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cinerama

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  1. Das ist keine sehr konkrete Antwort auf ein Bündel von Fragen. Zunächst aber sei erklärt, warum THE WALL, wortwörtlich, "schön" ist? Und er dann andererseits nicht gezeigt werden sollte? Mein Eindruck des Films: Es geht um die visuelle Verarbeitung von Horrovisionen eines dem Drogendelirium und autistischen Zügen unterworfenen Rockmusikers, einer ödipalen Verdrängung und der ästhetischen Tendenz zur sogenannten "abstoßenden" Bilder, wie der Film zeitgenössisch bewertet wurde: um Agression und Hymnik. Es muß daher nicht unbedingt "schön" sein. Wie meinst Du das? Anderseits: was ist genau ein "ausgesprochenes Large-Format"-Festival? Eines, daß eventuell die Blow-up-Kopien wieder ausspart? Wenn andererseits Dein Satz aber zurtrifft "Für einen Teil der Besucher ist aber das Technische zweitrangig, im Vordergrund steht dort das Auffrischen bzw. Reaktivieren von persönlichen Erinnerungen - was auch legitim ist", und dies sogar die Mehrzahl an Zuschauern ausmacht, dann erscheint mir das Beharren auf ein sog. "reines" Large-Format-Festival rein akademisch. Du hast Dich leider noch nicht zur Funktion der Blow-up-Filme der 1960er Jahre geäußert. Gehören sie in kein Large-Format Festival, frage ich ganz unprovokant, obwohl hierzu m.E. seit langem neu Position zu beziehen wäre?
  2. Exkurs am Rande: mir ist das Postulat von @magentacine noch nicht schlußgültig völlig ohne Reibungen vorstellbar: erwähnt wurden ja unterschiedlichste Filmgeschmäcker und vehemente Präferenzen für bestimmte Favoriten. Es gibt immer sehr verschiedene Festival-Modelle, gottlob. Einige Versionen würde ich einmal kurz rekapitulieren: 1. Festivals der 1960er Jahre (1962 ein Musical-Festival im Berliner Sportpalast mit Süd Pazifik, Porgy und Bess sowie West Side Story in Wiederaufführung an einem Wochenende) 2. Festivals der 70er Jahre (etwa Sommerfestivals 1975 und 1977 im Berliner Royal Palast u.a. westdeutschen Städten, wohl auch im Essener Europa-Palast): ausschließlich Monumentalfilme mit Roadshow-Fassungen (Ouvertüre, Entré Acte, Auslassmusik), Bibelepen; plötzlich sind minderheitlich die Musicals vertreten, mitunter aber wenige Blow-ups wie etwa Le Mans hinzugekommen) 3. Ganzjährige Dauerfestivals der "Historien-" und "Monumentalfilme" (unter Ausschluß zeitgenössischer Themen wie bei den Titeln Agenten sterben einsam. 2001, Stoßtrupp Gold, In den Schuhen des Fischers, Verschollen im Weltraum), etwa im Wiener Auge Gottes oder im Berliner Delphi) fast durchgehend in den 1970er Jahren 4. etwa 1-wöchige Festivals oder Wiederaufführungstrilogien der 1980er Jahre mit Weltraum- und Action-Thematik (Krieg der Sterne-, Alien-, Blade-Runner- oder Unheimliche Begegnungs- und Indiana-Jones-Abenteuer) zumeist unter Ausschluß der 60er Jahre Monumental-, Bibel- und Musicalfilme (die zunehmend u Fernsehen ausgestrahlt werden) - 2001-Odyssee als "Hybrid"-Film einmal ausgenommen: etwa im Pariser Max Linder oder Berliner Royal Palast, im Düsseldorfer Savoy 5. etwa 1-wöchige Festivals der 1990er Jahre (sog. "Multiplex-Festivals", in denen fleißig 70mm eingebaut wurde, um Stärke gegenüber Verleihern zu präsentieren, hernach kaum etwas "nachkam" und man bei Eröffnung und sporadisch noch im Sommer wie in einem Auffangbecken nach den Resten der offiziell von den Verleihern noch angebotenen Kopien fischte, darunter Stirb-Langsam-, Alien-, und Tiefenrauschfilme, sporadisch sogar Einsprengsel von 60er Jahre-Kopien wie Vom Winde verweht, Lord Jim, Ben-Hur oder 2001, bevorzug aber Soundfilme wie The Wall, Rocks Off, The Doors, Fame oder A Chorus Line 6. etwa 1-wöchige Festivals seit Mitte/Ende der 90er Jahre, die überwiegend von den Filmmuseen veranstaltet wurden mit Augenmerk auf die älteren (und eigenen) Archivkopien, zumeist unter der Prämisse des Large-Format Negativs (und eher unter Marginalisierung von Blow-up-Produktionen), etwa im National Filmtheater in London, im Frankfurter Filmmuseum, im National Museum of Film, Photography and Television, Bradford, im Osloer Filmhus, im Amsterdamer Filmmuseum/später gastierend im Bellevue Cinerama, im Cinerama Seattle, im Metropolis Antverpen (dort gastierend die belgische Kinemathek), im Egyptian Theater in Los Angeles (dort neu ansässig die American Cinematheque) - zunehmend auch unter Begleitung von Johan Wolthuis und später ihm nachfolgend Thomas Hauerslev (International 70mm Association), Einzelfilm-Einsätze in einigen Häusern wie der Berliner Urania und dem damaligen Sputnik-Kino u.a. 7. 70mm-Festivals nach der Jahrtausendwende (zumeist Wochenendfestivals aufgrund des kommerziellen Risikos und der kritischeren Kopienlage) etwa in Bradford, in Oslo (zweiwöchig und am extensivsten), in Amsterdam, und plötzlich wieder auch in einigen privat geführten Kinos wie in York, in Karlsruhe und einigen amerikanischen Städten: wieder mit Hauptaugenmerk auf die Large-Format-Negative und einige wider alle Erwartungen neu gezogenen Kopien der Fox sowie den Restaurierungen von Robert A. Harris aus den 1990er Jahren. Fast gänzlich ausscheidend: die Multiplex-Kinos. 8. Auffällig sind in jüngster Zeit bestimmte "Aufweichungstendenzen", nicht etwa durch Einsatz von Blow-ups, sondern durch Hoffähigkeit digitaler Ersatzprogramme (etwa in Bradford bei nicht komplett angelieferten Fair-Lady-Kopien oder Oklahoma-2-k-Versionen, Abhaltung digitaler Konferenzen selbst im Osloer Norsk Filminstitut/Filmhus, Verbreitung generell der "klinisch-sauber" wirkenden Digitalprojektionen, die nun mit 70mm-Nimbus beworben oder verglichen werden, ein gefährlicher Konkurrent für jedwedes Filmrepertoire auf dem DVD-Markt, leicht manipulierte Vergleichvorführungen auf technischen Konferenzen für das Digital Cinema mit Bildbeispielen aus der 65mm-Produktion zur Aufwertung von 2k- und 4k-Systemen. Zurück zu @magentacine: Der Einsatz einiger im Bild unscharfer Kopien (dazu ist leider auch Close Encounters oder Alien II zu zählen) im Rahmen einer 70mm-Kampagne ist natürlich mit Bedacht zu erwägen. Ein "Special-Effect-Film"-Sammelsurium wie noch vor zwölf Jahren in einigen Multiplexkinos hatte nämlich dazu geführt, daß einhellig die Meinung vertreten wurde, der breite Filmträger sei heute nur noch als perfektioniertes Format für aufgeblasene Special-Effect-Abenteuer real existent und diene primär der Präsentation der neuen Sound-Mischungen oder THX-Systeme. Diese Auffassung war besonders in Flebbe-Kinos vertreten und war schon ärgerlich. Was aber gänzlich von beinahe allen Seiten vergessen wurde (die Kritik trifft in diesem Falle nicht die badische Filmstadt) sind die vorzüglichen Blow-up-Kopien der 1960er Jahre, die einem zum Teil das Staunen lehren. Als Beispiel sei The Dirty Dozen erwähnt, spärisch in 35mm 1.85 : 1 gedreht und - ich unterstreiche diesen Hinweis mict Nachdruck - selbst von Fachleuten von einer Large-Format /Todd-AO-)Produktion streckenweise kaum zu unterscheiden war. Hier gibt es immensen Nachholbedarf, der die Kenner der 1970er- und 1980er-Jahre Blow-ups (der Spielberg-Lucas-Ära) durchweg verblüffen könnte. Es ist somit schade (Kritik!), daß etwa das Frankfurter Deutsche Filmmuseum, das seit 1989 desöfteren 70mm-Festivals veranstaltete, den Bereich der Blow-up-Kopien dabei stets ausgeklammert hatte. Dies ist in Oslo weitreichender gemischt worden und wie ich finde dadurch auch programmatisch abgerundeter. Was fehlt wäre die Restitution eines reinen Genre-Kinos auch kleinerer Platzkapazität in einer der Weltstädte (Paris, London, New York, Moskau ... weit weniger wohl Berlin), das 365 Tage im Jahr ausschließlich Genre-Titel verschiedenster Wide-Screen-Formate und Genres zeigte. Wenn nicht die Lizenzlage derart fatal wäre, so hätte auch die sogenannte "Schwemme" der italienischen Sandalenfilme darin einen berechtigten Platz. Erst in dieser Kinoform würde man der breiten Pallette des Kino- und Formatgenres regelmäßig und umfassend gerecht werden: es bedürfte aber dazu vermutlich einer Institutsgründung.
  3. CLEOPATRA, [sOUTH PACIFIC, Kontinentalpremiere], CAN-CAN und SKY OVER HOLLAND (Ciels de Hollande). Falsch? :wink: Sensationell wäre MOTION! Dann könnte man außerhalb des Premierenstatus tippen auf VERTIGO, LAWRENCE OF ARABIA, MEUTEREI AUF DER BOUNTY, SPARTACUS und MAD WORLD. Der Sound war schon auffällig, ein durchdachtes Konzept unverkennbar. Sollte man vielleicht speziell dokumentieren, wie seinerzeit dramaturgisch und technisch für dieses Konzept gearbeitet wurde: technisch als Paradebeispiel für Dolby-SR-Magnetton, dramaturgisch wegen der Überraschungs- und Schockeffekte. Es sind akustisch ausgedehnte "Sogwirkungen" auszumachen, wenn ich das so - etwas oberflächlich - erinnere. Übrigens habe ich EARTHQUAKE vom Bild her besser in Erinnerung (zumindest auf meiner 70mm-Kopie) als Du, aber eben doch etwas körniger und flacher als die Direkt-Blow-ups der '60s. Zeitzeugen der EA loben sogar die EARTHQUAKE-Fassung, da die Kopien angeblich vom Original stammten (bin noch nicht dazu gekommen, das mal zu überprüfen, das kriegt @sturges schneller heraus). Somit bist Du ziemlich anspruchsvoll, wenn Dir die meisten 35mm-Kopien im Vergleich dazu besser gefielen. Ich vermute aber, es hängt ein wenig mit dem Color-Fading zusammen: werden die Kopien heller und verlieren ihre Dichte, dann stellt sich der Eindruck ein, der Dir zuletzt begegnete. Ohnehin war die photographische Gestaltung in EARTHQUAKE dem verflachenden 70er Jahre-Stil unterworfen, weshalb heute bei Vergleich der "gefadeten" Kopien ein Blow-up wie THE SHOES OF THE FISHERMAN oder DOCTOR ZHIVAGO vorteilhafter aussieht. Dazu kommen die "soften" Matte-Paintings bei EARTHQUAKE. Zeigen kann und sollte man alles, nur das Abstimmen über "Bestsellers finde ich weniger überzeugend mit Blick auf schwierigere oder unbekanntere Filme, die auch in ein Mischkonzept hineingehören und somit zunehmend herausfallen. Wir sind hier in Baden und das ist auch gut so! War eine kleine Spitze, weil soviele Class-Weltpremieren exklusiv dort reklamiert werden (nicht zu ernst nehmen, bitte!). :P :?: :?: :?: :?: :?: Sollte heißen, daß bei der Programmdisposition den unterschiedlichen Favoriten niemals ubiquitär Folge geleistet werden kann. Und auf Seiten des Kinobesuchers bliebe unvermeidlich: Wer z.B. SPARTACUS zu sehen zu heftig erwartet, könnte entäuscht sein, daß "schon wieder" THE WALL läuft. Wer endlich THE WALL mit Verve wiederzuerleben wünscht, könnte möglicherweise nicht die gleicher Leidenschaft für HERKULES EROBERT ATLANTIS entwickeln und darüber lächeln. Sodenn würden @robpl und @magentacine jeweils eindeutig und unterschiedlich abstimmen. Das glaubte ich aus den Standpunkten der herauszulesen. Fazit: da man es nicht allen durch "Umfrage" recht machen kann, ist weniger die Bestsellerumfrage, sondern eher der Mut zum Gemischt-Konzept (auch mit einigen sogenannten "Gurkenfilmen") nach meiner Auffassung auf lange Sicht tragfähiger und überraschungsfähiger. Ist aber mehr die Sichtweise kommunaler Kinos, nicht die von kommerziellen Kinos, die immer ihre "Charts" im Kopf haben...
  4. @magentacine: Wollte mich eigentlich heraushalten aus der Bestsellers-Diskussion, weil ich jeden Film gern noch einmal in einem Special Format wiedersehen würde, sofern das Kino sich um korrektes Bild- und Tonformat ein wenig bemüht. Der Veranstalter steht natürlich vor dem Problem, auch Publikum ansprechen zu wollen, um nicht seinen eigenen Geschmack zu oktroyieren oder reale Bedürfnisse zu ignorieren. THE WALL erfreut sich großer Beliebtheit und wurde immer wieder hier vorgeschlagen und vom Veranstalter entgegenkommenderweise sogar in Aussicht gestellt, sofern sich die Interessierten zumindest an den Speditionskosten beteiligten. Ich persönlich verstehen nichts von Pink Floyd oder Alan Parker, beide teilen mir nichts mit, ebenso wenig eine Spielfilm-, Animations- und Musik-Collage, die zeitkritische Thesen zu metaphorisieren angibt. Der Film war einer der Gründe wohl, warum Flebbe seinerzeit im neu erworbenen Filmpalast Berlin 1988 70mm unbedingt einbauen wollte (und es auch tun ließ, übrigens DP 70), da zu dieser Zeit die Sound-Revolution, THX und Star-Wars-Erlebnisse präsent waren. Dann kam eine neu gezogene Kopie (die eh nur wenige Einsätze unbschadet überlegte, da sie iun Multiplexen herumgereicht wurde, Ender der 90er Jahren nochmals in Berlin kuriserte und hernach spurlos verschwand) und offerierte eine sher ungünstige Dupqualität: extrem milchig, dünn, körnig und überall unschärfer als die 35mm-Kopie, die ich in EA im City im Europacenter 1983 sah. Titel der eben jüngeren Generation, etwa Aliens II, Die Hard, Unheimliche Begegnungen, Sternenkriege, Blade Runners, Im Rausch der Tiefen, Indiana Jones und seine Tempel usw. waren die populären Genre-Filme ihrer Zeit, die mit "70mm" enthusiastisch verbunden wurden. Zwar standen mir die Tränen in den Augen, der wenige Jahre zuvor (bis 1982) noch "echte" 70mm-Werke fast 365 Tage im Jahr sehen durfte und hochgradig vibrierend fand (Delphi-Palast), nun künftig nichts anderes mehr "actionbewegte Bild-Soße" und martialischen "Action-Sound" erleben zu dürfen. Keiner dieser sog. 70mm-Veranstalter der neueren Juppie-Betreiber-Generation hatte ein historisches oder ganzheitliches Gespür für's Thema, und darum fahren diese späten Verfechter des 70mm-Formats heute allesamt digital in Ton oder Bild. @magentacine: Warum schreibst Du, THE WALL sei ein "schöner" Film, wenn Du ihn nicht schön findest? Man muß sich nicht damit beliebt machen, da ohnehin schon der leiseste Zweifel an der Bildgestaltung der jeweiligen Lieblingsfilme eine eindeutig gegensätzliche Position zur Folge hat. Etwas traurig außerdem, daß ich der einzige war, der in diesem Thread THE GREATEST STORY EVER TOLD ankreuzte, den niemand mag. Stattdessen lese ich einen Verriss, der fast wie eine Drohung klingt, nicht kommen zu wollen, wenn zu viel "Bibel" laufe. [Andererseits gibt es meine freche Drohung, zu boykottieren, wenn nicht eine von mir ausgesuchte Optik eingesetzt würde. :lol: ) Fazit: es gab viel zu viel Content auf 70mm, es wurde zum Allerweltsformat und nunmehr sind die verschiedenen Interessen kaum noch in einer Veranstaltung "unter ein Dach" zu bringen. Das heißt defacto beispielsweise: der Veranstalter verzichtet auf einen 65mm/SuperTechnirama-Monumentalfilm wie etwa die Rarität KAISERLICHE VENUS oder sogar SPARTACUS, weil eine deutliche Mehrheit die Action-Erfolge der 1980er zu sehen wünscht. Angesichts der Unlösbarkeit der Frage hätte ich eine solche Umfrage auch nie gestartet: denn demnach würde GREATEST STORY EVER TOLD, KHARTOUM oder KÖNIG DER KÖNIGE nie mehr (zumindest in der schwäbischen Kleinstadt) zu sehen sein, weil eine Volksabstimmung zur Sammelaktion der aktuellen Genre-Trendsetter führte. Somit verstehe ich nicht, was das Ergebnis von Meinungsumfragen à la: "Wie heißt Euer Lieblingsfilm" sein soll. Möglicherweise ist es ein Fehler, aber das ist meine persönliche, etwas randständige Meinung.
  5. Nicht gelesen, aber es geht zu weit? :?: Sprache ist Verantwortung und Kultur. Wer Sie gebraucht, trägt Verantwortung. Wer zitiert, muß auf Autoren jeweiliger Begriffe verwiesen werden. Nicht jede Sprachwendung, die in dieser oder jenen Zeit én vogue war, kennzeichnet den Anwender als Anhänger der jeweiligen Zeit oder Bewegung. Wir sprechen ja schließlich über digitale Anwendungen. Wer aber die Macht von Sprachwendungen und deren Rhetorik als Mittel der Auseinandersetzung aufgreift, und sie nicht einmal inhaltlich begreift, ist ein Dummkopf. Das ist gerichtet an denjenigen, der die "normative Kraft des Faktischen" beschwört und ausschließlich sein Produktions- oder Demonstrationspraxis meint (bezogen auf digitale Postproduktion ebenso wie auf die Agitprop-Kultur der '68er: beide wenden einen seines Gehalts entkernten ethischen Begriff an, der kaum anwendbar ist auf diese neueren Erscheinungen. Ziemlicher Unfug) Darf dies nicht kritisiert werden? Schreiben hier erwachsene Menschen?
  6. In meinen Augen sind Sie ein Laie, der keine Unterschiede zwischen digitalen und analogen Bildern kennt und Sie vorsätzlich leugnet, um sein Geschäftsprofil zu schärfen. Die ebenso alberne Aufzählung von ach so beschwerlichen 35mm-Drehs erklären Sie mal einer überragenden Mehrheit der produzierenden Spielfilmbranche, die fleißig und freudig auf 35mm dreht und kopiert (die Video-Dok-Dreher, auf die Sie sich berufen, sind mir hinsichtlich einer elaborierten Bildästhetik keine Referenz. Nichts gegen spontane Inhalte, aber bitte keine sterilen Bilder auf der Kinoleinwand!). 35mm-Produzenten: alles Laien - vokommen klar, @oceanic. :( Wie schön, doch, daß gerade bei Drehs in "heißen Ländern" oder "Aerial Shots" bewußt auf 35mm gedreht wird. Die durch Digitaldrehs eingeflachten Landschaften, zulaufenden Spitzlicher und absaufenden Schatten und Auflösungsprobleme halte ich Ihnen neuerlich vor. Natürlich kommt Ihre Antwort gebetsmühlenartig, das derzeitige "2k" sei vielfach die "Produktionsnorm" (als wenn ich das nicht tagäglich hier sähe), aber diese dürftige Erkenntnis verhilft mir bei weitem nicht zu brillanten, scharfen und kontrastreichen Bildern. Erzählen Sie das Ihrer Großmutter, aber nicht mir! Werden Sie nicht komisch mit Ihren Wiederholungen der geschichtsverdrehten Parole der 1968er-Generation (das absurde Zitieren des Carl-Schmitt-Zitats "Die normative Kraft des Faktischen" zur saloppen Erklärung dialektisch-materialistisch determinierter gesellschaftlicher Umbrüche) - wiewohl mir diese Rebellen näher liegen als Ihre aschfahle Bilderstürmerei. Wenn Sie in bezug auf Eigendynamik von Strukturen aber die betriebliche Reorganisation der neuen Marktteilnehmer (zur deren aggressiver Spitze Sie ja gehören) und die teilweise haarsträubenden Praktiken der filmischen Produktion und der Postproduktion sakrosankt sprechen, verlaufen Sie sich in der Kläglichkeit eine Selbstbegründungsethik. Ich darf Sie aufklären, in welche Sphären Sie mit dem Donnergeschütz der "normativen Kraft des Faktischen" hineingeraten sind: ein Appell des späten Carl Schmitt für die Aussetzung des sog. "normativistischen" und rechtsstaatlich verankerten Souveräns und für eine völkische Rechtserneuerung ab 1933 in Deutschland, die den Irrungen und Wirrungen der Weimarer Republik "befreienderweise" den Ordnungsstaat entgegensetzte, der aber zu Schmitts spätem Erstaunen dann noch mehr Chaos anrichtete, als er es erahnt hätte. Wirres Zeug, bleiben Sie bei Ihrem Leisten!
  7. Fahren Sie doch hin, da Sie schon für jeden Nonsense Werbung machen. "Eine der bastionen des breiten filmbandoriginales" war OKLAHOMA! nie, sondern ein Flop, vor allem in Europa. Von solchen Low-Definition-Restaurierungen werden noch mehrere den staunenden Filmtheaternachwuchs ereilen, da keiner mehr anständige Kopien zu ziehen in der Lage ist, leider. Gottseidank, daß QUO VADIS? wenigstens in 4k restauriert wird.
  8. Das Anliegen ist brandaktuell: es geht um die karlsruher Projektion, nicht um Amsterdam. Bitte lesen, auch wenn's weh tut! http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...&start=210 http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...&start=225 Wenn alle der Auffassung sind, dies könne und solle genau so bleiben, wie es ist, und kein bißchen anders, auch weil es besser gar nicht ginge, dann ist das eben der Wandel der Zeit. :wink:
  9. Genau dort fahren "wir" hin. Das von mir verwendete Personalpronomen ist situativ anzuwenden: entweder für gleichlautende Kritikäußerungen oder andererseits für Besuche anderer Kinos aufgrund besonderer Anlässe auf der Grundlage von Gemeinsamkeiten. Wäre schön, wenn die Gottes-Vergleiche (auch Sie sprechen desöfteren in der "wir"-Form und meinen vermutlich sich und Ihre Angestellen) eingestellt würden, weil es unsachlich wird und nur ablenkt. Zurück zur bemängelten Bildwiedergabe: auf den Seiten 15 und 16 dieses Threads wurden von "uns" (denjenigen, die es bemerkten) entweder in fast identischer oder auch differierender Betrachtung ein paar Mängel der Projektionsweise angesprochen. Es gab hierfür von Ihnen dafür Spott und Hohn. Das ist für einen renommierten Betreiber unwürdig. Da ich nach immerhin 5 Anreisen ebendort als zahlender Kunde (die letzte Veranstaltung hatte ich alerdings einen Festivalpaß über Preisauschreiben gewonnen) diese Punkte nicht unberechtigt ansprach und hernach von Ihnen Erklärungen vernehme, die man Kunden gegenüber besser nicht ausspricht, kommen mir Bedenken, wie ernst man das alles nehmen darf. Die Debatten um die Fragen Bildstand und Bildformat sind noch einmal erinnert: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...&start=210 http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...&start=225
  10. Wir drehen uns im Kreis. Es liegt an unterschiedlichen Wahrnehmungen und Lebenserfahrungen. Daher ist es nicht zutreffend, 35mm und Film per se zu verallgemeinern mit dem Kommentar "ist mir auch egal wer in der Kette schlampt...". Das ist eben die konsumistische Position, die kritisiere ich. Sie greift nach dem, was der Markt momentan am griffigsten anbietet, streitet aber nicht für Grundsätze und Errungenschaften ... denn diese seien nunmehr "vorbei". Das könnte zutreffen, ändert aber nichts an meiner Parteinahme für die schwächere (und in vielem schönere) Seite der filmischen Produktionsweisen. Solche Debatten sind immer auch eine Weltanschauungsfrage natürlich, an der sich die Geister streiten. Es ist auch Politik und Ökonomie. Ich lese aber aus Deinen Formulierungen Dein noch jugendliches Alter heraus sowie die Erfahrungsbeschränkung vornehmlich auf den Kinobereich, so Du anmerkst, 35mm müsse sich mit 2k messen (da widerspreche ich: umgekehrt ist es der Fall und wird auch mehrheitlich in der Branche und von Kameraleuten so gesehen: demnach sei der Film das Kriterium, hinter dem Digital nicht hinterherhinken dürfe). Polemisch ist die Anmerkung über das Genre-Beispiel "Meuterei auf der Bounty", das in Kürze von digitaler Projektion überflügelt werden. Das halte ich für Wunschdenken. Auch hast weder Du (noch ich) eine optimale Kopie von "Bounty" (u.a. 65-mm-Produktionen) mehr gesehen, und viele andere Filme ebenso nicht. Nur tlws. zutreffend ist auch nicht die Äueßerung, Kinos hätten keinen Einfluß, wo die Kopien gezogen würden. Sie können sehr wohl Kopien reklamieren, interessieren sich aber selten für das Verleihgeschäft und noch weniger für Kopierwerkstechnik: man muß diesbezüglich von Informationsdefiziten ausgehen, denn Kopierwerke sind ja auch nicht für jedermann besuchbar. Sehr wohl aber haben Filmtheater zu allen Zeiten (früher natürlich intensiver) Einfluß auf die Premierenkopie genommen, die oftmals den Hausgegebenheiten angepaßt wurde (Dichte und Art der Kopierung, trocken oder naß usw.). Das ergänze ich, damit der Pauschalisierung entgegengewirkt wird. Nachvollziehbar ist die Abwehrhaltung der Freunde des Digital Cinema, wenn aus der Ecke der Nostalgiker oder Analog-Freaks immer wieder solche Beispiele mit dem Digital Cinema konfrontiert werden, dem Du und @oceanic näher als der anderen Produktionsweise verhaftet sind. Das ist bei mir seit Kindheit an umgekehrt, finde mitunter Bilder älterer Filme spannender als die heutigen: mitunter technisch, aber gelegentlich auch künstlerisch überlegen. Daher mein Vergleich "Pirates D [digital]" mit "Meutereit auf der Bounty [65/70mm]). Der Vergleich ist doch erlaubt? Wir würden wohl ewig weiterstreiten und kämen zu keinem Kompromiß, weil dieser warscheinlich auch nicht möglich zu sein scheint. :wink: Und daher sollte man eben sprechen. Es gehen geschichtlich Werte und Ausdrucksweisen verloren, für deren Erhalt es sich einzusetzen lohnt. Das finde ich nicht unbedingt amüsant, sondern einfach in vielem bedenklich.
  11. Es kommen mehrere Leute nicht mehr nach Karlsruhe, mit denen ich sprach und die ich kenne. Daher die "wir"-Form. Sehr viele kommen wieder, weil Sie mehrheitlich größte Freude daran hatten. So ist ist das Leben... Würden Sie bitte zur Sachlichkeit zurückkehren? Es stände Ihrem Unternehmen besser zu. Vielen Dank.
  12. @cinerama ... Du solltest Dir notizen machen oder tagebuch führen, denn Dein gedächtnis spielt Dir leider total falsche informationen ein ... aber, who cares? Gerne! Mal aus dem Kopf zitiert (vielleicht finde ich die Mail noch): Sie hielten das "goldene" 4-Zoll-ISCO-Objektiv in der Hand (die Serien- und Typenbezeichnung war nicht ablesbar), sandten mir ein Bild zu mit dem Kommentar, wie schwer und vor allem sündhaft teuer die Optik sei, sie sei heute morgen eingetroffen, und später berichteten Sie, daß Sie sich für das Schneider-Objektiv entschieden hätten. Sie haben wirklich ein Kurzzeitgedächtnis, @preston sturges ... merke ich leider nicht zum ersten Male. Ist aber kein Verbrechen, ich bin halt etwas jünger und behalte sowas immer ganz gut. :wink: Nur zur Kürze: beide Optiken sind für Ihre Anwendung ungenügend wenn nicht falsch berechnet, aber Sie haben sich eben dafür entschieden, weil auf die Schnelle (wirklich 8 Monate Tests hierfür?) an "Standardware" nichts anderes greifbar war, haben leider Geld ausgegeben, und dasselbe Bildergebnis wäre in diesem Jahre wieder sichtbar. Darum mögen wir die Screenings dort im Moment jedenfalls nicht.
  13. Diese optik meine ich auch nicht ... nie in den händen gehabt ... Haben Sie mir doch erzählt, und sogar einer Foto geschickt: war ein ULTRA MC for 70mm Film - Curved Screen -, 101.6 mm, aus den 1980er Jahren. Das gefiel Ihnen nicht oder war zu teuer (ich hatte es Ihnen auch nie empfohlen, das hatten Sie mißverstanden) und Sie haben letzlich (nach 8 Monaten des Austestens, so Ihre Worte) eine dann vollkommen falsche Schneider-Optik angeschafft. Es kommen so viele Ungereimtheiten zusammen (vermutlich Altlasten Ihres Vorgängers), daß ich davor mit Bedauern kapituliere und dieses Jahr zusammen mit Berlinern und Franzosen voraussichtlich das 70mm-Festival in Amsterdam besuche: ein ebenfalls sehenswertes Filmtheater und auch weniger eitles Gehabe. Deine ausführungen sind korrekt ... die Atrium DP70 gab es letztes jahr im foyer zu besichtigen ... dieses jahr evtl. im BWR ... Genau aufgrund solcher Entscheidungen äußerten mir gegenüber allein drei patente Zeitgenossen, älter und erfahrener als wir beide zusammen addiert: "Wie bitte? Die DP 70 stellt er ins Foyer, und beim Festival läuft dann DP 75? Kann ja wohl nicht wahr sein!" Das muß und braucht natürlich nicht jeder so rigoros sehen - allerdings für diese Personen war damit das Kino "abgehakt". Muß ich Ihnen leider so wortwörtlich übermitteln... Sie glauben das ja nicht.
  14. Nein, nicht das Cinelux Ultra MC 70 101,6mm. Darüber diskutiere ich nicht stundenlang mit ISCO. Und glaube Ihnen auf's Wort. Charakterlich schlecht, wie ich bin, hier die Konkretion meines Verlangens: ein Fischauge möge es sein! Wenn Sie es in der richtigen Brennweite bekämen, Volltreffer und Glückwunsch! Möglicherweise aber müßte mit Konvertern kombiniert werden. Aber so weit bin ich noch nicht, sondern - entsprechend Ihrer Gegenkritik - mit ganz anderen Dingen im Rückstand. Das zur Optik-Frage: mein Lieblingsthema.
  15. Was ist denn daran so falsch? Sowohl Du als auch ich (und die halbe Branche) beklagen sich über schlechte 35mm-Kopien. Meist beherrscht man die Dupherstellung heute nicht mehr, außerdem gibt es keine kompetenten, d.h. erfahrenen Lichtbestimmer mehr (zumindest nicht in Dtl.), und es gibt die Massenkopierung mit 1200 Fuß und mehr (über die neueste Praxis in London hat @oceanic eine Andeutung gemacht, wobei ich zu wissen glaube, welches Werk er meint), und jeder Akt sieht heute anders aus als der andere - all das 50 Jahre nach Einstellung des defacto stets unausgeglichenen Technicolor-Verfahrens zugunsten einer gleichmäßigeren Prozeßkontrolle über Mehrschichtenfilme; das war der Wille der Industrie. Nun wird von den digitalen Befürwortern beständig propagiert, wie ein Clon dem anderen gleiche. Kinovorführungen also perfekt wie das Studiomaster. Das kann ich nicht durchgehen lassen. Entweder stimmen einige Master nicht, oder die digitalen Projektoren waren falsch kalibriert, denen wir ausgesetzt waren. Bin kein Hellseher! Fakt ist, etliche Dijektionen sind außerhalb dessen, was es sein könnte oder sein müßte.
  16. Wort, Tat und Charakter: eine andere Optik hatte ich empfohlen und einen anderen Projektor - begründet. Ersteres ist evtl. noch bestellbar: bei ISCO (ich hatte wegen Ihnen, aber auch zu meiner eigenen Erbauung ein 3-Stunden-Fernegespräch dorthin geführt, als die Diskussion um eine verbesserte Todd-AO-Abbildung in diesem Thread hochschlug), zweiteres (DP 70) wurde dem Haus von mehreren Seiten (auch von meiner) geliefert. Es ist fast alles da, was besser wäre, als das im Vorjahr Präsentierte. Wenn Sie das nicht anpacken möchten, weil alles perfekt so ist, wie es ist, dann bleibt es eben beim Alten. Aber zumindest ich finde es dann langweilig. Bild meiner DP 70-Verdrahtung (zur allgemeinen Forumserheiterung) müßten Sie bitte einstellen, da das Bilderladen von meiner Website nicht richtig läuft. Die Verdrahtung bei mir ist auch nicht das Optimum, aber die uralte Philips-Elektrik ist komplett entfernt, ebenso alle Schütze. Kabel, Elkos und Trafos: die Elektrik wurde komplett erneuert [allerdings auf meinen Überblendbetrieb zugeschnitten, warscheinlich aber unpassend für die spezifischen Einrichtungen in der Marienstrasse]. Bild schicke ich Ihnen zu, Sie können's gerne hier einstellen.
  17. @Preston, das Bild ist kein Aushängeschild. 50 Jahre alte Elkos benutzt kein VDE-zugelassener Betrieb nach meiner Einschätzung. Zum immer wieder beschworenen DP 70-Einbau: Das sind Reden und Ankündigungen wie im Vorjahr über den Einbau von DP 70, denen leider nicht entsprochen wurde, obwohl man auch dafür angereist kam. Sie hatten doch vor fünf Jahren schon eine neu verdrahtete DP 70 von mir erhalten (mittlerweile auch mehrere vor Ort). Es mag dahingestellt sein, welche DP 70 in diesem oder jenem Punkt besser und welche schlechter ist (meine hatte auch "Macken"), aber das in so vielen Jahren weder die eine noch die andere Sache aufgebaut wurde, hat den Eindruck in mir bestärkt, das andere Prioritäten vorlagen. Über die Geschichte dieses Hauses weiß ich wenig, es kann also unrichtig sein, daß in früheren Jahren dort DP 70 installiert waren (2001-Eröffnung 1968 mit DP 75). Ich irre mich aber nicht, daß der Vorgängerbetreiber mit DP 70 noch in den 70's regen Handel betrieb. Nach meinem Eindruck sind es geschäftliche und investitionsbezogene Erwägungen gewesen, die den Einbau von DP 75 empfahlen. Ein nach meiner Auffassung (ich darf sie bitte äußern) suboptimaler Weg. Ohne Projektion mit optimiertem Bildstand und unbeschnittenem Format werde ich keine Anreisen mehr tätigen. Aber ich danke für Ihr Angebot mit der Festschrift.
  18. Ich glaube nicht mehr an DP 70-Einbau. Vermutlich müssen die jetzigen Einrichtungen (DP 75) erst abgeschrieben werden, keine Ahnung. Ohnehin wunderlich, daß vom Betreibervorgänger (der sich eigentlich ebenfalls mit der Materie auskannte) seinerzeit bestehende DP 70-Projektoren ausgebaut wurden und stattdessen DP 75 arretiert wurden. Allein das eingestellte DP 70-Werkstatt-Bild verrät einen Mix aus uralten (und explosionsgefährlichen) Kondensatoren (die gehören rausgeworfen) und neueren Steuerungselementen, die neben warscheinlich nicht mehr zugelassenen älteren Klemmleisten konfiguriert sind. Da war ich vor acht Jahren weiter mit meiner DP 70 und neueren Elkos. Wer hat denn diese Elektrik eingebaut und daran verdient?
  19. Das mag ja sein, jedoch bezweifle ich, dass die HECKE (oder irgend ein anderer Computeranimationsfilm) analog besser aussieht als digital. :shock: Wieso nicht? Könnte ebenso sein, daß ein Digitial-Projektor fehlerhaft kalibriert wurde (bei den von mir gesehenen Screenings leider der Fall). Dann könnte eine zufällig optimaler lichtbestimmte 35-mm-Kopie authentischer wirken. Außerdem werden auf dem feinkörnigem Printmaterial (es war schon immer dreimal höher auflösender als Negativmaterial) Strukturen der Panel-Pixel unsichtbar oder auch negative Merkmale der nativen Auflösung durch Kornwanderungen übertünscht. Durchaus positiv zu sehen. :) Gerne, bin schon dabei. Na ja, wenn es schon 5000 Digitalprojektoren gäbe, dann würde wir hier bestimmt nicht diskutieren. Und: Du weichst ständig aus, deutest einen anderen Sinn als das Geschreibene aussagt und kommst nicht auf den Punkt. Natürlich gehts nicht um den Inhalt, sondern das Bild (der digitalen Version), herrgottnochmal. Sag mir nur einen Film, und zwar 35mm!, der relevant ist (weil halbwegs akutell) und ein schöneres Bild auf die Leinwand bringt. Gibt's nicht, weil entweder die Ausbelichtung schlecht war, die Kopierwerke nicht kopieren können, oder der Film vom bösen DI kommt? Was sagt dann der Praktiker: 35mm ist IN DER PRAXIS schlechter als 2K-Digital, und das jetzt schon, ups falscher Threat :lol: Das Problem: Echte Filmfreunde meiden immer mehr die Kinos, ganz einfach weil sie vom Proleten-Zuschauer (also diejenigen, die den Kinobesuch nur als Zeitvertreib und Abendbeschäftigung betrachten) genervt sind. Geht mir auch so. Ausserdem ist vielerorts die Vorführqualität so schlecht, dass man gerne eine DVD anschaut. Das in unserem (Infomations)Zeitalter der Content (also in diesem Fall Spielfilme), über immer mehr Quellen zur Verfügung stehen, ist ein Prozess der sich nicht aufhalten lassen wird. Trotzdem denke ich, dass das Kino die Erstaufführungsrecht behalten wird, gerade weil wegen dem Marketingmagnet Filmpremieren mit Promies etc. Qualitativ muss das Kino trotzdem mithalten (HDTV, HD-DVD/Blueray), und da führt kein Weg an der Digitalisierung vorbei (70mm ist einfach zu teuer). Gestern war der Eichinger da und hat sich Pirates2 angeschaut (natürlich digital), würde mich interessieren was er dazu gesagt hat. Also bei so viel Prophetie und Fürsprache für digitales Kino brauche ich doch gar nicht weiter zu argumentieren? Du willst doch (s.o. Deine Worte) mit HDTV, HD-DVD, Blue-Ray usw. das Kino bestücken, um "mitzuhalten". Gute 35mm-Kopien gab es von Pearl Harbor, Braveheart, Der mit dem Wolf tanzt und vieles mehr. Wenn Ihr keine 90er Jahre-Filme mehr kennt, ist das eben schade. Dafür kommt Ihr dann um so lebhafter in den Genuß digitaler Vertriebsweisen, wenn ich schon auf "Wolke 7" schwebe... Gucke Dir doch mal die 70mm-Filme der Sechziger an (im Oktober läuft doch sowas in Karlsruhe), denn nicht viel schlechter könnten optimale 35mm-Kopien bei perfekter Projektion heutzutage dargeboten werden. Du schiebst auch ständig die Schuld auf die Kopierwerke, die fehlerhaft ausbelichteten. Die "Filmkopierung" trägt nicht schuld daran! Schuld an der Kostenspirale in allen Bereichen sind das Overscreening und die Auftraggeber, denen es bei so vielen "spitzenmäßig" [?] geführten und repräsentativen Kinobauten in dieser Republik offenbar zu teuer geworden ist, normgerecht gefertigte Filmkopien herzustellen. Stattdessen verdrehst Du Ursache und Wirkung, und jetzt, wo das Kind den Brunnen gefallen ist, lechzt man bereits der HDTV-Konserve im Kinoabspiel entgegen. Guck' Dir doch MEUTEREI AUF DER BOUNTY (1962, ähnliche Seeaufnahmen) an, dann weeßte, was "besser" aussieht als PIRATEN DER KARIBIK Teil D. Viel Spaß dabei.
  20. Nein, war gar nicht ausgewichen. In anderen Worten: Nach meinem Verständnis suggeriert ein Animationsfilm (HECKE) Farben und Kontraste, die schwer mit der Wirklichkeit (und einer somit "natürlichen" Farbwiedergabe) in Beziehung zu setzen sind. Das wäre aber u.a. nötig, um die Bildgüte eines Mediums zu beurteilen. "Tolle" Farben und glatte Flächen können also "trügerisch schön" sein. Umgekehrt neigen die scharfen Konturen mit harten Kontrastübergängen in diesem Genre zum Treppcheneffekt, der im Realfilm (PIRATES) weniger deutlich wahrnehmbar wäre. Daher sind Animationsfilme kein "echter Prüfnagel für die Wiedergabegüte".
  21. Nein? Dann sollten wir mal einen direkten A/B-Vergleich machen, sprich: ein computeranimierter Film einmal als 35mm-Kopie und einmal als Digital Cinema Version. :wink: Darum nein, weil der Animationsfilm die Kontraste "schönt" (es fehlen die sog. natürlichen "Hautfarben" von realen Menschen, die eines der Kriterien für gute Farbwiedergabe sind), und wiel beim Anmationsfilm ebenso wie bei Schriftverläufen in der Digital-Projektion an "harten Übergängen" die sog. Treppchen-Strukturen noch sichtbarer als beim Live-Action-Film werden. Da bei 2 k-Auflösung - für einen Monitor ein durchaus akzeptabler Wert, auf einer bis zu 20 Meter breiten Leinwand erscheint jedes Pixel etwa zwei Zentimeter breit und einen Zentimeter hoch - und begrenztem DLP-Kontrast somit nicht allen Genres, Filmen, Formaten und Güten gerecht getan wird, ist dies Technologie keine Kinotechnik, sondern ein Roll-Out der Video-Verwerter, die zum Home-Cinema streben. Schaue er hier, Darum nein, weil der Animationsfilm die Kontraste "schönt" (es fehlen die sog. natürlichen "Hautfarben" von realen Menschen, die eines der Kriterien für gute Farbwiedergabe sind), und wiel beim Anmationsfilm ebenso wie bei Schriftverläufen in der Digital-Projektion an "harten Übergängen" die sog. Treppchen-Strukturen noch sichtbarer als beim Live-Action-Film werden. Da bei 2 k-Auflösung - für einen Monitor ein durchaus akzeptabler Wert, auf einer bis zu 20 Meter breiten Leinwand erscheint jedes Pixel etwa zwei Zentimeter breit und einen Zentimeter hoch - und begrenztem DLP-Kontrast somit nicht allen Genres, Filmen, Formaten und Güten gerecht getan wird, ist dies Technologie keine Kinotechnik, sondern ein Roll-Out der Video-Verwerter, die zum Home-Cinema streben. Schaue er hier: http://www.interfilm.de/interfilm/downl...ghan_2.pdf S. 19 Die Presse schrieb 2000, beim ersten Digital-Cinema "Roll-out", man habe sich mit FANTASIA 2000 deshalb mit einem Zeichenfilm an die Öffentlichkeit getraut, weil Digital Cinema noch so viele Kinderkrankheiten habe. Auch dort also die Scheidung zwischen Realfilm und Zeichenfilm. Aber Pirates ist einer :lol: und ich habe immer noch keine Meinungen darüber hier gelesen. 'Der Gentlemen genießt und schweigt'.... oder wie? :twisted: Du erklärtest kürzlich, ich hätte Unsinn geschrieben und sei bei Dir "unten durch". Da mache ich mir nicht die Mühe, über PIRATEN DER KARIBIK zu dozieren. Es gibt 5000 Filmvorführer bundesweit, die mögen sich dazu äußern. "Genossen" habe ich PIRATES nicht, da der Film sich weder für ein posttrukturalistisches Konzept noch für ein narratives entscheiden konnte, sondern überall im Mischmasch versickerte. Bild war nicht besonders.
  22. Warum unrichtig? Ja, Animationsfilm als ein Subgenre des Zeichenfilms: http://www.br-online.de/kultur-szene/th.../index.xml Alle diese Genres sind in der Digitalprojektion kein echter Prüfnagel für die Wiedergabegüte.
  23. Das ist sinnvoll. Verwendeten wir ebenfalls 1989, als es Probleme mit der Anlaufregelung eines auf 70mm umgebauten Bauer-Tellers gab. Das IMAX-Polyester-Material eignete sich bestens für den Anlauf. Seit ein paar Wochen geht mir durch den Kopf, wie sich die Abbildungseigenschaften eines 35mm-Bildes bei Vorsatz von DLP-Projektionsoptiken ändern würden. Zwar passen die Objektivträger nicht mehr, aber experimentell ließe sich bei einigen Projektoren schnell ein Hilfstubus basteln. Die Optiken kosten einiges, zw. € 4 - 8000, aber die höhere Apertur und vermutlich auch bessere Randschärfe wären diskutabel. Leider wird bei ISCO Optics kein Anamorphot mit Faktor 2x angeboten, das läßt das Experiment mit Scope evtl. scheitern (oder man testet mit einem Uralt-4-Zoll-Anamorphot von Isco oder dem von den Rathenower Optischen Werken mit F.-Durchmesser 10 mm). Beim Animations-/Zeichenfilm den korrekten Kontrast eines Projektors oder Masters einzuschätzen traue ich mir nicht zu. Aber wenn man auf die Parameter Bildglattheit, Buntheit und Helligkeit achtet, kann man zu diesem Ergebnis gelangen. Zeichenfilme sehen immer vorteilhafter in der Digitalprojektion aus als Realfilme, weshalb man sich in der Frühzeit des DLP-"Kinos" auch nur damit zunächst an die Öffentlichkeit traute (da EPISODE I 1999 überall enttäuschte). Zeichenfilme wirken dagegen wie vektoriell vergrößert (was sie natürlich nicht sind), und Mängel fallen kam auf. Wegen VOLVER hilft vielleicht ein Hinweis an Almodovar, wie unzureichend das dt. Dupnegativ seines ansonsten vortrefflichen Films gefertigt wurde. Man kann die Produktionfirmen auch anschreiben, wenn man unzufrieden war, ohne ihnen gleich eine DLP-Projektion aufdrängen zu wollen. :wink:
  24. Doch, ganz hervorragend. Aber man kann ja nicht Zweifrontenkriege führen, daher in diesem (Digital-)Thread nur Technisches, leider. Almodovar, sein sehr ausgereiftes Drehbuch und seine Kamera - ganz wunderbar: mehr solcher Filme! Filmbearbeitung im allgemeinen 2006: nicht immer ganz so wunderbar, weniger davon, bitte. War der Ton bei VOLVER "Dolby-Digital"-verhunzt? So schlecht empfand ich die Mischung nicht. (Was daher nichts mit Diskussionen um Kompressionsverfahren zu tun hat.) Es gab den Vorschlag im Forum, eine Rubrik für Filmbesprechungen & Kritiken zu eröffnen. Bin vielleicht dabei...
  25. 1. Die Begrifflichkeit des Kontrastumfangs wurde völlig richtig gewählt. Sie brauchen dies nicht zu verdrehen. Beschimpfen Sie doch andere Kameraleute, die sagen auch nichts anderes. 2. Ich sprach vom elektronischen Bildrauschen. Sie drehen es ins "photochemische" Rauschen [von dem ich nicht redete] und fahren Ihre Grain-Reducer-Programme dagegen auf. - Traurige Begriffsverwirrung oder auch absichtliches Ausweichen. 3. Das Problem "Pixel Visibility" entschuldigen Sie also mit dem Genie der Filmemacher. - Nun, es gibt immer eine Ausrede. 3. 2k versus 35mm analog oder 4k digital vs. 70mm usw. usf.: nach Ihrer Auffassung "bemerkt es das Publikum nicht". Schön, daß auf diese Weise von Leuten wie Ihnen endlich gegenüber dem Home-Cinema neue Kino-Standards geschaffen wurden. Tausend Dank - wir werden erleben, welchen Markt sich 2k-Technologie in Zukunft sucht und wie exklusiv diese Produktionsnorm die Zukunft des Kinos sichert. Den Rest besorgen Sie der Branche sicherlich ... :lol:
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