Zum Inhalt springen

cinerama

Mitglieder
  • Gesamte Inhalte

    10.447
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

  • Tagessiege

    77

Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. Natürlich, typisch, @preston sturges. Harmonisieren anstatt exakt auf Probleme eingehen. "Sah" alles "sehr gut aus" - natürlich, klar. Digital Cinema = IMAX, wenn man Ihnen lauscht. Befassen Sie sich einmal detailliert mit den Krisenszenarien und schalten ihre Marketing-Sprache ab - mit Verwässern kommen wir hier nicht auf den Punkt!
  2. Gerade in der Region in der Kinos sterben - unser "altehrwürdiger" Kurfüstendamm - dort sterben auch die Kneipen und ein Weltstadtboulevard ist abends verwaist. Lebenserfahrungen anno 2000 - 2006! Auch ist der Betrieb einer Kneipe und einer Imbißbude mit geringeren Aufwendungen als dem eines Filmtheaters zu bestreiten: und diese (und andere) werden vom HD-DVD-Boom profitieren und nach Wegfall des Auswertungsfensters und Einführung vom HDTV im Kino den Filmtheatern die letzten "Trümpfe" aus der Hand zu nehmen wissen, wenn die Kinobetreiber außerstande sind, ihre exklusiven Auswertungstechnolgien, gebunden an exklusive Auswertungsfenster, auch gegenüber den Produzenten nicht nur zu verteidigen, sondern außerdem zu bewahren und zu perfektionieren, anstatt sich ins Wunderland der Video-Projektion zu stürzen, wo sich seit 1999 (seit Einführung des Digital Cinema) nirgendwo ein Boom abzeichnet. Aus der Historie sind umgekehrte Beispiele zu nennen: die Distribution etwa des 70mm-Formats (in der ehemaligen UdSSR über 1000 damit ausgestattete Kinos!) hat gegenüber der Auswertung in 35mm nicht nur sichtbare Vorzüge bebracht, sondern durch Anstieg der Besucherzahlen um 20% gegenüber eine simultan laufenden 35mm-Auswertung sogar geschäfts- und identitätswerte Vorteile über Jahrzehnte hinweg gesichert. Wo bleiben denn die vergleichbaren Digital Cinema-Events - und das sieben Jahre nach Einführung des Verfahrens? Keiner will sie, keiner braucht sie. Es lebe 35mm, 70mm und IMAX! Daß ein Kino in Nürnberg so viel Geld zum Fesnter hinauswirft, um sich HDTV-Digital Cinema einzubauen und im gleichen Atemzug lamentiert, man würde am liebsten das in Bayern exklusive IMAX-Haus schließen (obwohl IMAX weltweit Umsatzzuwächse erfährt), beweist mir die mitunter ungereifte Betriebsmoral dt. Kinomacher.
  3. Ich sehe dies schon: Du selbst beschreibst die Lawine treffend. Folgerichtig sind die (fast) gleichen Soft- und Hardware-Komponenten, konsistierend in der gleichen Produktionslinie wie für (zeitgleiche) DVD- und Home-Cinema-Premieren, das Ende für das Filmtheater. Wenn die Verleiher erst einmal die Kinobetreiber auf die Vertriebsbasis der HD-DVD-Belieferung eingeschworen haben, dann entfällt das exklusive Vertriebsmodell 35mm, welches einigermassen sicher gegen eine hochqualitative Raubkopierung ist (sofern man die Resultate eines illegal abgefilmten Leinwandbildes einmal vergleicht mit dem Original oder einer HD-DVD). Die Software 35mm ist eben nicht auslieferbar für Imbißbuden, Home Cinemas und Kneipen und sichert über einen vereinbarten Zeitraum das exklusive Kinofenster. Als (qualitativ steigerungsfähiges und wandlungsfähiges) Exklusiv-Medium wird bei 35 mm auch die Trennung zwischen Erst- und den multimedialen Drittauswertern technologisch aufrechterhalten. Dem Kunden kann wohlbegründet erklärt werden, daß die Kinoauswertung nicht austauschbar mit einer Home-Cinema-Auswertung ist und er im Kino - wenn er gar zu spät zur Kinokasse anrückt - auch keine (HD)-DVD dieses Films (anstelle der Kinoeintrittskarte) dort erwerben kann, da nur im Kino das Filmoriginal auch original als Film und somit in exklusiver Erstauswertung läuft, die ganz klar technologsch unvereinbar mit Home Cinema ist. Motto: "Unser Kinos zeigt Filme original auf Film - keine Videos!" Ich gebe gerne zu, daß digitale Medien (und andere Anwendungen im Bereich der Filmrestaurierung, der Kreation von Special-Effects oder auf dem Sektor der Computeranwendungen und -Computerkünste) ihre Reize und Errungenschaften haben. Aber einer weiteren Degradierung des Films (hallo: die großen Filme werden auf 35 mm gedreht!) zur PC-Konserve verweigere ich mich mit Händen und Füßen. Es gibt Medientheorien und Verkaufsmodelle, die gerade in den Synergien zwischen Multimedia, digitaler Verknüpfung und Quervermarktungen bei DVD/Home Cinema/PC-Konsole/On Demand-Märkten und dem Kinomarkt für den Kinomarkt angebliche Wachstumschancen ausmachen wollen. Das sind kinounkundige Geschäftsleute, die einen kurzfristigen Profit anstreben und sich dann aus dem Staub machen, wenn alles abgegrast ist. Sie erkennen auch nicht, daß hierbei die ureigenen, exklusiven Filmtheater-Attribute verwässert werden und letztlich (nachdem das exklusive Auswertungs- und Technologiefenster gefallen ist) quasi wie Zellenfraß die Theaterstruktur aufgelöst wird. Man sollte sich darüber tiefgreifend Gedanken machen: Durch DVD hat zwar die Filmbegeisterung weiter zugenommen, aber der Kinobesuch abgenommen. Dringen solche Vertriebs- und Konsummodelle und eine ähnliche, billig absetzbare Technologie auch ins Kino vor, so scheint prozeßlogisch vorgezeichnet, daß der Preis einer Verkaufs-DVD bald unter dem einer Kinokarte liegen wird - und das bei völliger Technologie- und Angebotsgleichheit! Außer einem abgedunkelten Raum gibt es dann nichts mehr, was Kino exklusiv als Privileg anbietet und gegenüber den Verleihern, Produzenten und dem Publikum als verkaufswerte Differenz zum technisch nicht kompatiblen Home Cinema nachzuweisen imstande wäre. Schade drum, exklusives Filmtheater.
  4. Die Kosten für die Herstellung der Kopie liegen nicht bei € 1.500, sondern ebenfalls bei etwa € 700,00. Zwiespältig wird die Diskussion aber vor der Hintergrund, daß möglicherweise auch zu viele Starts (und zu viele Säle) für die Gattung "Filmtheater" nicht verträglich sind. Dann wäre es vielleicht besser, diesen Content entweder knapp zu halten oder (wenn er bei kleineren Produktionen überdies digitalisiert ist) den Sekundär-Medien zu überlassen, um wichtige Gebäude und die spezifische Infrastruktur der Filmtheaterbranche durch die filmgestalterische und technische Exklusivität der Darbietung zu retten.
  5. Viele Film-Titel sind durch das D.I. in der Postproduktion neuerdings digitalisiert (low quality definition), und dies war ganz eindeutig der erste Schritt zur "Verwurstung". Auch darum sehen viele, selbst hochwertige 35-mm-Kopien heute schlechter aus als 35-mm-Premierenkopien selbst noch vor dreißig Jahren, zzgl. der heute leider überall unbeanstandeten Bildstandsschwankungen der analogen Bildwerfer, die vor hundert Jahren auch schon besser waren. An dieser Abwärtsspirale jetzt noch weiter zu schrauben (durch Aufgabe des Bildwerfermonopols und Aufgabe der exklusiven Erstaufführungs-/Content-Technologie) ist das Fanal zum Untergang des Kinos, das schon oft tot gesagt wurde, dieses Mal jedoch vor einer einzigartigen Bedrohung steht, so meine sich leider festigende Überzeugung.
  6. ... diesmal aus rein ökonomischen Gründen. Über die bild- und tontechnisch qualitativen Vorzüge und Nachteile der einen oder anderen Technologie können wir gerne ganz unemotional diskutieren. Hier aber geht es um die Gefahr der "Austauschbarkeit" der Produktions- und Auswertungsinstrumente" (im ökonomischen und philosophischen Sinne.) Analoge Technologie ist nachwievor Hauptwirtschaftsbasis der Filmindustrie - wir sprechen von anno 2006. Kaum jemand dreht seine A-Movies in Hollywood "digital", denn die Kosten sind nicht geringer als analog, jedoch sehen nach Auffassung vieler Filmemacher digital photographierte Bilder "krank" aus. Ein Filmtheater, das seine Ware (Projektionsgerät sowie den "Content") mit SATURN und Wurstmax teilt, wird ebenfalls zur Wurst. Ist das so abwegig? :lol:
  7. Etwas zur Ergänzung: Schon jetzt und heute gibt es für jede Imbißbude HD-taugliche Beamer - das ist vielen noch nicht bewußt geworden. (Einsteigermodell: der "Ruby" von SONY kostet € 10 Tsd., 1920 x 1080 pix bei fast 3 Meter Bildbreite.) Die einzige Markteintrittsbarriere für diese Technologie, die Filmtheater mit immer größerer Warscheinlichkeit obsolet macht, da sie überall verfügbar ist (Angebotsoligopol), stellt allein die Persitenz von analogen Laufbildanlagen dar: diese traditionellen Gerätschaften sind zu kompliziert und schwergewichtig (und im positiven Sinne: viel zu ausbaufähig), als daß Kneipen-, Imbißbuden und Disco-Betreiber hierfür eigene Bildwerferräume schaffen würden. Diesen Faustpfand unserer Filmtheater aus der Hand zu geben grenzt m.E. nachgerade an Suizid - die Kurzsichtigkeit der Share-Holders wurde obenstehend ja bereits ausgiebig erinnert ("Seifenblasen" der "New Economy). Daher ist die mechanische Projektionstechnologie aller Warscheinlichkeit nach die einzige, die bei Beibehaltung ihres stets identischen "Formats", d.h. ohne ständige Umrüstungen, die Bildqualitäten (und das zeitgleich mit der Verbesserung der Filmemulsionen) zu steigern imstande ist, wenn an der nächsten Imbißbude bereits der DLP-Beamer veraltet ist. Und der relevanteste Punkt: die analoge Vorführtechnik ist allem Anschein nach das einzige Druckmittel der Kinobetreiber (im Verbund), die Verleiher nach wie vor zu einer Belieferung zu veranlassen und ein exklusives Erstauswertungsfenster zu sichern - denn an Imbißbuden und Eckkneipen werden bislang noch keine 35mm-Kopien ausgeliefert, sodaß diese qualitativ nicht "premierenfähig" sind. Es ist daher unwarscheinlich, daß die Major-Companies vor dieser Kraftprobe, die die Theaterbetreiber in ihrem Überlebensinteresse eingehen werden müssen, schlagartig und generell Filmbelieferungen einstellten resp. zur digitalen Sekundär-Auswertung (in den Imbißbuden etc.) übergingen. Man wird notgedrungen in der Konfrontation die 35mm-Kopienbelieferung aufrechterhalten, wenn die Kinobetreiber sich kategorisch verweigern. Auch braucht sich kein Betreiber darüber in Illusionen zu baden, daß mächtige Interessentenkreise (Disney u.a.) derzeit freudig ein exklusives Kinofenster verteidigen (in den 50er Jahren hiess es erfolgreich: "Kein Meter Film ans Fernsehen" - und diese Härte zahlte sich lange Zeit auch aus). Nicht wenige Companies zielen seit langem schon auf den Sekundärmarkt. Hier aber als Kinobetreiber einzuknicken und es Disney u.a. "genehm" zu machen, indem auf Imbiss-Buden-Niveau (das betrachte ich im ökonomischen Sinne) projiziert wird, mutet naiv an. Nur ein konzertierter Widerstand und die Beibehaltung der derzeitigen Distributionsstruktur nützt der Selbstbehauptung der Theaterbranche und dürfte ihre Wirkungen nicht verfehlen, da sich die Companies einen schlagartigen Wegfall des Kinomarktes nicht erlauben können. Aber sie kalkulieren ihn dennoch ein: und somit ist die Einführung von Digital Cinema das "Trojanische Pferd", das es den Companies zu einem ihnen genehmen Zeitpunkt erlaubt, die "Bremse" zu ziehen - und das würde bedeuten: den Kino-Spielbetrieb "schleichend" unter dem Vorwand der "Konstenersparnis" zu unterminieren und mittelfristig gar zur Disposition zu stellen. Der Kino-Spielbetrieb steht also ganz eindeutig zur Disposition durch identische, nicht länger theater-exklusive Technologien wie etwa der HD-Projektion und ist nicht länger konkurrenzfähig zum Home-Cinema-Markt und zu anderen Freitzeit-, Kneipen und Vergnügungsstätten, wenn er dessen Vertriebs- und Abspielmodelle übernimmt. Das sehe ich ausnahmsweise ökonomisch, weniger technisch, ästhetisch oder nostalgisch. Schlußbemerkung: Das 3-D-Kino - das gab es schon seit vielen Jahrzehnten und gibt es noch heute: tadellos auf 8mm, 16mm, 35mm und 70mm. Und ist somit weltweit abspielbar, was man vom Digital Cinema nicht im geringsten behaupten kann - auch nicht in zehn Jahren, wenn es in seiner Folge keine Filmtheater mehr gibt :wink:
  8. Die These "Mehreinnahmen" in Programmkinos durch digitale Projektion ist umstritten. Derselbe Film in guter 16mm-Kopie oder auch 35mm-Kopie tut es in jedem Programmkino ebenso - ohne technisch unbeständige und distributiv knebelnde Verträge. Selbst unter der Prämisse, daß der Verleiher sich weigert, eine Filmkopie zu liefern, weil die billige Digital-Konserve angeblich ausreiche, wäre das ein Verlust an Showmans-Ship, an prägnanter Programmkinokultur und an Exlusivität einer KINO-Vorführung. Solche "Beamer"-Programme sind über kurz oder lang in jeder Eckkneipe realisierbar - aber der Kultur-Stätte Filmtheater, sofern sie sich vom Filmband lösen sollte, bedarf es dann definitiv nicht mehr. Die These Mehreinnahmen durch digitale Projektion in Mainstreamhäusern/Kinocentern/Multiplexen ist ebenso umstritten: zumeist laufen diese Filme in zwei Sälen zeitversetzt, wobei die erstangesetzte Vorstellung "digital" vermarktet wird, die zweitangesetzte (im kleineren Saal und zu einer irgendwie "krummen Zeit") in keiner Weise gesondert vermarktet wird. Also rennen alle in die 20 Uhr-Vorstellung, aber über die Qualitäts- und Geschäftskriterien der digitalen Projektion sagt dies absolut nichts aus. :wink:
  9. Die Betreiber haben erkannt, in welche tödliche Falle sie laufen, wenn sie digitalisiert werden. (Obwohl Druckausübung keine so schöne Sache ist.) :?
  10. Mal ins HDF-Forum schreiben! (Habe ihn zur Premiere auf der Berlinale im "Stella" in vorzüglicher Kopie gesehen - ebenso schwärmt @LaserHotline von einer tollen Kopie.) Liegt also nicht an der Aufnahme!
  11. Das habe ich nicht gesagt: höflicherweise würde ich gern doch richtiger erinnert werden. Aber abgeraten hatte ich, wenn Du es erstmals machst und im Nachhinein dafür eine Gewährleistung angemahnt würde: d.h., es knallt relativ schnell, wenn's zu straff wird, und danach läßt sich nie mehr etwas einstellen. Was Du riskieren möchtest, kann ich (!) Dir am wenigsten raten oder abraten!
  12. Von unbrauchbarer Aussage hat @jensg m.E. nicht gesprochen, auch nicht vom "Small Talk". Weit eher, @Nils[uSHIO], erschien mir Deine Prophzeiung der Vorseite recht kühn? Aber ich möchte stattdessen einige Beobachtungen, die @jensg u.a. machen konnten, an dieser Stelle bestätigten und verdeutliche mein Statement zur letzten HD-Digital-Vorführung in Berlin, wo es damit hinsichtich Farbe und Kontrast nicht recht zu klappen scheint: Der Abschluß des Berlinale-Wettbewerbs 2006 wurde mit einer Digital Cinema-Vorführung der HD-Restaurierung von PAT GARRETT & BILLY THE KID bestritten: ein undankbares Beispiel zur Präsentation (oder zum Testen?) der neuen elektronischen Technologien: wir sahen durchgehend ein falsches "Color Grading", lila-farbene Hauttöne wie bei George Lucas' HD-Videoproduktion REVENGE OF THE SITH (2005), bei genauem Hinsehen (Betrachtungsabstand 20 Meter bei etwa 18,30 Meter breiter Bildwand) gab es Jalousie-Flickern und Wabern sowie Pixelwandern in speziellen Farbflächen zu genießen - zuvorderst aber eine (gegenüber dem ohnehin unausgegorenem filmischen Original) noch dramatischere Verschlechterung der Schärfe zu konstatieren, die mutmaßlich auf mangelnde Planlage im HD-Abtaster zurückzuführen ist (so werden etwa bei SONY ja generell die Negative abgetastet, und vor dem Abtastfenster bewegt sich lediglich eine einzige Greiferspitze, die haargenau auf Bell & Howell-Perforation bemessen ist und dann bei geschrumpftem Material entsprechend zu "arbeiten" beginnt: was zu der dramatischen Bildstandsverschlechterung und eklatanten Unschärfe in großen Teilen des Films geführt haben könnte). Die Farben wirkten desaturiert und im Kontrast drastisch abgesenkt, und auch die DLP-Projektion war nicht unbedingt als "hell" zu bezeichnen. Fazit: man hätte bei PAT GARRETT im Zuge der Restaurierung auf herkömmlichen Printern zunächst vom Negativ und den "out-takes" ein lichtbestimmtes Interpositiv fertigen können und dieses dann abtasten mögen, wenn man schon diesen aufnahmetechnisch seit jeher problematischen Film unbedingt in HD restaurieren und projizieren wollte. So aber wurde - aufgrund der Abtastung vom offenbar teilweise geschrumpften Negativ mit Kerbenschaltungen usw. - fast alles falsch gemacht, was man sich überhaupt zum Thema Filmrestaurierung zusammenreimen könnte, ohne speziell dieser Restaurierung beigewohnt zu haben. Aufgrund fast identischer, einseitig farb-verdrehter Bildwiedergabe in der DLP-Projektion im Vergleich zu ebensolchen in anderen Häusern, selbst mit rein digital produzierten wie STAR WAR - REVENGE OF THE SITH, ist nachzutragen, daß allem Anschein nach auch die Kalibrierungen vieler DLP-Cinema-Projektoren den jeweiligen Originalen (ob nun filmisch oder photographisch minderwertiger: digital gedreht) nicht optimal entgegenkommen, wenn ein sorgsamer Abgleich und Vergleich mit filmischen Originalen nicht gegeben ist, d.h. ein völllig anderer, photographisch verfälschter Eindruck entsteht. Es mag sein, daß die Techniker weitgehend ihren Service-Anleitungen diese Geräte "vorschriftsmäßig" kalibrieren: die Diskrepanz zum photograpischen Original bleibt eklatant verdreht. Solange ist festzuhalten, daß es ein Irrweg bleibt, einseitig nur auf neue Technologie zu setzen und alles an Erkenntnis und Güte einer einst photographischen Hochkultur auf dem Schlacht-Altar götzenhaft kultivierter Digitalisierung zu opfern. Es sei der Branche zu wünschen, nicht blindlinks auf Vorschußlorbeeren und Marketing-Kampagnen der Produzenten und Firmen allein zu vertrauen, sondern weiterhin auf die bewährte und auf lange Erfahrung basierende Güte des chemischen Filmmaterials zu vertrauen. So sieht man einer - um all dies einmal zuzuspitzen - zutiefst verunsicherten und desorientierten Branche entgegen, die obsessiv auf halbgare digitale Transfers und halbfertige Digi-Projektionen setzt, weil es scheinbar immer unkalkulierbarer erscheint, ob nach der analogen Kopierung eine halbwegs zumutbare Kopie aus dem Entwickler gelaufen kommt. Daß die Produzenten und Verleiher sich mit der Abnahme ebenso von 35-mm-Ausschußkopie wie unausgeglichenen HD-Mastern für das Digital Cinema abgefunden haben, zeigt m.E. ein hohes Maß an Auflösung von Werten - dies war zu besseren Zeiten des analogen Film professioneller gehandhbat worden und zeigt unabhängig von der Frage "digital oder analog?" Auflösungssymtome der Branche. Sowohl die derzeitige digitale Bilderzeugung wie auch die analoge erscheint fast wie ein Fanal des Rückzugs in einer Reihe von Kapitulationserklärungen gegenüber einem Medium, das einst primär vom komponierten Bildern und nicht allein von "Affekten" (d.h. vom Bewegungsdrang, vom Adrenalynstoß, von Stimmungen, Musiken oder Stories) lebte.
  13. cinerama

    70mm Maschine

    Wie und was läßt sich optimieren. Gibt es da Erfahrungen? Bei uns wurde nichts mehr optimiert, sondern die Reihe weitgehend eingestellt. Insofern: leider keine Versuche auf Optimierung hier gestartet - aber da könnten die Betreiber im City-Screen in York hoffentlich weiterhelfen? :?:
  14. Die Prozedur mit der Meßuhr habe ich auch getätigt. Zumeist nur als Vorkontrolle, um zu prüfen, ob ein inwändiges Nachstellen des Kreuzes lohnt (die häufigste Ursache für Bildstandsschwankungen), denn hierfür muß die Schaltwelle absolut rund laufen. Ist jedoch die Schaltwelle bereits verbogen, läßt sich zwar in gewissen Grenzen etwas richten, aber nie wieder der ursprüngliche Zustand restituieren. Versuchen kann man es ja, zumal nicht noch mehr kaputt gehen kann, denn auf der verbogenen Achse liegt jetzt eine Spannung, die dazu tendiert, in die entgegengesetzte Richtung vektorisch auszuchlagen: aber man sollte die Hoffnungen lieber sehr niedrig hängen. Bin gespannt, wie die Sache ausgeht. :roll:
  15. In Berlin knickt das Denkmalamt immer weiter ein: Abriß "Royal-Palast" im Gange: Kinostätte nunmehr entkernt, Abriß des Gelenkbaus in den kommenden Wochen, Saturn als Nachmieter eines Glaskaufhauses auf 6 Etagen. http://morgenpost.berlin1.de/content/20...15572.html ["Zoo-Palast" ist auch nicht mehr wirklich gewollt. Die Stadt ist pleite.]
  16. cinerama

    70mm Maschine

    ... dann unterstreichen Deine worte nur den wirklich sehr guten pflege- und wartungszustand der victoria 8 in york .... Gesagt wurde bereits, daß V 8 hier wie dort mitunter besser funktioniert (so hatte ich damit mehr Glück in Sittges und im NFT in London): die Probleme der Klebestellen aber bleiben bestehen. Auch dort, wo der Maschinen-Bildstand gut ist und (machinell und/oder kopienbedingt) ein Pumpen ausbleibt, ändert sich nichts an Grundsätzlichen bei "L.o.A.". Genau darauf wollte ich hinaus, daß die Kombination V 8 und "L.o.A. [1987]" im Zweifelsfalle der schlechteste Garant für einen guten Bildstand ist, und bleibe dabei. Für @Neskino wird sich vielleicht einiges daran bemessen, ob er anhand der vorhandenen V 8 eine Optimierung durchführt, für die oft viel Zeit und Enttäuschungen inkauf genommen werden müssen, oder eine Lösung her soll, mit der sozusaagen von Anfang an "Nägel mit Köpfen" gemacht werden sollen, d.h. die wichtigsten Dinge bereits von der ersten Vorstellung an klappen. Hier muß jeder selbst entscheiden, welchen Vorbereitungs-Zeithorizont er eingeplant hat, wer experimentell vorhandenes Equipment an welchem Punkt optimiert und wie hoch der Anspruch ist. Ich denke aber, daß selbst @preston sturges nur eine begrenzte Freude am Experimentieren hat und diese Sache eher auf einer "folgenlosen" Small-Talk-Basis anspricht. [Die "L.o.A."-Diskussion sprengt hier den Rahmen - die ersten Eindrücke dieser Version aber trügen etwas, möchte ich leise hinzufügen. Trotzdem sehens- und erlebenswert!.]
  17. cinerama

    70mm Maschine

    Diese "Kombination" (speziell "L.o.A." + "V 8") ist leider der schlechteste Garant für einen guten Bildstand: das Gegenteil nehme ich daher an.
  18. Gibt es hierfür Bilder? Wenn Du mit 'Camera' in Zürich das 'Ciné Etole' meinst, so ist das ein weiteres, ganz fantastisches Kino! Das Bild auf S. 129 in Bodes Klassiker "Kinos" von 1957 zeigt einen weniger oval geschnittenen Grundriss als vielmehr kubistische Formen; und die Bildwand scheint ohne Vorhang, aber auch ohne Klappvorrichtung zu sein, denn sie ist der äußeren Form eines Balgenkompendiums nachempfunden. Das ist eine spezielle Vorrichtung, die ich kürzlich schon in einer 1952erer Jahre-Ausgabe im "International Projecitonist" fand, die angeblich Streuverluste und Reflexionen abschwächen könnte (?). Besonders Schwarz-weiss-Normalformat-Filme (wir haben ja alle unsere Lieblingsfilme aus diesem Sujet) wirken auch hier sicherlich überragend, ebenso wie in dem o.g. Kino in Hannover. So zeigt sich, daß jenseits aller Breitwandeuphorie auch das klassische Normalformat klassischer Filmtheater bedarf, sonst stirbt es irgendwann. Das ist wirklich spannend, habe ich in London glatt verpaßt. In Paris im REX gibt es ja eine Rolleinwand, die man vor der Bühne herabließ, wenn Großformatfilme (z.B. LE GRAND BLEU [in 70mm]) gezeigt wurden, ich nehme an, dies meinst Du mit der "grand écran". Die geschwungene Treppe mit girlandenförmig als Spirale umlaufenden Neonleuchten ist zum Glück auch in Bodes Buch abgebildet. Noch begeisternder wäre es, man hätte eines von 1980, und das in Farbe! Aber es erstaunt mich jetzt schon: es handelte sich dort also doch um eine Breitwand??? (Ich hatte das Kino als Nr.-1-Klassiker der "Normalformat"-Kinos schon klassifiziert, denn die Klapptüren lassen eigentlich sehr wenig Breite zu?)
  19. Die Einsicht hilft aber der Erkenntnis, daß leider alle Promotionfilme für Sonderformate etwas vulgär sich gebärden: auch die osteuropäischen Pilotfilme für DEFA 70 oder Sovscope 70. Auch das könnte ein Grund gewesen sein, daß bereits sehr früh auf Seiten der Kultur-, Kunst- und Gesellschaftskritik skptische oder sarkastische Bewertungen über die neuen Verfahren per se in Mode kamen, die bis heute nicht aus den Köpfen herauszubekommen sind und ehrgeizige Veranstaltungen/Publikationen zum Thema Kinematographie-Events in sog. Akademiker- und Filmmuseumskreisen mitunter als irgendwie "beängstigend" oder "kunstlos" klassifiziert werden. Dem hat natürlich die Effektsucht der Pilotfilme, auch bei 3-D, Vorschub geleistet. Oder umgekehrt gesagt: wenn es tatsächlich in einigen Sonderformatfilmen künstlerische Defizite gibt, so lautet meine Polemik, daß Filmemacher und Filmkritiker im Kleingeist verharrten, anstatt sich die überragenden Produktionstechniken anzueignen. Hätte Godard vielleicht in 65mm-3-D gedreht, die Universitäten würden heute vor Kinematographie-Seminaren aus allen Nähten brechen, wage ich mal zu prophezeien. So aber schaut man die Werke in Monitormedien (in den Unis nicht einmal auf DVD, sondern als Kabel-Kanal-Aufzeichnungen auf VHS!) und entwickelt daraus "Medientheorien". Das fertige Berufsbild heißt dann "Medienwissenschaftler". :shock:
  20. Danke für die Angaben zur heutigen Situation aus der Post-Riech-Ära! (Eines meiner Lieblings-Kinofotos, kommt auch eines Tages in mein Büchlein als einer der Klassiker des Normalformat-Kinos.) Es ist aber nicht seitenverkehrt abgedruckt, sondern unterhalb des Hängebaldachins, diesmal allerdings von der rechten Seite aus, fotografiert. Das Buch (sehr wohl ist es selten! @Florian kann es ja u.U. an mich verkaufen?? Nehme allzu gern ein Zweitexemplar) liegt auch gerade auf meinem Tisch, es gibt darin 5 Abbldungen des 'Film-Studio in Hannover': auf den S. 166 und 167. Die Kassenhalle ist beinahe noch interessanter und zeigt die künstlerische Überlegenheit damaliger Kino-Architekten. Diese sog. Klappleinand ist absolut nicht "exotisch" (bitte doch höflich mal dieses mir noch aus multiplexösen Zeiten im Ohr unangenehm nachhallende "Unwort" aus Ihrem Wortschatz streichen, @preston sturges), sondern ein von mehreren gängigen Typen einer historischen Bildwandkaschierung. Exotisch ist allenfalls die heutige Einfallslosigkeit der Kinobaumeister und Betreiber: eine KinemiXx-Kalkulation, aus der die Subjektivität verbannt wurde. (Einen Scan aus dem Bode-Buch würde ich ggf. machen, wenn ich im Austausch, nur etwas hochauflösender, das obige Bild der Raumbeleuchtungsfirma zugeschickt bekäme.) @heiko: wie habt Ihr dort vor 1980 Breitwand und Scope gezeigt?
  21. Kleinere, unabhängige Kinos sind immer unterstützenswert! Hier der schwere "Stoff", der durchzuackern wäre: http://www.filmtheaterkaufmann.de :!:
  22. COBRA VERDE war auch im Verleih der Concorde. Auch dafür war Herr Duplat zuständig. Bei Herrn Taylor handelt es sich um den Chefkameramann Ronnie Taylor, der A CHORUS LINE fotografierte. Ob Herr Duplat bei ERSTER SIEG weinen musste, weiß ich leider nicht. Wo er weinte, weiß ich auch nicht, wohl aber, wo er lachte: fragte mich damals aus, ob ich denn den "einen" Film kennen würde, der in "D-150" gedreht sei... Die Franzosen sind ohnehin kinematographisch bewanderter als die Deutschen. Duplat zog in den 1980ern Kopien von CARMEN JONES in CS und 4-Kanal Magnetton nach. COBRA VERDE war nicht direkt körnig, aber recht weich im Bildeindruck, aufgeblasen von 1.66. Der Aufwand lohnte kaum: eher hätte man es den Eichinger- als den Herzog-Produktionen (letzterer dreht heute sowieso nur Video) gewünscht. Nach der BLECHTROMMEL ist COBRA VERDE eine der wenigen sphärischen dt. Produktionen, die auch als Blow-up herauskamen.
  23. Na gut, dann freuen sich die Karlsruher wohl bald auf BRONENOSEZ POTEMKIN, ein Werk, das die Film-"Technik" (die ästhetische Gestaltung ist hier mit "Technik" gemeint) revolutionierte?
  24. Das sagte mir schon damals Francois Duplat, dt. Verleiher der 70mm-Version, 1985 im Berliner ZOO PALAST: "flach gedreht". Er war auch entsprechend körnig, aber der Dolby-Disco-Sound war mal wieder "state-of-the art".
×
×
  • Neu erstellen...

Filmvorführer.de mit Werbung, externen Inhalten und Cookies nutzen

  I accept

Filmvorfuehrer.de, die Forenmitglieder und Partner nutzen eingebettete Skripte und Cookies, um die Seite optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, sowie zur Ausspielung von externen Inhalten (z.B. youtube, Vimeo, Twitter,..) und Anzeigen.

Die Verarbeitungszwecke im Einzelnen sind:

  • Informationen auf einem Gerät speichern und/oder abrufen
  • Datenübermittlung an Partner, auch n Länder ausserhalb der EU (Drittstaatentransfer)
  • Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen
Durch das Klicken des „Zustimmen“-Buttons stimmen Sie der Verarbeitung der auf Ihrem Gerät bzw. Ihrer Endeinrichtung gespeicherten Daten wie z.B. persönlichen Identifikatoren oder IP-Adressen für diese Verarbeitungszwecke gem. § 25 Abs. 1 TTDSG sowie Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO zu. Darüber hinaus willigen Sie gem. Art. 49 Abs. 1 DSGVO ein, dass auch Anbieter in den USA Ihre Daten verarbeiten. In diesem Fall ist es möglich, dass die übermittelten Daten durch lokale Behörden verarbeitet werden. Weiterführende Details finden Sie in unserer  Datenschutzerklärung, die am Ende jeder Seite verlinkt sind. Die Zustimmung kann jederzeit durch Löschen des entsprechenden Cookies widerrufen werden.