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Geschrieben

Liebe Schmalfilmfreunde,

 

ich besitze eine Eumig Viennette 3, aber mir fehlt leider der Steckschlüssel zum Umschalten zwischen Kunstlicht und Tageslicht. Die Kamera ist standardmäßig auf Kunstlicht eingestellt, somit konnte ich zuletzt im Jahr 2008 zwei Ektachrome 64T-Kassetten belichten, und die Kamera hat trotz ihres hohen Alters immer noch tadellos funktioniert. Mit dem Ektachrome 100D müsste ich nun auf Tageslicht umschalten, durch das Einsetzen des Schlüssels wird innen der Kunstlichtfilter weggeschwenkt.

 

Ich habe nur den im Bild gezeigten "Dummy"-Schlüssel, der offenbar lediglich verhindern soll, dass Schmutz in den oben befindlichen Schlitz eindringt:

 

Der Umschalt-Steckschlüssel müsste ein wenig länger (d.h. höher) sein, sodass er den unten im Schlitz befindlichen Umschalter auslöst.
Bei manchen Viennette-Modellen war ein asymmetrischer Schlüssel dabei, der nur auf einer Seite länger war - so kann man die Kamera einstellen, je nach dem, wie man den Schlüssel eingesteckt hat.

 

Wenn jemand von euch eine Viennette samt dem längeren Schlüssel hat: könnt ihr mir diesen bitte auf einen Flachbettscanner legen und einscannen? Gerne auch mit Lineal, so wie bei meinem Scan. Zur Not reicht mir auch ein Foto davon, aber ein Scan wäre besser. Ich würde dann versuchen, ein 3D-Modell des Schlüssels zu zeichnen und in 3D ausdrucken zu lassen.

 

Danke,
Robert

Eumig_Viennette3_Steckschluessel.jpg

Geschrieben

Ich habe den Verdacht, da liegt zumindest teilweise eine sprachliche Ungenauigkeit vor.
Ich vermute eher, die Kamera ist ohne den Schlüssel auf Tageslicht eingestellt (Filter eingeschwenkt, da die S8-Filme früher nahezu alle Kunstlichtfilme waren)? Du meinst vermutlich "standardmäßig auf Kunstlichtfilm eingestellt"?

Die etwas besseren, zumeist späteren Kameras konnten erkennen, ob ein Kunstlicht- oder ein Tageslichtfilm eingelegt ist, dazu befand sich ein weiterer Fühler unterhalb des Bildfenster vorne im Kassettenfach, der eingedrückt (Tageslichtfilm) den Filter ausschwenkte.

Hat die Viennette einen solchen Taster und wird dadurch der Filter ausgeschwenkt? Wenn ja, dann bräuchtest Du für den E100D vermutlich keinen Schlüssel.

Geschrieben (bearbeitet)

Sorry, danke für den Hinweis, die Kamera ist standardmäßig auf Kunstlicht*film* eingestellt, dabei ist der Kunstlichtfilter im Lichtkanal. Jedenfalls konnte ich mit ihr früher mit Agfa Moviechrome 40 und Kodak Ektachrome 64T wunderschöne Filme produzieren.

Die Kamera ist irgendwann zwischen 1970 und 1973 hergestellt worden, daher hat sie meines Wissens keinen solchen Fühler im Kassettenfach, aber ich werde nochmal nachschauen.

Wenn ich einen kleinen Schraubendreher in den oben befindlichen Schlitz stecke, kann ich damit den Umschalter runterdrücken, und dann sehe ich vorne im Objektiv, wie der rote Filter weggeschwenkt wird. Mein "Dummy"-Steckschlüssel ist aber zu kurz, um diesen Umschalter zu erreichen.

Bearbeitet von RobertK (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb RobertK:

...

Die Kamera ist irgendwann zwischen 1970 und 1973 hergestellt worden, daher hat sie meines Wissens keinen solchen Fühler im Kassettenfach, aber ich werde nochmal nachschauen.

...

Das ist nicht gesagt, aber es ist natürlich möglich, daß sie keinen solchen Fühler hat. Ohne den bräuchtest Du in der Tat den längeren Schlüssel. Der E100D würde dann allerdings mit 160ASA belichtet, das ergibt etwas dunklere Bilder. Du kannst aber Dir mit dem Blenden Override helfen, der laut dieser Anleitung stufenlos funktioniert:

https://www.butkus.org/chinon/ free camera manual library from:

Geschrieben

Also bei meinen Eumig und Bolex geht ein Stück Kreditkarte sehr gut, am besten die neue Mastercard Gold😅, aber du kannst wie ich auch ne abgelaufene Sparkassenkarte nehmen. Am Lineal liegt so ein Originalteil. Beim Blick durch das Objektiv müsstest du erkennen können ob der orange Filter verschwindet. Aber Vorsicht: bei einigen älteren Kameras ist der Filter sehr schwergängig und lässt sich nicht mit dem Schlüssel bewegen. Da hilft nur Aufschrauben und gängig machen.

P1050390.JPG

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Helge:

Der E100D würde dann allerdings mit 160ASA belichtet, das ergibt etwas dunklere Bilder. Du kannst aber Dir mit dem Blenden Override helfen, der laut dieser Anleitung stufenlos funktioniert:

https://www.butkus.org/chinon/ free camera manual library from:

 

Die Kamera ist laut Super8-Wiki E100D-kompatibel, siehe hier

 

Eumig Viennette 3: filter key has to be put into slit with lamp symbol turned to you + aperture correction set to + 0,5

 

vor 8 Minuten schrieb rebafilm:

Also bei meinen Eumig und Bolex geht ein Stück Kreditkarte sehr gut

 

Das sieht ja bei dir sehr elegant aus. 🙂

 

Ich hatte schon ein wenig mit zurechtgeschnittenen Plastik-Teilen herumprobiert, aber ich hatte immer das Problem, dass das Teil nicht einrastet. Was Mechanik betrifft bin ich ein wenig untalentiert, daher verstehe ich nicht, woran das scheitert.

 

Vielleicht hat ja doch noch jemand die Kamera und den Steckschlüssel.

 

Geschrieben
vor 21 Minuten schrieb RobertK:

 

Die Kamera ist laut Super8-Wiki E100D-kompatibel, siehe hier

 

Eumig Viennette 3: filter key has to be put into slit with lamp symbol turned to you + aperture correction set to + 0,5

 

 

Das sieht ja bei dir sehr elegant aus. 🙂

 

Ich hatte schon ein wenig mit zurechtgeschnittenen Plastik-Teilen herumprobiert, aber ich hatte immer das Problem, dass das Teil nicht einrastet. Was Mechanik betrifft bin ich ein wenig untalentiert, daher verstehe ich nicht, woran das scheitert.

 

Vielleicht hat ja doch noch jemand die Kamera und den Steckschlüssel.

 

In Wien gibts doch ein Eumig Museum. Da würde ich mal vorbeischauen.

Geschrieben
vor 23 Stunden schrieb Helge:

Die etwas besseren, zumeist späteren Kameras konnten erkennen, ob ein Kunstlicht- oder ein Tageslichtfilm eingelegt ist, dazu befand sich ein weiterer Fühler unterhalb des Bildfenster vorne im Kassettenfach, der eingedrückt (Tageslichtfilm) den Filter ausschwenkte.

 

Meine Viennette 3 hat diesen Fühler nicht, nur den oben befindlichen ASA-Fühler - siehe Foto.

 

vor 18 Stunden schrieb rebafilm:

In Wien gibts doch ein Eumig Museum. Da würde ich mal vorbeischauen.

 

Ja, dort war ich noch nie, das ist gleich südlich von Wien in Wiener Neudorf, das wäre noch eine Möglichkeit.

Aber vielleicht hat ja auch jemand von euch eine größere Kamerasammlung und zufällig auch diese Kamera.

Eumig_Viennette3_Kassettenfach.jpg

Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb RobertK:

 

Meine Viennette 3 hat diesen Fühler nicht, nur den oben befindlichen ASA-Fühler - siehe Foto.

 

Dann ist es so, wie im von Dir gefundenen Wiki Link: Umschaltschlüssel aus Hartplastik um über die Kunstlichtumschaltung den Filter auszuschwenken, dann die Blende händisch um 1/2 Blende weiter öffnen

Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb RobertK:

Meine Viennette 3 hat diesen Fühler nicht, nur den oben befindlichen ASA-Fühler - siehe Foto.

Wobei ich eine Treppe sehe. Das hieße, die Kamera kann verschiedene Empfindlichkeiten abtasten. Laut https://www.filmkorn.org/super8data/database/cameras_list/cameras_eumig/eumig_viennette3.htm kann die Kamera 100ASA Kunstlichtfilm. Zum Einstellen müsste nach meinem Verständnis die Empfindlichkeitskerbe des 100D etwas verkürzt werden und der Filter ausgeschwenkt werden.

Geschrieben

Ja, das ist auch noch eine Idee.

Wenn die Viennette tatsächlich (wie es da steht) auch Empfindlichkeiten zwischen den damals üblichen 25/40 und 100/160 lesen kann, dann wäre das eine Möglichkeit. Erfordert zwar etwas mechanische Arbeit an jeder E100D Kassette (statt nur einem Dreh an der Belichtungskorrektur), dafür hat man hinterher noch den vollen Belichtungskorrektur-Spielraum.

Laut diesen Daten müsste man den Abstand der unteren Kante von der Kassettenmitte von 12,70 mm auf 15,24 mm erhöhen. 

https://www.frag-den-neudeck.de/Archive/688

Es müssten also ca. 2,54 mm unten in der ASA-Kerbe „ausgefüttert“ werden.

Geschrieben

Wichtig, ist mir gerade aufgefallen: Der Schlüssel in der Mitte schwenkt das Filter NICHT aus, der rechts auch nicht. Nur der Schlüssel ganz links schwenkt das Filter aus. Viertel Kreditkarte geht natürlich weiterhin.Das mittlere Teil war wohl nur als Abdeckung ohne Funktion gedacht.

P1050399.JPG

Geschrieben (bearbeitet)

Ich komme aus meiner Verwunderung kaum noch heraus: wie viele (dämliche) Automatikfunktionen haben die Kamerahersteller eigentlich eingebaut, die hier nur Verwirrung stiften?

Oder hielt man uns tatsächlich für zu blöd,  um ASA und Kunstlicht/Tageslicht manuell einzustellen?  Ich raff es nicht.

Bearbeitet von jacquestati (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
vor 7 Minuten schrieb Helge:

Hier sieht man einigermaßen gut, wie die Filmleuchte auf die Kamera montiert wurde und so auch gleich der Filter ausgeschwenkt wurde:

 

Bild 3 von 3

Am besten

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb jacquestati:

Ich komme aus meiner Verwunderung kaum noch heraus: wie viele (dämliche) Automatikfunktionen

Das ist dem "you press the button, we do the rest" geschuldet. Wenn man das nicht will, braucht.an halt eine Beaulieu!

  • Thumsbup 2
Geschrieben

Eine Automatik kann man für sich persönlich für überflüssig halten, aber generell überflüssig war das natürlich nicht. Die Automatiken für Empfindlichkeit und Lichtsituation waren gerade zur Zeit der Einführung von Super 8 wesentliche Hilfsmittel zur Verbreitung in der Breite.

Damit wurde viel Frust verhindert, wer das für dämlich hält, setzt sich auf ein hohes Ross. Die Idee, beim Ansetzen einer Filmleuchte automatisch auf Kunstlicht umzustellen war weitverbreitet, das gab es auch bei AGFA und AFAIR bei Canon u.a.

  • Like 1
Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb jacquestati:

Ich komme aus meiner Verwunderung kaum noch heraus: wie viele (dämliche) Automatikfunktionen haben die Kamerahersteller eigentlich eingebaut, die hier nur Verwirrung stiften?

Wieso? Damals, als es noch Kunstlichtfilme gab, war das doch ein genialer Vorläufer des AWB der heutigen Videokameras.

 

Außer der Vereinfachung für die Kameranutzer hatte das System durchaus weitere Vorteile - für Kodak:

* Während der Händler für Single8 immer zwei verschiedene Farbumkehrfilmsorten vorrätig halten musste, reichte für Super8 ein einziger Film. (=bessere Akzeptanz beim Handel)

* Kodak musste nur einen einzigen Film herstellen (= größere Mengen = geringere Stückkosten = entweder mehr Gewinn oder mehr Spielraum bei der Preisgestaltung, um Konkurrenten vom Markt zu drängen)

* die Konkurrenz hatte sich bei Farbfilmen für N8/D8/9,5mm/16mm primär auf Tageslichtumkehrmaterial spezialisiert und hatte deshalb bei Super8 „Anlaufschwierigkeiten“

Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb Benutzername:

* die Konkurrenz hatte sich bei Farbfilmen für N8/D8/9,5mm/16mm primär auf Tageslichtumkehrmaterial spezialisiert und hatte deshalb bei Super8 „Anlaufschwierigkeiten“

Wohl eher weniger. „Spezialisiert“ war hier keiner, bei N8 waren alle (auch Kodak) hauptsächlich mit Tageslichtumkehrfilm unterwegs, und alle haben dann zügig auch 40 ASA Kunstlichtfilme herausgebracht.

Wenn es da Anlaufschwierigkeiten gab, dann eher, weil Kodak aus einem gemeinsamen Projekt ausscherte (Rapid 8?) und die S8-Kassette mehr oder weniger überraschend aus dem Hut zauberte und damit einen zeitlichen Vorsprung ermöglichte.

Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb Benutzername:

Außer der Vereinfachung für die Kameranutzer hatte das System durchaus weitere Vorteile - für Kodak:

* Während der Händler für Single8 immer zwei verschiedene Farbumkehrfilmsorten vorrätig halten musste, reichte für Super8 ein einziger Film. (=bessere Akzeptanz beim Handel)

* Kodak musste nur einen einzigen Film herstellen (= größere Mengen = geringere Stückkosten = entweder mehr Gewinn oder mehr Spielraum bei der Preisgestaltung, um Konkurrenten vom Markt zu drängen)

Die Skalierungseffekte waren wohl für alle S8-Film-Anbieter der wesentliche Effekt, der dem Kunden auch durch niedrigere Preise zugute kam und so die Verbreitung ankurbelte. Historisch war die Super 8 Hochzeit dennoch eine recht kurze, nach nur 10 Jahren (ca. 1975) war der Absatz der Kameras auf dem Höchststand, 5-10 Jahre später AFAIK der Filmabsatz.

Das mit dem „einzigen Film“ hat sich schon bald nach dem S8 Start relativiert, als Kodak dann auch höher empfindliche Filme und S/W herausbrachte. Gerade der E160 war m.E. recht erfolgreich. Zudem hat Kodak ja noch viel mehr Filme produziert, nicht nur für Foto, sondern auch bei Film für z.B. für 16mm, dessen Absatz vermutlich auch damals über dem von S8 lag.

  • Thumsbup 1
Geschrieben

Ich habe nichts gegen Automatikfunktionen, wenn man sie komplett abschalten und mitdenken kann. Die Belichtungsautomatik an der Beaulieu 4008 und an der R16 tendiert zum Schwingen, deshalb bevorzuge ich die Halb"automatik" mit manueller Blendeneinstellung. Wen  es schneller gehen muss, dann  auch mal automatisch.

Die Blendenautomatik bei den Nizo Silberlingen ist deutlich besser!

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