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Langzeitbelichtungen (Bolex, Nizo etc.)


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Geschrieben

Um den ursprünglichen Thread nicht zu kapern, fix ein neuer zum Thema: wie realisiere ich am besten Langezeitbelichtungen mit verschiedenen mechanischen Kameras.

 

Die Bolex H verfügt über eine Langzeutbelichtungsmöglichkeit. Das ist großartig. Sicher könnte man das mit Gerätschaften wie diesen …

http://intervalometers.com/timeflow/index.php
… nutzen. Manuelles Auslösen ist viel zu ungenau und macht keinen Spaß. Da wäre natürlich auch die Frage: wofür hat Bolex diese Funktion urpsrünglich gedacht?

 

Zurück zu obigem Gerät aus dem Link: wenn man schon auf Strom dafür angewiesen ist, dann sollte es doch sehr viel sinvoller sein, stattdessen einen Motor zu nutzen z.B. an der 1:1-Welle einer Bolex H8/16. Für eine Nizo Trifo (und ggf. weitere Kameras?) wäre das sicher auch eine Möglichkeit.

 

Dazu folgende Fragen:

• Haltbarkeit: Würde ein „Intervallometer“ wie das oben nicht auf Dauer der Kamera-Mechanik schaden? Kurzer Exkurs zu Meopta Kameras: z.B. dort gibt es ein Metallstück. Das Metallstück hindert einen Stift auf einem Zahnrad, sich zu drehen. Parkposition. Betätigt man den Auslöser, verschiebt sich das Metallstück Richtung einer Kerbe im Metallstück. Der Stift kann bei gedrücktem Auslöser durch diese Kerbe hindurchsausen. Lässt man den Auslöser los, schiebt sich wieder das Metallstück vor den Stift und die Kamera kommt augenblicklich zum Stehen. Offensichtlich hat so ein Metallstück eine begrenzte Lebenszeit. Es kann zum Bruch kommen. Doof dann, denn Filmen lässt sich so nicht mehr.

Ich nehme an, Nizo oder Bolex haben das besser gelöst, aber auch dauerhafter?

 

• Wie sieht bei Nizo Silberlingen (und anderen?) die automatische Langzeitbelichtung aus? Handelt es sich um einen sich langsam drehenden Motor, der einfach alles (Sektorenblende und Filmtransport) langsam dreht, man neben langen Belichtungszeiten also auch genauso lange Dunkelphasen also Film-„Pausen“ hat? Oder steckt dahinter eine Elektronik, die langsam belichtet, aber dann schnell transportiert? Wäre das überhaupt relevant, oder bin ich da zu penibel?

 

• Hat jemand Lust, so eine Motorsteuerung zu bauen? 😄 Bei CAD, 3D Druck, Maßen o.ä. kann ichn gern helfen, beim Programmieren bin ich leider raus.

Geschrieben

Einzelbildlangzeitbelichtung ist Thema beim Animationsfilm, für Makro- und Mikroaufnahmen und in allen Situationen mit wenig Licht, für Titel und alles Unmögliche, was einer/m so einfällt. Früher hat man für wiederholt gleichbleibend Belichtungszeit zusätzlich einen Fotoverschluß eingesetzt, den man etwa auf 1 oder 2 Sekunden einstellen kann. Ich kenne mich bei den Verschlüssen nicht genau aus. Der Ablauf ist dann klar, Filmkameraverschluß auf, Fotoverschluß ablaufen lassen, Filmkamera wieder zu. Für längere Zeiten muß schon etwas anderes her. Bei sehr langen Zeiten kann man wieder von Hand arbeiten und den Wecker stellen. 🗓️🥱

Geschrieben

Die Bolex H Kameras werden auch für Trickfilme verwendet, ich gehe mal davon aus, dass die also auch längere Aufnahmen aushalten.

Ich halte ein Intervallometer für wesentlich einfacher zu realisieren, als eine variable Motorsteuerung.

Zur Arbeitsweise der Silberlinge versuche ich morgen mal ein Video 😉

 

Geschrieben

@Film-Mechaniker Meinst Du Fotoverschlüsse, wie sie etwa in Großformatobjektiven eingebaut werden (kann man ja auch ausschrauben)? Interessante Idee! Oder gab es da extra Zubehör? Und bezüglich Langlebigkeit der Bolex-Mechanik gibt es keine Probleme? Auch nach dem 5. Animationsfilm läuft sie wie am ersten Tag?

 

@Helge Ich bin sehr gespannt. Schonmal Dank im Voraus!

Geschrieben

Die Nizo Silberlinge haben keinen langsam laufenden Motor, sondern die Var. Sekt. Blende bleibt bei Langzeitbelichtungen komplett geöffnet. Bei Filmtransport wird sie kurz geschlossen. Ein Timer löst nach Ablauf einer bestimmten Zeit den Transport aus, der dann in normaler Geschwindigkeit (also schnell) abläuft. 
Bei Nutzung der Funktion Automatic-B wird der Timer durch eine Steuerung ersetzt die vom Belichtungsmesser abhängig ist. Erst wenn das Bild korrekt belichtet ist, wird weitergeschaltet. 

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Semi:

Die Nizo Silberlinge haben keinen langsam laufenden Motor, sondern die Var. Sekt. Blende bleibt bei Langzeitbelichtungen komplett geöffnet. Bei Filmtransport wird sie kurz geschlossen. Ein Timer löst nach Ablauf einer bestimmten Zeit den Transport aus, der dann in normaler Geschwindigkeit (also schnell) abläuft. 
Bei Nutzung der Funktion Automatic-B wird der Timer durch eine Steuerung ersetzt die vom Belichtungsmesser abhängig ist. Erst wenn das Bild korrekt belichtet ist, wird weitergeschaltet. 

 

Das ist dann 1:1 wie bei den Bauers (506/508/512). Das löst aus wie im Einzelbildmodus und die Sektorenblende bleibt dauerhaft geöffnet. Gäbe auch lustige Effekte, wenn die sich langsam weiterdrehen würde und die Lichtverhältnisse würden sich innerhalb der Belichtungszeit ändern, bzw. in der Zeit in der sich die Sektorenblende langsam zuschiebt.

Geschrieben

Die Sektorenblende bleibt dauerhaft offen. Die fixiert man in offener Stellung mit dem orangenen Hebelchen zwischen Silberlingsgehäuse und Griff. 
Wie das bei den Bauers ist, muß einer sagen, der Bauers hat. 

Geschrieben (bearbeitet)

Sag ich doch gerade. Ich hab eine 508.
Da klappt man den LZB-Beli seitlich aus (der ist ausgeklappt deutlich empfindlicher als der interne Beli).
Dann stellt man auf LZB und wählt die Szenenlänge vor. Danach macht es "klack" bei jedem Wechsel von Bild zu Bild.
Der Transport (und Sektorenblende) schalten schnell durch zum nächsten Bild und lassen dann wieder so lange offen, bis der Fotosensor meint, genug Licht aufgesammelt zu haben.

Bearbeitet von Regular8 (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Regular8:

Zugegeben sowas wie manuelles LZB gibbet bei den Bauers nicht. Das wird von der Fotozelle / LZB-Beli automatisch gesteuert.

Das hat mich bei der A512 die ich mal hatte auch gestört.

Man konnte die Bildfrequenz nicht steuern sondern war von der Kamera abhängig

Geschrieben

Das habe ich gelöst, indem ich vor der Fotozelle für ein bisschen Streulicht sorgte, dann hat sie schneller ausgelöst. Länger auslösen war nie das Problem. Die hat so irre lange belichtet, dass eine Nachtaufnahme nach hellstem Tag ausgesehen hat. Also entweder leichtes Streulicht in die Fotozelle, oder Blende etwas weiter zudrehen für dunklere Ergebnisse (ändert dann natürlich nichts an der langen Belichtungszeit).

  • Like 1
Geschrieben

Zum Thema Langzeitbelichtung auf 16mm-Film, hier mal eine Anregung: 

https://www.wdrmaus.de/filme/sachgeschichten/christoph_schlaeft.php5

Mich persönlich störte früher bei der Langzeitbelichtungseinrichtung von Bauer- und Nizo-Kameras, dass man sie nicht mit dem Einzelbild-Timer nutzen konnte. Nach jeder Langzeitbelichtung, wurde bei beiden Kameramarken sofort das nächste Bild langzeitbelichtet. Bei einigen Nizo-Kameras wurde m. W. der Einzelbild-Timer bei Langzeitbelichtung für die Vorwahl der Szenenlänge benutzt. Einige Bauer-Kameras hatte hierfür einen separaten Drehknopf.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Martin Rowek:

Mich persönlich störte früher bei der Langzeitbelichtungseinrichtung von Bauer- und Nizo-Kameras, dass man sie nicht mit dem Einzelbild-Timer nutzen konnte. Nach jeder Langzeitbelichtung, wurde bei beiden Kameramarken sofort das nächste Bild langzeitbelichtet.

 

?
ja, das ist logisch. Wie hättest du es dir denn gewünscht und zu welchem Zweck?

 

vor 1 Stunde schrieb Martin Rowek:

Bei einigen Nizo-Kameras wurde m. W. der Einzelbild-Timer bei Langzeitbelichtung für die Vorwahl der Szenenlänge benutzt. Einige Bauer-Kameras hatte hierfür einen separaten Drehknopf.

 

Der Szenenlängenknopf befindet sich bei der Bauer 508 unterhalb vom Objektiv, neben dem Auslöser.
Der Drehregler für das Timerintervall ist auf der Seite der Kamera, auf der bei Sideloadern der Klappendeckel sitzt, links oberhalb von dem kleinen Seitenfenster, durch das man sehen kann, was für eine Kassette man eingelegt hat.

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