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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. In aller Deutlichkeit: die Studios kriegen eines gewiß damit hin: den Wegfall der einstmals exklusiven Kinoauswertung und möglicherweise das Wegsterben einer ganzen Branche. Das wissen einige noch nicht, sehen es nicht oder wollen es (noch) nicht wahrhaben. Andere indes (Disney Chairs und Fox-Präsidenten) sprechen jetzt schon in aller Deutlichkeit von anderen Vertriebswegen als immer nur Kino (und dies ist ja seit der VHS-Kassette längst imgange). Die Tendenz ist daher erschreckend und apodiktisch auf Filmtheaterabschaffung abgesteckt, wenn man die Angelegenheit nüchtern betrachtet, Digital Cinema ist der der Aufbruch für Home Cinema und Aber-Millionen anderer audiovisueller Einrichtungen in der Öffentlichkeit, in Versammlungsstätten und auf den Strassen, aber der Todesstoß für die Spezies Filmtheater. Zum zweiten: Dem Autor Thun kann man (auf die Verhältnisse von 1936 - Fernsehübertragungen der Olymischen Spiele) noch nicht Genialität oder Voraussicht aller Branchenentwicklungen unterstellen. Der Kernsatz für sich genommen ist jedoch genial, da in diesem kurzen Axiom das Paraxon einer Fernsehauswertung per se hervorschimmert, gültig ist für alle Epochen des Kinomachens. Damit hat er eine Prognose gemacht und natürlich auch ein Stück weit die Prophetie bedient: sie wird "immer wirtschaftlicher sein", heißt es ganz generell in diesem isoliert zitierten Kernsatz. So habe ich aber die Zeilen der Vorseiten aufgefaßt. Weiters: Dein Begriff der Flexibilität ist dehnbar! Es gibt Beispiele, die dem Digital Cinema durchaus Inflexibiltität nachsagen: einige hatte ich aufgeführt, andere wurden bereits von Betreiberm genannt, die "Mission Impossible III" nicht digital starten, weil ihr großer Saal somit für Wochen für "DaVinici Code" blockiert wäre. Dann ist das Umsetzen der Programme zwischen den Sälen usw. erörterungsbedrüftig. Die Frage der Felixibiltität ist also nicht ganz so einfach beantwortbar. Nein, das ist verkürzt betrachtet. Die gesamte Industrie, behaupte ich und sicherlich auch einige andere - und nicht "der Filmkopierer" wie Du anführst [kommst Du wirklich aus der Postprouktion?]- schaufelt sich mit Digital Cinema ihr eigenes Grab. Die "durchschnittliche Kopienqualität" - sie hatte schon immer Höheflüge und auch schreckliche Auswüchse gezeitigt. Besonders schrecklich sind sie seit der Digitalisierung geworden: bedingt durch die Einführung des Digital Intermediates. Unter Umgehung dieses Schrittes (Analog--Duplikat-Negativ beim Mainstream-Beispiel BATMAN BEGINS z.B.) werden die Kopien wieder schlagartig besser. Die meisten, die Du als Zeugen anführst, sie fänden die Digital-Projektion "besser", machen vermutlich den naheliegendsten A/B-Vergleich mit ein und dem selben Filmtitel, mitunter auch in ein und dem selben Haus und entscheiden sich dann (wie der typische Konsument) für das auf die Schnelle "blankgeputzer" (und oftmals auch manipulierter) daherkommende Konsumgut. Filmqualität muß wesentlich umfänglicher bewertet und untersucht werden, sonst wird man dem Medium nicht gerecht. Die meisten Konsumenten aber sehen den Unterschied nicht (woher auch, bei Projektionen mit 2 k und oftmals bei "Scope" noch darunter?), einige schätzen das kalt und steril aussehende Digitalbild mit den unnatürlichen Farben und verfälschten Kontrasten überhaupt nicht (geringe Schwarzdurchzeichnung u.a. Symptome). Davon merkt man nicht viel bei Dir, bedauerlicherweise. Weder über die Kosten in der derzeitigen HD-Postproduktion noch über Bildparameter habe ich von Dir nähere Bewertungen gefunden. Du selbst hattest obenstehend geäußert, Du seist froh, Xenonlampen verkaufen zu können. Wir hörten aber bereits aus einigen teil-digitalisierten Häusern, wie kurzlebig die Lampen-Lebensdauer der Digital-Cinema-Projektoren sind, und um wie viel höher die Lichtleistung liegt. Somit verdient den Lampenindustrie nicht beträchtlich an einer Umrüstung, nicht aber die Kinobranche, die daran m.E. "krepiert". Na, dann sind wir uns ja im ersten Satz durchaus einig. Er betrifft auch die Frage digital oder Filmband, da es hier um Verdrängungswettbewerb geht, und nicht um die "freie Wahl". Was den Rest, den der kleinen Betreiber angeht, die natürlich hier wie da immer nach einem Strohhalm greifen werden, gab es in anderen Treads bereits Begründungen, wie kurzschtig und paradox diese Strategie doch basiert ist. Bitte nachlesen! (Was auch anderen Beitragenden dieses Thrads anempfohlen sei, die die anderen Threads offenbar nicht mitverfolgt haben...) Zum Trend an den Filmhochschulen äußere ich mich nicht und denke mir hierzu meinen Teil. Neue, kreative Momente wird es immer geben, aber daß die Maßstäbe der Fotografie professioneller geworden sind, das habe ich noch nicht bemerkt. Im Gegenteil: sie spielen eine immer geringere Rolle - und mit einer solchen Kunstform habe ich wenig gemein, sie gäbe weniger als andere Künste und verschwendet die Zeit des Rezipienten (dann wechsle man lieber zur Malerei: der dortige Kunstwille erscheint mir ergiebiger).
  2. 35-mm-Kopie an sich scharf. Leider ist der Film zu 75% unscharf: eine "beabsichtigte Ästhetik", wie es heißt. Viele unterbelichtete Szenen, durchgängige Handkamera - kopiert von von Dogma-95-Filmen, desaturierte Farben - kopiert von Spielberg, ständige und sinnlose Einstellungswechsel mit unbegründeten Unschärfen ... wollen uns sagen: diese Bilder sind Vorboten dramatischer Dinge, die sich bald ankündigen - unsere Welt, sie ist aus den Fugen geraten. Inhaltlich beurteilt: ein Beitrag aus der beliebten Prime-Time-Reihe nach dem Motto: "Terroristen mit noch mehr Terror überbieten und dabei noch ein guter Ehemann bleiben, immer treu zur Flagge stehend". Für solche Filme, inhaltsleer und ohne markante oder bleibende Bildimpressionen, ist jeglicher Kostenaufwand mit Digital-Projektion leider zum Fenster herausgeworfenes Geld. Gerade die Kälte und das starre Pixelraster eines Digital-Bildes machen diesen abartigen Bildermatsch nur noch befremdlicher: bis hin zur Lachsalve. Braucht man das, um Kino zu heißen? Ich meine, nein.
  3. Die Genialität dieses Axioms haben anscheinend die wenigsten erkannt? Zur Erläuterung: Eine Auswertung mit amortisationsbedürftigen und mitnichten Home-Cinema/HD-Hardware-kompatiblen Filmkopien ist wirtschaftlicher! Schwere (und im technischen Potential beständig fortschreitende und global jederzeit einsetzbare) Filmrollen zwingen die Verleiher zur Aufrechterhaltung der Zeitfenster, sie zwingen zur exklusiven Auswertung und sie sind das eindeutig nur der Kinobranche zuordnenbare Vertriebs- und Auswertungsmittel. Mit Digital Cinema fallen die Auswertungsfenster: das Kino stirbt. Die Aussage von 1936 ist um so genialer, als daß sie sehr früh schon den Gedanken des technologischen Gleichziehens der qualitativen Parameter in der Bildgüte von Film und Fernsehen für möglich hält, dennoch aber einem Fernsehprojektor jegliche Wirtschatlichkeit abspricht, da Kino auf diese Weise zum Fernsehen mutiert: zu einer (mittlefristig) minderwertigen und austauschbaren Wirtschaftskategorie unter vielen Bildvertriebsstätten. Das ist meine Erkenntnis aus diesem genial kurzen Gleichnis, daß eigentlich wirtschaftlich gebildeteten Verantwortungsträgtern der Filmtheaterbranche die Augen öffnen sollte. Fernerhin war hier die Rede von Amortisationskosten und Produkt-Lebensspanne. Die Digital Projektoren haben keine lange Lebensspanne und hinken dem Fortschritt in der Bildverbesserung und auch den Bedürfnissen der programmatischen Flexibiltität in Mehrsaal-Häusern hinterher. Eine weltweit einheitliche Normierung (trotz der DCI-Vorschläge) kann ich mir nicht vorstellen: es wird einen ständigen Wandel im Digital-Rights-Management geben; die Prozeßsprache ändert sich ständig und die Lizenzbedingungen werden sich enorm verkomplizieren. Ständig werden neuen Sicherheitsalgorithmen entwickelt werden müssen: ein Aufwand, der kaum noch in Relation zum angedachten Nutzen liegt. Wenn in diesem Thread zu lesen ist, in 10 Jahren gäbe es nur noch digitale Projektion im Kino, so stelle ich (ohne Prophet zu sein) eine etwas andere These auf: falls es in 10 Jahren Kinos noch gibt, so werden viele mit 35-mm-Formaten in Betrieb sein. Ich füge noch eine weitere, gegenläufige These hinzu: sollte es in 10 Jahren nur noch digitale Bildwiedergabe geben, so wird es auch keine Kinos mehr geben. Letzterdings hieß es in diesem Thread, im Forum bestünde kein Zweifel an der Wirtschafltichkeit der derzeitigen digitalen Postproduktion. Mit Verlaub: das ist eine ziemliche Unverfrorenheit, über 1000 Usern in dieser strittigen Frage einen "common sense" zu unterstellen. Im Gegenteil: weite Bereiche der derzeitigen digitalen Postproduktion (primär im Bereich der HD-Produktion) haben sich als Kostenfalle erwiesen. Es gibt durchaus auch in Deutschland hochmodern mit HD ausgestattete Produktionsbetriebe, in denen dramatische Produktionverzögerungen und massive Datenverluste an der Tagesordnung sind. Mitunter wird hier bereits von einem "Millionengrab" gesprochen. Außerdem hat die digitale Nachbearbeitung der nachwievor in 35 mm aufgenommenen Block-Buster im Kino zu Bildverschlecherungen gegenüber selbst den späten 1980er Jahren geführt - auch dies wird hier mit keiner Silbe erwähnt, offenbar interessiert es auch niemanden oder keiner hat hier Ahnung von irgendetwas, geschweige denn vom Bild. Ich frage mich, woher hier diese Digital-Statements über "billiger, besser und sicherer" eigentlich kommen, wo doch in diversen Bereichen das Gegenteil gegeben ist? Die ganze Sache ist ein Trugschluß, ein "Trojaner". Übrigens: unsere Mitternachtspremiere von "Mission Unmöglich - Teil III" (im zweitgrößten Kinosaal Deutschlands, ausgestattet seit 2000 mit Digital Cinema) lief analog - die digitale Karte ist hier seit Jahren schon wirtschaftlich eine Niete! :lol: Aber hier wird man noch viele Threads mit dem Paukenschlag lesen: "Und jetzt ist es soweit". Ja wann denn nun? Brauchen und wollen wir (durchgängig) digitalisierte Bilder? Brauchen und wollen wir durchgängig vereinheitlichte Satellitenempfänger (ehemals "Filmtheater") mit einer verhängsivollen Abhängigkeit zu immer weniger Verleihbetrieben? Die Antwort ist "nein". Die Alternative ist: es lebe die Vielfalt und die Mittelreiheit. :idea:
  4. Funktionierte im Berliner Swissorama-360-Grad-Kino sehr gut! Rollenschränke (oder auch galgenförmige Ständer) wurden auch in Filmkopierwerken für Trailerkopierung verwendet. Soweit ich weiß waren da 2 Kinoton 570 Projektoren der E-Serie (Rücklauf) verbaut, für Ton und Wassereffekte von der Decke war DTS zuständig. Leider wurden die 70mm Projektoren zugunsten 1,3k Digital-3D-Projektion demontiert. Die Falten in der Silberleinwand und somit dunkle Bildstellen blieben jedoch... :? Wer "Marvin der Marsmensch in der 3. Dimension" nocheinmal sehen möchte (in 70mm Projektion) der muss bis nach Spanien fahren :( Max Handelte es sich um SHOWSCAN? (Fast wäre ich an diesem Ort einmal tätig geworden, hörte aber von zeitweiliger Insolvenz usw.) Hieß der Kinotypus nicht außerdem auch "Turbo-Theatre" wegen der Rüttelsitze??
  5. Nicht ganz billig für anno 2006. Das Wichtigste aber ist, sich vom guten Bildstand zu überzeugen. Es sollten außerdem die Masken für die wichtigsten Bildformate dabei sein. Zu achten ist auch darauf, daß die Schwungmassen nicht "unrund " laufen. Übrigens würde mich der FP-7 interessieren, - ist da evtl. eine Vermittlung möglich?
  6. Tonschleim ist im Bild erkennbar, wenn das Rädchen, das zur Auftragung des Tonnachentwicklers den "Schleim" im Bereich der Lichttonspur aufträgt, nicht korrekt justiert wurde oder der Schleimer zu dünnflüssig ist. Dann erscheint in Art eines "wabernden Schleiers" (wie ein Wasserschaden aussehend) periodisch schwankend diese "zu breite" Auftragung auch im Bildfeld. Noppenabdrücke gibt es nur bei Entwicklungsmaschinen, die mit Noppen-Transportrollen (anstelle von Zahn-Transportrollen) arbeiten, wenn die mechanischen Zugkräfte zu hoch eingestellt sind und hernach periodisch aufretende Abdrücke der Noppen zurückbleiben. Meist entstehen diese Schäden im Vorbad und bei der Entfernung der Lichthofschutzschicht im ECN-II-Prozeß. Diese Gründe für gelegentlich auftretende Entwicklungsfehler sind Gründe für einige Produktonsfirmen, am liebsten nur noch auf digitale Produktion zu setzen - die jedoch noch anfälliger und zeitaufweniger zu sein scheint, nachdem, was in jüngster Zeit an Katastrophen (-> Datenverluste) alles zu hören war...
  7. Und in genau diesen 5 Jahren sind die digitalen Standards hinfällig, die Software-Archtektur ist unbrauchbar geworden und die Kodierung nebst Panel-Auflösung wieder über den Haufen geworfen. Dumm, wer auf solche "Schnäppchen" sich einläßt, bei dem schnappt auch bald die Kosten- und Technikfalle zu! :roll:
  8. Ich heiße auch nicht Spielberg oder @preston sturges: die Verkörperungen des windelweichen Kompromisses. :wink: Nur kurz hier der SUGARLAND-EXPRESS-"Tip": Lightman, Herb A.: The New Panaflex Camera Makes Its Production Debut: Long awaited, the sleek new equipment arrives in Texas for the shooting of Universal's "THE SUGARLAND EXPRESS". In: Herb A. Lightman (Ed.): "American Cinematographer". May 1973, Vol. 54, No. 5. S. 564 ff. , 620. (Mit Bild des Schwenks im Auto und Interview V. Zsigmont. Erst gestern frisch gescannt). Wen interessiert das noch? Sie werben und plaudern doch hier für Panavisions digitale "Genesis". Ihr neuester "Kompromiß"? :cry:
  9. Diskussionen mit Ihnen möchte ich so nicht weiterführen. Grund: es werden auf Behauptungen von mir Gegenbeispiele genannt, die sich nicht mehr auf das angeführte Beispiel beziehen, sondern in andere Gefilde abschweifen, um mit Vorsatz eine These unglaubwürdig zu machen. Treiben Sie Ihre Spielchen bitte mit anderen Usern! Dennoch letzte Anmerkungen: 1.) Die (geringfügig) schlechtere Bildstandsqualität und Schärfe der Panavision-Filme der 1970er und 1980er Jahre führe ich auf die Einführung des Panavision-Reflex-Systems, insbesondere der Panavision Panaflex u.a. zurück. Sie können meinetwegen ablenken und plötzlich Arri-Reflex-Kameras anführen, um zu erklären, daß die Panavision(!)-Behauptung nicht stimme. Bedenken Sie aber bitte auch, daß Panavision mit einer anderen Auspiegelung als Arri arbeitete: mit dem ständig hellen Sucherbild anstelle der flackrigen Mattscheibe der Arriflex. Es gibt ja unterschiedlichste Spiegelreflex-Systeme: mit der Folge der Beeinflussung des optischen vorgeschalteteten Systems, der Hauptoptik, denn das Luftbild muß ausgespiegelt werden, um zum Sucher zu gelangen. Entweder geschieht dies im System der Optik selbst (was sehr aufwendig ist, und es erschwert das Wechseln der Objektivbreenweite) oder auch über teildurchlässige Spiegel usf. Mein Aussage der geringeren Schärfe bezog sich also auf Panavision, nicht auf Arri. 2.) Ich führte an, Mitchell-Kameras in den 1960er Jahre (oftmals bestückt mit Panavision-Objektiven, weswegen der Dreh als "Panavision-Film" firmiert) verfügten generell über einen besseren Bildstand und eine bessere Schärfe als Panavision-Filme der 1970er Jahre (ab Panaflex-Serie, "Sugarland Express"). Humorigerweise interessiert Sie diese Beobachtung gar nicht, Sie kontern mit "Hand Held"-Kameras von Panavision (etwa der 65-mm-Kamera seit Mitte der 1960er Jahre), die die Panavision-Panaflex-These gar unglaubwürdig machen soll? Tatsächlich ist es naiv, wenn Sie die 65-mm-Handheld-Camera als Gegenbeispiel heranzuführen. Entgegen Ihrer Behauptung sind die damit gedrehten Szenen keinesfalls lobenswert. GRAND PRIX zeigt diverse Panavision-Handheld-Kamera-Einsätze in Verbindung mit Split-Screen-Aufnahmen, die allesamt durch unruhigen Bildstand auffallen. Auch produziert diese Kamera keine perfekte Randschärfe, würde ich meinen. In "2oo1" wird sie ja in der Begehung des Kraters Tycho in die Hand genommen: eben für Freihandaufnahmen. GRAND PRIX leidet unter diesen Handheld-Aufnahmen, auch unter den optischen Effekten (ebenso wie AIRPORT) und ist auch aus künstlerischer Perspektive, die Sie über das Hintertürchen mit einschmuggeln wollen, nicht sehr innovativ (man erinnere den virtuoseren und furioseren MGM-Rennfahrer-Film mit James Cagney von etwa 1930 [Titel ist mir entfallen], demgenüber wirkt GRAND PRIX wie ein starres "Remake" auf Cinerama-Protzleinwand.) 3.) Mit ist nicht bekannt, daß die von Ihnen beworbene Arriflex etwa für Travelling-Mattes oder Rückprojektionen eingesetzt wurde, wenn doch ihr Bildstand so toll sei, wie sie konzidieren. Es waren jedoch vornehmlich Mitchell-Kameras (mit festen anstatt beweglicher Sperrgreifer-Pins gegenüber dem Arri-System), die hierfür eingesetzt wurden. Die Diskussion beende ich, da sie vom Haupthema abweicht und ich für Ihre Art des Humors nur begrenzt Zeit habe.
  10. Keiner - in diesem Fall viele Nachteile. (Ich verstehe ansonsten jeden Purismus in Sachen Bildqualität. Mittlerweile aber muß ich den Status Quo der Theater-Branche aus übergeordneten Gründen verteidigen und Mängel für den Gesamterhalt inkauf nehmen. Daß Film in so vielen Fällen als Schundprodukt ausgeliefert wird, sollte einen nicht daran hindern anzumahnen, damit auch wieder Anständigeres zu vollbringen, was durchaus auch der Fall ist. Das werden wir nicht erreichen, wenn wir [in Nachfolge der angelieferten Hard-Discs usf.] alsbald Blu-ray-Discs in HDTV vorführen und für ein kompatibles Produkt € 7.oo Eintritt nehmen. Das beantwortet zwar nicht Deine Frage nach dem Sinn eines Beharrens auf oftmals nachteilige Qualität schlüssig und zufriedenstellend, aber ich sehe hierzu keine Alternative.)
  11. Der Humor (s.o.) sagt mir nicht so viel ... oder mein Ansatz ist wieder in den falschen Hals gelangt? Meine Ausführungen zur Panavision Panaflex und Nachfolgern bezogen sich auf zwei wichtige Parameter der Bildqualität: Bildstand und Schärfe. Der Fortschritt in anderen (gestalterisch wichtigen!) Features bei folgenden Kameras wird keineswegs bestritten; gerne auch können digitale Errungenschaften debattiert werden, wo sie einen Nutzen bringen. Wie immer wurde aber Fortschritt über Rückschritt in anderen Aspekten erkauft - wir könnten die Weltgeschichte demgemäß hier verhandeln und kämen nie zu einem Ende. Zu den Schauspielern wollte ich mich nicht äußern, die haben mit alledem nicht so viel zu tun. Frage: Sie selbst schwimmen doch auf diversen Nostalgiewellen, daher verstehe ich nicht die Spitze auf 20er Jahre-Stile? Wenn Sie nicht Nostalgie betreiben, dann aber müßten Sie den Mut zu Bewertungen aufbringen, denn man kann nicht alles gläubig hinnehmen, was der Markt so her gibt. Ich finde Mitchell-Kameras grandios! ("Pures Gold", wie ein bekannter Filmtechniker schon Mitte der 1970er Jahre ausführte.)
  12. Viel zu viel. Aber noch immer zu wenig zum propagierten "Roll-Out" des gefürchteten Fernsehkinos! Hoffen wir, daß es mächtig floppt, hoffen wir auf Verbesserung der Kopienbelieferung als allgemeinverbindliche Geschäftsgrundlage der Spezies Kino! Und beten wir um künftig wieder bessere Filmkopien - die Negative sind ja jüngst verbessert worden... :wink:
  13. Nee, genau den meinte ich - perplexerweise! Er wurde nämlich mit den 70er Jahren immer schlechter, auch das Bild wurde unschärfer und kontrastschwächer (infolge der Spiegelreflex-Ausspiegelung), besonders auf Panavision-Reflex-Kameras zu verzeichnen, wenn man sich die Filme anschaut und sie mit älteren vergleicht. So sehen die 60er Jahre-Filmtitel in Scope, gedreht mit hervorragenden Panavision-Optiken, allerdings auf Mitchell-Kameras (z.B. "The Shoes of the Fisherman", "Where Eagles Dare", "On Her Majesty Secret Service u.a. Bond-Titel", "The Sand Pebbles", "Marooned", "Doctor Zhivago") schärfer und ruhiger aus als Scope-Filme der Folgezeit - man vergleiche die Titel nur... Dann zu den Breitfilmkameras zwischen 1929 und 1931 (65mm. 70mm und offenbar auch 56 mm: mit ihnen wurden in den 1950er Jahren die ersten Todd-AO, CinemaScope 55- und MGM-Camera-65-Filme gedreht, und sie wurden nur geringfügig modifiziert. Am Bildstand dieser Filme (und frühen 70mm-Kopien) hätte ich weißgott nichts auszusetzen. Mitchell und Fearless warben ja bereits Ende der 1920er Jahre mit der Güte ihres Bildstandes - das ist im heutigen Filmschaffen leider (abgesehen vom Selbstläufer der Digital-Produtionen) oftmals abhanden gekommen - und ästhetisch bewertet gibt es kaum einen neueren Film, der bei statischen Einstellungen auf den Einsatz einer bewußt "lostentativ taumelnden (?)" Handkamera verzichtet, um doch irgendwie "Live" oder "dokumentarischer" zu wirken. "Schlecht" waren seinerzeit (um 1930) aber das frühe panchromatische Aufnahme-Material (ohne Lichthof-Rückschicht) und die unvergüteten Objektive. Darum also sehen die Filme jener Epoche leider so minderwertig aus. Stünde die Entscheidung an zum Dreh mit einer hochgezüchteten Moviecam, Panavision-Platinum und sonstige Sackgassen-Produkten, ich würde als Purist auf die Features verzichten und nur das ruhige und scharfe Bild der Mitchells präferieren - auch wenn das unter heutigen Produktionsbedinungen weltfremd anmutet. :wink: Wenn ich sowas lese: http://www.panavision.com/product_detai...38&node=c0 , dann kann man nur noch sagen "Gute Nacht". (Oder: "Guten Morgen, Fernsehkino!". Man wird uns schon richtig zu "vernetzen" wissen, soweit, bis sich alles angleicht und keiner mehr weiß, wie eine Photographie einst aussah. :evil: )
  14. Das sollte man aber mit der guten alten Mitchell-65mm-Kamera tun. Bekanntlich taugte das, was sich ab Anfang der 70er Jahre Panavision Reflex usf. nannte, von Jahr zu Jahr immer weniger. Nun ist sie also auch noch auf CCD-Level abgesunken ... armes, armes Hollywood! Ich würde diesen Namen aus aus meiner Etatliste streichen, ebenso Moviecam und Arri, und am rigorosesten die Imax-Kamera. Gut waren Kameras anscheinend nur, die um 1929/30 gebaut wurden. (Ernst gemeinter Beitrag aus der Reihe "Früher war alles besser") :wink:
  15. Tschechische Familiendramen: DIE JAHRESZEIT DES GLÜCKS. Sphärisch aufgenommen, schwankende Einstellungsschärfen und dominante Halbnahaufnahmen. Bildgestaltung - wie derzeit überall in Mode - durchgängig als Handkamera geführt, selbst in völlig statischen Szenen. Kopie durchgängig grün-stichtig, etwas zu hell, aber relativ scharf.
  16. Gerne zur Kenntnis genommen. DP-70 ist insofern aber die narrensicherere Lösung (falls die Luftkühlung einer U2- auch einmal ausfallen würde, fließt durch DP-70 immer noch unversiegbar Wasser, Quelle des Lebens für die stets sehr kühle Druckbandhalter-Platte. Aber der Film selbst dürfte ohne Luftkühlung schneller verwölben und austrocken, wohlwahr. Hätte ich doch nur nicht meinen U2-Kompressor weggegeben: heute würde ich ihn gern der DP-70 angliedern und hätte es perfekt. Mit dem Problem des Lagerspiels und der (theoretisch) verschleissanfälligeren Schnecken-Blendenwelle. Habe ich noch nie gemocht an DP-70, die 2-Flügel-Kegelblenden waren seit AP XII immer meine Favoriten. Die DP-70-Blende ist blechig, biegsam und macht dann Krach ohne Ende. Solche "Büros" kenne ich leider nicht. Immer nur befähigte individuelle Koryphäen, aber gewiß keine Firmen...oder wolltest Du für Dich werben? (Nichts dagegen... könntest in Berlin eine elektromechanische Werkstatt aufmachen - Aufträge kann ich gerne ansammeln, die eigenen eingeschlossen.)
  17. 4 k natürlich. :lol: (Und vom I.Q. her: "Hoch vier"!)
  18. Mir Deiner Präferenz für "Bauer U2" bist Du nicht objektiv: erwähnen möchtest Du leider wieder nicht, daß gerade die (von Dir weniger geschätzte) DP-70 den höchsten Wirkrungsgrad erreichte und vornehmlich in der Perspektive für Open-Air-Vorführungen auf 170-Grad-1-Flügelblende insistierte. Dem steht Bauer U2 nach. :wink:
  19. Dem kann man gerne beipflichten. Widerspruch nur in einem winzigen Punkt: wenn man von "alten russischen" Filmen spricht, müßte man im gleichen Wortlaut über "alte amerikanische" Filme (und frevelhafterweise über das "Altern" von BEN-HUR) sprechen. Schaut man genauer hin, was damals in Moskau kinematographisch konzipiert und realisiert wurde, sehen dagegen die Amerikaner etwas "ärmlicher" aus. Das betrifft nicht immer das russische "Material", in jedem Falle aber den Aufwand, die Ingenieurkunst und die perfektionierte Ausarbeitung der Breitwandprozesse. Aber auch Sujets und Literarizität: trotz staatsnaher Propaganda blieb man selbstverpflichteter einer Geschichtskonstruktion oder Literaturumsetzung verbunden als im Entertainment- und Star-Kino der Amerikaner, welches historische Fakten "bügelweich" den narrativen Schablonen der Genres anpaßte. Das macht die faszinierende Aura der "Russenfilme" seit jeher aus: ein Hauch von Geschichte und Realismus durchströmt das OEuvre in fast jeder Groß-Produktion, aber auch eine inhärente Thesen-Steifigkeit: unübersehbar immer auch Geschichtsmonumente zur Verbreitung des "Russian Way of Life". Das finde ich ungemein spannend: es sind filmische Denkmäler untergegangener Weltreiche ähnlich den Bauwerken der Antike. Man sollte sich unbedingt auf diese Kino-Epoche einlassen und westliche Konsumgewohnheiten für ein paar staunenswerte Stunden "pausieren" lassen.
  20. Etwas härter ist das Material wohlweislich bei der Magnetitbespurung der ostereuropäischen Flme. Langfristig wirken diese wie Schmirgelpapier.
  21. Na ja: der eine war vielleicht geschenkt (in neuwertigem Zustand), der andere günstig erworben, weil ihn keiner mehr braucht?? Wäre meine Version, da auch ich mich wunderte. [Weitaus wichtiger aber, finde ich als Außenstehender und Besucher, wäre der Einbau unbedingt eines total anderen Projektors! Die bessere DP 70 steht stattdessen im Foyer, was meinen Bekannten überhaupt nicht "In den Kopp gehen" will...) (Ich hatte mal 1989 einen Bogen-Kopf fabrikneu für knapp 2.400,-- anfertigen lassen, aber stets "unberührt belassen" für den "richtigen" Augenblick - zwischenzeitlich wurde er geklaut. Auch das also ist die gerechte Strafe, wenn man sich zu sehr verausgabt und Hemd und Hose für so etwa veräußert. :wink: )
  22. In einigen sowjetischen Filmen sind Extrem-Weitwinkel-Einstellungen erkennbar, etwa in VOIJNA I MIR, in dem der Ansturm auf die große Soldatenbadeszene (entfernt erinnernd an frühbarocke Jungbrunnen-Gemälde in Nachfolge von Lucas Cranach d. Ä.: ) stark stilisiert auseinanderdriftet. Auch die Halbnah-Einstellungen der Birke am Ende des 1. Teils zeigen diese Bildcharakteristik. Leider ist mir beim heutigen Stöbern in der Angebotspalette der Sovscope-70-mm-Aufnahmeobjektive keine dementsprechende Optik vor Augen gekommen: die kürzeste beginnt bei 22 mm (etwa 96 Grad Bildwinkel). Diese "auseinanderfliegenden" geometrischen Effekte sind außerordentlich wirkungsvoll und übertreffen die "Bug-eye-"Linse von Todd bei weitem. (Ähnlichkeiten etwa mit der Kerzensaal-Szenen in "Harry Potter" sollen der Verdeutlichung hier genannt werden, sie sind in VOIJNA I MIR nur noch stärker akzentuiert) Gibt es - falls zufällig ein Fachmann hier mitliest - irgendwelche Unterlagen zur oben bezeichneten "Fischaugen"-Optik, vielleicht auch Production-Stills??
  23. Das ist aber mehr oder weniger eine ehrenamtliche Tätigkeit und nichts vertraglich gesichert Existentielles? @eSHa fragte nämlich wie folgt: "Hat man die Möglichkeit aus diesem Beruf weiter zu entwickeln? Was sind die nächsten „Ebenen“? Quasi Beförderungen usw. ". Kino ist kein Ausbildungs- oder Karriereberuf, sondern Leidenschaft: eine Fachschaft also, die suchtabhängig nach etwas "sucht, was Leiden schafft".:wink:
  24. Zur Frage der Aktualitäten: steht denn schon das Programm für die russische Filmreihe? Es gäb es noch weitere 70mm-Titel im BA, darunter "Der weisse Vogel mit dem schwarzen Fleck", "Das Zigeunerlager zieht in den Himmel" oder "Am Himmel nur Mädchen" - allesamt "filmed in 70mm" und in sehr guten Kopien. Auch das Blow-Up von Sergej Bondartschuks "Waterloo" wäre vielleicht ein Wiedersehen wert oder der polnische Zweiteiler (Blow up in 1,85 : 1) von Wajdas "Die Sintflut". Oder müßte man die Reihe in "Kinoklassiker Osteuropas" umbenennen?
  25. Ja, schon: aber auf 70mm deutlichst schärfer, plastischer, sauberer und ruhiger im Bild. Das ist ein Unterschied, der ihn dramatisch besser als heutige Scope-Filme aussehen ließ. Die Originalfassung ist m.E. die Premierenfassung und/oder eine Director's Cut.
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