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"Die Lust an der Farbe"


Volker Leiste

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Ich habe mir einen alten VHS-Mitschnitt einer Sendereihe des Bayerischen Fernsehens von 1993 noch einmal angesehen. Es ging um das Thema 100 Jahre Film.

Dabei gibt es eine Sendung "Die Lust an der Farbe" in zwei Teilen, die sich mit der Entstehung der Farbfilmtechniken befasst. Leider habe ich damals nur den Teil 2 aufnehmen können. Hat durch Zufall jemand den ersten Teil von "Die Lust an der Farbe".

Und zum Thema Farbstabilität erinnere ich mich an einen Beitrag im Fernsehen. Es ging meiner Erinnerung nach um einen Rückblick auf Agfa Wolfen / Orwo, wo zu diesem Thema ein alter ergrauter Chemiker zu Wort kam (MDR-Sendung?). Kennt jemand diesen Beitrag und hat ihn eventuell verfügbar?

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Es handelte sich bei dem Herren um den Direktor Farbentwicklung. ORWO legte besonderen Wert darauf einen Gegenentwurf zu den BonBon Farben im Westen zu erzielen. Herauskam ein oftmals allzu braun-grünes Ergebnis, das aber auch den den Umweltbedingungen während der Güsse gelegen haben könnte.

 

Ich habe den Beitrag, alledings auf VHS. Ich versuche eine Kopie auf DVD. Das kann jedoch etwas dauern.

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Es gibt auch eine Doku von Anfang/Mitter der 90er "ORWO - Geschichte einer Filmfabrik", wo über die Geschichte bis zum Abriss berichtet wird. So wird gezeigt, wie ein Berg Nitrofilm aus dem Firmenarchiv durch Abfackeln entsorgt wird und es wird über den Anfang der Farbfilme und die zahlreichen Tests seinerzeit berichtet. Es wurde auch über die Frauenarbeit im Dunkelbereich erzählt und zahlreiche Zeitzeugen befragt. Auch der bekannte Wolfgang Kindermann spricht über die Unterschiede zu westlichen Farbfilmen, dass man bei AGFA/ORWO natürliche Farben und keine grellbunten Filme wollte.

 

Gedreht ist diese 90min-Doku standesgemaß auf Film. Leider habe ich einige Jahre später die VHS-Kasette versehentlich überschrieben, auf welcher ich das seinerzeit aufnahm.

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@an Alle

Die von Rene hier eingestellte Doku ist hoch interessant. Es muß aber noch einen weiteren Film über den Farbfilm aus Wolfen geben (mit dem erwähnten Interview zu Farbemulsionen).

Eine Frage an "Fairchild Cinephonic". Da ich keine eigene Möglichkeit habe VHS auf DVD zu überführen - wie wäre es, wenn ich Dir meine VHS-Kassette schicke. Da ist der 2.Teil von "Lust auf Farbe" drauf und der Beitrag über Filmtricks. Wäre es möglich die vier Beiräge (siehe Doku von Rene) dann auf eine "Master-DVD" zu kopieren, von der wir hier zu unserem privaten Gebrauch uns dann jeder eine DVD kopieren lassen könnte (natürlich gegen Kostenbeteiligung) ??

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@an Alle

Die von Rene hier eingestellte Doku ist hoch interessant. Es muß aber noch einen weiteren Film über den Farbfilm aus Wolfen geben (mit dem erwähnten Interview zu Farbemulsionen).

Eine Frage an "Fairchild Cinephonic". Da ich keine eigene Möglichkeit habe VHS auf DVD zu überführen - wie wäre es, wenn ich Dir meine VHS-Kassette schicke. Da ist der 2.Teil von "Lust auf Farbe" drauf und der Beitrag über Filmtricks. Wäre es möglich die vier Beiräge (siehe Doku von Rene) dann auf eine "Master-DVD" zu kopieren, von der wir hier zu unserem privaten Gebrauch uns dann jeder eine DVD kopieren lassen könnte (natürlich gegen Kostenbeteiligung) ??

 

ich kopiere dir das einfach um, von vhs auf dvd

 

mit etwas glück habe ich auch den ersten teil br dokumentation

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Also hat Orwo trotz aller Forschungsarbeiten die Farbfilmproduktion bis zur Wende nicht auf das Prinzip ölgeschützter, wasserunlöslicher Farbkuppler umgestellt. - Was mich im Zusammenhang mit dem zitierten internationalen Vertrieb (Indien! - dort mit Bedarf an einer hohen Zahl von Kinokopien) irritiert: Koshofer nennt (in "Color - Die Farben des Films") gerade zwei Internegativfilme, die von Orwo hergestellt wurden - den DC2 und ab 1969 den (maskierten) DC 6. Wie geht das aber zusammen, wenn man keinen entsprechenden Interpositiv-Film hat?

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ORWO legte besonderen Wert darauf einen Gegenentwurf zu den BonBon Farben im Westen zu erzielen.

 

Hallo,

off topic Beitrag (weil es sich nicht um Orwo handelt) zu dem Thema: Der CT18 aus Leverkusen (die Variante so zwischen 1957 und 1961) hatte eine sehr markante und "natürliche", dabei aber gefällige Farbwiedergabe. Und hervorragende Schärfe, das beweisen meine Cibachrome Vrergrößerungen vom Dia aus dieser Zeit die jeder der sie sieht bewundert. 1962 wurde der Film "verbessert". Deutliche Farbsättigung aber "gefällig". Dann wurde Jahrzehnte am Material herumgedocktert, weiß der Geier warum. 1982 kaufte ich mir die Rollei SL66 (trotz Rollei Insolvenz) und wurde vom Chef eines der größten Stuttgarter Fotogeschäfte (heute noch) bedient. Man kam im Gespräch auf den CT18. Er meinte, die jetzige Farbwiedergabe (1982) sei "schmutzig". Ich hab den Film sofort "verbraten". Der Mann hatte recht. Den Film von ca. 1960 wünsche ich mir zurück. Aufnahmen mit dem Material sind immer noch sehr farbstabil (Prozess Agfa 41).

Aaton

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Hallo Aaton,

 

off topic scheint dir aber auch freude zu machen... :-) du lässt dich da ja einmal wieder sehr aus.

 

// aber schön. mich bringen solche informationen, wie die zum CT 18 immer wieder weiter. Das die Agfa bis in die 60er Jahre ihre Filme zum großen Teil aus Wolfen bezogen hat, ist dir ja sicher bekannt. Erst, als die wesentlichen Köpfe von Wolfen nach Leverkusen abgeworben waren und die Produktion dort neu aufgebaut, lief, verzichtete man darauf und begann von nun an, verächtlich auf das Zeug aus dem Osten zu schauen....

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Was man nicht vergessen sollte: bis zum Krieg lag das Zentrum der Chemischen und der Schwerindustrie im Kreis Wolfen, Bitterfeld, Leuna und und und... Meine Großmutter arbeitete übrigens nach dem Krieg ein paar Jahre Wolfen (im Grunde könnte Aanton das jetzt besser beschreiben, die ganzen Szenarien, die Heimatvertriebenen aus dem Osten da mitgemacht haben) in der Konfektionierung wie sie immer sagte "bei der Agfa"

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Hallo,

vielleicht wird es mal Zeit alte Ressentiments über Bord zu werfen. *Ich* hab nie verächtlich "auf Wolfen geschaut" und wie ich an anderer Stelle schrieb hab ich eine Vorliebe für Dresdner Fotoerzeugnisse. Mit 17 arbeitete ich als Ferienarbeiter und erwarb damit meine erste Spiegelreflex - eine Exa. Ob Leverkusen Fachleute aus Wolfen abwarb weiß ich nicht - im Fotomagazin (oder wars Color Foto) stand mal in Rochester ergreife man Maßnahmen gegen Industriespionsage aus Wolfen. Ob das *alles* Schei....spa....n sind entzieht sich meiner Kenntnis. Generell mein ich aber: Schwamm über sowas. Meinen ersten Owo Umkehr....gebrauchte ich 1973 in der LLC. Sehr braunrötlich.

Aaton

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Hallo Aaton,

 

die Farbe ist wirklich ein weites Feld. Das mit dem bräunlichen Farben stimmt. -In aller Regel- andererseits befindet sich seit einigen Wochen ein ORWO 16mm Amateurfilm in meinem Archiv, der alle Erfahrungen mit dem Material über den Haufen wirft. Er wikt in seiner Farbigkeit fast wie Technicolor.

 

Ganz ausgewogen, dabei zurückhaltend pastellig.

 

Der Film ist von 1970 und zeigt eine Reise nach Moskau. Ich bin davon wirklich sehr begeistert.

 

 

Das mit der ORWO Spionage kann schon sein. Man hat ja versucht, ein Farbmaterial zu entwickeln, welches weltweit anzubieten ist. Durch das Festhalten an er zu alten Technologie war das irgendwann nicht mehr gegeben.

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Hallo,

off topic Beitrag (weil es sich nicht um Orwo handelt) zu dem Thema: Der CT18 aus Leverkusen (die Variante so zwischen 1957 und 1961) hatte eine sehr markante und "natürliche", dabei aber gefällige Farbwiedergabe. Und hervorragende Schärfe, das beweisen meine Cibachrome Vrergrößerungen vom Dia aus dieser Zeit die jeder der sie sieht bewundert. 1962 wurde der Film "verbessert". Deutliche Farbsättigung aber "gefällig". Dann wurde Jahrzehnte am Material herumgedocktert, weiß der Geier warum. 1982 kaufte ich mir die Rollei SL66 (trotz Rollei Insolvenz) und wurde vom Chef eines der größten Stuttgarter Fotogeschäfte (heute noch) bedient. Man kam im Gespräch auf den CT18. Er meinte, die jetzige Farbwiedergabe (1982) sei "schmutzig". Ich hab den Film sofort "verbraten". Der Mann hatte recht. Den Film von ca. 1960 wünsche ich mir zurück. Aufnahmen mit dem Material sind immer noch sehr farbstabil (Prozess Agfa 41).

Aaton

 

Hallo Aaton11,

 

man hört ja oft, dass Agfa Filme in den 80er nicht soooo beliebt waren wie vorher. Anscheinend wechselten ja auch viele in dieser Zeit zu Fuji.

 

Ich selbst fand vor einiger Zeit Dias von meinen Eltern, die wohl aus den frühen 80er stammen. Es handelt sich um Agfachrome 64. Kennst Du das Material ?

Es scheint recht stabil zu sein und hat auffällige kontraste und Kanten, satte Schwärzen und wunderbare, warme Hauttöne.

 

Hat natürliche, warme Farben 'gepaart mit einer erfrischenden Beimischung der Farbe blau' :razz: .

 

War das vielleicht ein Nachfolge-Produkt des CT-50 ?

 

Mich

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Durch das Festhalten an er zu alten Technologie.....

 

Hallo,

genau an den Punkt glaube ich nicht. Die Einführung von E6 hatte andere Gründe (Marktmacht von Kodak international...). Und Kristallforschung ist was völlig anderes. Agfa (Leverkusen) kündigte vor der Insolvenz an, "man arbeite mit Universitäten zusammen und künftig gebe es Filme die alles bisherige in den Schatten stellen". Dann hörte man nichts mehr. Würde in Analog noch investiert heißt das für mich, das Ende der Fahnenstange ist nicht erreicht. Davon bin ich überzeugt.

Bei Umkehrfilm ist im gering bis mittelempfindlichen Bereich der "Fortschritt" in den letzten Jahrzehnten wenig dramatisch. Fortschritte wurden im hochempfindlichen Bereich erzielt und....

Agfa ist relativ farbstabil. Heutige E6 Filme sollen es sein, aber wie sagte Karl Valentin..."was gnaus woas koaner net". E2 (1959) und E4 (1966) Filme zeigen bei mir sichtbare Veränderungen. Soviel zur "unterlegenen Agfa Technologie".

Aaton

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