) gebraucht wurde. Beinahe hätten wir auch 70mm-Todd AO machen können. Wir hatten uns schon die Maschinen (zwei Bauer U2 mit Kohlelampenhaus) aus dem Lager der Saarfilm geholt für wenig Geld, aber es fehlten noch ein paar Kleinteile. Außerdem sollten da Xenonlampenhäuser drauf. Aber es scheiterte am Schluss am Geld. Und das war das Hauptproblem von Otto Breitzke von Anfang an. Immer wenn es darum ging Ersatzteile zu besorgen, geschweige denn zu bezahlen, meckerte und maulte er rum und zahlte die meißte Zeit nur widerwillig. Das war schon so, als ich mich mit den Unzulänglichkeiten in Altenwald herumschlagen musste. Des weiteren: Wenn etwas kaputt ging, war grundsätzlich immer ich daran schuld. Ja, klar doch... Is' ja logisch, ne... Ich erinnere mich da an folgendes Szenario, das zum endgültigen Bruch zwischen uns beiden führte: Eines schönen Samstags blieb ich zu Hause, weil ich mir eine Erkältung mit Fieber eingefangen hatte. Er musste also beide Säle alleine bedienen. Ich kam auch am Sonntag nicht, es ging einfach nicht. Erst in der darauffolgenden Woche kam ich wieder hin und ich bemerkte sofort, dass etwas passiert war. Wenn ich da war, kümmerte er sich um den Film im Saal eins und ich um den Film im Saal zwei. Als ich im BWR stand und den Film für die Jugendvorstellung klar machen wollte, da sah ich eine Fünftausender Spule, die verbeult war. Außerdem fehlte eine Speiche. Zunächst dachte ich mir nicht viel dabei und setzte den am Ende stehenden Film auf die untere Spulenachse. Ich fädelte den Film durch die Führung zur Ablaufspule hinauf und startete den Rückwickelmotor. Als ich die Geschwindigkeit erhöhen wollte und dabei am Drehregler drehen wollte, ging das nur mit Kraftaufwand, was vorher nicht notwendig war. Und da sah ich auch schon, dass die Verkleidung rundum den Regler zerdrückt und mit Klebeband verklebt war. Als der Film komplett aufgezogen war ließ sich der Drehregler wieder nur sehr schwer auf die Nullstellung zurück drehen. Aber ich schaffte es (noch). Ich legte den Film normal ein und startete die Vorstellung. Dann ging ich runter zu Breitzke und fragte ihn direkt, was denn da passiert war. Er berichtete mir, dass an dem Abend, als ich nicht da war, ihm die volle Filmspule während der Vorstellung vom Turm runter fiel und dabei fast alles kaputt ging. Er hat schlicht und einfach vergessen zu überprüfen, ob die obere Spule fest verschraubt war. Die Schaltung hatte er noch in der selben Nacht provisorisch wieder zusammen geflickt. Ich sagte ihm aber knallhart, dass das so nicht lange halten würde und wollte schon die Ersatzteile ordern. Das wehrte er vehement ab und kam dann mit seinem Standardspruch: "Warum? Es geht doch!" "OK", dachte ich, "bin mal gespannt wie lange" und tat diesmal nichts, sondern beließ es dabei. Und was soll ich sagen, nach ca. sechs Monaten war es dann soweit. Der Drehregler gab endgültig seinen Geist auf. Er ließ sich nicht vollständig auf null zurück drehen. Jedenfalls brachte ich nicht mehr die Kraft dafür auf. Ich sagte es ihm, da war schon Publikum im Foyer und wartete auf den Einlass. Daraufhin sagte er laut vor allen Leuten, ich zitiere wörtlich: "Du bist noch zu blöde um einen Knopf zu drücken". "Soso" dachte ich und ging zurück in "meinen" BWR. Daraufhin kam er mir hinterher, schuppste mich zur Sete, sodass ich beinahe hinfiel. Dann drehte er mit einer Ur-Gewalt den Regler wieder gänzlich auf Null zurück und verschwand wortlos wieder nach unten. "So", sagte ich zu mir, "das war deine letzte Scheiß-Aktion mir gegenüber". Ich startete die Vorstellung, wartete das Vorprogramm ab, baute schließlich auf CS-Bild während des Laufs um (was bei der Bauer B14 problemlos funzt) stellte die Schärfe ein, löschte gänzlich das Saallicht, kontrollierte den Ton und ging dann runter in den Nebenraum der Kasse, nahm meine Jacke und ging an ihm vorbei aus dem Haus und kam nie wieder zurück. Bumm! Schon kurze Zeit später erfuhr ich, dass ein alter (und mittlerweile verstorbener) Vorführerkollege mitsamt seinem Sohn, der Starkstromelektriker von Beruf ist, versucht hat, ihm zu helfen, da er immer stärkere gesundheitliche und finanzielle Probleme hatte. Doch auch die beiden behandelte er wie den letzten Dreck. Wahrscheinlich erging es auch der Initiative genauso. Diese Initiative wurde von Leuten gegründet, die von Breitzkes Finanzproblemen gehört haben und das Kino vor der endgültigen Schließung retten wollten. Aber letztendlich brachte auch das nichts mehr. Angeblich soll sogar jeden Abend ein Mitarbeiter der Bank in der Kasse gestanden und die Einnahmen gezählt und überwacht haben. Aber wie gesagt, nur angeblich. Wirklich wissen tue ich es nicht, aber Vorstellbar ist es. Er hatte zu diesem Zeitpunkt nämlich mindestens 400.000 DM Schulden bei der Bank und war mit der Rückzahlung schwer in Verzug geraten. Im Jahre 2008 war endgültig der Ofen aus und das Haus schloss für immer. Ich hatte ihn vor ungefähr eineinhalb Jahren per Zufall zum letzten mal im Kinoeingang stehend gesehen, als ich durch die Hauptstraße fuhr. Er hatte einen Rollator dabei und sah nicht wirklich gesund aus. Ob er heute noch lebt, weiß ich nicht. Jedenfalls rächt sich jetzt sein beschissenes Verhalten gegenüber seiner Familie und seiner Mitarbeiter und diversen anderen Leuten. Das nenne ich mal Karma. So schade es um das Kino auch ist, ich finde, er hat es nicht anders verdient. So das war die Story von Otto Breitzke.

 

- 2000 im Alter von 27 Jahren: Ich half wieder im Saarbrücker "Filmhaus" aus. Des weiteren fragte mich damals der Chefvorführer vom Saarbrücker "UT-Kino", ob ich ihn vielleicht ab und an mal vertreten könne, nach einer gründlichen Einweisung natürlich. Ich sagte zu und so kam es, dass ich mit einem Male vier Säle fast gleichzeitig bedienen musste. Alle Säle hatten die Kinoton FP30 mit Tellerbetrieb. Ich machte den Job noch bis Ende 2014. Denn da kamen plötzlich die ersten digitalen Schrottkoffer auf und ich hatte so gar keinen Bock darauf, mich mit diesem Scheiß zu befassen. Ich bleibe dabei: Dieser Mist hat mir den Spaß an der Sache von heute auf morgen einfach so weggenommen. Und das habe ich ehrlichgesagt bis heute nicht wirklich überwunden. Ich habe diese wunderschöne Arbeit sehr, sehr gerne getan, auch wenn es nur ein Nebenberuf war, denn ich war hauptberuflich Postbeamter in der Zustellung - sprich: Briefträger - 29 Jahre lang. Und auch das ist seit dem 31.12.2020 vorbei, da ich den Job aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste. Ich bin jetzt Frühpensionär mit einem Minijob. Ich arbeite jetzt bei der Arbeiterwohlfahrt für den rollenden Mittagstisch.

 

So, das war in aller kürze mein Werdegang in der Kinobranche. Wer noch Fragen hat, immer raus damit, ich antworte so bald wie möglich.

Bearbeitet von Der rosarote Panther
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Es ist zwar ein bißchen o.t. aber Du hast einen sehr interessanten Einblick, nicht in Dein Leben im Kino gegeben, sondern auch zu den ursächlichen Umständen.  Auch wenn etwas Dramatisches dabei ist, ist es interessant zu lesen.

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Am 23.4.2024 um 18:03 schrieb Dent-Jo:

Ich dachte immer dass die Werke mit der Blechplakette schon Nachkrieg waren. VEB steht nicht drauf. Bei meinen. Verstehe ich etwas nicht?

Wir hatten mal 120 verschiedene E VIIb in der Sammlung. Mein damaliger Sammelfreund wollte jede einzelne Unterversion, weisser Schalter, schwarzer Schalter, VEB mit Zeiss Ikon, Zeiss Ikon, nur Pentacon Plakette, Tisch mit Anzeigeinstrumenten, ohne Instrumente Magnasol 2, Magnasol 3, Leichte Gußsäule, Schwere Gußsäule, "Ensdsieg" Betonsäule,..., usw haben.

Intteressant war eigentlich nur seine im Endeffekt restaurierte Version mit dem 1941 er 3 Kanal Magnetonabster. 

Ich habe nur noch Eine nach, mit Klangfilm Magnetton und Xenonlampe im Stil der Magnasol 3, sowie die beiden 1936er "Sterikon K" Raumbildoptiken aus der Hamburger Testvorführungszeit im Ufa Palast Valentinskamp.

 

vor 11 Stunden schrieb Ernemann:

Was sind das denn eigentlich auf dem ersten Foto för seltsame Füße? Ist da noch eine Form drum?

 

@Der rosarote Panther, danke für den schönen Bericht. Ich kenne alle Kinos, von denen Du schreibst. Wenn auch teils nur geschlossen. Komme aus Zweibrücken. In den 2000ern war ich immer mal bei Otto Breitzke in Sulzbach im Xanadu. Gibt es den noch?

Im Foyer des Saarbrücker UT steht auch eine VIIB.

Kriegsproduktion, aus Beton gegossen, da Stahl für "den Endsieg" vorbehalten war.

 

Otto Breitzke, oh je, daran denke ich nur ungern zurück. Breitzke gab mal vor, er wolle U2 Projektoren verkaufen, die er nicht brauchte. Wir haben uns dann mit einem Lieferwagen in Berlin aufgemacht, um nach Sulzbach zu fahren. Ziemliche Tour. Vor Ort wollte er sich dann nicht mehr davon trennen, vertröstete uns auf den nächsten Tag, um dann von seiner Arbeit aus anzurufen (war der nicht Lokführer bei der DB im Regionaldienst?), und zu sagen, er könne das vor seinem Gewissen nicht vereinbaren, die "geliebten" Maschinen abzugeben. Ich habe vor eine Woche gerade das Polaroid Photo, welcher er mir als Angebot gesandt hatte, unter dem Umrolltisch im BWR wiedergefunden, wo eine Maschine drauf zu sehen ist. Hat etwas gelitten

Viel Aufwand, 1600 km und Übernachtung, für Nichts, außer das Xanadu Kino Theater mit dem kleinen Saal oben gesehen zu haben.

IMG20240424193207.thumb.jpg.d6c703057f9ab9d113066b50a95185bf.jpg

 

vor 22 Stunden schrieb Dent-Jo:

Ja das könnte sein.

Das mit der Ernemann 7 ohne b meinte ich deshalb, da ich dachte, dass auf den Bildern Werke mit 7b und nur mit 7 vorne auf der Prägung zu sehen sind. Ich meine aber, dass ich mioch getäuscht habe und es E4 Werke sind, wenn man sich die Bilder mal genauer ansieht. Meine mich zu erinnern, dass es E4 auch als Nachkriegsversion mit angeflanschtem Frontmotor noch gab,

Frontmotor gab es tatsächlich an der Nachkriegs E4, die E5 (E4) vor dem Krieg hatten einen an der Rückseite angesetzten Drehstrom Synchron Motor, der das Werk über ein Zahnrad antrieb, um von 25 auf 24 Bilder zu kommen. Daneben gab es Riemenscheiben für Flachriemen zur Verwendung mit Gleichstromantrieben, die an Stelle des Zahnrades dran saßen.

Eine E5 hab ich noch auf dem Dachboden, mit Artisol 75 Lampe.

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Zurück zum Thema:

 

Wer die sogenannte Montage und Betriebs-Vorschrift für die E VII 7B sucht, kann sie kostenlos runterladen auf www.kinobauer.de. Klickt einfach auf Anleitungen, dann auf Ernemann und schließlich auf das Bild. Dann erfolgt der Download. Eine direkte Verlinkung gibt es leider nicht.

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