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70mm Event in Karlsruhe


preston sturges

Empfohlene Beiträge

Bei KARAMASOW (inhaltlich einer der ineressantesten Werke) gilt dennoch: Vorsicht "Formatfalle"!

 

Um die 300 Titel auf (wenig gefadetem) 70mm schlummern in der Nähe von Gosfilmofond. Am meisten interessieren mich die Negative. Da soll was Furchtbares passiert sein ...

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Den russischen Symbolismus in der Kunst werden wir demnächst noch tiefschürfender erforschen! :wink:

Am besten ist am Ende die 360-Grad-Kamerafahrt um den erblühenden Baumstamm in VOIJNA I MIR (habe leider kein Bild parat), die noch heute viele Ostdeutsche als eine der suggestivsten Naturszenen des Films erinnern. Natur hat hier nicht nur ein panoramatisches Colorit, sondern eine Funktion zu Erzählung inne, was die ausschweifenden Intercuts erklärt.

Dagegen wetterten die westlichen Rezensenten, die derartigen Stil in den aufrührerischen 60er Jahren nicht verstanden und darin lediglich eine "Klammerung" des episodenhaften Skripts erkennen wollten.

 

In Japan wurde der Film sofort zur Sensation, zur Pflichtvorführung an jeder Schule - und die 70-mm-Roadshow-Vorführungen in vielen westlichen Ländern (u.a. in einem 2500-Platz-Theater in Brüssel) sind Legende.

In der UdSSR waren zuderzeit 3000 (!) 70-mm-Theater geplant - VOIJNA I MIR sollte hier als Speerspitze einer 70-mm-Infrastruktur dienen.

 

Nur Westdeutschland und Westberlin begnügten sich mit einem Dreiteiler auf 35mm Mono-Lichtton, der vom kompromißbereiten Regisseur Bondartschuk selbst zusammengeschnitten wurde, und westliche Kritiker irritierte.

 

Auch das ist ein Positivum der dt. Einheit seit 1990, daß etliche osteuropäische 70mm-Filme überlebten und erst jetzt wieder auf Interesse stoßen, wo es mit der neuen Weltordnung nicht überall so gut bestellt zu sein scheint.

Wo es vor allem mit den Hollywood-Scripts immer weniger zu klappen scheint - und die Russen einen evident stärkeren Bezug zur Literatur hatten, von dem die Amerikaner nur lernen könnten. :)

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Dagegen wetterten die westlichen Rezensenten, die derartigen Stil in den aufrührerischen 60er Jahren nicht verstanden und darin lediglich eine "Klammerung" des episodenhaften Skripts erkennen wollten.

 

In Japan wurde der Film sofort zur Sensation, zur Pflichtvorführung an jeder Schule - und die 70-mm-Roadshow-Vorführungen in vielen westlichen Ländern (u.a. in einem 2500-Platz-Theater in Brüssel) sind Legende.

In der UdSSR waren zuderzeit 3000 (!) 70-mm-Theater geplant - VOIJNA I MIR sollte hier als Speerspitze einer 70-mm-Infrastruktur dienen.

 

 

immerhin hat er der film seinerzeit den auslandsoscar verliehen bekommen und auch einen preis in cannes eingeheimst ... so ganz ließ also die westliche kritik den film nicht "links" liegen ...

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Das Bild mit den Palmen von Cannes oder Nizza hat eine sehr räumliche Tiefe, wenn man das mit einem Auge betrachtet. Wenn es jetz noch ein Seitenverhältnis von 1:2,75 hätte, wäre das ein gutes Beispiel für Photographie mit Tiefenwirkung.

 

das ist cannes, carlton hotel, heute mittag ... leider habe ich meine ultra-panavision kamera aus purer bequemlichkeit zu hause gelassen, sonst käme ich gerne dem wunsch nach ...

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Dabei ist die 70-mm-Voll-Version, die vor der Academy in L.A. präsentiert wurde, von einigem Interesse: welchen Aufwand wird man kopierwerksseitig betrieben haben, um eine (von Entwicklerschwankungen) einwandfreie Kopie zu erstellen?

 

Westliche Filmemacher wie King Vidor u.a. hatten das Werk bereits auf den Moskauer Filmfestspielen gesehen (Teil 1 und 2) und versprachen ein "Supporting".

Die Nomenklatura der sowjetischen Staatsführung war anläßlich der EA ebendort weniger begeistert: offenbar hatte man repräsentativ einen positiven "sozialistischen Realismus" (eine Totgeburt verordneter Kulturpolitik seit Anfnag der 1930er Jahre) erwartet, der aber in Anbetracht der Krieggreuel im Film und der pazifistischen Tendenz einem Bondartschuk nicht zu verordnen war.

 

Später brachte er dann einen Revolutionsfilm heraus, in 70mm: RED BELLS.

Dieser war Vorlage für Warren Beattys Produktion REDS, der wiederuum in USA pro-sowjetischer Tendenzen bezichtet wurde.

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Dabei ist die 70-mm-Voll-Version, die vor der Academy in L.A. präsentiert wurde, von einigem Interesse: welchen Aufwand wird man kopierwerksseitig betrieben haben, um eine (von Entwicklerschwankungen) einwandfreie Kopie zu erstellen?

 

 

vielleicht auf KODAK material kopiert? Kodak frankreich lieferte seinerzeit einiges hinter den eisernen vorhang, auch breitformatiges material ... aber wie hat man die vielen negativlaufstreifen wieder herausbekommen? Ist bekannt, ob mn in russland auch versuche mit "wet gates" machte?

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  • 3 Wochen später...

Auch heute gab es mal wieder ein Highlight in 70mm in der Schauburg zu bestaunen: Alfred Hitchcock's "VERTIGO".

Das Werk lief in der restaurierten 70mm-DTS-Version in der Originalfassung und war einfach klasse!

Die Bildqualität war hervorragend (ursprünglich in VistaVision aufgenommen) und Bernard Herrmann's

fantastischer Score hat mich noch mehr mitgerissen als je zuvor.

Wieder einmall ein grosses Lob an das Schauburg-Team: ihr macht Kino zum Erlebnis! Bitte mehr davon!

 

Übrigens: für alle, die es heute verpasst haben gibt's den Streifen nochmal in der deutschen Version (DTS macht's möglich) am Pfingstmontag!

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Hier gibt's etwas mehr über die VERTIGO restaurierung zu lesen ...

 

http://stevenderosa.com/writingwithhitc...hives.html

 

Ein sehr interessanter Artikel, dem ich allerdings nicht uneingeschränkt beipflichten möchte. Die Bildqualität der 70mm-Kopie, die ich gestern auf der Südkurve gesehen habe, hat mich begeistert. Farben und Bildschärfe waren sehr beeindruckend. Aber ganz speziell fand dich die Tonmischung sehr gelungen, zumal Herrmanns Musik jetzt eine noch größere Wirkung erzielt. Die Erstaufführung des Films wies nur einen Mono-Mix auf. Während des Restaurationsprozesses wurden die Originalmusikbänder entdeckt, die überraschenderweise 3-kanalig aufgenommen waren. Ich hätte es sehr bedauert, wenn die Restaurateure angesichts dieser Tatsache den Film weiterhin nur mit Mono-Ton augestattet hätten. Viel schlimmer empfinde ich da die nachträgliche Colorierung von S/W-Filmen oder gar die Generierung einer Pseudo-Stereo-Mischung.

 

Besonders interessant war für mich der direkte Vergleich mit einem weiteren Hitchcock-Film in VistaVision, den wir gestern auf derselben Leinwand bewundern durften. Obgleich eine EA Technicolor Druckkopie, war die Bildschärfe hier weit entfernt von dem, was man von VistaVision gewohnt ist! Aber es hat dennoch Spaß gemacht - auch wenn's nur Mono war. Herzlichen Dank an das Schauburg-Team. Ich freue mich schon auf's nächste Mal - insbesondere auf die Fortsetzung des 70er-Jahre Horror-Trash Films mit 4-Kanal Magnetton :wink:

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Über die Katz & Harris Restauration kann man geteilter Meinung sein.

 

so sehr man auch über details von restaurierungen streiten mag ... einen "verlorenen" hitchcock (es gab keine kopien mehr, der film war für uns, die wir kino machen, nicht mehr buchbar und spielbar) auf diese weise und mit diesem aufwand gegen jede wirtschaftliche rechnung uns wiederzugeben, ist ein großes lob wert.

 

universal hat meines wissens über 25 70mm-kopien davon hergestellt. Definitiv kopien, die alleine nur in kinos ausgewertet können ... das finde ich schon großartig.

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Schon einmal fragte ich höflich: Wie lautet Ihre Einschätzung der Restaurierung?

Und inwiefern "verloren"?

 

Du fragst zwar höflich, wenn man dann genauso artig und höflich und ausführlich nach bestem wissen und gewissen antwortet, ist Dir das nur eine unhöfliche, unkompetente und die diskussion nicht weiterführende replik wert (sh. http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...5814#55814)

 

Daher möchte ich diese Deine erneute frage aufs höflichste unbeantwortet lassen und empfehle mich "mit distanzierter hochachtung"...:-)

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"Verloren" war VERTIGO? Das wird gerne kolportiert.

Man muß schon zwischen Business-Tricks und der Realität unterscheiden.

Auch entsteht möglicherwiese irrtümlich der Eindruck, die 70-mm-Version sei herausgebracht worden, weil (in Dtl.?) die 35-mm-Kopie nicht mehr verfügbar war. "Gegen jede wirtschaftliche Rechung zurückgegeben" - das ist Schönfärberei, was Sie schreiben.

Es ist seit 9 Jahren bekannt, daß UIP VERTIGO nicht mehr in 35mm in seinem Stock führt. Heißt das nun automatisch, ein Film sei "verloren"?

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"Verloren" war VERTIGO? Das wird gerne kolportiert."

 

ohhh ... eine verschwörung??

 

 

"Man muß schon zwischen Business-Tricks und der Realität unterscheiden.

 

aahhhh ... eine kapitalistische verschwörung!!

 

 

Es ist seit 9 Jahren bekannt, daß UIP VERTIGO nicht mehr in 35mm in seinem Stock führt. Heißt das nun automatisch, ein Film sei "verloren"?

 

bitte nicht diese "amerikanismen" ... "stock" heißt auf gut deutsch "lagerbestand" ... aber auch so verstehe ich die frage nicht, sorry!

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Im Ernst: wie kommen Sie auf "verloren"?

 

Ich drücke es anders aus, wenn es mißverständlich war:

Sie äußerten ... einen "verlorenen" hitchcock (es gab keine kopien mehr, der film war für uns, die wir kino machen, nicht mehr buchbar und spielbar) auf diese weise und mit diesem aufwand gegen jede wirtschaftliche rechnung uns wiederzugeben, ist ein großes lob wert.

 

Jetzt entsteht für den nicht zufällig mit VERTIGO befaßten Leser ein sehr geschönter (oder realistischer?) Eindruck, der Film sei wider jede wirtschaftliche Rechnung ins Programm und in der Verleih-Stock genommen worden. Und dafür, daß er ein verlorener Film sei, von dem keine 35-mm-Kopien mehr verfügbar waren, müsse man dem Verleih erst recht dankbar sein, daß er pltzölich neue zieht und sogar auf 70 mm herausbringt, wenn schon die 35-mm-Auswertung nicht mehr der Tagesordnung entsprach.

 

Meinten Sie es so?

(Ich antworte gern zu jedem Punkt dieses Films, aber zuvor müßten Sie Ihren Standpunkt klarer herausstellten - schließlich sind Sie der Veranstalter und bewerben diesen Event.)

 

Inwiefern war der Film verloren? War Ihr Wirken im Verleih genau zu dieser Zeit oder eher zu einer früheren Zeit?

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Nein, nein - nicht alles wird ausgeplappert.

Da hat der Veranstalter stets die Bringschuld in puncto Informationspflichten. Ich bin ja nur ein unschuldiger, gelegentlicher Konsument der einen oder anderen karlsruher Veranstaltung. :wink:

 

Also zur Sache: warum war VERTIGO verloren? Was war wirklich mit dem Sound? Wie wurde kopiert? Warum sieht die DVD so "schlecht" aus?

Was sagen die Restaurateure Robert A. Harris und James C. Katz dazu (sie wurden in diesem Thread ja regelrecht übergangen)?

 

Daraus ergibt sich übrigens eine Fülle spannender Montags-, Sonntags- oder 100-Jahresfeier-Rätsel. (Zumindest ich finde das spannend. Andere vielleicht weniger.) :idea:

[Für meine Anglizismen und Amerikanismen entschuldige ich mich, sind Marotten.]

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Hier gibt's etwas mehr über die VERTIGO restaurierung zu lesen ...

 

http://stevenderosa.com/writingwithhitc...hives.html

 

Ein sehr interessanter Artikel, dem ich allerdings nicht uneingeschränkt beipflichten möchte. Die Bildqualität der 70mm-Kopie, die ich gestern auf der Südkurve gesehen habe, hat mich begeistert. Farben und Bildschärfe waren sehr beeindruckend. Aber ganz speziell fand dich die Tonmischung sehr gelungen, zumal Herrmanns Musik jetzt eine noch größere Wirkung erzielt. Die Erstaufführung des Films wies nur einen Mono-Mix auf. Während des Restaurationsprozesses wurden die Originalmusikbänder entdeckt, die überraschenderweise 3-kanalig aufgenommen waren. Ich hätte es sehr bedauert, wenn die Restaurateure angesichts dieser Tatsache den Film weiterhin nur mit Mono-Ton augestattet hätten. Viel schlimmer empfinde ich da die nachträgliche Colorierung von S/W-Filmen oder gar die Generierung einer Pseudo-Stereo-Mischung.

 

Besonders interessant war für mich der direkte Vergleich mit einem weiteren Hitchcock-Film in VistaVision, den wir gestern auf derselben Leinwand bewundern durften. Obgleich eine EA Technicolor Druckkopie, war die Bildschärfe hier weit entfernt von dem, was man von VistaVision gewohnt ist! Aber es hat dennoch Spaß gemacht - auch wenn's nur Mono war. Herzlichen Dank an das Schauburg-Team. Ich freue mich schon auf's nächste Mal - insbesondere auf die Fortsetzung des 70er-Jahre Horror-Trash Films mit 4-Kanal Magnetton :wink:

1. Restaurateur Harris macht heute selber Abstriche an seiner höchst umstrittenen (und dennoch hörenswerten und studierenswerten!) Neuvertonung von VERTIGO:

"Vertigo" was an interesting case, as no original mixed audio survived, and no magnetic dialogue or effects. The best quality was found on used 35mm prints. We did, however, locate the original music floor recordings, some of which were mono and some 3 track stereo. [...] While a proper restored soundtrack using the stereo music was researched and planned, the studio desired a more "modern" sound, hence the added effects tracks, of which no one one the restoration team is terribly fond, but the studio pays the bills and makes those decisions. We were simply "out-voted." The tracks can still be re-done properly and to Hich's specs. Birds in the dead forest was not in Hitchcock's notes.

 

Please also note that many DVDs use the term 5.1 not as a reference to the reality of the tracks, but rather, to the holding technology available, and into which the tracks have been placed. Occasionally, we'll see this correctly stated as 3.0 or 4.0.

 

Hope this is helpful.

 

RAH

[Aus]

 

2. Der von @preston sturges [unter http://stevenderosa.com/writingwithhitc...hives.html] erwähnte Autor Steven DeRosa hat in vielem recht. Auch und gerade bezüglich der Sound-Mischung. Er irrt aber mit seinem Vorwurf an Harris, dieser habe ungenügend Technicolor-Kopien herangezogen, denn diese seien doch überhaupt die Referenz für Farbauthentizität. Harris hatte sehr wohl für VERTIGO (ebenso für MY FAIR LADY) Technicolor-Kopien gesichtet. In der MY FAIR LADY-Dokumentation werden übrigens verschiedenste Abstufungen von ein und der selben Szene bei verschiedenen Technicolor-Kopien als herausgeschnittene Filmstücke präsentiert. Hier würde ich Harris zustimmen, daß solches nicht schlußgültig eine Referenz ist, da zumindest ich keine TC-Kopien "aus einem Guß" kenne, leider. Harris spricht davon, der Look einer Technicolor-Kopie sei in keiner Weise übertragbar auf heutige Eastman Color-Kopien, womit er tlws. recht hat. Daher konnte er nur die Farben restituieren, die im Originalnegativ enthalten sind. Nun: dies hätte er tun sollen!

 

3. Der Autor Steven DeRosa irrt, sofern er anführt, die neue Version von Harris auf 70mm habe weitaus bessere Farben als die Wiederaufführungskopie von 1984. Leider ist das Gegenteil der Fall, die Kopien von 1984 sind sehr schön gesättigt und ausgeglichen: optimale Eastman Color-Farbbestimmung. Es wirken indes die Farben der 70-mm-Version matter.

 

4. DeRosa hat aber wiederum recht, wo er auf unterschiedlichste 70-mm-Kopien der Harris-Fassung hinweist, die er gesehen habe.

Dies kann ich bestätigten: Sein Partner, der Produzent James C. Katz ließ in der Nacht vor der Berlinale-Premiere verschiedene Akte zweier 70-mm-Kopien für den 'Zoo Palast' zusammenstellen. Insgesamt aber waren alle Akte zu hell kopiert: daher wurde der Lichtstrom reduziert.

 

5. Harris lügt, wenn er immer wieder von völlig gefadeten und zerschlitzten Negativ bei VERTIGO spricht. Solche Aussagen entbehrten (bezogen auf das Jahr 1997 - für 2006 möchte ich keine Expertise abgeben) jeglicher Grundlage, abgesehen vielleicht von einigen Opticals. Die vergleichsweise matten Farben der 70-mm-Kopie hängen auch nicht mit diesem totalen Fading" zusammen, sondern sind bedingt durch eine in der Dichte ungenügend abgestimmte Kopierung zum neuen Duplikatnegativ als 1-Licht-Dup (was auch in meiner FAIR LADY-Kopie zu bemängeln ist).

Einige Direktabzüge anno 1997 vom VERTIGO-Kamernegativ im 8-35-Horizontalformat, die später übrigens auf der DVD-Dokumentation auftauchten, zeigen sogar hervorragende Farben im Erstprint, die auf analogem Wege keinesfalls mehr möglich gewesen wären, falls tatsächlich ein ernstes Color Fading gegeben gewesen wäre. Ein solches Fading läßt sich nicht korrigieren, auch nicht über Yellow-Masks u.a. Wege, und auch nicht durch Budenzauber à la Robert A. H..

 

6. Auch das Negativ von MY FAIR LADY war übrigens nicht gefadet oder gar verschimmelt, wie die A/B-Vergleiche auf Laserdisc und DVDs immer wieder insinuieren. Hier gab es einige Splices, wohlwahr, aber keine Kopierunmöglichkeit, die Harris immer wieder suggeriert. Unter zahllosen, von ihm als "dringend" deklarierten Restaurationstiteln finden sich etliche Originalnegative in hervorragendem Zustand: NORTH BY NORTHWEST oder auch CLEOPATRA (von letzterem wurde erst kürzlich ein "perfekter" Zustand von der Fox bestätigt).

 

7. Harris hat - entgegen der lamentablen Verlustanzeigen seitens DeRosa, der laufend realitätsfremd auf Technicolor-Wiederaufführungen drängt - mit dem Weg über eine 70-mm-Version dem Film und dem Kino einen großen Dienst erwiesen, denn trotz der zu hellen Abstimmung (die jetzt unnötig das Korn hervortreten läßt) gab es warscheinlich nie eine schärfere Kopie (Anm.: Scorsese erwähnte zwar einmal eine Horizontal-Vorführung in New York 1958, aber ich habe nie davon gehört).

 

8. Harris hätte einfach wesentlich sorgfältiger und fachgerechter umkopieren müssen, andere Wege in der Sound-Bearbeitung beschreiten sollen und vor allem die Wahrheit sagen sollen - dann könnten seine Interviews Gegenstand ernsthafterer Erörterungen sein.

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Erstmal Danke an Cinerama für den Auszug aus Harris' Bericht zur Tonmischung ("Neuvertonung" ist durchaus treffend). Über die eingefügten "modernisierten" Effekte kann man denken was man mag - die Schüsse in der ersten Szene kamen mir doch sehr künstlich "actionmäßig" vor, das Vogelgezwitscher ist mir jedoch nicht aufgefallen - dagegen klingt der Soundtrack beeindruckend voll. Schön, dass hier nicht noch künstlich auf >= 5.1 etc. "aufgeblasen" wurde, das hätte ihm vermutlich seine Natürlichkeit genommen.

 

Noch eine Frage - ich hatte noch nicht die Zeit, den als Link geposteten Restaurierungsbericht zu lesen: Mir fielen einige Szenen mit stark sichtbarer Körnung und deutlich unterschiedlicher Farbsättigung auf. Hat da was vom VV-Kameranegativ gefehlt und man hat aus Technicolor-4Perf-Prints ergänzt?

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