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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. Dürfte ich einen Festival-Paß kaufen? Meine Befürchtung ist, dort mit Koffern vor verschlossenen Türen zu stehen, denn ein paar andere wollten sich mit mir treffen (pan-europäischer Dokumentenaustausch sozusagen.) :) Daher meine Vorahnung: ob dort Leute des Hauses verwiesen werden?
  2. Es hat doch jeder ein Chance, da mehrere Festivalausweise verlost werden und jeder nur einen bekäme. Warum sollte nicht der erste, der richtig rät (z.B. @laserhotline) fairerweise der "Winner" sein? Nachdem ich als erster und einziger letztens das richtige Format erriert (Cinetarium) und trotzdem nix kam, vermute ich, Sie losen gern unter den Ihnen genehmen Gästen aus. Wenn fünf dasselbe sagen, und einer per Los erwählt wird, dann fragt sich, wer eigentlich was gelöst hat? Und wer lost unter den richtigen Einsendern aus? Die PN-Box oder der Forums-Moderator? Soviel zur Verlosungs-Ethik. :wink:
  3. Kann nicht eigentlich nur die erste richtige Antwort die eigentlich honorierungswürdige sein? Wenn die nachfolgenden Antworten sich der Auflösung "anschliessen" oder diese bestenfalls nachplappern und ihnen dennoch per Verlosung ein Preis zuerteilt wird, dann hätte ja die Person, die die Lösung recherchiert hat, das Nachsehen. :lol:
  4. Kann man mit einem "Zoom"-Anamorphoten ueberhaupt die noetige Mildschaerfe hinbekommen, um noch einen Aufloesungsvorteil gegenueber Breitwand-Reduction-Copies zu haben? Muesste ich wetten, wuerde ich mich auf nein festlegen. Zu diesem Sonderformat gab es doch hoffentlich auch passende Anamorphoten mit festem 1,5x-Faktor. Weiss man da naeheres? Die Tuchinsky-Optik war ja kein Zoom-Anamorphot, sondern ihre Prismen sind auf der optischen Achse drehbar vom Kompressionsfaktor 1x beginnend (keine Kompression) bis hin zu 3x. Bis heute rätsele ich über die Verwendung des Faktors 3x, hätte mir fantasierend aber eine Kompressionsrolle von NAPOLÉON (F 1927) mit 1.33-Bildfenster vorstellen können, die ein Triptychon-Bild von 4 : 1 hergäbe - die es natürlich nie gab. Die sehr guten Reduktionskopien von AROUND THE WORLD auf TC und CineStage sahen absolut blendend aus. Nach der Paramount bot auch die engliische Rank 1957 für seine Kompressionkopien den Taylor & Hobson-Anamorphoten "Varamorph" an, der aber im Faktor 1.33 dekomprimierte. Heutige Anamorphoten der Digitalprojektion (also noch der frühen 5:4-Panels der 1.4k-Projektoren von Texas Instruments) bieten des Faktor 1.5x zur Erzeugung des Formats 1.85 : 1 an. Wie sich die Geschichte in Teilen wiederholt, ist amüsant zu beobachten: http://www.iscoprecisionoptics.com/Down...8_2006.pdf
  5. Nicht "in der Tat" ... alles unzulässige Verallgemeinerungen, die man hier liest. Dem kann ich heute nicht mehr uneingeschränkt zustimmen: es ist die schönfarberische Lehrbuchauffassung, die der Realität oft zuwider lief. Man könnte zwar Titel wie NORTH BY NORTHWEST, RAINTREE COUNTY, EL CID, SPARTACUS oder 55 DAYS AT PEKING als signifikant vorteilhafte Verkleinerungskopien bezeichnen, bei der Mehrzahl der VV/Technirama-Reduktionen aber blieb die Schärfe eben nicht erhalten, wie wohl Paramount/Universal dies propagierte. Zufällig von mir zu benennende Technicolor-Druck-Titel von Large-Format-Negativen wie LORD JIM (dt. TC-Kopie - die engl. im DFM mag besser gewesen sein), WAR AND PEACE, WE ARE NO ANGELS, THE TEN COMMANDMENTS, TROUBLE WITH HARRY, THE GRASS IS GREENER u.a. waren von gröbstem Schrot und Korn. Selbst BEN-HUR ist relativ grieselig und enttäuscht. Auch konnten die Deckungsfehler der Matrizen auch in den 1950er Jahren nie unter Kontrolle gebracht werden: die Kopien sprechen eine eigene Sprache, haben ständige Farb- und Deckungsfehler. Sofern Du von Duplikatmaterial sprichst, sollte man es auf die zeitgleich oder später herausgebrachten Eastman Color-"Dup-Kopien" der hier diskutierten Titel beziehen: sie wiesen eine deutlich schlechtere Schärfe, Auflösung und Farbsättigung als die Kopierung über den Technicolor-Prozeß auf (heute wäre es umgekehrt). Trotzdem sind die Produktionsergebnisse des TC-Prozesses dieser Jahre so durchwachsen, daß ich deutlich Anspruch, Durchführung und Endergebnis voneinander scheiden würde. Man sollte mit der Technicolor-Legende "aufräumen": die Verklärung führt auf den Holzweg.
  6. Es wurden für VV-Verfahren verschiedene Formate beworben, in denen auch eine volle Ausnutzung des Bildfeldes des Positivs angeboten wurden. Eventuell leicht Irreführend ist insofern die Angabe von @p.sturges, THE TEN COMMANDMENDS und VERTIGO in einem Atemzug zu nennen, zumal zwar ein 70-mm-Positiv gefertigt wurde, aber die Wege hierzu und auch die Aspect Ratio unterschiedlich sind: THE TEN COMMANDMENTS ist vollformatig auf 70 mm kopiert (bei Beschnitt des Negauivformats), währenddessen der restaurierte VERTIGO das korrektere 35-mm-Breitwandformat auf 70 mm übernahm, allerdings schlechte Farbergebnisse der Kopierung zeitigte. Einige wenige Kopien wurden auch auf 35-mm-Scope-Kopien (vollformatig) herausgebracht. STRATEGIC AIR COMMAND wäre zu nennen, der in diesem Jahr in einer solchen Kopie während einer Anthony-Mann-Retrospektive derCinémathèque Française lief. Die Bildpressung auf der Kopie beträgt (wie auch die einiger weniger "CIneStage"-Kopien von AROUND THE WORLD IN 80 DAYS) 1.5x und kann nur mit verstellbaren Anamorphoten (etwa der sog. "Tuchinsky-Linse") gezeigt werden
  7. Man bekommt noch Erektionen von Deinen Unzüchtigkeiten und muß den Netdoktor holen. Aber zu Rosanno Brazzi füge ich an, daß er eine bemerkenswerte Leinwandpräsenz iaufweistt und in SUMMER MADNESS von David Lean http://www.screenonline.org.uk/film/id/...index.html eine in meinen Augen unter die Haut gehende Liaison (mit einer so interessant-neurotischen Frauenfigur wie Katherine Hepburn) verkörperte. Seit dieser einprägenden und folgenreichen Jugenderinnerung käme mir die Wertung "schlecht" nicht über die Lippen. Im übrigen bin ich nachwievor der Auffassung, "reife" Breitwandfilme vertragen keine schnellen Schnitte, weil in ihnen das schweifende Auge Zeit und dezentrierter Entspannung bedarf. In Fullers FORTY GUNS ist das Schnitt-Staccato verständlich und stilistisch strukturiert, in heutigen Filmen (auch jüngeren 70mm-Beispielen wie FAR AND AWAY) stelle ich ihren Sinn hinsichtlich der Bildaussage ein bißchen in Zweifel. Das frühere Breitwanddogma von der Begrenzung der Schnittfolgen einerseits und andererseits der Entgrenzung der Cadráges hat trotz diverser Vulgaritäten noch immer einleuchtende Sinngebung in meinen Augen. Ansonsten könnte man auf Breitwand doch verzichten, oder worin läge ihre Mission, wenn nicht die innere Montage zu ihrem Recht gelangt?
  8. Es gibt auch nicht den Regisseur Goddard, sondern nur die Schauspielerin Paulette Goddard ("The Great Dictator"), ebenso wenig eine Overtüre, sondern vielmehr eine Ouvertüre oder "overture", und es gibt auch kein Zitat über den "Zauber des Formats" und andere Märchen aus der Filmformatakademie eines Theaterbetreibers. Zurück zum Topos Bühne und Theaterfilm: Schaut man auf einige amerikanische Filme, die im Bühnenmilieu spielen, zeigen sie immer eine oberste Bühnenbegrenzung, die eine Art Sichtblende herunterhängen läßt, um nicht eine quadratischen Bühnenöffnung erkennen lassen, wie wir sie aus Deutschland kennen: die "Aspect Ratio" der Bühnenrahmung entspricht etwa 2.2 : 1. Allenfalls bei den Salzburger Festspielen dominierte auf dem Kontinent die "Breitwandbühne" und wurde prompt immer wieder Karajan (beim "Troubadour") zum Vorwurf gemacht: seine Veranstaltungen seien CinemaScope- oder Panavision-Shows, hieß es spöttisch. Ergänzend von mir Beobachtungen zum bewegten Bildinhalt, zur starren Kamera, zur Verwendung eines weitwinkigen Objektivs früher Todd-AO-Filme: das gesamte Bild wird möglichst ohne nötigen Schwenk erfaßt und mit wenigen Szenenumschnitten organisiert, die "Bildplastik" (daher das Postulat "You are in the Show with Todd-AO") wird hervorgerufen durch die erweiterte Tiefenschärfe, mit der ein theaterähnlicher Effekt erzielt wird. (Zu beobachten bei OKLAHOMA!, der CS-55-Produktion THE KING AND I, explizit bei PORGY AND BESS, AROUND THE WORLD IN 80 DAYS und ansatzweise selbst noch in SOUTH PACIFIC). Von dieser Bildgestaltung analog zu Sehkonventionen der Bühne weichen dann die Super Panavision-Filme wie LAWRENCE OF ARABIA und noch stärker die WEST SIDE STORY ab, deren Intention nicht mehr explizit auf die Bild-Sogwirkung und den Show-Rummel bedacht sind. Auch Ultra Panavision 70-Filme weisen bereits eine vom frühen (ich wage gern den Ausdruck "klassischen") Todd-AO-Look ab, und schaffen eine eigene Bildästhetik. Bühnenproduzent Todd könnte darin einen Wiederklang seiner früheren Bühnenshows gefunden haben, wäre zu erfragen. Mit der Stilisierung der Bilder ab 1960 (zunehmend Nahaufnahmen, Halbtotalen schnellere Schnitte) ändert sich dieses Prinzip. Aber meine These bleibt streitig. Bei SOUTH PACIFIC fällt die klassische Todd-AO-Ästhetik bereits unausgewogen durcheinander, ebenso sind die Verluste an Bildplastik auch in CLEOPATRA bemerkbar. Demgenüber zeigt u.a. PORGY AND BESS pure Bühnenarrangements, und AROUND THE WORLD IN 80 DAYS führt diese Wahrnehmungskonditionierung weiter ( etwa beim endlosen Tanz des Toreros, der ohne Umschnitte funktioniert). (Aus: PORGY AND BESS) Von "Krippenspiel" übrigens mag ich nicht sprechen, zumal die archaisch-eigentümliche Ästhetik früher (oder "klassischer") Breitwandfilme großen Reiz ausübt: sowohl in THRE COINS IN THE FOUNTAIN als auch hervorragend in THE EGYPTIAN. Man ist glücklich, daß diese Filme enorme Bildwirkungen ohne die spätere routinierte Bildgestaltung im konventionellen (oder "avancierten"?) Spielfilm zu entfalten imstande sind. Unter diesem Blickwinkel sind auch die extrem divergierenden Filme des diesjährigen Festivals sehr lehrreich als Studie der Bildgestalter. Mich würde sehr interessieren, was einige Zuschauer unter 30, die stark mit derzeitigen Blickkonventionen vertraut sind, zum Gefälle zwischen SOUTH PACIFIC einerseits und FAR AND AWAY andererseits an Eindrücken hier schildern würden?
  9. Ganz bescheidene Nachforderung: woher stammen die in Anführungszeichen gesetzten Zitate (etwa "Zauber des Formats" oder "entfesselten, von allen konventionen abgehobenen kamera"")? Wer hat dies geäußert und zu welchem Anlaß? :roll:
  10. Neugründung, daran führt sicherlich kein Weg vorbei! Auch ein "Institut der Kinematographien" wäre überfällig: nicht nur mehr die geschmäcklerischen Einrichtungen des einen oder öffentlichen oder anderen "Kinomuseums". Dort kann man sich Vorführräume und Säle so einrichten, sie Sie den historischen Anforderungen an die Filmverfahren entsprechen. Insofern war das National Museum of Film, Photography and Television (NMPFT) ein guter Anfang, der auf dem Kontinent noch immer fehlt. :cry:
  11. Also, da würde ich @stefan gern beipflichten: m.E. gehört es zum Ehrenkodex, für eine Verschönerung von Bild und Ton einzutreten. Musiker und Maler tun dies auch und üben hierfür mehrere Stunden am Tag. So jung bist Du auch nicht mehr, um eine State-of -the art-Projektion nicht von einer, die noch nicht so weit ist, unterscheiden zu können. Man arbeitet stets von neuem daran, um sich einem Ideal zu nähern, das immerhin fest umschreibbar ist, historisch belegt und in den Normen abgelegt. Todd-AO: kein essayistischer Darstellungsambitus, sondern ein perfektes "Show"-Format - entlehnt der Idee der Broadway-Bühnenschow und einer gewissen Statik und Sakralität des Bühnenraums. Da sollte auch möglichst wenig wackeln, klirren oder sich dehnen, wenn es die Illusion "You are in the show with ..." letzlich eintrüben würde. Es wäre also wünschenswert, wenn an diesem Thema weiter gearbeitet würde und schon in diesem Jahr zum Vorjahr erkennbare Änderungen positiv überraschen könnten. Somit sehe ich gewisse Punkte wie DP75-Nylonkupplungsbuchse, Schneider-Standardoptik, CP-200-Verstärker oder Kaschierung als ein für 2005 bezahlbares Provisorium an, das sicher bald Besserem weichen könnte. Dafür sollten wir alle gemeinsam werben, anstatt alles zu bejubeln, so lange nur ein seltener Film gezeigt wird. Der Betreiber ist so empfindlich nicht, als daß er nicht die Wahrheit vertrüge. Nicht alle sind dabei, einige kommen aufgrund dieser Zweifel nicht (etwa D.F.: zu meinem Bedauern) und lassen es freundlichst ausrichten. Ich komme auf jeden Fall, zu welchem Preis auch immer (um CLEOPATRA und SOUTH PACIFIC "neu" zu sehen). Mir persönlich (Achtung: "subjektive Meinung"!) ist allerdings in diesem Jahr das Festival eher zu kurz, mit für mich zu vielen bekannten Titeln bestückt und mit einem evidenten Verzicht an thematischen Bezügen behaftet: das sind allerdings keine ernsten Vorhaltungen, sondern diese Divergenzen ergeben sich teils aus der geringen Anzahl derartiger Filme. Eine reine Jubelveranstaltung/ein Jubelthread, in dem alles, was breit ist, beschönigt wird, hat ohnehin keinen bleibenden Wert. Das kann nicht Sinn eines Diskussionsforums sein. :)
  12. Genau. Das Rad muß nicht zweimal erfunden werden.
  13. Hoffentlich werden diese Erfahrungen nicht gleich zur Generalanweisung, da sie auf hunderte anderer Projektortypen (mit oder ohne bisweilen zentraler Bildstrichverstellung, Verstellung der Bildbahn oder der Malteserkreuzaufhängung) nicht übertragbar sind. Individuelle Tricks sind zwar immer brauchbar, aber im studium generale des Filmeinlegers bleibt Konsenz, daß man beim Vordrehen des Startbandes (allein schon zur Überprüfung des richtigen "Sitzes" des Filmbandes in allen Zahn- und Laufrollen) einen zeitgleichen Blick ins Bildfenster wirft und mit etwas Übung auch eine vernünftige Zentrierung der Startbandeinzeichnungen deutlich erkennt. :wink:
  14. Ironie nicht ohne Genialität - Kompliment, Kollege! Sie zeigt in aller Dramatik das Dilemma und die abgrundtiefen Klüfte, die sich zwischen Filmtheatergeschichte und Gegenwartsgeschäft auftun. Während das Repertoire in Theatern, Opern, Museen oder Literaturhäusern noch Bestand hat, hat das Filmtheater seine Fundamente an den DVD-Markt veräußert und wird früher oder später darin aufgehen, wäre eine pessimistische Prophezeiung. Dennoch zurück zum Thema: es muß schon bewertet werden, wie tiefgreifend eine Ultra Panavision 70/Super Cinerama-Projektion Wirkungen entfaltet und welches Kino für welche Projektionsverfahren und Filmprogramme aus sich selbst heraus prädestiniert ist. DELPHI FILMPALAST auf der einen Seite sowie (ehemals) ROYAL PALAST IM EUROPACENTER repräsentierten sicherlich verschiedene Sphären und Spektren. Quelle: www.kinokompendium.de
  15. Es sind nicht nur persönliche Befindlichkeiten, sondern - objektiv betrachtet - minderwertige Zustände und eine nicht nur programmkinsoseitig, sondern auch kommerzkinoseitig oder auch institutionell auf Repertoire bezogen vollkommen inaktive Szene der Grund toter Filmklassik-Pflege und bzgl. historischer Formate ungeeigneter Projektionsanlagen. Wer eine Matinee hier erwischt, kann vom Glück reden, allerdings ist dies kein ernsthaftes Angebot, keine nachhaltige Perspektive. In Anbetracht von etwa 60 in Berlin lagernden Archivkopien im 70-mm-Format (vermutlich der umfangreichste Fundus weltweit) kann nur die Gründung eines speziell für Repertoire ausgerichteten Programmkinos dieses Manko beheben. Es kann durchaus ein kleineres "Referenzkino" mit 100 Plätzen sein, das diesen Anforderungen gerecht wird. Hier trifft der Vorwurf etwa von @andreas2 an mich, der die Zustände geißelt, ins Schwarze. Die angesprochenen Adressen jedoch sind für solche Aufgaben nicht primär ausgerichtet und ließen sich auch nicht schwerpunktmäßig mit solcher Ware/Kulturgut "belegen", da entweder kommerzielle oder personelle, aber auch verleihpolitische wie auch technische Präferenzen dem nicht unaufwendigen Unterfangen im Wege stünden. Somit gibt es andere Städte wie München, Frankfurt am Main, Karlsruhe oder Hamburg, in denen das Repertoire noch einen "unverbauten" Stellenwert genießt.
  16. Das ist mithin ein Grund für "Rationalisierung" von Bild- und Saalgrössen, obwohl die Cinelux Ultra Studio HD-Serie und neue Spiegelsysteme die thermische Belastung senkten, heutige Leinwandstoffe höher reflektieren und ich mir eine 30-Meter-Scope-Projektion annehmbar vorstellen könnte. Deine übrigen Analysen bezüglich des von der UFA betriebenen und letzlich ausgebrannten ROYAL PALAST/CITY-Kinokomplexes muß ich bestätigen. Die Politik wurde erst nach meinen Vorstössen aufmerksam und war durchaus konstruktiv, währenddessen das Denkmalamt den Schutz für die mittlerweile veränderte Kinostätte aufgrund geringerer Bedeutung zugunsten des Saturn-Kaufhauses aufhob. Das Titelrepertoire dort an 70mm-Filmen in den 1960er bis 1990er Jahren war das umfänglichste, das ich kenne. Wünsche Dir viel Glück auch bei besagtem anderen Kino, in dem Du anriefst. Dieses war Ende der 1960er Jahre bis Anfang der 1980er Jahre explizit auf das jahrein- jahraus durchgängig gespielte Breitwandrepertoire professionell ausgerichtet und spielte sämtliche westlichen Historien- und Breitwandfilme im Dauerkreislauf: ein Mekka des Sandalenfilms. 1983 folgte eine Neuausrichtung der Geschäftsführung und eine Anpassung an die Bedürfnisse des neuen Berliner studentischen, akademischen, literarischen und Szene-Publikums mit durchaus sehr großem Erfolg über die Dekade der 1980er bis in Mitte der 1990er Jahre hindurch. In Anbetracht dieser Intensität der 1960er bis 1980er Jahre in Berlin sind heutige 70mm-Vorstellungen also von nur Event-artiger oder thematischer Ausnahmefunktion innerhalb des Kinogeschäfts einzuzordnen. So auch in der Urania, die in den 1990er Jahren zumindest monatlich 70mm-Klassiker von LAWRENCE OF ARABIA (Restaurierung) über PLAYTIME, SPARTACUS, DPKTOR SCHIWAGO, THAIKOWSKY, KRIEG UND FRIEDEN, DIE BEFREIUNG, HELLO DOLLY, WEST SIDE STORY (neue Kopie), MY FAIR LADY (Restaurierung) zeigte. Ernsthafte Programmarbeit vergleichbar mit der der ausländischer Festivals oder der in Karlsruhe gibt es jedoch seit 1979 in Berlin nicht mehr.
  17. Fotos täuschen absolut, auch hinsichtlich der Decken und Farbgebung. Ungefähre Bildbreiten einiger relevanter 70mm-Kinostätten (ganz grob aus dem Kopf) erinnert: ODEON 8 Meter ARSENAL 1 11 Meter URANIA 13 Meter FILMPALAST BERLIN 14 Meter CINESTAR 8 POTSDAMER PLATZ 15 Meter DELPHI-PALAST 16,5 Meter INTERNATIONAL 17 Meter STELLA/ BERLINALE-PALAST 18 Meter ZOO PALAST 1 18 Meter Ex-KOSMOS FILMTHEATRE 19 Meter Ex-CITY IM EUROPACENTER 19 Meter Ex-SPORTPALAST 23 Meter Ex-MERCEDES PALAST (Neukölln) 26 Meter [70mm geplant, aber nicht mehr eingebaut] Ex-ROYAL PALAST IM EUROPACENTER 32 Meter Ex-MGM THEATER KURFÜRSTENDAMM 34 - 36 Meter (bei nur 10 Meter Bildhöhe) Ex-CINERAMA-THEATER CAPITOL 15 Meter Ex- TITANIA-PALAST angeblich 22 Meter (allerdings im Widerspruch zum Gebäudegrundriss). Korrrekturen willkommen! Geeignet für Ultra Panavision 70 waren m. E lediglich MGM-THEATER Kurfürstendamm und ROYAL PALAST. Allerdings erwarb als erstes Berliner Lichtspielhaus das DELPHI 1958 eine 70mm-Anlage imd zwei Jahre später auch für den Langzeiteinsatz von BEN HUR Ultra-Panavision-Optiken und spielte ihn etwa beim Bildformat 2.5 : 1, was laut den Anweisungen der Generalvertretung der MGM durchaus die vorgeschriebenen Toleranzen erfüllte. Es muß also nicht zwingend 2.75 : 1 sein: es wurden Kompromisse zugelassen und auch die Bildaufnahme berücksichtigte einen ganz leichten Bildbeschnitt.
  18. Es lief im 'Royal Palast' TITANIC (für diese Matineen ein neues Objektiv durchgesetzt) sowie von mir noch einmal die SPARTACUS-Kopie während der Berlinale 2001 - sonst leider nichts mehr. Die zweite Frage zu beantworten bin ich aufgrund meiner sehr "einseitigen" Begeisterung für nur ein Kino nicht imstande: hier könnte aber @andreas2 bestimmt ausführlicher informieren. Nur kurz sei angeführt, daß es etwa 13 "70mm"-Leinwände (ungeachtet ihrer Ultra Panavision-Tauglichkeit) gibt, darunter (der Reihe nach) das 'Arsenal', der 'Berlinale-Palast', das 'CineStar Potsdamer Platz', der 'Delphi-Filmpalast am Zoo', der 'Filmpalast-Berlin', das 'Filmtheater International', das 'Odeon Kino', die 'Urania - Deutsche Kulturgemeinschaft', die 'UCI-Kinowelt Zoo-Palast'. Alle Bilder stammen aus der hervorragenden Informationsquelle: www.kinokompendium.de
  19. Ist in Berlin doch gerade abgerissen worden, wir haben uns dafür engagiert. Oder willst Du ernsthaft behaupten, es gäbe in der Stadt nur annähernd einen Ersatz hierfür? :cry:
  20. Nicht nur die "schwimmende" Differenzierung zwischen Home Cinema und dem (überkommenen?) Cinema ist der Hauptwidersacher jeder Pro-Kino-Kampagne, sondern m.E. auch die Naivetät der Kampagnen-Akteure, sie könnten unter Akzeptanz der Distributions- und Technologietendenzen (Verkürzung oder Abschaffung der Kinofenster/HDTV-Synergieschkuß zwischen Broadcast-Medien und Kinoauswertung) so tun, als sei es nicht erforderlich, zu allererst an die Produzentenverbände der Kinoware heranzutreten, um deutlich zu machen, daß man eine solchermaßen "austauschbare" Warenkonzeption und Warenverwertung nicht als förderlich für eine Kampagne hält, die etwa behauptet, Filme seien zuerst für das Kino gemacht. Sind sie es noch oder schon nicht mehr?
  21. Einstreifige Kopien der 1990er Jahre hatten, wenn sorgfältige Dupkopierung, eine höhere Auflösung und einen besseren Kontrast als die beste "einäugige" Digitalprojektion 2006.
  22. Ich verzichte zugunsten von @magentacine.
  23. Zeigt ganz eindeutig, daß nur für's Kino eben schon lange nicht mehr Filme gemacht werden! Sonst müßte man dort nicht mit analog rückbelichteten HDTV-Bildern leben... die zu Hause angeblich "noch geiler" rüberkommen. Ob das den Aktivisten der Pro-Kino-Kampagne bewußt ist? Ich fürchte nein: es sind Marketing-Fachleute, die nicht die Paradoxien heutiger Filmauswertung durchschaut haben und nicht mehr als heiße Luft in der kommenden Eiszeit ablassen, bis sie selber unter die Scholle geraten. Ein selbstbewußte und prosperierende Branche hätte derart verzweifelt-lächerliche, windelweiche Slogans kaum nötig! Liest man ihn bereits auf den ersten Blick, wird sofort klar, da hier noch gebettelt, aber immer weniger geboten wird.
  24. Riesig sind auch die Filme ... dafür ist mir seit Kindheit an kein Weg zu weit: Abschreckung sinnlos. (Baltes schreibt über sein Verfahren in Filmblätter, zu sehen ist der Innenraum einer bemannten [!] Raumkapsel: Cinetarium, FB Nr. 27, 29.6.1963, S. 526. Anzumerken wäre noch von mir, daß kein abflauendes Kinogeschäft Ende der 1950er Jahre zu beleben war: 1958 war das beste Kinojahr der Nachkriegszeit. Allerdings stellt es die "Film- und Kinotechnik" so dar, daß eine Chance zur Belebung des Kinos "vertan" wurde. Ergo: Belebung ja und jederzeit gerne - Flaute: nein.) Mein Clip hatte meiner Erinnerung nach eine 4-Kanal-Magnettonspur (sorry, die Clipakte liegt in meiner Zweitwohnung, daher kein gründlicheres Scannen derzeit möglich. Vielleicht bereits eine Weiterentwicklung der Erstversion, sofern diese tatsächlich mit Zweiband-Ton operierte? 1962 jedenfalls wurde Cinetarium noch auf der Hamburger Reeperbahn geboten).
  25. Da ich Anfang Oktober ohnehin auf dem Sprung nach Amsterdam bin, würde ich nun doch gerne Ihren Weekend-Paß beschaulich nutzen wollen: dies zu Ihrer Eingangsfrage ob meiner Rätselbeteiligung. Den eingestellten Artikel hatte ich vor zwei Jahren einmal durchgearbeitet, allerdings: mir kam kein Gedanke auf ein breiteres Filmformat. Im Artikel selbst ist keine Rede hiervon. Das Verfahren wurde durchaus offiziell genutzt, ein älterer Kollege von mir sah 1958 Vorführungen hiervon und schenkte mir einen Clip. Daß Sie so aufmerksam aus der Clip-Graphik der "Film- und Kinotechnik" Schlüsse zogen, will ich mal nicht verurteilen, da ein Rest-Zweifel und jede noch so fantastische Idee Ausdruck geistiger Freiheit und Forschung ist. Mein persönlicher Eindruck ist jedoch, daß auch die "Kinotechnik" dieser Jahre ein allgemeinverständliches, populärwissenschaftliches Periodikum ist: dabei greift eine Redaktionsleitung gern zu "griffigen" Schaubildern. Im "Journal of SMP[T]E" wäre ein solcher Ausrutscher (?) mit einem 55-mm-Filmstreifen kaum passiert. Daher war dieses Rätsel eigentlich nicht zu lösen, wie zu erahnen war. Vielleicht ist der Graphik-Abteilung der "Film- und Kinotechnik" der Clip des fast im selben Jahr erschienenen CinemaScope 55-Reports dazwischengerückt? Einigen wir uns vielleicht auf ein ganz besonders kurioses Exotikum in der Berichterstattung - hängen wir aber bitte nicht dem Glauben an, Baltes habe ein 55-mm-Format intendiert.
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