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Sind die heutigen Projektoren im Kino internet- und netzwerkfähig oder braucht es dafür eine neue Generation von Projektoren? Es geht mir darum, dass demnächst der DCP-Versand enden wird und in den darauffolgenden Jahren die Projektoren über eine Schnittstelle wie z.B. einen Router verbunden werden, um digitale Filmdaten direkt zu streamen. Wie seht ihr das mit dem Streaming im Kino? Einher geht damit auch die Möglichkeit von "Cinema-on-Demand". Kinos brauchen dazu eine Möglichkeit, kosteneffizient an das Glasfasernetz angebunden zu werden. Wäre toll, wenn ich aus Eurer Fachsicht einen technisch geschärften Blick auf die Machbarkeit von Streaming im Kino bekomme. 

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vor 8 Minuten schrieb Stephan.Wein:

Sie sind hier im Filmvorführerforum🤣

Nachtrag zum beweis:

 

 

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vor 3 Stunden schrieb Cineventures:

Es geht mir darum, dass demnächst der DCP-Versand enden wird 

 

Das hängt davon ab, was man unter DCP-Versand versteht. Die Mehrzahl der Kinofilme/DCPs wird in Europa schon jetzt über Internetverbindungen an die Kinos verteilt, der 'Versand' im Sinne des Post-/Kurierversandes von Festplatten ist dagegen schon länger auf dem Rückzug.

 

Dieser Offline-Transfer von DCPs über Breitbandverbindungen ist aber alles andere als auf dem Rückzug, im Gegenteil, das geht gerade erst richtig los. Glasfaser vs. Kupfer spielt da eher eine nachrangige Rolle. 

 

Bisher gibt es keine Streaming-Pläne für das Kino, die DCI-Technik ist langfristig für ein ausfallsicheres Abspiel von einem lokalen Speichersystem ausgelegt. Die meisten Server haben allerdings integrierte Streaming-Schnittstellen, die bisher überwiegend für sog. alternativen Content verwendet werden, z.B. Liveübertragung von Konzerten oder Sportveranstaltungen. Das sind aber eher seltene Ereignisse im Vergleich zum regulären Kinogeschäft. Gegenwärtig kommen diese Inhalte noch überwiegend von einem Satelliten. Einige Anbieter von elektronischem DCP-Transfer bieten über entsprechend schnelle Breitbandverbindungen auch Streaming über deren Infrastruktur an (Gofilex z.B. unter der Marke https://www.cinio.net ).

 

Zwar hängen in den digitalen Kinos auch die Projektoren in der Regel im lokalen IP-Netz, sind aber typisch nicht die Geräte, die direkt Inhalte empfangen, das übernimmt immer noch ein vorgeschalteter Server/Player.

 

Wer sowas machen möchte, braucht also keinen neuen Projektor, sondern 'nur' eine Streaming-Box, so wie Kinos für die bisher stattfindenden Live-Übertragungen typisch eine Satelliten-Settop-Box verwenden. Manche Kinobetreiber haben für Veranstaltungen ausserhalb des Tagesgeschäftes auch jetzt schon ein Apple-TV, einen Fire TV Stick oder eine Xbox/Playstation am Kinoprojektor hängen, oder ein Notebook mit VLC.

 

 

 

Edited by carstenk (see edit history)
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Einige Kinobetreiber nutzen auch A-Cinema, das sowohl modern Streams wiedergibt, als auch andere Medienformate (es nutzt den VLC-Player) - sowie auch DCPs (kostet aber, kann dann aber auch verschlüsselte Filme wiedergeben) .

Allerdings erhält man damit keine Filme von Verleihern, die auf ihrer Norm "DCI" bestehen, das sind die Hollywoodverleihe.

Ich schicke Ihnen einen Link zum Download.

 

Posted (edited)

DCI ist nicht nur "Hollywood" sondern das sind ALLE (großen) Verleiher mit ihrem aktuellen Programm!

 

Der Standart im digitalen Kino sind eben die nach DCI genormten Verbreitungswege und keine Nischenlösung eines Einzelanbieters die aus Heimkomponenten besteht und so eigentlich "beschiss am Kunden" ist.

 

Edited by TK-Chris (see edit history)
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Hm, also Sie sagen, dass ich Kunden "bescheisse"?

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vor 18 Stunden schrieb Stephan.Wein:

Hm, also Sie sagen, dass ich Kunden "bescheisse"?

ich sage, dass der Betreiber, der einen Film zeigt, der NICHT auf einer bestimmten, der gängigen technischen Norm entsprechender Anlage abgespielt wird, und dafür den vollen Preis verlangt, der bescheißt. 

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Es dürfte mitlerweile recht schwierig sein, Schlüssel für Filme zur Wiedergabe auf PC Systemen außerhalb von kurzen Zeiten Störungs- Ersatz oder bestimmte Festivalanwendungen zu bekommen. Ich hatte eine Kundenanlage mit betreut, aber da war 2017 Schluß, weil kaum noch ein Filmvertrieb mehr bereit war, diese PC Lösung zu unterstützen. 

Selbst im Residential Bereich wird heute nur noch DCI konform akzeptiert.

In meinem Bundesland gibt es eine recht große Landfilm Gemeinschaft, die in entlegenen Orten und auf Campingplätzen Kino macht. Auch da ist mittlerweile DCI konforme Technik angesagt, und die Umstellung der verbleibenden Spielstellen dürfte auch nicht mehr lange dauern.

Es ist wie bei der Eisenbahn, zwar dürfen alle die Schienen nutzen, nur wird die Bahn kaum bereit sein, Ihre Trassen für Schmalspurbetrieb nachzurüsten. Wer Bahn befahren will, muß Normalspurloks und Wagen, mit der geforderten technischen Ausstattung.

  • Like 2
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Lesen Sie mal den Artikel auf Heise, den ich verlinkt hatte.

 

Mir kommt es so vor, als seien die Leute von den Preisen (die auch von den DCI-Anlagen kommen) Ihrer DCI-Kinos genervt und wollen sich nicht gerne in klebrige Säle voller schmatzender Leute setzen. Und DCI-Qualität, bitte, das ist ja wohl nur ein Gerücht: abgebrochene Vorstellungen, Pixelfehler, mieser Klang, Open-Air untauglich, gelöschte Festplatten. Lesen Sie mal Ihr eigenes Forum durch.

Schon mal vom Eröffnungsfilm der Berlinale gehört? Der wurde ganz bestimmt mit einem "Substandard" vorgeführt😉

 

Sie leben in einer Parallelwelt.

Dorfkino wird gerade massiv ausgebaut und zwar ohne DCI.
Statistisch genauestens nachvollziehbar.
Und ich freue mich sehr, mich dabei engagieren zu können.

 

Und Ihr Gleichnis haut nicht hin. Die Schmalspurstrecken gibt es, da muss nichts nachgerüstet werden.
Es fehlt höchstens am Willen der Bahn, aber da gibt es Wege.

 

Die große Keule haben wir ja noch nicht mal rausgeholt:-)

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Die DB betreibt in Deutschland 2 Strecken mit Schmslspur, zwei! Da könnte ich jetzt umgekehrt vergleichen... 🙄 

Im übrigen funktioniert DCI im (mobilen) open Air hervorragend, man muss halt nur mit der Technik umgehen können ☺️ 

Wir tingeln mit so einer Anlage im Sommer quer durch Deutschland und machen damit genau das, von dem behauptet wird, es ginge nicht: Dorfkino am AdW. Oft ist gerade mal eine(!) Haushaltssteckdose vorhanden. Der Christie, den wir haben zieht mit 2kw kolben bei 80% gerade einmal 6Ampere - und das recht für 8m Bildbreite vollkommen. 

Die Technik ist im Fahrzeug hinten eingebaut, heißt also hinten auf, los geht's. 

 

Edited by TK-Chris (see edit history)
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Wir hatten den direkten Vergleich, als ein örtlicher Kinobetreiber uns aus dem Openair rausgekickt hat.

Nachmittagsvorstellung für Kinder.

LED-Leinwand vs. DCI.

Ähm, wie soll ich sagen. Bei einem von beiden hat man ein Bild gesehen.

Man könnte aber vielleicht bei DCI ein schwarzes Tuch vor die Sonne hängen.

 

Bezüglich Schmalspurbahnen, hier ist eine Liste: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Schmalspurbahnen

Das soll jetzt keinen Zusammenhang mit Kino haben, nur die Empfehlung, mal mit sowas mitzufahren, macht Spaß.

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LED ist ja auch eine eigene Geschichte, da will ich gar nicht das vergleichen anfangen. Hier soll es wohl auch DCI konforme Installationen geben, aber da hab ich ehrlich gesagt keine Ahnung wo sowas installiert ist. 

 

Ja, die Schmalspurbahn, da sind wir uns einig 🙂 im Süden fahr ich nicht nur mit sondern auch selbst.

Ungeachtet kinotechnischer Differenzen lade ich sie gerne auf eine Mitfahrt mit Option zum selber fahren ein. (Weiteres gerne per Nachricht) 

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vor 21 Stunden schrieb Stephan.Wein:

Schon mal vom Eröffnungsfilm der Berlinale gehört? Der wurde ganz bestimmt mit einem "Substandard" vorgeführt😉

 

Ja, wurde er: https://www.heise.de/news/Berlinale-verschluesselt-Filmdaten-quantensicher-6447821.html

 

Zitat:
Publikumswirksam setzt Colt als Netzwerkdienstleister der diesjährigen internationalen Filmfestspiele in Berlin erstmals Quantenkryptografie ein. Über die 8,7 Kilometer lange Glasfaserverbindung zwischen dem Rechenzentrum des Festivals und dem Berlinale-Palast findet auf einer separaten Faser ein Quantenschlüsselaustausch (quantum key distribution, QKD) statt.
<schnipp>
Die eingesetzten Encryptoren von Adva erzeugen daraus für jede Filmminute lediglich einen neuen 256-Bit-Schlüssel.

Ende Zitat:

 

 

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Wie verlässlich soll denn ein QKD sein? Wäre da doch ein Blockchain basiertes Verschlüsselungssystem sinnvoller, oder was meint ihr? Ich meine, jeder QKD kann doch auch von einem Quantencomputer wieder entschlüsselt werden - also ist das keine Sicherheitstechnologie. Der heutige (D)KDM ist doch  sicher, aber wenn wir demnächst alles ins RZ und in die dezentrale Kino-Cloud verlagern, dann müsste auch eine neue Verschlüsselungsmethode entwickelt werden. Wie seht ihr das? 

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Ich weiss nicht, ob die danebengegangene Premiere in Berlin tatsächlich auf Streaming basierte, und ob damit dieser Ansatz gleich beim Start baden gegangen ist.

 

 

Der 'Offline' Ansatz verschlüsselter DCPs und KDMs existiert seit 15 Jahren und zeigt täglich millionenfach seine Zuverlässigkeit. Die hochgehypte QKD Echtzeitverschlüsselung sollte vermutlich einfach nur irgendwelcher Leute dicke Eier zeigen. Jetzt sind die tatsächlich dick, aber aus anderen Gründen als erhofft.

So geht das eben, wenn man nicht Inhalte und Publikum in den Vordergrund stellt.

 

Dass es kein Problem ist, jede beliebige Streaming-Technik/Hardware über HDMI, DVI, HDSDI an DCI Projektoren zu betreiben, dürfte klar sein.

 

Aber um das nochmal klar zu stellen - die Leute, Firmen und Gremien, die sich mit der Standardisierung und Weiterentwicklung der digitalen Kinotechnik befassen (ISDCF, EDCF, SMPTE, ICTA, UNIC, etc.) verfolgen derzeit KEINERLEI Echtzeitstreamingansätze für allgemeine Kinoinhalte. Das gibt es explizit nur für alternative Inhalte, überwiegend mit Livebezug, über Satellit oder IP, und dort sogar oft unverschlüsselt, um eben gerade auch Probleme im Livebetrieb auszuschließen. In den ISDCF Meetings der letzten Jahre ist Streaming fürs Kino noch nichtmal beiläufig erwähnt worden.

 

 

Edited by carstenk (see edit history)
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vor 35 Minuten schrieb carstenk:

Ich weiss nicht, ob die danebengegangene Premiere in Berlin tatsächlich auf Streaming basierte, und ob damit dieser Ansatz gleich beim Start baden gegangen ist.

 

Von Streaming war ja auch nicht die Rede, oder? (Sondern von einem neuartigen Verschlüsselungsverfahren, das die Gültigkeit des Schlüssels ständig abgleicht.)

 

Nach einer Information, die ich (allerdings über einige Ecken) erhalten habe, war das Problem hier ein Bedienfehler:

 

Die Vorführung wurde demnach mit einem Test-KDM getestet, dessen Gültigkeit noch bis in die Premierenvorstellung hineinreichte - und danach die Show nicht neu geladen, sondern nur auf den Anfang zurückgesprungen, sodass der tatsächliche KDM nicht geladen war, sondern nur der Test-KDM.

 

Die klassischen Server spielen ja m.W. eine Vorstellung immer fertig, wenn zum Start ein gültiger KDM vorhanden ist - das war hier aber offenbar anders.

 

Klingt schlüssig, erklärt aber nicht, warum es eine Dreiviertelstunde gedauert hat, die Vorstellung fortzusetzen.

 

Aber wie gesagt: Hörensagen ...

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