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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. Falls @Stephan.Wein gesperrt ist, kann er auch nicht antworten. Es wäre auch verwunderlich, inmitten des Mainstreams überhaupt ernst genommen zu werden. Die Standpunkte auf der anderen Seite sind offensichtlich: nie wieder zurück zu alten 35mm-Zeiten. Dass dieses nun lästige Produktionsmittel erst zur Herausbildung der Filmtheater führte, möchte mal nicht zu Buche schreiben. Ebensowenig, wie das neuere Produktionsmittel (digitaler Vertrieb) nicht länger zur Herausbildung der Filmtheater, sondern der Streaming-Dienste und des Hightech Home Cinemas führte. Dabei wurde das Kerngeschäft zunehmend geschwächt und in paradoxer Weise alternativer content (über den man sich selbstverständlich freuen könnte) zum künftigen, lückenfuellenden und bald alleinigen Kerngeschäft gemacht. (Es empfiehlt sich immer, stets auch in einer aufgeklärten, gesunden Distanz zur eigenen Tätigkeit oder zu liebgewonnenen Produktionsinstrumenten den Focus auf die Folgen unserer Produktionsweise zu lenken.) In welchen Illusionen aber sind wir gefangen? Prototypisch dafür ein Beispiel: "Kampf gegen die streaming-Dienste" sei "der falsche Weg", behaupten Akteure der Branche. Bloss nichts bekämpfen, warum auch: wir sind wohlerzogen und brave Kinder der Kohlschen Spaßgesellschaft. Man bildet sich ein, man wäre Kurator, macht sein Hobby zum Beruf und erfindet den Markt neu nach dem Wunschbild kleinbürgerlicher Kulturwerte des 19. Jahrhunderts, in denen sich stürmig Theaterkulturen herausbildeten. Ein heiler Markt nach aussen kommuniziert, der in Wahrheit gezielt und nicht nur von streaming-Diensten unterwandert wird. Und kulturbeflissene (und paradoxerweise apolitische) Illusionisten beherrschen somit auch die Schlagzeilen, derweil keiner weiß, wohin die digitale Reise geht: https://www.deutschlandfunkkultur.de/die-zukunft-der-kinos-der-kampf-gegen-streamingdienste.2168.de.html?dram%3Aarticle_id=486734&fbclid=IwAR1aSNJR_4KONV3u5ZIi6cLaksjHmLIUu59PojglkqXk0U2Ow5BBVCVb3UU
  2. Man hat versucht, es so lange wie möglich zu verhindern. Aber: "das Fernsehen war stärker'. Alle wussten bereits auf den Funkausstellungen Anfang der 80er Jahre bei Präsentation von HDTV, was passieren wird. Passierte dann erst 30 Jahre später. Digitale Medien genügen sich selbst, bedürfen keiner Theaterlandschaft. Die Bedeutung von 35mm: war als Produktions und Reproduktionsmedium auf Filmtheater angewiesen, hatte zu seiner Zeit unschlagbare Alleinstellungsmerkmale (riesiger Vorsprung in Bild- und Tonqualität gegenüber allen anderen Medien) und glich einem nicht austauschbaren Anlagegut (kein Substitutionsgut!). Einige im Forum glauben immer noch, sie hätten mit einer hochwertigen digitalen Anlage das Kino auf lange Zeit gerettet. Solchen Glauben hätte ich gerne auch. Aber natürlich mag auch ich gute Bilder und Töne in 2020. Sie sind nur nicht länger mit Filmtheatern verbandelt. Es existiert einfach kein Beweis, dass es theaterbasierte Filmaufführungen in der Fläche "immer" geben wird. Einige (sogar Professoren) behaupten das aber immer wieder und berufen sich auf Träume und das menschliche Kontaktbedürfnis. Gut, dass diese Märchen und Legenden endlich einmal erschüttert wurden und ernsthaft das Nachdenken beginnt. Mangels schlagkräftiger Agenda wird aber auch klar, dass die Verbände diese Widersprueche lange genug unter den Teppich gekehrt haben. (Gerade in diesem Punkt sind auch wir beide uns einig).
  3. https://www.spiegel.de/kultur/kino/das-bedeutet-der-corona-shutdown-fuer-das-kino-a-fed70705-119c-49db-bcc3-aa26ce1fae3a?sara_ecid=soci_upd_KsBF0AFjflf0DZCxpPYDCQgO1dEMph
  4. Trotz des Verweises auf eine bereits abgewiesene Kartellrechts-Klage hat es eine diesbezügliche Petition bei der EU gegeben. https://www.openpetition.de/petition/online/schluss-mt-der-us-amerikanischen-kino-technikbevormundung-dci-frei-fuer-alle Vielleicht wäre das ein Ansatz?
  5. Das ist so schön hier. Ich fühl mich so geborgen. Vielen Dank für die Wärme hier. Bitte Gewerbefachmann Horst Gebhardt nicht vergessen, der mich, neben Herrn Knapp sitzend, 1985 für den Gloria Palast (tödliche Konkurrenz der Riech-Betriebe) als Hilfe einstellte, und wenig später zur anderen Strassenseite wechselte. Dort traf ich ihn im Marmorhaus bei Riech und Tante Uschi wieder. In der Stimme gereizt, misstrauisch. Dabei mochte er doch sooo sehr "junge Menschen"? Welches Schicksal wohl ihn ereilte?
  6. Ach? Das war bei mir genauso! (Als mein alter Herr erfuhr, für wen ich alles tat, fauchte er: "du verkommenes Subjekt!".) Im Royal Palast mussten ja die Mitarbeiter Spalier stehen und wurden vom Luzifer abgezählt. In dieser Art: "Sie bleiben. Und Sie bleiben ebenfalls. Aber Sie? Sie gehen!". Seine letzte Theaterleiterin dort stichelte hinter dem Vorhang: "über die Ufa könnte man einen Kriegsfilm drehen - mit Heinz R. in der Hauptrolle von Adolf H. --- Aber Herr Flebbe, jaaa: das ist für mich deeer neue Kino König!". Als ich sie später wiedertraf und frohlockte, dass ich jetzt für einen Flebbe arbeitete, hieß es mit erloschenen Augen: "das ist ja noch schlimmer...". Und damit hat sie vollkommen recht behalten. Ein Schlachthof zwischen Multiplex und Lounge Kinos, den Ex-Berlinale Direktor Wolf Donner, mit dem ich stets sympathisierte, zum Glück nicht mehr kennenlernte: aber er moege in Frieden ruhen, wir ehren ihn. Riech hatte oft (so einige, emotional mit der Kinostaette verbundene) Mitarbeiter wieder zurückgeholt. Aus so einer Art Sippengefühl heraus. In heutigen Multiplexen absolut undenkbar. Prägende Erinnerungen an das Riech-Imperium bleiben ewig und die gemachte Lebenserfahrung, in der man alle Tiefen, aber auch die höchsten Höhen kennenlernen durfte. Unter Riech bestanden noch die größten Leinwände Europas und klassischen Zweckbaukinos. Flebbe und Hintermänner zogen dann in die Stadtzentren und verdrängten solche Kulturbauten: eine barbarische Tat.
  7. Das ist doch alles überhaupt keine Schande, das "versagende Geschäft mit dem Strohhalm zu retten". Aerosole werden auch beim Sprechen und Lachen von Kindern im Klassenraum verstrahlt, nicht nur bei einem Filmtheaterbesuch. Gerade durch die Vertreibung aus den Stätten in den Privathaushalt finden erst dann gerade dort die Anballungen und Ansteckungen statt. Ich kann mich nur noch wundern.
  8. Wenn Schulunterricht lokal verlagert wird, ist er immer noch Schulunterricht. Auch im Kino. Die möglichen Abstände der Schüler zueinander liegen im Kinosaal höher als im kleinen Klassenzimmer. Wenn der Pfarrer im Kino eine Einführung hält, gilt die Veranstaltung als Gottesdienst und Kirche. Sollte man inderart auch intensivieren.
  9. https://www.cnbc.com/2020/10/22/warner-bros-says-tenet-wasnt-a-home-run-not-optimistic-about-cinemas.html?fbclid=IwAR0uPXHtQ_-KiQymdM0KgBNjyMc3Lfgf7MWTX7dvRa7nxtVOUiq90T1ZBDI
  10. "We do not comment on rumors. The film is not for sale. The film’s release has been postponed until April 2021 in order to preserve the theatrical experience for moviegoers,” an MGM spokesperson told Variety." aus: Variety
  11. https://www.amazon.de/Kinos-Paul-Bode/dp/B0000BGN7H
  12. Korrekt, und das können auch nur Insider nachfühlen und nicht nostalgisch inspirierte, getäuschte Gäste. Hinter der süßlichen Schale verbirgt sich nicht selten ein zynisch kalkulierter Kern, auch im Rahmen eines sogenannten Kulturprogramms. Gerade die am meisten auf Kultur spielen, drückten sich schon immer vor Tariflöhnen und zahlen noch heute nicht mehr als den gesetzlichen Mindestlohn. Wie hoch dann die Privatentnahme ist, geschieht nach Gusto. Außerdem ist bei den sogenannten historischen Festivals eine Unmöglichkeit der Veranstalter zu konstatieren, in irgendeiner Weise Ursprung und Herstellungsweise ihres Produkts (etwa der Filmkopie) zu erklären oder zu hinterfragen, also nennt man das Konglomerat schlicht "Traumfabrik". Die Abzocke beginnt nicht erst beim Popcorn und beim Vorbestellsystem, sondern bereits bei Prädikaten wie "Event" oder "exklusiv". Eine immer wieder funktionierende Irreführung. Bei der digitalen Projektion wird nicht selten mit 4K-Projektoren geschwindelt, die lediglich 2K-Objektive oder 2K-DCPs zur Regel haben. Nirgendwo ist auch nur annähernd ein Kontrast zu erreichen, den man mit billigsten consumer-Geräten zu Hause erreicht mit fast kostenlos hinterhergeworfenen 4K UHD-Playern. Und Blu-ray-Discs liegen preislich unter dem einer Kinokarte. DCI - eine einzige Sinnlosigkeit? state-of-the-art-Tonanlagen findet man in der deutschen Hauptstadt sowieso keine, die besten, größten oder schönsten Kinos wurden schon vor langer Zeit abgerissen. In den kommunalen Kinos oder Museumssätten herrscht ein kunterbuntes Durcheinander der Medienträger zwischen Filmrolle oder Digisat. Warum entweder das eine oder das andere zum Einsatz kommt, wird auf Auskunft weder fundiert begründet, noch dem Publikum didaktisch vermittelt. Wie schon schon @Filmtechniker andeutete, besteht die Performation nicht mehr aus einem einmaligen kreativen Akt, sondern in der Auswertung einer Konserve. Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, als Ornament der Masse. Auf dem derzeitigen Stand seiner Entwicklung handelt es sich langfristig um ein Auslaufmodell, so bedauerlich dies auch wäre. Und dass sich die Kinobranche neu erfindet, ist nicht erkennbar. Sie beruhte ja auf dem Privileg einer technischen, also audiovisuellen Überlegenheit gegenüber häuslichen consumer-Medien mittels einer exklusiven Auswertung, wonach oft erst nach Jahrzehnten ein Film erstmals für eine Fernsehausstrahlung zugelassen wurde und Kultstatus erreichen konnte. Alle derzeitigen Trends laufen dem zweifelsfrei zuwider. Dann gibt es aber zur allergrößten Glück noch immer andere Formen wie etwa das Konzert oder die Oper, die jeden Besuch wert sind, habe immer mehr Freude daran.
  13. cinerama

    Tenet 70mm OV

    Wenn ich da an die tolle Raumakustik der Zweckbauten Savoy Filmtheater Hamburg, später Europa Palast Essen, Regina Bremen, Grindel Hamburg und Royal Palast Berlin denke, wären die Herausforderungen nicht zu groß. Aber die hier besprochenen Problemfälle passieren wohl immer wieder in irgendwann auf Breitwand umgebauten ehemaligen Schlauchkinos mit nun abgetrenntem Rang und unproportional hoher und unbedaempfter Decke? Wie @Sebastian schrieb, ist dieser Film offenbar für IMAX-Kinos zu präferieren. Wollte man Maßstäbe aus der klassischen Zeit der 70mm-Filme daran anlegen, scheitert der Anspruch in allen Belangen. Schade um das teure Filmmaterial, schade auch um die wirklich guten Tonanlagen (etwa im Delphi Berlin) bei einem derart einfallslosen Film.
  14. Meine Erinnerung an Ring-Film trügt nicht. Zeitweise telefonierten wir um 1990 unter der Telefonnummer der Kinokasse, und manchmal berief sich der Verleiher P. K. auf momentan hektischen Publikumsbetrieb. Die Korrespondenzen und Vertragszusendungen gingen an Ring-Filmverleih, Ottostraße 72. Und das ist der Standort eines der obenstehend erwähnten, derzeit betroffenen Kinos in Ottobrunn. (Den Vertrag mit Anschrift habe ich dir ja gestern zugeschickt).
  15. Nochmals in Wiederholung: das war eine Fehlinformation aus W. - aber Sie können weiterhin genüsslich darauf herumreiten. Entweder, man nimmt den Irrtum wahr, oder man verschwendet weiterhin seine Zeit. Es gibt doch täglich Fehlinformationen zum derzeitigen Hauptproblem in einigen Ländern mit direkter Auswirkung auf Kinobetriebe. Das tangiert Sie weniger als die Fehlmeldung ums Filmecho? Und das finden Sie o.k.?
  16. Unglaublich, wie der Moderator (aus Karlsruhe) beständig Beitragende löscht, die von Beleidigingen, Schmaehungen oder Verunglimpfungen keinen Gebrauch machen, anders als er es zu tun pflegt respektive sehr spezielle Freunde. Allein wie ZDF-, ARD- oder n.tv Sendungen, sofern ich sie im Connex mit Corona und der Kinoperspektive zitiere, gelöscht werden, zeigen erhebliche Defizite des Moderators an Bildung und Moral. Wäre es nicht besser, er gestaltet das Filmvorfuehrerforum zu einer Marketing-Plattform seiner Business-Interessen um? Was hat eine in der Filmbranche und seit 2002 auch in der Programmkinoszene erfahrene, mittlerweile der Weisheit naherückende Person von 67 Jahren bitte in einer film-tagespolitischen Diskussion zu beleidigen und zu zensieren, wenn sie selbst keinerlei Ausbildung in politischer Wissenschaft, Jura, Soziologie, Filmwissenschaften oder Pädagogik durchlaufen hat? Wenn diese Person auf der einen Seite engagierte Beiträge, die niemanden persönlich angreifen, löscht, anderseits aber Forumsteilnehmer mit Diktatoren wirrster Coleur vergleicht? Und damit eine Reihe an Nachahmern ermutigt, welche unschuldige Forumsteilnehmer wechselweise mit StaSi, Hitler- und Scientology-, Nordkorea-, oder AfD-Naehe bewerfen? -> Wir sind keine Mitglieder solcher Organisationen und haben andere damit niemals in Zusammenhang gebracht! Für einen ernstzunehmenden Programmkinomacher muten derartige Entgleisungen bizarr und unkultiviert an. Es wäre klug und an der Zeit, wenn er seine Moderatorentätigkeit niederlegen würde. Er kann weiterhin seine Erfahrungen aus betriebswirtschaftlicher Sicht wie auch seine Veranstaltungen zu historischen Themen posten, sollte es aber möglichst unterlassen, im Stil der römisch-katholischen Inquisitoren Erkenntnisprozesse zu stark zu behindern und ggf. zu diffamieren. Damit werden seit vielen Jahren leider kritische und forschende Bemühungen "durch den Kakao gezogen". Eine Entscheidung allerdings, kuenftig "noch mehr inhaltliche Zensur" ausüben (anstatt Unterbindung der Schmaehungen), waere daher grotesk, da damit nur das Unvermoegen des Moderators geschützt wird und man glaubt, es wuerde danach alles ruhig und friedlich werden, "sobald die Politik verschwindet".
  17. https://nypost.com/2020/10/16/warner-bros-execs-not-interested-in-buying-struggling-theaters/?utm_campaign=iphone_nyp&utm_source=pasteboard_app&fbclid=IwAR1qGHV22cl7yCtBB58E69CMP_5bUdBVSnshB31ErMu-mvSmUItpZ5zukY0 https://www.n-tv.de/wissen/Covid-19-weniger-toedlich-als-vermutet-article22104272.html?fbclid=IwAR3YvHVQOqyiHzr57AKmWoYSeJ8oixK5cC6b-SsSxEYFOyhAxiDBoMgIah8
  18. cinerama

    Wendler & Co.

    In den öffentlich-rechtlichen Medien war seit Jahresbeginn keine vielseitig hinterfragende und hinterfragte Berichterstattung erkennbar. Einige Zweifel und Antithesen tauchen in juengster Zeit erst, in ARD extra und im ZDF bei Markus Lanz, auf. Verfolgt man aber den Ursprung dieser neuen Erkenntnisse zurück, finden sie sich erstmals "investigativ" auf Verschwörungs Plattformen: ARD und ZDF, aber auch taz, FAZ, Tagesspiegel, Spiegel waren wahrlich nicht sehr investigativ. Verschwörungs-Plattformen sind per se und seit jeher alle, die unabhängig von ihrer Qualität "gegen" etwas sind. Zu DDR-Zeiten wären demnach der Physiker und Philosoph Robert Havemann oder Rudolf Bahro Verschwörer gewesen, zu Zeiten der alten BRD waren es laut Franz Josef Strauß die "Grünen", die den Untergang der Republik braechten, zu Zeiten des sogenannten Dritten Reichs die "Weiße Rose" oder der "Kreisauer Kreis", zur Zeit der Weimarer Republik Hitler oder Goebbels. Sie begannen als Außenseiter des jeweils herrschenden Mainstreams. Irgendwann endete der Mainstream oder wechselte seine Vorgaben, und das hat auch seine Gründe. Einigen Medienforschern nun fiel hinsichtlich der öffentlich-rechtlichen Sender der heutigen Bundesrepublik ein "Tunnelblick" auf. Das Magazin "Cicero", eigentlich Befürworter des lockdowns, erwähnt die Expertise der Passauer Medienwissenschaftler wie folgt: >>>>> Im Erzählerischen bedienten sich die verschiedenen Sendungsmacher wiederkehrender Muster. Durch eine katastrophenorientierte Bildsprache, dramatisierende Textgestaltung und in enger Taktung wiederkehrende Sondersendungen wurde ein völlig negatives Weltbild konstruiert, das mehr ein rhetorisches als ein inhaltliches Phänomen darstellte. Nicht die Pandemie selbst also sei apokalyptisch, sondern ihre mediale Wirklichkeit. Nun mag eingewendet werden, dass die mediale Begleitung und auch die Inszenierung der Angst uns davor geschützt haben, dass die Pandemie sich nicht wie befürchtet ausbreiten konnte. (...) Aufgrund der richtigen wissenschaftlich-politischen Entscheidungen und der begleitenden Berichterstattung konnte die Katastrophe abgewendet werden: Es gab keine Überlastung der intensivmedizinischen Kapazitäten, weniger Tote, einen überschaubaren wirtschaftlichen Einbruch und zumutbare Freiheitsbeschränkungen, die nun schrittweise zurückgefahren werden können. Staaten, in denen nicht so konsequent an einem Strang gezogen wurde, wie etwa Brasilien oder die USA, so die Argumentation, stünden schlechter dar. Diese Argumentation lässt sich nicht entkräften, denn sie ist rein hypothetisch. Die Opferzahlen der unterschiedlichen Staaten sind angesichts ihrer unterschiedlichen politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Bedingungen kaum miteinander vergleichbar. Und schon die Zählweise fußt auf keinen einheitlichen Kriterien. Wir wissen also schlichtweg nicht, wie sich die Situation in Deutschland, wie etwa in den USA, bei einem weniger weitreichenden Lockdown entwickelt hätte. Aber auch die Argumentation von Kritikern, dass die Maßnahmen überzogen gewesen seien und die Kollateralschäden die Verluste durch die Pandemie überwiegen würden, lässt sich nicht belegen. Es gibt keine Erhebungen, mit der sich die Opferzahlen zueinander in Bezug setzen lassen. Erkennbar ist hingegen, wie in der Passauer Studie skizziert, eine Verengung des wissenschaftlichen Diskurses in den Medien. Der wissenschaftliche Diskurs zur Corona-Krise wurde in den öffentlich-rechtlichen Medien von einer Handvoll Personen geführt: Vor allem die Virologen Christian Drosten, Hendrik Streeck und das Robert-Koch-Institut haben ihn bestimmt. (...) Dem Einzelnen wurde klar, dass, wenn er sich in diesen einstimmigen Chor nicht integriert, er sich außerhalb dem wissenschaftlich Gebotenen verortet. Die soziale Integration möglichst vieler, also die gemeinsame Umsetzung der vorgeschriebenen Maßnahmen, schien in einer akuten Epidemie mit unvorhersehbaren Risiken geboten, um überhaupt wirksam zu sein. Diesem Primat ordneten sich die systemrelevanten Stake Holder nahezu ausnahmslos unter.<<<<<<<< https://www.cicero.de/innenpolitik/ARD-ZDF-Corona-Berichterstattung-Oeffentlich-Rechtlich
  19. Man telefonierte mit ihm über seine dortige Kinokasse im Publikumsbetrieb. Das war in den 80ern, Anfang der 90er. Ottobrunn.
  20. cinerama

    Wendler & Co.

    Mich interessieren nur die interviewten Partner, nicht die Sender selbst. Letztere können gut oder schlecht sein - aber man ist durchaus in der Lage sich die relevanten Informationen herauszuschaelen. Man muss schon zur Kenntnis nehmen, dass man bei einer Nachforschung oder Untersuchung alle Quellen unabhängig von ihrer Tendenz auszuwerten hat, von der New York Times über die Prawda, von der Jungen Freiheit über den Völkischen Beobachter, von der Süddeutschen Zeitung bis zum Focus, von der Roten Fahne bis zum Capital, vom Priester bis zum Mörder. Wenn man in der Schule oder an der Uni ein Thema erarbeitet, kann man keine Quellen ausschließen. Aber ich gestehe ein, dass im Internet mit einem erheblichen Anteil an bildungsfernen Schichten der irrtümliche Eindruck entstehen könnte, das Einstellen eines Videofilms und einer Quelle sei gleichbedeutend mit einer Empfehlung derselben. Würde ich nur ARD und ZDF zitieren, stiege der Anteil der unwahren Darstellungen erheblich (Stichworte: Infektionsgeschehen, Fallzahlen, Pandemie, Unheil, gezaehlte Covid-19-Tote etc.) Nicht ohne Grund würde ich daher u.a. die Mediziner Bhakti, Pueschel, Streeck, Wodarg näher unter die Lupe nehmen wollen, deren Einschätzungen bereits im März einleuchtend klangen, und die ich inzwischen bestätigt sehe. Ich glaube in medizinischen Fragen und auch in politischen Belangen fallen Ansichten oft weit auseinander, und es gibt nicht nur eine einzige Partei. Es gibt allerdings auch eine etwa 85-prozentige Zustimmung in der Bevölkerung zur derzeitigen Pandemie-Eindaemmung. Unterhält man sich mit den Zugehörigen dieser 85 %, fällt oft auf, dass sie bestimmte Statistiken noch nie gelesen haben und auch die relevanten, aber nicht in der ARD und ZDF gesendeten Mediziner-Gutachten gar nicht kennen. Im weiteren haben sich einige auf den ersten Blick einleuchtende Faktenchecks als Makulatur erwiesen, in dem die oft zutreffenden Darstellungen einiger oben genannter Mediziner durch flüchtig herbeigeholte Zitate mittlerweile widerlegter Instanzen entkräftet werden sollten. Es ist eben auch die Frage, wie tief man bereit ist, in die Materie einzusteigen und bisherige Positionen ständig zu hinterfragen und gegenzulesen. Die allermeisten Mitbürger kennen offensichtlich nur die Begriffe Infektionszahlen, Fallzahlen, bestenfalls noch den R-Wert. Der Rest orientiert sich am Instinkt und an Naturaengsten, was vollkommen verständlich ist
  21. cinerama

    Wendler & Co.

    Hier eine gute Zusammenfassung der Statistiken zu den Corona- und Grippe-Erkrankungen der letzten Jahre, speziell in den Verläufen in diesem Jahr mitsamt der Erkenntnis, dass der derzeitige Anstieg der Infektionen als saisonal und völlig normal einzustufen ist und keine außergewöhnliche Gefahr droht. Im Frühjahr noch wurden unnötigerweise auch Infizierte in Kliniken gebracht, die zu Hause hätten behandelt werden können: es kam zu Konglomeraten und nicht repräsentativ hohen Todesfällen. Das erklärt auch die Spitzen in Norditalien, wo in den Konglomeraten nicht gut behandelt wurde. Weder aber sind die frühen Organisationsmodelle, noch die gescheiterten Behandlungsmethoden, noch das spezielle Wuhan-Virus noch aktuell. Wo man anfangs 5000 Personen testete, kommen wir jetzt auf 20 Millionen mit einer phantomartigen Schreckenzahl an Infizierten, die es jedoch zu allen Zeiten gab. Es war anscheinend nun doch Prof. Drosten, der von einer 16-fach gefährlicheren Viruserkrankung sprach und die Pflicht zur repräsentativen Erhebung missachtete. Und nicht unschuldig ist an der erzeugten Panik. Geschützt werden müssen ältere Menschen und Vorerkrankte. In allen anderen Maßnahmen sehe ich nicht den geringsten Sinn. Gibt es irgendeine Prognose seitens der Regierungen, dass wir tatsächlich vor einem Orkan an Schwersterkrankungen und Todesfällen stehen? Mit einer solchen Prognose hatte man im Frühjahr masslos überzogen. Wieviele lockdowns dann sind für die kommenden Jahre und Jahrzehnte (aufgrund der statistischen Erhebung für 2020) zwangsläufig vorprogrammiert, insofern leider die derzeitige Politik beibehalten wird? Auf 26:00 das Resümee: Es gibt aber auch Epidemiologen, die an einen sehr schweren Verlauf der zweiten Welle glauben (ohne diese Schwere zu konkretisieren), aber eindeutig dem bis in den Sommer verlängerten lockdown dafür die Schuld geben, welcher eine Herdenimmunität verhindert habe (vermutlich plädiert er für das schwedische Modell?). "Das" (welches?) Virus könne daher nicht durch lockdowns oder Impfungen beendet werden, sondern beendet sich selbst, sonald die Herdenimmunität ausreichend vorangeschritten ist: >>>Deutschland steht vor einem heftigen Corona-Herbst. Das glaubt der Epidemiologe Klaus Stöhr. "Die zweite Welle wird uns wohl noch viel härter treffen als die erste", sagt Stöhr der "Zeit". Stöhr wirft der Bundesregierung vor, keine längerfristige Strategie zu haben: "Mir fehlte von Anfang an die langfristige Betrachtung." Der Experte kritisiert, dass die strikten Beschränkungen aus dem Frühjahr auch im Sommer aufrechterhalten worden seien. Damit habe Deutschland die Chance verpasst, eine höhere Immunität in der Bevölkerung aufzubauen.<<< https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_88752122/epidemiologe-zweite-welle-wird-uns-haerter-treffen-als-die-erste-.html
  22. cinerama

    Wendler & Co.

    "Emotion" auf alle Fälle - fleissig durchdekliniert anhand einer "Jahrhundert-Pandemie", so zur Stunde jedenfalls die Ansprachen der drei Parteivorsitzbewerber auf dem Parteitreffen der Jungen Union Deutschlands. Man lernt im Krieg, und sie üben schon mal ein bisschen.
  23. cinerama

    Tenet 70mm OV

    Vielen Dank. Die eigentlich sich daraus ergebenden Diskussionen sind schon seit Jahren hier selten geworden. Habe alles genauso erlebt (mit Ausnahme der in 70mm-IMAX in Prag zu sehenden, dort zufällig schlechten Dupkopie von "Interstellar"). Die 5perf-70mm-Kopien der letzten 18 Jahre sind fast allesamt unerträglich, aber das darf man gar nicht sagen, denn das Ganze hat ja angeblich mit Liebe zu tun und ist "großartig". Übrigens war der Ton von TENET überall verständlich, wo, wie bereits @Stefan2 schrieb, das Lautsprechersystem für die ziemlich hohe Dynamikspanne ausgelegt ist. Auf normalem Lautsprechersystem säuft diese Mischung natürlich ab. Das bestätigt auch ein Sound Editor aus dem Umkreis des Regisseurs: He adds: “When you are listening in a perfect mixing theater environment and push the limits of the system, it’s surprising how much this sound mix can translate differently in different theaters.” Aus: 'Variety", 2.7.2020 Aber Andere haben das obenstehend als nicht besonders eindrucksvoll wegen On Location-Sound und zu kleiner Mundbewegungen interpretiert, was mich erstaunte. Seit Jahrzehnten wird in USA nahezu alles in ADR gemacht, und so klang das für mich auch, obwohl der Mischttonmeister der Nolan-Produktion ja vom Gegenteil berichtet. Wie sie das bei dem Action-Getümmel angestellt haben wollen, hätte mich doch zu sehr interessiert! last but not least: In dieser Stadt, in der gewiss nicht alles gut ist, war sowohl im Delphi Palast als auch im IMAX Kino Mercedes Platz der Dialog klar verständlich und es gab keinerlei Beschwerden!
  24. cinerama

    R.I.P.

    Rhonda Fleming - "Queen of Technicolor" - ist verstorben. https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/film/2079618-Hollywood-Schauspielerin-Rhonda-Fleming-gestorben.html?fbclid=IwAR0BxphWybEALGzhgpvTTnscSLwIoXNBCgQTYgw1UQfarG3ouKFtgskrYjw Robert Zion hat über sie generell eine der herausragendsten Film-Biografien der letzten Jahrzehnte geschrieben: http://filmblog.robert-zion.de/
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