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Sehr gesunde Einstellung. Von vorbildlicher Wirkung: die Pixelkiste verschrotten und Fachtexte lesen! Und leider bekommt man ja vom Tageslicht heutzutage Hautkrebs, was dem Filmjob in der Dunkelkammer entgegenkommt; sozusagen "Das Leben der Anderen", die auch länger leben...
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Leider aber auch ein "Renner" erst durch den Medien-Hype, obgleich ein vernünftiger Film sich durch Mundpropaganda entwickeln sollte, was aber in der multimedialen Infotainment-Gesellschaft heute immer weniger zum Tragen und Gehörtwerden kommt. Es müssen "Trophäen" u.a. Gütesiegel her, anders nimmt man einem Stück keine Qualität mehr ab. Das ist durchaus auch skeptisch zu sehen. Eigentlich sollte das Thema stark genug sein, um gesellschaftlicher Gesprächsstoff zu werden. Umgekehrt fällt ein Actioner wie M:I III weit hinter den Erwartungen zurück: nicht aufgrund zu weniger Action-Gags, sondern wegen eines Medienbildes seines Stars, den man nach seinen Eskapaden nicht vom eigentlichen Filmwerk trennen möchte oder kann. Das eine wie das andere ist durchaus eine Schieflage in der Heranbildung des Zuschauerinteresses. Beitrag zurückgezogen
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Dabei ist die 70-mm-Voll-Version, die vor der Academy in L.A. präsentiert wurde, von einigem Interesse: welchen Aufwand wird man kopierwerksseitig betrieben haben, um eine (von Entwicklerschwankungen) einwandfreie Kopie zu erstellen? Westliche Filmemacher wie King Vidor u.a. hatten das Werk bereits auf den Moskauer Filmfestspielen gesehen (Teil 1 und 2) und versprachen ein "Supporting". Die Nomenklatura der sowjetischen Staatsführung war anläßlich der EA ebendort weniger begeistert: offenbar hatte man repräsentativ einen positiven "sozialistischen Realismus" (eine Totgeburt verordneter Kulturpolitik seit Anfnag der 1930er Jahre) erwartet, der aber in Anbetracht der Krieggreuel im Film und der pazifistischen Tendenz einem Bondartschuk nicht zu verordnen war. Später brachte er dann einen Revolutionsfilm heraus, in 70mm: RED BELLS. Dieser war Vorlage für Warren Beattys Produktion REDS, der wiederuum in USA pro-sowjetischer Tendenzen bezichtet wurde.
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Den russischen Symbolismus in der Kunst werden wir demnächst noch tiefschürfender erforschen! :wink: Am besten ist am Ende die 360-Grad-Kamerafahrt um den erblühenden Baumstamm in VOIJNA I MIR (habe leider kein Bild parat), die noch heute viele Ostdeutsche als eine der suggestivsten Naturszenen des Films erinnern. Natur hat hier nicht nur ein panoramatisches Colorit, sondern eine Funktion zu Erzählung inne, was die ausschweifenden Intercuts erklärt. Dagegen wetterten die westlichen Rezensenten, die derartigen Stil in den aufrührerischen 60er Jahren nicht verstanden und darin lediglich eine "Klammerung" des episodenhaften Skripts erkennen wollten. In Japan wurde der Film sofort zur Sensation, zur Pflichtvorführung an jeder Schule - und die 70-mm-Roadshow-Vorführungen in vielen westlichen Ländern (u.a. in einem 2500-Platz-Theater in Brüssel) sind Legende. In der UdSSR waren zuderzeit 3000 (!) 70-mm-Theater geplant - VOIJNA I MIR sollte hier als Speerspitze einer 70-mm-Infrastruktur dienen. Nur Westdeutschland und Westberlin begnügten sich mit einem Dreiteiler auf 35mm Mono-Lichtton, der vom kompromißbereiten Regisseur Bondartschuk selbst zusammengeschnitten wurde, und westliche Kritiker irritierte. Auch das ist ein Positivum der dt. Einheit seit 1990, daß etliche osteuropäische 70mm-Filme überlebten und erst jetzt wieder auf Interesse stoßen, wo es mit der neuen Weltordnung nicht überall so gut bestellt zu sein scheint. Wo es vor allem mit den Hollywood-Scripts immer weniger zu klappen scheint - und die Russen einen evident stärkeren Bezug zur Literatur hatten, von dem die Amerikaner nur lernen könnten. :)
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Prosaisch und prophetisch. Eine anderes Szenario gebe ich zu bedenken: DIGITAL CINEMA ist schon seit langem tot. Warum? 1. HDTV ist nun einmal eine Revolution für TV (2 k-Kameras, HD-Bildschirme usw.). Fürdar ein evolutionärer Quantensprung in der Fernseh- und Videwotechnik! Aber eben doch: für und aus dem Fernsehen heraus entwickelt. 2. 4 k-Projektoren gibt es noch nicht in Serie. Empfohlen wird von der DCI auch ein niedrigerer Standard: wieder HDTV. Damit schließt sich der Kreis. 3. 4 k-Kameras sind ebenfalls noch nicht in Betrieb. Und auch sie wären keine seriöse Konkurrenz für 35-mm-Kameras, so das Urteil der Kameraleute (Vgl. "TV- und Filmkameramann). 4. Die Belastungen und Abhängigkeiten für die Theaterbetreiber sind hoch. In diesem vermeintlichen "Auslesespiel" sind alle die Verlierer. Kinos werden unrentabler: mehr als die Häfte würde bei einem forcierten Roll-Out schließen. Schließen werden nicht zuerst die vermeintlich "rückständigeren" (d.h. die 35-mm-equipierten) Häuser [die mit diesem Format über ein entwicklungsfähiges Potential verfügen], die weiterhin mit 35-mm-Kopien beliefert werden müssen. Schließen werden zuerst diejenigen, die in der derzeitigen Situation des Overscreenings sich unnütze Hypotheken aufladen. Die ist auch ein Grund, weshalb gerade Multiplex-Ketten äußerst reserviert gegenüber einer Umrüstung sind, und dies hat glaubhafte betriebswirtschaftliche Ursachen. 5. Es lassen sich nicht weltweit alle Produktions-, Postproduktions- und Verwertungsbetriebe von der 35-mm-Produktion abkoppeln. 6. Neue Kodak-Materialien (5201) besitzen eine dramatisch verbesserte Auflösung. Wenn diese durch das Nadelöhr der Postproduktion digital auf 2 k umgewandet wird (Digital Intermediate), ist dies natürlich paradox. bereits die älteren Materialien, so auch für 16-mm-Negative, lagen in der Auflösung oberhalb von 2 k. 7. Digital Cinema ist somit technisch lediglich eine akzeptable Entsprechung für Transfers von 16-mm-Materialien. Mehr nicht. 8. Ich habe keine Angst vor einer Überlegenheit des Digital Cinema. Beängstigend sind allenfalls die irrationalen Marktmechanismen, mit denen ein neues Produkt angeblich durchgeboxt werden soll. Gelingt dies, da die Filmtheaterbranche nicht gerade durch Intelligenz und Abwehrbereitschaft gesegnet ist, so gibt es eine Kino-Schließungs- und Kinoabrißwelle. Das wäre das einzig "Revolutionäre" an der erträumten Umstellung. Wie schon öfter erwähnt, glaube ich, daß mit Einführung der digitalen Projektion durch Filmverleiher ein engültiges Ende jeglichen Filmtheaterbereichs besiegelt ist - nicht kurzfristig, sehr wohl aber mittel- und langfristig. Filmverleiher als Auftragnehmer von Produzenten streben hier nach einer Standardisierung für multivariable Auswertungsfenster mittels eines technisch einheitlichen Formats. Dieses komme dann allen Medien entgegen; es widerspricht aber diametral dem Alleinstellungsmerkmal und der Exklusivität der Filmtheaterbranche, die sie durch Auswertung des 35-mm- und 70-mm-Formts innehatte - ein sehr beständiges Monopol also. Sozusagen: das Ende der Geschichte wäre mit einem Roll-Out eingeleitet und eine verängstige Anpassung daran käme einer suiziden Fehlentscheidung gleich, wo doch eher die Verteidigung des 35-mm-Abspiels ein aktuelles und zukunftsfähiges Konzept ist. Es ist wie mit der "Globalisierung" oder der Forderung nach einer "neuen Weltordnung" aus dem sog. Weißen Haus: sie nutzt nur wenigen und verflacht den politischen und kulturellen Wettbewerb zugunsten einer Minderheit. Mehr als 1 Milliarde Kinder leben in Armut, und diese Relation hat zugenommen. Ebenso das Drehen an der atomaren Aufrüstungsspirale, vornehmlich in den USA. Es geht um die Weltbeherrschung durch Konzerne, nicht um Glück für alle. Und das leider "über Leichen". Genau so ist es mit Digital Cinema - ideologisch gesprochen. :wink:
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Bei KARAMASOW (inhaltlich einer der ineressantesten Werke) gilt dennoch: Vorsicht "Formatfalle"! Um die 300 Titel auf (wenig gefadetem) 70mm schlummern in der Nähe von Gosfilmofond. Am meisten interessieren mich die Negative. Da soll was Furchtbares passiert sein ...
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Ein Kompendium "Russian Widescreen Cinema" müßte erst noch erarbeitet werden - vieles liegt seit der Wende verschüttet im Verborgenen. Die russischen 70mm-Filme SCHNEEGESTÖBER (Vorlage für Winterszenen in Bondartschuks KRIEG UND FRIEDEN), DER EISERNE STROM, OPTIMISTISCHE TRAGÖDIE, KALINA KRASNAJA, DAS ZIGEUNERLAGER ZIEHT IN DEN HIMMEL, DER BLAUE VOGEL, DAS POEM VOM MEER, VERZAUBERTE DESNA, SPARTACUS, DORNRÖSCHEN usf. sind nur wenige von vielen Glanzlichtern auf Sovscope 70.
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"Mission: Impossible III" mit EINER Digitalkopie i
cinerama antwortete auf RaKna's Thema in Allgemeines Board
Langsam, langsam.....sollten wir hier nicht wieder einmal die unanfechtbare Meinung der Filmemacher anfordern? Vielleicht is es ja genaus dieser Look, den die Macher hier im Sinn hatten und der mit photochemischen Prozessen und Schulbuchfotographie so nicht ohne Weiteres bewerkstelligt werden kann? Also: warten wir auf die Stellungnahme des Regisseurs und des Kameramanns - alles andere ist und bleibt eine objektiv subjektive Einschätzung :wink: Es gibt viele Wünsche von Filmemachern: nicht alle lassen sich realisieren und manche Konzepte scheitern bereits während der Produktion, spätestens bei der Postproduktion. Wer dort gearbeitet hat, kennt die Widersprüche, Konflikte und Auseinandersetzungen. Die Allegorie "edler künstlerische Inspiration" = "Rechtfertigugung aller Mittel" greift nicht durch. Allerspätestens die Cutter, Coloristen und Lichtbestimmer müssen oft undankbarer Weise völig aus der Luft gegriffene Wünsche der "Filmemacher" zurechtstutzen und verfügen oftmals über ein qualizierteres Beurteilungsvermögen. Allerdings ist auch diese "Profession" stark rückgängig. Und schließlich ist es Aufgabe der Historiker und Tageskritiker, auf bestimmte Filmkonzepte einzugehen und sie zu hinterfragen. Man traut sich kaum, noch einen Nachsatz beizufügen: Film sollte Kunst sein. Allerdings ist es auch in anderen Künsten heute modisch geworden, gewisse Maßstäbe und Erkenntnisse schlichtweg zu ignorieren, da man mit "verunglückten" Performationen offenbar mehr Aufmerksamkeit in einer kommerzialisierten Welt erheischt. So ist das Gekreische, Gegröhle und Gekeife etwa bei den Bayreuther Festspielen total "en vogue". Überdies ist zu bezweifeln, ob einige Sänger - jenseits dieses Experiments - überhaupt noch Stimme und Handwerk beherrschen, sofern sie wieder nach betimmten "Regeln" sich artikulieren müßten. Ähnlich ist es beim Film. Daher weiß ich nicht, warum wir immer wieder wegen dieser Frage aneinandergeraten. Dir selbst dürfte aufgefallen sein, daß etwa die "Todd-AO-Ästhetik" der 60's nicht überlebt hat. Daß sie nicht einmal zitatweise mehr auftaucht (auch nicht im Digital Cinema, dass eine Pseudo-Kantenschärfe und systembedingte Aufnahmetiefenschärfe um den Preist massiver Manipulationen erkauft), das stimmt doch bedenklich. Diplomatisch ausgedrückt: es ist anzunehmen, daß ein Großteil der Filmemacher sich kaum mehr vorzustellen vermag, daß Filme anders aussehen oder gedreht werden könnten, als dies uns laufend "schmackhaft" gemacht werden soll. Vor diesem Hintergrund darf man durchaus die Frechheit besitzen zu sagen, das daß, was Mission :P III abliefert [überwiegend auf 35mm gedreht, aber einige Nachtaufnahmen digital gedreht - alles dann am Avid "fetzig" geschnitten], ist in jeder Hinsicht leider nichts anderes ist als optisches "Exkrement". Nicht böse sein ... :oops: -
"Mission: Impossible III" mit EINER Digitalkopie i
cinerama antwortete auf RaKna's Thema in Allgemeines Board
Natürlich sieht man Pixels, erst recht "vor der Leinwand", obwohl das hier nicht zum ersten Male bestritten wird (siehe frühere Threads). Würden keine Strukturen/Pixels sichtbar sein, dan verfügte das Bild über eine unbegrenzte Auflösung. Übrigens habe ich in der 35-mm-Kopie deutliche Pixels im Titelabspann gesehen, was noch ganz andere Ursachen hat (Titelgenerator etc.) Manchmal aber ist der Blick bereits so konditioniert, daß es manche nicht so stört. Dies betrifft auch unnatürlich aufgeknallte Farbkontraste und das nachweisliche Absaufen der Detailzeichnungen im Schwarz. Dies täuscht eine Scheinbrillanz durch harte Kontraste vor, die es in der Wirklichkeit nicht gibt: es sind Merkmale einer photographisch minderwertigen Bildcharakteristik, die leider auf digitalem Verarbeitungswege verstärkt wurden - und es ist nicht schlußgültig maßgebend, ob einem das persönlich gefällt oder nicht, denn dies sind objektive Parameter, die schon jeder Fotograf gelernt hat und beherrschen sollte. Es handelt sich schließlich um Realfilme und nicht um Zeichenfilme. :wink: -
"Mission: Impossible III" mit EINER Digitalkopie i
cinerama antwortete auf RaKna's Thema in Allgemeines Board
Den Eindruck habe ich auch - man korrumpiert sehr leicht beim Beamer-Konsum: ein weit verbreitetes Phänomen. Den Ausführungen von @x-or braucht nichts hinzugefügt zu werden. Die unstimmigen Masters sind ja schon die Regel dieser völlig filmentfremdeten Vorführweisen. -
Nein. Das wüßte er so nicht. (Der Satz macht so keinen Sinn! Es gibt überdies vier verschiedene Möglichkeiten des Abtastens. Was mit 200 : 50 gemeint ist, bleibt mir schleierhaft. Was nun die Aufhellung einer Leinwand durch Tube-Lights oder Notausgangsleuchten mit einer angeblichen Grauaufhellung am Monitor zu tun hat, ebenso. Welche Gamma-Werte werden wann und wo angehoben, etwa beim Filmmaterial oder beim Abtaster? Welches Weiß ist komprimiert? Der Clipping Bereich beim Abtasten etwa einer Kinokopie oder Clipping in der Digital-Kamera?) Am besten, wir bleiben beim Thema "Scope", bevor hier noch alles durcheinandergerät. Kleine Nachbemerkung: Studio-Monitore sind alle geeicht und präsentieren dasselbe Bild. Ebenfalls solide DVD-Player, deren Bilder sich nicht wesentlich voneinander unterscheiden. Soviel zu dem Vermutungsspektrum angeblich "verstellter" Wiedergabegeräte. Die brauchen lediglich einmal eingestellt zu werden, dann sind die meisten DVDs darauf auch korrekt abspielbar. "So einfach ist das", sagte schon Lev Tolstoi.
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:lol:
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Das darf man voraussetzen. Ich unterstreiche daher gemachte (obige) Aussagen, die gerne der Nachprüfbarkeit zur Verfügung stehen.
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Im Gegensatz zu Dir, der laufend nur Unsinn über Bewertungen des Filmlooks schreibt, verfüge ich über etwas Filmkopierwerkserfahrung seit 1988. :wink:
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"Mission: Impossible III" mit EINER Digitalkopie i
cinerama antwortete auf RaKna's Thema in Allgemeines Board
Jedenfalls wird endlich klar, das Bildgüte nicht eine Frage nur von analog (=schlecht) und digital (=gut) ist, sondern verschiedene Ursachen und Wirkungen hat. -
Auf den Quatsch antworte ich nicht.
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Es gibt einige Personen, die über ein "fotografisches" Gedächtnis früherer Aufführungen verfügen. Beim dem uralten BEN-HUR-Beispiel wage ich (nach einiger Recherche, obwohl ich nicht der Premiere beiwohnte) eine Empfehlung: nur die NTSC-DVD von etwa 2000/2001 hat eine gute Farbtreue des damaligen Materials. Die Scanner- und Adobe-Spielereien von @preston sturges sind zwar Näherungsversuche (aus völlig rosastichtigen Filmclips), aber bitte nicht als Richtwert ernst zu nehmen. Allerdings: wir diskutieren hier über heutige Scope-Filme auf heutgen Materialien. Die heutigen FUJI- und KODAK-Filmmaterialien sind berauchend besser als die früheren!
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Sollten wir die Beurteilung hier nicht lieber den Filmemachern überlassen? Vielleicht wollten die ja genau diesen Look für ihren Film haben. Ist hat alles eben subjektive Beurteilung :wink: . Aber daran haben wir uns ja inzwischen gewöhnt :lol: Nicht unbedingt. Wenn Gegebenheiten der photographischen Potentiale und Parameter mit den Füssen getreten werden, die allen bisherigen Seherfahrungen widersprechen, wenn die Verfälschungen nicht auf stilistisch gewollte Mittel, sondern technische Mängel in der Digitalisierung zurückgehen, wenn letzlich auch bisherige Seherfahrungen eines (von nicht wenigen Filmemachern gewollten) filmischen Charakters plötzlich einem neuartigen, eindeutig degradiertem Eindruck weichen, dann ist doch nachvollziehbar, daß ein Veränderung eingetreten ist. Davon künden gerade in diesem Forum die Beschwerden über "schlechte Kopien" zuhauf. Wenn von den Spaßmachern dieses Forums (die zudem Kenner des 70-mm-Films sind) die Gegebenheiten beschönigt werden, dann fassen wir uns hier nur noch an den Kopf, die leider täglich vom Gegenteil zu berichten wissen. @preston sturges, man kennt Ihre Auffassungen in Fragen der Bildgüte anhand verschiedener Beispiele (Ihr einziges D.I.-Gegenbeispiel, SPIDERMANN II, war zudem eine 4 k -Ausbelichtung. Die Hauttöne trotz alledem - gerade auf der "DeLuxe"-DVD, sind ein ganz trauriger Mißstand.) Jeder muß wissen, ob er alles, was hier steht, unreflektiert übernimmt. :wink: es sind und waren in der regel die kameraleute und regisseure, die den DI-process fordern und fördern mit der begründung, dass sie mit der zusätzlichen kontrolle des digitalen farbtimings dem film und seinem beim dreh gewollten look näher kommen als bei der analogen bearbeitung. Und wenn ich an filme wie AMELIE, PLEASANTVILLE, OH BROTHER WHERE ARE THOU? denke, haben sie vielleicht sogar recht. Und bitte nicht vergessen ... digitale oder analoge bearbeitung/kopierung ist ein in der gesamtbeurteilung eines filmes nicht so gewichtiges "tool" oder werkzeug in den händen der macher. Es bedarf noch weit bedeutenderer "zutaten", damit der film wirkt. Hier geht es mir um natürliche Farbwiedergabe: nicht alle Film sind stilistisch verfremdet, oder ihre Verfremdungen haben die genannten digitalen Verfälschungen zum Ziel. Über die Intentionen der Filmemacher sind wir uns im klaren. Wer ihre Filme zeigt und vermarktet, darf ihre Strategien verteidigen. Wer unabhängig denkt, kommt zu anderen Urteilen.
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Seltsam immer wieder, wo Sie gewisse Filme sehen und womit Sie diese verglichen haben. Etwa mit dem derzeitigen photographischen Tiefststand der Zivilisation: mit "Mission Impossible III"? Vielleicht sehe ich die falschen Filme und verkehrten Duplikatnegative? Zumal bis dato mir nichts an Digital-Intermediate-Kopien begegnet ist, was auch nur die Note "befriedigend" verdiente. Weder stimmt beim Digital Intermediate die Schärfe (derzeit ist m.E. auch fast nichts in Produktion mit höherer Ausbelichtung auf 35mm als 2 k - vermutlich, um die DCI-Empfehlungen "salonfähig" zu machen), noch stimmen die Farben über D.I.-Kopierung. Auf DVD (alles total digital! Oder "scheiss-egal") sieht's genauso aus. Sämtliche bisher von mir gesehenen, über D.I. kopierten Filme wirken wie Video: sie sind quasi Garanten eines farblich häßlichen, eines unfilmischen "Einheitslooks". Zudem sind Mängel an Zeichnungen im Schwarz oder gar kein richtiges Schwarz und rostbraune Hauttöne nebst einem Abdriften der Gelbtöne an der Tagesordnung. Es ist doch wunderbar für die gesamte Branche, wie das alles hier noch hochgejubelt wird, wie es in einem Atemzug mit Breitwandfilmen auf eine Höhe gestellt wird und es der Industrie kinderleicht gemacht wird, global den Kinogästen ihre Substandards anzudrehen. Traurige Beiträge zum Thema "Scope" liest man hier! :cry:
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Die AMPAS (Academy of Motion Picture Arts and Sciences) in Hollywood zeigt am 15. Mai im 'Academy Theater' in 70mm mit dts-Tönen die neue Version CLEOPATRA (USA 1963): das Wiedersehen mit dem möglicherweise farbkompositorisch meisterlichsten Todd-A-O-Streifen der Geschichte. Die Kopie läuft anschließend noch im 'Theater aan de Parade' in Hertogenbosch (wo sich die holländischen 70mm-Cracks regelmäßig einfinden: ein wunderbares Theater mit 2 soliden DP-70-Projektoren) sowie im NFM (Filmmuseum) in Amsterdam, ein im holländischen Jugendstil erbautes Haus. Sehr skeptisch bin ich bezüglich der kopiertechnischen Resutate: der Film war A/B/C geschnitten und im Zero-Cose-Verfahren mithilfe subtraktiver Lampenhäuser und entsprechender "Lichtfahrpläne" kopiert worden. Diese Möglichkeiten bestehen heute leider nicht mehr, was die Herstellung einer authentischen Kopie nach dem Verfahren von 1963 nahezu verunmöglicht.
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Vorzüge und Legenden des Digital Cinema
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Fast alle Journalisten sind in bezug auf diese Problematik in keiner Weise vorbelastet und gehen mit dem Thema leichtfertig im ähnlichen Sinn um, als ginge es um Trendmeldungen zu neuen Automobilmarken, deren Daten und Versprechungen man von den Herstellern übernimmt. Man hat als Journalist "Wind" bekommen, daß in Kürze irgendwo etwas passiert und schreibt dann mit anderen "um die Wette". Am verantwortungslosesten und (leider auch am inkompetentesten) geht das Film(!)-Fachblatt BLICKPUNKT:FILM mit den Thema um. Ausschließlich "Erfolgsmeldungen" von Herstellern und und Distributoren sind in diesem blauäugig verblendetem "Managermagazin" zugelassen, die in keiner Weise der Realität und einer seriösen Reportage gerecht werden. "Hauptsprachrohr" und Zitatengrube der dortigen Digital-Sparte ist nicht selten der Betreiber eines (erst tlws.) mit (zwischenzeitlich veralteter) Digital-Technik ausgestatteteten Filmtheaters aus Nürnberg, der als Branchen-Vorreiter in BLICKPUNKT:FILM eine kostenlose Werbeplattform gefunden zu haben scheint. Beinahe ebenso leichtfüßig geht die Filmförderungsanstalt (FFA) mit Prognosen und Förderprogrammen um, die über mögliche Fehlentwicklungen und auch destruktive Folgen eines Roll-Outs kein Wort verlieren und eklatant an Mangel an Film- und Kinokenntnis und ihrer Historie leiden. Eine erfreulichere und tiefgreifendere Debatte fand ich derzeit lediglich in einem Pro-Seminar SS 2006 am Filmseminar der Freien Universität Berlin (Seminar Dr. Morsch), in dem man sich historisch, technisch, ästhetisch, ökonomisch und mit tauglicher Literatur dem Thema weitaus seriöser annähert - nicht frei von Widersprüchen. Das bislang beste Buch zum Thema (kenne allerdings nicht alle Publikationen hierzu) ist bis dato möglicherweise: Peter C. Slansky: DIGITALER FILM - DIGITALES KINO. UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz 2004. www.uvk.de ISSN 1433-6960 ISBN 3-89669-431-6 Den oben beehrten "Fachgremien" sei es dringend zum Nachhilfeunterricht anempfohlen. -
Zumindest bringt das Anp...... von Bäumen manchmal durchaus etwas zum Blühen: in diesem Falle den Widerspruch. Aber da der analoge Baum ohnehin bald eingeht, weil die "guten" Früchte heutzutage keiner mehr sieht, ist auch der Aufwand des Wässerns jedweder Art unergiebig geworden. Es gibt da ein paar adrette Bäume, mein Tip für's "nächste Mal": http://www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/8/display/961293
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Diese Aussage ist subjektiv: eine "Beweis" kann hier eben nicht angetreten werden. Eine Beurteilung des DI - das ich eindeutig hinsichtlich der Kinogüte negativ (!) einschätze, da hiermit grundsätzlich eine Verschlechterung des 35-mm-Negativs gegenüber einer ordentlichen Analog-Kopierung einherging - kann so nicht gefällt werden. Man sollte sie den Kameraleuten, Kopierwerken oder Postproduktionstechnikern überlassen. Das DI ist ein digitaler Zwischenträger und gleichzeitig die Masterquelle für kommende HDDVDs. Hierfür wurde eine klare Verschlechterung der analogen 35-mm-Schärfe inkauf genommen, um "alles aus einem Master" zu generieren. (Das Gegenteil leider von Todds "Cinerama fromout one Hole" und ein Hohn auf 150 Jahre photochemischer Film.) :roll:
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Versuch des Widerspruchs: Die Facilties der Abmischung, der personelle, zeitliche und materielle Aufwand standen westlichen Bemühungen in nichts nach. Konzeptionell und ingenieurwissenschaftlich hatte das NIKFI dem Westen einige Nasenlängen voraus - gleichwohl historische und unternehmerische Errungenschaften zuerst den Amerikanern gebührten, zumal die Russen wie auf allen Gebieten stets "nachrüsteten". Es dürften Material-Problem in Osteuropa gewesen sein, ebenso den Filmstock betreffend wie auch die Magnetitpasten, die zum etwas "löchrigen" Eindruck führen. An Tonverzerrungen (evtl. auf dem Effektkanal auftretend?) kann ich mich weniger erinnern (habe KRIEG UND FRIEDEN ebenfalls auf 70mm, mit zusätzlichen Ouvertüren), aber an "Drop-outs" auf den Magnetpisten könne sich viele erinnern. Auch die DEFA Johannistal hatte übrigens das komplette Equipment, technisch sogar bis in die 1970er Jahre auf hohem Niveau, wie ich hörte. Es handelt sich demnach offenbar um Materialschwächen. Weiß jemand dazu Näheres oder ist ein glücklicher Zeitzeuge aus der Postproduktion? Wie jedoch die schaltungstechnische Qualität der Studio-Technik in Moskau war, das müßten Zeitzeugen (oder Inhaber der Schaltbilder) näher erläutern. Mit liegen nur die umfänglichen Fotos und Dokumente für das Komplett-Equipment zur Breitfilmbearbeitung vor, aber keine Praxisberichte und Bewertungen. KRIEG UND FRIEDEN sah ich erstmals in der Westglotze 1978, nachts und gegen die allgemeine morgentliche Schulpflicht. Es war auf einem Schwarzweiss-Mini-Vidi-Fernseher der Diagonale 12 cm in einer kalten Januar-Nacht. Es wurde aber hitzig klar, um welches Kaliber es sich bei dieser Produktion handelte. Kannte man bis dahin nur die westlichen Monumentalfilme und hatte auch eine ausgeprägte "Roadshow"-Mentalität entwickelt (denn zu dieser Zeit existierten noch die Riesen-Todd-AO- und Cinerama-Häuser in W-Deutschland), so übertraf der sowjetische Literatur-Vierteiler in Fragen der Bildgestaltung, der Musik, des Skripts, der historischen und materiellen Genaugkeit und der Breitbildwirkung die westliche Konkurrenz meilenweit. Weder Wyler noch Lean, Kubrick oder Preminger, Ray oder DeMille hatten sich je so weit vorgewagt. 12 Jahre später - als "70-mm-Folgefestival" nach dem Berlinale-Erfolg von RYANS TOCHTER übrigens - lief mit KRIEG UND FRIEDEN ein Versuch als Kino-Revival im Berliner 'International' (einem hierfür akustisch und technisch prädestinierten Haus), der allerdings auf der Matinee-Schiene flopte. Nochmals zehn Jahre später dann der Einsatz in der Berliner 'Urania': ein Riesenerfolg mit mehreren hundert Besuchern pro Vorstellung (allerdings unter der Vorgabe von 60 000 gedruckten Haus-Programmen und Anschlagplakten für algemeine Monatsveranstaltungen des Hauses). Die direktionale Dialogführung, die hier kritisiert wird, ist für das Breitfilmverfahren unabdingbar: auf die Mitte gelegte Sprecher wären m.E: ein Bruch mit jeder sinnvollen Ästhetik und dem gewollten Raumgefühl - wir haben diese Mittenzentriertheit leider seti Dolby so sehr verinnerlicht, daß ein Dialogpanning ungewohnt wenn nicht störend wirkt. Auch würde ich bei heutigen Tonverfahren nicht generell von "heute üblicher Superqualität" sprechen, da Datenreduktionen und Wegfall sog "redundanter" Information wie noch andere Eingriffe in das Original oftmals eine klinische "Klarheit" vorgaukeln, die nicht selten auf Manipulation beruht. Keineswegs sind deshalb alle alten Magnettonkopien vorbildlich: die osteuropäischen haben durchaus mit Einschränkungen zu kämpfen. Man kann das alles durchaus mit heutiger Technik vergleichen; viel wichtiger ist aber, um die eigentliche Bedeutung zu würdigen, mit damaliger Technik (35 mm Scope und Mono-Lichtton) ebenfalls zu vergleichen. Dann noch eine letzte Bemerkung: es wäre möglich, die osteuropäischen Breitfilme auf heutigem, stabileren westlichen Mehrschichtenmaterialien nachzukopieren. Möglicherwiese auch die Magnetton-Master neu zu überspielen. In großen Teilen bekämen wir vermutlich einen "wie neu gedreht" aussehenden Film zu sehen, vor dem heutige Kamera- und Tonleute warscheinlich vor Scham im Staub versinken würden! Diese neuen Kopien würden brillanter sein als zur Erstaufführung, vermutlich weitgehend ohne digitale Nachhilfe. Und dies steht konträr zur Praxis der 70-mm-Revivals westlicher, in denen alle nachgezogenen Kopien leider schlechter ausfallen als die Erstaufführungskopien. (Nur: für solche Projekte gibt es keine Sponsoren: es bedürfte einer globalen Stiftung zur Erforschung und Restaurierung der Sonderformat-Filme, die diese Aufgaben übernimmt. HD-DVD und Blue-Ray-Disc werden diese Lücke nicht ausfüllen könnten, zu breitwandig fallen nun einmal diese Formate aus. Wir werden zu Lebzeiten niemals wieder die ungeheure Wirkung des "Originals" vieler dieser Filme in aller Authentizität mehr erleben, sondern können uns nur näberungsweise darum bemühen).
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"Mission: Impossible III" mit EINER Digitalkopie i
cinerama antwortete auf RaKna's Thema in Allgemeines Board
Zu 007 ganz erfreuliche Nachrichten: kaum digitale Effekte, dafür "pures Handwerk". Alles eine Altersfrage und dem Zeitgeschmack unterworfen. Bond in der Kindheit war zwar aufregend, aber "Niveau" hatten diese Filme noch nie. Allein das Charisma eines Darstellers (egal ob Connery oder Cruise-Controll) bringens' einfach nicht mehr. Der heutige Kinobesucher ist weitaus intelligenter als vor 40 Jahren und bemerkt jede Manipulation. Eines stimmt: optisch und photographisch waren die Scope-Bonds oftmals State-of-the art: THUNDERBALL, YOU ONLY LIVE TWICE, MOONRAKER, THE SPY WHO LOVED ME: die herausgemeißelten Bilder bleiben in Erinnerung. Bei Cruise-Controll geht es mehr um den Adrenalin-Spiegel...ein Film, der keine zweimalige Sichtung zuläßt, ohne einem optisch buchstäblich "entgegenzukotzen".