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IN DEN SCHUHEN DES FISCHERS überragt noch DOKTOR SCHWAGO und allemal FUNNY GIRL (habe noch beide Titel), STOSSTRUPP GOLD ist nochmals besser und ebenso DRECKIGE DUTZEND: die beiden Top-Favoriten. Clip "Dirty Dozen", A.R.: 2.2 : 1 DICK TRACY ist mir etwas zu flach, ist aber jedoch kein fairer Blow-up-Vergleich, da die Matte-Shots in VistaVision produziert sind. Auch der Trailer CLIFFHANGER ist kein objektiver Maßstab für Blow-ups, da auch hier die Mattes (die Bergszenen) im Großformat produziert sind: in 65 mm. Trailer FAR AND AWAY (nur den Kurztrailer habe ich leider) finde ich eher körnig, ebenso wie die Kopie: vom gleichen Dup. Ist aber ebenfalls kein Blow-up. HOFFA hat mir damals nicht zugesagt, allerdings seit 13 Jahren nicht mehr gesehen.
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Das ist ganz einfach so, daß eine hervorragende 35mm-Vorlage mehr bringt als ein Digitaldreh. Warum ist das jetzt wieder fraglich geworden? Es gab in anderen Threads bereits én masse Ausführungen hierzu, bspw. Vergleich EPISODE III und Trailer NARNIA. Ich wiederhole mich zwar gebetsmühlenartig, aber: die EPISODE III hat einen begrenzten Kontrastumfang sowie künstlich gesättigte und aufgestylte Grundfarben ohne Zwsichenabstufungen), die CCD-Chips der Digitalkamera geben auch nicht mehr her, und wenn man in die Gesichter schaut, sind sie entweder völlig verschattet (und diffundieren dabei mit den dunklen Hintergründen), oder sie sind ordentlich ausgeleuchtet, zeigen aber einen Video-Hotspot (zumeist auf der Stirn). In den gesichtern sind kaum Poren oder Details erkennbar, sie sind künstlich geglättet. Ein normaler 2-k-DLP-Projektor vermag deutlich mehr! Es gibt auch irgendwo im Forum einen Linkverweis auf den Kurzreport von Oliver Pasch, technsicher Leiter der CinemaxX AG, der nach Sichtung des Werkes ähnliche Phänomene beschreibt, ohne dabei zwingend mit meiner Weltanschauung konform zu gehen... Das ist Fakt, der schlechte Look der letzten beiden Sternenkriege, das muß man (bitte) nicht immer wieder aufkochen!
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Das ist alles absolut richtig erkannt. Und es ginge auch zu machen. Aber durchgesetzt hat sich bei EPISODE III und FLIGHT PLAN offenbar die Letterbox-Variante (1920 x 817 pix, habe noch nichts Gegenteiliges gehört). Zwar wäre immer das größtmögliche Distributionsformat zu präferieren, aber bei EPSIODE III dürfte selbst der DMR-Prozeß wenig bewirken: wo keine Schärfe und kaum Detail vorhanden sind, da lohnt auch kein Scaler, kein DMR und auch kein Blow-up. Dieses Werk ist leider photographischer Ausschuß! Somit ist einfach nachvollziehbar, daß selbst POLLY BLUE EYES in DLP-Dijektion besser aussieht als ein digital aufgenommener Film wie EPISODE III, obwohl es doch immerzu heißt, einer digital in HD produzierter Film sei auch "verlustfrei" in (2 k-)DLP-Projektion das Bestmachbare dieser Projektionsweise per se. Das Gegenteil hat sich bewahrheitet.
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Der Begriff "restored" wird seit Aufkommen von LD und DVD nur noch mißverständlich und mißbräuchlich verwendet, dabei gibt es sehr überzeugende Definitionen für "restauriert", "rekonstruiert", "kompiliert" oder "neue Kopie". Im Falle der EL CID-Fassung (Scorseses sog. "Restaurierung") wurden ca. drei Min. (Sophia Loren im Kloster) zusätzlich eingefügt, die ich jedenfalls nicht kannte. Bild- und Tonformat sind eine Schande, schlimmer noch als alle BEN-HUR-WA-Kopien seit 1980. (Auf den Video-Medien, auf denen diese Titel erschienen sind, verhält es sich identisch. Ausgenommen BEN HUR 2005, der jetzt in 65mm transferiert wurde und so schrecklich aussieht, wie nie zuvor. Aber einige Leute wie etwa Mr. Hart von www.widescreenmuseum.com jubeln das hoch, Hauptsache, der Film ist "breit", dann wird's schon stimmen.) :? Der Link ist sehr interessant: solche Websites lobe ich mir! Der Beobachter hat scharfsinnig Änderungen an den Musikschnitten bemerkt und Asynchronismen entdeckt, die mir leider nicht auffielen, so gut ich den Film auch zu kennen glaubte. Er irrt aber in der Beurteilung einer angeblich guten Bildqualität auf dem Video-Medium: sämtliche Transfers sind sehr unbefriedigend, und hierüber sprach ich einmal mit Black Hill, die keine Möglichkeit für einen ordentlichen Transfer (zum Beispiel vom Technirama-Original) in Aussicht stellten. Dies ist also einer derjenigen Filme, von denen wir keine halbwegs passable Restaurierung oder Neukopierung (entgegen LAWRENCE, SPARTACUS, FAIR LADY oder den neuen, zum Glück nicht restaurierten Fox-Kopien DOLLY, DOLITTLE, MAGNIFICENT MEN, AGONY) mehr erleben werden! Es bleibt aber (in der einen oder anderen beeinträchtigten Form) EL CID noch immer ein grandioser Film, dessen Score von Rozsa einer der großartigsten der Filmgeschichte bleibt, gleichrangig mit KING OF KINGS. _______________________________________
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THE RIGHT STUFF ist ein passables Blow-up, deutlich besser als das "negativ" genannte Beispiel des Cameron-Schockers (der wiederum eine orgiastische Sound-Mischung aufweist!). Der Film ist ausgesprochen episch, handwerklich, schauspielerisch (Sam Sheppard in der Hauptrolle!) und dialogisch gelungen. Er hat Überlänge: dabei kann man sich sehr gut in diese Epoche "versenken" lassen, wenn man möchte. Das beste sphärische Blowup überhaupt ist m. E. THE DIRTY DOZEN, von dem ich eine 70mm-Kopie habe, die jedoch nicht in 1.85 : 1 ist, sondern 2.2 : 1 im 70mm-Vollformat (Todd-A-O-Leinwandformat) besitzt und dennoch kaum von einer 65mm-Originalproduktion zu unterscheiden ist/war. Genaue Umstände, die zu diesem Print-Ergebnis führten, konnte ich bis heute nicht verläßlich erkunden. Aber es gibt Merkmale hierfür, und diese beziehen sich auf Aufnahme und Entwicklung. Aber ich spekuliere ungern darüber.
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Jodie Foster ist im allgemeinen dafür bekannt, wie sorgfältig sie sich ihre Drehbücher und Regisseure aussucht. Sie ist der Auffassung, sie brauche nicht dringend den Mainstream-Erfolg, da selbst Nicht-Blockbuster-fähige Stoffe allein durch ihre Anhänger in den USA (darunter sicher auch die Gruppierung der lesbischen Frauen) eine Mindestgarantie einspielen. Aber das ist kein endgültiges Argument für einen tatsächlich hier wie dort auch nicht immer konsistenten Plot, wohl wahr.
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optimale ausnutzung der physikalischen größe des DLP chips, ansonsten hätte man auflösung verschenkt ... denke ich mir. Denn wer hat schon die (mit ca. 10.000 euros sehr teuren) anamorphoten 1.25x für die DLP projektoren? Ich denke mir noch etwas anderes: nachdem ich in den letzten Monaten zwei sehr unglückliche 2.35 : 1-Letterbox-Digitalprojektionen sah, die stockduster waren, könnte auch solches ein Anlass für die Produzenten sein, den Widrigkeiten mangelhaft ausgestatteter Filmtheater durch Ausspielung einer (nicht-anamorphotischen) "Voll-Panel"-Version auszuweichen, um zumindest eine anständige Leuchtdichte zu erzielen. Beides ist denkbar und möglich (was auch die Vergangenheit der Scope-Formate nahelegt.) Wobei kompliziert hinzukommt, daß weder FLIGHT PLAN noch EPISODE III anamorph aufgenommen wurden - nur zur Erinnerung. Also wurden sie auch digital nicht-anamorph angeliefert. Das gilt aber nicht für das Produktionsformat der Kamera!
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Ist doch ein Vorführer- und Technikforum: somit fallen solche Ungereimtheiten eher auf. :wink: Ich fand das Drehbuch nicht "schlecht": die Suspense funktionierte hervorrangend, Thriller-Spannung von Anfang bis Ende. :)
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"The Right Stuff" hat kein Todd-A-O-Format. Dafür aber einen tollen Ton und einen sehr spannenden + anspruchsvollen Plot.
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Da ist leider von Scorsese nichts restauriert worden, allenfalls wurden ca. 3 zusätzliche Minuten "drangehängt". :cry:
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Da Digitalkameras noch immer leider relativ "schlechte" Bilder liefern, finde ich, daß es sich schon nicht mehr lohnt, als Event darüber zu sprechen.
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Du meinst damit aber den Service der eigentlichen Fast-Food-Ketten (also dort, wo man wirklich zügig was für den Magen erwirbt)? Oder ist der Internet-Service für Beschwerden der Kinobesucher gemeint? (Auch dieser "funktioniert" durchaus ... bis zu einem bestimmten Grad vorformulierter Standardantworten und diffuser Besserungsgelöbnisse: Flexible Response oder "Konfliktmanagement" nennt sich dies wohl, strukturelle Folgen hat es fast nie.) :?
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@magentacine: Lohnt allein die kuriose A-F-Klassenbillet-Mentalität gewisser Kettenkinos die ganze Aufregung? Immerhin habt Ihr in Frankfurt Plexe mit mehr als 23 Meter großen Bildwänden und halbwegs vernünftigem Bildstand. Oder etwa nicht? Ich lade Dich herzlichst zu einer Berlin-Route ein, und Dir dürfte hier "Hören und Sehen vergehen"! (Frau Kieft ist übrigens nicht die Dümmste, siehe eines der kürzlichen BLICKPUNKT FILM-Interviews mit ihr. Sie würde sogar Programmkino machen, wenn sie dafür staatliche Zuschüsse bekäme; ihr Lieblingsfilm: DER GEWÖHNLICHE FASCHISMUS [udSSR, R: Michael Romm]. Der "firmeninterne" indessen ist vermutlich durch ihre silberne Nickelbrille verschluckt worden. :roll: ) Die andere Fastfood-Kette mit Flebbe als vorgeschobene Betreibergröße behauptet neuerdings, sie wolle wieder ein Theaterambiente rekonstruieren. Warum ihr das erst jetzt einfällt (und wie dies vor dem Hintergrund sinkender Besucherzahlen finanziert werden soll), bleibt das Geheimnis der Betreibergröße. Auch dort finden wir ja die ominösen Klassenunterschiede (A - F - xX) und vorgeschobenen "Logenplätze". Das Premieren-Home Cinema, dass die Menschen getthoisiert, wird kommen! Spätestens mit Einführung des Digital Cinema ist hierfür die Infrastruktur einheitlich standardisiert, und die Produzenten werden nicht einen Cent mehr auf die "Logenplätze" der von Dir kritisierten "Großkinos" setzen, die schlagartig unrentabel geworden sein werden. Somit lohnt es schon jetzt, die Nicht-Multiplexkinos, die unter geringeren Kapitallasten leiden, durch Kauf einer Kinokarte zu fördern. Kino wird es alsbald nur noch als Szenekino, als KoKi oder vereinzelt auch in opernhaften Auditorien geben. Das "Kinowarenhaus" wird verschwinden, ebenso wie andere "Geiz ist geil"-Häuser.
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Soweit und differenziert hatte ich gar nicht gedacht: "Bildverkantungen" sollte eine einfach nur verkantete Kamera zur lotrechten Vertikalachse andeuten. Möglicherweise denkst Du an den "verkanteten Anamorphoten", also Aufnahmen mit Trapez-Verzerrungen auf dem Film (Beispiel: Verfolgungsszenen in Lüftungsschachts in ALIEN III von David Fincher, 1993). Dann gibt es noch die drapierten Blenden, die das Scope-Bild auf der Leinwand reduzieren, z.B. in LOLA MONTÈS von Max Ophüls, 1955). Und die Scope-untypische Schnittorgie in schwarzweiss in FOURTY GUNS von Sam Fuller, 1957. Usw. usf.
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In der Scope-Kinogeschichte gab es aber immer eine Bestreben auf Seiten form- und ausdruckssuchender Regisseure, konträr zu gegebenen Format zu inszenieren. Verkantete Einstellungen, rasante Schnittwechsel mit Großaufnahmen, Scope in klaustrophobischen Räumen (sehr gut im Super-35-Film "Panic Room" gelungen!), Bildverkantungen oder Splitscreen. Ob allerdings Florian Ballhaus in "Flight Plan" ein wirklich durchdachtes Bildgestaltungskonzept nachweisen kann, möchte ich damit lieber nicht behaupten. :?
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Richtlinien/Regeln für Filmaufbau/Filmbehandlung
cinerama antwortete auf Thema in Ankündigungen und Forum interne sachen
Noch einmal einige Seiten zurückgehend: würde mich gern der Auffassung anschließen, das 35mm-ComOpt-Film allgemein "Schicht außen" gewickelt werden sollte. Für Polyester-Kopien gilt es weniger, aber für Acetat- und Nitrokopien (und noch seltener: Magnettonkopien) allemal wegen derer Verwölbungstendenz. Etikettierungen und/oder Markierungen entweder kurz vor (oder kurz nach einer Koppelstelle) erscheinen auch mir - wie schon von Vorrednern begründet - nur auf der der analogen Tonspurseite gegenüberliegenden Seite sinnvoll, um die analoge Tonspur mit Absatz und Verschmutzung weitestmöglich zu verschonen. Einige Kollegen hatten auch betreffs der Koppelstellen mit einem Ölstift versucht, nur die Filmaußenkante zu signieren - mir erschien dies jedoch zu klebrig und rückstandsträchtig. Nach alledem entschloß auch ich mich, generell auf Markierungen zu verzichten und - wie schon von der Vorrednern erwähnt - die Koppelstelle beim Entkoppeln der Kopie "abzufühlen". Sofern aber unbedingt eine Klebemarkierung angebracht werden sollte, habe ich stets auf gelbes Scotchband zurückbegriffen und dieses in schmale Streifen zerschnitten. Allgemein wird dann der fertige Film überwiegend am Teller mit Lichtonspur nach oben gerichtet geführt, woraus sich auch die Wicklungsrichtung "Schicht außen" ergibt. Grundsätzlich gilt: "je weniger Zusätze auf der Filmkopie, desto besser". Zu einem späteren Zeitpunkt könnte man ja ggf. noch einmal auf der Hauptseite eine Quersumme aller Threadbeiträge zusammenfassen, wie sie von @Henri angeregt wurde. -
Campbells "Monomythos" hat mich nie überzeugt, er erscheint rückwärtsgewandt, mitunter gar gefährlich. Kulturphänomenologisch relevant ist die Erwähnung seines Werkes allerdings in seinem Synchronismus zur Funktionsweise des nachwievor unterentwickelten Genre-Kinos. Nur vor diesem Hintergund etwa konnten die Sternen-Kriegs-Episoden derart Anklang finden (deren Mythen ohne aufgebauschte Accessoires vollkommen lächerlich wären!). Ob die Weltsicht von Campbell erneuert oder revolutioniert, ist umstritten: auch hat sich demgegenüber die Philosophie durch ihre Gegenmodelle geradezu vom Mythos emanzipiert: ihre Evolution verläuft nachweislich vom Mythos zum Logos. Kulturästhetisch bleibt der Monomythos durchaus spannend und schillernd, der inneren Überzeung gehorchend folge ich persönlich jedoch der Entmythologisierung, bin Materialist. Auch vermeide ich das Klischee von Platons Höhlengleichnis, es mutet zu weitläufig an. Auf den Punkt der "Kinokrise" kommend: der Mythos ist auch aus antagonistischer philosophischer Perspektive (französ. Philosophie des Strukturalismus, Frankfurter Schule, marxistische Materialisten) überall kritikwürdig, und besonders die These einer industriell verwertbaren Melange, die durch Wiederholung des Immergleichen "verdummend" wirke, kommt ja nicht von ungefähr. Film, Kunst und Genrekino könnte seiner Zeit weit voraus sein. Tatsächlich aber hinkt die US-Kinoindustrie dem Bewußtsein ihrer Konsumenten hinterher und grenzt die Avantgarde aus. Derzeitige Symptome der Verunsicherung: das interaktionistische Interesse am Digital Cinema, aber andererseits auch die vielen Klagen über ideenlose Sequels, schließlich die Übermüdung angesichts sich selbst genügender Special-Effects-Orgien (aber auch die hierzu konträr stehende Neuauflage des so. Suspense, vgl. "Flightplan", die als angebliche Alternative zum Sequel empfohlen wird) sind Präliminarien eines bevorstehenden Wandels in der Blockbuster-Industrie, welche sich zunehmend unbefähigter zeigt, auf ein ausdifferenziertes Zuschauerklientel zu reagieren. Versucht die Industrie es aber zwanghaft mit Verschmelzungen (anstelle bspw. einer dialektischen Synthese), entsteht leider immer wieder nur ein unausgegorener, x-beliebiger Synkretismus, der es jedem "recht machen" möchte. Ein Wandel somit, von dem keiner genau vorhersagen kann, wohin er führt.
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Über die Zwiespältigkeit der Sekquels haben sich die Philosophen schon ausgelassen. Der Franzose Baudrillard macht den Begriff des SIMULACRUM stark gegenüber seiner harmloseren Bedeutung im tradierten Sinn als Abbild, wie er etwa von Deleuze, Bourdieu oder Virilio eingeführt ist. Etymologisch vom Abbild zum Trugbild gehend, denkt Baudrillard das SIMULACRUM als Vortäuschung und Wiederholung zusammen: d.h. in der - sozusagen "bodenlosen - " Bedeutung eines ideenlosen Derivats einer ebenso ideenlosen Kopie, für die wiederum ebenfalls kein Ideenoriginal mehr verortbar ist. Hierdurch wird - auf Film bezogen - jegliche Scheidung zwischen Archetypus, Dispositiv, Imagination und Realität aufgehoben, wo immer das Wiederholungsprinzip (zudem in stilistisch nur graduell unterscheidbaren Varianten) zwar wild vermischte Versatzstücke von Genres oder einzelnen Filmen bedient, ohne aber ein Urbild, eine Tradition, eine Autorenschaft oder eine Entwicklung erkennbar werden zu lassen. Das macht Kunst in einem Autorenverständnis subjektlos: es könnten einst Drehbücher und visuelle Schemata bspw. via Computer aus "bewährten" Box-Office-Erfolgen "destilliert" werden. Auftraggeber von Filmproduktionen sind dann womöglich nur noch Buchhalter und Börsenspekulanten. :shock: Das SIMULACRUM ist jedoch keine Entdeckung unserer Zeit: es ist m.E. phänomenologisch mindestens bis in die 10er-Jahre zurückverfolgbar (Sekquels und B-Pictures sind von nun an ein Grundgesetz des Mainstreams), was ab den 60er-Jahren nachhaltig durch die James-Bond-Serie manifestiert und in den A-Status erhoben wurde. Bewertungen, Auswirkungen und Prognosen für unsere Branche überlasse ich den Diskutanten und Produzenten!
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Durchaus hier wie dort ist das möglich: die Mieten konnten deshalb stark heruntergehandelt werden, da die Investoren sonst einen Großteil ihres Investments , das in der Goldgräberstimmung Anfang bis Mitte der 90er Jahre für einen vermeintlichen Kinoboom getätigt wurde, schlagartig verlören: das Kapital wäre somit "verbrannt". Daher müssen oftmals unrentable Multiplexe wider wirtschaftliche Vernunft weiterbetrieben werden, ebenso, wie selbst lange Zeit prosperierende (und auch korrekte Mieten zahlende) Traditionsbetreiber mitsamt ihrer älteren (und abgeschriebenen) Kinostätte verdrängt werden. 'Der Tagesspiegel' liegt in seiner Bewertung richtig. Und auch Herrn Brauner (Besitzer und Investor am berliner COLOSSEUM http://www.cinemaxx.com/cinema/hall.asp...inoId=D106 ) mag man (was auch immer dort geschehen sein mag) kaum verdenken, daß er auf eine Fortsetzung des COLOSSEUM-Spielbetriebs in Prenzlauer Berg drängt. Schließlich hat er das Gros der Investitionen getätigt, aber sich der Betreiber doch massiv durch unnütze Objekte (wie das CinemaxX in Berlin-Hohenschönhausen) übernommen: soll doch dieses bitteschön aufgegeben werden, wenn es die Bilanzen verbessert: CINEMAXX HOHENSCHÖNHAUSEN. Bildquelle: www.kinokompendium.de Mein Herz schlägt hier für Herrn Brauner: mit ihm wird das COLOSSEUM erhalten bleiben, währenddessen sich der Betreiber fast schon aus Prinzip davonzustehlen scheint...
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... und soll jahrelang im Foyer Bauer-U2-Maschinen ausgestellt haben. Vorsicht aber vor Reportagen in dooyoo und ciao/yaahoo, habe mich schon oft darüber geärgert (und Fotos macht dort keiner, schwätzen aber wollen alle, ohne die geringsten Kenntnisse über die Interna). Aber andere Referenzen gibt es ja selten, da über Kinos zu selten brauchbare und individuell reflektierte Reportagen verfaßt werden. Die KASKADE in Kassel ist ja dicht, seitdem die UFA dort ein Multiplex (neuerdings glaube ich sogar mit digitalem Vorprogramm - oder war das Oberkassel?) eröffnete.
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Für eine, nur vorübergehende Lösung wollte ich einmal eine (unzulässig oder akzeptabel?) improvisierte Version zur Debatte stellen: indem die evtl. beidseitige Begrenzung des Spaltbildes nach Bedarf variabel zu verringern wäre (vielleicht auch gut anwendbar bei Programm- und Kommunalen Kinos, die öfter geschrumpfte Kopien spielen oder neue Kopien von alten Negativen zeigen, die häufig von geschrumpten Lichtonnegativen kopiert wurden [Folgen]). Wenn zwar für analoge, encodierte Stereo-Tonspuren die über Buzz-Track arretierbare laterale Spaltlage den Vorrang hat, nicht aber immer zwingend die Abtastung der äusseren Modulationsspitzen von Belang ist, läßt sich doch über ein ensprechendes mechanisches Zusatzelement auf die Schnelle jeglicher Tonbrumm beseitigen. Einfacher (und übersichtlicher) wäre dies bei der von mir geliebten Makro-Optik herstellbar, wo man stets alles sieht und leichter mechanische Änderungen vornehmen kann (mein Favorit: Bauer B 12). Jedoch, ich schweife ab: diskutiert wurde ja hier die unter Normbedingungen empfohlene Spalteinmessung. Aber auch bei jeder neuen Kopie ist jederzeit möglich, daß sich bei Kopierung die Lichttonspur, ergo das Lichttonnegativ inkl. dts, verzogen hat. Vielleicht tritt bei dieser Kopie (ZORRO II) im Format "dts" ein ähnliches Problem auf, das würde mich schon interessieren?
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Warum zu viele Kopien? Gäbe es sie nicht (einschließlich der Förderkopien) würden weitere Nicht-MP-Kinos wohl schließen müssen. Trotzdem hast Du recht: zu viel ist zu viel: und das Blockbuster-"Problem" gab es zu allen Zeiten. Es wurde aber durch ausdifferenzierte, gewachsene Theaterstrukturen innerhalb der Branche stets mittels zahlreicher Programm- und Kino-Alternativen aufgewogen. Die durch die Bedrohung DVD seit 1997 noch schärfer eingetretene Okkupation alternativer und sonstiger Bedürfnisse befördert andererseits auf dem Sektor der verbliebenen Filmtheater den Trend zur Monokulturation: man hängt sich verzweifelt an immer weniger, immer lauter beworbene und immer kurzlebigere Blockbuster und deren Secquels. Die Folge: der beschleunigte Verwertungskreislauf führt solange zur hohen Kopienzahl, bis es knirscht, er erhöht die Wareneinsatzquote und ist ideologisch Wasser auf die Mühlen derjenigen, die es sich schon immer gerne zu leicht machten und alles, was nicht richtig läuft, am besten "sauber und billig automatisiert" über Satellit einspeisen möchten - ganz egal, ob sich dann auch die Home Cinemas (und Piraten) "on demand" an die "materielose Kopie" mit dranhängen und Kino u.U. überflüssig machen könnten. Es müssen aber unbedingt völlig neuartige (oder auch ältere, der modernen Zeit innovativ angepaßte) Konzepte und Branchenverhältnisse her, um diesem Blockbuster-Konzentrations-Strudel in seiner Ereignislosigkeit und Austauschbarkeit entgegenzuwirken, d.h. ein Kino der "Macher "zu begünstigen. Zur Klarstellung: der Blockbuster an sich ist nichts Schlechtes. Im seinem Sog können partiell sogar kinomüde Kunden auch für's Kino und für ganz anderes Kinoprogramm zurückgewonnen werden, wenn auch der übergreifende Marketingmix denn stimmt. Es geht somit allein um die Gefahr einer Blockbuster-"Verstopfung" von Kinos: verstopft mit ein und demselben Titel. Solches schadet dem Alternativangebot, schadet kleinen Verleihern aber auch den ganz großen Verleihern, deren Blockbuster immer ineffizienter ausgewertet werden können (was bekanntermaßen zu schlechter kontrollierter Kopienherstellung und zu immer billigeren und sterileren Plexsälen und künftig schlechter bezahlterem Personal führte). Manche haben das erkannt, ohne aber zu begreifen, daß in der real existierenden Theater- und Verwertungsordnung das Einfordern von "exklusiven" oder "sozialen Komponenten" (Jan Oesterlin) m.E. nur ein Lippenbekenntniss bleiben dürfte: http://www.kino-zeit.de/news/artikel/37...richt.html http://www.taz.de/pt/2005/10/11/a0162.nf/text http://www.zeit.de/2005/31/DVD_1 WER BIETET MEHR - wurde gefragt? Zum Beispiel solche Kinopioniere, und dies seit 40 Jahren: http://www.sign-lang.uni-hamburg.de/Med...2/ross.htm
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Auf jeden Fall wäre es tragisch: durch das einzigartige Ambiente und durch die Hybrid-Form aus altem Traditionssaal und Plex-Anbauten in einer ehemaligen, backsteinbasierten Eisenbahnwagenhalle von 1894 (nach dem 1. Weltkrieg für die Pferdeeisenbahn AG genutzt ) ergeben sich ganz unverwechselbare atmosphärische Stimmungen und kommunikative Varianten, die selbst durch die heute "McDonalds-artige" Kino-Betriebsweise nie völlig ausgeblendet werden konnten. Das Haus wurde 1924 als 1000-Platz-Kino ausgebaut, 1930 von der UFA übernommen (Lupu Picks "Gassenhauer" lief hier 1931) und im 2. Weltkrieg als Lazarett umgenutzt, 1956 schließlich von der sowjetischen Kommandantur zum ostberliner Premierenkino umgebaut: (1. Scope-Kino der DDR [ich glaube mich an zeitweilige Frieseke-& Hoepfner-Technik zu erinnern], 1957 Premiere des polnischen "CinemaScope"-Monumentalfilms "Die Kreuzritter" und 1963 von "Nackt unter Wölfen" seien zu annotieren) und noch kurz nach der Wende von der Bezirksfilmdirektion (BFD) weiterbetrieben, solange eine Ausschreibung durch die Treuhand lief. Daraufhin betrieb die ehemals westberliner SPUTNIK GbR zwischen 1992 und 1996 das unrenovierte Einzelhaus weiter. Grundstückseigentümer ist seit 1992 Artur Brauner, der seit 1997 auch zusammen mit H.J. Flebbe und zeitweilig auch dem Ex-SPUTNIK-Co-Betreiber Stefan Arndt (heute Produzent bei "X-Filme - Creative Pools") Co-Betreiber des neuen Großprojekts CINEMAXX COLOSSEUM mit insgesamt 10 Sälen ausf zwei Ebenen war/ist (Brauner/Flebbe/Arndt/Deyhle im Konsortium). Brauner klagte bereits in den 90er Jahren gegen die Treuhand wegen Ansiedlung eines zweiten Großkino-Komplexes durch Warner Village (heute: "Kino in der Kulturbrauerei"), gleich in unmittelbarer Nähe am Prenzlauer Berg. Sollte einmal die Rendite für das COLOSSEUM nicht mehr befriedigen, dürfte wieder ein Kaufhaus drohen. Ansonsten ist das Objekt nachwievor günstiger als Kino nutzbar, bevor man es risikoreich umbaut. Was das Denkmalamt zu alledem "denkt", müßte einmal erkundet werden. Allerdings: meine Darstellungen zu dieser Materie sind lückenhaft und dringend korrekturbedürftig. Gehört habe ich bisher absolut nichts über ein Ende dieser Spielstätte. Denn weit defizitärer läuft doch das CinemaxX Hohenschönhausen in Berlin: es macht daher wenig Sinn, das COLOSSEUM abzuwickeln. Allgemein ist unstreitig, daß das als touristischer "Selbstläufer" funktionierende CinemaxX am Potsdamer Platz die Verluste der anderen berliner Häuser dieser Kette ausgleicht, wogegen auch nichts einzuwenden wäre. Bildquelle: www.kinokompendium.de
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Das ist aber ein interessanter Fall, muß ich schon sagen: eine 35mm-Massenkopie also möglicherweise schärfer als das hochgelobte digitale Master für die DLP-Auswertung? Ein A/B-Verleich mit Foto wäre vielleicht tlws. ganz aufschlußreich... denn in der berliner UCI Kinowelt ZOO PALAST wird dieses Werk "nur" analog geboten: nach den obigen Schilderungen offenbar auch kein Beinbruch! Florian Ballhaus, Sohn des dt. Star-Kameramann Michael B., fiel zumindest mir bis dato nur durch unterbelichtete Weichzeichnerbilder auf. (In diesem Falle aber steckt dahinter ein Intention, wird es dem geneigten Kunden nun publizitär vermittelt: klaustrophobische Zustände sollen hierdurch simuliert werden - was seit Mini-DV nicht ganz neu als Idee ist, füge ich hinzu.) Frage: wie hätte wohl THE SPIRIT OF ST. LOUIS anno 1957 diese Herausforderung gelöst? Oder Hitchcock in THE LADY VANISHES anno 1938? (Noch eine Randbemerkung: trotz erfreulicher guter Ausleuchtung würde ich diesen Parameter lieber nicht immerzu der DLP-Projektion zuschreiben, da man sie auch von 8- bis 35mm-Euipments erwarten sollte. Warum auch nicht?)
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Also, ich neulich war mit einem Kollegen im ZOO PALAST - grosses Haus (heute: Kino 1), der dort 1964 "Untergang des Römischen Reiches" erlebt hatte (d.h. in 70mm: man hätte auf die Bühne steigen können und hätte sich angesichts dieses Bild- und Klangeindrucks auf dem "Forum Romanum" geglaubt, wird kolportiert) und sah mir mit ihm "Star Wars - The End [oder richtigerweise: "die Rache der Sith"]" an: Keine Rede aber hier gegen ein 16 : 9-Digitalpanel, dass ohnehin nur von Letterbox (von nativen 817 x 1920 pix) wieder auf Cinema-Scope-Leinwand "aufgeblasen" wurde. Wer's mag, werde glücklich damit... Aber daß eine viertel Stunde lang das Bild abgeschnitten auf die Werbekaschierung (1.85 : 1!), zu dunkel und zudem bis zum Ende vom Objektiv her völlig defokussiert vorgeführt wurde, hat bleibenden Eindruck hinterlassen. Insbesondere auch die gängigen 35mm-Darbietungen, die seit Jahren die immerselben Symptome aufweisen... Herr Stindt, Abgesandter der Bayerischen Immobilien AG, übrigens Hauptredner auf dem Bauforum "Architektur 77" von Ende September, gab sich objektiv: er schätze Kino wirklich, ginge auch gerne selber ins Kino. Aber ein solches Kino sei nicht mehr zeitgemäss, und kein Betreiber wolle es ja weiterführen. 1957, so Stindt, habe es ja mit "Zürcher Verlobung" eröffnet, ein Film mit Liselotte Pulver und Paul Hubschmid (Stindt gab sich sehr informiert), nur: solche Filme wolle heute niemand mehr sehen. Und genau so so sei es auch mit diesem Kino! Wenn aber die Mall alsbald durch das unwirtschaftliche Kino gezogen würde, könnte gerne ein heutiger Investor vorschlagen, auf das Dach dieser Mall ein neues schönes Kino (Multiplex) zu bauen, wenn dies wirtschaftlich sei. Letzterem stimmte auch CDU-Baustadtrat Dr. Gröhler zu, der leidenschaftlich "für einen Kinostandort" plädierte (nebenher das Bürgermeisteramt anstrebt), und eine solche Lösung sehr akzeptabel fand. Was man nun dagegen tun könne, wolltest Du hören? Vielleicht eine Bürgerinitiatve gründen! Zum ZOO PALAST gibt es einen " KinoKulturVerein Berlin e.V.", der eine Ausstellung "Die fabelhafte Welt des Zoo-Palast" plant und gerne damit [makabrerweise] im Europacenter gastieren möchte (dort, wo man den Royal-Palast gerade abschafft): http://www.charlottenburg-wilmersdorf.d...alast.html . Für den ROYAL PALAST gab es leider keine Bürgerinitiative, wohl aber für den 1998 abgerissenen GLORIA PALAST, der ebenfalls mit Vorsatz heruntergewirtschaftet, aber "glückvollerweise nur entkernt" wurde, so daß die Außenfront erhalten blieb. :nuke: Überblick "Kinosterben in Berlin": http://www.kinokompendium.de/kinosclosed.htm