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Zwei helle Frames am Szenenende


Friedemann Wachsmuth

Empfohlene Beiträge

Hallo,

 

meine Lieblings-S8-Kamera, eine Nikon R10, hat eine neue Macke: Bei Kälte (< 5°) belichtet sie fast grundsätzlich die beiden letzten Frames einer Szene über. Früher tat sie das nicht, es fing diesen Winter an. Der Effekt ist auch mit frischen Batterien absolut reproduzierbar, sobald die Kamera eine Weile draussen war. Bei Raumtemperatur ist dann alles wieder gut.

 

Ich tippe auf einen verhärteten Schmierstoff. Bei der R10 möchte ich aber nicht selbst Hand anlegen, dazu ist sie mir zu kostbar (und ansonsten eben auch absolut perfekt in Schuss). Daher meine Frage: Kann mir jemand einen Service für dieses Problem empfehlen? Am besten gar von erfolgreicher Linderung genau dieses Problems berichten?

 

Ist es Herr Piehler? Andere (halbe) Erfahrungsberichte hier haben mich ein bisschen stutzig werden lassen...

Man gebe mir Rat. Oder Schubs. Oder beides. :)

 

Danke.

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Hier noch ein deutliches Beispielbild des Effekts:

Und nein, an der heimischen Entwicklung im Regenrohr liegt es nicht. :rolleyes:

 

Solche "flash frames" gibt es einigen Kameras als "Standardfeature", z.B. bei der Krasnogorsk-3. Es bedeutet einfach, dass die Blende sich nicht schliesst, wenn eine Szene abgedreht ist und weiter Licht auf den Film fällt. Belichtet (bzw. überbelichtet) werden dann genau die Frames, die vor dem Objektiv liegen.

 

Ich habe meine eigene R10 vor einem Jahr von Eckhard Piehler gekauft, und sie tut es tadellos.

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Gast Pathéfan

Solche "flash frames" gibt es einigen Kameras als "Standardfeature"..,..

 

 

Hallo,

stimmt. Bei der Bolex EBM (Oliver hat eine und sagt, bei seiner nicht - ich hab meine verkauft und jetzt die SBM)

und dann hatte ich es bei einer Quarz-3. Auch nicht bei jeder und Batchvarov und Thiel sagt, bei der quarz sei das zu beseitigen.

Nikon:

Batchvarov & Thiel,

Grah Optik,

Redl in Wien,

Piehler,

Langer Karlsruhe,

Ritter Mannheim,

Persönlich kenn ich Grah Optik und würde den empfehlen. Vorher anrufen und Fehler beschreiben. Genauso ist es mit Batchvarov & Thiel. Der hatte meine Quarz-3 und den 9,5mm Filmbetrachter. Die sind "vielseitig".

Beste Grüße.

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Danke für den Tipp mit Erfahrungswert, Pathéfan!

 

Ich glaube nicht, dass es an einer nicht schliessenden Blende liegt, denn dann wären nicht immer genau zwei Frames betroffen und die STärke der Überbelichtung nicht immer annähernd gleich, oder?

 

Ich glaube eher an ein nicht abrupt genug passierendes abbremsen. Mal sehen, was Ms Tipp dazu sagt. Definitiv ein klarer Fall PRO Reparateur :)

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... Ich glaube eher an ein nicht abrupt genug passierendes abbremsen. ...

 

Hallo Peaceman,

 

sehe ich auch so. Ich habe eine Bauer S715XL mit ähnlichem Problem. Hier kann man das Nachlaufen regelrecht hören, also durchaus mehr nur als 2 Bilder.

In meinem Fall nimmt die Filmgeschwindigkeit nur wenig ab und stoppt dann abrupt. Dadurch wird immerhin ein stark überbelichtetes Szenenende vermieden.

 

Grundsätzlich bist Du "auf dem richtigen Weg" denke ich...

 

Gruß

Reinhard

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Warst Du im Winter nur draussen und könnte es sein, dass es ein Lichteinfall durch den Sucher sein kann. Mach mal eine Testaufnahme mit geschlossenem Okular, dann weisst Du es ja. Die betroffenen 2 Bildchen sind aber in der Tat komisch.

 

Pathefan, Du erinnerst Dich verkehrt. Die EBM ist das einzige H16 Modell, das wie die Arri-Modelle die Umlaufblende nicht vor dem Bildfenster verschliesst. Damals hat man wohl daran gedacht diese "Schnitterkennung / Flash Frame" für den Schneidetisch übernehmen zu können. Bei Pilottonmühlen war doch sogar eine Lampe eingebaut, die das Bild überbelichtete. Der Bolex EBM war nur ein kurzes Dasein zuteil, bereits beim ersten Nachfolger, der EL, wurde das wieder geändert. Wahrscheinlich haben sich zuviele Filmer beschwert, denn wer eine EBM hat, der MUSS eben schneiden und kann das nicht in der Kamera machen.

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Wahrscheinlich ist der Überlapp- und Rückspulmechanismus an der Doppel-Überbelichtung Schuld. Siehe HIER (3.Absatz). Trotzdem hast Du ein Problem mit dem Lichteinfall von vorn. Das Okular ist es ja nicht, sagst Du. Als Nächstes musst Du natürlich checken, ob der Lichteinfall DURCH die Linse kommt oder ob ein Loch am Mount / am Gehäuse ist.

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Ich glaube nicht, dass es an einer nicht schliessenden Blende liegt, denn dann wären nicht immer genau zwei Frames betroffen und die STärke der Überbelichtung nicht immer annähernd gleich, oder?

 

Wieso? Könnte es nicht sein, daß am Ende der ersten Szene ein Bild überbelichtet wird, weil die Blende nicht schließt und daß am Anfang der nächsten Szene ebenfalls ein Bild überbelichtet wird, weil die Blende noch offen ist... ?

Wobei es eigentlich egal ist, was nun die genaue Ursache ist, da das Symptom so oder so nach Fachwerkstatt ruft ;-)

 

Jörg

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Hallo peaceman,

wenn man genau schaut-Schatten links oben-dann sind die ersten beiden Bilder der jeweils nächsten Szene überbelichtet. Bei der ersten Szene ist dort der Hintergrund hell. Vielleicht scheint sich bei deiner Kamera ein Defekt anzukündigen und er tritt vorerst nur bei Kälte auf, später auch bei Wärme. Die Nikon R-10 hält ja immer die Blende der letzten Szene und ändert sich bei der nächsten Szene von der letzten Blende weg. Seltsam, dass sie bei dir zuerst ganz aufmacht und dann erst den richtigen Wert einschlägt. Stromproblem ? Vielleicht nur Einstellungssache. Interessant wäre, was die Kamera macht, wenn man überblendet- siehe Olivers Überlegung.

Mein Favorit für eine Reparatur wäre Redl in Wien.

Grüße

Henry

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Hallo Peaceman,

 

sehe ich auch so. Ich habe eine Bauer S715XL mit ähnlichem Problem. Hier kann man das Nachlaufen regelrecht hören, also durchaus mehr nur als 2 Bilder.

In meinem Fall nimmt die Filmgeschwindigkeit nur wenig ab und stoppt dann abrupt. Dadurch wird immerhin ein stark überbelichtetes Szenenende vermieden.

 

Grundsätzlich bist Du "auf dem richtigen Weg" denke ich...

 

Gruß

Reinhard

 

 

Hallo Peaceman, ich konnte das Bild des gescannten Filmstreifens erst jetzt sehen. Ich ziehe meine Vermutung zurück.

Wäre ein langsames Abbremsen der Kamera die Ursache dürften beide Bilder nicht exakt gleich überbelichtet sein. Das ist in der Tat seltsam und dafür habe ich ad hoc auch keine Erklärung. Die beiden Bilder zeigen soweit erkennbar das gleiche Motiv der letzten Szene. Das müßtest Du bitte nochmals nachprüfen, um sicherzustellen, daß es wirklich die letzten beiden Bilder einer Szene sind.

 

Gruß

Reinhard

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Es sind definitiv immer die letzten beiden Bilder einer Szene, und zwar jeder Szene, und das nahezu immer gleich stark überbelichtet.

Bei Raumtemperatur verschwand der Effekt schlagartig.

 

Vielen Dank vor allem an die mit konkreten Werkstatt-Tipps. Ich werd mal ein bisschen telefonieren und dann berichten.

 

Einen Teststreifen mit Überblendung könnte ich vorher nochmal belichten und entwickeln. Mal sehen, was das Wochenende bringt.

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Gast Pathéfan

Vielen Dank vor allem an die mit konkreten Werkstatt-Tipps.

 

Hallo,

Redl in Wien hat einen guten Ruf. Ich hab den mehrmals konsultiert und war froh über die klaren Aussagen zu Leicina und Arri. Allerdings wurde die Werkstatt jüngst hier im Forum kritisiert (...hätte mehr erwartet - so in die Richtung). Davon würde ich mich nicht abhalten lassen. Paket zur Post, das ist EU, null Probleme. Der erbot sich, sich nochmal um meinen 9,5mm Filmbetrachter (díe Funzel) zu kümmern. Evtl. neuer Spiegel.

Es gibt durchaus Werkstätten, die Ersatzteilnachschub anfertigen (lassen). Ich glaube Batchvarov & Thiel gehört dazu, Grah Optik und ich glaube auch Redl. Paepke im Fotobereich macht das auch, siehe der Gummiring für die Rolleiflex T zur Zeit/Blendenverstellung. Nicht zu vergessen Wittner. Dessen Ersatzteil wurde an meiner Ligonie verbaut. Hat einer Erfahrung mit Ritter? Das würde mich interessieren.

Beste Grüße.

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Also -- genaueres Hinsehen hat das Problem etwas isoliert: Schuld ist die Steuerung der Irisblende, bzw. vmtl. der elektrische Kontakt am Auslöseknopf, der die Belichtungsmessung aktiviert. Der Auslöseknopf scheint beim Durchdrücken an bestimmten Stellen Kontaktprobleme zu haben, sodass sich die Irisblende sprunghaft ganz öffnet. Das geht so schnell, dass man am Drehspulinstrument im Sucher nur ein ganz kleines Zucken sieht, die Blende öffnet sich aber jeweils ganz, wie man per Blick durchs Objektiv erkennen kann.

 

Genau dieses kurze Öffnen passiert, kurz bevor man den Auslöseknopf ganz freigegeben hat. Es trit also nicht am Szenenende auf, sondern kurz vor Ruhestellung des Auslöseknopfes. Ergo höchstwahrscheinlich ein elektrisches Problem.

 

Herrn Grah habe ich auf Rückruf. Mal gucken was er sagt... elektrische Probleme traue ich mir ja nun doch wieder selber zu :)

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Dann dürfte das Problem bei Dämmerungsszenen, in denen sowieso mit Offenblende gedreht wird, nicht auftreten, oder? Ich dachte die ganze Zeit, es geht um ein Problem der Umlaufblende und nicht der Blende im Objektiv.

Viel Glück für die Reparatur!

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Zitat von peaceman betreffend Nikon R-10:

 

"... elektrische Probleme traue ich mir ja nun doch wieder selber zu"

 

Vor einer Eigenreparatur bei einer Nikon kann man nur warnen! Die Kamera muss aufgemacht werden!

Ich hatte einmal eine unreparable R-10 ( Blendenzeiger steckte fest ). Die Belederung der defekten Kamera, die noch sehr schön war, wollte ich bei einer anderen R-10 aufkleben und natürlich wollte ich in die Kamera hineinschauen. Das gelang auch.

Das Ganze hatte aber große Tücken. Unbedingt benötigt man ein Service Manual, um überhaupt zu wissen, wie man die Kamera aufmacht. Die Belederung hielt extrem und konnte nur mit Hilfe eines Föns gelöst werden. Hier schon kann man durch die Hitze die Kamera zerstören. Dann muss man wissen, wo Schrauben zu finden sind und welche Bedienhebel vorher runtermüssen ( halten sehr fest ). Dann die Belederung wieder rauf. Welchen Kleber ? Ich probierte lange, bis ich den richtigen hatte. Superkleber ist völlig ungeeignet, da die Belederung für eine spätere Reparatur wieder heruntermuss.

Die Nikon R-10 ist übrigens innen technisch sehr schön.

Grüße

Henry

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Danke, Henry.

Hast Du das Service Manual für die R10 zufällig?

Ja, jetzt habe ich blutgeleckt. Ich werd mir mal eine kaputte R10 als Ersatzteillager und Übungsobjekt organisieren, wenn ich eine finde. Ich hab auch schon ei Dutzend Canonets geöffnet und repariert... man gewöhnt sich an alles :)

Welcher Kleber ist es für die Belederung denn geworden? Kleine Stückchen habe ich bisher meist mit Uhu Sprühkleber in ganz dünn wieder festgemacht. deal ist der aber auch nicht (genau wie das Original).

 

Obwohl ich meine Kamera wohl zum Service geben werde, freut mich dieser Austausch hier übrigens sehr.

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Hallo peaceman,

Ein geeigneter Kleber für die Belederung, der AUCH HÄLT, ist Uhu Metallkleber. Aber: Tipp auf eigenes Risiko !

Die größte Hürde beim Aufmachen der R-10 waren: Das Metallplättchen beim Rad EE-Lock Manuell, das abgehebelt werden muss,sehr dünn ist, nicht verbogen werden sollte, aber höllisch hielt. Ein anderes solches Plättchen auf der anderen Seite. Ob man beim Rad für die Sektorenblende das auch machen muss, weiß ich nicht mehr, das ist schon ca 8 Jahre her. HINTER DIESEN METALLPLÄTTCHEN SIND SCHRAUBEN VERSTECKT ! Steht alles genau im Repairmanual.

Ein Einscannen meines Repairmanuals Nikon R-8/R-10 ist aus Zeitgründen nicht möglich. Dieses Manual umfasst fast 70 Seiten, die Teilelisten ( 1/3 davon ) sind alle auf A 3 !

oldtimercameras in England, ein empfehlenswerter Verlag, der sehr schnell zusendet, hat repairmanuals für die Nikon R-10.

Grüße

Henry

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Update: Herr Grah rief heute zurück, er macht keine Nikon Schmalfilmkameras mehr. "Keine Ersatzteile".

Zu Herrn P. erhielt ich auf direktem Wege bisher nur zwei recht deutliche Negativerfahrungen. Da bin ich jetzt vorsichtig.

 

Next Stop: Redl in Wien.

Derweil bereite ich mich schon mal innerlich aufs Selbermachen vor...

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Und schon wieder gibt es neues: Heute habe ich eine neue Nikon R10 für 150,- erstanden. Per Kleinanzeige. In 1A Zustand, mit Taschen und OVP "Kälteschutz" (ein Zubehörteil, daß ich noch gar nicht kannte).

Sehr kompetenter, freundlicher Herr mit großer Fotoapparatesammlung, der mir absolut vertrauenswürdig erschien. Ich werde berichten.

 

Mal sehen, ob ich eine Reperatur der "alten" für 150,- finde. Wenn dem nicht so sein sollte, lege ich selber Hand an und dokumentiere die Erfahrungen fein, denn viel Knowhow und Bereitschaft scheint es zur R10 ja nicht mehr zu geben. Ach ja: Tak aus Japan habe ich auch angeschrieben, seine Werkstatt repariert die R10 angeblich "am liebsten von allen" Kameras.

 

Ein "Backup" dieser Traumkamera zu haben ist auf jeden Fall ein gutes Ruhekissen.

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