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Vorzüge und Legenden des Digital Cinema


cinerama

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auf der letztwöchigen trade-show in münchen wurde nicht ein einziger film, nicht eine einzige präsentation neuer trailer und promos in Digital-Cinema vorgestellt.

 

kann uns das etwas sagen? ... ist etwa der hype raus?

 

och, da gabs schon ein paar Trailer in Supergeiler :wink: Videoqualität, oder hast Du den Saal wegen der Verzerrungen im Hochtonbereich fluchtartig verlassen??

8)

 

denista

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  • 3 Wochen später...

Sehr geehrtes Forum,

 

ich habe zum Thema Digitalprojektion in div. Untersuchungen durchgefuehrt. Ergebnisse dieser Arbeiten finden sich in verschiedenen Publikationen. Diese sind unter anderem auf meiner Website zu finden: http://filmlichter.de/index.php?seite=publikation

 

Der Rahmen dieser Untersuchungen wurde von den Anforderungen und Moeglichkeiten fuer eine digitale Projektion im Kino gesteckt.

 

Fuer Kritik stehe ich jederzeit gern zur Verfuegung.

 

Mit freundlichen Gruessen, Andreas Niemand

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Fundsache aus HDTVtotal.com

 

Sehr geehrter Herr Hornig, liebe Leser von hdtvtotal.com,

 

gerne beantworten wir Ihre nachstehende Mailanfrage.

 

Kein Kino der CinemaxX AG wird "Episode III" digital projizieren. Warum dies

so ist, möchte ich Ihnen gerne etwas detaillierter erläutern.

 

Die Entscheidung gegen D-Cinema zum jetzigen Zeitpunkt ist vielschichtig und

bedarf unterschiedlicher Perspektiven. Von herausragender Wichtigkeit ist

zunächst eine nüchtern wirtschaftliche, aber auch branchenpolitische

Betrachtung. Jenseits qualitativer Aspekte - dazu später - liegt eine der

Hauptmotivationen überhaupt in Richtung D-Cinema zu denken darin, daß es auf

der produzierenden Seite (Studios, Verleiher) erheblich Einsparpotentiale

gibt, wenn man eines schönen Tages auf die Herstellung teurer 35mm-Kopien

samt aufwendiger anhängender Logistik verzichten kann und den Film

stattdessen via Satelit oder Glasfasernetz ans Kino liefert. Dies ist

unzweifelhaft, Erwähnung bedarf jedoch, daß dieses Einsparpotential eine

"kritische Masse" an Installationen braucht, d. h. im heute gegebenen

Einzelfall weniger Digitalkinos ist eine "digitale Kopie", zudem in

deutscher Synchronfassung, noch deutlich teurer, als herkömmliches

35mm-Material, d. h. von Sparpotential kann überhaupt nicht die Rede sein,

eher im Gegenteil. Konsequenz: die Verleiher, insbesondere die deutschen

Dependancen, haben tatsächlich noch gar keine Motivation, digital zu

distributieren.

 

Diesen perspektivischen Einsparpotentialen stehen erhebliche

Investitionskosten auf Kinobetreiberseite für die digitale

Projektionstechnik gegenüber, also ein krasser Kontrast zur Verleihseite.

Losgelöst davon, daß es noch so gut wie keine greifbaren Erfahrungen

hinsichtlich der Haltbarkeit, Betriebszeit und schlußendlich

Wertbeständigkeit digitaler Projektoren für den Kinobereich (also

ausdrücklich keine "Beamer", hier ist von einem anderen Kaliber die Rede)

gibt und auch technische Normen bisher nur als Vorschlag existieren, wird

eine Finanzierung nicht zu Lasten der Kinobetreiber möglich sein, weil a)

diese überhaupt nicht die Finanzmittel haben, diese nicht durch erhöhte

Eintrittspreise für digitales Kino werden generieren können (weil die Preise

ohnehin schon leidlich ausgereizt sind) und c) es schlußendlich naheliegt

und legitim erscheint, an den Einsparpotentialen der Studios partizipieren

zu wollen. Es bedarf also hier eines Dialogs mit der Verleiherseite über das

Geschäftsmodell "Kino" an sich - dieser findet heute (aus guten Gründen -

siehe oben) noch gar nicht statt.

 

Die - ganz wenigen - Kinos, die heute schon digital vorführen, haben sich

alternativen Finanzierungsmodellen der Hardwarehersteller angeschlossen,

wogegen grundsätzlich natürlich nichts einzuwenden ist. Fakt - und

gefährlich - ist aber, daß mit einer vermeintlichen Investitionsentscheidung

auf Kinoseite einer dringend notwendigen Diskussion mit der Verleiherseite

über einen Transfer der Einsparpotentiale in eben diese einseitig

vorgegriffen wird bzw. dieser Transfer erstmal nicht stattfindet. Gerade

hier sind die deutschen Kinobetreiber gebrannte Kinder, haben sie es doch zu

Beginn des Multiplexbooms gänzlich versäumt, die Ausstattung des Marktes mit

unzähligen neuen Spielstätten (wohlgemerkt: für die Verleiher ohne

investives Finanzrisiko) dazu zu nutzen, die Verleihmieten zu diskutieren

bzw. eine Reduzierung - wie in anderen Ländern - zu erreichen. Diesen Fehler

wird die Betreiberbranche hoffentlich nicht ein zweites Mal machen, trägt er

doch gerade heute zur kritischen Situation der Kinobetreiberlandschaft bei.

 

Kurzum: wirtschaftlich betrachtet ist D-Cinema heute (noch) nicht

darstellbar, schlimmer noch, birgt erhebliche Risiken für die Zukunft, wenn

nicht alle Fragen branchenweit vorher geklärt sind.

 

Aber auch technisch spricht noch einiges gegen die Umstellung von der

Filmrolle auf den Server. Heutige Digitalprojektion liefert eine Qualität

auf 2K-Niveau, besser gesagt: die Projektoren können schon heute die von

Hollywood geforderten 2K, zugespielt wird tatsächlich "nur" in MPEG-HD mit

1.920 x 1.080 Auflösung, also 1080i - einem Ihnen unzweifelhaften bekannten

Format, das mit Kino nichts zu tun hat sondern hochauflösendes Fernsehen

ist. Bestenfalls wird hier bei Filmen im Scope-Format 1 : 2,39 mit

Anamorphoten gearbeitet, es soll aber auch Kinos geben, in denen ganz übel á

la Letterbox skaliert wird. Was dann an Auflösung übrig bleibt, wissen Sie

selbst. Letzteres entspricht eben nicht den Hollywoodanforderungen und ist

nur solange eine Zwischenlösung, bis Kameras und Postproduction "echtes" 2K

leisten können und vor allem die notwendigen, ebenfalls geforderten

JPEG-2000-Server verfügbar sind. Die Zukunft wird bei 4K und mehr liegen.

 

Zugegebenermaßen sieht das Bild eines solchen D-Cinema-Systems schon heute

sehr beeindruckend aus, wird bei nicht extremen Leinwandgrößen regelmäßig

sogar schon besser wirken, als 35mm, dies aber wohlgemerkt nicht, weil es

besser ist, sondern weil 35mm heutzutage oftmals leider völlig unter Form

aufspielt bzw. aufspielen muß. Es ist leider Fakt, daß die Kinos von den

Verleihern regelmäßig mit Kopien übelster technischer Qualität beliefert

werden, deren Bildauflösung man vorzugsweise gar nicht erst in xK-Auflösung

beschreiben sollte. Das qualitative Nadelöhr ist also keineswegs die

35mm-Technik an sich, sondern eben die insbesondere hierzulande zugelieferte

mangelhafte Qualität der Kopien. Wie gut 35mm sein kann bzw. ist,

demonstriert z. B. regelmäßig ein Blick auf amerikanische Originalkopien,

die diesbezüglich nicht zu beanstanden sind, im Gegenteil, das Format nach

Jahren technischer Perfektionierung endlich ausnutzen. Diese traurige

Situation alleine kann und darf aber nicht das Argument sein, einem bereits

verfügbaren, neidlos anerkannt kurzfristig reizvollem, aber schlußendlich

eben doch Sub-Standard zu verfallen, sich damit größten wirtschaftlichen

Risiken auszusetzen und auf eine Qualität festzulegen, die schon morgen von

gestern sein wird.

 

Was uns momentan bemerkenswert erscheint, ist die Einschätzung in manchen

Internetforen, man habe "Episode III" nur dann wirklich gesehen, wenn man

ihn digital erlebt habe - dies ist, ohne jemandem zu nahe treten zu wollen,

Blödsinn, zumal solche Stimmen meistens genau aus dem Lager kommen, die auf

35mm gedrehte Filme auf einem extrem datenreduzierten Medium wie der DVD als

"amtlichen Filmgenuss" akzeptieren.

 

Vielleicht konnten wir mit diesen Ausführungen dazu beitragen, bei Ihnen und

Ihren Lesern auf Verständnis für unsere jetzige Einstellung erwarten zu

dürfen. Jedenfalls haben wir in keinster Weise den Eindruck, uns mit unserer

bewährten hochqualitativen 35mm-Projektionstechnik hinter irgendwem

verstecken zu müssen. Und wer weiß, vielleicht hat sich ja diesmal die

dunkle Seite der Macht ein bißchen mehr Mühe gegeben als sonst und beliefert

uns sogar mit überdurchschnittlich guten Filmkopien.

 

Mit freundlichen Grüßen,

möge die Macht mit Ihnen sein!

 

 

 

>> Oliver Pasch

 

Director Technical Operations

 

>> CinemaxX

>> CinemaxX AG

>> Zentrale Hamburg: Technisches Büro /

>> Herr Pasch

>> Friedrich-Ebert-Damm 111 Humboldtring / P4

>> 22047 HamburgD-45472 Mülheim-Ruhr

>>

>> Web: http://www.cinemaxx.de

 

Durchaus eine realistische und auch vernünftige Aussage eines Kinobetreibers. Ob aber Vernunft und Realismus die Oberhand behalten, ist eine andere Frage. Guter Beitrag, der von einigem Background zeugt.

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Wäre es wohl möglich dieses Posting von Herrn Pasch postalisch an Herrn Wolfram Weber zu schicken, der ja bekanntlich das Kino mit Digitalprojektion retten will?

 

Ich wette Herr Weber kann keine so fundierte und zutreffende Analyse geben wie Herr Pasch, dem ich in fast allen Punkten zustimme und posititv überrascht bin soetwas von einem CinemaxX Mitarbeiter zu hören (Ich weiß, ich habe Vorurteile...)

 

Ob jedoch nun auf den CinemaxX Leinwänden und in den immergleichen Säalen mit mittelgroßen Leinwänden im Format 1:2 (zu oft gesehen!) der 35mm Film wirklich Vorteile liefert ggü. der Digitalprojektion bzw diese Säale eines Filmtheaters würdig sind, ist eine andere Frage.

 

Auf jeden Fall finde ich so ein Statemen sehr begrüßenswert, weist es doch die euphorisch verblendeten Kreuzzugsritter der 2K-Front in die Schranken :D

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Auf jeden Fall finde ich so ein Statemen sehr begrüßenswert, weist es doch die euphorisch verblendeten Kreuzzugsritter der 2K-Front in die Schranken :D

CinemaxX gehts finanziell ziemlich schlecht, kein Wunder also dass so eine Aussage kommt - die könnten gar nicht aufrüsten/umrüsten selbst wenn sie wollten.

Was mich allerdings wundert, dass hier immer so *gegen* D-Cinema gewettert wird, vorallem so unqualifiziert. Man wird den Eindruck nicht los, das viele D-Cinema-Gegener noch nie eine Projektion gesehen haben. Schauts Euch doch erstmal an, dann dürft Ihr auch lässtern. Denn letztlich zähl nur 'was hinten rauskommt'. Und die 35mm-Kopien sind halt nicht so toll. Als Kunde will ich einfach nur ein gutes Bild, wie das projeziert wird ist mir letztlich egal.

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CINERAMA über Oliver Pasch von der Cinemaxx-AG: "Durchaus eine realistische und auch vernünftige Aussage eines Kinobetreibers. Ob aber Vernunft und Realismus die Oberhand behalten, ist eine andere Frage. Guter Beitrag, der von einigem Background zeugt."

 

CINERAMA über Arne Schmidt von der Cinemaxx-AG:

Das sind Worthülsen eines menschlich noch ungereiften Unternehmenssprechers: seichte Schönfärberei, die die eigenen Aktivitäten als gesunde Unternehmensphilosophie apostrophiert. Man drückt sich vor der Konkretion und der Aufarbeitung der eigenen Fehler und zieht wieder einmal die griffigen Kinomythen aus dem Hut, sprich: man ergießt sich in der Manier der Marketing-Charaktere in blumeligen Metaphern, die Quatsch, den man unter dem eigenen Dach verzapft, schönfärben soll.

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Sehe keinen Widerspruch.

Es kommt immer auf die Aussage an, nicht die Pauschalisierung, und hier sind es zwei ganz unterschiedliche Themen.

 

Sachlich ist Paschs Beitrag richtig, Schmidts Ausführungen indessen unkonkret und konzeptlos.

 

Mit CinemaxX sympathisiere ich nicht, begrüße aber dessen abwartende Betreiberentscheidung.

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Hallo Cinerama,

 

Komisch, dass Du so antwortest, ich hatte es doch kommentarlos eingestellt. Ich wollte mit der Gegenüberstellung der Zitate nicht provozieren. Die Quintessenz der Gegenüberstellung ist vielschichtig.

 

Was ich aber schade finde, ist, dass Leute, ohne es zu ahnen, als „ungereift“ disqualifiziert werden. Und dies wahrscheinlich noch ohne dass man die Person jemals selbst getroffen hat. Ich finde, jemand dessen eloquenten Texte deutlich angegeben, dass ein hohes Maß an Intelligenz und Bildung vorhanden ist, es nicht nötig hat seine Meinungsäußerung durch Abwatscheln seiner Argumentationsgegner zu rechtfertigen. Der Effekt ist übrigens gegenteilig!

Es gibt Forumsregeln die besagen, dass man sein Gegenüber nicht beleidigen sollte. Ich finde es von Charakter zeugen wenn jemand dies auch auf nichts ahnende Nicht-Forumsnutzer ausweitet.

Du bist einer der aktivsten Mitglieder, der immer sehr bemüht ist seine Meinung vor zu tragen und zu verteidigen. Ich finde zu solltest aber auch andere Meinungen mehr zulassen und akzeptieren.

 

Beste Grüße

Nils

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Exkurs vom Thema "Digital":

Stimme Dir zu: Personen sollte man nicht "schlußendlich" verdammen, die man persönlich nicht kennt. Einen Teil meines "medialen" Eindrucks des Pressesprechers darf also kein menschliches Gesamtbild konstituieren, da habe ich überzogen.

 

Dann gibt es aber auch Aussagen, die, weil sie öffentlich sind und man damit auch Politik macht, vehementen Widerspruch hervorrufen. Dies betrifft aber einen anderen Thread: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...0538#50538 . Insofern empfinde ich die monotonen Interviews einer twls. unbedarften Presse mit immer denselben Presseprechern und deren "Worthülsen" (ich sprach daher vom "Marketing"-Charakter": ein Begriff des Psychoanalytikers Erich Fromm) als einen Schwachpunkt in der Debatte um die Zukunft des Kinos - selbst wenn jene Protagonisten sich Marktführer nennen.

 

Es gibt viele andere Fachleute innerhalb der Branche, außerhalb derselben und auch in der Medien-Wissenschaft, die nie interviewt werden, weil hierbei das den Konsumenten bekannte "Firmenlabel" und der Aufhänger fehlen. Insofern wird defacto eher eine vom Mainstream abweichende Meinung nicht akzeptiert, denn Schlagzeilen macht eben nur der Pressesprecher von Konzern A oder B, und nicht die Forschungsinstitute.

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Antwort Exkurs Digital

 

Hallo Cinerama,

 

ok, Thema Umgang ist abgeschlossen.

 

Da Du selber sagtst, dass manche Aussagen Widerspruch hervorruffen, werde ich hiervon Gebrauch machen:

 

Ich habe den von Dir zitierten Ausschnitt anders interpretiert als Du. Mir fehlt u.U. der Kontext, den Du vielleich hast.

Ich zumindest hatte die Frage der Presse als global und nicht CinemaxX-spezifisch verstanden. Und da muss ich sagen, finden ich die Aussagen von Arne Schmidt nicht verkehrt oder gar inhaltslos.

 

Wenn wir ... Menschen fragen, was war der eindrucksvollste Film? Da wird kaum jemand auf einen Film zurückgreifen, den er im Fernsehen gesehen hat, sondern er wird einen Film nennen, den er im Kino, auf einer großen Leinwand gesehen hat,

Mir zumindest geht es so und ich hoffe, dass es vielen anderen auch so geht wie mir und wie Arne Schmidt es beschreibt, ansonsten könnte es düster aussehen für die Zukunft der Kinos...

 

Ich stimme Dir zu: eine breit gefächert Berichterstattung, die ein Spektrum an Meinungen wiedergibt, welches sicher die Meinung des vermeintlichen Marktführers einschliessen sollte, ist sicher wünschenswert, aber in unserer schnelllebigen Zeit immer seltener. Aber der befragte Pressesprecher ist diesbezüglich sicher Opfer und nicht Täter. Im konkreten Beispiel ist natürlich auch noch zu beantworten, wie der Reporter andere als die von Dir genannten Quellen bzw Interviewpartner einfach finden soll.

 

Ende Exkurs Digital

 

Ich glaube aber auch, dass selbst ein Oliver Pasch, den ich persönlich kenne, nicht abstreiten wird, dass das Kino der Zukunft digital sein wird, selbst schon wenn die 35mm theoretisch besser sein könnte (praktisch ist sie, da muss ich X-OR zustimmen was europäische Kinos betrifft, in den meisten Fällen aufgrund der Kopienqualität schlechter). Die Frage ist einzig wann und unter welchen Bedingungen.

 

Beste Grüße

Nils

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Nichs an diesem Artikel ist präzise, neu oder in irgend einer Weise fachlich fundiert.

 

Nur zwei Zitate daraus:

 

Echt scharfe Filme

 

Von Holger Dambeck

 

Nach hundert Jahren 35-Millimeter-Film steigen die ersten Kinos auf digitale Projektion um. Der Zuschauer darf sich auf ungeahnte Schärfe freuen - die Kinos werden zu digitalen Festungen ausgebaut. Doch nicht nur Raubkopierer bedrohen das sogenannte D-Cinema.

(...)

Für die Zuschauer bedeutet Digitales Kino ein ungeahntes Schärfeerlebnis. Verluste der Bildqualität, wie sie beim Herstellen von Filmkopien zwangsläufig entstehen, sind ausgeschlossen.

 

Ein Reporter, der gut abgeschrieben hat, aber kein Filmfachmann. Vielleicht sollte er einmal die "Verluste" im gängigen Intermediate-Prozeß begutachten, ebenso aber die auf den Markt geworfenen HD-Projektionen von SINGIN' IN THE RAIN oder ROBIN HOOD. Oder auch die Verluste durch digitale Aufnahmetechnik.

 

Man kann es schon nicht mehr hören, dieses PR-durchtränkte "Infotainment".

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Nichs an diesem Artikel ist präzise, neu oder in irgend einer Weise fachlich fundiert.

 

Nur zwei Zitate daraus:

 

Echt scharfe Filme

 

Von Holger Dambeck

 

Nach hundert Jahren 35-Millimeter-Film steigen die ersten Kinos auf digitale Projektion um. Der Zuschauer darf sich auf ungeahnte Schärfe freuen - die Kinos werden zu digitalen Festungen ausgebaut. Doch nicht nur Raubkopierer bedrohen das sogenannte D-Cinema.

(...)

Für die Zuschauer bedeutet Digitales Kino ein ungeahntes Schärfeerlebnis. Verluste der Bildqualität, wie sie beim Herstellen von Filmkopien zwangsläufig entstehen, sind ausgeschlossen.

 

Ein Reporter, der gut abgeschrieben hat, aber kein Filmfachmann. Vielleicht sollte er einmal die "Verluste" im gängigen Intermediate-Prozeß begutachten, ebenso aber die auf den Markt geworfenen HD-Projektionen von SINGIN' IN THE RAIN oder ROBIN HOOD. Oder auch die Verluste durch digitale Aufnahmetechnik.

 

Man kann es schon nicht mehr hören, dieses PR-durchtränkte "Infotainment".

 

Dies ist ein artikel des SPIEGEL, der sich an eine große, millionenstarke leserschaft wendet, die alle auch noch ein leben jenseits des kinos haben.

 

Und eine solche leserschaft wird mit diesem artikel durchaus sachlich über den stand der dinge informiert - nicht mehr und nicht weniger. Weiterführende spezielle links werden angeboten.

 

Fachspezifische artikel, die sich mit den von Dir angeführten "verlusten" des intermediate prozeßes beschäftigen, haben m.e. nur in fachzeitschriften etwas verloren. Schlage vor, Du schreibst einen artikel für diese fachspezifischen medien, anstatt autoren, die Du nicht kennst, des "abschreibens" öffentlich zu bezichtigen.

 

Werde dann gerne der Erste sein, der diesen link hier postet, so der artikel publiziert wird.

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Hi

 

Natürlich ist der Artikel ein popoluarwissenschaftlicher. Da kann man z.B. folgenden Fehler verzeihen:

 

..., die 24 Mal pro Sekunde an die Wand geworfen werden.

 

Über weite Strecken gibt der Artikel tatsächlich dem fachfremden Leser einen ersten Einblick. Trotzdem ist dem Artikel deutlich anzusehen, dass sich der Journalist nur mit SONY über digitale Projektoren unterhalten hat. Auch noch verzeihlich. Aber folgende Passage, kurz vor dem beinah geglücktem Zieleinlauf, finde ich sollte keinem Journalisten passieren:

 

Doch der technische Fortschritt stößt nicht nur auf Begeisterung. So fürchtet mancher Regisseur und mancher Kameramann, dass beim D-Cinema der typische Filmlook verloren geht. In der Tat erreichen digitale Kameras nicht ganz die Farbtiefe von Analogfilm.

 

Hier wird bezugslos spontan mal etwas über digitales Shooting eingeworfen, was ansonsten nicht im Artikel vorkommt und auch nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun hat. Schade!

 

Beste Grüße

Nils

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Hallo Forum,

 

ja, man konnte bei der Sony-Demo am Mittwoch tatsächlich eine 4k-Projektion sehen.

Ich war bei der Veranstaltung zugegen und hatte auch das Vergnuegen, die Projektion zu erleben.

 

Die Veranstaltung nannte sich "Sony Innovationsforum". Es handelte sich um eine Informationsveranstaltung von Sony zum Thema E- Cinema und D-Cinema. Verschiedene Redebeiträge gab es am Tage. Daran anschließend wurden diverse Inhalte auf dem Sony SRXR-110CE Beamer im Kino gezeigt.

 

Die Projektion war recht beeindruckend. Im Vergleich zu diversen 2k-Projektionen, die ich bisher gesehen habe, sind bei 4k tatsächlich keine Treppchen ( Aliasing durch Pixelstruktur) mehr zu sehen. Das ist mir bei 2k-Projektionen auch oftmals nur an Buchstabenkanten / synthetischen Grafikelementen aufgefallen, bei dieser 4k-Demo war es nicht mehr sichtbar. Insofern ist in meinen Augen 4k tatsächlich für solche Inhalte ( grafiklastig, syntetischer Inhalt, geringes Antialiasing) ein ordentlicher Gewinn. Bei anderen gezeigten Inhalten fand ich den 4k-Gewinn gegenueber der 2k-Projektion nicht sooo spannend.

 

Es wurden gezeigt:

 

"Die große Stille" Trailer

HDCAM-> SRXR (im Beamer skaliert)

 

"The Stoning" Trailer

HDCAM-> SRXR (im Beamer skaliert)

 

Indien (Originaltitel ?!)

65mm IMAX-> 4k-Scan->uncomprimiert von HD-Rekorder-> SRXR (nativ)

(evtl. war es auch ein gedownrezter 6k-scan)

 

der singende Country-Mann (Originalname vergessen) ein anderer 65mm- Streifen aus dem Sony-Archiv, ein Dreh aus den 50ern/ 60ern (!)

4k-Scan->uncomprimiert von HD-Rekorder->SRXR (nativ)

evtl. auch hier ein 6k-Scan gedownrezt

 

Ausschnitte aus Stealth

hier wurde ein aktueller DI-Prozess mit nach DCI-Vorgaben realisierter Komprimierung demonstriert:

4k-Scan + 2k- Effektshots (uprezzed auf 4k) -> downsampling auf 2k -> JPEG 2000-Komprimierung -> SRXR ( im Beamer skaliert)

 

Insgesamt fand ich die Demonstration sehr angenehm. Vergleichbar ansehnliche Schwärzen ( hängt sehr stark vom Ausgangsmaterial ab, HDCAM-Material fällt stark gegenueber den Scans ab)

Toller Bildstand, tolle Schärfe.

Die JPEG2000-Komprimierung arbeitet auch recht gut. Jedoch waren Kompressionsartekfakte bei eingeblendeten Schriftzuegen zu sehen, aehnlich den Schmetterlingsbildern bei JPG. Man hat gewissermassen Schriftzugschatten um die Buchstaben herum gesehen. Ansonsten gab es die Kompression nicht zu sehen. Hierbei muss gesagt werden, dass die gezeigten Ausschnitte einem rasanten Actionfilm entnommen sind. Man hat also fast keine ruhigen, ewig stehenden Bilder, auf denen man nach Kompression forschen koennte.

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Hallo (Hr.) Niemand,

 

ich habe eine SONY 4k Vorstellung zum ersten Mal im März 2005 auf der Showest gesehen. Man hatte die Möglichkeit an die Leinwand heranzutreten und sich die Pxiel aus nächster Nähe anzuschauen. Man musste schon wiklich sehr nahe ran um was zu sehen.

Aber DCI hat nicht umsonst die 2k Projektion als Standard definiert. Im täglichen Kinobetrieb sind die DLP 2k auch sehr gut.

 

Beste Grüße

Nils

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Hallo Andreas Niemand,

 

Sehr geehrtes Forum,

 

ich habe zum Thema Digitalprojektion in div. Untersuchungen durchgefuehrt. Ergebnisse dieser Arbeiten finden sich in verschiedenen Publikationen. Diese sind unter anderem auf meiner Website zu finden: http://filmlichter.de/index.php?seite=publikation

 

Der Rahmen dieser Untersuchungen wurde von den Anforderungen und Moeglichkeiten fuer eine digitale Projektion im Kino gesteckt.

 

Fuer Kritik stehe ich jederzeit gern zur Verfuegung.

 

Mit freundlichen Gruessen, Andreas Niemand

 

Interessante, gut formulierte und strukturierte wissenschaftliche Artikel, mit wenigen Flüchtigkeitsfehlern (z.B.: auch in UHP/NSH Lampen befindet sich sehr wohl Edelgas).

Ich konnte die Lebensdauer der Projektoren selbst nicht finden. Diese sind wichtig wegen Alterugnseffekten an den optischen Elementen.

 

Die Ergebnisse bestätigen natürlich, was schon bekannt war: fürs Kino geht (derzeit) nur Xenon und herkömmliche LCD sind ungeeignet. Aber doch sehr interessant zu lesen

 

Beste Grüße

Nils

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Hallo Nils,

 

Danke fuer die Kritik.

Die Lebensdauer fuer digitale Projektionseinrichtungen im Kinobetrieb ist in der Tat ein wichtiges wirtschaftliches Thema. Bedeutet das doch nicht nur einen Lampenwechsel aller (+/-) 1000 h, sondern zusätzlich eine Überwachung der Filter und bei LCD (auch bei LCOS?!) eben auch der Panels selbst.

Abgesehen vom Schmutz im optischen Weg sind die Alterungseffekte von Panel und Filter die Hauptursache fuer Alterung von Digitalprojektoren.

 

Leider sind die Hersteller bei Auskuenften zu diesem Thema _sehr_ zurückhaltend. Und Alterungsmessungen zum Gerätealter >> 2000 h sind unter Laborbedingungen nicht praktikabel. Daher ist man auf Feldmessungen angewiesen. Da sind zb. die Firmen mit Dauerinstallationen gut mit Daten ausgestattet. Jedoch wird auch hier erschreckend wenig publiziert.

 

Zum Thema 2k vs 4k:

Hier stimme ich auch zu. 2k reicht bei entsprechendem Füllfaktor (>90%) durchaus aus fuer eine ordentliche Projektion. Jedoch sind bei Sitzreihenabständen von weit weniger als 1,5x Leinwandhöhe mehr Pixel immer besser :-)

 

Andreas Niemand

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Hallo Andreas,

 

wie Du selbst denke ich schon andeuten wolltest, ist zumindest bei der DLP Technologie die Alterung -insbesondere Farbshifts- der Panels ein untergeordnetes Problem.

Die Verschmutzung der Optiken, was natürlich auch einen bedeuten Einfluss hat, hängt natürlich auch von den Betriebsbedigungen ab.

 

Beste Grüße

Nils

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Hallo Nils, aus erfahrung mit LCD von Sony, vor 3 Jahren installiert Typ 30 und irgenwas, kann ich folgendes zur Lebensdauer sagen. Blaupanel nach 2.000h hin, danach kam das grüne nach spätestens 3.000h. Reparatur lohnt nicht.

Zur Verschmutzung. 1Chip DLP ist da sehr immun gegen, das optische System ist dicht. 3 Chip DLP hab ich leider noch nicht zerlegt.

LCD hat da, bedingt durch die Lüfterkühlung der Panels erhebliche Probleme. Je nach Ausführung kannst du nach 200h die Dinger putzen.

Da empfiehlt sich ein Einbau in einen Kasten mit Zwagsbelüftung und Luftfilter z.B. aus dem KFZ-Bereich.

Ich hab sowas bei der Installation mit dem Sony-Beamer gemacht. Nach 2.000h war die Linse noch sauber, keine Verschmutzung im Gerät.

Nur der Luftfilter des Kastens war rabenschwarz. Eine preiswerte Lösung. Bei den meisten LCD-Beamern höherer Lichtleistung wird die Luft zum Kühlen der Panels unter dem Projektor angesaugt. Da kann man diesen auf eine 'Luftfilterkiste' montieren und so den Dreck abhalten. Das lohnt sich.

Jens

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Alle Projektoren waren bei den Messungen sehr jung ( keiner älter als 400h). Daher ist eine Aussage ueber die Alterung nicht zu treffen.

 

Wobei ich auch hier wieder vermute: Innerhalb der ersten 1000 h passiert bis auf die Veränderung der Lichtleistung des Projektors nichts grossartig an den anderen Parametern.

 

Dananch wirds ( wie auch jensg anmerkt), besonders bei LCD, spannend.

 

Die Lichtleistung ist eh ein heikles Thema.

 

Frage an Dich Jens :

Wie verändert sich der Bogenabstand bei Hochdrucklampen über die Brenndauer der Lampe hinweg ? Kannst Du da eine Aussage treffen ?

Da durch die Etendue die sammelbare Lichtleistung einer Kurzbogenlampe beschränkt ist, nimmt sie bei groesserem Bogenabstand ab.

 

Der Elektrodenabbrand führt zu einem vergrösserten Bogenabstand bei älteren Lampen.

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