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Holger Drosdeck

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Alle erstellten Inhalte von Holger Drosdeck

  1. Also dieser Cinevator five muss der Produktbeschreibung auf der Webseite nach ein Hammer-Teil sein. Das wusste ich noch gar nicht, dass es Filmbelichter gibt, die direkt auf Printfilm ausbelichten können, ohne Internegativ. In der Liste "cinevator worldwide" kann man allerdings in der Tat auch sehen, dass es kein Exemplar davon in einem deutschen Filmkopierwerk gibt, nur in anderen Ländern. Naja, für den Kino-Bereich würde es dann ja offenbar zukünftig auch nicht mehr gebraucht, wenn in Kinos in Zukunft sowieso nur noch gebeamte Videos und keine Filme mehr gespielt werden. Aber wenn es für den Amateur-, sprich Schmalfilmer-Bereich so einen Cinevator als unkomplizierten Ausbelichter auf 16 mm- und Super 8-Film gäbe, das wäre ein Ding. Dann könnte man damit endlich wieder Super 8-Kopien von Filmen mit vertretbarem Aufwand herstellen, da würden sich viele Enthusiasten darüber freuen. Aber das Gerät gibt es wie es aussieht nur für 35 mm, Schade.
  2. Also, offiziell hat Fujifilm jetzt Mitte Juli 2013 das Produktionsende von insgesamt vier Filmen mitgeteilt, aber der Velvia 50 ist da nicht dabei. Die Abkündigungen beziehen sich natürlich generell erst einmal auf Fotofilme der Standbildfotografie in den Formaten 135 und 120, aber das würde ja dann auch für Widerolls gelten. Und zwar betrifft es neben dem SW-Film Neopan 400 auch die beiden Farbnegativfilme Superia 400 und Reala 100. Bezüglich Farbumkehrmaterial wurde die Produktion des Provia 400 X beendet, des letzten am Markt erhältlichen 400er-Diafilms. Aber der Provia 400 X stand ja nun bezüglich einer Konfektionierung als Laufbildfilm niemals zur Debatte. Zumindest offiziell ist der Velvia 50 also bei den jüngsten Fujifilm-Abkündigungen nicht mit dabei. Quelle meiner Info: http://www.fotocommunity.de/forum/analoge-fotografie/fuji-stellt-4-filme-ein VG Holger
  3. Ich hatte die "schmalfilm" erst seit 2011, nun ist sie Geschichte. Ich gehörte gerade mal rund zwei Jahre zu den Lesern. Ich hätte Interesse an älteren Ausgaben. Bitte Angebot per Mail an holger.drosdeck [ät] gmx.de. Vielen Dank! VG Holger
  4. Der Fuji Provia 100 F wäre ein Traum als Super 8! In der KB-Fotografie nutze ich seit der Einstellung des Kodak Elitechrome 100 Ende 2011 ausschließlich den Fuji Provia 100 und war sofort beim ersten Film begeistert von dessen Schärfe, Feinkörnigkeit und Farbneutralität, insbesondere auch bei Hauttönen. Wenn sich Herr Wittner entscheiden könnte, den in S8 zu konfektionieren, würde ich den auch gern in S8 kaufen. Das Fuji-Diafilmmaterial ist doch auch auf Acetat-Basis, so dass man es bei S8-Verwendung weiterhin auch nass kleben kann, oder? VG Holger
  5. Das ist ja eben genau DAS, was hier im Forum offenbar keiner genau weiß: Wann wurde bei Agfa die Produktion bzw. die Entwicklung des Moviechrome 40 wirklich eingestellt? Genau diese Frage hatte ich erst neulich auch in diesem Forum gestellt, an anderer Stelle, aber keine wirkliche Antwort bekommen. Offenbar ist dies eben schlichtweg nicht mehr bekannt. Bei solchen Themen schreibt eben kein Historiker die Geschichte mit, wenn sie gerade passiert. Bezüglich der Entwicklungseinstellung habe ich schon an verschiedenen Stellen im Netz gelesen: 1995 und auch schon 1996. Wenn die letzten Kassetten wirklich 1994 produziert wurden, wie zumeist zu lesen ist, und wenn man unterstellt, dass die Kassetten ein MHD von wenigstens 2 Jahren nach Produktion gehabt haben, dann würde eine Entwicklungseinstellung durch Agfa schon 1995 bedeuten, dass die letzten (kostenlosen und typgerechten) Entwicklungen von Agfa in der Tat noch vor dem Ablaufdatum der neuesten Kassetten gelegen haben müssten, so wie später wohl bei Kodak. Nur, wenn die Entwicklung bis 1996 gegangen wäre, könnte es sein, dass sich der Hersteller Agfa da wenigstens an seine eigenen MHD gehalten hat. VG Holger
  6. Und noch 'ne Ergänzung: Auch habe ich in diesem Forum erst kürzlich gelesen, dass es bei alten Filmen mit das Wichtigste sei, dass die Filmkassette noch in der original-eingeschweißten Schutzfolie ist. Nun, der von mir im März dieses Jahres verwendete Agfa Moviechrome 40 der letzten Generation (in meinem Bild Sorte E, bis 1994) war nicht mehr eingeschweißt, als ich ihn Anfang dieses Jahres kaufte. Er hatte gar keine Verpackung mehr, nur die nackte Filmkassette. Ich hatte mich schon auf schlimmste Ergebnisse eingestellt, aber ausgerechnet dieser Film wurde wie beschrieben sogar ziemlich gut. Es gilt bei solchen alten Filmen also wohl wirklich: "You never know...". Und das kann einen im positiven wie im negativen Sinne überraschen. Insofern muss man halt echt sagen: Ein "Ersatz" für neues Filmmaterial können solche alten "Schinken" auf keinen Fall sein. Höchstens mal zur "Beimischung" mit, aus "Lifestyle"-Gründen. Aber Super 8 ist in unserer heutigen Zeit ja eigentlich immer "Lifestyle". VG Holger
  7. Naja, also mal Eins nach dem Anderen. Hier wäre hinzuzufügen bzw. zu korrigieren: 1. Wenn ich was ins Forum schreibe, dann beanspruche ich nicht für mich, dass die Aussagen von mir die einzige Wahrheit und der "Stein der Weisen" seien. Ich bin kein Super 8-"Guru" wie Friedemann oder andere, ich bin ein Amateur und eher ein "typischer User", wie man es heute im PC-Alter ausdrücken würde. Allerdings ein sehr interessierter "User". 2. In meinem o.g. Beitrag kann ich keine Fehler entdecken, denn: - Die Zeiträume in meinem Bild sind in der Tat die Produktionszeiträume dieser Filme und nicht die Haltbarkeitsdaten! Von den weiß-blauen Filmen (Sorte D) habe ich auch welche, die bis 1991 offiziell haltbar waren. Produziert wurden die trotzdem nur bis 1989. Der gestern von mir verfilmte Film der Sorte C ist bis 1989 offiziell haltbar gewesen, dennoch muss er 1986 produziert worden sein. Also. - Ich habe an keiner Stelle geschrieben "die und die Sorte ist (definitiv) die Beste/die Haltbarste". Ich habe erwähnt, dass ich an dieser oder jener Stelle im Netz (z.B. Wikipedia, dieses Forum) diese oder jene Aussagen/Erfahrungen anderer Nutzer zur Haltbarkeit dieser Filme gelesen habe. Also habe ich andere Quellen zitiert, was dort steht. Lediglich bei den von mir schon verwendeten Filme habe ich geschrieben, welche Ergebnisse konkret diese Exemplare der Filme ergeben haben. Insofern waren auch das keine Falschinformationen. Was den Umstand angeht, dass es immer auf die Lagerung der Filme ankommen würde, so ist dies sicherlich nicht in Zweifel zu ziehen. Doch wenn man nicht verbindlich weiß, dass so ein alter Filme 20 bis 25 Jahre wirklich ununterbrochen gekühlt oder gar tiefgekühlt gelagert gewesen ist, was nützt einem die Erkenntnis der Wichtigkeit der Lagerbedingungen dann schon? Wenn man nicht gerade selbst einen solchen Film vor 25 Jahren gekauft hat und ihn selbst seither tiefgekühlt gelagert hat, sondern wenn man den Film heutzutage von Dritten erwirbt, dann kann man wohl eher kaum davon ausgehen, dass ein solcher Film ein Vierteljahrhundert unter Optimal- oder gar Idealbedingungen gelagert wurde. Ich denke, auf Ebay oder von ähnlichen Quellen erworbene Filme muss man wohl immer unter dem Blinkwinkel betrachten, dass diese mit größter Wahrscheinlichkeit von "Otto-Normal-Verbrauchern" bei Zimmertemperatur gelagert wurden und daher heute nur noch sehr eingeschränkte Ergebnisse liefern. Z.B. die von mir Beschriebenen. Und was das "Tatmotiv" angeht, überhaupt solche alten Filme zu verwenden, so gibt es da durchaus auch Gründe, die außerhalb des Interesses liegen, gerne selbst Filme zu entwickeln. Diese Motive sind z.B.: 1. Man möchte einfach jetzt "im Nachhinein" noch an etwas Schmalfilm-Geschichte "teilnehmen" und einfach auch mal "der Vollständigkeit halber" Filmsorten verfilmt haben, die weit vor der eigenen Schmalfilmzeit lagen. Klingt vielleicht bissel "abstrakt" so eine Verhaltsweise, aber hat für mich auf jeden Fall seinen Reiz. 2. Es ist vom "Lebensgefühl" her einfach irgendwie "crazy" mit so alten Filmen zu drehen. 3. Selbst wenn man fremdentwickeln lässt: Die 35 bis 40 Euro, die das dann Summa Summarum kostet (zirka 1 bis 5 Euro der alte Film, zirka 35 Euro die Entwicklung inkl. aller Nebenkosten) könnten in Zukunft quasi "günstig" sein. Zumindest, wenn die letzten lieferbaren Kodak- oder Fuji-Neufilmsorten neuerdings auf rund 33 Euro ohne Entwicklung gestiegen sind, bestimmt in den kommenden Wochen auch noch auf über 50 Euro steigen werden und die Entwicklungskosten bei um die 20 Euro liegen, dann kommt man ja in Kürze inklusive Entwicklung bestimmt auf um die 70 Euro pro neuem Film. Da sind dann rund 35 bis 40 Euro für einen Altfilm zukünftig durchaus auch mal eine Überlegung rein aus finanziellen Gründen Wert. 4. Es gibt keine fabrikneuen Livesound-Filme mehr. Ich persönlich möchte wenigstens ein Mal im Leben auch mit Livesound-Filmen gefilmt haben, um auch dies einmal erlebt zu haben. Hier muss man dann bei den Filmen also definitiv auf "Gebrauchtmaterial" ;-) von "Anno-dazu-mal" zurückgreifen, möge es in der Bildqualität werden, wie es halt ist. Quasi nach dem Motto: Hauptsache, man hat mal Livesound-gefilmt, wenn man es bisher noch niemals hat. (In diesem Zusammenhang: Schade, dass der Versuch 2011/2012 der Tonfilmkassetten mit dem Ektachrome 100 D von diesem Mann aus Spanien [Name gerade vergessen, ich müsste erst nachgucken] gescheitert ist. DAS wäre 'n Ding gewesen, wenn das geklappt hätte. Aber inzwischen hat sich das ja sowieso erledigt, wenn es den E 100D nicht mal mehr als Stummfilm gibt...) So, und weil das Bild mit den Kassetten so gut gefallen hatte, kommt hier jetzt mal noch eins mit Sound-Kassetten, wenngleich kein so schön Chronologisches wie das Foto mit den Stummfilmkassetten. VG Holger
  8. Also, was den Agfachrome 40 mit der bunten Verpackung (bis 1982, auf unten stehendem Bild die Packung "A") angeht, so habe ich selbst so einen Film noch niemals verbraucht. Und wenn man bedenkt, dass diese Filme inzwischen in jedem Falle deutlich älter als 30 Jahre alt sind, dürfte da wohl auch kaum mehr was Brauchbares raus kommen. Der (äußerst sehenswerte, mithin oskarreife) :mrgreen: Film "IdiotenGarten", welcher in obigem Posting zu YouTube verlinkt ist, ist zwar mit Filmmaterial von 1977 gedreht, wurde aber im Jahr 2000 belichtet und entwickelt. Das ist inzwischen auch schon wieder 13 Jahre her und das Filmmaterial von 1977 war damals also "nur" 23 Jahre alt. Ob es heute, im Alter von 36 Jahren immer noch funktionieren würde, ist sicherlich fraglich. In der "schmalfilm" hat Daggi Brundert 2011 oder 2012 einmal geschrieben, bei diesen ganz alten Agfachrome kämen heutzutage in der E6-Entwicklung nur noch bunte Farbflecken auf dem Film raus. Aber wirkliche eigene Erfahrungen habe konkret ich persönlich damit noch nicht gemacht. Was die roten Schachteln angeht, so wäre hier die Frage, welche Sorte genau damit gemeint ist. Meinst Du damit die Sorte "B" auf obigem Bild (1982 - 1986) oder meinst Du die Sorte "C" (nur 1986)? Was die Sorte "B" angeht: Habe ich persönlich auch noch nicht genommen, erscheint mir zu alt. Auf YouTube kann man sich aber ein Digitalisat eines solchen Filmes ansehen, belichtet und entwickelt offenbar so um 2009/2010. Zumindest wurde das Video Anfang 2010 hochgeladen. Wie man erkennen kann, kommt bei so einem Film nichts mehr sonst wie Brauchbares raus: Was die Sorte "C" angeht: Am gestrigen 1. Juli 2013 habe ich erstmals eine solche Kassette belichtet - im Großen Garten in Dresden bei besten Sonnenlicht-Verhältnissen. Die Kassette geht dieser Tage zur Entwicklung zu Frank Bruinsma nach NL, da ich kein Film-Selbstentwickler bin. Wenn ich das Ergebnis des Filmes habe - was sicherlich ein bis drei Monate dauern dürfte - kann ich darüber ja gern berichten, falls von Interesse. Sollte den Film jemand anderes aus dem Forum hier auch entwickeln können und wollen, damit das Testergebnis ggf. zeitiger vorliegt, bitte gerne melden. Auf Wikipedia sowie in diesem Forum habe ich jedenfalls schon mehrfach gelesen, dass diese 1986er Emulsion des Agfa Moviechrome 40 auch heute noch sehr gut zu gebrauchen sein soll, drum habe ich eine solche Packung mal ausprobiert. Und der Vollständigkeit halber: Was die Sorte "D" angeht: Wie bereits neulich in diesem Forum geschrieben, habe ich diese Sorte mal im Januar 2013 ausprobiert, Entwicklung bei Frank. Ergebnis: Ein Lila-blau-rot-rosa-Film. Der Spaß war es auf jeden Fall Wert, aber als echten Farbfilm kann man das kaum mehr bezeichnen. ;-) Was die Sorte "E" angeht: Wie ebenfalls bereits neulich in diesem Forum geschrieben, habe ich diese Sorte erstmals in der "Neuzeit" im März 2013 ausprobiert, Entwicklung auch bei Frank. Ergebnis: Noch ganz gute Farben! Durch die lange Lagerzeit und/oder die (modifizierte) E6-Entwicklung zwar gröberes Korn, als wenn man diesen Film "damals" Anfang der 1990er als Neuware verwendet hat und der Film mit "echter" Agfa-Moviechrome-Chemie entwickelt wurde. Heute weist dieser Film für meinen Geschmack so etwas wie einen maßvollen Retro-Look auf. Aber in der Gesamtbeurteilung für so einen alten Film auf jeden Fall absolut noch brauchbare Farben, Kontraste und Korn. VG Holger
  9. 31 DM für 3 Super 8-Kassetten inkl. Entwicklung - ein Traum. Aber das Thema der Preisexplosion von 100 % auf über 600 % für Super 8-Material in den letzten 25 Jahren hatten wir ja neulich erst hier in einem anderen Thread. Was die Gebrauchsfähigkeit dieser Filme angeht: - Auch nur annäherungsweise normale Farben liefert die "blau-weiße" Generation des Agfa Moviechrome 40 wirklich definitiv nicht mehr. - Mein einziger, bisher verwendeter Film dieser Sorte (Ablaufdatum 1988, blichtet Januar 2013, entwickelt im Anschluss daran) wurde kein Farbfilm in dem Sinne, sondern ein reiner "Lila-rot-blau-Film". - Alle Digitalisate von Neuzeit-Verwendungen dieser "blau-weißen" Generation des Agfa Moviechrome 40, die man auf YouTube anschauen kann, zeigen eben genau dieses Ergebnis ("Lila-rot-blau-Film"). Diese Filme sind also in der Tat nur noch "aus Jux" oder des "special effects" wegen benutzbar, nicht jedoch als normaler Farbfilm. Und wenn man diese Filme nicht selbst entwickelt, sondern bei Frank Bruinsma in den Niederlanden entwickelt LÄSST, so wie ich verfahre, kostet die Entwicklung eines solchen Filmes unterm Strich rund 35 Euro inklusive aller Nebenkosten. Zwar kostet die eigentliche Filmentwicklung netto nur 24 Euro und keine 35 Euro. Aber als Nebenkosten kommt da dann ja erst mal noch das deutsche Porto ins EU-Ausland dazu, dann das niederländische Auslands-Porto für die Rücksendung nach Deutschland und dann noch 21 % niederländische Mehrwertsteuer. Und das ergibt unter'm Strich rund 35 Euro. Plus um die 5 bis 10 Euro, die man für so einen Alt-Film bei Ebay heutzutage durchaus docken kann, kostet ein projektionsfertiger, 25 Jahre alter Agfa Moviechrome 40 durchaus so um die 40 bis 45 Euro pro Kassette. Und das ist preislich durchaus vergleichbar mit dem aktuellen Preisniveau für Super 8-Neuware. :smile: VG Holger
  10. Als Nicht-Ex-West-Berliner würde ich jetzt gern unbedingt noch wissen: Gab es in West-Berlin nur Zustellbezirke, die SO13, SO 36 oder so in der Art hießen? Bei uns, wo ich ursprünglich herkomme, da wachsen die grünen Tomaten nicht an Sträuchern, sondern an 50 m hohen Riesen-Palmen, und die Zustellbezirke hießen nicht SO13 usw., sondern K25, K40, E100D, CK17, UT15, UK17 usw. Und der Schmalfilm war bei uns unperforiert, man musste immer erst eine Packung durchlöcherten Schweizer Käse dazu kaufen und dessen Löcher dann auf den Schmalfilm übertragen, damit selbiger seine Perfo-Löcher bekam. Ich finde es schon beachtenswert, wie es in einem Schmalfilm-Forum irgendwann gar nicht mehr um Schmalfilm, sondern um Zustellbezirke und grüne Tomaten geht. :-) VG Holger
  11. Ja, diesen Gedanken der eigentlich ja bereits bezahlten Entwicklungskosten hatte ich auch schon. Was ich mich in diesem Zusammenhang auch mehrfach gefragt habe, ist: Hätte Kodak eigentlich die Kodachrome-Entwicklung rein juristisch betrachtet einstellen dürfen? Denn mit der bereits bezahlten Entwicklung war Kodak ja eine Leistungsverpflichtung eingegangen, die Kodak dann einfach nicht mehr erfüllte. Wäre dies juristisch überhaupt zulässig gewesen, wenn das mal ein Jurist näher betrachtet hätte? Wo kein Kläger, da kein Richter, ist schon klar. Bei Agfa war es ja einstmals ziemlich eindeutig geregelt: Im Beipackzettel der Agfa Moviechrome 40-Filme stand drauf, dass der Anspruch auf (kostenfreie) Entwicklung nur so lange besteht, wie das Verfallsdatum der Filme ist + 1 Jahr zusätzlich. Danach würde der Agfachrome-Entwicklungs-Service die Filme von der Entwicklung ausschließen. Auch HIER könnte man sich im Zweifelsfalle zwar darüber streiten, ob diese Klausel jemals zulässig war. Denn von der zeitlichen Begrenztheit der kostenfreien Entwicklung erfuhr der Kunde ja erst NACH dem Kauf des Filmes, indem er den Beipackzettel laß. Hingegen VOR dem Kauf des Filmes stand auf der Packung nur: "Entwicklung durch Agfa im Filmpreis eingeschlossen.", ohne zeitliche Begrenzung. Insofern hätte der Kunde ja damals eigentlich ein Recht haben müssen, zeitlich unbegrenzt auf diesen Satz vertrauen zu können. Aber wie dem auch sei: Bei Agfa stand die zeitliche Begrenztheit zumindest auf dem Beipackzettel. Bei Kodak habe ich so etwas noch nicht festgestellt. Wenn Kodak also den Entwicklungsgutschein nicht zeitlich begrenzt hat, so wie Wittner dies heute tat, so lange es dort Filme inkl. Entwicklung gab, dann hätten doch Kodak-Kunden - juristisch korrekt betrachtet - eigentlich auch ein zeitlich unbegrenztes Recht auf die kostenlose Entwicklung haben müssen, oder denke ich da falsch? Falls ich richtig denke, hätte doch Kodak eigentlich - zumindest so lange der Konzern noch nicht insolvent war - die Kodachrome-Entwicklung auch gar nicht einstellen dürfen. Dies ist ein Gedankengang, dessen Richtigkeit oder aber auch Falschheit mich rein pro Form schon längere Zeit mal interessiert hätte. VG Holger
  12. Dass es sich nicht LOHNT, glaube ich ja. Aber was ich - in meiner Eigenart als eindeutiger Nicht-Filmentwicklungsexperte - nicht verstehe, ist: Wenn man aus einem Film mit Herstellungsjahr um 1990, welcher Farbkuppler enthält und in modifiziertem E6-Prozess entwickelt werden kann (Agfa Moviechrome 40, die letzte Emulsionsversion), immer noch ganz brauchbare Ergebnisse heraus bekommt, was ja der Fall ist, wieso sollten denn dann mit einem Kodachrome der Herstellungsjahre zirka 1995 bis 2000, der keine Farbkuppler enthält, keine brauchbaren Ergebnisse mehr zu erzielen sein? Die Farbkuppler, die bei den alten "normalen" Farbfilmen nach rund zwei Jahrzehnten der Überlagerung halt wirklich irgendwann schwächeln, die wären beim K40 doch erst im Entwicklungsbad drinnen. Und die Entwicklerchemie wäre ja neu, wenn man jetzt irgendwelche "Ersatzchemie" hätte. Ist diese Denkweise der falsche Ansatz? Bei mir selbst kommt bezüglich des K40 halt noch der "moralische" Aspekt hinzu, dass ich - mit Unterbrechungen - von 1992 bis 2004 zwar den K40 verwendet habe - aber unbewusst. Ich wusste damals nix von Filmen mit oder ohne Farbkuppler in der Filmemulsion. Der K40 war für mich damals einfach nur "irgendein" Farbfilm wie "jeder andere auch". Ich wusste damals in den 1990er Jahren nur: Analoges Video sieht Scheiße aus und Schmalfilm top - also habe ich immer, wenn es die Kasse hergab, auf Super 8 gefilmt. Dass der Kodachrome ein ganz besonderer Film war und welchen Kultstatus selbiger hatte, das habe ich erst ab Mitte 2011 durch Lesen im Internet gelernt. Und da war es nun gerade zu spät, einen K40 entwickeln lassen zu können. Und da komm' ich net drüber hinweg: Ich habe den K40 zwar im Leben verwendet, aber niemals bewusst. Ich würde - quasi um meinen "inneren Kodachrome-Frieden" finden zu können - gern nochmals mit dem K40 arbeiten. Und jetzt geht das nicht mehr. Und das ist echt schlecht. Die SW-Entwicklung des K40 interessiert mich hingegen nicht. Den ersten und Jahrzehnte lang besten FARB-Film in SW zu verwenden, ist für mich, wie wenn man das schnellste Auto der Welt nur in einer 30 km/h-Zone mit 30 km/h verwenden würde... :-) Wenn man in SW filmen will, gibt es mit Sicherheit Filme, die da die bessere Bildqualität liefern als der K40 in SW. DAFÜR, also für SW, braucht man finde ich in der Tat wirklich keinen K40. VG Holger
  13. Ja, Kodachrome gibt es echt noch massig auf Lager. Deshalb wäre das so wichtig, dass der K25 und der K40 wieder "richtig" entwickelt werden könnten, sprich als Farbumkehrfilme. Bzw. ist es so schlimm, dass dies nicht so ist und wohl auch wirklich nicht mehr in Aussicht steht. Auch bei http://www.processc22.co.uk/ steht zwar seit Ewigkeiten, dass Kodachrome nicht tot sei, sondern nur schlafen würde, aber es tut sich nix. In diesem Zusammenhang übrigens: Ich habe vor zirka zwei Monaten einfach mal spaßeshalber Dwayne's Photo in Parson in den USA angemailt, die ja die letzten Kodachrome-Entwickler weltweit waren. Und habe dort angefragt, ob die sich nicht vorstellen könnten, DOCH nochmals jemals wieder Kodachrome zu entwickeln. Und wenn es 1x im Jahr sei und gegen hohe Preise, oder so. Und ich wollte des Weiteren nochmals explizit aus erster Hand wissen: - ob man das Kodachrome-Entwicklungs-Geschäft eingestellt habe, weil man der Meinung war, es lohne sich nicht mehr, und - ob man die Kodachrome-Entwicklungsmaschinen verschrottet, oder aufgehoben habe. Letztere Frage wurde mir nicht beantwortet, aber man antwortete mir nochmals ganz eindeutig, dass eben wirklich alle Kodachrome-Entwicklungs-Chemikalien verbraucht seien. Kodak hätte diese schon seit 2009 nicht mehr hergestellt, und alle auf Lager bei Dwayne's Photo vorhandenen Kodachrome-Entwicklungs-Chemikalien hätte man bis Ende 2010 aufgebraucht. Bzw. die wirklich letzten, schon nur noch "internen" Kodachrome-Film-Entwicklungen für das Buch "Kodachrome" von dieser einen Hochschule in den USA sind ja erst am 18. Januar 2011 entwickelt worden, aber ich glaube das waren "nur" noch Standfoto-Diafilme und keine Laufbildfilme mehr. Jedenfalls: Explizit DESHALB, weil die Kodachrome-Chemie alle ist, sei es unmöglich, nochmals Kodachrome-Filme in Farbe zu entwickeln, so die weitere Antwort von Dwayne's Photo an mich per Mail vom 23. April dieses Jahres. Nun weiß ich nicht, ob dies ggf. für alle Anderen eine bereits bekannte Information war. Mir selbst war das vor meinem Mailkontakt zu Dwayne's Photo im April dieses Jahres noch nicht so richtig 100%ig klar gewesen, dass explizit die nicht mehr vorhandenen Kodachrome-Entwicklungs-Chemikalien der Grund dafür sind, dass es keine K14-Entwicklung mehr geben kann. Ich hatte vorher immer irgendwie noch so bissel "schwammig" gedacht, es sei zu wenig Profitabilität damit verbunden, zu viel Aufwand usw. usf. Aber so, wenn es wirklich die chemnischen Substanzen nicht mehr gibt, die man dafür braucht, so ist ja wirklich echt das Ende im Gelände. Sprich: Selbst, wenn jemand WOLLTE und den K14-Prozess an sich beherrschen würde, also hinsichtlich der vielen Arbeitsschritte wie die Zwischenbelichtungen usw., selbst dann kann es ohne die Chemie keinen K14-Prozess mehr geben. Das ist das Fatale daran. Ach ja, es ist ein Jammer. VG Holger
  14. Ich danke Euch für die konstruktiven Antworten. Da der Film "Renoir" morgen in Zwickau auf 35 mm läuft, werde ich mir ihn vsl. am morgigen Montag dort im Astoria anschauen (wenn ich nicht wieder Überstunden machen muss). Danke dem "inoffiziellen Informanten" für die PN mit der Info, dass der Film in 35 mm nach Zwickau gekommen ist. (Auf meine offizielle, diesbezügliche Mail-Anfrage im Astoria hatte ich übrigens leider keine Antwort bekommen.) Das Schneeberger Kino kannte ich bisher noch gar nicht. Da werde ich wohl bestimmt auch mal hingehen, so lange dort noch Filme und keine Dateien laufen. Ewig wird das ja sicher auch nicht mehr sein, leider. VG Holger
  15. Ja, genau das habe ich ja heute auch gemacht, und zwar konkret betreffs des Filmes "Renoir", welcher jetzt Ende Juni als "Der besondere Film" laufen soll. Mal gucken, ob auf die Mail-Anfrage eine Antwort kommt, und wenn welche. VG Holger
  16. Danke für die Tipps, vor allem bezüglich "CineExtra" im Astoria Zwickau. Da kann ich ja dort mal wieder echtes Kino gucken. Da mir Blockbuster sowieso nur seltenst zusagen - rein inhaltlich, egal mit welcher Technik sie projiziert werden - ist das ja dann doppelt gut, wenn man einen inhaltlich gehobeneren Film und dann auch noch auf 35 mm angucken kann. Besten Dank für den Tipp. VG Holger
  17. Genau diese Art von Kommentaren meinte ich, wenn ich schrieb, es wäre schön, wenn NUR SACHDIENLICHE Antworten kämen. Aber Internet-Foren sind halt so, egal zu welchem Thema: Es gibt immer irgendwo doofe Kommentare.
  18. Hallo, ich hätte mal die folgende Frage: Weiß jemand, ob es im Bundesland Sachsen bzw. konkret in der Region zwischen Dresden, Chemnitz und Zwickau überhaupt noch irgendwo aktuell ein "richtiges", 35-mm-basiertes Kino gibt? Oder ist hier in "meiner" Region inzwischen alles vollständig digital? Auch Ostthüringen würde ich in diesem Zusammenhang zu meinem "Einzugsbereich" zählen. - In Chemnitz sind alle Kinos bis auf das "Weltecho", was eine Art "unkommerzielles" Independent-Kino ist, digitalisiert (Cinestar, Metropol, Clubkino Siegmar) - In Zwickau das Astoria ist auch digital. - In Aue das Kino auch. - In Freiberg auch. - Greiz in Ostthüringen ist seit März dieses Jahres auch komplett digital. Mit weiteren Kinos kenne ich mich nicht aus. Leider kann man nur auf wenigen Kino-Webseiten nachlesen, ob schon komplett digitalisiert ist, oder ob es noch echten Film gibt. Ich selbst habe stets das analoge, Film-basierte Kino geliebt und würde, so lange es eben noch geht, gern "dort und da" noch in richtige Film-basierte Kinos gehen. Doch leider findet man kaum Infos über den aktuellen Status von konkreten, einzelnen Kinos. Kann mir da jemand helfen? Es sei hier vorsichtshalber dazu geschrieben: Ich will hier keine neue, philosophische Prinzipien-Diskussion "analog versus digital" vom Zaun brechen. Die Entwicklung kann man eh nicht aufhalten und mein ganz persönlicher Standpunkt dazu steht ohnehin fest (pro analog). Mich interessiert einfach nur: Wo geht noch was analoges in Sachen Kino in meiner Region (und wie lange noch)? Deshalb: Falls da jemand eine aktuelle, brauchbare Info für mich hat, freue ich mich über sachdienliche Antwortbeiträge. Vielen Dank, Gruß Holger
  19. Ich finde: Kodak Ektachrome 100 D: - zu rötliche Farben, dadurch unrealistisch rötlich/gelblich/orange farbene Hauttöne - viel zu grobes Korn für einen Super 8-Film - und im Übrigen auch als 16 mm-Film (16 mm macht mein Kumpel) viel zu grobes Korn. Zwar würde das Korn bei 16 mm weniger ins Auge stechen, wenn man es nur genauso groß projizieren würde wie man es bei Super 8 üblicherweise tut. Aber da 16 mm im Regelfall sicherlich größer projiziert wird als Super 8, sieht man das grobe Korn bei 16 mm genauso stark wie bei Super 8, finde ich. Fuji Velvia 50 D: - viiieeelll zu rötliche Farben, dadurch total übertrieben-unrealistisch rötlich/gelblich/orange farbene Hauttöne, nochmals deutlich schlimmer als beim Ektachrome 100 D. - dafür allerdings sehr feines Korn und von dieser Warte her super für einen Super 8-Film geeignet. Ich habe exakt am gestrigen 14. Juni 2013 meinen ersten Super 8-Velvia 50 D aus der Entwicklung zurück bekommen, den ich im Sommer aufgenommen habe. Ich war über die viel zu knalligen und viel zu roten Farben wirklich fast schockiert, vom feinen Korn hingegen begeistert. Am Ektachome 100 D finde ich die Farben schon besser, das Korn aber schon wirklich sehr störend. Was tun? Vielleicht doch mal einen Fuji Astia 100 von Wittner ausprobieren? Als Diafilm zum Fotografieren finde ich ja den Fuji Provia 100 F super genial. Der macht herrlich realistische Farben, ein echter "Schatz", dieser Film. Aber den gibt es nicht als Super 8, oder? VG Holger
  20. Der Film "Idioten Garten" ist ja echt endgeiler Trash - ich hab mich gerade kaum mehr eingekriegt vor lachen, so liebe ich das. :-) Technisch gesehen: Das ist erstaunlich, dass ein Film mit "Enddatum" 1977 (was im Übrigen mein persönliches "Anfangsdatum" ist) im Jahr 2001 noch solche Ergebnisse gebracht hat. Von diesen bunten Agfachrome-Packungen der 1970er Jahre habe ich auch welche. Aber ob die auch heute noch brauchbare Bilder bringen? Immerhin sind diese Filme ja noch älter als ich. :-) Du hast jetzt in Deinem Beitrag geschrieben, Du hättest mit dem Agfa-Mitarbeiter über den Entwicklungsprozess von Agfachrome-Filmen gesprochen. Das wären ja die bunten Packungen aus den 70ern. Oder meintest Du, Du hast mit dem guten Mann über den Prozess der Agfa MOVIE-Chrome-Filme (ab 1982) gesprochen? Das sind doch unterschiedliche Emulsionen gewesen, oder? Aber wie dem auch sei: Es ist schon der Hammer, wie schnell solches Wissen verloren geht! VG Holger
  21. Ich grabe mal diesen alten Thread hier vom Herbst 2011 aus und schreibe was Neues dazu. Es ging hier ja bisher viel um den Agfa Moviechrome 40 und 160. Ich habe am heutigen 13. Juni 2013 gerade eine Spule Agfa Moviechrome 40 aus der Entwicklung von Frank Bruinsma wieder bekommen. Und ich muss sagen: Ich bin wirklich begeistert, was da noch an Qualität dabei raus gekommen ist. Wie's aussieht, ist die allerletzte Emulsion der Jahre 1989 bis 1995 des Agfa Moviechrome 40 wirklich die Beste. Wie ich schon letztens in meinem einen Antwort-Beitrag im Thread "Kummer in Kassetten" schrieb, waren zwei Stück - damals noch fabrikneue - Kassetten des Agfa Moviechrome 40 im Juni 1992 meine aller ersten beiden Schmalfilme, die ich im Alter von 15 Jahren drehte. Und damals war ich von den herrlichen Farben begeistert! Dann habe ich mich aufgrund meines Wechsels zu Kodak reichlich 20 Jahre nicht mehr um den Agfa Moviechrome 40 gekümmert. Jetzt war es mein Wunsch, noch einmal mit diesem damals für mich allerersten Super 8-Material zu filmen. Da war ich froh, dass ich über Ebay nochmals zwei solche Filme zu kaufen bekam. Wobei man aber echt sagen muss: Für 1 oder 2 Euro kriegte zumindest ich zumindest 2012 und 2013 keinen Agfa Moviechrome 40 auf Ebay. Und wenn, dann wirklich nur die ganz hornalten Dinger von 1982 oder so, die funktionieren heute aber bestimmt wirklich nicht mehr, oder? Also, im Januar dieses Jahres, da habe ich zunächst erst einmal einen Agfa Moviechrome 40 der Generation 1986 bis 1989 verfilmt (weiße Packung mit blauem Streifen), der Film war noch original eingeschweißt, Ablaufdatum 1988. Den habe ich auch bei Frank entwickeln lassen. Frank hat da mit Sicherheit eine sehr gute Arbeit gemacht, aber trotzdem ist das Ergebnis aufgrund des über 25-jährigen Alters des Filmes das, dass der Film total blau-lila-stichig ist. Eigentlich zeigt der Film gar keine anderen Farben mehr außer blau, rot und lila und er ist auch sehr kontrastarm. Trotzdem fand ich es total toll, einmal so einen alten Film verfilmt zu haben, und dass sogar noch was drauf ist. Denn angucken und was drauf erkennen kann man da ja trotzdem! Aber dann habe ich auf Ebay doch noch auch einen Agfa Moviechrome 40 der letzten Emulsions-Generation 1989 - 1995 erwischt (weiße Packung mit blauem und roten Streifen). Belichtet habe ich diesen dann im März 2013, heute habe ich ihn wie gesagt von Frank entwickelt zurück bekommen. Und im Gegensatz zu dem Agfa Moviechrome 40 der Generation 1986 bis 1989 (weiße Packung mit blauem Streifen) ist der heute zurück erhaltene Agfa-Moviechrome-40-Film der Emulsions-Generation 1989 - 1995 (weiße Packung mit blauem und roten Streifen) noch mit richtig guten Farben ausgestattet. Und zwar, obwohl dieser Film nicht mehr eingeschweißt war. Da habe ich mich wirklich sehr darüber gefreut. Solche alten Filme können natürlich wirklich kein Ersatz für neues Material sein. Aber so ab und zu, als retromäßige Ergänzung zu frischen Filmmaterial, da kann man nix dagegen sagen. Das fetzt durchaus echt. Besonders geil ist, dass der Film an manchen Stellen ein bisschen Farbpumpen zeigt - er schwankt von Sekunde zu Sekunde zwischen etwas wärmeren und etwas kälteren Farben. Das ist, wie wenn manchmal im TV zu Weihnachten oder so besonders alte Farb-Spielfilme aus den 1940er oder 1950er Jahren laufen. Wenn diese Filme noch nicht digital remastered sind, sondern nur "normal" von Film auf analoge Sende-Videobänder überspielt wurden, dann sieht man bei diesen alten "Schinken" mit Hans Albers oder Marikka Röck auch manchmal dieses Farbpumpen. Das ist finde ich ein toller Retro-Look. Für meinen Geschmack kann man es mit Retro-Look bzw. "alternativem Look" ja auch übertreiben. An solchen Experimenten wie Orwo-Würmer von Daggi Brundert oder so, kann ich persönlich keinen Gefallen finden. Aber so minimale, unterschwellige Farbveränderungen während des Filmes, die können finde ich schon echt so richtig retromäßig-toll wirken. Ich merke bloß, diese Agfa-Moviechrome-40-Filme sind immer schwerer zu kriegen. Die Bestände werden halt nicht größer. Hat jemand zufällig welche zu verkaufen? Ich als Film-nicht-selbst-Entwickler hätte da auch noch eine Frage an solche Entwicklungs-Experten wie Friedemann Wachsmuth: Im Herbst 2011 schrieb er in diesem Thread hier, Frank würde die alten Filme auch in E6 entwickeln. Hierzu wüsste ich gern: Wie kommst Du denn darauf? Denn ich frage mich: Währenddessen Frank aktuelle E6-Filme ja häufig entwickelt, wartet man auf die Entwicklung alter Filme bei ihm in der Tat viele Wochen. Wenn er die auch nur in E6-Chemie mit rein legen würde, könnte er sie doch auch immer gleich in die Entwicklungsbäder der aktuellen Filme mit rein legen, meinetwegen am Schluss, wenn die neuen Filme bereits entwickelt sind und die Bäder bereits benutzt sind? Und außerdem kostet die Entwicklung der alten Filme bei Frank ja auch mehr als die von E6-Filmen. Auch das wäre nicht unbedingt großartig gerechtfertigt, wenn die alten Filme auch "nur" in E6 entwickelt würden. Bist Du Dir also sicher, dass Frank den Agfa Moviechrome 40 und andere alte Filme in aktueller E6-Chemie entwickelt? Und zum Schluss würde mich auch mal noch interessieren, wann nun wirklich jahresgenau die Einstellung der Produktion und der Agfa-seitigen Entwicklung des Agfa Moviechrome 40 war. Weiß das zufällig jemand einigermaßen exakt? Ich habe im Netz dazu nun schon mehrere, abweichende Angaben gelesen. Ich habe schon gelesen: 1994 Produktionsende, 1995 Entwicklungsende. Ich habe auch schon gelesen: 1994 Produktionsende, 1996 Entwicklungsende. Und ich habe auch schon gelesen: 1996 Produktionsende und auch 1996 Entwicklungsende. Was genau stimmt da denn nun? Weiß es jemand genau? VG Holger
  22. Also falls das so rüber kam: Ich habe mit meinem Beitrag nicht ausdrücken wollen, dass Wittner an der Preisspirale Schuld sei. Ich wollte nur nochmal die Krassheit der Preisentwicklung darlegen (627 % des Preisniveaus von 1987, Benzinpreisvergleich usw.) und daraus abgeleitet haben, dass es halt für breite Interessentengruppen einfach nicht mehr machbar ist, mit den 50 Euro pro Kassette. Kodak ist doch aber bestimmt eher an der Nichtrentabilität der Digitalsparte insolvent gegangen, nicht wegen der Filmproduktion, oder? Bezüglich dieser stand doch auch in ganz vielen Beiträgen drinnen, dass ausgerechnet die Filmproduktion zum Schluss mengenmäßig zwar nur noch klein war, aber eben trotzdem immer noch rentabel gewesen sei? Das mit der Meterware und dem Selbstentwickeln mag auch wahr sein, dass man dadurch den Preis noch massiv drücken könnte. Da aber wiederum muss ich dazu sagen: Filme selbst konfektionieren und selbst entwickeln hat noch niemals zu meinem Interessengebiet gehört, kommt für mich persönlich daher nicht in Frage. Ich befürchte auch, ich hätte da zwei linke Finger dazu. :-) Bzw. hätte ich in unserer Wohnung keinen Raum mehr, wo ich das ungestört machen könnte. Die Kiddies stöbern überall rum! :-) Werden aber ab und zu immer noch wie ich selbst in den 1970er Jahren mit Super 8 verewigt - welches Kind kann das heute schon noch von sich behaupten? :-) VG Holger
  23. Also, die Wahrheit bezüglich der Preisdebatte von Super 8-Filmen wird wohl - wie so oft im Leben - in der Mitte liegen: - In der recht frühen Zeit, in welcher Schmalfilmen für breitere Menschenmassen zu einem Hobby wurde, also in den 1950er und 1960er Jahren, war das Filmmaterial im Verhältnis zum damaligen Durchschnittsverdienst sicherlich wirklich ähnlich teuer wir heute. - Doch in den 1980er Jahren, da waren ja die Löhne längst um Welten gestiegen und eine Super 8-Kassette kostete keine 21 DM mehr, sondern eher so um die 15 DM. Demnach ist zu dieser Zeit das Schmalfilmen im Verhältnis zum Durchschnittsverdienst der 1980er Jahre unbestreitbar, objektiv um Welten billiger gewesen, als heute. __________ Meine persönliche "Super 8-Preisspirale", die ich ab 1992, meinem Einstiegsjahr in die "Droge" Schmalfilm (ich war damals 15 Jahre alt), erlebt habe, ist die Folgende gewesen: Juni 1992: Erstmals zwei Packungen Agfa Moviechrome 40 Stummfilm gekauft (die letzte Version dieses Films, also die weiß-blau-rote Packung): 23,95 DM pro Kassette = 12,25 € (der genaue Umrechnungskurs Euro zu DM liegt bekanntlich bei 1:1,95583). Dezember 1992: Entdeckt, dass es mit Kodak Kodachrome 40 ja noch eine weitere Schmalfilmsorte gibt, und diese kostete bei einem Versandhändler nur 19,95 DM = 10,20 € pro Kassette. DAS war für mich als Schüler damals, fast ohne Finanzen, der Grund, warum ich deshalb ab sofort nur noch Kodak Kodachrome 40 anstatt Agfa Moviechrome 40 gekauft habe, WENN denn mal etwas Geld da war, um sich wieder ein paar Kassetten auf Vorrat zuzulegen. Von dem speziellen Aufbau und Entwicklungsverfahren des Kodak Kodachrome 40 ohne Farbkuppler in der Emulsion und der daraus resultierenden, höheren Schärfe, sowie von dem Vorhandensein von Farbkupplern in dem "normalen" Farbfilm Agfa Moviechrome 40 wusste ich damals noch nichts. Aber dass der Kodak Kodachrome 40 glatt mal 4 DM günstiger zu haben war als der Agfa Moviechrome 40, das war ein ausschlaggebendes Argument für mich als 15-Jährigen... Vom Ende des Agfa Moviechrome 40 Mitte der 1990er Jahre hatte ich dann deshalb auch gar nix mehr mitbekommen damals. Das Internet gab es 1995 für mich selbst noch nicht, und selbst wenn: Solche Infos über Produktionseinstellungen von Filmsorten wären Mitte der 1990er Jahre im damals noch viel spärlicher mit Webseiten bestückten Internet wohl eher noch nicht unbedingt abrufbar gewesen. Fachhändler in meiner Region führten den Agfa Moviechrome 40 sowieso nicht mehr. Und wenn man eher selten doch noch irgendwo einen Fotoladen fand, welcher Super 8-Filme nicht nur speziell als Kundenwunsch als Zehnerpack o.ä. bestellen konnte, sondern der einen Schmalfilm einfach so gleich zum Sofortkaufen im Regal stehen hatte, dann war dies der Kodak Kodachrome 40. Vom Ende des Agfa Moviechrome 40 Mitte der 1990er Jahre hatte ich daher damals gar nix mitbekommen, erst jetzt später nach 2010 im Internet gelesen. Doch bei Kodak Kodachrome 40 stiegen die Preise Mitte und Ende der 1990er Jahre immer weiter. Bei den jeweils billigsten, mir damals bekannten Bezugsquellen kosteten die Kassetten: 1993 dann schon 22,95 DM = 11,73 €, und nicht wie noch 1992 nur 19,95 DM = 10,20 €. 1995 dann 24,95 DM = 12,76 €. 1997 dann 27,95 DM = 14,29 €. 1999 hatte ich entdeckt, dass die Kassette nun auf 29,95 DM = 15,31 € gestiegen war. Aufgrund dieser von mir damals als völlig unfassbar empfundenen Preiserhöhung war mein 1997 stattgefundener Kauf eines Zehnerpacks Super 8-Filme Kodak Kodachrome 40 - damals wie gesagt noch für 27,95 DM = 14,29 € - auch der vorerst letzte für mich gewesen. 1997 war ich nun 20 Jahre alt und Student und musste nach wie sehr auf das Geld gucken. Bei rund 30 DM für eine Kassette anno 1999 war ich damals weder in der Lage, noch bereit, diesen Preis weiter zu zahlen. Heute wären 15 € ein Traum für eine Kassette inkl. Entwicklung. Aber damals? Ein Preisanstieg von 1992 bis 1999 um 10 DM pro Kassette in 7 Jahren - das empfand ich zu der Zeit als den absoluten Wahnsinn der Preissteigerung. Erst 2004 verbrauchte ich die letzte dieser zehn Super 8-Kassetten von 1997. __________ Nach 2004 interessierte ich mich erst im Dezember 2010 wieder einmal für das Super 8-Filmen und der "Virus" kam zurück. Jetzt informierte ich mich erstmals in der "Neuzeit" über das Thema, nunmehr natürlich im Internet, und musste feststellen: - Einen Agfa Moviechrome 40? Gibt es schon seit 15 Jahren nicht mehr. - Einen Kodak Kodachome 40? Gibt es seit 5 Jahren nicht mehr. - Es gibt jetzt den Kodak Ektachrome 100. Und der kostete im Januar 2011 als jetzt billigste, mir bekannte Bezugsquelle Wittner 24,95 € inkl. Entwickung, wenn man ihn als Mehrfachpack nahm. - Und die Qualität dieses Filmes, die wohl deutlich über der des zwischenzeitlichen Kodachrome-Ersatzproduktes Kodak Ektachrome 64T liegen soll, ist aber im Vergleich zum guten, alten Kodak Kodachrome 40, einfach nur bescheiden. Was die übertriebene Rotwiedergabe und vor allem das grobe Filmkorn angeht. Und "bescheiden" ist in diesem Zusammenhang, wie ich finde, freundlich ausgedrückt. Für mich persönlich ist der Kodak Ektachrome 100 qualitativ keinesfalls ein Ersatz für den Kodak Kodachrome 40 geworden. Aber das ist ein anderes Thema. - Was den Preis angeht: Im März 2012, meinem bislang letzten Kauf von Kodak-Super 8-Filmen, wurden wiederum schon 26,90 € pro Kassette für den Kodak Ektachrome 100 fällig (inkl. Entwicklung, im Mehrfachpack). - Und seit Anfang 2013? Gibt es keinen Mehrfachpack und keinen direkten Preis inkl. Entwicklung mehr. Kauft man den Film und die Entwicklung einzeln, dann landet man bei Wittner bei 47,80 €. __________ Wenn man das jetzt von 1992 bis 2013 mal resümiert, und das mir persönlich niedrigste, bekannte Preisniveau für Kodak Super 8-Farbumkehrfilmen her nimmt und mit 100 % gleich setzt, dann kommt man auf das Ergebnis (alle Zahlen in €, auch die aus DM-Zeiten in € umgerechnet): - 1992: 10,20 €, entspricht 100 % - 1993: 11,73 €, entspricht 115,0 % des Preisniveaus von 1992 - 1995: 12,76 €, entspricht 125,1 % des Preisniveaus von 1992 - 1997: 14,29 €, entspricht 140,1 % des Preisniveaus von 1992 - 1999: 15,31 €, entspricht 150,1 % des Preisniveaus von 1992 - 2011: 24,90 €, entspricht 244,6 % des Preisniveaus von 1992 - 2012: 26,90 €, entspricht 263,7 % des Preisniveaus von 1992 - 2013: 47,80 €, entspricht 468,6 % des Preisniveaus von 1992. Das ist eine Preissteigerung um 386,6 % (von 100 % anno 1992 auf 468,6 % anno 2013) in 21 Jahren. Wer von sich behaupten kann, dass sein Verdienst in 21 Jahren auch um 386 % gestiegen ist (etwas vereinfacht gerechnet also um rund 18 % pro Jahr - jedes Jahr), den beneide ich. Und Denjenigen - aber auch nur Denjenigen - kann ich verstehen, wenn er behauptet, das Preisniveau der Super 8-Filme heute sei zwar nicht erfreulich, aber trotzdem zu akzeptieren. __________ Nun rede ich im Rahmen dieses Beitrages hier immer von meiner persönlichen "Super 8-Preisspirale", die 1992 begann. Da ich auch alte Filmsorten fürs Archiv sammle, habe ich in letzter Zeit auf Ebay einige alte Kassetten ersteigert, die ich natürlich nicht zum Filmen nehme, sondern wie gesagt eben zum Sammeln. Der niedrigste Originalpreis einer solchen Kassette ist 14,90 DM = 7,62 €, dokumentiert durch den Original-Preisaufkleber von KARSTADT von 1987. Wenn man mein Preisvergleichs-Spielchen mal noch ein bissel weiter auf die Spitze treiben will und nicht 1992 mit 10,20 € pro Kassette als Ausgangsbasis = 100 % her nimmt, sondern 1987 mit 7,62 € pro Kassette, dann kommen da noch "schönere" Zahlen raus: - 1987: 7,62 €, entspricht 100 % - 1992: 10,20 €, entspricht 133,9 % des Preisniveaus von 1987 - 1993: 11,73 €, entspricht 153,9 % des Preisniveaus von 1987 - 1995: 12,76 €, entspricht 167,5 % des Preisniveaus von 1987 - 1997: 14,29 €, entspricht 187,5 % des Preisniveaus von 1987 - 1999: 15,31 €, entspricht 200,9 % des Preisniveaus von 1987 - 2011: 24,90 €, entspricht 326,8 % des Preisniveaus von 1987 - 2012: 26,90 €, entspricht 353,0 % des Preisniveaus von 1987 - 2013: 47,80 €, entspricht 627,3 % des Preisniveaus von 1987. Das wiederum ist eine Preissteigerung um rund 527 % innerhalb eines reichlichen Vierteljahrhunderts. Haben sich die Löhne im Durchschnitt im gleichen Zeitraum auch mehr als verfünffacht? Oder auch: Wenn man diese Schmalfilm-Preisentwicklung mal mit einem anderen Produkt vergleicht, welches heutzutage auch als extrem überteuert gegenüber früheren Zeiten gilt, nämlich Benzin und Diesel, dann kann selbst Kraftstoff da nicht mehr mithalten: - 1987 hat 1 Liter Super-Benzin wohl so um die 0,90 DM = 0,46 € gekostet. - 2013 kostet 1 Liter zirka 1,60 €. - Macht beim Benzin "nur" eine Preissteigerung um rund 250 % in 26 Jahren. Das ist doch mal glatt ein Schnäppchen gegenüber den rund 530 % Preissteigerung bei Super 8-Farbumkehrfilmen. __________ Was will ich mit diesen ganzen Zahlenspielereien nun eigentlich sagen? Klar ist Super 8 ein besonderes Hobby, und es war - das ist eine alte Binsenweisheit - schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben. Aber: Die Frage ist trotzdem, ob diese Teuerheit des besonderen Geschmacks - jetzt mal Deutschlandweit betrachtet - noch 50 bis 300 Leute sich diesen "Spaß" leisten können, oder ob es noch 5.000 Leute wären. Davon hängt doch in ganz wesentlichem Maße ab, wie hoch die Verkaufszahlen der Kassetten sind und damit ob Super 8-Farbumkehrfilme noch eine Zukunft haben, oder nicht. Es geht mir weniger um die "Moral" oder um die "Gerechtfertigtkeit" des heutigen Super 8-Filmpreisniveaus. Es geht mir einfach um den pragmatischen, ganz sachlich-nüchternen Aspekt: Kann man es sich noch leisten, oder nicht? Diese Frage können bei knapp 50 Euro pro Kassette wohl eben wirklich nur noch sehr wenige Menschen mit Ja beantworten. Klar: Ist man Gutverdiener und vielleicht sogar Single oder vielleicht sogar ein bisschen ein Super 8-"Nerd", der kaum was Anderes im Leben macht als Super 8, dann kann man vielleicht für knapp 50 Euro noch Super 8-Filme kaufen. Ist man aus welchem Grunde auch immer finanziell besonders sehr gut stituiert, dann sicherlich auch. Aber schon, wenn man kein Schlechtverdiener ist, eher ein Normal- bis Gutverdiener, aber zwei Kinder zu versorgen hat und auch noch ganz andere Kosten im Leben, die erst mal gedeckt sein müssen, bevor man sich solchen "Spaß" bzw. "Luxus" wie Super 8 leisten kann, dann wird bei rund 50 € pro Kassette die Frage nach dem Ja oder Neim zum Schmalfilm eben eher mit einem Nein ausfallen müssen. Und das macht das Hobby Super 8-Schmalfilm wieder mal ein Stückchen toter. (Noch) nicht komplett tot, aber wieder mal ein Stückchen toter. Und genau deshalb kann ich es auch sehr gut verstehen, wenn manche Leute in dieses Forum Beiträge mit der Überschrift "Totengräberstimmung" rein setzen. Und ich kann auch Jürgen Lossau bestens verstehen, wenn sich dieser - zu meinem äußersten Bedauern - dazu entschlossen hat, dem zwar nicht toten, aber eben doch "vor sich hin tötelnden" Medium Schmalfilm nicht mehr in der Art und Weise dienen zu wollen, dass er eine professionelle, aller zwei Monate erscheinende Zeitschrift darüber als Chefredakteur betreut. Doch Jürgen Lossau sprach in seinen Abschiedsbeiträgen ja von seiner persönlichen 50 Euro-Preisschranke. Ich selbst sehe da eher eine 25 Euro- oder zumindest eine 30 Euro-Preisschranke: Noch liegt der Preis für eine Super 8-Kassette inklusive Entwicklung ja bei unter 50 Euro, eben bei 47,80 €. Demnach müsste laut Jürgen Lossau das aktuelle Preisniveau ja momentan gerade noch akzeptabel sein. Denn 47,80 € = 527 % Preissteigerung seit 1987 liegen ja noch unterhalb einer 50 Euro-Preisschranke. Für mich wäre die absolute Schmerzgrenze aber eher bei 30 Euro zu sehen. Und das wäre schon der gefühlte Wahnsinn. Super 8 ist ja nun vor allem auch ein Hobby. Und Hobbys müssen Spaß machen. Spaß hat viel mit Emotionen und gefühlter, subjektiver Wahrnehmung zu tun. Mir persönlich geht es da eben so, dass der Spaß- oder Kultfaktor bei der Super 8-Filmerei bei 30 Euro irgendwie "umkippt". Wie bei einer Waage, die auf die andere Seite kippt: Während ich bei rund 25 Euro pro Kassette immer noch das Gefühl hatte, mit dem Super 8-Filmen etwas Tolles, etwas relativ Exklusives, etwas Nicht-Mainstreamiges, etwas Klassisches, etwas nicht gerade Billiges, aber eben etwas quasi "im positiven Sinne Teures" zu unternehmen, den Digital-Fuzzies moralisch um Welten überlegen - so hätte ich bei um die 50 Euro pro Kassette wirklich nur noch das negative Gefühl, nicht ganz dicht im Kopf zu sein, das sauer verdiente Geld meiner Familie auf irrwitzig-bekloppte Art und Weise sinnlos zum Fenster raus zu werfen. Wenn 5 Super 8-Kassetten so viel kosten wie ein - für den Anfang durchaus akzeptables - Kinderfahrrad für meinen "großen Kleinen", dann lieber das Fahrrad anstatt der dämlichen Filme. Zu so einer Ansicht über Super 8 kann man irgendwann kommen, obwohl man Super 8 immer liebte und eigentlich wirklich immer noch liebt. Aber wie das mit jeder Liebe ist: Wenn sie einen zu sehr enttäuscht, ist irgendwann, selbst nach langer Zeit, im Zweifelsfalle mit der größten Liebe Schluss, leider. Und sich Super 8 nicht mehr guten Gewissens ab und zu leisten zu können, oder nur noch rein theoretisch unter Aufgabe viel wichtigerer Dinge im Leben, das hat dann mit Liebe nicht mehr viel zu tun. Wenn das Drücken des Auslösers der Kamera aufgrund des Preisniveaus der Filme irgendwann nur noch einen gewissen, ziependen Ganzkörperschmerz verursacht, dann ist die Begeisterung unter Umständen auch bei Leuten wie mir vorbei, die eigentlich immer mit Begeisterung dem Medium Super 8 fröhnten. Und genau DAS ist das Negative an den heutigen Super 8-Preisen. Und ich denke, dies ist nicht unbedingt eine Einzelmeinung von mir, sondern Andere sehen das genauso. Z.B. Jürgen Lossau. Und vermutlich viele Weitere, die hier mithin schon gar nicht mehr mitlesen oder geschweigedenn mitschreiben in diesem Forum, weil sie trotz Begeisterung für Super 8 längst die Finger davon gelassen haben. Ach ja, es ist in der Tat ein Jammer. VG Holger Drosdeck
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