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Urania am Rande: Jedenfalls wurde vor 5 Jahren schon infolge der allgemeinen City-West-Misere die Schliessung erwogen, auch nachdem Subventionen gestrichen worden waren. Das Filmprogramm dort galt immer (schon seit den 1960er Jahren, als ich als kleiner Bub dort mit Omi und Opi vorbeilief) als Geldbringer, es sollte sich selbst tragen und ggf. andere Veranstaltungen unterstützen. Was sagen soll, daß es auch in einer Millionenstadt gefährdete Einrichtungen und Betriebe gibt, eine Gefahr nicht nur das vermeintliche Klein-Stadt, oder wie Sie sagten "Provinz"-Kino ereilen dürfte. Immer höchst unerschiedliche Standortfaktoren, Pachtbedingungen und Einzugbereiche, die ursächlich sind, und keine Frage von groß und klein, niedrig oder hoch, metropolitan oder dörflich-idyllisch. :wink:
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70 mm Projektion in Filmtheater in Deutschland
cinerama antwortete auf filmempire's Thema in Nostalgie
Also mit SATURN könnte ich nicht grün werden - aber das ist vielleicht eine Berliner Spezial-Geschichte (siehe hier: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...3&start=30 ). Das ATLANTIS hätte - falls die Bildwand wirklich stark gekrümmt ist, einiges Potential, auch vielleicht nicht ganz so vom Blockbuster überlaufen wie das MATHÄSER (wo man vermutlich auf volle Auslastung Wert legt.) Würdest Du die Krümmung noch einmal in Erfahrung bringen wollen? Ein Magnettonverstärker läßt sich sicherlich auftreiben, die geringste aller Hürden. :wink: Es gibt durchaus einige Verleihkopien und weitere, die spielfähig wären. Den derzeit populären DIE HARD könnte man auch später zeigen, und da auch "Antik-Klassiker" in dem Genre bedeutsam sind (manchmal auch etwas rötliche Kopien), so sind diese Filme stets zugleich immer aktuell oder auch nicht aktuell. Einen speziellen Aufhänger wüßte ich vorerst nicht - es sei denn, man griffe das Digital-Symposium im Forum der Technik auf und knüpfte hieran an, um eine Technikdebatte zu führen. Wäre aber vielleicht zu wenig "postmodern", so daß man sich vernünftigerweise auf Kinogeschichtliches beschränken sollte. Aber vielleicht fällt Dir noch etwas ein... Ein Vorschlag wäre, die Billdung eines Abspielrings einmal kurz anzudiskutieren. Im Moment hätte ich für 2008 ein paar Auslandsaufträge, wo mir trotz Bezahlung auch die eine oder andere Austauschkopie angeboten wurde, sofern wir in Dtl. ein Festival veranstalteten. Die Offerte stößt bei mir durchaus auf Sympathie - es kämen evtl. ein paar englische Kopien und osteuropäische Raritäten in unmittelbare Reichweite die thematisch ganz neu vermarktbar wären. Wäre wirklich schön, wenn Du ein paar Fotos oder Informationen ins Netz bringen könntest, welche Bildwände und Publika in Deinem Umfeld zur Verfügung stünden? Ich glaube fest an München - eine Stadt der traditionellen Film- und Kinotechnik. Übrigens herzlichen Glückwunsch zur Eröffnung der Filmausstellung im Technikmuseum! :) -
Wer ist wir? [...] Realität, ade. Erstens: Bad Soden hat knapp 22.000 Einwohner, die wohnen schon in einem Radius von 200 Metern rund um Zeughaus und Urania. Zweitens: Urania und Zeughaus sind hochsubventionierte Häuser und haben dadurch ganz andere Möglichkeiten. preston sturges hat folgendes geschrieben: Nein, nein, Mr. Sturges, das stimmt immer alles, was man so hört. Neulich ist zum Beispiel ein Ufo runtergegangen, ganz hier in der Nähe. Das stimmt, denn man hat es mir vertraulich erzählt. Also etwas mehr Vertrauen bitte, Mr. Sturges. Eine Co-Veranstaltung, d.h. von SDK/IFB und von mir. Wirklich so schwer zu verstehen, lieber Mr. Brillo? URANIA wird seit Jahren nicht mehr subventioniert, ZEUGHAUS ja. Im Umkreis von 200 Metern übrigens entweder nur Wasser oder abends unbeseelte Büro- und Universitätsgebäude. Und einen Vergleich guter (oder viel zu weniger) Besucherzahlen hatte doch @preston sturges zuerst hier angestrengt - mit Seitenhieb auf Neueinsteiger (potentieller Konkurrent für ihn). Somit mochte ich ihn gern zurückschubsen in seiner seiner "Welt-Entertainer-Rolle" - mit allemal einer Handvoll Gästen per screening. Trotz eines recht schönen Kinos - ist's auch bei ihm verbesserungsbedürftig. Die Cannes-Vorstellung PLAYTIME hat auch nicht er gemacht. Sie tournierte durch Europa und hatte auch an der Spree vor 3 Jahren ausverkaufte Vorstellungen, abgesehen von der älteren Fassung, die wir in den 90's spielten: bei vollem Haus. :wink: Gar nichts ist bedauerlich!
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Die nächsten 2 digital: F.F.Coppola und S.Soderberg
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Es handelt sich immerhin um eine aufs schnelle Geschäft zielende Industrie, weniger um sensibles Künstlertum in autonomer Abgeschiedenheit, von der wir hier reden. Das Anzweifeln derselben ist so legitim wir das Mißtrauen gegen Politiker und Geschäftsleute. Die Kritik in der Wahl der formalen Mittel und inhaltlichen Ausrichtung eben so. Da anderenorts bereits das Argument des Arbeitsplatzerhalts der Filmvorführerbranche von Digitalbefürwortern abgelehnt wurde, weil solche Hemmnisse real existierende Umbrüche (in Gesellschaft und Technik) nicht mehr repräsentierten, so kann nicht auf einem Umweg "von hinten" herum plötzlich das Arbeitsplatzargument wieder befürwortet werden, sobald einige digital Produzierende einmal einen Erfolg lancierten. Die Fragen werden interessanter, wenn es hiesse: für wen wird produziert, aus welchem Anlaß, auf welcher Vertriebsgrundlage, mit welchem Weltbild oder Kunstverständnis, mit welchem Verständnis handwerklichen Gestaltungswillens und mit welcher kulturhistorischen NACHHALTIGKEIT. Und wenn selbst kritische Gemüter sich vor THE GODFATHER und APOCALYPSE NOW verbeugen, neige ich zur Reserviertheit. Bei aller formalen, aufmerksamkeitsheischenden Brillanz waren beide Filme dürftige Verhandlungen der Zeitgeschichte. GODFATHER im Grunde Mafia-Operette (schärfte mir ein druchweg filmbegeisterter Politikprofessor einmal ein), und APOCALYPSE NOW ein Drogen-Exzess, der formale Spielereien an "Kriegsfestivitäten" reihte und leider weder J. Conrad, noch den Vietnam-Krieg, noch die Psyche des US-Marines oder die "Grausamkeiten" des Krieges" beleuchten" konnte. (Trotz oder auch wegen einer markanten Brando-"Show") Kameramann Storaro filmte später auf 65mm, aber auch auf 24p HD - und sollte daher ebenfalls in den hiesigen Post mit "News aus der Filmbranche" nicht allein schon deswegen als alleiniger Digitalfilmer ausgerufen werden - zumal alle Kameraleute irgendwann für's Fernsehen arbeiteten. Mr. Soderbergh kann ja gerne den 4k-Workflow beschreiten, was ihn in Anbetracht des Kaufpreisese der Kamera auch nicht sonderlich weh tut. Ein Gütesiegel für das Endprodukt ist es einstweilen wohl nicht, oder? Mein Lieblingsfilm von Soderbergh: SEX LÜGEN UND VIDEO. Der war ehrlich. :lol: -
Gut, daß Sie so perfekt in allem sind. :)
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Das ist wirklich so vorgekommen: bei PORGY AND BESS hatten wir 1074 Besucher, bei LAWRENCE OF ARABIA 560, bei MY FAIR LADY aber leider nur etwa 150 - jeweils in Berlin. (Es gab aber auch hier schon 20-Besucher-Vorstellungen in anderen 70mm-Häusern, die evt. unzureichend Werbung betrieben, mit denen ich aber nichts zu tun hatte.) Die auswärtigen Einsätze habe ich nicht immer notiert. Was gibt's daran also zu lachen?
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Moment mal: Sie haben dem neuen Kollegen attestiert, zu wenig Besucher zu haben. Dabei hatten Sie tlws. viel weniger. Damit haben Sie wohl das Problem, oder? Zur Ermutigung: Keinesfalls das, was Sie mit Realität verbinden: das kommunale ZEUGHAUS KINO UNTER DEN LINDEN sowie die URANIA (Berlin) haben beim Repertoire dreistellige Besucherzahlen. (Ich hatte auch ein einziges mal eine vierstellige Zahl)
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Die nächsten 2 digital: F.F.Coppola und S.Soderberg
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Wie bitte? Jetzt ist RED eine 35mm-Kamera? Schlafen Sie sich mal richtig aus - Sie sind ja mit den Nerven völlig runter. -
Fakten. Nicht so empfindlich gleich wieder @preston. Das Wahre und Gute wächst langsam heran, die Früchte aber wirken um so nachhaltiger. :wink:
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Fakten, die von den Stammgästen kommen - allerdings auch filmabhängig. Wie so alles im Business.
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Die nächsten 2 digital: F.F.Coppola und S.Soderberg
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Coppola hat als einer der ersten mit elektronischer Produkton begonnen (Zoetrope, ONE FROM THE HEART [1980], seinerzeit aber eine ineffiziente Produktionsweise). Von Soderbergh (OCEANS 13) erwarte ich visuell nichts Positives mehr, ist jedoch pers. ästhetischer Geschmack. Also nicht all zu gross offenbar, der Ansturm auf die (neben der Dalsa Origin) derzeit beste Digitalkamera. Hätte da mehr erwartet. -
70 mm Projektion in Filmtheater in Deutschland
cinerama antwortete auf filmempire's Thema in Nostalgie
Vor zwei Jahren war ich m CITY und sprach auch mit einem Deiner erfreulicherweise 60er Jahre/WideScreen-erfahrenden Kollegen. Ein anderer war seinerzeit krank, wohnte aber quasi im Nebenhaus: ihn hätte ich gern einmal wegen zeitgenössischen Dokumentationsmaterials angesprochen (sein Adresse leider abhanden gekommen). Wenn Du das ernstlich durchziehen willst - und München hätte einen guten Einzugsbereich und etliche Fans vorort - so wird man mit allen ausgestatteten Häusern sprechen müssen. Zugunsten des MATHÄSER: dort bestand durchaus kürzlich die Absicht, solche Reihen zu veranstalten, ich war selbst angenehm überrascht. CINEMA (spielte in den 1980er Jahren WEST SIDE STORY) hatte vor ein paar Jahren seine DP 75 leider zugunsten von DLP ausgebaut, Buchwald betrieb aber immerhin die Imax-Kinos, was man ihm hoch anrechnen sollte. Im FORUM DER TECHNIK war ich zur Auktion des Inventars nach Insolvenz des Vorbetreibers (die bereits an einer Reihe arbeiteten und mich anschrieben). Schade. Freute mich auf den Nachbetreiber, aber leider waren die Anlagen weg und man wollte schliesslich mit neuzeitlicher Technik-PR (DLP) auf einen neuen Markt vorstossen. MUSEUMSLICHTSPIELE hatten wohl mehrere DP 70 und spielten in den 1980er Jahren regelmässig BEN HUR (als die Kopie farblich noch besser erhalten war)! Im ATLANTIS war ich leider nie, aber dort soll HAMLET 1997 gelaufen sein. Welche Krümmung und Breite (Seitenverhältnis) der Bildwand wäre dort gegeben? Könntest Du evt. Bilder der Münchner 70mm-Kinos hier gelegentlich vorstellen??? Wäre grossartig! Zuguterletzt: eine Abspielkette bilden, dabei auch in Bad Soden vorfühlen, die sich ja jüngst in die Materie einarbeiten, auch in Hamburg die Fühler ausstrecken, vielleicht auch nach Essen, Hannover u.a. den Blick lenken sowie noch nicht angesprochene Mitstreiter ansprechen und auch die Berliner (einige mit dem Münchner CITY verbunden) nicht ganz vergessen. Und auch in einigen Häusern, die man böse findet, gibt es immer wieder überraschenderweise Protagonisten, die eine solche Reihe voranbringen würden, währenddessen leider die "Guten" nicht richtig aus der Reserve kommen. Vielleicht wäre die Projektionscrew im CinemaxX Dammtor in Hamburg oder im dortigen GRINDEL einen Anruf wert, und auch lokale Festival-Betreiber landesweit für eine solche Retrospektive zu begeistern? :wink: (Der Slogan "ein hübsches Nichts" ist aus DIAMONDS ARE FOREVER?) -
Na ja, bei Ihnen sind es bei den meisten Vorstellungen übers Jahr aber noch weniger Besucher, @preston. Bin zuversichtlich, daß Bad Soden weitermacht, und immer könnte ja aus DIE HARD 1 und 2 eine Dauerrepise werden, wobei die Leihmiete sinken dürfte. Beständige Wiederholung wird gewiss die Neugierde verstärken, sobald das Event regelmässiger annonciert wird und der Konsument darauf hingestossen wird, diese Besonderheit nicht zu verabsäumen! Viel Glück also, schon als Anerkennung des liebevollen Aufwandes beim Aufbau einer solchen Anlage, die echt Arbeit ohne Ende macht. :)
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70 mm Projektion in Filmtheater in Deutschland
cinerama antwortete auf filmempire's Thema in Nostalgie
Machst Du nun was in München, und war das nur ein Schnapsidee? Denke schon, daß sich in dieser Stadt eine Lobby zusammenfindet (per PN könnte ich Dir evt. weiterhelfen): es gibt auch weitere Kinos dort, deren Name hier noch gar nicht gefallen ist, die sich ausserdem dafür ganz gut eignen. Aber da müßtest Du Dich richtig reinknien: mit einfach mal scherzweise einen Film bestellen und den Chef für einmal sonntags vormittag "überreden" ist es noch nicht getan. Sammle mal aktiv die Mitstreiter an der Isar, dann wird das schon und es kommen auch noch ausserhalb welche dazu, wie die positive Erfahrung zeigt!! :) -
Sony führt neue SXRD-Projektoren für 4K-D-Cinema ein
cinerama antwortete auf 3dcg's Thema in Digitale Projektion
Da wird NAB eher in anderen Sparten Absatzmärkte suchen müssen: vielleicht in Large-Format-Kinos und Sportststadien, wo sich der Aufwand auch lohnt. Sinnlos ist eine erhöhte Auflösung keineswegs, da, wie oben erwähnt, auch die Filmhersteller nachwievor 65mm-Produktion anbieten können, die auch höchst vorteilhaft ausfiele. Als "Hirnwichserei" also (mein neues Lieblingswort, allerdings eher in bezug auf die Desorientierung und Verunsicherung der Kinobranche) betrachte ich den 2k-Teil-Roll-out in U, S and America. Auch wenn die virtual print fee dort die Risiken minimiert, so hat man sich doch ein entwicklungs-unfähiges Verfahren ins Haus gestellt. Derzeit bringt Runco den RS 1110 auf den Markt und wirbt im Home Cinema mit vollster HDTV-Aufläsung. D.h.: auch bei Scope-Intermediates (CASINO ROYALE als Bespiel hervorgehoben) wird das volle 16 : 9-Panel gefüllt und fakultativ mit einem Anamorphoten projiziert. Fazit: Bild ist zwar stärker kompressionsbehaftet als bei JPEG 2000 DC, aber nativ im Home Cinema mehr Bildauflösung als Digital-Scope-Projektion in den Kinos, die mit Letterbox fahren: 817 x 1920 pix. Derzeit scheint auch der SXRD-4k-Roll-out ebenfalls nicht in die Gänge zu kommen: http://www.digitalproduction.com/dp/new...=4192&NS=1 . Im Mai 2007 seien in Kinos, Studios und Produktionseinrichtungen lediglich 34 4k-Sony-Projektoren gezählt worden - vielleicht mittlerweile etwas mehr. Der 4k-Erstling R 110 kränkelte bekanntlich an Kontrastmangel und Helligkeit (bei 8 Meter Bildbreite "finito"), sodaß das Nachfolgemodell diesen Lapsus erst einmal ausbügeln hätte, um DLP aus dem Feld zu schlagen und das in der Vergangenheit als kontrastschwach verrufene LCOS salonfähig zu machen. Bei aller Zukunftsbegeisterung also seitens der Freunde der digitalen Perfektion würde ich aber dafür werben wollen, nicht ganz die derzeitige Filmbandprojektion zu vernachlässigen. Seit Mitte der 80er/Anfang der 90er Jahre hörte man vom Tod des fotochemischen Film und einer rundum vollendeten digitalen Produktionstechnik. Was leider auch verleitet zur Verachtung des bestehenden Standards, die man loswerden wollte. Die Folgen dieser Denkweise wären aber zu überdenken. Es spricht wohl weiterhin nichts gegen Filmdrehs auf 35mm, ein Einscannen auf 6k und Ausbelichten bei 4k (CASINO ROYALE u.a.), die der 35mm-Kopie zugute kamen. Ironie der Geschichte: Mit Technik des 19. Jhds. also wäre nachwievor ein hochwertiges Filmband projizierbar, das an Kontrast und Auflösung keinem der digitalen Projektionsverfahren hinterherzuhinken bräuchte und keinerlei Investitionen auf Seiten der Kinobetreiber bedürfte. Oder auch anders betrachtet und formuliert: folgt man der Denkweise, daß 2011 komplett alle Weltkinos "digital umgestellt" seien und prosperierten wie nie zuvor in der Lichtspielgeschichte [ironische Einfügung von mir], so macht es dennoch Sinn, die nächsten vier Jahre, wo ja irgendwie weitergespielt werden muß, das Publikum glücklich zu machen, in dem man bessere Filmkopien einfordert, und indem die Theaterverbände die Produzenten um höchstaulösende Digital Intermediates bitten, von denen bessere 35mm Dups hergestellt werden können. Was ich für ganz schädlich halte: sich seit Jahren (!) zurückzulehnen, auf das Ende des Filmbandes zu stieren, allen Roll-out-Versprechen blindlinks zu vertrauen und dabei Folgendes zu vernachlässigen: Pflege und Aufwertung des bestehenden Standards sowie das Einklagen in Schärfe und Kontrast verbesserter Filmkopien über die Verleiher. Man setzt schließlich nicht einfach eine Branche "auf Eis" (das geschieht leider seit den Roll-out-Versprechen seit 1999) und läßt den Ist-Zustand herabwirtschaften, um dann (2010? Oder später?) "richtig" zu investieren. Weder die durch 2k D.I.s sowie Massenkopierung verschlechterten 35mm-Kopien der letzten Jahre, noch die Heilsversprechen vom 2k-Digital Cinema als endgültigen Standard oder gar die "Zukunft des Kinos" scheinen geeignet, um eine Rückkehr des Publikums vom Home Cinema in die Kinos zu inspirieren. :? -
Oh, die Lage des BWR wechstelte 1962 entschieden in die Horizontale: zwei gewaltige Bildwerfer DP 70 mit Mole Super Sventy-Lampenhäusern wirkten dennoch zierlich, wenn man danebenstehend Betreiber Krüger sich positionieren sah: ein Riese an Statur (wogegen unser Jonigkeit fast "untersetzt" wirkt). :lol: (Grösser war nur der Bond-Bösewicht-"Beisser" Richard Kiel, anekdotisch bemerkt). Der Link ist zum Einstieg der Spreekinos ganz gut geeignet. Arbeite im Moment an der Neuversion: Erfassung sämtlicher Spree-Kinos und Spielpläne seit 1895 (Dokumente zum Tausch willkommen!). Einige BWRs in Altpalästen hingen direkt an der Decke inmitten des Saals, aber wie die Steilprojektionen gelöst wurden, entzieht sich meiner Kenntnis. Die EX für Steilprojektion kam ja erst Ende den 1950er Jahre sporadisch in Mode. :wink:
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70 mm Projektion in Filmtheater in Deutschland
cinerama antwortete auf filmempire's Thema in Nostalgie
Also Ende der 80er Jahre bei Beate Uhse überwiegend Triacetat wie in anderen Kinos auch. Du meinst sicher 8-perf. und IMAX 15 perf. ... Wie geschrieben "> 5-perf" = grösser als 5-Perforationsschritt, d.h. nicht nur 8-perf und 15-perf. :wink: -
70 mm Projektion in Filmtheater in Deutschland
cinerama antwortete auf filmempire's Thema in Nostalgie
Stufenweise Einführung von 35mm-Triacetat seitens Kodak ab 1949, 1952 endgültige Ablösung des Nitrofilm für Negativ- und Positivmaterial. Academy Award für Kodak 1950. Verbot von Nitrofilm (bis auf Ausnahmen) in Westdeutschland ab 1955. Polyester-Material für 70mm bereits Anfang der 1960er Jahre angetestet. In den 1990er Jahren Dutzende an 70mm-Polyester-Titeln im anglo-amerikanischen Verleih, auch wenn Lesern des Forums, die 70mm erst seit 2003 (im Zuge der Aktivität von Mr. @sturges) kennenlernten, das Material nur bei den Revivals und Restaurationen bekannt ist. Auch 70mm mit CDS war m.W. auf Polyester-Material, als ich das Material mal Anfang der 1990er Jahre im Kinepolis in Brüssel in der Hand hielt. Und früher noch bei den Large Formats > 5-perf., die in Anbetracht des Schaltschritts auf Triacetat nur geringe Überlebenschanchen gehabt hätten. -
Sachlich-elegant präsentierte sich 1928 die Fassade des neuen TITANIA PALAST-Kinos in der berliner Schloßstrasse, der einen 2071-Plätze Saal beherbergte, im "Dritten Reich" auch NS-Propagandafilme zeigte (Hitlers erklärtes Lieblingskino), schließlich 1961 auf Todd-AO umgebaut wurde, aber leider 1965 seinen gemischten Spielbetrieb aufgab (nachdem in der City-West zwei Großkinos im Bau waren, die wiederum 2006 abgerissen wurden). Einige Jahre nach der TITANIA-Schließung erfolgten Entkernungen für verschiedene Geschäfte und auch eine Probebühne fand dort Platz. Erst 1995 wurden dort wieder Kinos eingebaut. Seit dem Auszug des Schuhgeschäfts im Sommer 2007 wird dort von Star-Architekt Tchoban (Cubix-Kino am Alexanderplatz; Saturn als Ersatz für Royal-Palast im Europcenter; Aquadom Unter den Linden) ein neues Zwerg-Kaufhaus implantiert und die Fassade saniert. Gleichzeitig wird der Kinokomplex (neu eröffnet 1995 mit fünf Sälen) um zwei weitere Säle erweitert, die - zusätzlich zum Mainstream der bisherigen fünf Kinos - auch ein Arthouse-Konzept aufgreifen werden. Ein Bericht des "Tagesspiegel", der auch Stellung zum Umbau des ZOO PALAST-Kinocenters nimmt: http://www.tagesspiegel.de/berlin/Stadt...25,2332861
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Kurzer Exkurs: Jenseits der Träume vom totalen, indexalisierbaren "Kino" (wir hatten einen Thread über "33k" und die Unendlichkeit von Produktbewerbungen): die Realität der derzeitigen DLP-"Umsteller" zeigt weltweit nur festgezurrte Substandards (auflösungsspezifisch und kontrastbezogen ein unflexibles Projektionsformat!) unterhalb der Güte einer professionellen 35mm-Kopienherstellung, sofern man 35mm bitte auch im Rahmen seiner Prozeßvorschriften verarbeitet. Zur Erinnerung ein spannender Thread vom Dezember: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...66&start=0 Es macht demnach Sinn, wieder auf 35mm zurückzugehen oder diese weltweit infrastrukturell einfach handhabbare KINO-Vertriebsgrundlage zu stärken, auch durch bessere Kopien, sowie künftig vorzugsweise (falls ein Digital Intermediate erforderlich ist) in 4k oder sogar 6k auszubelichten. Damit erübrigt sich auch die üble Digital-Cinema-Praxis der "Letterboxwiedergabe" von nativen Scope-Filmen (oder gar herunterskalierter Panel-Ansteuerungen mit noch weitergehenden Auflösungsverlusten, irgendwie passend zur jeweiligen Hauskaschierung, wenn tatsächlich 1.85 : 1 und 2.39 : 1 traditionell dort auf gleicher Bildhöhe projiziert werden).
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Dreamworks Katzenberg: ab 2009 alle Produktionen digital 3D
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Dreamworks (gerade erst neu aufgeteilt) setzt ebenfalls auf das Home Cinema und brachte sogar schon Filme "direkt" auf den DVD-Markt. Neuerdings fährt Dreamworks einen Schlingerkurs: http://www.heise.de/newsticker/meldung/86308 http://www.heise.de/newsticker/meldung/80383 Wer nun glaubt, hier würden kühne Visionäre für das Kino eine Bresche schlagen (durch einen erzwungenen 3-D-Roll-out), könnte wider Erwarten eine Enttäuschung erleben. Nur eine Vermutung - keine Prognose. -
Einigung im Streit über Kosten der Digitalisierung ... (c't)
cinerama antwortete auf 3dcg's Thema in Digitale Projektion
Haargenau. seit Jahren meine Rede. Und die HDTV-Revolution (sie ist für die Entwicklung des Fernsehens und der Broadcast-Verwertung eine unbestreitbare Revolution, ein echter Quantensprung!) wird viele Locations ("Palast-Kino in Radebeuhl" ist nur ein Anfang dieser neuen Welle) schaffen, die auch den On-Demand-Bezug von Kinopremieren in Anspruch nehmen. Keine Hoffnung für die heutige Betriebsweise: für den Großteil gewerblicher Filmtheater (egal ob Multiplex, Einzelkino, Programm- oder Nachspielkino) der Tod, das Ende der seit den 1910er Jahren sich herausbildenden flächendeckenden Kino-Infrastruktur. Aber auch - um etwas "Positives" entgegenzusetzten: ein Durchbruch für viele unabhänige Filmemacher, Kleinveranstalter und Vereine, die bislang durch das Abspielmonopol der grossen Kinoformate ein ghettoisiertes Dasein führten. Wir werden sehen, was einen wirklichen Surplus an Vielfalt, Lebensqualität und Wahrnehmungsfreude erbringen wird und was nicht. Wer weiß... -
Na, das dürfte sicher lange dauern: 3 Jahre Berufsschule, lese ich gerade, und in vielen Bereichen diplomierte und graduierte Hochschulabsolventen. :wink: Ironie der Geschichte: Herrschte bei den Filmvorführ-Akrobaten eher Fachkräftemangel (weswegen eigentlich der Tarif hätte höher ausfallen müssen), kämen im Falle des (theoretischen, aber nie zum Zuge kommenden totalen) Digital-Cinema-"Roll-outs" hundertausende an Fachkräften der IT-Branche ins Kino geströmt, die sich eine ruhige Kugel verdienen möchten. Diese müssen keine Theater-, filmoptische oder kunden spezifische Kinokenntnis besitzen, denn auch in den Betriebsleiter-Etagen heutiger Multiplexkinos tummeln sich ja die Quereinsteiger aus BWL, Gastronomie, Rechtswissenschaften, Tourismus oder Marketing. Von Film und Kinogeschichte nur geringe Ahnung, aber dafür effiziente Buchhaltertypen. An den sich begeistert weiterbildenden Filmvorführer, der Dank der erhofften Gnade seines Chefs eine Umschulung erfährt, sollte man besser nicht glauben. Und hierbei halte ich es für weitaus realistischer, Schliessungen aufgrund von Insolvenzen infolge der HD-DVD-, Flachbildschirm- und On-Demand-Angebote ins Auge zu fassen. Weniger die unbegründete Panik, schon morgen keine 35mm-Kopie mehr geliefert zu bekommen (im Moment sieht es auch umgekehrt aus: Lieferengpässe beim Digital Cinema), dürfte die Insolvenzschwemme anheizen, sondern höchstwarscheinlich die HD-Freigabe der Industrie für die Consumer-Medien sowie die kommende Aufhebung der Kinofenster. Und diese beiden Faktoren liegen viel näher als die Szenarien, wann ein flächendeckender Roll-out mit 2k-HDTV-Systemen sämtliche Kino beträfe, und welche 35mm-Förderkopien dann evt. gestrichen werden. Das ist die Realität von morgen, währenddessen der "Roll-out" eine Diskussion von übermorgen ist, obwohl im Moment niemand weiß, wann und ob übermorgen sein wird, da das Kino erst neu erfunden werden müsste. :roll:
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Hast Du je in Filmbetrieben gearbeitet, @laserhotline, oder woher entspringen Deine überflüssigen Posts zum D-Cinema? :lol:
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Die Darstellung des naturgebenen Wandels, der Anpassung, der längst erfolgten Umstellung , aber auch der möglichen Weiterbeschäftigung der auf 35mm-Handling geschulten Vorführer hat mich nicht so ganz überzeugt. :wink: Umstellen, lebenslanges Lernen und das Mit-der-Zeit-gehen sind selbstverständlich Gesetzmässigkeiten des Lebens - das bedarf keiner Diskussionen... Nur: die Ankopplung des Kinos an den global zeitgleichen HDTV-(Premieren)-Vertrieb erspart zwar der produzierenden Industrie gesonderte Investitionen in theaterbasierte Vergnügungsstätten, wird aber genau aus diesem Grunde die theaterbasierte Branche als Investitionsgrösse entwerten. Daher erscheint es mir sehr gewagt, längerfristige Arbeitsplatzgarantien für Kinomitarbeiter abzugeben, deren Aufgaben eigentlich durch eine externen Veranstaltungstechniker und/oder IT-Techniker übernommen werden müssten, da diese jahrelang hierfür ausgebildet worden sind. Nichts bitte gegen IT-Techniker und hoch kompetente Gewerbe und Berufe! Aber eine solche technologische und programmatische Gleichschaltung zum HDTV-Vertrieb macht die Theaterbranche und die darin tätigen Projektionsmitarbeiter und Disponenten vollkommen überflüssig. Was bitte nicht als Postulat mißzuverstehen ist, alle Berufe für alle Zeiten künstlich aufrechtzuerhalten. Dieser Angriff klingt zwar überzogen, aber er war es mir wert, um aufzuzeigen, wohin eine Verbilligung und Austauschbarkeit der Projektionsware Kinodarbietung führen dürfte: zum Anschluß ans Fernsehen und ans Home Cinema und zwangsläufig zur weitgehenden Auflösung dieser Branche. Unverhohlende Unterwerfung, anstelle "echter" technologischer und ökonomischer FILMTHEATER-Innovation verbindet sich mit dem Begriff des sog. "Roll-out". :idea: