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Filmbauernregeln


Friedemann Wachsmuth

Empfohlene Beiträge

"Machen Sie eigentlich Schmalfilme im Urlaub?"

"Nein, das geht nicht. Meine Frau ist viel zu dick!"

 

 

Ach, dann war ich ja gar nicht der erste hier´, der Witze über dicke Frauen macht. "Das ist ja schade, dass sie im Urlaub keine Schmalfilme . . . ." "Ach was, das macht nichts. Wenn wir aus Brasilien nach Hause kommen nimm ich meine Frau als Leinwand, da muß ich nur den Projektor mit zu Bekannten nehmen . . Übrigens: Kennt jemand ein vernünftiges Weitwinkelobjektiv für die Beualieu . . . . ich dachte nur, für den nächsten Urlaub . . ." Gemein :mrgreen: ;-)
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Und Nietzsche weinte

 

Ach so, ja...der Film war trotz interessanter Grundidee so grottenschlecht gemacht (erinnerte mich furchtbar an Der Einstein des Sex, das 100-minütige Trashvideo von Rosa v. Praunheim über Magnus Hirschfeld), daß ich den Titel wohl verdrängt hatte. Ja, ich weiß, ist eigentlich ein Buch, aber ich kenn' bis jetzt halt nur den Film.

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Ach sooo, ja, logisch. FilmBAUERnregeln sind natürlich speziell für BAUER-Kamerabesitzer. Also denn:

 

Lass nie übernacht eingeschaltet deine Bauer,

sonst sind die Batterien morgens leer und du sauer.

 

Der BAUER-Griff, der dreht sich krumm

um die eigne Achse rum.

Gewinkelt steht nach vorne er.

Sorgt für kleinre Taschen eher. (naja, *reim dich, oder du bist ein Knallbonbon!*)

 

40/160 ASA sind perfekt,

alles andere verreckt.

Oder wird manuell verstellt

- so ist die BAUER Welt.

 

Bildstand? Ich weiß nicht, wie und wo das Bild stand.

Aber da wo es jetzt steht, steht's fest - wie ihr seht.

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Vermutlich in etwa das selbe, das sich die ARRI-Konstrukteure dachten, die 16 mm Kameras ohne einen M42 Anschluss entwickelten. :)

 

Och, damit kann man noch ganz gut leben. . . . . ;-) Aber mal im Ernst: Ist es denn so aufwändig, Einstell- oder Erkennmöglichkeiten für mehr Filmempfindlichkeiten einzubauen ?

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Was hatte man sich eigentlich damals bei Bauer dabei gedacht, ...

 

Wie jetzt? "gedacht"? Nie gehört das Wort! :mrgreen:

 

Die Antwort ist übrigens ganz einfach: Wenn man nur 40 und 160 ASA Tungsten erkennt, braucht man viel weniger Sensoren, muß in der Produktion viel weniger testen, ... . Da wurden pro Kamera bestimmt ein paar D-Mark, bzw. Lire oder Ringgit in der Produktion gespart (eine Ersparnis, die logischerweise nicht an den Verbraucher weitergegeben wurde, sondern als Zusatzgewinn direkt auf den Privatkonten des Managements landete).

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Keine Ahnung, aber wozu? Ich wußte um 1980 nicht mal, dass es 160 ASA Film gibt - und dabei hab ich immer neugierig überall herumgeschaut in den Läden, die in meiner Reichweite waren.

 

Und als ich ihn zum ersten mal einen 160er in einem Katalog entdeckte - zum fast doppelten Preis des normalen 40ASA Materials fragte ich mich:

 

Wer ist denn so blöd und gibt doppelt so viel aus für ... ja für welchen Vorteil eigentlich?

 

Das Phänomen teurerer Film beschäftigte mich.

Um meine ursprünglichen Ressentiments abzubauen (und zu erfahren aus welchem Grund man 160ASA nehmen soll), fragte ich dann einen Quellemitarbeiter meines Vertrauens.

Quelle: Ja wegen mehr Licht und so.

Und ich so: Ach, dann kann man damit also im Dunkeln filmen (das wär ja mal was)?

Quelle: Na ganz im Dunkeln nicht. Aber dann genügt halt die normale Zimmerbeleuchtung.

Und ich: Sowas Blödes! Wenn ich sowieso Beleuchtung brauche, kann ich auch gleich einen ordentlichen Scheinwerfer nehmen. Wo ist der Vorteil? Gibts noch einen anderen Vorteil? Ist der 160er schärfer oder bunter oder so?

Quelle: Ne, der 160er Film ist grobkörniger und unschärfer und weniger bunt.

 

Kopfschüttelnd ging ich aus dem Geschäft. Also der, der sowas benutzt, muss doch wirklich nicht mehr alle Nadeln an der Tanne haben.

- künstliches Licht braucht man so oder so

- doppelt so teuer für gleiche Länge

- schlechter in Schärfe und Korn

- weniger Farbe

- Super8 ist generell schon an der unteren Grenze der Bildqualität

- hochempfindliches Material ist schlecht zu bekommen

 

unterm Strich: Man muss wahrlich verrückt sein um sowas zu benutzen.

(damaliges Fazit - habe mich nicht mehr für 160er Material interessiert - nur ab und zu halbvolle Kassetten in Dachbodenfunden entdeckt und verfilmt, aber nie selbst gekauft)

Und was noch exotischeres als 40 oder 160 hab ich für Super8 bis ca. 2003 wirklich noch nie gesehen. Nirgends. Na zugegeben, das Hobby S8 hat auch zwischendurch mal etwas geruht.

 

Gab wohl einige, die so dachten.

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Nachtrag:

Persönlich glaub ich, dass damals generell der Zeitgeist einfach so war, dass man ein einziges gutes, spitzenmäßiges Material gesucht hat. Alles auf eine Karte setzen.

 

Um Laufbilder betrachten zu können, gabs neben der eigenen Projektion zwei Alternativen:

 

- der mickrige 60 cm Fernsehguckkasten

- die beeindruckende Kinoleinwand

 

Ende.

 

Und mit seinen eigenen Kreationen wollte man - so denke ich - so nah wie möglich ans große Kino rankommen:

- große Bilder

- beeindruckende Farben

- herrliche Kontraste

- feinstes Korn

- höchste Schärfe

 

Aber zum niedrigstmöglichen Preis und mit der kleinstmöglichen Kamera und dem kleinstmöglichen, platzsparendsten Format.

 

Das war nicht die Zeit, in der man gesagt hat: Au prima! Ein grobkörniges Material mit dreckigen Farben. Geil, lass uns das mal ausprobieren!

Oh, wundervoll ein altes Objektiv mit Glasbruch und Pilz - traumhaft schön für traumhaft verwaschene Traumszenen.

 

Man wollte die Perfektion der Qualität. IMAX im Wohnzimmer. Man hat die Qualität verehrt. Nicht das Experiment.

Feinkörnigkeit, Schärfe, Kontraste, Farben.

Alles, was da nicht hinführte, wurde (vermutl.) generell als überflüssiger Murks empfunden.

 

Da war auf breiter Basis kein Platz für 400 ASA oder Negativ oder Impossible, crossen, Runzelkornentwicklung oder ähnliches.

40 ASA und wenn es denn unbedingt (zum doppelten Preis) sein muss, dann halt 160 ASA. Das hat gereicht.

 

Heute denkt man da liberaler und *künstlerischer*.

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@Regular8

 

Dann lag ich ja mit meinen Quatsch von vor einigen Tagen gar nicht so falsch, als ich von dem verbitterten Highend-Hardcore-Filmer höheren Alters schrieb, der meint, früher sei alles besser und der brasilianische Girls unter Palmen auf Velvia über die Leinwand tanzen lässt . . . .

Feinkörnig, scharf, bunt . . . , so richtig erschreckend 'optimal'

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Persönlich glaub ich, dass damals generell der Zeitgeist einfach so war, dass man ein einziges gutes, spitzenmäßiges Material gesucht hat.

 

Ich bezweifle mal, daß das wirklich der "Zeitgeist" war. In Wirklichkeit sah's doch für die Super8ler in der BRD so aus: Man konnte zu einem Fotofachgeschäft gehen, das vertragsbedingt nur Kodak-Produkte anbot, oder in ein anderes, das nur Agfa-Produkte anbot. Bestenfalls konnte man noch zu Foto-Quelle, Ringfoto oder Porst gehen oder bei Neckermann bestellen. Das war's dann. Daß es zudem z.B. noch Filme von Sakura oder 3m gab, erfuhr man gar nicht erst (auch wenn sie z.T. in den "Eigenmarken" der Ketten steckten). Man konnte damit bei Farbumkehr sowieso nur zwischen 40 ASA und 160 ASA wählen. Man kam also gar nicht erst auf die Idee, zu experimentieren, zumal sämtliche Filme sowieso nur mit Entwicklung verkauft wurden. Daß es schon längst ganz andere Materialien in der Super8-Kassette gab, wurde dem Schmalfilmer einfach verschwiegen. Man denke nur daran, wie lange es schon Kodak-Super8-Farbnegativfilme zu kaufen gab, was aber keiner wußte und die zudem von Foto-Braune umständlich aus Großbritannien importiert werden mußten...

 

Heute denkt man da liberaler und *künstlerischer*.

 

Von wegen "liberaler und *künstlerischer*" - wir befinden uns einfach nur in einer Zeit nach VHS und APS... "Generation Murks" :mrgreen:

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Hätte denn Max Mustermann seine "Babylerntlaufen" oder "IchhabmireinHausgebaut" Filme gerne auf ungewöhnlicheren Materialien drehen wollen - zum zweifachen, dreifachen Preis (negativ, 800 ASA, crossen lassen, etc)? Ich glaubs nicht.

 

@Mich:

Da fragst du den falschen.

Aber das...

 

erschreckend 'optimal'

 

... find ich gut (die Formulierung meine ich). Das beschreibt auch wieder irgendwie den heutigen Zeitgeist. Es ist heute verstörend und erschreckend, wenn etwas optimal und perfekt ist. Das Perfekte ist langweilig geworden, es hat keine Tiefe. Gesucht wird heute lieber was Schmutziges, was Unperfektes - etwas mit Geschichte und einem gebrochenem, tragischen Schicksal. Etwas Gescheitertes, in Vergessenheit Geratenes. Etwas nicht-klinisch-sauberes.

 

Die Zeit der spiegelglatten Optik ist vorbei, oder zumindest existiert bereits eine deutlich wahrnehmbare Gegenströmung.

Heute werden vom Wetter gegerbte, zerfurchte Scheunentore zu gefragten Designer-Esstischen umgebaut (das hätte sich ein Möbelbauer mal in den 80ern trauen sollen) und je härter und sichtbarer der Zahn der Zeit dran genagt hat, desto besser. Heute darfs gerne grob sein, sägerauh, ungeschliffen, uneben, Patina oder kleine Risse haben, handgefertigt oder deutlich gealtert aussehen. Der Bruch ist interessanter als die Konformität.

 

Fotos sind heute erst dann künstlerisch interessant, wenn sie mindestens von allem ursprünglichen Farbreichtum befreit und sepiagefärbt sind (auch in Hollywood-Filmen), oder wenigstens stark entsättigt. Die Perfektion ist einfach zu langweilig. Nach dem Realismus und Hyperrealismus kommt jetzt was Abstrakteres... Surrealismus? Dadaismus? Impressionismus?

 

(Meiner Meinung nach mutiert leider gerade die Sepiafärbung in diesem Moment immer mehr zu einem Breitbandantibiotikum gegen Spannungsarmut in Motiven oder Handlung).

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Hätte denn Max Mustermann seine "Babylerntlaufen" oder "IchhabmireinHausgebaut" Filme gerne auf ungewöhnlicheren Materialien drehen wollen - zum zweifachen, dreifachen Preis (negativ, 800 ASA, crossen lassen, etc)? Ich glaubs nicht.

 

Das mag zwar für diese beiden Filmarten so sein. Auch für den Urlaubsfilm mag das gelten. Aber die Leute, die z.B. selbst kurze Spielfilme drehten, konnten erst gar nicht auf andere Gedanken kommen und konnten bestenfalls noch zu S/W greifen. Was dann z.B. zur Folge hatte, daß es diverse Geräte zu kaufen gab, mit denen man seinen Filmen einen anderen Look verpassen konnte. Z.B. Farbverlaufsfilter, "Nostalgiefilter", "3fach Bild"-Filter oder für "Partyfilme" so komische Stativköpfe, mit den man das Objektiv samt Kamera um die eigene Achse drehen konnte, was hinterher so aussah, als ob die Kamera in einer Waschmaschine mitgelaufen wäre... Auch die Experimentalfilmer, die mindestens seit den 60ern absichtlich ihre Filme zerkratzten etc., hätten sich bestimmt etwas mehr Auswahl gewünscht.

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