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  1. Der Hype ist schon ein wenig irrational in Anbetracht der Ergebnisse, da muss man dir beipflichten. Viele hatten einmal oder zweimal im Leben ein Schlüsselerlebnis mit dem 70mm-Film und klammern sich seither an jeden Neuanfang. Hinzu kommt eine selbstverordnete Unterwürfigkeit, in der Öffentlichkeit und im Umfeld mit einem bekannten Anbieter sich zurückzuhalten (Schmusekurs mit dem grosszügigen Filmverleiher, Filmemacher, Kinobetreiber, mit Postproduktionsstätten, Festivals, Filmkritikern u.a. Bekannten und Kollegen). Im Projektionistenkreis fällt der Fokus leider fast immer nur auf die Kinopräsentation, aber trotz jahrzehntelanger Kinopraxis ist man nicht selten blind gegenüber dem angelieferten Ergebnis, der Filmkopie oder dem Wandel in der Ästhetik der Fotografie. Zur Fragestellung Was wird von einer aktuellen 70-mm-Kopie eigentlich erwartet? Unabhängig von Stil und Ästhetik sollte man die Standards in Sensitometrie und Densitometrie einhalten, zuvorderst darf eine neutrale Farb- und Lichbestimmung mit perfektem Szenenausgleich von einem Kopierwerk erwartet werden, Bildsauberkeit, perfekter Bildstand, Zeit und Geld für verschiedene Kopier- und Entwicklungsproben und infolgedessen tausende an Details, die es zu beachten gibt. Der sog. Image Care-Prozess von Kodak sollte eingehalten werden. Man muss wissen, wie man reagiert, wenn man an Ausleuchtungsgrenzen bei optischen Umkopierungen zum Interpositiv stößt und mit welcher Geschwindigkeit das Dupnegativ entwickelt wird. Man sollte bemüht sein, alle Inhalte des Negativs verlustrei auf Positivfilm zu kopieren, und das ist auch möglich. Das Filmkopierwerk Fotokem scheint mir, seitdem sie mit dem 70mm-Prozess betraut sind (seit etwa 2004), unfähig auf vielen Gebieten zu sein. Leider sämtliche Erzeugnisse, an die ich mich erinnere. sind ein einziges Desaster. Fotokem beherrscht den Dup-Prozess nicht! Und das zeigte sich in den Filmkopien aller Nolan-Filme nach BATMAN BEGINS (dem letzten einwandfrei kopierten Film des Regisseurs) ebenso wie in den schlechten Kopien von Tarantinos THE HATEFUL 8. Bei allen Filmen erschrak man über das unnötig grobe Korn, den denaturierten Farblook (der späterhin auf Blu ray Disc zu Besseren hin korrigiert wurde) oder dem Mangel an Auflölsung insgesamt, weshalb selbst die vom übergrossen Imax-Negativ auf den normalen 70mm-Film umkopierten Szenen weit hinter den Möglichkeiten der Reduktionskopierung zurückfallen. Schon die Vorschauen im Laser-Imax fand ich desaströs. Da das D.I. vom Interpositiv stammen soll (wo ich meine Hauptkritik ansetzte), sind von dieser doppelten Bildverschlechterung alle DCPs, 35mm- und 70mm-Kopien betroffen. Nolan hat somit (wie schon mal im Forum hier scherzhaft hypothetisiert wurde) auch digitale Projektion vorsätzlich verschlechtert. Mit Ausnahme der Imax-Filmkopien auf 70mm, die endlich wieder vom Originalnegativ kopiert wurden (was Nolan in INTERSTELLAR nicht durchgezogen hatte) und zumindest die volle Auflösung der verwendeten Negativtypen offenbaren. Aber auch hier hört man von in den Grün-Blau-Bereich verschobenen Farben wie schon bei INTERSTELLAR, FLYING CLIPPER, THE BIBLE, STAR, DOCTOR DOLITTLE - eben die ganze Fotokem-Produktion an 70mm-Kopien der letzten 13 Jahre. Erstaunlicherweise findet sich in den Communities friends of 70mm, in70mm.com, cinematography.com, film-tech.com kaum Analyse oder Kriitik. Alle wedeln dem Hype hinterher, keiner vergleich, kaum einer forscht systematisch. DUNKIRK soll ja bei nieseligen Wetter aufgenommen worden sein, eben so wir schon die Ereignisse um 1940. Aber die Production Shots, abgebildet in dem (wie üblich sich selbst lobenden Bericht) auf https://ascmag.com/articles/dunkirk-wrangling-two-large-formats , zeigen Aufnahmen, die wir einmal dem endgütligen Film gegenübersetzen könnten. Vielleicht mit der Digitalknipse gemacht, sie sehen aber tausendmal besser aus. Da Regisseur und Kameramann changierende Schärfe, (im Gegensatz zu PRIVATE RYAN m.E. unmotivierte) Handkameras, offene Blenden mit available Light bis hin zum High-Speed-Negativ präferieren, und weil damit das Geschenen subjektiv hart, real, schmutzig, delirierend und existentialistisch wirken soll (von den Kritikern weit und breit gefeiert), benötigt man dafür nicht zwingend besser gewartete Kinos mit grösseren Leinwänden oder perfekte Kopierwerke. Und sie sind es schon lange nicht mehr anders als zur Blütezeit der 70mm-Verfahren. In der Summe ergibt sicht nun mit DUNKIRK (bezogen auf 70mm-Standardfilm 2,2 nach Todd-AO und bezogen auf DCPs und 35mm) ein geradezu grotesk abartiger Look. Man hätte in 16mm aufnehmen, projizieren und kopieren können, und es wäre kaum anders gekommen (ich hätte dafür ein passendendes Beispiel im Sinne). Koppelt man ausnahmsweise für einen kurzen Moment Story, Inhalt und Sounddesigns des Films aus, möchte ich denjendigen gerne mal sprechen, der einem erzählt, er könnte anhand des Leinwandergebnisses der 5 Perf 70mm-Kopien beweisen, dass es sich um eine 65mm-Produktion handelte oder um eine 70mm-Projektion. Unmöglich (abgesehen von Warten auf den bekannten runden Überblendzeichen beim Aktwechsel). Und wenn die Berliner Kopie grottenschlecht ist, wie sollten vom Dup andere plötzlich Wunder bewirken? Ein 70mm-Reinfall und ein unbeschreiblicher Erfolg! Bei näherer Betrachtung auf jetzt einem größeren Schirm zeigt auch die Vorschau von MURDER IN THE ORIENT EXPRESS ansatzweise die gleichen desaströsen Symptome fehlerhafter Filmentwicklung. Allerdings wirken die kleineren Fehler, etwas die Super Panavison-Weitwinkelfehler oder die etwas klinisch uninspirierte Photographie nicht annähernd so abartig, wie DUNKIRK. Ein Griff ins Klo für jeden Freund des 70mm-Films.
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  2. Daß sie schärfetechnisch nicht schlechter aussieht als eine 50-60 Jahre alte 70mm-Kopie? Nur ist das eine Illusion. Wenn man die Nolan-Filme und seinen Umgang mit Schärfentiefe kennt, kann es nicht wirklich überraschen, wenn es wieder mal der Hoyte-Maliebernich-Look wird. Da könnte man ebenso gut darauf hoffen, daß der neue Branagh-70mm-Film ausssieht wie BARAKA.
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  3. Also ich bin ja einer von den Alten und bei mir funktioniert die stille Werbung am besten. Ein gut gestaltetes Plakat, ein Emaille-Schild, sorgfältig gemachte Drucksachen mit verbindlichen Angaben, das Produkt selbst als Warenmuster und ansprechende Auslage von Händlern, die sich auskennen. Die Vermittlung erzählt vom Verkauf: Wenn es keine gibt, dann weiß ich, da will bloß jemand schnell etwas umsetzen wie die Strandläufer mit ihren Lederwaren aus Marokko. Hinter einem Plakat steht ein beträchlicher Aufwand, das kann man nicht eben so mit dem Farbroller malen. Firmenschilder, schon der Firmenname, sind mir einfach sympathisch oder nicht. Die Agfa-Raute verfehlt ihre Wirkung bei mir nicht, man hat dann noch den Kontrast zwischen Preussischblau und Orange eingesetzt, das weckt auf. Fuji hat ein aggressives Grün gewählt, beim gelben (ehemaligen) Riesen gab es eine beste Zeit der Corporate Identity, und zwar von 1935 bis 1970 mit der serifenbetonten Schrift allein. Der von der Super-8-Kassette abgeleitete Keil trat in Konkurrenz mit dem Wort Kodak, was kontraproduktiv ist. Ferrania ließ einen Grafiker so ein spazierendes Männchen aus dem F machen, das sah kindisch aus. Warenmuster sind zu Gunsten einer Bilderflut aus der Mode gekommen, wirklich schade. Klar kann man sich bei IKEA selber den besten Eindruck von der Ware machen, indem man durchs Labyrinth schlendert, aber daneben werden Kataloge gedruckt und übers Internet Bildchen über Bildchen geschaltet. Ich finde, bei Verbrauchsgütern, wie es Foto- und Kinefilme auch sind, muß entweder ein packendes Logo her oder dann die Ware selbst. Wer anders als die Fotohändler, deren Geschäfte man besuchen kann, trägt die Rolle des Vermittlers besser? Die legen mir die Packung auf den Ladentisch, die Versuchung kann wirken. Pixelbildchen, schlecht oder falsch geschriebene Angaben auf Internetseiten, das stößt mich ab. Ich habe kürzlich als Ausnahme ein Paar Schuhe per Internet gekauft, da war ein sehr günstiges Angebot, ich mache das nicht mehr. Etwa ein Dutzend E-Mails von der Firma und von der Post, vierzehn Tage Warten auf eine Bestätigung, nachdem es erst hieß, der Artikel wäre nicht aufzufinden, das Chaos. Ich werde wieder zu Al Bundy gehen. Wie ich schon ein Mal geschrieben habe, könnte und sollte Film Ferrania ihre Produkte sachgerecht bewerben, das heißt in Projektion, dort wo noch Film projiziert wird. Es gibt immer noch Kinos, wo Filmkopien gespielt und Dias gezeigt werden. Da gehören sie hin. Mit Filmprojektion kann auch ein Fotohändler auffallen. Im Spätherbst in Rückprojektion am Schaufenster, Karussel-Diaprojektor im Endloslauf, 8-mm- oder 16-mm-Projektor mit Endlosschleife, Projektion im Schaufenster von der Seite gezeigt, es geht nur darum, daß man den Vorgang sieht. Kinder kennen ihn nicht, die werden wie magnetisch angezogen. Mir erzählt so eine Aktion, daß da nicht eine Wurst am Drücker ist, sondern jemand Aktives, jemand Lebendiges. Film Ferrania hätte schon längst 35-mm-Werbespots auf P30 drehen können. Wird so einer am Filmfestival von Locarno laufen?
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  4. Zum Thema Werbung: in diesem Thread beißt sich bei diesem Thema der Hund in den Schwanz Wir beklagen uns (wie ich finde zu Recht), dass Ferrania jedes Ölen der Maschinen zu einem „sozial“-medialen Event steigert. Ferrania lebt aber davon, in aller Munde zu sein. Das ist deren Werbung! Selbst mein kleiner Fotoladen (mit Labor :) ) um die Ecke postet fleißig Mist und auch nicht Mist auf seinem Facebook-Acccount um im Gespräch zu bleiben. An dieser Stelle wäre es natürlich interessant zu fragen, wie Oldtimer und Schallplatten „beworben“ werden. Ich befürchte: beides überhaupt nicht!! Ich würde eher sagen, beides sind Produkte mit einem besonderen und besonders guten Image! Jeder liebt Oldtimer! Und alle bewundern den DJ, der im Club echte Schallplatten auflegt (die er z.B. aus seinem passgenauen Amigo-Tornister zieht: gab es da Maß-Absprachen? Unterliegen Schallplatten und alte Amigo-Tornister irgendeiner maßlichen Norm? Verblüffend! … das nur am Rande). Das Image von Fotografie auf Film ist ein immer noch sehr gutes, wie ich es immer wieder merke. Es umgibt einem mit dem Image des Wissenden, der in die geheimen Techniken eingeweiht ist, hehe. Das Image des Filmens allerdings scheint mir dagegen absolut angestaubt und betagt! Mir persönlich macht das nix, und ich freue mich auch über foma-Material … aber vielleicht sollte man hier ansetzen?
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  5. Es gibt so unendlich viele Projektoren da draußen, die im Nu wieder flott gemacht sind... wozu da ein neuer? Den würde doch kein Mensch bezahlen. Youtube kostet nichts und hat viel höhere Zuschauerzahlen. Alte Amateurfilme "as is" interessieren die wenigsten. Daher findet man sie auch ständig auf Ebay oder Flohmärkten. Das mag traurig stimmen, ist aber leider Realität. :/
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