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Berliner Perspektiven


ATRIUM

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Von einiger Bedeutung - nicht nur nostalgischer, sondern auch technisch/qualitativ/wirtschaftlich/restauratorisch/archivarisch betrachtet - sollte der Stellenwert der Filmbandproduktion nachwievor geschätzt werden. Erst kürzlich ist ein Dossier der AMPAS mit dem Titel "The Digital Dilemma" erschienen und begründet die amerikanische Entscheidung, weiterhin auf Filmbandoriginal die Langzeitarchivierung voranzutreiben.

 

Anders entschieden die Restaurations- und Technikleiter etwa der Berliner Zentralkinemathek, denen dies zu aufwendig erscheint, weshalb nunmehr "im Hause selbst", wie es lapidar heisst, filmkopiert wird. Nicht auf Film, sondern auf digitalem Derivat.

 

Dazu ein ausführlicher Report auf den www.kinoperspektiven.de , der aus Stuttgart von einem Symposium zur Restaurierungspraxis berichtet und die indertat widerstreitenden Ansätze herausarbeitet. Dazu von mir eine Anmerkung aus der derzeitigen Produktionspraxis, die darlegen möchte, das nicht nur die Filmkopierung und Nachkopierung des Erbes teilweise auf Ressourcenmangel stösst, sondern ebenfalls die Kapazitäten der digitalen Postproduktion-Betriebe hierzu kaum in der Lage sind.

Damit sind mehr als Zweifel an der Praxis der Berliner Kinemathek anzumelden, wie sie mit ihren Filmarchiven künftig verfahren möchte, ohne zur "Amazonisierung" ihrer Bestände umzufallen.

 

Texte dazu auf den "Berliner Kinoperspektiven".

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Falls ich mal ein wenig konstruktive Kritik an eurer Seite üben darf:

 

Ersteinmal finde ich die Artikel mitunter hochinteressant und äußerst informativ. In diesem Themenbereich zudem einzigartig.

 

Allerdings wirkt mir die Seite mitunter etwas überladen. Die linke Navigationsleiste ist m.E. viel zu breit und auch inhaltlich mit allem möglichen überladen, was mit dem eigentlichen Thema wenig zu tun hat (Wetter in Berlin, Bahnauskunft, etc..). Wäre das Logo links oben für das Dokumentarfilmfestival nur ein Drittel so groß wie jetzt, würde es immer noch jedem sofort ins Auge fallen, aber gleichzeitig nicht den rechts danebenstehenden Text (die Artikel) völlig übertönen.

Das insgesammt sorgt zumindest bei mir, dass ich es nicht wirklich als angenehm empfinde auf der Seite länger zu lesen.

 

Zudem sorgen die ständigen Google-Anzeigen zwischen den Artikel mit bunt blinkenden Bildchen für irgendwelche "Online-Flirtcafes" nicht für eine inhaltliche Aufwertung der Seite. Vermutlich sind diese Anzeigen nötig um den Betrieb zu sichern, aber ließen sich hier vielleicht Textanzeigen verwenden, oder zumindest der Themenbereich eingrenzen?

 

Das wäre ersteinmal alles, was mir schon länger aufgefallen ist; vielleicht könnt ihr ja was damit anfangen. Ansonsten wünsche ich euch noch viel Erfolg weiterhin ;)

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Die Topics in den Berliner Kinoperspektiven greifen ganz gut die medientechnischen und ästhetischen Umbrüche auf, die in der Kinobranche, in der Produktion aber auch in der philologischen Filmtheorie zu selten debattiert werden.

Mit allem Respekt, CINERAMA, rede doch weniger geschwollen. Aufrichtig ausgedrückt muß es heißen: Es gibt eine scharfe Trennung zwischen denjenigen, die Filme und Filmapparate anfassen, und diesen, welche über Film reden und schreiben. Noch deutlicher: Es gibt immer weniger Fachleute im Filmgeschäft. Am deutlichsten, jetzt meine persönliche Ansicht: Es gibt zu viele Schwätzer. Wir haben bei der Cinémathèque suisse seit Jahrzehnten niemanden in der Direktion, die oder der mit eigenen Händen einen verfluchten Film in einen gottverdammten Projektor einspannen kann. Man kann als Techniker solchen Menschen nichts Technisches nahe bringen. Sie wollen nicht.

 

Wir sind nicht mehr in der Nostalgie, sondern planen die Zukunft.

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Man kann als Techniker solchen Menschen nichts Technisches nahe bringen. Sie wollen nicht.
... was Grund ist für meine abgrundtiefe Abneigung gegen jede Art von Filmmuseum oder gleichartigen Einrichtungen: Sie verstehen nicht, was sie tun (im technischen Bereich), sind aber überzeugt, sie seien die Einzigen auf der Welt, die es könnten ...

 

(Zur Vermeidung von Missverständnissen: Ich bin nicht grundsätzlich gegen Kinematheken oder Filmmuseen - ganz im Gegenteil. Nur ist die Personalauswahl und innere Sozialisation derartiger Einrichtungen von einer Art, bei der man sich nur an den Kopf greifen kann. @cinerama und andere haben das wiederholt für das hiesige Film- und Fernsehmuseum beschrieben - kein Unterschied zu den gerade geschilderten Schweizer Verhältnissen ...)

 

Wir sind nicht mehr in der Nostalgie, sondern planen die Zukunft.
Dann packen wir es an ...
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Dann packen wir es an ...

Mein erster Vorschlag: Alles, was nicht zur Kinematografie eines Landes gehört, aus dem Archiv entfernen. Das Schweizer Filmarchiv ist zur Erhaltung des filmischen Erbes dieses Landes da, obwohl die ursprüngliche Sammlung, die 1930 in Basel begonnen wurde, hauptsächlich aus Russen, Deutschen und Franzosen besteht.

 

Auf jeden Fall ist es doch völlig falsch, mehr oder weniger abgenudelte Kopien von Hollywood-Kram ins Archiv zu nehmen, wenn von den Produktionen bei den Majors und Indies das Original, die Meisterkopie und mindestens ein Zwischennegativ perfekt aufbewahrt werden. Wenn es dann noch Die Hard ist und Something Wild, nein, drei Mal nein.

 

Dasselbe soll für La Reine Margot gelten und für Camille Claudel mit Isabelle Adjani und Gérard Depardieu und für Cyrano de Bergerac, auch mit dem fürchterlichen Depardieu.

 

Ja, ich maße mir an, über importierte Filme zu richten. Ich finde nämlich auch Der Himmel über Berlin und die meisten Wenders-Filme mühsam, ich finde Bruno Ganz einen überschätzten Schauspieler, einen meist fehlbesetzten wie Gian Maria Volonté, der als Actiondarsteller in Italien angefangen hat, beide haben die lausigste Mimik. Ein Gérard Philippe ist da bedeutend interessanter, sogar ein Belmondo. Hans Moser ! Diese Leute leben auf der Bildwand. Peter Löwenstein, besser bekannt als Peter Lorre. Bei den Frauen ist es noch schlimmer, aber die müssen eben immer noch idiotische Rollen spielen im Kino. Ausnahmen bestätigen die Regel.

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Hinweis auf eine Veranstaltung in Berlin ... evtl. sogar eine Berliner Perspektive?

 

"Filmgeschichte ausstellen

Ein Kolloquium der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen

18. bis 20. Juni 2009

 

Filmmuseen widmen sich der Bewahrung und Präsentation von Filmgeschichte. Doch wie kann ein Museum den Besonderheiten des Mediums Film mit seinen spezifischen zeitlichen und technischen Voraussetzungen gerecht werden? Wie wird Film als künstlerisches Produkt sowie als kultur- und zeithistorisches Dokument ausgestellt und welcher Kontextualisierungen bedarf es? Wie begegnen Filmmuseen den teils gegensätzlichen Anforderungen von Sammeln und Bewahren einerseits und Zeigen und Vermitteln andererseits? Wie wirken sie an filmgeschichtlichen Kanonisierungen mit – und wie ist ihr Verhältnis zu den „Rändern“ und „Unterströmungen“ einer meist national ausgerichteten Präsentation von Filmgeschichte?

Das Museum für Film und Fernsehen hat seine Ständige Ausstellung um zwei Räume zum deutschen Film von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart erweitert. Aus diesem Anlass thematisiert das Kolloquium Ausstellungskonzepte von Filmmuseen sowie deren gesellschaftliche, kulturelle und pädagogische Aufgaben. Neben der Präsentation der aktuellen Ausstellungen des Museums für Film und Fernsehen werden konträre und ergänzende Positionen anderer Filmmuseen vorgestellt und Darstellungsformen von Filmgeschichte diskutiert.

 

 

Donnerstag, 18. Juni 2009

Kino Arsenal, 2. UG

19.30 Filmdialoge

REQUIEM (D 2006, R: Hans-Christian Schmid 89 Min.)

Mit dem Regisseur Hans-Christian Schmid und Szenenbildner Christian M. Goldbeck

Auftakt der Reihe, die alle zwei Monate Filmemacher zum Gespräch über einen in den Ausstellungsräumen präsentierten Film mit anschließender Filmvorführung einlädt.

Freier Eintritt für angemeldete Teilnehmer

 

Freitag, 19. Juni 2009

Kino Arsenal, 2. UG

Ab 13.30 Akkreditierung

 

14.00 Begrüßung

Rainer Rother

Künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek

 

14.15 Einführung

Zur Geschichte der Filmmuseen

Guido Altendorf

Kurator am Filmmuseum Potsdam

 

14.45 Das Kino als Ausstellungsraum

Alexander Horwath, Direktor des Österreichischen Filmmuseums

im Gespräch mit

Martin Koerber, Leiter des Filmarchivs der Deutschen Kinemathek

 

15.30 Filmgeschichte programmieren

Podiumsdiskussion mit

Edgar Hartung, Kommunales Kino im mon ami, Weimar

Michael Jurich, Cinema Quadrat, Mannheim

Birgit Kohler, Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V., Berlin

Karl-Heinz Schmid, Kino 46, Kommunalkino Bremen

Moderation: Rainer Rother

 

16.30 Kaffeepause

 

17.00 Sammeln und Vermitteln: Filmmuseen im Film

Stefanie Schlüter und Stefan Pethke

Kunst der Vermittlung / Entuziasm e.V.

 

18.00 Pause

 

Veranstaltungsraum, 4. OG

19.00 Verleihung des Kinopreises des Kinematheksverbundes

Moderation: Rainer Rother

 

Zum neunten Mal vergibt der Kinematheksverbund den Kinopreis an Kommunale Kinos. Mit dem Kinopreis werden jährlich Kommunale Kinos für herausragende Programme ausgezeichnet und ihr kontinuierliches Engagement für eine anspruchsvolle und vielfältige Kinokultur in Deutschland gewürdigt.

 

Anschließend Party

Mit Musik von Ultra Soulscope Vitarama/ Matthias Fetzer

 

Samstag, 20.6.2009

Kino Arsenal, 2. UG

 

11.00 Die neuen Räume im Museum für Film und Fernsehen

Peter Mänz

Leiter Ausstellungen Film der Deutschen Kinemathek

 

11.45 Konzepte und Erfahrungen: Ständige Ausstellungen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und Potsdam.

Podiumsdiskussion mit Bärbel Dalichow, Direktorin des Filmmuseums Potsdam

Maja Keppler, Kuratorin am Deutschen Filmmuseum Frankfurt a.M.

Matthias Knop, Kommissarischer Leiter des Filmmuseums Düsseldorf

Peter Paul Kubitz, Programmdirektor Fernsehen der Deutschen Kinemathek

Peter Mänz, Leiter Ausstellungen Film der Deutschen Kinemathek

Moderation: Rainer Rother

 

13.00 Mittagspause

 

14.00 Rundgang durch die zwei neuen Räume der Ständigen Ausstellung Film

 

15.00 Orbis pictus digitalis - Für eine neue Subgeschichte des Films

Klaus Kreimeier

Publizist und Medienwissenschaftler

 

15.30 Die Ausstellung „Wie waren so frei ... Momentaufnahmen 1989/1990“ als Beispiel eines medienhistorischen Projekts

Einführung von Ulrike Schmiegelt, Kuratorin und Projektleiterin,

und Rainer Rother, Idee und Konzept

 

16.00 Rundgang durch die Ausstellung „Wir waren so frei ... Momentaufnahmen 1989/1990“

 

17.00 Pause

 

Kino Arsenal, 2. UG

18.00 Filmvorführung

MATERIAL (D 2009, R: Thomas Heise, 166 Min.)

Einführung von Thomas Heise

Freier Eintritt für angemeldete Teilnehmer

 

Konzeption des Symposiums

Anke Hahn, Kristina Jaspers, Martin Koerber,

Peter Mänz

 

Organisation

Anke Hahn

T + 49 (0) 30 300 903-32

F + 49 (0) 30 300 903-13

ahahn@deutsche-kinemathek.de

 

Wir bitten um Anmeldung bis zum 5. Juni.

Eintritt frei

 

Veranstaltungsort

Deutsche Kinemathek

Museum für Film und Fernsehen

im Filmhaus am Potsdamer Platz

Potsdamer Straße 2

10785 Berlin-Tiergarten

T +49 (0)30 300 903-0

F +49 (0)30 300 903-13

www.deutsche-kinemathek.de"

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Danke, interessant

 

Da ich Anfang August die Lehre als Polymechaniker beginne, melde ich mich langsam, aber sicher vom Forum ab.

 

Ja, ich darf endlich nachholen, was ich in meiner Jugend verpaßt habe. Meine Mutter: „Er ist ja so intelligent und begabt!“ Ich war 12 und wurde beim Gymnasium angemeldet. Eigentlich wäre ich lieber mit den anderen noch drei Jahre in die Sekundarschule gegangen, um danach den Uhrmacher oder den Feinmechaniker zu machen, aber die elterliche Gewalt hat die Weiche anders gestellt. Umweg über die Hochschulen, den ich zwar nicht bereue. Jetzt bin ich glücklich, daß es klappt. In gut zwei Jahren möchte ich den Beruf haben und Geld verdienen gehen.

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[...], melde ich mich langsam, aber sicher vom Forum ab.

Warum das?

Wirst noch für die "Kinoperspektiven" gebraucht.

Und: man sollte niemals bewährte Pfade verlassen, wenn man dort sattelfest ist.

 

[Polemik-Modus "ein"]

Ansonsten obsiegen an unserstatt die Medienverwerter und Filmbandtraumatisierten in einigen budgetgierigen Staats-Museen, die aus Faulheit und Auftragssüchtgkeit die Originalformate umfälschen.

Dort kennen wir mittlerweile einige Entrepreneurs, die Blut geleckt haben und sich als "innovativ" darstellen - und nebenher die Amazonisierung ihrer Archive zum Primat erheben. So innovativ wie die Spekulanten an der Wall Street, die alle Welt schätzen gelernt hat.

[Polemik-Modus "aus"] :oops:

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  • 2 Wochen später...
[...], melde ich mich langsam, aber sicher vom Forum ab.

Warum das?

Wirst noch für die "Kinoperspektiven" gebraucht.

Und: man sollte niemals bewährte Pfade verlassen, wenn man dort sattelfest ist.

 

 

Das würde ich allerdings auch sagen.

Es gibt bald jede Menge zu tun in Sachen Schwarzweiß-Bearbeitung (s.u.)

 

ATRIUM

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Freunde

 

Die Entwicklungsmaschine ist bei der Firma Thommen in Kaiseraugst mit Krachen ins Altmetall gestürzt und mittlerweile um einiges kompakter, als sie war. Arbeitstisch mit Leuchteinsatz in Sperrmüll, Steenbeck zerlegt eingelagert, ebenso die Kopiermaschinen. Densograph, Refraktometer, Destillierapparat und Entwicklungspreziosen verpackt. Kerne an die hiesige so genannte Hochschule für Kunst verschenkt. Projektoren an verschiedenen Orten. Bücher und Kartei bei mir. Kommissionsware zum Teil noch bei mir, das Meiste trockene 8-mm-Geräte. Filmmaterial zum Teil im Archiv, zum Teil woanders. Von den verbliebenen Chemikalien verschenke ich etwas ans Chemielabor der Uni, der Rest wird neutralisiert, abreagiert, verdünnt und abgelassen. Betrüblich sind die Kilometer Rohfilm, die herumliegen.

 

Bis Sommer 2011 kann ich nicht ein Mal daran denken, mit Laborbetrieb etwas am Hut zu haben. Da sind Schulden, die finanzielle (auch freundschaftliche) Bindung an drei Teilhaber. Immerhin stellt man sich bei der Sozialhilfe nicht mehr total quer, seit ich verlautbart habe, daß der Lehrvertrag unterschrieben ist. Die wollten mich doch glatt an ein, wie nennen sie's noch, Arbeitsintegrationszentrum überweisen, wie der Amtsjargon geht. 15 Kantone unserer altbackenen Schweiz sind vertraglich bei so einem auf Bundesebene laufenden Projekt dabei, das irgendwelchen Schlaumeiern die Gelegenheit gibt, sich aufzuspielen: Die würden dann wohl nach einem laufend optimierten Verfahren herausfinden, was ich der Frau vom „Intake“ schon am ersten Tag sagte. Doch sie hat nichts zu sagen. Werdet bloß nie Sozialhilfeempfänger in Basel !

 

Wir wären auch nicht ausgerüstet bzw. eingerichtet gewesen für anspruchsvollere Aufträge oder mit anderen Worten: Ich könnte Bologna noch keine Konkurrenz machen. Meine Eigenentwicklung ARENA, eine flexible Kopiermaschine 35-35, existiert noch nicht. Seit der Firmengründung 1997 träume ich von ihr, aber das nötige Kapital ließ sich nicht auftreiben. Unser Betrieb ist ja grundsätzlich in der Feinmechanik und Optik zu Hause. Wenn ich bei Banken davon sprach, spürte man dumpf, mein Gott, 19. Jahrhundert, alt, alt, alt. Daneben hat man den Biogenetikern und den IT-Fritzen und den Hypogangstern den roten Teppich ausgerollt, Cognac aufgestellt. Das war meine Lektion einzusehen, daß von Geldmenschen nichts kommt. Es sind immer andere, die etwas erfinden und letztlich meistens über den Tisch gezogen werden.

 

Also, ich mache gerne weiter mit hier bei diesem Forum, wo es doch um Größenordnungen interessantere Teilnehmer hat als bei anderen Foren, wo man sich über Nasensockellampen unterhält. Das war jetzt ein klein wenig sarkastisch.

 

Warum habe ich mich für den Beruf Polymechaniker entschieden?

Bis dieses Frühjahr war ich noch unentschlossen, ob Feinmechaniker oder Uhrenmacher. Plötzlich aber wurde mir klar, daß es in der Uhrenmacherei stets nur um Uhren geht. Die mechanische Uhr aber ist eine völlig idiotische Maschinerie, nichts als ein Getriebe, das möglichst gleichmäßig vor sich hin ticken soll. Du kannst dich nicht rasieren mit einer Uhr, du kannst nicht Himbeeren ernten mit einer Uhr, sie ist vollkommen nutzlos. Sie hat allein der Unterjochung von Menschen gedient (tut es heute noch), damit sie noch sklavischer funktionieren. Man kann sich an Uhren erfreuen, so wie man mit Spaß den Kinematografen in Bewegung setzt, doch ich will mich vielseitig nützlich machen. Vielleicht baue ich mir ARENA und anderes eines Tages eben selber. Ideen sind da.

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Tagungsbericht

"Nestor-Langzeitarchivierung" in der SDK Berlin

 

Langzeitarchivierung: Optische Speicherung von Digial-Daten

auf photo-chemischem Mikrofilm mit Silberbasis

 

http://kinoberlin.blogspot.com/2009/05/...ische.html

 

Berliner Kino-Perspektiven

www.kinoperspektiven.de

 

ATRIUM

 

Mit allem Respekt Atrium,

 

aber ein 2K Master belegt in J2K eher 300-500GB, und eine 1 Tbyte Harddisk kostet heute um die 60 euro.

 

Wer da allen ernstes auf Filmmaterial ausbelichtet muss schon sehr schlecht rechnen können oder sehr unfähige Manager haben.

 

Und für Langzeitarchivierung, sollte alle 3-10 Jahre das mehrfach vorhandene, dezentral mehrfach gelagerte Bildmaterial, digital verlustfrei auf die nächthöhere Technologie umkopiert werden.

 

Moores Law

http://en.wikipedia.org/wiki/Moores_law

gilt auch für Festspeicher.

 

2008/9 2TB Harddisk

2010/11 4TB

2012 8TB

2013/14 16TB

2015 32TB

2016/17 64 TB

 

ist die typische Entwicklung der letzten 40 Jahre fortgesetzt.

64Tb Platten sind in weniger als 10 Jahren Konsumentenware im Mediamarkt.

 

100 Spielfilme sind in DCI4K, 2K oder 3D ca. 30-50TB.

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Hinweis auf eine Veranstaltung in Berlin ... evtl. sogar eine Berliner Perspektive?

 

"Filmgeschichte ausstellen

Ein Kolloquium der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen

18. bis 20. Juni 2009

 

Anschließend Party

Mit Musik von Ultra Soulscope Vitarama/ Matthias Fetzer

 

[...]

 

11.45 Konzepte und Erfahrungen: Ständige Ausstellungen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und Potsdam.

Podiumsdiskussion mit Bärbel Dalichow, Direktorin des Filmmuseums Potsdam [...]

Peter Paul Kubitz, Programmdirektor Fernsehen der Deutschen Kinemathek

Peter Mänz, Leiter Ausstellungen Film der Deutschen Kinemathek

Moderation: Rainer Rother

Das kann nicht Ihr Ernst sein?

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Freunde

 

Die Entwicklungsmaschine ist bei der Firma Thommen in Kaiseraugst mit Krachen ins Altmetall gestürzt und mittlerweile um einiges kompakter, als sie war. Arbeitstisch mit Leuchteinsatz in Sperrmüll, Steenbeck zerlegt eingelagert, ebenso die Kopiermaschinen. Densograph, Refraktometer, Destillierapparat und Entwicklungspreziosen verpackt. Kerne an die hiesige so genannte Hochschule für Kunst verschenkt. Projektoren an verschiedenen Orten. Bücher und Kartei bei mir. Kommissionsware zum Teil noch bei mir, das Meiste trockene 8-mm-Geräte. Filmmaterial zum Teil im Archiv, zum Teil woanders. Von den verbliebenen Chemikalien verschenke ich etwas ans Chemielabor der Uni, der Rest wird neutralisiert, abreagiert, verdünnt und abgelassen. Betrüblich sind die Kilometer Rohfilm, die herumliegen.

 

Bis Sommer 2011 kann ich nicht ein Mal daran denken, mit Laborbetrieb etwas am Hut zu haben. Da sind Schulden, die finanzielle (auch freundschaftliche) Bindung an drei Teilhaber. Immerhin stellt man sich bei der Sozialhilfe nicht mehr total quer, seit ich verlautbart habe, daß der Lehrvertrag unterschrieben ist. Die wollten mich doch glatt an ein, wie nennen sie's noch, Arbeitsintegrationszentrum überweisen, wie der Amtsjargon geht. 15 Kantone unserer altbackenen Schweiz sind vertraglich bei so einem auf Bundesebene laufenden Projekt dabei, das irgendwelchen Schlaumeiern die Gelegenheit gibt, sich aufzuspielen: Die würden dann wohl nach einem laufend optimierten Verfahren herausfinden, was ich der Frau vom „Intake“ schon am ersten Tag sagte. Doch sie hat nichts zu sagen. Werdet bloß nie Sozialhilfeempfänger in Basel !

 

Wir wären auch nicht ausgerüstet bzw. eingerichtet gewesen für anspruchsvollere Aufträge oder mit anderen Worten: Ich könnte Bologna noch keine Konkurrenz machen. Meine Eigenentwicklung ARENA, eine flexible Kopiermaschine 35-35, existiert noch nicht. Seit der Firmengründung 1997 träume ich von ihr, aber das nötige Kapital ließ sich nicht auftreiben. Unser Betrieb ist ja grundsätzlich in der Feinmechanik und Optik zu Hause. Wenn ich bei Banken davon sprach, spürte man dumpf, mein Gott, 19. Jahrhundert, alt, alt, alt. Daneben hat man den Biogenetikern und den IT-Fritzen und den Hypogangstern den roten Teppich ausgerollt, Cognac aufgestellt. Das war meine Lektion einzusehen, daß von Geldmenschen nichts kommt. Es sind immer andere, die etwas erfinden und letztlich meistens über den Tisch gezogen werden.

 

Also, ich mache gerne weiter mit hier bei diesem Forum, wo es doch um Größenordnungen interessantere Teilnehmer hat als bei anderen Foren, wo man sich über Nasensockellampen unterhält. Das war jetzt ein klein wenig sarkastisch.

 

Warum habe ich mich für den Beruf Polymechaniker entschieden?

Bis dieses Frühjahr war ich noch unentschlossen, ob Feinmechaniker oder Uhrenmacher. Plötzlich aber wurde mir klar, daß es in der Uhrenmacherei stets nur um Uhren geht. Die mechanische Uhr aber ist eine völlig idiotische Maschinerie, nichts als ein Getriebe, das möglichst gleichmäßig vor sich hin ticken soll. Du kannst dich nicht rasieren mit einer Uhr, du kannst nicht Himbeeren ernten mit einer Uhr, sie ist vollkommen nutzlos. Sie hat allein der Unterjochung von Menschen gedient (tut es heute noch), damit sie noch sklavischer funktionieren. Man kann sich an Uhren erfreuen, so wie man mit Spaß den Kinematografen in Bewegung setzt, doch ich will mich vielseitig nützlich machen. Vielleicht baue ich mir ARENA und anderes eines Tages eben selber. Ideen sind da.

 

 

Lieber Filmtechniker,

 

na das ist doch ein toller Text!

 

Ich würde Dich gerne als Ehrenamts-Autor für die Berliner Kino-Perspektiven "akquirieren". Sende mir doch bitte mal Deine Kontaktdaten an headline@gmx.net, dann kann man erst mal ungestörter plaudern (und auch mal telefonieren, wenn die Zeit reicht). Und: 2011 sieht man weiter, was aus Film-Material als Kulturträger geworden ist (und wer das noch herstellt). Bis dahin darf man getrost nachrichtlich berichten, Lebenserfahrungen kondensieren und meinungsfreudig bewerten. Finde ich jedenfalls.

 

ATRIUM

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Filmmaterial werden noch manche Jahre herstellen

Agfa-Gevaert, Mortsel

China Lucky Film Corporation, Baoding

Eastman Kodak, Rochester

ERA, Schantou

Ferrania

Filmotec, Wolfen

Foma Bohemia, Hradec Králové

Fotokemika, Samobor

Fuji Photo Films, Tokyo

Ilford Photo, Knutsford

Konishiroku Photo Industry Company, Tokyo

Oriental Photo Industrial Company, Tokyo

Slawitsch, Pereslawl

 

Folienhersteller:

Du Pont

Folex, Seewen

3M

und andere

 

Nicht vergessen: Agfa-Gevaert fabriziert immer noch kräftig Farbpositivfilm in 35 (CP 30) und zwei Tonnegativmaterialien, Lucky fabriziert mit Eastman-Lizenzen, Fotokemika (Efke) fabriziert Roll- und Planfilme, Ferrania die Solaris-Linie, Foma eine Reihe von Schwarz-Weiß-Filmen und -Papieren, Konica Farbnegativ- und Diafilme, Filmotec ist die Schwarz-Weiß-Kinefilmherstellerin, die Fuji-Schwarz-Weiß-Kinefilme werden von Oriental hergestellt und in der GUS werden etwa mit Ilford-Lizenz Schwarz-Weiß-Materialien fabriziert. Mikrofilme gibt es von Agfa-Gevaert, Eastman Kodak und von Fuji.

Nachtrag: Konica fertigt keine Farbnegativfilme mehr.

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