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Geschrieben
vor 6 Minuten schrieb Nico Kiefer:

"unbedingt" ... wie viele der Empfehlung wohl gefolgt sind?

 

Weiß ich nicht, aber in den Sechzigern war man noch wesentlich gläubiger als heute. Und hat Bedienungsanleitungen vermutlich  mal gelesen.

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Nun ist diese Diskussion schon über eineinhalb Jahre her und was ist passiert?

Richtig: Nichts!

 

Das hat viele Gründe, aber nur noch bis morgen. Den Foma-Film habe ich heute eingelegt und morgen wird er verschossen.

Dann weiß ich, ob die Kamera funktioniert, ob mir die umständliche Handhabung gefällt. Zur Not kann man ja doch noch eine Gummilinse mit eigenem Kanonenrohr dranbauen....

 

Die auf der ersten Seite auf dem Tisch liegende Sammlung habe ich nun wieder reduziert. Alles wieder verkauft und den schönen Koffer mit dem Halbrund behalten, dazu die Kamera, die sich am besten anhörte und die sich am solidesten hat anfassen lassen. Einen Satz Schneider Objektive und einen Satz Kern, der Originalität halber. Ich muss aber sagen, dass beim Verstellen die Schneider eine tolle Haptik haben, ganz saubere und deutliche Rastungen.

Nachdem ich an einem hellen Sommertag mit der Reflex mal Versuche gemacht habe, habe ich sie wieder verworfen. Ganz einfach, weil ich für den 100er Film die Blende so weit schließen müsste, so dass ich im Sucher fast nichts mehr gesehen habe. Tatsächlich sind meine Augen über die letzten Jahre schlechter geworden, ich brauche mehr Licht für's scharfe Sehen. Schade, denn die Grundidee der Reflex gefällt ja sehr gut. 

 

Auch schade ist die Sache mit dem WIttner 100D. Und dies geht nicht gegen Wittner, er kann ja nichts dafür. Das Zeug wird immer teurer, die Mindestabnahmemengen viel zu hoch. Wie soll man damit arbeiten? Leute wie ich brauchen doch Umkehrmaterial, da helfen auch die neuen Perspektiven von Wolfen nichts. Oder heben sich die Kosten für Film und Entwicklung bei beiden Varianten auf? Also: Umkehrfilm vs. Negativentwicklung mit umkopieren auf Positiv? Das kann ich mir nicht vorstellen, da doch zwei Mal belichtet und entwickelt werden muss.

 

 

 

 

 

Geschrieben (bearbeitet)

"Pappa, wir haben schon lange keinen Projektorfilm mehr geschaut!"

- "Ja, aber weißt Du was? Morgen gehen wir auf das Erntedankfest, da nehme ich die Kamera mit und dann machen wir einen Film für den Projektor. Und dann siehst Du auch Dich in dem Film"

 

Die Begeisterung war groß. Die Vorfreude auch.

 

"Morgen" ist heute.

Gestern noch die Kamera vorbereitet, heute morgen ein schönes Titelblatt abgefilmt. "Erntedankfest Langlingen".

Draußen eine geschlossene Wolkendecke, aber hell. Blende 16! Das Schneiderobjektiv an seiner Grenze.

Ich filme für ein paar Sekunden das Ortseingangsschild unseres Dorfes.

Nächste Szene: Klein-Sophie läuft die Straße entlang, anschließend über unseren Zuweg, nimmt drei Treppenstufen und klingelt an. Die Mama öffnet.

Nächstes Bild: aus einer anderer Perspektive sich öffnende Türe. Mama macht auf, beide strahlen in die Kamera.

Nächstes Bild: Der perlweiße Volkswagen steht vor der Tür, beide kommen mit Rucksack aus dem Haus und steigen ein.

 

Ortswechsel, Langlingen. Blende 11.

 

Es ist angerichtet. Hanomag, Deutz, Porsche. Dampflokomobil läuft und treibt die größte Dreschmaschine an. Ein echter Pferdegöpel treibt die mittlere an. Mehrere kleine, mit kleinen Deutz Stationärmotoren betrieben, ganz kleine von Hand.

Die Landfrauen haben Deftiges vorbereitet, andere kochen gerade Zuckerrübensirup. Das Kuchenbuffet ist eröffnet, überall Familien, Kinder, Ältere. Alte Handwerksberufe werden vorgeführt. Kutschenfahrten, Traktorfahrten.

Ein ideales Movimento für den bewegten Film.

Das erste Bild zeigt Sophie, die von Hand Körner in einen kleinen Mühlstein füllt und ihn dreht. Das Mehl rieselt aus einem angedeuteten Mund, eine schöne Steinmetzarbeit.

Etwas bereitet mir plötzlich Kopfzerbrechen.

Mein erster Film in der mir unbekannten Kamera. 1,25 Meter Vorspann. Wirklich? Was bedeutet denn 7,5 Meter? Brutto oder Netto? Mit oder ohne Vorspann? Wann muss ich denn aufhören, um den Film zu drehen? Davon steht nichts in der Anleitung.

Das Zählwerk steht nun auf 6,5. Oh, ich muss doch wechseln? Oder wie oder was? Lieber zu früh, als zu spät.

Also, Deckel drauf und Film leerlaufen gelassen. Das Ende ist deutlich zu hören. Rückzugsort ist eine ganz dunkle Räumlichkeit. Kamera geöffnet. Bandsalat. Alles kaputt. Die ganze Vorfreude. Auch das porträtierte Lächeln von Sophie.

Ich bin stocksauer!

Auf der ersten Seite dieses Themas beschreibe ich noch, dass ich die Kamera zuerst zu Simon geben will. Doch nach eineinhalb Jahren (schon zwei Mal auf dem Weg nach Südfrankreich an ihm vorbei gefahren, beim ersten Mal die Kamera vergessen mitzunehmen) doch gedacht, nein, erst probieren ob sich das lohnt. Denn wenn diese Art der Filmerei nichts für mich ist, dann brauche ich nicht investieren.

Ich muss sagen, mit der Bedienung bin ich besser zurecht gekommen, als zunächst befürchtet. Es hat Spaß gemacht. Aber so...

 

Erst bin ich von einer Fehlbedienung ausgegeangen.

Als nächstes die Aufwickelspule im Verdacht, da nicht rundes sondern Vierkantloch.

Zu Hause dann den Film wieder aufgewickelt und eingelegt, um die Kamera zu testen und auch die Leerspule wiederzugewinnen.

Die Welle der Aufwickelspule dreht sich, aber ungleichmäßig und langsamer, als der Film gefördert wird. Komischerweise aber nur, wenn die Spule draufsteckt. Ohne Spule dreht sie sich normal. Es ist nichts zu erkennen, was die Spule bremst, sie liegt nirgends an. Und auch der Film wird ja mehr gefördert, als er aufgewickelt wird. Ich frage mich gerade, wie diese Wellen überhaupt angetrieben werden.

 

Also nun doch ein Fall für Simon. Aber erst Anfang nächsten Jahres.

 

 

Bearbeitet von Nico Kiefer (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Viel Geschichte für ein Kameraproblem, daß bei einer H8 auftreten kann.

Die Kamera ist alt und vermutlich auch noch nie gewartet worden.

Ich hatte ein ähnliches Problem mit einer H8 RX DS8. Die Aufwickelspule wird m.W. auf der Rückseite der Platine von einer Peese angetrieben. Die Antriebsschwäche kann von NV einer „überschmierten“ Peese herrühren oder von einer zu schlecht geschmierten Lagerung des Aufwickeldorns.

Ersteres würde ich zu Simon geben, letzteres kannst Du vielleicht vorsichtig und mit wenig Feinöl beheben (so habe ich es gemacht). Stell‘ doch mal ein paar Bilder des Filmsalats ein.

Bearbeitet von Helge (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Bilder habe ich nicht gemacht, da war der Ärger über den Salat zu groß.

Der Film war um die Spule herum in alle Ecken aufgefaltet.

Zu Simon sollte sie wohl so oder so, auch um geschmiert und für die Zukunft fit gemacht zu werden.

Geschrieben

Die Spulendorne werden über Drahtpeesen angetrieben. Da hapert’s bei vielen Exemplaren. Es ist keine Schande, wenn eine solche Kamera nach Jahrzehnten ohne Service versagt. Schlimmer ist, daß keine Normspulen in Umlauf sind, wobei ich sagen muß, schlimm für die Rohfilmhersteller. Ich hoffe, daß sich da bald etwas tut.

 

Was die Filmlängen betrifft, da lade ich zur Lektüre des nachstehenden Artikels ein (zum Thema S. 4). An den jüngeren Paillard-Bolex-Kameras mit der roten Hälfte im summarischen Zähler kann man die Maske mit einem Zahnstocher verdrehen. Man hat die Wahl zwischen Metern und Fuß. Nachdem du bei 0 mit Aufnahmen begonnen hast, hörst du bei 25 ft auf. Dann Deckel aufs Objektiv und auslaufen lassen.

 

Darum ist Doppel-8 besser als Super-8 und Single-8.pdf

Geschrieben

Danke für den Artikel!

Zurück und in Besinnung habe ich verstanden, dass die 7,5m netto sind, die Filme meistens 9, 10 Meter haben.

Es war nun ein Versuch, die Kamera ist aber ansonsten so gut, dass sich ein Service sicher lohnt.

Du wirst sie in den Händen halten, noch in diesem Leben. So meine Hoffnung.

 

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Nico Kiefer:

Mein erster Film in der mir unbekannten Kamera. 1,25 Meter Vorspann. Wirklich? Was bedeutet denn 7,5 Meter? Brutto oder Netto? Mit oder ohne Vorspann? Wann muss ich denn aufhören, um den Film zu drehen? Davon steht nichts in der Anleitung.

Das Zählwerk steht nun auf 6,5. Oh, ich muss doch wechseln? Oder wie oder was? Lieber zu früh, als zu spät.

 

Je dunkler es ist, wenn man den Film einlegt und herausnimmt umso weniger Vorspann braucht man. Optimal legt man den Film in der Dunkelkammer ein und entnimmt ihn dort wieder. Dann kann man bis auf wenige Zentimeter zur Filmbefestigung und Laufkontrolle die gesamte Filmlänge inklusive Vorspannlängen nutzen. Wenn der Film sich dem Ende zuneigt, ist optimal ein paar unwichtige Szenen aufzunehmen. Wenn sie drauf sind, ist ganz nett, liegen sie im Bereich, der durchs Umdrehen belichtet wird, ist es auch kein Drama. Bei sehr wertvollem Filmmaterial könnte man Schwarzfilm oder Altfilm wie Kodachrome als Allongen ankleben.

 

Insgesamt ist äußerst sinnvoll eine Kamera unbekannter Funktion erst mit einer Rolle Altfilm zu testen. Zum einen kann man sich mit der Kamera vertraut ,machen und zum anderen sieht man, ob Filmtransport und Aufwicklung grundsätzlich funktionieren. Wobei man aufpassen muss, dass alter Kodachrome besser läuft als neuer Film mit nicht so optimiertem Träger.

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