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Sam

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Alle erstellten Inhalte von Sam

  1. Sam

    Woodstock

    Da der Link (auf meinem Rechner) merkwürdigerweise nicht funktioniert: Ich vermute, dieser Artikel ist gemeint ... (?) wirklich nett ... www.kodak.com/US/plugins/acrobat/en/mot ... dstock.pdf
  2. Sam

    Easy Rider

    Worin wir uns einig sind ... Verblüfft hat mich allerdings der Scan. Wieder etwas gelernt ... Absolut einverstanden. Normalformat mit gleicher Bildhöhe wie CS ist einfach Mist ...
  3. Sam

    Easy Rider

    Right. Wir erinnern uns aber auch, dass seinerzeit wohl alles, was von Technicolor kam, lediglich einen charakteristischen, sehr schmalen Bildstrich aufwies - Technicolor war Vollformat, auch wenn es nicht so gespielt werden sollte, hard matte habe ich in Druckkopien nie gesehen. Nehmen wir beispielsweise GOLDFINGER, war natürlich nie für 1:1,37 vorgesehen. IMDb sagt heute dazu "1:1,66 intended ratio, Europe" und "1:1,85 intended ratio, USA". (offtopic on) Eine der wenigen Ratschläge, die mir mein verehrter Lehrer T.K. mitgab, als ich zum ersten Mal in einem BWR stand, war: Zeige niemals eine Technicolor-Kopie im Normalformat. Normalformat sei nur für alte schwarz-weiß-Kopien aus den dreißiger Jahren gedacht (die wir einmal in der Woche in einer Senioren-Vorstellung spielten). Natürlich hielt ich mich daran - für eine gewisse Zeit. Dann wechselte ich an einen Ort, der sich seinerzeit "Filmkunsttheater" nannte. Dort fand ich die Formatbeschränkung überflüssig und ärgerlich und begann, Kopien auch anderer Perioden im Normalformat zu zeigen. Kam eines Tages die Kasse auf mich zu (sicherlich im Auftrag des TL, der sich nicht traute) und sagt zu mir mit vorwurfsvoller Stimme, bei mir sei immer das Bild so klein. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Das-Bild-sei-immer-so klein!!! Fortsetzung folgt (offtopic off)
  4. Sam

    Easy Rider

    Im Kino habe ich Easy Rider die ganzen Jahrzehnte immer nur in BW gesehen, aber irgendwann hatten wir mal eine amerikanische 16mm-Kopie in die Hände bekommen, die natürlich nicht anders zu projizieren war als im Normalbild - der Film wirkte völlig anders als ich ihn bisher wahrgenommen hatte, mit einer eigenartigen kompositorischen Strenge im Bildaufbau, und es bekam ihm nicht schlecht ... Weiß der Geier, an welches Projektionsformat Laszlo Kovacs gedacht hat, als er Easy Rider aufnahm ... Edit: Auf die Frage nach Laszlo Kovacs hat @filmtechniker oben schon eine Antwort gegeben ... überlesen, sry ...
  5. Sam

    Easy Rider

    ... so wurde er seinerzeit in D auch gezeigt, als er 1970 herauskam - kein Mensch spielte zu der Zeit mehr Normalformat, das musste erst schrittweise vom Kino zurückerobert werden. Aber, wie @preston_sturges angemerkt hat, durchgängig im Vollformat aufgenommen. Eine einzelne Einstellung im ersten Akt hard-matte unten, sah stets aus wie ein Stück replacement footage ... Haben die neuen Kopien eigentlich noch den originalen leader von Technicolor?
  6. In den alten 3D-Filmen der fünfziger Jahre (die man letztmalig als Nitrokopien ja noch mal während der Retrospektive der Berliner Filmfestspiele im Jahre 1980 bewundern durfte) war stets das Problem, dass eine Staffelung von Personen in der Tiefe als unglaubwürdig erschien: Stand eine Person zwei oder drei Schritte hinter einer anderen, erschien sie - schlichtweg zu groß. Was übrigens für jede Art von Hintergrund in einem Raum galt. Frage: Gilt das heute auch noch? (Ich neige ja dazu, dies für ein Grundproblem der 3D-Technik zu halten; aber vielleicht gibt's inzwischen aufnahmetechnische work-arounds. Vielleicht hilft auch einfach die Verwendung kürzerbrennweitiger Aufnahmeobjektive ....).
  7. Sam

    Kohlebogen

    Erstaunlich - und hochinteressant. Im "Handbuch des Filmvorführers" der Fachschule der Filmtheaterbesitzer, 2. Auflage, Berlin 1941, hieß es fünf Jahre später demgegenüber eher lapidar: "Filmkopien im Normalfilmformat sollen einer Leuchtdichte von 90 Apostilb angepaßt werden. Farbkopien sind auf Becklicht abzustimmen. Die obigen Richtlinien machen also zwischen Schwarz-Weiß-Filmen und Farbfilmen keinen Unterschied. Bei beiden ist also die gleiche Leuchtdichte einzuhalten. Um Farbverfälschungen nach Möglichkeit zu vermeiden, ist ausdrücklich betont worden, dass Farbfilmkopien mit Becklicht (H.I.-Licht) vorgeführt werden sollen." (S. 152) Vielleicht auch ein Thema, das gelegentlich einer genaueren Durchdringung wert wäre ...
  8. Schon klar, wir werden nicht die Qualität der ausgelieferten Kopien beeinflussen können. Nicht einmal mit einem kollektiven Aufschrei. Aber da wohl doch eine gewisse Unzufriedenheit (oder kommt mir das nur so vor?) mit mancher aktuellen Kopie besteht: Es ist die reine Neugier, die mich bewegt - wo (in etwa) stehen wir heute, wo bewegen wir uns hin - also: was wird künftig besser? - und schließlich: was könnte, nach technischen Maßstäben, eigentlich sein ... Ohne Standortbestimmung, ohne Kompass und gelegentlichen Blick nach den Sternen, fehlt mir irgendwie etwas. :)
  9. Einverstanden - die Annahme, Auflösungsverluste würden linear von Kopiervorgang zu Kopiervorgang weitergegeben, ist die große Schwäche dieses "Gedankenexperiments". Müssen wir wohl doch darauf warten, dass einer mal das Experiment auch real durchführt ... N.B.: Ich denke mal, jedes renommierte Kopierwerk weiß das genau, worüber wir hier nur spekulieren; nur werden derartige Daten eben nicht veröffentlicht ...
  10. Schwarze Löcher? :wink: Aber mal ernsthaft: Ich finde die ITU-Studie richtig interessant. Zu den Fakten: 1. Der Versuch wurde auf Kodak 5274 (Negativ), 5242 (IP), 2242 (IN) und 2383 (release print) voll-analog durchgeführt. Das Negativ hatte messtechnisch bei 10 % MTF eine Auflösung von etwa 1800 LP (Linienpaare) vertikal (Abbildung 4 der Studie) bzw. 2100 LP vertikal (Abbildungen 2 und 3). Das entspricht einer Auflösung zwischen 6,5 und 7,5 k horizontal *). Erste Erkenntnis: Moderner Negativfilm ist messtechnisch sehr wohl in der Lage, 150 LP/mm wiederzugeben - immer mit dem Hinweis, dass die Versuchsreihe aus den Jahren 2001 (first shooting) bzw. 2003 (second shooting) stammt. 2. In der release print bleiben von den rd. 2000 LP vertikal messtechnisch noch 1000 übrig; das entspicht einer Auflösung von 3,7 k horizontal. 3. An der durchgeführten Versuchsreihe ist jedoch nicht der messtechnische Teil interessant, sondern der Feldversuch mit acht Experten, die in verschiedenen Filmtheatern subjektiv zu prüfen hatten, welche Schärfeauflösung sie gerade noch erkennen konnten. Das heißt, der Versuch erfolgte über die gesamte Kette analoge Kopierung unter Einschluss der Projektion. (Nach welchem Verfahren die Experten ausgesucht wurden, lässt die Studie leider offen; die dokumentierten Ergebnisse zeigen auch, dass offensichtlich mindestens zwei der Experten - in der Studie G und H genannt - offensichtliche Schwierigkeiten mit der Schärfeerkennung hatten. Aber damit muss man in einer derartigen Studie leben.) - Das Ergebnis ist schon an anderer Stelle in diesem Thread berichtet: Im Schnitt lag die Auflösung im schärfsten Teil der Bildwandwiedergabe bei 750 LP vertikal (S. 10, vierter Spiegelstrich), was rd. 2,8 k horizontal entspricht. Die Variationsbreite lag dabei zwischen 875 LP vertikal (rd. 3,2 k horizontal) und - nimmt man die auffälligen Ergebnisse von G und H aus - 600 LP vertikal (2,2 k). Zweite Erkenntnis: Auch unter ungünstigen Bedingungen liegt die subjektiv wahrgenommene Auflösung des Projektionsbildes unter rein analogen Produktionsbedingungen bei > 2 k. 4. Die Mess-Ergebnisse wurden wesentlich beeinflusst von der Wahl des jeweiligen Kopierwerks und der Art des Printers (Kontakt bzw. wet-gate/optisch), weniger von der Wahl des Kopiermaterials. Auch kein überraschendes Ergebnis. 5. Ab diesem Punkt würde ich gerne mal zu einem Gedankenexperiment einladen (ich fürchte, die ITU wird sich nicht bereitfinden, das Experiment auch faktisch durchzuführen). Wir stellen uns eine DI-Ausbelichtung mit 2 k auf IP-Material vor; bis zur release print muss damit noch zweimal umkopiert werden. Wir stellen uns weiterhin vereinfachend vor, dass die Schärfeverluste bei jedem Kopiergang und bei der Projektion in etwa gleich große Anteile haben. Die ITU-Studie legt nahe, dass von den messtechnischen 6,5 bis 7,5 k Auflösung des Negativs nach dreimaliger analoger Umkopierung und Projektion auf der Leinwand noch 2,8 k übrigbleiben; das sind rd. 40 % - oder 60 % Schärfeverlust. Im Dreisatz gerechnet: Nimmt man dies als Ausgangswert für eine zweimalige Kopierung vom digital ausbelichteten IP und anschließender Projektion, würde man den Schärfeverlust mit 45 % einschätzen. Damit ergäbe sich als Anhaltspunkt (unter ausdrücklichem und wiederholten Vorbehalt, dass es sich nur um ein Gedankenexperiment handelt): Von den 2 k, mit denen das IP ausbelichtet wurde, bleiben im projizierten Bild nur noch etwa 1 k übrig. Frage (an die Beteiligten): Könnte es sein, dass alle, die sich in diesem Thread zum Thema geäußert haben, irgendwie recht haben - nur dass die jeweiligen Annahmen nicht ausreichend klar gemacht wurden? Ich sehe jedenfalls sowohl Berechtigung für die These, dass die voll-analoge Produktion (und Projektion) einer 2 k-Dijektion überlegen ist, als auch dafür, dass 2 k einer analogen Projektion (bei Ausbelichtung mit 2 k DI auf IP) (deutlich) überlegen ist. 6. Ich erinnere mich deutlich an den Vorbehalt, der mir bei anderer Gelegenheit entgegengehalten wurde: Die Frage des pixel-count ist nicht alles. Richtig. In diesem Sinne: To be continued ... *) Die Richtigkeit der Berechnungsweise, die ich weiter oben in diesem Thread zunächst nur in Frageform gestellt hatte, hat @Natan van Pain in einem anderen Thread (http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=12311&start=89, auf den ich erst später gestoßen bin, indirekt bestätigt: Zur Umrechnung sind die Angaben der ITU-Studie, die sich auf Linienpaare beziehen, mit zwei zu multiplizieren sowie außerdem (zur Umrechnung von vertikal auf horizontal) mit dem Bildseitenverhältnis - hier entsprechend den Bedingungen der Studie (BW bei 1:1,85) mit 1,85.
  11. Hochinteressantes Dokument. Ich lese aber etwas ganz anderes daraus - man möge mich korrigieren, weil ich kein Techniker bin: 1. "The average resolution in the sharpest part of their screen of the six movie theaters was about 750 lines/PH." (S. 10, vierter Spiegelpunkt) Linien pro Bildhöhe - also vertikal; horizontal gemessen (um mit den Angaben für die DCI-Spezifikation vergleichbar zu sein) werden bei dem verwendeten Bildformat von 1:1,85 bereits rd. 1390 Linien daraus. 2. Linien sind hier als Doppellinien (weiß/schwarz oder transparent/intransparent) zu verstehen; jedenfalls geht das nach meiner festen Überzeugung aus folgender technischer Angabe hervor: " ... the spatial frequencies exposed onto the negative range from 13.25 cy/mm to 106 cy/mm, equivalent to a resolution of 300, ... , 2400 Lines per Picture Height ..." (S. 2, vorletzter Absatz). Wenn die Ausgangsbasis "cycles per millimeter" ist, dann sind damit zwei gegensätzliche Linien gemeint, mithin eine Doppellinie. Um aber digital eine Doppellinie zu erzeugen, benötige ich zwei Pixel. Also muss man das Experiment doch wohl so verstehen, dass die Auflösung von 35mm im praktischen Theaterbetrieb äquivalent ist einer 2,8 k-Auflösung horizontal. Sorry - wollte nicht in einen Glaubensstreit eingreifen, aber vielleicht können wir diesen technischen Aspekt doch mal klären ...
  12. [offtopic on] *grübel* Kann es sein, dass ich mir bei den unsäglichen 70mm-Retrospektive-Vorführungen was an den Ohren geholt habe? :wink: [offtopic off] Wie auch immer: Ich fand die Tonwiedergabe in Saal 3 bisher ganz angenehm ...
  13. Im Originaltext von mir vielleicht wirklich etwas schnell (und apodiktisch) formuliert :wink: . Verbesserungsvorschlag für die Findung eines gemeinsamen Nenners: "Bei weniger Licht fällt eine Bildunschärfe u.U. weniger schnell auf." Und, auch kein Dissens: Das mit der Erhöhung der Farbintensität (und ggf. des Kontrastes) kann so nur für eine Variation des Lichtstroms in engen Grenzen gelten. Klar, so wie ein zu helles Bild mau und flau ist, so sind bei einem zu dunklen Bild Farbenpracht und Kontrast ebenfalls hin ....
  14. Volle Zustimmung. Aber bitte auch folgende drei Faktoren in Erwägung ziehen: - Die Auflösung der Projektionsoptiken war damals erheblich geringer als heute. Die Folge war ein 'weiches' Projektionsbild; die manchmal in der Tat grobe Körnigkeit von Technicolor-Kopien, die wir heute bemerken (und auf die @stefan2 zu Recht hinweist), war vor fünfzig Jahren in dieser Form möglicherweise projektionsbedingt gar nicht sichtbar. - Die Lichtströme waren geringer. Weniger Licht erhöht die subjektiv wahrgenommene Bildschärfe - wie auch die Farbintensität. Das Licht von Reinkohlen ist zudem nicht reinweiß; heutiges Xenon-Licht wirkt demgegenüber manchmal sehr grell (und hat insoweit möglicherweise einen unguten Einfluss auf die Wiedergabe alter Kopien). - Die Bildwände dürften in der Regel kleiner gewesen sein als wir uns das heute vorstellen. Dazu wäre es interessant, mal alte Kino-Handbücher zu konsultieren. Ich würde vermuten, dass ein typisches Berliner Bezirkskino seinerzeit Bildwandbreiten zwischen acht und höchstens zwölf Metern aufwies - macht 25 bis maximal 60 Quadratmeter (bei CS). Auch da ist der Schärfeeindruck natürlich ein ganz anderer. Wobei: Die vornehmen Leute und die, die es sich leisten konnte, saßen natürlich immer in der Loge; und die war, sicher aus gutem Grunde, damals ganz, ganz hinten.
  15. Vor dreizehn Jahren, am 30. Juni 1996, schloss das FILMKUNST-STUDIO IM SCHLÜTER seine Pforten. Im alten West-Berlin war es neben der FILMBÜHNE AM STEINPLATZ und dem CAPITOL DAHLEM eines der drei führenden Programmkinos – und unter diesen dreien das letzte überbliebene, liebevoll geführt von Bruno und Irmchen Dunst, mitten im Charlottenburger Kiez (und nicht weit entfernt von der TU) gelegen. Und: Eines der ältesten noch existierenden Kinos war es auch, 1912 eröffnet (Architekt: Gregor Heyer), ein langes schlauchförmiges Ladenkino mit ursprünglich 369 Plätzen. Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, am 8. Juni 1945 wiedereröffnet mit 305 Plätzen. Die Dunst’s übernahmen das Kino 1962. In den sechziger und siebziger Jahren spielte das Schlüter mit täglichem Programmwechsel in jeweils zwei Vorstellungen, später in drei Vorstellungen (darunter eine Nachtvorstellung) drei verschiedene Filme am Tag. Bruno Dunst – im näheren Umkreis: »Onkel Bruno« – war nicht nur Filmtheater-Betreiber, sondern (wie man so leichthin sagt) auch ein Berliner ‘Original‘ mit Rausche-Bart und langem schlohweißen, hinten zusammengebundenen Haar; zudem Darsteller in Nebenrollen (vor der Kamera stand er erstmals im Alter von zwölf Jahren). Zu seinen bekanntesten Auftritten gehört die MÄNNERPENSION, wo man ihn genau so sah, wie er im täglichen Leben vor seinem Kino stand. Heute hat er verdientermaßen einen Eintrag in der IMDb. Helma Sanders-Brahms hat 1985 mit ALTE LIEBE einen Dokumentarfilm über das Ehepaar Dunst gedreht. Das Schlüter-Kino scheiterte nicht an ausbleibendem Publikum oder veränderten Sehgewohnheiten, sondern an den Mietforderungen eines neuen Hausbesitzers, der – obwohl er sich als Filmfreund gab – die Miete von 2800 auf 10000 Mark im Monat erhöhen wollte. Das Schlüter musste trotz breiter, auch politischer Unterstützung schließen, die Räume standen anschließend jahrelang leer. Heute werden sie von einem Möbelgeschäft genutzt; in einer Ecke hängt, unter Glas, ein altes Wochenplakat der "Schlüter-Lichtspiele" aus den Sechzigern, mit denen die Kinos seinerzeit ihr Wochenprogramm an den Litfaß-Säulen veröffentlichten. Bruno Dunst hat, wie sein Frau später erzählte, die Schließung des Schlüter-Kinos nie verwinden können. Er starb drei Jahre später am 4. Juli 1999. Irmgard Dunst sah man später oft noch im Kant-Café an der Ecke Schlüterstraße – fast mit Blick auf das ehemalige Kino. Hätte damals nie gedacht, dass ich das Schlüter-Kino jemals so vermissen würde. Heute ist Berlin, was Repertoire betrifft, doch eine ziemliche Wüstenei – von kleinen hoffnungsvollen Neuanfängen abgesehen. Das untere Foto stammt aus der vorletzten (Abend-)Vorstellung mit der MÄNNERPENSION; ganz rechts, aber nur schwer zu erkennen, Bruno Dunst. Zur letzten, der Nacht-Vorstellung, lief vor komplett ausverkauftem Haus CINEMA PARADISO. Mehr: http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/archiv/.bin/dump.fcgi/1996/0613/0020/index.html http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1996/0627/0105/index.html http://www.tagesspiegel.de/berlin/art270,2024272 http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2000/1127/none/0027/index.html http://www.imdb.com/name/nm0243034/bio
  16. "Neue Visionen" haben in erheblichem Umfange Kopien-Altbestände übernommen, darunter auch etliche originale Technicolor-Kopien. Eine wöchentliche Reihe läuft in Berlin derzeit in der KURBEL (http://www.die-kurbel.com/seite/popups/klassiker.htm); allerdings nicht auf 120 Quadratmetern. Ansonsten die üblichen Verdächtigen, zuallererst die (in- und ausländischen) Kinematheken (auch dort aber in aller Regel kleinere Bildwände). Übrigens: Die größte Schärfe hatten Technicolor-Kopien mitnichten. Sie hatten aber reinere Farben (das berühmte Technicolor-Rot), in den Lichtern eine nur geringe Farbdeckung (und damit ein helleres Weiß als vergleichbare Kopien auf Eastman-Material) und dazu ein kräftiges und vor allem neutrales Schwarz (keine blau-dunkle Soße in den Schatten) - das alles macht (auch heute noch) den hervorragenden Farbeindruck aus, vom non-fading mal ganz abgesehen. 70mm gab's übrigens nie im Druckverfahren (Tech IB).
  17. Zu ZEUGIN DER ANKLAGE gestern ein richtig volles Haus. Und erneut Schluss-Applaus - scheint sich einzubürgern :wink: . Repertoire kann durchaus laufen - wenn man es sorgsam pflegt und ausreichendes Durchhaltevermögen hat. Kino 3 ist wie geschaffen für diese Reihe: bequeme (hohe) Sitze, viel Beinfreiheit und (aufgrund starker Rampung) von jedem Platz aus volle Sicht. Und einen angenehmen (Mono-)Ton ohne Klirren oder Kreuzmodulationsprobleme. Verlässt mich mein Gehör, oder fahrt Ihr mit Weißlicht und non-Dolby-Equipment?
  18. Jepp. Aber wir reden inzwischen über Jahrzehnte bis zu den ersten Anzeichen eines sichtbaren fadings, nicht mehr (nur) über Jahre ...
  19. ... und das dürfte dann wohl das Ende der Einzelkinos sein ...
  20. Aktuelles Print-Material sollte eigentlich nicht mehr faden ... :wink:
  21. ... "üblich" ist gut :D (kriegt man aber durch Waschen und Regenerieren alles wieder weg, solange die Schicht nicht angekratzt ist). Interessanter scheinen mir die Farben zu sein. Kann man sicher sein, dass die nicht digital nachbearbeitet sind? Dann müsste es wohl eine Technicolor-Kopie sein (kein anderes Kopiermaterial dieser Zeit hätte derartige Farben bewahrt). Frage: Ist die Tonspur (Technicolor-)grau oder (blau-)schwarz? Im Scan nicht sicher zu erkennen ...
  22. Sam

    Aktwechsel

    Jepp - auf separatem Diaprojektor (kein Abwinkler), Reinkohle. Zwei Gleichrichter im BWR, Vorfilm + Wochenschau BW, erster Trailer - pardon: Vorspann sagte man seinerzeit dazu - CS, zweiter Trailer wieder BW; das Ganze also auf Abriss zwischen den beiden Maschinen und dem Diaprojektor - vor jedem Trailer/Vorspann selbstverständlich zunächst das zugehörige Ankündigungsdia ("Unser nächstes Programm", "Ab Dienstag", "Ab Freitag"). Werbedias/Vorfilm+Wochenschau/Dia/Trailer 1/Dia/Trailer 2+Eiswerbung - das war vor zwanzig plus Jahren ein ganz normaler Vorprogrammablauf. Wer's durchstand (auf Abriss), dem haben nie wieder die Nerven geflattert ...
  23. Hat irgendwie Parallelen zur Vinyl-Schallplatte, die ihre höchste technische Perfektion erst erreichte, als sie schon ganz weit auf dem absterbenden Ast heruntergerutscht war. Nur: Nachdem mit Aufkommen digitaler Speichermedien wohl (fast) alle geglaubt hatten (ich schließe mich darin ausdrücklich ein), es würde bald kein Vinyl mehr geben, ist es heute wieder richtig putzmunter - zugegeben in einem hochpreisigen Sektor, den man mancher vielleicht als Nischenmarkt bezeichnen würde, aber es hat durchaus seine wirtschaftliche Bedeutung. Klar, man kann es nicht zum Joggen mitnehmen - aber dafür will man es auch gar nicht haben; vielmehr für das Ritual, ein fühl- und anfassbares physisches Objekt erst sorgfältig zu entstauben, dann vorsichtig auf den Plattenteller zu legen und den Tonarm abzusenken. Es ist die Haptik, die da mental und tatsächlich bedient wird. Und in diesem Sinne hat, da wäre ich sicher, auch das analoge Filmband seine Zukunft - wohl nicht mehr als mainstream-Distribution, wohl aber in sorgfältig geführten Filmtheatern mit Vorführräumen hinter Glaswänden (wie im italienischen Melzo - siehe an anderer Stelle in diesem Forum), wo man sich auch als Zuschauer wahrnehmbar von der Objekthaftigkeit der Filmprojektion zu überzeugen vermag ...
  24. Angesichts bekannter Probleme, denen sich auch die professionelle Marktforschung gegenübersieht, wenn sie die wahren Gedanken von uns Konsumenten zu erforschen sucht (oder das Wahlverhalten oder ....) und in Anbetracht der unbestreitbaren Suggestivität des Begriffs "digital" würde ich jeder diesbezüglichen Umfrage nur dann nähertreten, wenn jedem Befragten zugleich eine zweite Frage vorgelegt würde: "Wurde der Film, den Sie eben gesehen haben, analog oder digital projiziert?" (Ich wäre bereit, ein halbes Monatsgehalt darauf zu verwetten: Bei den Antworten auf diese Frage würden wir wohl alle mit den Ohren schlackern ...)
  25. Sam

    Aktwechsel

    Gegenfrage: Warum hätte man die Aktwechsel verschieben sollen? Hätte doch mitmaßlich nur zusätzlichen Aufwand im Kopierwerk bedeutet ... Extremes Beispiel für beibehaltene Aktwechsel: LAWRENCE OF ARABIA (von 228 Minuten heruntergekürzt auf 187 Minuten). Da sah man schon jedem einzelnen Akt am Umfang in etwa an, wieviel dort von der Originallaufzeit herausgeschnitten war. Die 187-Minuten-Fassung hätte jedenfalls nicht die - erinnere ich mich richtig: 14 Akte? - gebraucht, in der die 35mm-Fassung ausgeliefert wurde. Und Technicolor gehörte zu den Kopierwerken, die üblicherweise die 2000-Fuß pro Akt ziemlich voll machten.
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