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Bericht von der Generalüberholung einer Zeiss-Ikon Movikon 16


Film-Mechaniker

Empfohlene Beiträge

Danke für diese sehr ausführliche Dokumentation, die ich komplett gelesen habe.

Trotz der beschriebenen Mängel sollte man aber festhalten, dass diese Kamera bestimmt viel zeitgenössisches Kolorit (jenes dann aber hoffentlich mit Agfacolor aus Ende 30er/Anfang 40er Jahre) festgehalten und der Normalbetrachter wohl im Filmgeschehen die sorgfältig beschriebenen Fertigungs"auffälligkeiten" nicht bemerkt hat.

Zu bedenken ist auch, dass in der Zeit der Produktion dieser elitären Kamera ausländische Kameras letztlich nicht zu erwerben waren, sofern es sich nicht um Lizenzfertigungen in Deutschland handelte (zB von Kodak/Berlin-Köpenik, Pathe oder auch Bolex). Da stand Zeiss dem damaligen Regime wohl in der Schuld.

Wirklich dumm ist die Greiferanordnung nach Norm vor 1932 !!

Ich habe in meiner Sammlung zwei mechanisch funktionierende und optisch sehr schön erhaltene Modelle jener Kamera -beide leider mit linksseitigem Greifer.

Die Federwerke ziehen volle 6 m durch - am Schluss, bei Zählerstand 0,50-  verlangsamt sich der Lauf.

Meine Ersterwerbung wollte zunächst nicht richtig durchlaufen; nachdem ich allerdings mehrfach die Kurbel in Rechtsrichtung =Handbetrieb bewegt und dann wieder aufgezogen hatte lief -oh Wunder-das Federwerk immer länger durch, bis ich am Schluss die volle Leistung hatte.

Der Selbstauslöser mit Zeitfenster ist -wie bei der Zeiss Ikon K 8 sowie der Movikon 8 (Vorkriegsmodell -senkrechtes, nicht waagrechtes Gehäuse-  für Kassette und Doppelachtspule) gewöhnungsbedürftig -aber besser als gar nichts !!

Das wollte ich anmerken.

 

Ernst

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Vielen Dank, Friedemann, fürs Übernehmen, jetzt kann ich bei der halbnackten Seite löschen.

Mich hat’s auch ins Bett gehauen, kann kaum sitzen für diese Zeilen, schnief.

 

Vielleicht sollte ich noch sagen, daß ich niemandem die Freude an der Movikon 16 verderben will.

Wenn die alten Federn den stark gebremsten Film nicht mehr recht durchziehen, dann kann man

einfach mit der Aufzugkurbel, die mit dem Getriebe starr verbunden ist, im Gegenuhrzeigersinn

nachhelfen. Sieht noch ganz cool aus

 

59e330dab4919_RichardGroschoppsersteKameralautFilmmuseumPotsdam.jpg.5ead9bbadf761082f02f6183d352b466.jpg

 

Richard Groschopps erste Kamera; Quelle: Filmmuseum Potsdam

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  • 2 Wochen später...
Am 14.10.2017 um 17:08 schrieb Ernst Wiegand:

Zu bedenken ist auch, dass in der Zeit der Produktion dieser elitären Kamera ausländische Kameras letztlich nicht zu erwerben waren, sofern es sich nicht um Lizenzfertigungen in Deutschland handelte

 

Dem bin ich nachgegangen. Bis zum Krieg konnte man in Deutschland noch folgende Kameras kaufen:

 

Ciné-Nizo 16; 1925, 50-Fuß-Spulen

Ciné-Geyer; 1926; 100-Fuß-Spulen, koaxial

ICA Kinamo S.(chmalfilm) 10; 1928, 10-Meter-Kassetten

Kinarri 16; 1928

Ciné-Nizo 9½; 1929

Agfa Movex 16-12; 1930, 12-Meter-Kassetten

Agfa Movex 30 L(ady); 1931 100-Fuß-Spulen

Kino-Kamera Siemens & Halske (Typ A); Ende 1931, Typ B, 1932;  Typ C, 193?; Kassetten

http://www.olafs-16mm-kino.de/kameras.htm

Zeiss-Ikon Movikon 8; 1933, 25-Fuß-Spulen

Alef 9½, A. Lehmann, Fürth; 1934

Minicord V 16 von der Klangfilm-G. m. b. H.; 1936? 1937?

Zeiss-Ikon Movikon K 16; 1938, Kodak-50-Fuß-Kassetten

Zeiss-Ikon Ikophon; 1938, entwickelt ab 1936

Agfa Movex 8; 1937, Kassetten für 10 Meter Einfach-8-Film

Bauer 8; 1938, wie Agfa Movex 8

Zeiss-Ikon Movikon K 8, 1939; Lader für 25 Fuß Doppel-8-Film

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Hallo Simon,

es ist eigentlich gehopst wie gesprungen, weil im normalen Sprachgebrauch ja letztendlich jeder weiß, was gemeint ist. Mir gehts auch nicht ums 'Rechthaben'.  Ich konnte es mir nur in dem Moment nicht verkneifen, weil  ich wieder 'nen Clown gefrühstückt hatte.
Den grammatikalischen Unterschied hab  ich auch erst verinnerlicht, seit wir Zwillinge in der Familie haben: Stellst du die nebeneinander,  dann gleichen, aber selben sie sich nicht.

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Wollen wir das Thema nicht vom Thread abtrennen?

 

Jürgen weiß es genauer, ich glaube aber, daß Meopta 1950 eine Einfach-8-Kamera herausbrachte

und 1960 in der Sowjetunion mit der Ekran eine für 10-m-Kassetten erschien. Ob es Movex-gleiche

sind, muß noch bestätigt werden. Ich habe mal eine Liste aller Einfach-8-Kameras angefangen.

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  • 3 Jahre später...

Die Bauer 8 für Agfakassette hab ich neuwertig.

Wesentlich stärkeres und besseres Federwerk als Bauer 88 Line und die nachfolgenden Modelle.

Kein Vergleich zu den robusten Federwerken der Bolex S8 Serie.

Ich wünsche ringsum einen harmonischen Übergang und Gesundheit für 2021.

 

Ernst.

  • Like 1
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Ja, die Federn, ein Riesenfeld. Neulich habe ich bei einer H 16 die Vorspannung so weit erhöhen müssen, daß die Feder vollständig zusammengezogen wird am oberen Anschlag. Spiralfedern kosten eigentlich nicht viel Geld, deshalb sollte man die Fertigung neuer Federn nicht scheuen. Paillard hatte immer wieder mal weniger gute Federn eingekauft und bei anderen Filmkameras gibt es auch Schwächeres. Bei der Movikon 16 dieses Berichts bin ich etwas zu vorsichtig gewesen und habe zu geringe Vorspannung eingerichtet. Heute weiß ich mehr.

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