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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. cinerama

    Berlinale

    In einer weiteren Vorstellung auf der kommerziellen Schiene (außerhalb des Wettbewerbs) im Stella-Musical-Theater am Potsdamer Platz: Heute also V FOR VENDETTA Regelrecht umlagert: Mrs. Portman, die bald jedes halbe Jahr in der Stadt auftaucht. Mit ihrer Kurzhaar-Frisur wirkt sie immer noch sehr zierlich, sehr apart und zerbrechlich, und wurde anschließend fast zu Tode fotografiert. Wenigstens verriet dann das atemberaubende Science-Fiction-Spektakel den Grund ihrer Stoppelfrisur: Folter und Gefängnis warten auf die Ärmste, und das Szenario nach dem Drehbuch der Wachowsky-Brothers (die sich seit MATRIX wohl vorgenommen haben, die Welt und die Köpfe umzustülpen) hat es wirklich in sich: Terrorbekämpfung, wie wir sie kennen, führt ebenfalls zum Terror: dem eines repressiven Polizeitstaates. Ein Debut-Film von James MacTeigue: in ihm wird uns in der martialischen Manier des George-Orwell-Gneres eine düstere Zukunft prophezeit, und in persona des Hauptdarstellers John Hurt mit Anklängen an Totalitarismus-Filme wie RICHARD III (1995) oder auch 1984 (1984), aber auch Reminiszenzen an SPIDERMAN, ZORRO und BATMAN, ist dies überaus raffiniert verpackt. Portman wird selbst zur Terroristin, oder zur Revolutionärin, die als Vollenderin eines geheimsvoll Maskierten (Überlebender von Menschenversuchen eines Chemie-KZs, man mag auch Parallelen zum PHANTOM DER OPER oder DARTH VADER erkennen, aber jedweder Plagiat-Verdacht würde dem großartigen Unterhaltungsfilm kaum gerecht werden) letztlich das Symbol der Unterdrückung, Westminster, in die Luft jagt. Das ist schon starker Tobak, werden doch nicht nur die faschistoiden Eliten im Vorfeld "hingerichtet" (es spricht hier die Moral, die seit Nürnberg eine Sühne fordert), sondern auch deren Bauwerke, und hiervon wird selbst Cromwells Wiege der Demokratie keinesfalls ausgenommen. Portman spielt deutlich mit Zügen einer Anne Frank (sie ist gebürtige Israelin), und die Entscheidung zur Zerstörung kann theatralisch durchaus als Katharsis begriffen werden: so scheint es besser doch, die Briten räumten selber auf in ihrem Land, als daß in einem aufgehetzten "Krieg der Kulturen" eingereiste Bombenleger aus "Dritte-Welt-Ländern" erneut das Bild der Politik beherrschen und die Köpfe paralysieren, wie es tragischer Weise London im Vorjahr zuteil wurde - aber dies sei eine subjektive, rein politische Marginalie. In dieser immens spannenden Comic-Verfilmung, einem erfrischenden Blockbuster-Movie, liegen die Stärken immer in der psychologischen Motivation des Handelns der Protagonisten, die auch glaubhaft konturiert sind. Zu kurz kommt dabei der Bewußtseinswandel im Volk selbst, das zwar als einiges Kollektiv auftritt, aber in seiner Maskierung zu sehr eine Referenz an den charismatischen Befreier bedient, als Mysterium agiert. So ist es weniger eine systemisch verändernde Revolution als ein Aufstand in diesem Film - aber mehr ist von einem Hollywood-Film nicht zu erwarten. Allerdings sind die Massenaufmärsche in Londons Straßenzügen lange nicht mehr so atemberaubend ins Bild gerückt worden wie seit Leans Inszenierung eines vereisten Moskaus in DOCTOR ZHIVAGO. Trotz der schauspielerischen Tour de Force von John Hurt bleibt jedoch die Negatvifigur zu monokausal, schließlich ist die heutige Wirklichkeit weitaus komplexer und unscheinbarer in ihren Abgründen als das Gebaren der überagierenden Diktatoren aus den 1930er Jahren, die man m.E. für unsere Zeit nicht 1 : 1 übernehmen kann. Die Super 35-Kamera wird elegant geführt: sinnlose Sturzflüge, Gewackel und unterbelichtete Szenen hat dieser hervorragend ausgestattete und kaum digitalen Schnickschnacks erfordernde Film nicht nötig: Spannung, Spektakel und Action gehorchen hier einem gekonnten Handwerk und innerer Dramatik. Dabei kommen die Pyromanen unter den Cinéasten gewiß auf ihre Kosten, denn selten habe ich eine so gelungene filmische Detonation eine größeren Gebäudes (Westminster) - hier als Feuerwerk gefeiert - erlebt. Dankbar ist man heute bereits für jede exzellent lichtbestimmte Kopie (ja, gottlob: richtiger Film - nach den tlws. "kranken" Bildern der letzten digitalen Highlights, die in diesem Festival von verblendeten Produzenten als "geil" angepriesen wurden): sehr dicht die Abstimmung, sehr natürliche Kontraste und Farben, eine gute Schärfe und ein akzeptabler Bildstand. Der Sound entsprach den gängigen heutigen Digital-Standards: zeitweise effektvoll und einhüllend, zeitweise aber auch etwas stumpf und flach, wie es den digitalen Kinoton-Verfahren immer noch zueigen ist. Ein Film, der nicht verdummt, nicht langweilt und auch nicht billig war. Mit diesem Hollywood mag man sich gerne anfreunden, es sei auch den biederen Europäern anempfohlen - immerhin in Babelsberg produziert. Eine Auswertung in IMAX-Format ist geplant. Bilder aus: www.kinokompendium sowie www.warnerbrothers.de
  2. cinerama

    Berlinale

    Dem mit SNOW CAKE sehr virtuos begonnenen Wettbewerb im sog. "Berlinale Palast" folgten heute also die ersten Enttäuschungen mit A PRAIRIE HOME COMPANION, einer eher gezähmten Komödie des in hohem Alter angereisten Robert Altman, für die er offenbar nicht allein Regie führte, da man ihm (aus Sicherheitsgründen?) für die Regie einen Kollegen beistellte. Richtig geärgert habe ich mich aber über das neue Werk von Chen Kaige, der vor 12 Jahren mit LEBEWOHL MEINE KONKUBINE die tragische Entwicklung eines kastrierten Darstellers der Peking-Oper vor der Revolution und nach dieser psychologisch erschütternd nachzeichnete. Was Kaige aber nun mit der DLP-Weltpremiere von WUJI - "The Promise" ablieferte und als bis dato teuerste Filmproduktion des Riesenreiches (bisher war es wohl der OPIUM KRIEG - ein überaus sehenswerter Film) zelebrierte, erwies sich als Sandalenfilm nach der Fantasy-Schablone: uns hat ja in den letzen Jahren so einiges schon an pseudomythologischem Kampfgetümmel aus der Republik erreicht. Hier gebärden sich monströs überbordende CGI-Animationen ohne Emotion und Seele, durch die Lüfte wirbelnde Schlachtengetümmel im asynchronen Stop-Motion-Rhythmus oder nachinszenierte "How The West Was Won"-Büffelherden in flauem Rendering, als würden Ratten und nicht Büffel durch die Schlucht laufen (erinnerte auch an Jacksons Schlucht-Trampede der Saurier in KING KONG mit dazwischenhuschenden Menschlein ... - optisch ungefähr der gleiche Pfusch, über den sich in spätesten 5 Jahren einmal die Cinéasten nur noch amüsieren werden. Als nächstes optisches Happening durchdringt der Heros selbst geteilte Meereswälle, die wie Plastikplanen daherkommen, vergleicht man die Güte der Animation mit Cecil B. DeMilles THE TEN COMMANDMENTS von 1923, wo all das schon einmal überzeugender gelang. Warum WUJI - "The Promise" überhaupt in Super 35 gedreht wurde (von dieser ohnehin bescheidenen Güte blieb in der Digital Projection dann fast gar nichts mehr übrig), das Ganze vom Regisseur aber unbedingt im Berlinale-Palast in "Dolby Digital Cinema" vorgeführt werden mußte, bleibt mir schleierhaft. Ein derartig "vergurktes" Bild eines doch filmtechnischen "Originals" habe ich seit Jahren nicht gesehen: es ruckelte bei fast jeder Bewegung/Kameraschwenk mit verzitterten Unschärfesymptomen, fast sämtliche Landschaftspanoramen waren völlig unscharf und in "low contrast" abgestimmt während die Protagonisten in knalligen, völlig unnatürlichen Hauttönen und Farben zu sehen waren, abgesehen vom angeblich "tiefen Schwarz" der DLP-Projektion, in dem aber kaum Details mehr erkennbar waren (ich beziehe mich auf Szenen, die immerhin noch auf Film gedreht wurden und eigentlich auch noch auf DLP einigermassen gut aussehen sollten). Durchgängig waren dem Werk die Materialwechsel anzumerken:überwiegend störte ein gewisses (digitales) Kornrauschen, das jedenfalls neueren filmischen Negativen nicht zu eigen ist. Die Schärfe und Auflösung gerade auch in den Gesichtern lag deutlich hinter filmischen Möglichkeiten: die Haut wirkte oft wie "glattgebügelt". Schärfe wurde allenfalls durch einen zu harten Farb-Kontrast vorgegaukelt, und das geriert eine scheinbare Tiefe und Plastizität, wo sonst nichts ist. Dazu kamen "Naturaufnahmen" mit Gärten oder Gräsern, in denen nicht eine einzige Einstellung den typisch filmischen oder einen wie auch immer zu umschreibenden natürlichen "Look" aufwies, sondern Schmetterlingsartefakte eine zu starke Kompression und ein Flirren um feine Strukturen offensichtlich machten. Dasselbe bei den CG-produzierten Flugaufnahmen über Dächer und Ziegelstrukturen, die in einem gewaltigen Kantenflimmern hin- und herzuckten. Nach STAR WARS EPISODE III war Kaiges Monumentalfilm das bisher unausgegorenste Erlebnis von "HD", so wie das IFB-Programmheft solche Veranstaltungen ankündigt, und eigentlich war die Darbietung im photographischen Look noch bescheidener als bei Lucas, da Kaige in einer ungebremsten Vulgarität und Lärmigkeit seine minderwertige Effekt-Show dem "unbedarften" Publikum unterjubelte, daß für irgend einen Inhalt oder eine bildliche Aussage kaum Raum blieb (die hatte selbst noch STAR WARS zu bieten). Rundherum kann man sagen, daß die Güte selbst eines 50er Jahre-Filmnegativs (Eastman 5247) eine bessere photographische Qualität abgeliefert hätte, als dieser unselige Kompromiß an mißglücktem Effekt-Management, nur, um Peter Jacksons RINGE-Trilogie noch übertreffen zu wollen. Auch bin ich beinahe sicher, daß - zumindest in diesem Fall - selbst eine konventionelle 35-mm-Dup-Kopie zumindest die auf Film gedrehten Sequenzen hätte besser aussehen lassen, als die verunglückte HD-MAZ in der DLP-Projektion des Berkinale-Palastes. Selbst der Dolby Digital-2 k-Projektor für sich genommen hatte seine klar ersichtlichen Auflösungsgrenzen: auf etwa 16 Meter Entfernung bei ca. 18 Meter Bildbreite sah ich ganz unzweifelhaft die Pixelstruktrur, am deutlichsten natürlich bei Untertiteln und an scharfen Übergängen an harten Kontrasten (um die herum sich auf der HD-MAZ stets typische Video-Ränder bildeten). Bei richtigen Filmen sieht man das übrigens nicht, und das sollte Filmleuten eigentlich zu denken geben, oder nicht?. Der Co-Produzent lobte den "Augenschmauß auf einer der größten Leinwände in Europa" [18 Meter im Berlinale-Palast, Royal-Palast hatte aber 32 Meter], er dankte dem Berlinale-Direktor enthusiastisch, daß er ihm diese einmalige Gelegenheit gab, WUJI - "The Promise" in "so wunderschönen Farben und überragender Schärfe" digital darbieten zu können. Also, mit Verlaub: das ist schon die dümmste Verdrehung der letzten 30 Jahre, die ich zu hören bekam - aber Frechheit siegt bekanntlich ... [Anmerkung] Ungeniert lärmig in WUJI - "The Promise" auch die Musik im Bruckheimer-Stil, man mochte den Chinesen beinahe das Kopieren schlechter amerikanischer Vorbilder anlasten, aber die Überraschung übertraf noch die Erwartungen: Komponist und Kameramann kamen aus Deutschland - wen wundert's. Man will seit 1976 auf den Weltmarkt drängen, und so versteht es sich von selbt, daß man in China gabz ungeniert sich der amerikanischen Produktionsweisen und der Digitalisierung bedient, von denen selbst die Amerikaner nur unter Vorbehalt reden, in anbetracht unbefriedigender Ergebnisse. So überflügelt ein einstiges Entwicklungsland in der Durchsetzung digitaler Produktionsweisen selbst die Supermacht USA, allerdings um den Preis einer Verrohung der Sitten, scheint mir. Auf der Pressekonferenz im Hyatt-Hotel hatte Kaige zu alledem wenig zu sagen, als an die Liebe, das Schicksal und die Freiheit zu appellieren und die Kühnheit zu besitzen preiszugeben, daß die Berlinale-Fassung eine gekürzte Version (!) sei, die nur in China in voller Länge laufe. Die Journalisten-Kollegen ihrerseits hatten kaum Besseres zu fragen, als wie es denn Kaige gelungen sei, diese natürlich ganz einzigartigen Schauspieler und den einmaligen Etat zu gewonnen zu haben, und welche die schönste Schauspielerin für Kaige sei. Ein Trost: wenigstens war das Werk kein Wettbewerbsbeitrag, es lief gottlob "außer Konkurrenz", denn das hat sich die Auswahlkommission dann doch verkniffen. So gab es im "Forum" auf HD (im CineStar Nr. Acht) die besseren Beiträge zu sehen, etwa NEWS FROM HOME, der die Situation von Palästinensern in Ost-Jerusalem und an der "Mauer" eindringlich nahebrachte und auf Digi-Beta gedreht wurde, aber sehr nah am Leben ist. Am Samstag folgt nach der Preisverleihung die zweite Digital-Projektion, diesmal eine restaurierte Fassung des Peckinpah-Klassikers PAT GARRETT AND BILLY THE KID (den man in früheren Jahren auch noch in 70mm zu sehen bekam - da bin ich schon gespannt, denn zumindest war dies ein anspruchvoller und nachwirkender Film). Bilder: Kinokompendium, Berlin
  3. cinerama

    Fazen auf 8k

    Na, was wäre eventuell mit einem opulenten VistaVision-Transfer? In 6 k und vom 8-35-Format. Toll, wenn das eines Tages Schule machen würde. :D http://www.kodak.com/US/en/motion/newsl...iotP.shtml
  4. Nichs an diesem Artikel ist präzise, neu oder in irgend einer Weise fachlich fundiert. Nur zwei Zitate daraus: Echt scharfe Filme Von Holger Dambeck Nach hundert Jahren 35-Millimeter-Film steigen die ersten Kinos auf digitale Projektion um. Der Zuschauer darf sich auf ungeahnte Schärfe freuen - die Kinos werden zu digitalen Festungen ausgebaut. Doch nicht nur Raubkopierer bedrohen das sogenannte D-Cinema. (...) Für die Zuschauer bedeutet Digitales Kino ein ungeahntes Schärfeerlebnis. Verluste der Bildqualität, wie sie beim Herstellen von Filmkopien zwangsläufig entstehen, sind ausgeschlossen. Ein Reporter, der gut abgeschrieben hat, aber kein Filmfachmann. Vielleicht sollte er einmal die "Verluste" im gängigen Intermediate-Prozeß begutachten, ebenso aber die auf den Markt geworfenen HD-Projektionen von SINGIN' IN THE RAIN oder ROBIN HOOD. Oder auch die Verluste durch digitale Aufnahmetechnik. Man kann es schon nicht mehr hören, dieses PR-durchtränkte "Infotainment".
  5. Leicht ironische Gegenthese: wenn man liest, großer Preis aus Cannes, glaubt man fast an die "Goldene Palme". Aber Cannes ist ein weites Feld der Interessenvereinigungen: das "International Digital Film Forum" ist nur eine von hunderttausenden, und die Würdigung schon wieder von George Lucas (der uns 2005 weder eine gut photographierte noch eine die 2 k-Auflösung nutzende Episode der Kinogeschichte verkaufen wollte) sowie neben ihm nur noch der Kinobetreiber der gekrönten Kinos, der "als weltweit einziger Kinobetreiber hat Eberhard Mertz bereits vier Säle mit dieser neu[e]sten digitalen Projektionstechnik ausgestatte. Damit konnten in den Innenstadtkinos zeitgleich drei digitale Produktionen Sin City, Die Insel und Flight Plan gespielt werden, was die Jury besonders hervorhob", sagt mir, daß es sich zumindest um kein Rebirth von 3-strip-CINERAMA handelt. :wink: Sage ich schelmisch, als passionierter Skeptiker, der außerdem die oben genannten Fimtitel phototechnisch nicht gerade als "state of the art" in Erinnerung hat. HDTV: Nein Danke! :P
  6. Wer schreibt denn das und wo? UCI vielleicht? In dieser Stadt jedenfalls steigt in so gut wie jeder Vorstellung DD aus. Nachwievor ist aus meiner Regionalerfahrung auch der frühere Forumsthread "Ab heute keine Digitalton mehr!"nicht ganz unverständlich. SR war hervorragend von anno 1987 bis 1993. Wäre dieses Format bloß voll-analog geblieben, so hätte man heute die wahrste Freude daran: weitgehend ohne die Probleme von DD. Seitdem aber SR ein digitales "Derivat" einer MOD geworden ist, hat das dazu geführt, daß man (allein wohl wegen der hörbar dynamischeren Surround-Information bei DD) fast zwanghaft DD spielt und die Ausfälle jedweder Art in Kauf nimmt. Und kaum einer, der in mehreren BWRs Dienst schieben muß, bekommt noch mit, was sich wirklich im Saal bei DD wirklich abspielt. Für ein Arthouse reicht SR vollkommen, außer man hat ein dickes Budget. :wink: Die Kohle ist besser investiert in bessere Lautsprecher, ordentliche Amps, neue Optiken oder in ein neues Tuch. Durchaus. Denn eine bescheidene, aber perfekt justierte Anlage ist mir lieber als gewisse "Multiformat"-BWRs, besonders in Festspielhäusern und großen MP-Sälen, die zwar vorgeben, "alles" zu haben, aber nichts läuft wirklich optimal. Anstatt Digitalton (für dts hätte ich noch Verständnis im Falle ausländischer Kopien) kann das Arthous in Programme, Technik und Events investieren, für die die Konkurrenz im Mainstream-Sektor nicht gerüstet ist. Zur Technik-Optimierung in Arthouses gehört z.B. ein besserer Bildstand und ein selten "aussetzender" Ton, ein exaktes Format, ein dynamisches Speaker-System (ggf. auch Marke Eigenbau oder aus dem PA-Bereich), optimale Ausleuchtung und Kaschierung sowie kompetenterer Service. Damit kann man auch eine Großleinwand im benachbarten MP beschämen, denn der durch DVD geschulte und verwöhnte Cinéast merkt diesen Unterschied. Warum ist SR kein adäquater Wiedergabestandard mehr? Ich höre bei Frontlautsprechern kaum einen Unterschied zwischen DD und SR - vielleicht höre ich auch nur subjektiv das mir Gefällige, aber das Gros des guten Klanges machen "landläufig" noch eher die geeigneten VV, ES und Speaker. In wattigen, dumpfen Sälen mit enormer Steigung, flacher . niedriger Decke und Schaumstoffsesseln höre ich bei DD keine besonderen Qualitäten mehr heraus, sondern in ALLEN neuen Sälen dieser Stadt nur sterile, flache Soße, vergleichbar mit der "Weichheit" der auch bildlich digitalisierten 35-mm-Kopien (D.I.). Oder kann mir zufällig jemand für die sog Haupt- und Berlianle-Stadt ein Referenzkino mit gleichberechtigt optimierten Tonformaten (also auch SR) benennen, in dem der Unterschied der Frontsysteme bei DD und SR deutlich heraushörbar ist? Lasse mich gerne überzeugen...
  7. Exkurs vom Thema "Digital": Stimme Dir zu: Personen sollte man nicht "schlußendlich" verdammen, die man persönlich nicht kennt. Einen Teil meines "medialen" Eindrucks des Pressesprechers darf also kein menschliches Gesamtbild konstituieren, da habe ich überzogen. Dann gibt es aber auch Aussagen, die, weil sie öffentlich sind und man damit auch Politik macht, vehementen Widerspruch hervorrufen. Dies betrifft aber einen anderen Thread: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...0538#50538 . Insofern empfinde ich die monotonen Interviews einer twls. unbedarften Presse mit immer denselben Presseprechern und deren "Worthülsen" (ich sprach daher vom "Marketing"-Charakter": ein Begriff des Psychoanalytikers Erich Fromm) als einen Schwachpunkt in der Debatte um die Zukunft des Kinos - selbst wenn jene Protagonisten sich Marktführer nennen. Es gibt viele andere Fachleute innerhalb der Branche, außerhalb derselben und auch in der Medien-Wissenschaft, die nie interviewt werden, weil hierbei das den Konsumenten bekannte "Firmenlabel" und der Aufhänger fehlen. Insofern wird defacto eher eine vom Mainstream abweichende Meinung nicht akzeptiert, denn Schlagzeilen macht eben nur der Pressesprecher von Konzern A oder B, und nicht die Forschungsinstitute.
  8. Sehe keinen Widerspruch. Es kommt immer auf die Aussage an, nicht die Pauschalisierung, und hier sind es zwei ganz unterschiedliche Themen. Sachlich ist Paschs Beitrag richtig, Schmidts Ausführungen indessen unkonkret und konzeptlos. Mit CinemaxX sympathisiere ich nicht, begrüße aber dessen abwartende Betreiberentscheidung.
  9. Leider viele Werke in den 50's: DIE BESTIE AUS DEM WELTENRAUM, VOM WINDE VERWEHT, JOHANNA VON ORLEANS u.a. Aber auch neuere Titel: ABYSS (gedreht in 1.85 : 1) u.a. SUPER-35 ist ja ein für diese Transformation von vorneherein konzipierter Prozeß, den man zwar nicht mögen und verwenden muß, der aber in der Produktionslinie legitim ist.
  10. Fundsache aus HDTVtotal.com Sehr geehrter Herr Hornig, liebe Leser von hdtvtotal.com, gerne beantworten wir Ihre nachstehende Mailanfrage. Kein Kino der CinemaxX AG wird "Episode III" digital projizieren. Warum dies so ist, möchte ich Ihnen gerne etwas detaillierter erläutern. Die Entscheidung gegen D-Cinema zum jetzigen Zeitpunkt ist vielschichtig und bedarf unterschiedlicher Perspektiven. Von herausragender Wichtigkeit ist zunächst eine nüchtern wirtschaftliche, aber auch branchenpolitische Betrachtung. Jenseits qualitativer Aspekte - dazu später - liegt eine der Hauptmotivationen überhaupt in Richtung D-Cinema zu denken darin, daß es auf der produzierenden Seite (Studios, Verleiher) erheblich Einsparpotentiale gibt, wenn man eines schönen Tages auf die Herstellung teurer 35mm-Kopien samt aufwendiger anhängender Logistik verzichten kann und den Film stattdessen via Satelit oder Glasfasernetz ans Kino liefert. Dies ist unzweifelhaft, Erwähnung bedarf jedoch, daß dieses Einsparpotential eine "kritische Masse" an Installationen braucht, d. h. im heute gegebenen Einzelfall weniger Digitalkinos ist eine "digitale Kopie", zudem in deutscher Synchronfassung, noch deutlich teurer, als herkömmliches 35mm-Material, d. h. von Sparpotential kann überhaupt nicht die Rede sein, eher im Gegenteil. Konsequenz: die Verleiher, insbesondere die deutschen Dependancen, haben tatsächlich noch gar keine Motivation, digital zu distributieren. Diesen perspektivischen Einsparpotentialen stehen erhebliche Investitionskosten auf Kinobetreiberseite für die digitale Projektionstechnik gegenüber, also ein krasser Kontrast zur Verleihseite. Losgelöst davon, daß es noch so gut wie keine greifbaren Erfahrungen hinsichtlich der Haltbarkeit, Betriebszeit und schlußendlich Wertbeständigkeit digitaler Projektoren für den Kinobereich (also ausdrücklich keine "Beamer", hier ist von einem anderen Kaliber die Rede) gibt und auch technische Normen bisher nur als Vorschlag existieren, wird eine Finanzierung nicht zu Lasten der Kinobetreiber möglich sein, weil a) diese überhaupt nicht die Finanzmittel haben, diese nicht durch erhöhte Eintrittspreise für digitales Kino werden generieren können (weil die Preise ohnehin schon leidlich ausgereizt sind) und c) es schlußendlich naheliegt und legitim erscheint, an den Einsparpotentialen der Studios partizipieren zu wollen. Es bedarf also hier eines Dialogs mit der Verleiherseite über das Geschäftsmodell "Kino" an sich - dieser findet heute (aus guten Gründen - siehe oben) noch gar nicht statt. Die - ganz wenigen - Kinos, die heute schon digital vorführen, haben sich alternativen Finanzierungsmodellen der Hardwarehersteller angeschlossen, wogegen grundsätzlich natürlich nichts einzuwenden ist. Fakt - und gefährlich - ist aber, daß mit einer vermeintlichen Investitionsentscheidung auf Kinoseite einer dringend notwendigen Diskussion mit der Verleiherseite über einen Transfer der Einsparpotentiale in eben diese einseitig vorgegriffen wird bzw. dieser Transfer erstmal nicht stattfindet. Gerade hier sind die deutschen Kinobetreiber gebrannte Kinder, haben sie es doch zu Beginn des Multiplexbooms gänzlich versäumt, die Ausstattung des Marktes mit unzähligen neuen Spielstätten (wohlgemerkt: für die Verleiher ohne investives Finanzrisiko) dazu zu nutzen, die Verleihmieten zu diskutieren bzw. eine Reduzierung - wie in anderen Ländern - zu erreichen. Diesen Fehler wird die Betreiberbranche hoffentlich nicht ein zweites Mal machen, trägt er doch gerade heute zur kritischen Situation der Kinobetreiberlandschaft bei. Kurzum: wirtschaftlich betrachtet ist D-Cinema heute (noch) nicht darstellbar, schlimmer noch, birgt erhebliche Risiken für die Zukunft, wenn nicht alle Fragen branchenweit vorher geklärt sind. Aber auch technisch spricht noch einiges gegen die Umstellung von der Filmrolle auf den Server. Heutige Digitalprojektion liefert eine Qualität auf 2K-Niveau, besser gesagt: die Projektoren können schon heute die von Hollywood geforderten 2K, zugespielt wird tatsächlich "nur" in MPEG-HD mit 1.920 x 1.080 Auflösung, also 1080i - einem Ihnen unzweifelhaften bekannten Format, das mit Kino nichts zu tun hat sondern hochauflösendes Fernsehen ist. Bestenfalls wird hier bei Filmen im Scope-Format 1 : 2,39 mit Anamorphoten gearbeitet, es soll aber auch Kinos geben, in denen ganz übel á la Letterbox skaliert wird. Was dann an Auflösung übrig bleibt, wissen Sie selbst. Letzteres entspricht eben nicht den Hollywoodanforderungen und ist nur solange eine Zwischenlösung, bis Kameras und Postproduction "echtes" 2K leisten können und vor allem die notwendigen, ebenfalls geforderten JPEG-2000-Server verfügbar sind. Die Zukunft wird bei 4K und mehr liegen. Zugegebenermaßen sieht das Bild eines solchen D-Cinema-Systems schon heute sehr beeindruckend aus, wird bei nicht extremen Leinwandgrößen regelmäßig sogar schon besser wirken, als 35mm, dies aber wohlgemerkt nicht, weil es besser ist, sondern weil 35mm heutzutage oftmals leider völlig unter Form aufspielt bzw. aufspielen muß. Es ist leider Fakt, daß die Kinos von den Verleihern regelmäßig mit Kopien übelster technischer Qualität beliefert werden, deren Bildauflösung man vorzugsweise gar nicht erst in xK-Auflösung beschreiben sollte. Das qualitative Nadelöhr ist also keineswegs die 35mm-Technik an sich, sondern eben die insbesondere hierzulande zugelieferte mangelhafte Qualität der Kopien. Wie gut 35mm sein kann bzw. ist, demonstriert z. B. regelmäßig ein Blick auf amerikanische Originalkopien, die diesbezüglich nicht zu beanstanden sind, im Gegenteil, das Format nach Jahren technischer Perfektionierung endlich ausnutzen. Diese traurige Situation alleine kann und darf aber nicht das Argument sein, einem bereits verfügbaren, neidlos anerkannt kurzfristig reizvollem, aber schlußendlich eben doch Sub-Standard zu verfallen, sich damit größten wirtschaftlichen Risiken auszusetzen und auf eine Qualität festzulegen, die schon morgen von gestern sein wird. Was uns momentan bemerkenswert erscheint, ist die Einschätzung in manchen Internetforen, man habe "Episode III" nur dann wirklich gesehen, wenn man ihn digital erlebt habe - dies ist, ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, Blödsinn, zumal solche Stimmen meistens genau aus dem Lager kommen, die auf 35mm gedrehte Filme auf einem extrem datenreduzierten Medium wie der DVD als "amtlichen Filmgenuss" akzeptieren. Vielleicht konnten wir mit diesen Ausführungen dazu beitragen, bei Ihnen und Ihren Lesern auf Verständnis für unsere jetzige Einstellung erwarten zu dürfen. Jedenfalls haben wir in keinster Weise den Eindruck, uns mit unserer bewährten hochqualitativen 35mm-Projektionstechnik hinter irgendwem verstecken zu müssen. Und wer weiß, vielleicht hat sich ja diesmal die dunkle Seite der Macht ein bißchen mehr Mühe gegeben als sonst und beliefert uns sogar mit überdurchschnittlich guten Filmkopien. Mit freundlichen Grüßen, möge die Macht mit Ihnen sein! >> Oliver Pasch Director Technical Operations >> CinemaxX >> CinemaxX AG >> Zentrale Hamburg: Technisches Büro / >> Herr Pasch >> Friedrich-Ebert-Damm 111 Humboldtring / P4 >> 22047 HamburgD-45472 Mülheim-Ruhr >> >> Web: http://www.cinemaxx.de Durchaus eine realistische und auch vernünftige Aussage eines Kinobetreibers. Ob aber Vernunft und Realismus die Oberhand behalten, ist eine andere Frage. Guter Beitrag, der von einigem Background zeugt.
  11. Nur am Rande: wenn sich jemand interessiert für technische oder restauratorische Fragen, gerade auch nach den im letzten Oktober gesehenen neuen Fox-Todd-A-O-Kopien, würde ich Fragen gerne sammeln. Treffe mich am Mittwoch mit dem Restaurationschef der 20th Century-Fox für einen Abend ... dabei kann ich gerne das eine oder andere gleich mit ansprechen. Es gibt ja vielleicht ein paar Aspekte, die dem einen oder anderen am Herzen liegen, und auch Nachfragen zu signifikanten Kopieneigenschaften in Bild und Ton, die mir manchmal nicht auffielen? Die Questions bitte an mich per PN (bis spätestens 14.2. bitte).
  12. Man findet sie alle, wenn man will. Anmerkende Korrektur zum MegaScope-Label: SINDBADS 7. REISE ist ursprünglich in 1.37 : 1, nicht in Scope. Hatte mal eine Kopie in 35mm-Normalbild, ist so auch gedreht.
  13. Schon richtig soweit, und den Änderungen sollte man sich stellen: durch Programm und kreative menschliche Begegnungen. Nur ist es schade, wenn sich daraus irgendwann wieder eine "Schere" entwickelt, hin zum Low-Budget-Kino. Kompromiss: man kann durchaus sparsam sein und im kleinen beginnen, und sollte sich dann bemühen, die Ausstattung zu perfektionieren, parallel zum Programmanspruch. Damit könnte ich sympathisieren. Ansonsten hatte ich nächtelange, entnervende Diskussionen mit alten Filmtechnikern und Filmfachleuten, die mir ihre HDMI-Zuspielungen auf DLP-Projektoren als gleichberechtigt oder (partiell) besser unterjubeln wollten als es Kino dem Standard nach vermag. Toll für's Heimkino allemal, toll auch die Auswahl (unbeschädigter) Repertoire-Filme, die wir alle lieben. Aber auf mich wirkt es wie Kapitulation, da es eigentlich anders und besser zu machen ist, als der resignative Rückgriff auf die Silberscheibe. Der Trend ginge dann allgemein dorthin, und das ist nach derzeitiger Bewertung ein visueller Rückschritt, finde ich als jemand, für den die Optik ungemein wichtig ist..
  14. Überhaupt keine Geringschätzung von @stefan2, im Gegenteil, kenne ihn lange genug. (Einige, die hier sticheln, meinen es nicht immer böse.) Manche Beiträge aber (meine eingeschlossen) können aber sehr oft auch mißverständlich sein. Da ich bei @stefan2 etwas von "Gewinnfaktor" las, hakte ich nach. Dabei dachte ich an Betreiber, die keine Pacht zahlen oder ein eigenes Grundstück besitzen oder 1-Mann-Kino betreiben. her für solche Ausnahmefälle könnte man so oder ähnlich rechnen. Von @denista weiß ich, daß er sehr komplex und professionell Kostenpläne erstellt, er hat mir mal geholfen. :)
  15. Zum Kino "Neues Broadway" gibt es folgende Bewertung: Das ehemalige Pornokino am Hauptbahnhof ist heute Teil der CinemaxX-Kette und glänzt unterdessen mit seiner anspruchsvollen Filmauswahl. Das von der CinemaxX AG betriebene Kino befindet sich in einem offenbar sehr ansprechenden Altbau, die Kinofront eignet sich nach meinem Gusto äußerlich mehr zum "Kientopp" als die andere Gattungsform, repräsentiert von UFA-Palast oder CinemaxX-Dammtor. Es existieren 3 Säle mit Bildbreiten zwischen 6 und 8 Metern sowie Dolby SR-Beschallung.
  16. @stefan: Die Gewinnspanne ist mit Deiner "Kopfrechung" doch noch gar nicht erfaßt, wenn dabei Kapitaldienste, variable + fixe Kosten unberücksichtigt sind. Danach sieht es gar nicht mehr so rosig aus. Das kann man sehr schön lernen im Lehrgang "Der Filmtheaterkaufmann", da @Rul3r offenbar ernsthaft danach fragte.
  17. Darüber ließe sich - sehr lange - streiten. Es gibt ja Rückblenden und Schwarzweiss etwa bei Oliver-Stone-Filmen mit unterschiedlichen Körnungsgraden - in Analogie zu jeweiligen Medien ihrer Zeit. Aber der Rest seiner Filme ist, da es sich um eine Spielhandlung handelt, auf der Höhe des aktuellen Spielfilm-Aufnahmematerials. Mir leuchtet nie richtig ein, warum vor 30 oder 3000 Jahre "Wirklichkeit" (heute: reality) in einer körnigen, desaturierten oder in einen Sepia-Look getauchten Umgegung stattgefunden haben soll? Wirklich nur sehr selten dient eine zusätzliche Körnung einer überzeugenden künstlerischen Aussage, mehrheitlich ist die Körnung nach meiner Beobachtung nur eine Masche und in den allermeisten (ungewollten) Endergebnisse sogar ein technischer Mangel. Daher meine leichte Skepsis gegenüber der mit Vorsatz betriebenen Körnung. Die heute gesehene Kopie sah aus wie ein unterbelichtetes Super-8-Blow-up mit schwerwiegenden Bildstandsschwankungen. Warum ein Produzent, der Wert auf ambitionierten Inhalt und keine "Schönfärberei" legt, nun von allem gleich Abstand nehmen muß, was eine präzise kinematographische Mitteilung seiner Botschaft angeht, das ist mir nicht verständlich.
  18. Film leider noch nicht gesehen, aber den Vorahnungen von @showmansship und @majorsmith könnte ich mich trotzdem anschließen. Trotz intelligenter und anregender Debatten über die jüngeren Themen des Regisseurs erkenne ich - trotz starker Stilisierungen - nur bedingt künstlerische Reife: die Photographie in SCHINDLER (trotz sehr plausibler Enscheidung für Schwarzweiss und gegen Scope) ist letzlich fehlerhaft und unausgegoren, dito und noch schlimmer in WAR OF THE WORLDS. Super 35 ab MINORITY REPORT bleibt ebenfalls kein Ruhmesblatt. Und das Bekenntnis des hochintelligenten aber auch berechnenden Filmemachers, so lange noch irgend ein Werk auf der Welt Film entwickeln könnte, werde er auf diesem Material drehen, kommt mir absurd vor. Den Endprodukten seiner Filme nach INDIANA JONES II ist eine Exklusivität oder Aura des photochemischen Films oder auskomponierten Breitwandkinos nirgendwo mehr anzumerken. Die raffinierten dramaturgischen Kniffe des Regisseurs mag ich zurzeit noch diskutieren, zur Optik seiner Filme fällt mir halt nichts mehr ein. Resumee: als Stilisierung und geniale Ästehtik wird heutzutage doch bereits jede noch so simple Verfremdung und manch ungewollte, handwerkliche Fehlleistung "hochstilisiert" - das sind meine Eindrücke der letzten Jahre und derer Debatten, die man leicht entzaubern könnte, wenn man nachvollzieht, wie die Filme produziert wurden.
  19. Warum krank? Hatte früher auch einen DP 70 im Wohnzimmer zu stehen, war fünfmal platzraubender... :roll: Für's Home Cinema sind das unumstritten die professionellen Beamer: Qualia 004, G 90 und der neue SRX-R110. Um so mehr sollte sich die Theaterbranche überlegen, ob sie ernstlich auf ähnliche Datenträger und Projektionsvorrichtungen (in somit austauschbarer Technologie) "umrüsten" will. Damit macht sie sich m.E. möglicherweise selbst überflüssig. Mein Gefühl sagt mir: haltet am 35mm-Format fest, es ist das flexibelste Format in der Geschichte! :idea:
  20. Also zur "Doppel"-Geschichte: ich erinnere mich noch an (sehr aufwendige) Titelkopierungen im Bipack-Verfahren (mit kleeblatt-artigen Magazinen) auf HiCo-Masken. Dabei sollte die Gefahr bei den bei sonstigen Titelkopierungen damals oftmals auftretetenden roten Rändern umgangen werden. Das HiCo-Material hatte sich aber oft elekrostatisch aufgeladen, was die Bipack-Kopierung problematisch machte. Ansonsten muß keine zusätzliche Sperrgreifer-Mechanik verbaut werden, da, wie @magentacine längst festgestellt hat, die Mitchell-Lauffwerke bereits über doppelte Sperr- und Transportgreifer verfügten. Ebenso verhalten sich die Seiki-Printer (wenn Du die Trocken-Bildbahn mal in die Hand nimmst, ist in dieser bereits alles integriert). Eine Oxberry-Ausführung ist ohnedies nirgendwo weltweit mit einer anderen vergleichbar, außerdem sind eine oder mehrere Kameras sind wahlweise einsetzbar gewesen, und das gesamte System war modular aufrüstbar. CTIZEN KANE als STAR WARS der 40er Jahre ist ein blendender Vergleich: zu gut 2/3 besteht der Film nur aus Dup-/Trickeinstellungen, ein technischer und künstlerischer Aufwand ohnegleichen. :)
  21. Zunächst: ich kann mich immer begeistern für Novitäten und filmtechnische Besonderheiten. Einziger Negativpunkt: Markting-Texte, die dem einigermassen bewanderten/ineressiertem Cinéasten früher oder später strittig vorkommen werden. Der Betreiber des 'Cinema' setzte jahrelang, ja, jahrzehntelang auf Large-Format-Technologien: und realisierte in einem beispiellosen Kraftakt zwei renommierte IMAX-Theater. Jetzt, wo er das IMAX nicht mehr führt, setzt er auf eine Neuerung, und das ist sein gutes Recht soweit. Aber die Auslobung einer high profile cooperation with Industrial Light & Magic (ILM) and Dolby, Walt Disney Pictures gibt zumindest mir zu denken: alle drei Firmen boten zunächst Innovationen und haben sich später auf Substandards zurückgezogen: Dolby auf billige CPs (den 500er u.a.), ILM auf Massenproduktion von Stange bei steigendem Qualitätsverlust (selbst gegenüber den heute nicht mehr gebräuchlichen Matte-Shots der 80's ind 90's), oder die Disney-Company, die kürzlich ihr Zeichenstudio schloß und den bewährten Stab unter Protest der Trickfilm-Liebhaber weltweit feuerte. Nur: dies interessiert einen Marketing-Charakter nur marginal. Er steht auf dem "Markt" und will als primus inter pares verkaufen, nicht aber informieren. Was soll's ... wäre aber schön, wenn hier nicht nur Marketing-Texte stünden, sondern etwas mehr Information.
  22. cinerama

    Kinogeburten

    O.K., ich wußte das nicht und fragte daher nach. Der "Betreibername" war mir nur aus den 90's ganz positiv geläufig, nicht aber die Aktualitäten in dieser Region.
  23. Gerade den habe ich vierzehnmal in Sensurround ('Delphi' Kantstr.) gesehen, war entgegen dem STAR WARS in 70mm/6-Kanal die effektvollere Vorführung 1978 in Berlin (aber ich bin nicht die Zielgruppe dieses Threads). 'Schauburg' wird warscheinlich aus Sensurround ein Festival machen, wie ich sie kenne, sofern die Nachfrage weiterhin enorm bleiben sollte - das wäre dann der Trost für die "Nachzügler".
  24. Geht mich ja nichts an ( ... wir können sowieso nicht kommen, wegen Berlinale), aber einige Betreiber erwägen bei ausverkauften Events Möglichkeiten, Vorstellungen nach- oder vorzuschieben (z. B. Nachtvorstellung vor dem eigentlichen disponierten Termin). Ein Happy End eventuell? :wink:
  25. cinerama

    Kinogeburten

    Das sind ja auffällige Spitzen, als wären Sie selbst an den Häusern interessiert? Freuen wir uns doch, wenn ein Haus vor dem Abriß gerettet wurde, oder bin ich da zu gutgläubig?? Der jetzige PASSAGE-Betreibername ist mir nicht unbekannt, ungefähr noch aus den 80er/90er Jahren-Kontakten präsent und in diesem Connex als engagiert aufgefallen (auch und gerade mit technischen Innovationen bis hin zum 70mm-Abspiel). "Null Ahnung vom Kinomachen"? Das darf man durchaus gerne sagen, aber eine Ergänzung und Begründung wäre da schon - für den nicht eingeweihten Leser - hilfreich, sonst verhallt dieser Kritikpunkt. Das PASSAGE-Programm offeriert übrigens den gängigen Mainstream-Standard.
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