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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. Die Löschungen sind kaum erforderlich, weil ich Bezug auf die TU-Studie (auf die sich auch Herr Flebbe beruft) nahm. Für die Fachgremien HDF und AG Kino sind darüber hinaus Änderungen der Gesetzeslage oder der Erlasse relevant, die in diesem Falle durch medizinische und politische Erkenntnisse determiniert sind. Durch neuere infektologische Gutachten, aber auch durch die o.g. TU-Studie, ändert sich ggf. die Betriebsgrundlage für Filmtheater. Ich glaube, dass ist sicher nicht "Off topic", sondern hilft einer Neuaufstellung in diesem Gewerbe. Ist also positiv zu sehen und ist als gedankliche Hilfe gemeint. Schöne Woche.
  2. Griechenland Die griechische Regierung kündigte an, wegen steigender Fallzahlen besonders in der Region Athen erneut Kinos und Konzertsäle zu schließen. Außerdem sollen die Menschen wieder vermehrt im Homeoffice arbeiten. Aus: Tagesschau.de
  3. Bin auch beim Sonntagsfrühstück und möchte für die Montags-Dispo den preston-Dienst in Anspruch nehmen.
  4. Kann mich irren, aber streaming soll besonders in Deutschland auf Akzeptanz und Gewöhnung gestoßen sein. Man könnte auch das Besucherverhalten aus den Vorjahren analysieren. Eventuell war dieses seit vielen Jahren bereits äußerst fragil, die Entscheidung zum Besuch stets zögerlich gefasst unter Abwägung zahlloser Bedenkenträger. Als Hemmnisse wurden immer wieder (oft zu Unrecht) kolportiert: Angeblich hohe Eintrittspreise, zu viel Popcorn, störende Sitznachbarn, Film kommt in fünf Monaten auf DVD raus, hab' zu Hause Surround und OLED, steriles Multiplex, angestaubtes Programmkino, zu weite Anfahrt, hab' geheiratet, Ton im Kino schlechter als zu Hause, OLED zu Hause kontrastreicher als im Kino, laut Mundpropaganda soll Film nix taugen. Irgendwas war es immer, und jeder Kampf dagegen eine täglich neue Sisyphos-Aufgabe von Film zu Film, von Woche zu Woche und von Jahr zu Jahr. Ein Wunder, dass überhaupt noch Besuche erfolgten, aber wahrscheinlich fallen diese Entscheidungen seit vielen Jahren auf dünnstem Eis und nicht mehr mit dem Enthusiasmus, der bis Ende der 1950er Jahre Kino zum Hype oder Monopol machte. In China könnte diese Saturierung auch noch mit zeitlicher Verzögerung greifen, da ja die Multiplex Bewegung dort erst später einsetzte und die üblichen Zyklen abzuwarten sind. Eine nur geringe Störung dieses fragilen Geflechts in der Kinobesuchsentscheidung (alles, was einer Depression im psychischen Sinne entspringt), könnte auf lange Zeit Gewohnheiten zementieren, nach denen öffentliche Veranstaltungen nicht mehr den Stellenwert innehaben, der ihnen gebührt. Betrifft dann nicht nur diese Branche. Diese Gefahr bestand seit Längerem und hängt nicht nur mit der derzeitigen speziellen Situation zusammen, die sich aber als brisant erweist. Eine Schließung der Veranstaltungsstätten und vieles mehr war m.E. vollkommen unnötig. Vertrauenserweckender wären Signale großer Produktionsfirmen, eine besondere und auch neuartige, diesmal stabilere Partnerschaft mit der Filmtheaterbranche abzuschließen. Man hört aber lediglich von Hilferufen nach Fördermaßnahmen durch den Staat. Diese sind dringend erforderlich, können aber nicht dauerhaft Flurschäden verhindern, die im Falle einer Verschlechterung der Filmbelieferung einfach hingenommen werden. Der Staat müsste endlich auch in das Eigentums- und Vertriebsrecht der primär relevanten Compagnies eingreifen und deren Geschäftspraxis mit Sanktionen belegen. Das tut er auch in anderen Wirtschaftszweigen, aber bei der Filmproduktion scheint das tabu zu sein.
  5. Auch die Digitalisierung war ein möglicher "Todesstoß auf Raten". (Vor 15 Jahren von mir so vermutet.) Gäbe es keine tollen 2K und 4k packages, sondern nur 35-Millimeter Film, müssten die Verleiher und Filmkonsumenten bei den Kinos Schlange stehen, da kein anderes hochauflösendes Format verfügbar ist (Mit der nächsten industriellen Revolution 4.0 soll gar die künstliche Intelligenz Gedanken und Erinnerungs packages zwischen Menschen und Menschen, Menschen und Maschinen austauschen können, vielleicht auch Medien: https://blog.wdr.de/digitalistan/chip-im-kopf-das-smartphone-per-gedanken-steuern/) Der Corona-Irrweg wurde bereits durch Herrn Flebbe aufgedeckt (fast der gleiche Wortlaut wie bei @rabust, und es stimmt ja auch): Weil es im Kino dieses Ansteckungsrisiko nicht gibt. Wir sind damit einverstanden, dass man im Foyer und auf der Toilette seine Maske aufsetzt und die 1,50 Meter Abstand einhält. Aber im Kino sitzt man in der Regel auf bequemen Sitzen, guckt nach vorne und hält idealerweise seinen Mund. Anders als im Restaurant gibt es also keinen Auswurf, der dazu führen könnte, dass die Viren sich auf den Nachbarn übertragen. Die Belüftungsanlagen, die wir im Kino haben, sind in der Regel so stark, dass sie die ganze Luft aus dem Kino gegen Außenluft austauschen. Außerdem werden die Kunden im Kino durch die Online-Systeme direkt identifiziert. Wenn also jemand den Virus verbreiten könnte, dann kann man ihn anhand unserer Reservierungssysteme genau identifizieren und weiß, wer in seiner Umgebung gesessen hat. In Nordrhein-Westfalen, in Österreich, in der Schweiz und in Frankreich gilt seit vier bis sechs Wochen die Ein-Platz-muss-frei-bleiben-Regel, und es gibt nicht einen einzigen Fall, bei dem sich jemand im Kino mit dem Virus infiziert hat. (...) Diese Abstandsforderung, die wir haben, kommt zur Unzeit, weil jetzt die Urlauber wiederkommen und die Infektionszahlen nach oben gegangen sind. Vorher haben wir in Hamburg oder in Hannover wochenlang keine Infizierten gehabt, und da war es überhaupt nicht mehr einzusehen, warum man gerade den Wirtschaftszweig Kino durch diese Maßnahmen kaputtmacht. Kein Opern-, Theater- oder Kinobetreiber ist daran interessiert, die Gesundheit seiner Besucher aufs Spiel zu setzen. Das wird von der Politik immer als Totschlagargument verwendet: "Wir müssen an die Gesundheit denken, aber ihr seid nur an eurem wirtschaftlichen Erfolg interessiert." Bei den zurückgekehrten Urlaubern in Hamburg, in Hannover oder in Braunschweig sind es zwischen null und fünf Neuinfizierte. Man muss die Kirche mal im Dorf lassen. zit. aus: https://www.ndr.de/kultur/film/Corona-Flebbe-ueber-die-Folgen-fuer-die-Kinobranche,kinobranche104.html Der Rest steht hier: https://www.facebook.com/Die.Wahrheit2/
  6. Sich ohne Zoegern der Sammelklage der mehr als 800 Gewerbetreibenden anschliessen (inklusive Firma Flebbe) mit Bezug auf Art. 14 Grundgesetz (Gewährleistung des Eigentums und ggf. Entschädigung) und in Anfechtung des Paragraphen 32 Infektionsschutzgesetz. Den folgenden Link kurz kopieren, bevor der Einwurf von @preston sturges gelöscht wird: https://beta.blickpunktfilm.de/details/452960
  7. Geschrieben 5. September Tenet funktioniert ... https://variety.com/2020/film/news/box-office-tenet-crossing-100-million-1234760782/?fbclid=IwAR3zrbGzR1iCekUbUBNpAkyXxT8SM9gRv2Yvwy9lhUNWri3_XHTj0lK0J2A zit. aus: 'Filmvorführer de / Nostalgie / Tenet 70mm O.V." Die Realität schön geredet? Hier wiederum steht das Gegenteil, und man sollte nach einer ausgewogenen Bewertung streben: https://www.slashfilm.com/tenet-box-office-vs-mulan/?fbclid=IwAR24r9PVriY5wQkAW8_gaJjXztfow6PvqUvpkUmH0JiPsW6hb6m-KyfdeLE
  8. Ein fundierter und sehr erfahrener Beitrag von Michael Kötz. Auf Facebook hatte sich dann ein hier im Forum als Moderator fungierender Mensch noch über ihn lustig gemacht. Beschämend.
  9. Ihre Kritik beruehrt ggf. Fragen des Normen- und Typenkartells? Das ist prinzipiell verstanden worden. Die Suche nach autonomen Veranstaltungs-Technologien ist legitim. Aber man wird dabei mit einigen Platzhirschen des Neoliberalismus aneinandergeraten. Eine freie Diskussion wird mit diesen niemals möglich sein.
  10. Da wäre bei Dinges m. E. dringend zu unterscheiden zwischen einem wissenschaftlichen Beleg einer These (auch aufgrund betriebswirtschaftlicher Prognosen), und einem Credo, das dem Selbsterhaltungs-Telos seiner Institution entspricht. Anderes Beispiel: schreibt ein Forums-User/Moderator in einem Parallel-Thread "Tenet funktioniert", stützt er sich auf diejenigen Gäste, die den Film gesehen haben, um damit etwas zu promoten. Die globale Betrachtung könnte aber eine andere sein. Noch deutlicher: wenn Dinges ausruft, die Lust auf Kino sei ungebrochen, zeigen gesellschaftliche Entwicklungen aber auch wachsende AV-Angebote außerhalb der Kinos - besonders in 2020 -, dass sich möglicherweise bei einigen die Lust verlagert hat (mit anderen Worten: Dinges ist mit Vorsicht zu genießen).
  11. cinerama

    Tenet 70mm OV

    Im Stammland der Produktionsgesellschaft scheinbar ein wenig anders (mit anderen Worten: deckt leider nicht einmal die Selbstkosten): https://www.theatlantic.com/culture/archive/2020/09/hollywoods-tenet-experiment-didnt-work/616345/
  12. Martin Turowski, aber auch Meinolf Thies (Ex-CinemaxXi) - teils ratlos, teils klagefreudig: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/kulturjournal/Die-grossen-Verlierer-Kinobetreiber-und-Corona,kulturjournal7626.html Ein Filmkritiker und Soziologe (sowohl inspirierend als auch traumtänzerisch) bewirbt die Verstaatlichung der Kinos und die Rückkehr der Filmkunst, wirft aber strukturbegrifflich einiges durcheinander. Er blickt mehr zurück als noch vorn und überschätzt das Allheilmittel der Vollsubventionierung:
  13. Läuft generell so - "im Kino Eures Vertrauens".
  14. cinerama

    Tenet 70mm OV

    Im Delphi Filmpalast in Berlin gab es keine Schmerzempfindungen, und die Dialoge waren klar verständlich, die Frontlautsprecher fullrange wahrnehmbar. Wie ist der aktuelle Stand der Erkenntnisse?
  15. cinerama

    R.I.P.

    Es war Frau Rigg niemals die größte Filmschauspielerin, wohl aber mit Lichtjahren Abstand das beste "Bond-Girl" ( = die einzige ernstzunehmende Frau). Und um so wichtiger, dass Rigg eine grandiose Theaterschauspielerin war.
  16. cinerama

    R.I.P.

    Ich wollte es auch gerade posten. Grosses Genie! Vor etwa zehn Jahren war ich auf einer Menzel-Retrospektive in der Universitätsstadt Zlin (wo zugleich eine 70mm Festival abgehalten wurde). Unvergesslich! https://variety.com/2020/film/global/jiri-menzel-dies-czech-director-oscar-1234761137/amp/?fbclid=IwAR17uLQGMJ960Mh3bCTpP96vGPpzJWxV8eci6rOQFy7libZQQPQKfeUk2dY
  17. cinerama

    Tenet 70mm OV

    Oder der Filter Lee a half minus green als Brillenaufsatz. Bildquelle: https://www.pnta.com/expendables/gels/lee-filters/lee-filters-249-1-4-minus-green/
  18. cinerama

    Tenet 70mm OV

    Vergleichsichtung gestern am Zoo in Berlin, und 70mm sah dort deutlich besser aus als das DCP zuvor in Tegel, flimmerte aber etwas und war auch in der Kaschierung verkleinert gegenüber der ursprünglichen Einrichtung von 1958. Nach den letzten 18 Jahren sogar eine deutlich bessere Kopie als gewohnt, die fünf Akte ausgeglichen, aber farblich nicht auf dem Level von Warner-Filmen der 90er (Tim-Burton-Filme etc.). Ich fands sehr feinkörnig, der Kollege sah es genau andersherum, sei wie das 35mm Blow Up von "Kanonenboot am Yangtse Kiang", das er 1966/67 ebenfalls aus der 7. Reihe guckte. Im Bild fehlten aber Details in der Auflösung, die Materialunterschiede völlig eingeebnet. Ob das noch mit den 8- oder 10-perf Objektiven herauszuholen ist, weiß ich nicht. Denn beispielsweise bei den ausbelichteten Kopien, die dann ja alle vom DSM 4k sind, nuetzt auch dies wenig. Im Ton waren diesmal die Dialoge äußerst klar verständlich, das gesamte Mischverhältnis klang stimmig trotz starker Subwoofer-Anteile, wie man das von Blockbustern gewohnt ist. Im benachbarten Palast soll das ähnlich gewesen sein? Damit thematisiert sich die Vermutung, dass man über die Hausanlage das hier seitenlang beschriebene Manko in den Griff bekommt. Es gab am Ton nichts auszusetzen. Wer das nicht glauben will, kann sich ja dorthin begeben.
  19. Ein off-topic hat es nie gegeben, weil alle Beteiligten kinomäßig tangiert sind und aus diesem Interesse heraus vor einem lockdown warnten. Ohne Interesse an epidemiologischen Gutachten wäre eine Stellungnahme niemals geäußert worden. Herr Rabust hatte sich obenstehend die Mühe gemacht, eine Reihe an Fachleuten zu studieren. Andere sind dazu nicht gekommen. Wir sehen uns unschuldig diskriminiert und andererseits durch jüngere Erkenntnisse bestätigt.
  20. cinerama

    Tenet 70mm OV

    Danke, genau das, was ich kommerziell vorausgesagt hatte! Leider lenkt der Einwurf aber bewusst ab vom Inhalt dieses Threads.
  21. cinerama

    Tenet 70mm OV

    Daher dieser Report, der das erinnert (manchmal zu positiv, was z. B. die zitierten beiden Filmtitel aus den 70er Jahren anbetrifft): https://www.theguardian.com/film/2020/sep/03/tenet-dialogue-christopher-nolan-sound-technology?utm_source=dlvr.it&utm_medium=facebook&fbclid=IwAR3EpkSdE1XJNB04pMvX9DfwrvzXJidctJCclLrxPUA3-HSNNuJl0ALVKwc
  22. Es wird wohl keinen zweiten lockdown und auch keine zweite große Welle geben, weil schon der erste lockdown so gut wie unwirksam war und allenfalls die Herdenimmunität blockierte. Schon gar nicht waren die Kinos die eigentliche Gefahr für Leib und Leben, ebenso hätten keine Läden und auch keine Kindergarten geschlossen werden dürfen. Davor wurde vorher auch gewarnt. Weniger die angeblich Geretteten wird man künftig zählen, sondern die geschätzten Toten der Folgen der lockdowns. Speziell in Deutschland war der lockdown der größte Irrtum der letzten 71 Jahre, und die hysterische öffentliche Berichterstattung hat diverse Verschwörer und selbsternannte Propheten erst möglich gemacht, die ansonsten unter dem Deckel der Bedeutungslosigkeit vegetieren würden (Hildmann und Konsorten). Ein sich irrender Prophet war leider auch Karl Lauterbach, dessen Ehefrau die fundiertere Epidemiologin ist und nicht nur ihm in allen Punkten kategorisch widerspricht. Aber die Einsichten kommen zu spät. https://m.youtube.com/watch?v=tFIBu3SWrso
  23. könnte sicher deutlich positiver die Filmrezension des von mir sehr geschätzten Wolfgang M. Schmitt entgegengesetzt werden (obwohl ich sie nicht gänzlich teile): Wegen dieses Filmtitels gibt es nun weltweite Beschwerden aufgrund eines schmerzhaft lauten Tons und teils unverständlicher Dialoge. Obwohl es die künstlerische Freiheit zu verteidigen gilt, stets Neues oder Abweichendes auszuprobieren - und das muss es immer geben -, vertritt nach Auffassung u.a. der angloamerikanischen Tonmischmeister und Sound Designer der Filmemacher Nolan offenbar als einziger die Position, den Dialog kryptisch zum Geräusch zu degradieren - er sei wahrscheinlich "der einzige auf der Welt", der daran glaubt, liest man. Dann wäre er ein Genie in der Tradition von Richard Wagner und Herbert von Karajan, welche ebenfalls bestrebt waren, den Orchester-Apparat aufzublaehen und die Sänger zu degradieren. Bei den production values geht es aber immer auch um den kapitalistischen "Mehrwert" oder auch nur den "Fetischcharakter der Ware", der emporgehalten wird, egal, ob die Ware einen Nutzen bringt oder nicht: schon die grelle Verpackung zählt und nimmt etwas Religiöses oder auch Sexualisiertes an (gewissermassen der "Attrappenreiz" der Ware", er gilt genauso für die sogenannten "guten" Hollywood-Filme wie für die Meisterwerke.) https://de.m.wikipedia.org/wiki/Warenfetisch Rudolf Arnheim glaubte kurz nach Einführung des Ton- und Farbenfilms, konfrontiert mit bizarren Beispielen, dass Ton und Farbe den Film als Kunstform herabstuften ("Film als Kunst", 1930). Seine modernen Leser von heute fragen sich, wenn er denn bestrebt sei, den Ton loszuwerden, ob Herr Nolan nicht auch gleich die Farbe loswerden wolle? Derselbe, so ist aber im "Guardian" zu lesen, wolle nicht zulassen, dass das Publikum nur passiv am Film teilnehme und sich der Immersion entziehe. Aber schafft er dies auch mit seiner Kameraarbeit? Offene Blende, verflachte Schärfentiefe, Farbentsättigung, fernsehkonforme Nahaufnahmen? Dieser mithin nicht-immersive Effekt wird noch verstärkt durch grünstichige, fehlerhafte Filmkopien, denen man anders als beim Subwoofer schwer beikommen kann. Um das Publikum permanent immersiv zu halten, könnte man eben so gut den elektrischen Stuhl mit Erotik-Beilage einführen, anstatt den Subwoofer zu quälen, um damit "das Kino endlich wieder zurück in die erste Reihe bomben" (wie es James Cameron vor 11 Jahren salopp formulierte). https://www.theguardian.com/film/2020/sep/03/tenet-dialogue-christopher-nolan-sound-technology?utm_source=dlvr.it&utm_medium=facebook&fbclid=IwAR3EpkSdE1XJNB04pMvX9DfwrvzXJidctJCclLrxPUA3-HSNNuJl0ALVKwc Die Sicht der Filmemacher:
  24. cinerama

    Tenet 70mm OV

    @Sebastian: Vermutlich meinst du die IMAX 70mm Vorführung von "Interstellar" im Londoner BFI IMAX? Das entspricht meiner Erfahrung mit "The dark knight", wo der Wechsel von den in 35mm Scope gedrehten Szenen auf 65mm IMAX wirklich einen Aha-Effekt ausloesten! Aber die erste IMAX-Szene (mit Bat Man auf dem Dach stehend) war monochrom blau, der Bankraub wiederum giftgrün (alles später in der Blu-ray-Disc neutral korrigiert). Die Imax-Szenen schafften nicht nur mehr als 4k, sondern wahrscheinlich das Vierfache, lagen irgendwie bei 8k (und trotzdem überragend schärfer und detaillierter als ein 8K Fernseher). Die 35mm-Scope-Szenen dagegen waren über den DMR-Prozess vom Originalnegativ gescannt und interpoliert, um auf 70mm-Kopie auf der Riesenbildwand nicht zu körnig zu erscheinen, so seit "Apollo 13" praktiziert und stets mit einem auffallenden, digitalen stehenden Korn auftretend, aber meines Erachtens doch immer noch deutlich mehr als 2 k. Man verfügte nun bei "Dark Knight" über ein 65mm Negativ, in welchem a. die in 65mm IMAX gedrehten Szenen tatsächlich als original Kameranegativ-Material auftauchten, während b. die in 35mm gedrehten Szenen als Duplikat und blow up auf 65mm Ausbilder steht wurden mit dem 65mm-Originalnegativ der IMAX-Szenen zusammengeschnitten wurden, bevor davon die 70mm IMAX Kopien gezogen wurden. Bei der seinerzeit zeitgleich in London und in Prag zu sehenden 70mm-Kopie von "Interstellar" dagegen waren der Prager Kopie die auf 35mm Scope gedrehten Szenen wie bei "Dark knight" wieder über den DMR-Prozess auf 65mm Dupnegativ aufgeblasen worden, aber die in 65mm-IMAX gedrehten Szenen leider nicht als Originalnegativ: der ganze Film war leider ein Dup: giftgrün und den dunklen Szenen abgesoffen (noch heute ist mir schlecht davon, siehe auch der untenstehende Filmclip). Man merkte zwar beim Übergang zwischen den in 35mm Scope gedrehte Szenen zu den in 65mm IMAX gedrehten Szenen ein plötzlich etwas feineres Korn, aber stark grobkörnig waren auch die IMAX-Szenen. (Ich kenne genügend Musterkopierungen von 35mm Filmen als Direktkopien, um sagen zu können, dass diese mit dem gedupten IMAX locker hätten mithalten können). Immerhin hatte die Prager Kopie hatte eine einheitliche Linie, so dass die in IMAX gedrehten Szenen und die in 35mm gedrehten Szenen in der Lichtbestimmung nicht auseinander fielen. Der Sound in Prag war übrigens sehr gut: trotz des endlosen Orgelns von Hans Zimmer und der gewaltigen Subwoofer konnte man sehr wohl die Dialoge verstehen und es gab auch kein Schmerzempfinden wie jetzt bei "Tennet", obwohl der Ansatz für diese Mischungen wohl derselbe ist. Berichte bitte von Deinem Ausflug nach London. Aber erwarte nicht zuviel, weil die bei "Tennet" in IMAX gedrehten Szenen mit entfesselter Wackelkamera und zu vielen Nahaufnahmen noch weniger zu bieten haben als "Dunkirk" oder "Interstellar". Auch kann man auf Christopher Nolan hinsichtlich einer handverlesenen Kopie nicht hoffen (die letzte gab es vor bald 18 Jahren bei "Batman begins"). Nach dem Abgang von Vince Roth hatte er usammen mit Ned Price auch die "2001"-Restaurierungs trotz erheblicher Anstrengungen und einer vollständig neuen Lichtbestimmung nicht in den Griff bekommen. Zudem bezeugt einer seiner Mitarbeiter, dass er teils farbenblind sei und deswegen Produktionsmitarbeiter und Mithilfe bat. Er hat immer sehr gute Drehbuch-Ideen, die aber nicht konsequent entwickelt werden und zwischendurch mit zu viel Action oder Terrorismus-Anspielungen zerrissen werden. Er schätzt zwar die Haptik von überlebensgroßen Modellen wie seine Vorbilder Kubrick und Broccoli, findet aber nicht die richtigen Kameraleute und einer passende Motivwahl, um sie in einem 70mm Film hervorstechend in Szene zu setzen. Wie @Klaus-Peter Weber sagte, versucht er offenbar seine Angst vor tiefenpsychologischen oder politischen Einblicken in die Story dadurch aufzulockern, indem er unscharfe und verwackelte Aufnahmen einsetzt oder bedrohlich die ganze Zeit den Subwoofer im Daueralarm haelt. Was den Grundregeln einer guten Dramaturgie entgegensteht und außerdem beim Publikum zu Ermüdungserscheinungen führt: diesmal sogar mit Schmerzempfinden verkoppelt.
  25. cinerama

    Tenet 70mm OV

    Alles zutreffend. Also: Es gibt den intendierten Subwoofer. Auch gibt es sogar eine Endstufe, die einen Lautsprecher mit intendiertem Gleichstrom versorgt. Besonders intendiert wäre die Idee, dem referenzieren Drehpoti, wenn es ihn geben sollte, eine intendierte Nuance im Gegenuhrzeigersinn zu bewegen (falls die Zeit nicht rückwärts läuft). Vielleicht erleben wir diese Wunder? Hat es einer probiert? (Es soll wirklich eine sehr schwierige Anforderung an den referenzierten Vorführer sein, ich verstehe das vollkommen.) By the way: wie hier schon angeklungen und selbst in der Presse kommuniziert, verspricht bei Filmen von Christopher Nolan stets die Blu Ray Disc Besserung. Wie herrlich, als die Heimkinoscheibe von "Interstellar" plötzlich guten Sound hatte und sogar die Farbstichigkeit und den Kontrastfehler der Premierenversionen vollauf korrigierte. "Dark Knight" ist ein weiteres Beispiel, bei dem gruseligste Farbtöne aus Imax-Erlebnissen sich endlich wieder in natürliche Filmfarben zurückverwandelt wurden. Das ist alles recht interessant, wenn man registriert, mit welcher Mühe vor gerade erst 8 Jahren Ron Fricke seinen 65mm-Film "Samsara" bis zur äußersten Perfektion vorantrieb, während wir es bei Christopher Nolan offenbar mit einem taubblinden Filmemacher zu tun haben.
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