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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. Du könntest durchaus aus USA bitte gerne berichten, jedoch bleibt es für mich nicht so überzeugend, europäische A-Festival-Erfahrungen zu marginalisieren und auch weitere europäische Initativen - ungeachtet der Frage technischer Qualitätslevel (ob 1.35 Mio Pix, 2k oder 3k usw.) - zu übersehen. Hier sind es die Independent-Verleiher (X-Filme, Salzgeber u.a.), die D-/E-Cinema wollen und vorantreiben. Schon etwas älter:: http://www.heise.de/ct/03/19/035/ http://www.berlinonline.de/berliner-zei...eton/0011/
  2. Also ich muß sehr vielen Punkten hier widersprechen und weiß gar nicht, womit ich zuerst anfangen soll: 22 x 48,6 mm ist die Bildfenstermaske, deren gültige Normung aber, soweit ich mich erinnere, von R.M. Hayes in Widescreen Review bestritten wurde, weil keine SMPTE- oder ISO-Norm oder so ... Müßte man nochmal nachlesen. Mir fiel damals positiv auf, daß er diese Norm per se einmal infrage stellte, und ich selbst zog es stets vor, alles zu zeigen, was aus dem 70mm-Bild (störungsfrei) vorliegt. Allerdings hat sich Hayes in vielen Punkten geirrt, nicht zuletzt in seinem Standardwerk "Widescreen Movies". Ich habe in meinem Leben jedoch noch keinen 70mm-Titel mit kopiertem Seitenverhältnis von 2.05 : 1 gesehen (ausgenommen "Gone with the Wind" und "The Ten Commandments", die seitlich leichte schwarze Kaschstreifen hatten). Auch das Bildbeispiel mit "Alien" kann nur getürkt sein oder auf einen Rechenfehler zurückzuführen sein, so dünn auch immer der Bildstrich sein mag. "Ben-Hur" hat in der WA-Kopie von 1968 keinen breiteren Bildstrich als 1959, die Kopie von 1959 hat lediglich eine dünne weiße Linie auf dem schwarzen Bildstrich, Kennzeichen einer optischen Schrittkopierung. Mißt man einen (möglichst nicht geschrumpften) 70mm-Magnettonstreifen aus, kommt man zumeist in etwa auf die projizierbare Bildbreite von 49 mm und die Höhe von zumeist 22,8 - 23,5 mm. Bei unsachgemäßer Fertigung (bedeutend in der Minorität liegend) kann aber die störungsfrei nutzbare Bildbreite auch einmal nur 48 mm betragen, wenn nämlich die Magnettonpisten zu dünn aufgetragen wurden und ständig "wabern". Der dünne Bildstrich bei "Doktor Schiwago" ist ganz einfach der Originalbildstrich des Scope-Kameranegativs, während die in 65mm aufgenommen Filme alle einen breiteren Bildstrich aufweisen. Mit den Scope-Blow-ups vergleichbar ist auch der dünne Bildstrich bei Technirama auf 70mm-Kopien, der kein Bildstrich des Kameranegativs, sondern des Bildfensters der optischen Kopiermaschine ist. Da nun bei "Ben Hur" das zu projizierende Seitenverhältnis von 2.70 : 1 genannt (oder empfohlen?) wurde, stimme ich dem gerne zu, obwohl 2,75 als "genormt" für Ultra Panavision/Camera 65 immer wieder überliefert wird. Wird im weiteren Bezug auf "2001" und das 65mm-Kamerafenster und seine Maße genommen, ist das aufgrund der im Negativ fehlenden Magnettonpisten für die Bestimmung einer "Einheitsprojektionsmaske" für 70mm-Standardfilm zwar zunächst nicht maßgebend, jedoch frage ich mich, ob bei den Reduktionskopien auf 35mm Scope bei irgendeinem Filmtitel vielleicht jemals die volle Breite des Kameranegativs (2.35 . 1) benutzt wurde, was an sich empfehlenswert wäre (ich denke nicht, denn es wurde wohl zu 99% aller Fälle die Bildhöhe beschnitten, um auf 2.35 : 1 zu kommen). Für Maskierungsfragen aller Filmarten und Materialien empfehle ich eher die Arretierung von Maskenschiebern mit Mikromotoren, um jeden Film individuell zu behandeln, wobei natürlich ein Open-gate-Film, der in 35mm vollformatig aufgenommen wurde, aber nach dem Willen der Macher in 1,85 : 1 gezeigt werden sollte, in diesem Sinne behandelt werden sollte.
  3. Ich begann diesen Thread durchaus in der Vorstellung, man könnte über die digitalen Vorstöße und Auswirkungen der Berlinale (also nicht über die silberfreie Tonspur) diskutieren. :wink:
  4. Lieber @Michael, die silberfreie Analogtonspur hat in diesem Thread zunächst nichts verloren. Es geht mir hier um die Umsetzung digitaler Projektion in Deutschland resp. Europa, da nützt Dein Diskussionsbeitrag auf die höchste Equipment-Dichte bei Dir in San Diego nur bedingt, das ebensowenig wie Berlin der Nabel zur Welt ist. Dennoch werden hier auf der Autorenebene (siehe das europaweite Projekt u.a. von Salzgeber-Film und die tägl. Spielpraxis der "Filmtheater in den Hackeschen Höfen") bereits Fakten geschaffen. Das "Geschwafel" der Berlinale-Leute ist sicherlich in hohem Maße kritikbedürftig, aber auch nicht marginalisierbar, sondern eine Folge der Vorjahresentscheidungen des Filmfestvals in Cannes und der Wünsche der Produzenten. Etliche Filmemacher auf der Berlinale waren glücklich über ihre HD-MAZ, die sie "Dank" großzügiger Unterstützung in Hardware-Fragen unproblematisch so zur Vorführung brachten, wie sie es sich gewünscht hatten. Die Kosten und technischen Vorgänge einer HD-Abtastung sind mir aus unserem Betrieb (Spirit: Data Cine - Abtastungen) durchaus bekannt. Die Arbeiten sind m.E. nicht direkt vergleichbar mit konventioneller Kopierwerksarbeit oder genauso kompliziert, sondern grundverschieden. Dein Begriff der "Endabstimmung" ist mir aus meiner Kopierwerkspraxis übrigens nicht geläufig, Du müßtest schon detaillieren, welche Abstimmung nach welchem Arbeitsgang Du meinst. Mein provokanter Vergleich mit der American Cinematheque sagt zugegebenermaßen nichts über den Fortschritt der digitalen Projektion aus, jedoch soll einmal darauf verwiesen werden, daß etliche Aufgaben der Filmrestaurierung und allgemein einer optimalen Projektion nachwievor auf analogem Wege bewerkstelligt werden können und zudem in einigen Parametern bessere Resultate erzielen. Das gilt es doch zu bewahren und zu optimieren, um gerade den von Dir gescholtenen Berlinale-Entscheidungsträgern den Wind aus den Segeln zu nehmen, sprich: dem Einfall von Substandards vorzubeugen. Somit interessiert mich jede Initiative zur Verbesserung des konventionellen Films resp. der analogen Projektion, um Alternativen anzubieten. P.S.: Falls wir uns in Berlin mal wieder auf einem Symposium zur "Zukunft des Kinos" sehen, sollten vielleicht auch eigene Beiträge eingereicht werden, um das Thema nicht den hiesigen "Filmbeamten" zu überlassen, die sich über jedes Video freuen, daß Ihnen die Mehrarbeit der Filmrolle erspart...
  5. Habe auch selten von einem Tonträger so reinen, orchestralen Sound gehört. Der Kleinverleiher könnte durchaus mit Genehmigung von Robert Wise eine neue 70mm-Kopie ziehen, zumal dieser selbst vor 11 Jahren (1993) nochmals eine solche vom angeblich intakten und nur reinigungsbedürftigen Kameraorignal zog, wie er damals äußerte. Die damalige Kopie soll aber mittlerweile etwas wellig geworden sein soll. Nach Robert A. Harris (1999) jedoch müßte der Film erst restauriert werden, was er gerne übernommen hätte. Weder die eine noch die anderere Variante in 70mm ist zu erwarten, zumal auch die Oscar-Academy für ihre 75-jährige Jubiläumsfeier ("Diamonds-Festival") im letzten Jahr keine spielbare 70mm-Kopie mehr erlangen konnte. Und wie Du weißt, hatte bereits der Berliner Amazonas-Filmverleih in der Langzeitfolge seiner Spartacus-Extravaganzen Konkurs angemeldet.
  6. 1) Denke schon, daß Marktmacht entscheidend bei Dispofragen ist... 2) War das mit "My Fair Lady" in Deutschland nicht 1984? Zumindest diese Kopien waren ein grauenrregendes Zerrbild des Originals. Aber Du meinst eher die von Robert A. Harris und James C. Katz restaurierte Version (nicht in Dtl. verliehen): nun, das ist eine Harris/Katz-Initiative, kein originäres Reprisenengagement der Warner. Noch eine Anekdote zur "Dankbarkeit" in Sachen "2001": Der Berliner Premierenpalast (ausgestattet mit 70mm-Technik) konnte im März 2001 offenbar die Besucherbeschwerden nur dadurch abfangen, indem das Manko gleich ausgeschildert wurde: "Diesen Film sehen Sie in CinemaScope - nicht in 70mm!" heißt es dort. Der deutsche Verleih hatte noch multimedial laut von 70mm-Bildern getönt, offenbar eine Bauernfängerei? Es geht mir also um die inländische Praxis; was in USA läuft, kann dort diskutiert werden.
  7. Weil das schon tausendmal durchdiskutiert wurde, was an den neuen Scope-Dolby-Digital-35mm-Kopien von "2001" nicht stimmt, daß auch Digitalton eine schlechte Lösung hier war. Offenbar noch immer nicht bemerkt? Dann überzeugt doch mal mit der Macht Eurer Kinoketten die "erfolgreiche" Warner, neue Kopien auch anderer "Klassiker" zu ziehen. (Da warte ich schon seit 25 Jahren ganz gläubig drauf...) Frage: inwiefern sind denn die englischen und französischen 70mm-"Warner"-Kopien von "2001" (vom alten Ted Turner Duplikat-Negativ von 1989 gezogen) verfügbar für den gesamt-"europäischen Markt"? Dann müßten ja Kopien von UIP Australien (z.B. "Ben-Hur", 70mm) auch für das deutsche Einsatzgebiet "verfügbar" sein. (Also ein Beispiel: meine "Spartacus"-Version kam 1991 von UIP Australien, mußte aber von Amazonas-Film mit dem Erwerb neuer Rechte erworben werden, da nicht verleihbar.) Und wie außerdem hier erwähnte französisch untertitelte "2001"-Kopien dem unterversorgten deutschen Markt zugute kämen, möchte mir auch einer bitte verraten. Gegen den Kleinverleiher (Neue Visionen?), der "West Side Story" herausbringt, hat doch keiner was gesagt, wenn die Kopien nicht wieder so mißlungen sind wie bei "2001. Ansonsten gibt es von diesem Film auch eine HDTV-Abtastung, die ich bei Erscheinen der HD-DVDs eher ans Herz legen möchte als eine erneute 35-mm-Scope-Dup-Kopie. Aber sprachen wir in diesem Thread über 70mm oder die neuen Substandards? :cry:
  8. Das war ja wohl ein Ausrutscher? Für den "Ausschuß", den man an Wiederaufführungskopien geboten bekommt, und zwar wider besseres Wissen gängiger Kopierwerkspraxen, muß man sich bedanken? Bei einer Major Company, die Milliarden mit "Matrix" und "Harry Potter" gemütlich einschaufelt? Mit Verlaub: wie naiv, @preston sturges, kann oder soll man hier noch sein? "Dankbar" dafür, daß der gelobte Verleiher in Deutschland doch überhaupt keine 70mm-Kopie von "2001" herausbrachte, und nicht einmal einen anderen Film des selbernannten "Hausregisseurs", "Barry Lyndon", in anständigem Zustand bereithält, resp. dankbar sein für die entstellte digitale Ton-Fassung der "2001"-35-mm-Kopien? (Anstelle des noch heute auftragbaren Magnettons, der vollkommen anders klang und zudem direktional abgemischt war). "Dank" an Kubrick-Koproduzent und Erbverwalter Jan Harlan, der bei allen seinen "Vorträgen" Verkaufs-DVDs auf seinem Pult auftürmt, die fast allesamt in Format und in der Lichtbestimmung verkorkst sind? Das Ganze ist eine Farce, und der Regisseur würde sich mit Sicherheit im Grabe umdrehen. @preston sturges: erst denken, dann schreiben!
  9. In die deutsche DVD-Version, die stets so gelobt wurde, wenn man sie auf kleinen Fernsehern sah und den Film nicht gründlich genug kannte, schauten wir gestern hinein: über einen professionellen Videobeamer. Erfreulich zunächst die Ankündigung der Abtastung vom 65-mm-Interpositiv (es ist bereits das zweite, nach dem Laserdisc-Transfer für die Videoauswertung hergestellte 65-mm-Interpositiv), jedoch fiel beim "Groß"-Beamen deutlich auf, wie unscharf die Überspielung etwa zu 35-mm-Filmklassikern war ("Große Diktator", "Casablanca", "Der Unsichtbare Dritte", "Das 5. Element" ua. "standardsetzende" Überspielungen). Sie weist im weiteren Ausleuchtungsfehler auf (bläuliche Randeinfärbungen durch fehlerhafte Kopierlampe oder Kondensorsystem). Zudem ist der deutsche Ton "dolbysiert" (@Gunter wird das zurückweisen, daß Dolby "schuld" sei) in seiner Sprachzusammenfassung auf die Mitte zusammengelegt, es fielen kleinere Fehler der Lichtbestimmung auf, als die Affenkostüme mal grünlich, mal gräulich erstrahlten, und vor allem brachen gegenüber vorbildlich überspielten DVDs die Details und Zeichnungen in den Anzügen förmlich weg, vgl. Heywood Floyd beim "Stimmenerkennungdienst" auf der Weltraumstation 5. Als nächstes guckten wir die NTSC-Version aus dieser Kubrick-Collection und waren und erst recht entsetzt: Letterbox-Überspielung, völlig fahl in den Farben, total unscharf - die PAL-Überspielung war "Gold" dagegen. Dann ein kurzer Blick in die alte Laserdisc, in der zumindest Ansätze der Direktionalität der deutschen Sprachmischung verblieben waren. Zur 2001 angeblich restaurierten Version ist zu sagen, daß entgegen den Ankündigungen seinerzeit auf der Berlinale zumindest im Bild nichts digital restauriert wurde, hatte doch Ted Turner bereits Ende der 1980er-Jahre ein 65-mm-Duplkatnegativ des Filmes hergestellt, von dem noch in den 1990er-Jahren einige 70mm-Kopien hergestellt wurden. Das Resultat des 70-mm-Rivivals fällt zu den gleich breiten Erstaufführungskopien von 1968 körniger und kontrastreicher aus - als "grell-aufgestylt" und dennoch "flach" zu umschreiben - und der optisch-akustische Qualitätsvorsprung zur zeitgleich 2001 herausgebrachten 35-mm-Version ist nur bedingt zu verteidigen. Auch die Berlinale-Projektion war mit vollständig verwackelter Bildwiedergabe die warscheinlich instabilste seit Aufkommen des 70-mm-Kinos schlechthin, sichtbar "erzitternd" nicht nur bei ruhigen Weltraum-Spaziergängen (hier ist ironischerweise der Schrittschaltmotor des FP-75 E-Projektors der Kinoton GmbH tatsächlich "digital" bezeugt und Risikofaktor bei Bildstandsgarantien). In der "Star Gate"-Sequenz wurden pumpende Bildbereiche und schwankende Schärfen sichtbar - Anzeichen für fehlerhaft umkopierte Orginalmaterialien. Mehrere Takes in der Schlussszene während des Alterns des Astronauten Bowman beinhalteten bereits seit längerem ausgeflickte "Klammerteile", was wiederum auf schadhafte Partien im Originalnegativ, die infolge mechanischer Beschädigung herausgenommen worden waren, schließen läßt. Ingesamt war die neue 70mm-Kopie zu hell, zu flach und zu steil im Kontrast und verlor somit deutlich an Schärfe und Dichte: vom "70mm-Charakter" der Erstaufführungskopien war nur wenig noch wiedererkennbar. Die Enttäuschung auf der Berlinale wurde begleitet von einem kaum hörbaren, dort nach "Mittelwellenfunk" klingenden Dolby SR-Magnetton, welcher durch die Festspieltechnik-Inspektion und eine weltbekannte Kinotechnik-Firma wohl sehr überstürzt angeschlossen und eingemessen wurde. Dieser Event, präsentiert nicht zuletzt aufgrund der im "Berlinale Palast" ohnehin zu kleinen und fast flachen Leinwand, war signifikant getrübt. Nach der "Berlinale" holte sich das National Museum of Film and Photographie (NMPFT) in Bradford diesselbe Kopie für sein jährliches "Widescreen-Festival": dort wurde sie mit einwandfreiem Bildstand und kristallklarem Ton dargeboten. Die ab Ende Februar 2001 auf 35 mm gestarteten Revivalkopien, ebenfalls aus dem Hause Warner, ließen auf andere Weise akustische wie optische Brillanz missen: sie waren relativ grobkörnig - was kaum auf eine Umkopierung von neuesten Zwischenmaterialien, konsequent ausgehend vom Originalnegativ, schließen läßt, sondern auf ein Zurückgehen auf sehr alte 35-mm-Interpositive des seinerzeitigen Kaltprozesses hindeutet. Weiterhin zeitigte die Kopierung auf neuerem Kodak-Vision-Printmaterial seltsame Blüten: sozusagen "ausblutende Säume" um die Ränder der Planeten hatten - in der Art dieses Effekts - gewisse Ähnlichkeit mit einer Kopierung über Internegativ, sowie man ein solches von einer älteren Kinokopie zieht. Klanglich enttäuschten auf 35 mm sowohl die Analog- wie auch die drei Digital-Tonspuren. Selbst bei SDDS-Wiedergabe klangen die einstigen Frequenzspitzen des Magnettons dumpf und leblos: der tiefe Streicherbaß der Zarathustra-Fanfare grollte verzerrt-hintergrundlastig, die Höhenpegel schienen wie abgeschnitten, auf ein eher steriles Summen herabgedrückt, (exemplarisch beim hohen Pfeifton während des durch Sonneinfall "aktivierten" Monolithen zu beklagen, denn Besucher unzähliger früherer Magnettonvorführungen mußten sich damals angesichts der Brillanz des Pfeiftons die Ohren zuhalten, der auf DVD irgendwie im Pegel anderen Szenen durch "Mittelung" angeglichen wurde), die Donauwalzer resonierten auffallend hölzern daher und die einstige Direktionalität der deutschen Sprachmischung wurde aufgegeben (was auch anhand der auf identische digitale Zwischenträger zurückgreifendem DVD-Version der Warner von 2001 festzustellen ist). Das nährt erneut Zweifel an der Bearbeitungsweise oder der Technologie an sich (fragwürdige Umkopierung über im Gamma zu "flache" neuere Printmaterialien), in jedem Fall aber nährt es Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Transfers älterer Magnetton-Master auf digitale Medien via Datenreduktion, so wie die Resultate der bislang gesichteten Film-Revivals jedesmal mit drastischen Verschiebungen des Originals einhergingen, obwohl der "konventionelle" Weg über den alten analogen Magnetton auch für Neukopierungen nach wie vor offen steht und überlegenere Eindrücke abgäbe. Insofern hoffe ich, daß einige (auch musikalisch durchtrainierte) Tontechniker und mit der Filmgeschichte vertraute Kopierwerkstechniker und Kameraleute der Frankfurter Aufführung beiwohnen und mal einen Vergleich zur AC-3-Version der DVD ziehen, was die beschriebenen Klangbeeinträchtigungen der Klassik-Musik anbetrifft. In jedem Falle gibt es zumindest bei diesem Filmtitel leider nichts Besseres mehr auf diesem Planeten, als die jetzige gezeigte 70-mm-Version - allein wegen Ihrer noch immer beachtlichen Schärfe - und es sollten andere Kinos dem Frankfurter Beispiel folgen, und diese Kopie ins Programm nehmen! :D
  10. Der treffenden Analyse ließe sich noch eine kinotheoretische Debatte nach Harms und Kracauer anschließen ... denn bereits in den 20er Jahren war die Scheidung funktionaler, blicklenkender Lichtspielhäuser und dekorierter Paläste Anlaß für eine virulente Debatte. So verheerend sich die Kaufhauskino-Kettenbildungen in den letzten Jahren auch auswirkten, so existieren nachwievor Nischen für konträre Kinokulturen. Dies hat jedoch - wie ja schon richtig hervorgehoben wurde - das Interesse zunächst auf die "Dekor-"Großraumtheater wie Lichtburg-Essen oder Zoo-Palast-Berlin gelenkt, währenddessen die "Reinheit" des Schaukinos, sprich des Superbreitwandkinos, nachvollziehbarer Weise unterschätzt wurde. Dafür gibt es Gründe: gerade diese (Cinerama-/Todd-AO-)-"Roadshow"-Theater befanden sich zu 90% in Händen der Kinogruppe des Heinz Riech, der sie regelrecht marginalisierte oder durch Zellteilung "umformte". Weiterhin hat in den hier ausgelobten Super-Breitwand-Kinos (Europa-Essen, Royal-Berlin) seit 10 oder 15 Jahren kein Mensch eine Super-Breitwand mehr gesehen! (Und wenn, dann war das Bild, etwa im Europa Essen, zuletzt leider "stockduster"). Die Kaschblenden - etwa in Berlin, wurden nach dem Dimension-150-Prinzip für die 35mm-Wiedergabe radikal "zusammengefahren", und wären ohne weiteres gar nicht mehr "Von Wand zu Wand" und "vom Boden bis zur Decke" auffahrbar (zumindest für 70mm), da alles mit Vorsatz seit Ende der 90er-Jahre verbaut wurde. Somit wirkte "Scope" im Royal-Palast auf 19 Metern oft kleiner, als viele sich über 15 Meter raumweit erstreckende Bildwände in Multiplexen - eine Schande. Durch weiterhin bereits o.g. Projektionsmängel und "Selbstkastrationen" erklären sich auch die eingangs von zwei Forumsteilnehmern eher negativ formulierten Wertungen des Berliner Roadshow-Kinos (und m.W. wird Gleiches auch dem Europa-Palastes in Essen nachgesagt, sodaß selbst eingefleischte Large-Format-Fans mit wehenden Fahnen ins CinemaxX "übergetreten" seien), da kaum jemand angesichts flauer 35mm-Dupkopien, verkleinerter Kaschblenden und immer schlechter (der Fernsehästhetik entgegenkommender) Fotografie überhaupt imaginieren kann, wie raumfüllend und plastisch ein Breitwanderlebnis in einem der besagten Kinos früher einmal gewesen ist. Die Enttäuschung ist da natürlich fest vorprogrammiert, und die Unbedarfheit der Betreiber hat dieses wahrnehmungsästethische Problem verschleppt. Dennoch bin ich da nicht ganz so pessimistisch in bezug etwa auf das Berliner Royal: es gibt zumindest zwei Betreiber mit einem gewissen Interesse oder einem Bewußtsein für die Würde des Hauses, die man sich wünschen würde, die auch schon einmal nachgefragt haben. Auch steht in keinem Gesetzesblatt, daß es verboten ist, ein solches Kino weiterzubetreiben. Spektakulär käme evtl. 2007 hinzu, daß u.U. der Zoo-Palast aufgegeben wird, da allein zwei Senatoren in Folge mit Verve dafür plädieren, den Standort anderen Projekten zu erschließen, in denen dieses Kino kein ausreichender oder - vor der Diskussion vorliegender Projektentwürfe - vergleichbarer Publiumsmagnet mehr sein wird. Hierfür scheinen auch immer mehr die Mehrheitsverhältnisse im Abgeordnetenhaus sowie bei dem neuen Investor am Zoo-Bogen auszuschlagen. In der Folge ist unverkennbar, daß ein "neuer" Royal-Palast Monopolist für den Mainstream in Berlin-Chalottenburg, Schöneberg und Teilen Tiergartens würde. Das macht also wirtschaftlich Sinn, währenddessen der Europa-Palast in Essen eine weitaus schwierigere Lage besitzt und schon zu lange geschlossen ist, was auch für den dortigen Grand-Palast (bestes Scope-Kino weit und breit gewesen) gilt. In Essen ist durch die Massierung von Überkapazitäten durch CinemaxX, das mit 14 "relativ" großen Sälen trotzdem fast nie ausgelastet ist, für das Europa derzeit keine Marktlücke gegeben, es sei denn, die Aversion der Essener gegen CinemaxX würde in ungeahnte Ausmaße abdriften ... Somit sich das Interesse der dort sehr agilen und respektablen Programmkinobetreiber Marianne Menze und H.P. Hüster eher auf die Lichtburg konzentiert (wo neuerdings bei der Neueröffnung sogar 70mm eingebaut wurde!), da doch eben die Stadtverwaltung und das öffentliche Interesse an diesem Haus (nebst "Fan"- Aktionen von Wim Wenders und Co) hierfür ihre Herz bekundeten, und demgenüber eben das Europa in den letzten Jahren vor der Schließung doch stark renovierungsbedürftig war und kaum noch Veranstaltungs-Highlights offerieren konnte. Aber es bleibt dabei: eine Projektion auf eine flache Leinwand ist ein Paradoxon: sowohl die menschliche Wahrnehmung, wie auch Objektivkonstruktionen und die Geometrie des Weltalls sind hemisphärisch, Blickwinkel und Abbildung folgen in natura einer gekrümmten Weise. Das macht die beiden hier exemplifiziertren Breitwandtheater so einzigartig, und es kann als historischer Rückschritt gewertet werden, daß der Kinowirtschaft diese Errungensschaften abhanden gekommen sind, womit selbstredend der Qualitätsunterschied zwischen Fernsehen und Kino immer schmaler wurde... Hier noch ein Bild aus den letzten Stunden des Europa-Palastes in Essen, das ich freundlicherweise von der langjährigen, traditionsbewußten Betreiberin, Frau Gerlach, vermacht bekommen habe, und welches trotz der Einschränkungen der verflachenden Fotooptik eine gewisse Vorstellung von einer tief gekrümmten 27-Meter-Cinerama-Bildwand vermittelt, die hier allerdings viel kleiner und flacher aussieht, als in Wirklichkeit. Aber immerhin ...
  11. Nachdem ich vorletzte Woche in Frankfurt war und das dortige Royal mir anschaute, erscheint mir bis auf die Probleme der Klimaanlage und das Heizungsproblem der Saal jederzeit reaktiverbar für Filmvorführungen, die Einstellung von Projektionsequipment vorausgesetzt, was kein großes Thema sein sollte. Programmatisch läge also die Zukunft in Mischveranstaltungen, die ich mir auch für das am 28.4. in Berlin geschlossene Royal wünschen würde: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=2929
  12. Da ich mich mit dem Fall Royal-Palast seit zwei Jahren intensiv beschäftige (und das Haus seit 30 Jahren kenne und trotz der desaströsen Betreiber seit 1976 eben doch vergöttere), ärgern mich ein wenig die Streitigkeiten meiner Vorredner, zumal gar nicht klar ist, worum es geht, und was wer eigentlich will, zumal jetzt Akteure, Ideengeber und Investoren gefragt sind. Tatsache ist, und dies hörte ich auch im Europacenter bei meinem dortigen Gespräch, daß der Insolvenzverwalter nicht in der Lage war, einen neuen Betreiber für das einzigartige Kinoensemble zu finden. Allenfalls - so des Insolvenzverwalters Presseverlautbarungen - bekundete er seinen Stolz, die anderen, eher unbedeutenderen Häuser der UFA (jedoch kostengünstiger zu betreiben und halbwegs renoviert) in einem Auffangfond nunmehr "in gute Hände" (nämlich CineStar) gegeben zu haben. Auf CineStar hoffte man dann überall viel zu lange, realiter aber waren die Kiefts nie an diesem Haus interessiert. Vor etlichen Jahren hatte Flebbe von der CinemaxX-Gruppe zwar noch Interesse gezeigt (als die City-West noch Hauptkinoregion Berlins war), verwunderlicherweise aber verlängerte das Europacenter den Mietvertrag mit der UFA, was ich für einen Fehler halte, wiewohl Flebbe heute auch nur noch bedingt Traditionskinos aufrechterhält. Zumindest hätte Flebbe aber bei Übernahme renoviert und man hätte jetzt 2004 eine bessere Ausgangslage für eine Neuvermietung! Nachdem ich kürzlich mit zwei Kinogruppen sprach, wurden Bedenken über den Willen des Europacenters geäußert, das Kino aufrechtzuerhalten: erst einmal müsse dessen Bauantrag (für Textilflächen Deckeneinziehungen zu beantragen) abgewartet werden, sowie diese scheitern sollten. Diese Einschätzung und diese kalte "Abwarten" halte ich für einen verheerenden Irrtum, zumal der jetzt bevorstehende mögliche Umbau aus meiner Sicht eine Notreaktion des Centers gegen den Leerstand und unfähige Kinobetreiber ist, keineswegs also Ablehnung gegenüber Kino per se besteht. Und auch in diesen Minuten gibt es noch eine Bereiteschaft, mit ernsthaft interessierten Kinobetreibern zu sprechen, allerdings liegen die Nebenkosten des Kinos sehr hoch. Hier ist ein Betreiber (oder eine Betreibergruppe) mit Vision gefragt, der auch die Situation am Kurfürstendamm/Zoo-Areal in drei Jahren als Perspektiv einer Kalkulation für würdig erachtet, in der die Situation sich für den Royal-Palast dramatisch bessern dürfte. Leider ist das auf allen Seiten nicht in der nötigen Weitsicht begriffen worden (leider auch nicht der Appell von Berlinale-Leiter Kosslick, man lebe doch schon jetzt in einer "Nachmultiplex-Ära und müsse sich dringend Gedanken über die Kino- und Stadtarchitektur machen"), sodaß auf allen Seiten nur die Misere des Status Quo, das Starren auf das stadtweite Overscreening und die Angst vor der Multiplexkonkurrenz überwiegt, und keiner aktiv wird, da auch die Ideen fehlen. Im weiteren habe ich Teile eines Betreiberkonzeptes erarbeitet und würde gerne mit ernst zu nehmenden, engagierten Betreibern in eine Diskussion über die Potentiale dieses Lichtspielhauses kommen (Kontakt ggf. bitte über "Private Nachrichten"). Die beiden großen Säle verfügen noch immer über ein audiovisuelles Potential, welches sämtliche anderen Säle der Stadt in den Schatten stellen dürfte, sofern hier renoviert würde. Die Bildbreiten liegen bei a) über 32 Metern und b) bei 18 Metern. Alle anderen Berliner Kinos/Multiplexe fallen übrigens eindeutig unter die 20-Meter Marke und liegen somit unter dem bundesdeutschen Schnitt der Großleinwände in verschiedenen Klein- und Großstädten mit Multiplexen usw. ("Rest"-Berlin ist also in puncto Bildwandgrößen fast zwergenhaft! - Imax einmal ausgenommen) Aus Gründen, die ich hier nicht endlos zum besten geben möchte, halte ich die beiden großen Royal-Palast-Säle ("Royal-Palast" und "City") nachwievor für weltweit am besten geeignet zur Rezeption aller Spielfilmformate und Verfahren, und nicht zuletzt auch für vielfältigste Programmkulturen und angemessenere Premieren! Insofern, @filmempire, - wir kennen uns ja nun schon viele Jahre -, ist der Vergleich mit dem Pariser Kino des Herrn Bassin ganz interessant, aber Defätismus hilft in der jetzigen Lage auch nicht weiter, ebensowenig das solitäre Postulat, man hätte im Berliner Royal-Palast eben mehr 70mm spielen sollen, dann wäre das alles nicht passiert. Auch der Vergleich mit den tollen "neuen " Anlagen in Berlin hinkt total, da Du selbst doch die DP 70 auslobst, die ja Kernbestand des geschmähten Berliner Royal-Palastes ist. Außerdem haben sich seit dem "dunklen Bild" bei "Star Wars" anno 1978 einige Dinge geändert: ich stelle fest, daß hier kaum jemand das Kino wirklich kennt und alles nur auf den Riech abschiebt, ohne ein Perspektive zu entwickeln. (Da war ja Flebbe, der einige Riech-Häuser übernahm und renovierte, weitaus aktiver als die hiesigen Schlechtredner.) Die "neuen" Anlagen in Berlins Kaufhauskinos - denen wir das Kinosterben zu verdanken haben, soweit ist @TK-Chris vollends beizupflichten - wackeln ebenfalls an allen Ecken und Enden und sind eine einzige Zumutung. Ob nun im Royal-Palast 1978 der Lautsprecher einmal ausfiel, wie @filmempire räsoniert, oder andererseits @Oscar lapidar die Schmähung losläßt, er kenne ihn ebenso wie Berlin "zufällig", und er sei das schlechteste Kino Berlin, beindruckt mich ebensowenig wie das zeitgenössische Selbstlob von Heinz Riech, er habe immer zukünftige Entwicklungen vorausgesehen. Wer sich ernsthaft Gedanken um ein Kino macht, weiß auch, wo ein Potential verborgen liegt. Und wenn es um das "ideale Kino" und andererseits um die Frage des "Abreißens" geht, schwenke ich alle Fahnen zugunsten des Royal-Palastes, für den es zu kämpfen gilt, egal wie versifft er zuletzt war. Leute, die also nur lästern, ohne an gleicher Stelle eine glaubwürdige Alternative vorzuschlagen und diese zu begründen, leisten dem Filmkino sicher keinen guten Dienst und sollten in sich gehen, was sie eigentlich wollen?
  13. Doppelter Eintritt angesichts zigfachen Beschaffungs-, Einrichtungs- und Vorbereitungsaufwandes und gebotener zweieinhalbfacher Bildgröße wäre noch viel zu wenig, denke ich. Ist aber meine etwas zerknirschte Meinung, die hier bloß nicht Schule machen sollte... :wink:
  14. Diese Diskussionen aber in einem eigenen Thread führen, da es hier um die 70mm-Veranstaltungen ging ... (lieber sauber trennen und "Hexer"/"Wixxer" bitte zu einem eigenen Thema machen - wäre mein Vorschlag, sonst fasert hier alles auseinander: der Thread würde alsbald an Ernsthaftigkeit verlieren) ... womit auch ich das "El Cid-"Produktionsfoto editiere, da der Film nicht läuft, es technisch nichts erklärt, sondern Speicher frißt.
  15. Wie denn nun? CDS für 35mm oder 70mm? Bloß für welche Filme denn: etwa TERMINATOR II oder DICK TRACY? Leider ohne praktischen Nutzwert... :?
  16. GELÖSCHT ... ("El Cid"-Produktionsfoto)
  17. Die Szenerie ist treffend erkannt. Nur William Wyler war es auch nicht, da diese Bryna-Produktion im Universal-Filmverleih ja eine Konkurrenzproduktion zu MGM's "Ben-Hur" war. Aber anderes Thema: zum ewähnten David Lean geht ja auch die Überlieferung, er habe einige Einstellungen in "The Greatest Story ever told" übernommen... Bei obigem Rätsel aber war es Kubrick, der von jemandem etwas übernommen hatte, der mindestens gleichwertige Begabungen in der Bildgestaltung unter Beweis stellen konnte. Nur: von wem hat Kubrick die Regie bloß übernommen?
  18. Sehr nahe dran geraten, aber noch nicht ganz am Ziel! :? David Lean ist zwar auch der Größte, käme aber für den besagten Schnipsel nicht als Urheber des Geschehens in Betracht. Nicht ganz einfach, jedoch Kubrick ist es definitiv nicht, der zu erraten ist ... :P
  19. Aber eigentlich ist Film doch schöner und schärfer als Video! Und es ist schade, daß nur selten noch über "Schärfe" im Kino diskutiert wird, wenn die entsprechenden Filme nur auf DVD zugänglich sind. Dem Thema des Threads folgend, hänge ich den Beweis der Gegenexistenz zum Medium Video an: ein fast ein halbes Jahrhundert alter Clip, der Schärfe zeigt, die ich auch im Digital Cinema so nie sah. Gedreht übrigens vom fähigsten Monumentalfilm-Regisseur aller Zeiten (finde ich jedenfalls...). Weiß jemand den Namen des Regisseurs?? :smokin: (Bildnachweis: Universal Pictures)
  20. Man sollte zwar nicht alles immer "bierernst" nehmen, und das Datum des 1. April war ja dann klar deklariert worden, aber zunächst kam das bei uns komplett in den falschen Hals! Und hatte Folgen, denn eine Kopierung etwa des ersten, im Westeuropa und USA gelaufenen "Sovscope 70"-Films hätte aus meiner Sicht über eine spezielle CRI-65-mm-Kopierung durchaus einen bestimmten Vorteil gebracht, als daß das bei osteuropäischen und sowjetischen Produktionen oft sichtbare Helligkeitspumpen hierdurch hätte vermindert werden können, da die dortigen Printmaterialien noch steiler als das Negativ waren und das ohnehin im Negativ schon vorhandene Flackern nochmals dramatisch verstärkten. Jedenfalls haben die hier - auch wenn nur als Scherz - eingeführten Begriffe 65mm/70mm-CRI für Wellen der Verwirrung gesorgt, die über Herrn Krinke, den Produktmanager der deutschen Kodak, bis nach Rochester überschlugen. Aus Rochester kam heute ein Fax zurück, in dem sinngemäß mitgeteilt wird, das Kodak in der Anfangsphase der CRI-Austestung auch in 65mm eine 610-Meter-Rolle hergestellt hatte. Das Material kam nie zum Einsatz in die Produktion, und der Entwicklungstest wurde sofort abgebrochen, nachdem schwerwiegende Verstreifungen auftraten. Also: ich hab' den April-Scherz ja gut verdaut - und andere in diesem Forum wird das wenig interessieren - aber die Kollegen schauen mich seit Tagen böse an, nachdem ich (zu spät) auf die spezielle Jahreszeit hingewiesen habe ... :( Ehrlich gesagt, empfinde ich das Thema, auch "Star Wars", als relativ ernst. Da die in den beiden Threads "Bärenbrüder" angesprochenen Probleme nicht ganz ohne sind, war ich auf einen April-Scherz halt nicht vorbereitet, werde aber künftig genauer auf das Datum achten. :roll:
  21. Das ist da noch etwas anders, denn eine "Maske" existiert ja bei den Durchlaufprintern während der Herstellung der Serienkopien nicht. Negativ und Positiv (für Bild und Ton ) laufen über einen engen Kopierspalt jeweils an einer Kopftrommel entlang (ähnlich dem Capstan-Prinzip). Ein Maske käme nur bei der Herstellung des Dupnegativs auf einer Greiferkopriermaschine in Betracht. In beiden Fällen ist ein "Startband", wie es nur für die Lichtspielhäuser von Belang ist, nicht erforderlich, es genügt auf Blankfilm ein Startkreuz, das über den Kopierspalt eingelegt wird. Dennoch ist es überhaupt kein Mehraufwand, anstelle des Blankfilms einen ebensolchen mit Bildstrich anzukleben, nur denkt dort keiner daran (unc ich mische mich dort nicht ein). In jedem Falle: Beschwerde direkt an die Bundeszentrale des Verleihers!
  22. Ursache und Wirkung sind schon sehr eindeutig. Der Ärger in diesem Forum ist vollauf berechtigt. Mitunter wissen die Kopierwerke einfach nicht mehr, daß es unzumutbar ist, Werbefilme/Trailer ohne Bildstrichmarkierungen zu Beginn und Ende auszuliefern: wichtig ist ja nur, daß per RGB/FCC-Band bildgenau die Kopierlichter geschaltet werden, und das Kopierlicht ein- und wieder ausgeht, simpel ausgedrückt. Außerdem ist das Anfügen kompletter Start- und Endbänder eine teure Angelgenheit, für die Kopierung genügt ein Startkreuz oder ein Loch. Aber es kostet nichts, anstelle des Stückchens Vorlaufband ohne Bildstrich ein eben so langes MIT Bildstrich vorne und hinten ranzukleben. Kein Problem! Es tauchte ja schon einmal hier der Ausdruck "Sesselpupser" auf. Geht mal davon aus, daß die derzeitigen Aufsteigerkarrieristen bei den Verleihern i.d.R. Quereinsteiger sind und wenig Wissen von Film haben. Mein eindeutiger Hinweis: in jedem Fall hätte aber - das wurde oben bereits angesprochen - eine Inkenntnissetzung des jeweiligen Verleihs mit Sicherheit die erwünschte Wirkung. Die Anweisungen an das Kopierwerk ergehen von dort unmittelbar, es verursacht also keine Mehrkosten, anstelle des Stückes reinen Blankfilms ein gleich langes Stück Blankfilm MIT Bildstrich vor das Dupnegativ zu kleben. Viel Glück! :)
  23. Es könnte die europäische Edition der NTSC-Criterion Collection von 2001 sein. Diese ist eine Abtastung vom restaurierten 65mm-Interpositiv (währendessen die derzeitige detusche DVD dieser Version nur von 35mm-Scope gemastered wurde, ähnlich "Lawrence of Arabia", "Ben-Hur", "Khartoum", "Grösste Geschichte aller Zeiten", "Cleopatra" u.v.a. angeblich "formatgerechte" und angeblich "restaurierte" DVD-Editionen. Nur sieht bei "Spartacus" nun alles besonders ärmlich aus, identisch übrigens zu der von Roland Johannes stolz im WDR gezeigten Fassung seit 2002, einer PAL-MAZ der besagten Scope-Abtastung.) Generell alle "Spartacus"-Versionen seit 1991 sehen minderwertig aus, wohingegen kurz zuvor noch in der ARD gute MAZzen der alten europäischen Langfassung von CIC/UIP kursierten. Wer ältere 35mm-Kopien von "Spartacus" besitzt, egal ob auf Ferrania-, Eastman- oder Technicolor-Printmaterial kopiert) erkennt sofort den Unterschied zu allen Versionen der restaurierten Fassung. Während Schärfe, Farbraum, Gradation, Dichte und Halbtonwerte der alten Versionen superb sind, ergeben sich in der neuen Version flaue Eindrücke von ausgewaschenen Farben, "absaufenden" Details und poröser Bildstruktur. Die Criterion-DVD von 2001 entsprach dennoch aufgrund des hierfür immerhin verwendeten 65mm-I.P. in puncto Klarheit des Bildes eher dem Anspruch einer Großformat-Produktion als sämtliche alten und neuen Scope-Abtastungen, wurde aber fehlerhaft gemastered: "klatsch-gelb" die Farbe und leider auch viel zu hell (das läßt sich aber bei einigen Fernsehern und mit geübtem Auge deutlich mildern). Bleibt zu hoffen, das für den europäischen Markt nun ein echter PAL-Transfer vom 65mm-I.P. gemacht wurde (wie löblich bei "2001" geschehen, der auf PAL noch besser als auch NTSC aussieht, so wie es sich eigentlich gehört!). Die im Frankfurter Museum zu sehene Kopie dieser restaurierten Fassung von 1991 weist im 70mm-Format mehr Farbkontrast auf als die Criterion-Abtastung, obwohl - perplexerweise - gleiche Ausgangsmaterialien vorlagen. Da aber im Zuge der Restaurierung eine Dupkopierung stattfand, die der originalen Schärfe des Kameranegativs einiges genommen hat, ist die "neue" 70mm-Kopie (von 1991) etwas dunkler abgestimmt, um den Korneindruck zu unterdrücken (vgl. auch "Vertigo"). Ein Kompromiß somit, der langfristig an solchen Filmen Interessierten nicht die Mühe erspart, mehrere Versionsvergleiche anzustellen, wozu auch die öfter im Cineplex-Frankfurt gezeigte Uraufführungsversion von 1960 gehört, die trotz Color-Fading und Aufhellung viel vom "plastischen Relief" damaliger Todd-AO-Filme erahnen läßt und die dt. Synchronisation beinhaltet. Der Restaurations-Anhang in der Criteron-DVD-Version zeigt wenig, fast nichts über wiederverwendete Out-takes oder die Restaurationswege über angeblich zwei Technriama-Separationsauszüge, und er ist fachlich mit äußerster Vorsicht aufzunehmen. Verschiedene Darstellungen der Restaurateure zu bereits früheren Restaurierungen ("Vertigo", "Lawrence of Arabia", "My Fair Lady") haben sich letztlich als nicht haltbar erwiesen, und demonstrierte A/B-Vergleiche sind getürkt und kopierwerkstechnisch widerlegbar. Die am 1.5. im Frankfurter Museum gezeigte Version ist zwar durch den Regisseur autorisiert, der 1991 selbst noch Hilfestellungen zur Restaurierung der ihm traumatisch in Erinnerung verbliebenen Douglas-Produktion leistete, jedoch müßten sämtliche Großformat-Produktionen, die in den letzten 15 Jahren eine Neuauflage auf Film oder DVD erfuhren, m.E. komplett neu restauriert werden, da hierfür kopierwerks- und restaurationstechnisch ein praktikables Bearbeitungs-Know-how jederzeit gegeben ist. Dies aber halte ich aufgrund der bereits ausgereizten Kino- und DVD-Auswertungen für eher aussichtslos, sofern sich nicht mehrere Kinoketten zusammenschließen, die gewillt sind, ein derartiges Repertoire herumzureichen.
  24. Bevor's im Cineplex wohl bald wieder losgeht, gibt es als Vorgeschmack im Deutschen Filmmuseum Frankfurt/M. am Schaumainkai 42 den Monumentalfilm SPARTACUS zu sehen und zu hören: Am 1. Mai um 16.00 Uhr und um 20.00 Uhr. Die restaurierte Version von 1991 sieht und hört sich deutlich besser an als die deutsche DVD, die nur vom 35mm-Scope-Intermed abgetastet wurde. Diese 70mm-Kopie enthält eine bombastisch klingende Dolby-SR-Magnettonspur - die Museumsleitung versprach eine verschärfte Inspektion und Einmessung der dortigen Tonanlage und ein komplett unbeschnittenes und randscharfes Bild. Sämtliche Ouvertüren, Pausen- und Schlußmusiken werden zu hören sein. Obwohl die englischsprachige Originalversion gezeigt wird, enthält unsere Kopie deutsche Untertitel. Leichte Schrämmchen werden hoffentlich verziehen, und immerhin ist es die heute einzige Version, die sowohl in Farbqualität wie Schärfe vom Original einiges erhalten konnte. Diskussionstoff ist gegeben, da sich einige Breitwand-Cracks der deutschen Szene im Museum einfinden werden und sich eine schöne Gelegenheit ergibt, die von den Frankfurtern sensationell gestaltete Stanley-Kubrick-Ausstellung zu bewundern (zu der auch eine 65mm-Todd-AO-Kameras aus dem Nachlaß des Maestros gehört, die bereits bei "Cleopatra" umwerfende Shots einfing ... :hasi:
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