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Sam

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Alle erstellten Inhalte von Sam

  1. Zurück zu den Start- und Endbändern (in der Hoffnung, dass es noch die originalen in fast voller Länge sind). Technicolor hat stets das Umspieldatum des Ton-Negativs angegeben. Auf der Tonspur suchen - weit vor der Start-Markierung oder eben ganz am Ende. Handschriftlich mit schwarzem (?) Stift (?), erscheint in der Kopie durchsichtig. Manchmal verdammt schwer zu entziffern. Gleich davor, ebenfalls handschriftlich, steht die Tonfassung - in diesem Falle "German". Die Hieroglyphen, die danach kommen, sind das gesuchte Datum (amerikanische Schreibweise: Monat - Tag - Jahr). Viel Erfolg .... Ach ja: Es ist natürlich nicht das genaue Herstellungsdatum der Kopie, aber ein guter Anhaltspunkt. Und ich stelle mal die These in den Raum, dass Technicolor, qualitätsbewusst, für WAs neue Tonnegative angefertigt hat ...
  2. ... also noch richtige Manufaktur-Arbeit ... man schaut doch mit etwas anderen Augen auf ein altes Filmband, wenn man eine Vorstellung davon bekommt, wie der Produktionsprozess in etwa aussah ...
  3. Danke! Drei Lernfragen: a) Vermute ich richtig, dass bereits in alten Zeiten ein Kopist bei der Herstellung von Massenkopien mehrere Apparaturen gleichzeitig betreut hat? (In den zwanzig Minuten, die es brauchte, um einen halben Akt - 900 Fuß - zu kopieren, passierte sonst ja nichts Wesentliches. Die Änderungen des Kopierlichts holte sich die Maschine schließlich selbsttätig aus den Lichtbestimmungsbändern.) b) Nach der Bildkopierung musste sich ja der Kopist mit dem kopierten Bildfilm zur Tonkopier-Apparatur aufmachen. Wie wurde eigentlich sichergestellt, dass das Ton-Negativ synchron angelegt wurde? In etlichen alten Kopien habe ich am Anfang des Startbandes - noch vor Beginn der Bildkopierung - ein gestanztes Loch in der Mitte des Filmbandes gefunden. War das die Referenz für das Ton-Negativ? (Das würde im Übrigen geheißen haben, dass das Bild vom Ende auf Anfang, der Ton dann von Anfang auf Ende kopiert wurde.) c) Nur weil es zwischendurch anklang: Warum sollte man die Kopiergeschwindigkeit ändern? Jedenfalls, solange das Kopierlicht auch für dunkle Negative ausreichte?
  4. Na ja - wir werden uns sicher nicht über Titel streiten, aber der kleine Einwurf sei doch gestattet, dass der Herr Kulturstaatsminister den Rang eines Parlamentarischen Staatssekretärs bei der Bundesregierung hat. Er ist eben kein Bundesminister, und die Bundesregierung darf dafür auch keinen Bundesminister haben - da seien die Länder und die föderale Verfassung davor. Seine offizielle Bezeichnung ist im Übrigen "Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien", aber gelegentlich tritt auch die Bundesregierung mal gerne pompöser auf. Nichtsdestotrotz würde ich seine Einlassungen ungerne als "Ministerrede" durchgehen lassen. Zur beklagten Sache: Der Bundesbeauftragte selbst weiß ja auch nicht, was wirklich not tut, noch wissen es seine Beamten, deren Aufgabe eher darin besteht, das Feld der Repräsentation (der Bundesregierung) vorzubereiten und zu beackern. Die Einflüsterungen, man müsse digitalisieren, kommen natürlich aus den Institutionen selbst. Es ist der anhaltende Rechtfertigungszwang um Gelder - Zuschüsse der Bundesregierung oder der Länder -, im kulturellen, im wissenschaftlichen Bereich, oder anderswo; ein Zwang, der dazu führt, immer innovativ sein zu müssen, immer an der Spitze der Bewegung zu stehen. Man darf nie das machen, was man schon Jahre lang gemacht hat. Das mag noch so bewährt und richtig sein - wenn der Moment der Evaluation kommt (im wissenschaftlichen Bereich ja sehr beliebt), zählt das alles nicht. Es zählt dann auch nicht, wie gut man seine Studenten ausgebildet hat; es zählt dafür, wie häufig man an Veranstaltungen des IWF teilgenommen hat, mögen sie auch noch so esoterisch gewesen sein. Hier nicht anders: Die Archive, die Institutionen sind auf den Zug der Digitalisierung aufgesprungen, um vorne an der Front zu sein, weil sie sich rechtfertigen müssen, um weiterhin Finanzierungsmittel zu bekommen. Über Sinn oder Unsinn - langfristig gedacht - denkt keiner der Beteiligten nach. Warum auch? Jeder Institutsleiter denkt in erster Linie an den Erhalt seiner Einrichtung; denn nur daran wird er letztlich gemessen. Letztlich also eine Frage der Sozialisation. Und, resignierend angefügt, des Mangels an Kämpfernaturen: Die sich auch gegen den Mainstream, gegen neu aufflackernde Diskussionsthemen dann zu Wehr setzen, wenn sie erkannt haben, dass dies kein langfristig sinnvoller Weg sein kann ...
  5. Sam

    Hilfe Nitrofilm!

    Das Thema Identifizierung hatten wir doch gerade erst. Ich würde mal den im drittletzten Absatz beschriebenen Versuch unternehmen. Braucht die 35mm lange Probe mehr als 15 Sekunden, um abzubrennen? Obacht, ein Beweis ist das nicht, weder in die eine noch in die andere Richtung. Aber mal ein Anhaltspunkt. http://www.filmvorfu..._40#entry185124 Was die Lagerung betrifft: keine Besorgnis, von allein entzündet sich die Rolle nicht, jedenfalls nicht bei Temperaturen unter 20°. Aber, natürlich, alles fernhalten, was Wärme entwickelt oder entwickeln könnte.
  6. Hach, Nitro ... scheint mehr ein Italo-Western-Fan gewesen zu sein, das war eine andere Generation ... Aber mal im Ernst: Ich sehe immer nur ein Regal. Und den Kram in der Mitte. In das Regal passen vielleicht achtzig 35er. Was in der Mitte steht, ist schwer abzuschätzen. Gibt's noch ein Regal rechts? In den Fotos erscheint da nichts. Dahinter? Auch unklar. Längswand, okay, kann aber nicht viel sein. Und dann der Preis mit drei Nullen? Bin kurz vor den Tränen ....
  7. Unabhängig vom Einzelfall: Generell dürfte wohl die Qualitätssicherung einer anspruchsvollen 35mm-Projektion immer schwieriger werden, je deutlicher Tradition und Weitergabe von Fachwissen schwinden. Die oben berichteten Erfahrungen mit digitaler Projektion (erkennbar war ja nicht alles DCI): Ich könnte ähnliche Geschichten für verbliebene 35mm-Projektion berichten, auch nicht erst seit gestern und auch an Orten, wo man Besseres erwarten würde und müsste. Wenn eine verwölbte Azetatkopie nicht mehr einwandfrei projizierbar ist, dann liegt das vermutlich an einem Equipment, das nur noch für Polyester eingerichtet ist. Zerrender Ton? Da darf man mal nachfragen, ob der Rotlicht-Vorverstärker auch wirklich ausgeschaltet war. Alles schon erlebt - im Berliner Raum. Nur, verdammt nochmal, warum bin ich als Zuschauer für die Qualitätskontrolle zuständig? An der Stelle liegt der Hase im Pfeffer begraben - egal, ob digital oder analog projiziert wird ....
  8. ... war ja nun wiederholt Gegenstand von Diskussionen in diesem Forum. Sollte ARTE morgen Abend den PLANET DER AFFEN so ausstrahlen, wie er heute in der Vorschau angekündigt wird, dürfte er neue Perspektiven eröffnen ... und den Blick vor allem auf Charlton Hestons (nun wirklich in der Bildmitte angeordneten) Bauchnabel lenken. Ob wir alle nochmal in die Fotoschule gehen sollten ... ? Vielleicht haben auch Generationen von Kameraleuten etwas falsch gemacht ... (Dabei halte ich doch sonst so viel von ARTE ... ) http://www.arte.tv/g...#details-photos
  9. Sam

    Berliner Kinosterben

    Nun zoffen sie sich also um die Bio-Möhren. Offenbar ist bei der Schließung der KURBEL doch nicht alles mit rechten Dingen zugegangen. Oder anders: Es wurde gelogen und betrogen, wie im echten Leben. Anlass immerhin, dass sich ein ehemaliger Kulturstaatsminister zu Wort meldet. In der Ecke steht ein beleidigtes Bezirksamt, das sich, selbstverständlich, völlig unschuldig wähnt und seine Aufgabe allein darin sieht, auf die Vollständigkeit der Akten zu achten. http://www.tagesspie...ng/7954608.html http://www.tagesspie...lt/7967358.html
  10. Um doch einen nachdenklichen Einwand zu den Hinweisen von @Filmbandfreund anzubringen: Ich bezweifele, dass selbst 12bit Farbtiefe (1 : 4096 linear) ausreichen, um den Kontrastumfang abzubilden, den eine gut ausbelichtete Schwarz-weiß-Kopie der fünfziger Jahre, vom Originalnegativ gezogen und noch entwickelt im Kaltprozess, mitbrachte. Derartige Kopien hatten bekanntlich unglaubliche Durchzeichnungen sowohl in den tiefsten Schwärzen als auch den hellsten Lichtern. Mit unzureichender Farbtiefe wird freilich das eine wie das andere zur indifferenzierten "Soße". - Ich es eigentlich richtig, dass Panels der aktuellen Digitalprojektoren, obwohl die DCPs mit 12 bit Farbtiefe angeliefert werden, intern nur mit 8 bit angesteuert werden - oder hat mich da jemand mit einer unzutreffenden Information vorsätzlich hinters Licht führen wollen?
  11. Im Grunde war es ein absoluter Glücksfall für diesen Film, dass Alex North das musikalische Hauptmotiv nicht in "2001" unterbringen (und für die "Shoes of the Fisherman" noch weiterentwickeln) konnte. Bei der "Coronation", die mit "Tu es Petrus" beginnt, laufen ganz bestimmt Schauder über den Rücken. - In den USA ist bei Silver Age Classics/Film Score Monthly eine limitierte Doppel-CD mit etlichem Bonus-Material und einem umfangreichen Begleitheft erschienen, in dem unter anderem nicht nur das Aufnahmedatum für jeden Track, sondern auch die Zahl der mitwirkenden Musiker (bis zu 100) vermerkt ist. - Nicht zu vergessen: Oskar Werner ist in jeder Hinsicht brillant ...
  12. Sam

    Protest

    Mag sein, dass im Hinblick auf Sven Berglund noch einiges nachzuarbeiten ist. Bisher ist mir sein Beitrag zur Technikgeschichte ein ziemliches Rätsel geblieben. Studierte in Berlin an der Technischen Universität, arbeitete für Goerz (allerdings bevor diese - nach dem Ersten Weltkrieg - die Produktion von Kinoprojektoren aufnahmen), kehrte 1914 nach Stockholm zurück und präsentierte am 17. Februar 1921 als Alleinerfinder das Ergebnis seiner tonfilmtechnischen Forschungsarbeiten. (Dass die Veranstaltung im Garten seines Hauses stattfand, hat dem Erfolg - trotz der zu vermutenden winterlichen Temperaturen - offensichtlich keinen Abbruch getan.) Im Anschluss hätten ihm alle Möglichkeiten offengestanden. Aber der Vertrag mit der Ernemann AG vom Mai 1922, zu dem die Aufdeckung des Wirkungsprinzips und die Anmeldung weiterer Patente gehört hätte, blieb offenbar auf merkwürdige Weise unerfüllt. Ende 1923 wurde die Zusammenarbeit aufgegeben, und letztlich gab es genau drei Patente - aus den Jahren 1911, 1916 und 1917 -, die 1922/23 irgendwie technisch überholt gewesen sein dürften. Jedenfalls stellten sie kein Hindernis für die Triergon-Patente dar. The Moving Image, das Journal der Filmarchivare, hat sich 2011 mit Berglund befasst. Wenn das ganz Heft aber schon 16 Dollar (im Download) kostet, dann will ich lieber die Print-Ausgabe haben. Mal sehen, ob ich die nicht auftreiben kann ... http://www.jstor.org...=21101759637701 Hier noch ein bisschen was aus anderer Quelle - Abschnitt "A marvellous invention that never caught on": http://slq.nu/?artic...me-45-no-2-2012 Ach ja: Herr de Forest. Seine Aktivitäten in Mitteleuropa dürften sich, wie Jossé süffisant berichtete, darauf beschränkt haben, (erfolglos) einen Mitarbeiter von Engl, Vogt und Massolle zu bestechen ...
  13. Nur mal für die Unwissenden: Was ist denn der Unterschied zwischen den 70mm-"70mm"-Kopien und den 70mm-"Cinerama"-Kopien (wenn es denn einen gab)? In der am Sonntag gesehenen Fassung war das "in 70mm" in die Schlusstitel (nach "Presented by Metro-Goldwyn-Mayer") von Hand (!) eingeschnitten, in der BR-Fassung heißt es an gleicher Stelle "Cinerama". Das englische Wikipedia glaubt immerhin zu wissen: "The original 70 mm release, like many Super Panavision 70 films of the era such as Grand Prix, was advertised as being in "Cinerama" in cinemas equipped with special projection optics and a deeply curved screen. In standard cinemas, the film was identified as a 70 mm production." Werbegag oder mehr? (Für den Werbegag scheint mir der Handeinschnitt zu sprechen.)
  14. Sam

    Protest

    Das Problem beim Tonfilm ist ja, dass es nicht nur ein Patent gab, sondern viele - deswegen auch die wunderschönen Patentstreitigkeiten, die spektakulärste jene, bei der William Fox (der die Triergon-Patente aufgekauft hatte) die Rechte erst zugesprochen und dann wieder aberkannt wurden; alle Patente mit unterschiedlichen Partikeln und Beiträgen zur Tonfilmtechnik. Lauste hat das Grundprinzip der Tonaufzeichnung wunderbar ausgeführt, aber er musste (bezogen auf die Wiedergabe) Theoretiker bleiben, weil ihm noch keine Verstärkerröhren zur Verfügung standen (seine Tonaufzeichnungen waren nur im Kopfhörer abhörbar). Zur Tonfilmtechnik gehört nun aber nun einmal die durchgehende technische Kette - Mikrophon, Aufzeichnung, Mischung, Schnitt, Kopierung, Projektortechnik (Schwungbahn, Filmberuhigung), elektrische Reproduktion, Verstärker, Lautsprecher. Und da haben, so ist mein unverändertes Verständnis, Massolle, Vogt und Engl zum ersten Male die Machbarkeit gezeigt. - Schöne Bilder der Triergon-Technik auf dieser schwedischen Seite: http://www.filmsound...l/triergon.html Der Projektor hier im Deutschen Museum in München: http://www.deutsches...nfilmprojektor/
  15. Interesssanter Hinweis. Ich hatte immer so einen Verdacht hinsichtlich der Frage, warum die frühen Technicolor-Kopien mit Silberbildstrich ausgeliefert wurden (und nicht mit einem Bildstrich, der aus einer Farbstoff-Übertragung resultierte - was das Natürlichste der Welt gewesen wäre.) Mögliche Erklärung: Die (frühen) Farben klecksten einfach, weswegen man großflächigen Auftrag möglichst vermied. (Immerhin handelte es sich um wasserlösliche Farben.) Tja, genaugenommen hat Technicolor einen breiten Bildstrich bis weit in die sechziger Jahre umgangen (und uns auf diese Weise ein einmaliges Vollbildformat beschert, das das erste Tonfilm-Bildformat - damals 1:1,18 oder in dieser Preisklasse - noch übertraf. War aber nicht für die Projektion vorgesehen - inzwischen waren wir schon bei Breitwand als Standard angelangt).
  16. Druckfrisch bei Zweitausendeins - für unschlagbare fünfzehn Euro (die anderen verkaufen überwiegend angestoßene Exemplare). Wenn man es nicht eilig hat, ein versandkostenfreies Wochenende abwarten. Erfährt man allerdings wohl nur (?) über den Newsletter. http://www.zweitausendeins.de/jean-paul-deridder-cinema.html
  17. Sam

    Die Berlinale 2013 ...

    Historische Vorführungen in 1:1,85 (in Europa wohl eher im moderaten 1:1,66) mögen historisch verbürgt sein, doch würde ich gerade in diesem Falle besonders anzweifeln, dass dies das intendierte Projektionsformat gewesen sein sollte. Mein Kronzeuge wäre Hitchcock selbst (im Interview mit Truffaut): "Der plastische Effekt ergab sich hauptsächlich in den Aufnahmen aus Untersicht. Ich hatte einen Graben bauen lassen, damit die Kamera häufig auf der Höhe des Fußbodens war." Wie kann man eine Untersicht visuell deutlich machen wenn nicht in einem Bildformat, das sich weit nach unten öffnet (d.h. also im Normalformat)? Breitwand ist dafür völlig ungeeignet, weil es die entscheidenden unteren Bildteile abschneidet und damit die Perspektive nimmt. Insoweit halte ich Vorführungen im Breitwand-Format, so historisch sie auch immer gewesen sein mögen, für eine früh einsetzenden Verballhornung des klassisch komponierten Normalformat-Bildes. (Und erinnern wir uns, "Warnercolor" waren in diesem Falle Druckkopien von Technicolor, die Anfang der fünfziger Jahre durchgängig im Normalformat mit verrundeten Bildecken und Silberbildstrich ausgeliefert wurden. Es war also alles da, was man hätte projizieren können.) Zur Abrundung - aus eigener Vorführpraxis: Eine griesgrämige Theaterleiterin, vorwurfsvoll - "bei Ihnen ist das ist Bild immer so klein!" Dabei hatte ich in jugendlichem Eifer nichts anderes getan, als historische Normalformatkopien im Normalformat vorzuführen. Und das in einem Filmtheater, das sich - bei täglichem Programmwechsel - rühmte, in besonderem Maße der "Filmkunst" zu huldigen ... (Wir schrieben damals aber schon die Siebziger, also zwanzig Jahre nach der EA von DIAL M FOR MURDER) ...
  18. Gerade ist die Berlinale zu Ende gegangen, setzt in der Berliner Morgenpresse die Spekulation ein, ob der ZOO PALAST nicht im kommenden Jahr auch Wettbewerbsfilme zeigen könnte. (Vielleicht ist der Verdruss über die herkömmlichen Spielstätten doch recht groß.) Ach ja: der ZOO PALAST wird nach Wiedereröffnung nur noch 850 Plätze haben, aber gleichwohl das größte stationäre Filmtheater in Berlin sein. http://www.morgenpost.de/kultur/article113685653/Kommt-die-Berlinale-naechstes-Jahr-zurueck-in-den-Zoo-Palast.html
  19. Kurze oder doch nicht ganz so kurze Rezension im TAGESSPIEGEL vom Donnerstag - einschließlich einiger pittoresker Fotos, darunter die Steinsitze im Sputnik und Kora, der Bollerofen aus dem Filmrauschpalast ... http://www.tagesspiegel.de/berlin/neues-buch-ueber-berlins-programmkinos-kuscheln-mit-kora/7779756.html
  20. Das mit der abgeschnittenen Ecke und der Feuerprobe funktioniert so nicht, weil auch Sicherheitsfilm brennt. Ein Sicherheitsfilm muss seit alten Tagen zwei Kriterien erfüllen: seine Entflammbarkeit muss reduziert sein, und zwar in der Form, dass er eine Temperatur von 300° C zehn Minuten lang übersteht, ohne sich zu entzünden, und seine Abbrandzeit muss lang sein und darf eine eine bestimmte Mindestzeit nicht unterschreiten. Dazu prüft man das Abbrandverhalten einer 40 cm langen Probe. Beide Prüfverfahren sind in der ISO 18906:2000 beschrieben und haben sich seit alten Tagen nicht verändert. Gerade die Entflammbarkeitsprüfung setzt aber spezielle Einrichtungen voraus und lässt sich so vor Ort nicht durchführen. Die wichtigste Kennzeichnung ist das SAFETY alle 240 mm am Filmrand bzw. das S auf dem Perforationssteg. Allerdings gibt es dazu keine internationale Normung. Gelegentlich sind dem Filmträger auch fluoreszierende Materialien beigegeben worden, so dass er sich unter ultraviolettem Licht gut identifizieren lässt. In den Anfangstagen des Sicherheitsfilms war auch eine leichte Blau-Färbung des Trägermaterials in Betracht gezogen worden. Eine vergleichsweise schnelle und auch sichere Identifizierung von Nitro-Material erhält man durch den Trichlorethylen-Test, den man wegen der Gesundheitsschädlichkeit der Dämpfe nun allerdings nicht in der eigenen Wohnung veranstalten sollte (von der Umweltschädlichkeit mal ganz abgesehen). Man versenkt einen kleinen, 6 mm² großen Schnipsel des fraglichen Filmmaterials in einem Reagenzglas mit T.; wenn es untergeht, ist es klar Nitro. Geht es nicht unter, dann ist die Vermutung, dass es sich um Azetat oder Polyester handelt, wenngleich damit noch nicht nachgewiesen ist, dass das Material die Anforderungen der ISO 18906:2000 erfüllt. Den Vorführern in alten Tagen war untersagt, eigene Versuche zum Brennverhalten nicht eindeutig zu klassifizierenden Materials vorzunehmen. Dennoch enthält die ISO 18906:2000 in ihrem "informativen Teil" einen Feldtest, dessen Ergebnis nach dortiger Einschätzung zur Grundlage von Entscheidungen herangezogen werden kann, wenn es sich nur um sehr begrenzte Mengen von Filmmaterial handelt und eine gewisse Unsicherheit tolerierbar ist. Für diesen Test schneidet man ein 16mm breites und 35mm langes Stück Filmmaterial aus, knickt es entlang der Längsachse und stellt es senkrecht auf einer feuerfesten Unterlage auf. Die oberen Ecken werden angezündet; brennt das Material in weniger als 15 Sekunden mit heller gelber Flamme ab, handelt es sich mit Sicherheit um Nitromaterial. Verlischt die Flamme wieder oder braucht die Probe mehr als 15 Sekunden, dann hat man zwar keine Sicherheit, dass es sich um Sicherheitsmaterial handelt, aber die Gefährlichkeit ist doch als deutlich reduziert einzuschätzen. Letzte Bemerkung: Wer mal Nitromaterial in der Hand hatte, wird gemerkt haben, dass es sich völlig anders anfasst als Azetat-Material. Drückt man es entlang der Längsachse zusammen, verhält es sich ähnlich lappig wie ein neuer 5-Euro-Schein und kehrt eher widerwillig in seine Ausgangslage zurück; während Azetat-Material kräftig zurückfedert. Aber das sind Bemerkungen zur Haptik, die keinen Test ersetzen können. Ach ja, doch noch eins: Alte schwarz-weiß-Filme enthielten sehr viel mehr Silber als Materialien der Nachkriegszeit. Wenn die Schichtseite eines Films insbesondere in den Schwärzen silbern glänzt, dann ist das Material a) sehr alt und b) mit ziemlicher Sicherheit Nitro. https://law.resource...18906.2000.html
  21. Immerhin bekommt man noch einen zweiten Kopierkopf dazu ... was hat es denn mit der ominösen "Type I Military Perforation" auf sich?
  22. Möchte eigentlich ungern das Thema nochmals ausweiten, zumal der Anlass ernst genug ist und der Ausgangspunkt des Threads ein völlig anderer war. Trotzdem, eine der interessanten Fragen, die ich bisher noch nicht richtig geklärt sehe, ist, ob der Transport von Nitrofilmen durch ein Logistikunternehmen eigentlich zulässig ist. Die Regelungen der DHL für die Beförderung von gefährlichen Stoffen und Gegenständen ("DHL Paket"), die ich mir mal beispielhaft angesehen habe, verweisen insoweit, nicht ganz überraschend, auf das Europäische Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße (ADR). In deren Anlage, 1138 Seiten stark, finden sich im Verzeichnis der gefährlichen Güter (Abschnitt 3.2) unter der "UN-Nummer" 1324 "Filme auf Nitrocellulosebasis, gelatiniert, ausgenommen Abfälle". Und aus der maßgeblichen Spalte 7a "begrenzte und freigestellte Mengen" ist ersichtlich, dass 5 kg pro Umverpackung zulässig sind. Für die Umverpackung ("PP 15") ist bestimmt, dass diese die Prüfungsanforderungen für die Verpackungsgruppe III erfüllen müssen; damit sind auch Kartonagen zugelassen. Eine Zusammenverpackung mehrerer Filmrollen ist dagegen nach dem Code MP 11 offenbar nicht zulässig. (Ob die Beförderungsbedingungen der DHL unter der Klasse 4.1 - entzündbare feste Stoffe - möglicherweise etwas anderes erlauben, sei an dieser Stelle dahingestellt.) - Ach ja: Gefahrgüter sind natürlich entsprechend zu kennzeichnen. Wie das rautenartige Symbol auszusehen hat, ist ebenfalls international geregelt. http://www.dhl.de/co...ung-01-2011.pdf http://www.bmvbs.de/...43/adr-2011.pdf
  23. Die "Verordnung über den Sicherheitsfilm" vom 30. Oktober 1939 schrieb bereits vor, dass mit Wirkung ab 1. April 1940 Filmkopien auf Sicherheitsfilm hergestellt werden müssen; kriegsbedingt kam es aber nicht zu einer Umsetzung dieser Verordnung. In der Bundesrepublik ist das Sicherheitsfilmgesetz mit 1. September 1957 in Kraft getreten; es schrieb vor, dass Kinefimnegative und -positive nur auf anerkanntem Sicherheitsfilm hergestellt und vorgeführt werden dürfen. Die Übergangsfrist war mit nur drei Monaten recht kurz. Das Haus Eastman/Kodak hat Kinefarbmaterialien ausschließlich auf Sicherheitsfilm hergestellt. Farbkopien auf Nitrofilm gibt es jedoch von Technicolor, für das Kodak den Rohfilm lieferte, und mutmaßlich auch von den anderen Rohfilmherstellern.
  24. Entscheidend für die Anwendbarkeit bzw. Nichtanwendbarkeit des Sprengstoffgesetzes im Zusammenhang mit Nitrofilm ist die Erste Verordnung zum Sprengstoffgesetz, § 1, Abs. 1, Nr. 4, zu finden hier: http://www.gesetze-im-internet.de/sprengv_1/
  25. Soweit eine neugierige Frage gestattet ist: Wie bekommt ihr eigentlich den Vor-Check von Seiten der Logistik in den Griff? Bei einem Zeitraster von 14:00, 16:00, 18:00/19:00, 21:30 Uhr ist doch zwischen den Vorstellungen verdammt wenig Zeit. Und angeblich sind doch auch die Zeitfenster der KDMs furchtbar kurz, hört man ...
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