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Objektiv noch zu gebrauchen?


Niklas

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Hallo zusammen,

 

Kann man das unten abgebildete Objektiv noch irgendwie gebrauchen...kann man es reinigen (lassen)?

Wer würde so etwas machen? Es handelt sich um ein Angenieux 8-64mm für Super 8.

 

Vielen Dank für die Antworten, Gruß,

 

Niklas

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Oweh oweh !

 

So etwas Schlimmes habe ich noch nie gesehen ! Mülltonne !

Dieses Objektiv ist gut aber das bekommst Du für +/- €50,- auch in ordentlichem Zustand. Möglicherweise hängt für etwas mehr noch eine Beaulieu hinten dran ;-)

 

Sorry, Gruß

Reinhard

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Hallo Niklas,

 

Das sieht ja echt schlimm aus. Ist das die Netzhaut eines Tintenfisches oder sowas...?

 

Sowas habe ich noch nie gesehen. Schon erstaunlich, was diese Glaspilze so alles anrichten können. Soviel Pilz hat es ja noch nicht mal auf meinem Camembert und der ist aussenrum schon völlig weiss... *lach

 

Wie der Reinhard schon sagte: Müll... oder dann eben Wartung... wie unser alter "Wartungsfanatiker" und Bastlergegner immer so nett sagt... dann hast in etwa fünf Jahren vielleicht, eventuell, oder unter Umständen für schweineteures Geld wieder was brauchbares... rumtelefonieren und "Fachleute" fragen kann da eventuell auch "hilfreich" sein... oder so...*fiesgrins

 

Oder aber ausschlachten. Einfach mal aufschrauben und genau hinsehen. Dabei kannst viel lernen, wie so eine Linsenkombination aufgebaut ist und wieviel feinmechanisches Wissen da drin steckt... Wegwerfen kannst es hinterher ja immer noch...

 

Rudolf

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Hallo Reinhard,

 

Ja, da wird dann schon so einiges freigesetzt...

 

Ich habe vor etlichen Jahrzehnten mal im jugendlichen Leichtsinn ein Kern Vario Switar 8-36 einer H8 zerlegt. Da waren Schräubchen drin, die ich schon damals bloss mit der grossen Lupe genau sehen konnte. Als mir dann zum Schluss auch noch die Blendenlamellen rausfielen, wusste ich definitiv, dass ich mich hoffnungslos übernommen hatte. Na ja, damals gab es die Firma Kern in Aarau noch, gerdae mal 50km von mir entfernt. Alle Einzelteile feinst säuberlich in diverse Tütchen gepackt und dort bei Kern persönlich vorstellig geworden. Der Techniker fiel beinahe vom Stuhl ob meiner Vorgehensweise, so ein Objektiv selber warten zu wollen. Sowas hätte er noch nie erlebt, so seine Meinung. Na ja, Schweizer unter sich, ich musste mir dann so einiges interessantes anhören von besagtem Fachmann... *lach

 

Moral von der Geschicht: Eine Woche später konnte ich das Objektiv wieder abholen und musste dafür notabene bloss einen symbolischen Franken in die Kaffekasse werfen, meine "Frecheit" und mein Gottvetrauen hatte sich unter den Fachleuten bei Kern in Aarau herumgesprochen, dann war das Thema gegessen, das Objekttiv war dann wieder wie neu und ich habe seither nie wieder selber eine Schraube an einem hochwertigen Linsensystem berührt. Na ja, damals war ich noch sehr jung. Heute baue ich bloss noch russische Quarz auf Kern Objektive um... oder so...

 

Bei billigen Scherben (sprich: teure Scherben, die ich billig bekommen habe und keinen Nutzen für mich bringen...) ist das anders: Sowas zerlege ich eben mal kurz aus purem Spass und schmeiss es hinterher in den Müll... oder so... *lach (Gilt auch für ganze Kameras...) Ist mir dabei eigentlich völlig egal, ob da Berthiot, Schneider oder gar Zeiss draufsteht, Glump wird zerlegt, da gibst was zu lernen und mein Müllsack war mir bisher nie böse. Wenn du wüsstest, welche ursprünglich teuren Sache ich schon zerlegt und danach entsorgt habe... du würdest keine Haare mehr auf dem Kopf haben. Da sind bei mir schon etliche Canons, Bolex und auch Beaulieus auf diese Weise über den Jordan gegangen. Altes Glump muss weg, damit Platz für neues ist, soviel Respektlosigkeit muss sein...

 

Rudolf

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Hallo Rudolf,

 

das war jetzt definitiv meine "Gute-Nacht-Geschichte" :-)

Toll, das sowas mal möglich war, da betrachte ich die Kern-Linse an meinem alten Bauer T50 Projektor direkt mit noch mehr Sympathie !

Ich finde, daß die Liebe zu unserem Hobby auch von solchen Geschichten genährt wird. "Objekte" mit so einer positiven Historie nimmt man anders war.

 

So, bettwärts jetzt ...

Reinhard

 

Schneller Nachtrag: Mit dem Glump, das in den Müll landet, bin ich natürlich gar nicht einverstanden! Das weiß Du aber auch, glaube ich, wegen dem Hinweis auf noch vorhandene Haare. Sowas gehört verschenkt oder verkauft. Man zerstört keine funktionierenden (!) Sachen, die zudem nicht mehr hergestellt werden. Ich kann sowas nicht ! Nimm doch was wirklich kaputtes. Anderfalls tut mir das körperlich regelrecht weh, wenn ich sowas lesen muß. Aua !

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Ich bin der Meinung, daß das Objektiv zu holen ist. Es wird oft von Glaspilz geschrieben, dabei sind nur organische Substanzen befallen. Was soll ein Pilz mit dem anorganischen Glas machen? Also, es ist der Kanadabalsam, ein Harzextrakt aus einer kanadischen Fichte, in dem sich der Pilz breitmacht. Wenn man die Optik auseinandernimmt, die Achromaten trennt, alles reinigt und fachgerecht wieder montiert, hast du wieder das alte Angénieux. Der Pilz ist oft von Anfang an im Objektiv drin, schon im Kittharz aus dem Baum.

 

Ich bin gerade dabei, mich in die Feinwerktechnik einzuleben. Wenn du magst, helfe ich dir hier gerne mit Hinweisen und Ratschlag, wobei die Gemeinschaft doch mitlesen kann. Du brauchst ein paar Dinge, nicht allzu viele, dann geht das gut.

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Hallo,

ein Zoomobjektiv....als unerfahrener Amateur....der soll das auseinanderbauen, reinigen, neu verkitten, zusammenbauen und wieder justieren?

So langsam schwillt mir der Kamm was hier so alles geschrieben wird.

Hast Du eine Ahnung wie das so ist mit Kanadabalsam? Einer in den Phototec Foren hat das gemacht. Die Aushärtung dauert Wochen und in der Zeit kannst Du die Linsen in alle Richtungen verschieben. Klar was das heißt? Ich trau keinem hier im Forum zu daß er die Nerven, die Geduld und vor allem die Lust hat sowas zu machen.

Glaspilz frißt sich sehr wohl ein - ich hab mit einem telefoniert der solche Reparaturen macht. Und nach meinem Kenntnisstand lehnt Zeiss Oberkochen die Annahme befallener Objektive ab.

Aaton.

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Es hängt davon ab, wo der Pilz sich befindet.

Zwischen zwei verkitteten Linsen, wäre er kein Fall für mich, auch wenn ich Pilze sammle.

Sofern er sich hinter der Vorderlinse befindet, wäre mit etwas Erfahrung im Objektiv zerlegen und zusammenbauen, eine Portion Mut, passendes Werkzeug wie Friktionswerkzeug (Gummitürstopper) und Alkohol was zu machen. Seit einem halben Jahr habe ich hier ein Pentax PK Objektiv auf der Quarantänestation.

Zwischen der Vorderlinse und dem dahinter liegenden Linsenblock war ein Pilz, wenn auch nicht so großflächig wie hier.

Ich habe mit Alkohol alles (soweit sichtbar) entfernen können und das ganze wieder funktionsfähig zusammengebaut. Bisher sieht es noch gut aus.

Probier es vielleicht aus.

So wie es jetzt aussieht, kannst Du es auch nicht benutzen.

Wenn sich der Pilz nicht entfernen lässt, hast Du nichts verloren.

Andreas

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Hallo zusammen,

 

Vielen Dank für eure Antworten! Da bis jetzt noch keine Firma genannt wurde, die so einen Pilz gegebenenfalls entfernen kann. Und sich das vielleicht sowieso nicht lohnt (finanziell)...werde ich mich wohl damit anfreunden müssen noch ein solches Objektiv zu kaufen. Ich würd mich aber gerne versuchen dieses vorher Objektiv zu reinigen. Wie ihr sagt hab ich ja nichts verloren, wenns schief geht...

@Filmtechniker: Bist du noch bereit mir da über die virtuelle Schulter zu schauen?! Was Brauch ich den dazu? :-)

Und sollte ich tatsächlich andere Objektive entfernen damit sie sich nicht anstecken?

 

Grüße, Niklas

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Hallo zusammen,

 

Vielen Dank für eure Antworten! Da bis jetzt noch keine Firma genannt wurde, die so einen Pilz gegebenenfalls entfernen kann. Und sich das vielleicht sowieso nicht lohnt (finanziell)...werde ich mich wohl damit anfreunden müssen noch ein solches Objektiv zu kaufen. Ich würd mich aber gerne versuchen dieses vorher Objektiv zu reinigen. Wie ihr sagt hab ich ja nichts verloren, wenns schief geht...

@Filmtechniker: Bist du noch bereit mir da über die virtuelle Schulter zu schauen?! Was Brauch ich den dazu? :-)

Und sollte ich tatsächlich andere Objektive entfernen damit sie sich nicht anstecken?

 

Grüße, Niklas

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Bei billigen Scherben (sprich: teure Scherben, die ich billig bekommen habe und keinen Nutzen für mich bringen...) ist das anders: Sowas zerlege ich eben mal kurz aus purem Spass und schmeiss es hinterher in den Müll... oder so... *lach (Gilt auch für ganze Kameras...) Ist mir dabei eigentlich völlig egal, ob da Berthiot, Schneider oder gar Zeiss draufsteht, Glump wird zerlegt, da gibst was zu lernen und mein Müllsack war mir bisher nie böse. Wenn du wüsstest, welche ursprünglich teuren Sache ich schon zerlegt und danach entsorgt habe... du würdest keine Haare mehr auf dem Kopf haben. Da sind bei mir schon etliche Canons, Bolex und auch Beaulieus auf diese Weise über den Jordan gegangen. Altes Glump muss weg, damit Platz für neues ist, soviel Respektlosigkeit muss sein...Rudolf

 

 

Ich wusste es: Du bist von Grund auf böse!

 

:shock1:

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Hallo zusammen,

 

Vielen Dank für eure Antworten! Da bis jetzt noch keine Firma genannt wurde, die so einen Pilz gegebenenfalls entfernen kann. Und sich das vielleicht sowieso nicht lohnt (finanziell)...werde ich mich wohl damit anfreunden müssen noch ein solches Objektiv zu kaufen. Ich würd mich aber gerne versuchen dieses vorher Objektiv zu reinigen. Wie ihr sagt hab ich ja nichts verloren, wenns schief geht...

 

Es gibt hier in den Niederlanden mit Will van Manen einen ausgezeichneten Kamerareparateur, der auch Objektive auseinandernimmt und reinigt. Er hat mir z.B. ein innen verdrecktes und leicht verpilztes c-mount-Objektiv mit schwergängigem Schärfering für 75 Euro so überholt, dass es wieder fast wie neu ist.

 

 

 

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Da bis jetzt noch keine Firma genannt wurde, die so einen Pilz gegebenenfalls entfernen kann. Und sich das vielleicht sowieso nicht lohnt (finanziell)...werde ich mich wohl damit anfreunden müssen noch ein solches Objektiv zu kaufen. Ich würd mich aber gerne versuchen dieses vorher Objektiv zu reinigen.

 

Es gibt hier in den Niederlanden mit Will van Manen einen ausgezeichneten Kamerareparateur, der auch Objektive auseinandernimmt und reinigt. Er hat mir z.B. ein innen verdrecktes und leicht verpilztes c-mount-Objektiv mit schwergängigem Schärfering für 75 Euro so überholt, dass es wieder fast wie neu ist.

 

 

 

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Hallo Schokoprinz,

 

Das kannst laut sagen, manchmal bin ich sogar ein sehr böser... *lach

 

Spass beiseite: Was soll ich mit einer alten Bolex, die man mir schenkt, weil sie nach einem Sturz völlig kaputt ist (Objektivplatte schief, beinahe abgerissen)...? Zerlegen, lernen, kleinste Schräubchen, Federchen und dergleichen sammeln für irgendwann einmal und dann den Rest in die Tonne.

 

Auf diese Weise habe ich schon etliche Geräte geschlachtet, macht erstens riesigen Spass und zweitens nimmt es die Hemmungen, selber mal Hand anzulegen, wenn es denn mal dazu kommt, dass man ein Gerät öffnen muss, das wirklich nur repariert und nicht weggeworfen werden soll. Eine bessere Möglichkeit, sich mit Mechanik vertraut zu machen, habe ich bisher noch nicht gefunden. So liegt bei mir im Moment eine komplette H16 rum, ohne die Linsen, die habe ich für den Umbau meiner Quarz benutzt. Dieses Gehäuse ist nun für mich ein tolles Ersatzteillager... und eben ein Objekt, an dem ich meine überschüssige Energie rauslassen kann...

 

Rudolf

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Was Brauch ich den dazu?

Auf jeden Fall nicht die Angst, die andere schon befallen hat

 

Zunächst brauchst du einen Arbeitsplatz, auf den kein Haustier springt, an den kein Staubsauger kommt und wo du gutes Licht hast.

 

Dann eine weiche Unterlage, z. B. ein Stück Wildleder oder weicher Gummi. Von Textilien möchte ich abraten wegen der Fusseln.

 

Weiter genau passende Schraubendreher, Gummi-Fingerlinge und das Werkzeug, dessen Bezeichnung ich noch nicht kenne. Es besitzt zwei Klingen und wird in die Nuten von Rundmuttern bzw. Gewinderingen gesetzt. Zur Absicherung des Glases steckt man einen Gummistopfen zwischen die Klingen, die natürlich die Linse nicht berühren dürfen. Meistens bekommt man die Ringe mit dem hohlen Gummi allein los. Er sollte das Glas nicht berühren.

 

Verkittete Linsen kann man mit zwei Mitteln trennen, Wärme und Lösungsmittel. Auch wenn Mitglieder jetzt aufschreien beim Lesen, das Verkitten ist keine unerreichbare Kunst. Mit einem Normalobjektiv 1:1,4 bei offener Blende auf 3 Meter Distanz ein Gesicht scharf aufnehmen ist heikler.

 

Wenn sich ein Linsenpaar nicht trennen läßt, ist es mit synthetischem Klebstoff verbunden. Das bringt man nur schwer auseinander. Man müßte auf 200 Grad erwärmen. Bevor du ein Kittglied trennst, reinigst du die Außenflächen und untersuchst, ob der Kitt tatsächlich befallen ist. Linsen reinigt man immer erst spülend mit Flüssigkeit, damit eventuelle Körnchen, mineralisch oder metallisch, nicht kratzen können. Erst wenn du die Gewißheit hast, daß nur noch weiche Fusseln auf einer Linse sind, darfst du mit Linsenputzpapier aufreiben. Pinsel sind gefährlich, sie können kratzende Teilchen festhalten.

 

Pilzsporen und Bakterien sind überall. Wir sind selber übersät mit Einzellern und Sporen, die unser Immunsystem in Schach hält. Es gibt in Objektiven mit stärkerem Luftaustausch, Zoom- und Teleobjektive, auch Pilz- und Pflanzensporen. Sie sind winzig. Stimmt eines Tages das Klima, Temperatur und Luftfeuchte, dann beginnen sie zu wachsen und fressen dabei organisches Material auf. Die austreibenden Fäden können Vergütungsschichten beschädigen.

 

Zur gründlichen Zerstörung der Pilzeiweiße sind alkalische Lösungen geeignet, z. B. 5%iges Sodawasser. Stärker ist Wasserstoffsuperoxidlösung. Als Lösemittel eignen sich Schwefeläther, Isopropanol, Aceton, Ethylmethylketon. Naphtalin ist sehr gut, Feuerzeugflüssigkeit. Kein Organismus überlebt Ätzkalium (KOH), doch das kann weiche Vergütung angreifen. Die ist bläulich schimmerndes Kalciumfluorid, das oft noch auf inneren Oberflächen aufgebracht ist. Die Objektivfassung selbstverständlich auch reinigen

 

Ob man zwei verkittete Linsen nach der Trennung wieder mit zusammenfallenden optischen Achsen hat, hängt davon ab, wie ihre Ränder zueinander stehen. Um das zu untersuchen, legt man dem ungetrennten Paar ein Haarlineal auf und sucht den Umfang nach Abweichung ab. Wenn beide Linsenränder ringsum sauber fluchten, kannst du hernach mit einer Dreipunkthalterung wieder Koinzidenz herstellen. Andernfalls braucht man ein Prüfglas zur Interferenzprüfung. Nach meiner Kenntnis hat man bei Angénieux die Kittglieder immer nach dem Verkitten gemeinsam umschliffen. Man muß also nur noch die Dicke der Kittschicht treffen.

 

Diese stellt man mit Versuchen durch die Größe des Tropfens Kittflüssigkeit ein. Je dünner du die Schicht hinbekommst, umso besser.

 

Während der Arbeit gereinigte Teile mit einer Glasglocke abdecken. Vaters Weingläser eignen sich gut. ^_^

 

Wer weiß, ob Südosthessen nicht einen begabten Objektivetechniker bekommt?

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Super, Simon. SO muss man das machen. Nicht wieder panisch vom Selbstversuch abraten. Pfff.

 

Ich habe mit 17 mal ein mässiges Nikkor SLR-Zoom-Objektiv bekommen, dass mindestens ein paar Monate lang in der Obstschale eines Hotels lag... ohne Rückdeckel. Hatte ein Gast da vergessen. Im Inneren fand ich u.a. tote Drosophila!

Ich habe es auch zerlegt (stümperhaft forschend), gereinigt und sogar wieder zusammengesetzt bekommen. Es hat funktioniert -- war aber nicht gut genug zum Behalten. Schon vorher nicht. :)

 

Mein Tipp für die großen schmalen Ringe mit zwei Löchern oder Schlitzen, die die einzelnen Elemente festhalten: Japanspachtel aus dem Baumarkt. Kosten sehr wenig, sind ausreichend steif und lassen sich mit dem Dremel und Trennscheibe prima bearbeiten. Ich habe mit durch das Zurechtdremeln von Schlitzschraubenziehern und Japanspachteln schon sehr oft das passende Werrkzeug gebaut, um die leidigen Zwei-Punkt-Ringe (oder -Schrauben) gelöst zu bekommen.

 

Übrigens gibt es eine tolle Filmreihe auf Youtube, die die Herstellung eines extrem großen Canon-Objektivs von Anfang bis Ende beschreibt. Dort sieht man auch die Menschen (!), die ein Objektiv zusammenbauen. Sehr sehenswert.

 

Drei Teile sind das:

,
,

 

Im dritten Teil sieht man auch mal das von denen eingesetzte Werkzeug:

 

skitched-20120108-234232.jpg

 

Ist natürlich sehr elegant, aber aufwendiger zu fertigen. Und Du hast am Angenieux ja nichts zu verlieren.

 

Niklas: Bitte ignoriere alle hier gemachte Panikmache und Schlechtrederei. Lass Dir von so einem Genörgel nicht den Spaß an der Freude nehmen.

Du weisst: Deine Chancen auf Erfolg sind sehr gering, wenn auch vorhanden. Deine Chancen auf VIEL lernen sind enorm hoch. Und wenn DU Freude an so etwas verrücktem hast, dann reicht das alleine ja schon als Grund, es zu tun!

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Hallo zusammen,

 

Keine Sorge, lasse mir nicht den Spass verderben. Habe Bezugsquellen für diverses Objektivwerkzeug gefunden und werde demnächst mal schauen was ich genau brauche.

 

http://www.micro-tools.de/Spannschluessel/

 

http://www.micro-tools.de/Objektiv-Werkzeuge/

 

Bevor ich mich um das Objekiv kümmere ist noch ein Hammann Filmspalter samt Klebepresse zu reinigen und neu zu justieren.

Ich berichte hier sobald es was neues gibt! :-)

 

Gruß Niklas

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@Filmtechniker: "Off-Topic-Frage" - bezieht sich Deine technische Einarbeitungsexpertise zufällig auch auf Mittelformat-Objektive mit Zentralverschluss? Der klemmt irgendwie bei meinem Weitwinkelobjektiv für die Mamiya Press -Kameraserie (6X9), das ich gerade gut brauchen könnte....

 

 

Auf jeden Fall nicht die Angst, die andere schon befallen hat

 

Zunächst brauchst du einen Arbeitsplatz, auf den kein Haustier springt, an den kein Staubsauger kommt und wo du gutes Licht hast.

 

Dann eine weiche Unterlage, z. B. ein Stück Wildleder oder weicher Gummi. Von Textilien möchte ich abraten wegen der Fusseln.

 

Weiter genau passende Schraubendreher, Gummi-Fingerlinge und das Werkzeug, dessen Bezeichnung ich noch nicht kenne. Es besitzt zwei Klingen und wird in die Nuten von Rundmuttern bzw. Gewinderingen gesetzt. Zur Absicherung des Glases steckt man einen Gummistopfen zwischen die Klingen, die natürlich die Linse nicht berühren dürfen. Meistens bekommt man die Ringe mit dem hohlen Gummi allein los. Er sollte das Glas nicht berühren.

 

Verkittete Linsen kann man mit zwei Mitteln trennen, Wärme und Lösungsmittel. Auch wenn Mitglieder jetzt aufschreien beim Lesen, das Verkitten ist keine unerreichbare Kunst. Mit einem Normalobjektiv 1:1,4 bei offener Blende auf 3 Meter Distanz ein Gesicht scharf aufnehmen ist heikler.

 

Wenn sich ein Linsenpaar nicht trennen läßt, ist es mit synthetischem Klebstoff verbunden. Das bringt man nur schwer auseinander. Man müßte auf 200 Grad erwärmen. Bevor du ein Kittglied trennst, reinigst du die Außenflächen und untersuchst, ob der Kitt tatsächlich befallen ist. Linsen reinigt man immer erst spülend mit Flüssigkeit, damit eventuelle Körnchen, mineralisch oder metallisch, nicht kratzen können. Erst wenn du die Gewißheit hast, daß nur noch weiche Fusseln auf einer Linse sind, darfst du mit Linsenputzpapier aufreiben. Pinsel sind gefährlich, sie können kratzende Teilchen festhalten.

 

Pilzsporen und Bakterien sind überall. Wir sind selber übersät mit Einzellern und Sporen, die unser Immunsystem in Schach hält. Es gibt in Objektiven mit stärkerem Luftaustausch, Zoom- und Teleobjektive, auch Pilz- und Pflanzensporen. Sie sind winzig. Stimmt eines Tages das Klima, Temperatur und Luftfeuchte, dann beginnen sie zu wachsen und fressen dabei organisches Material auf. Die austreibenden Fäden können Vergütungsschichten beschädigen.

 

Zur gründlichen Zerstörung der Pilzeiweiße sind alkalische Lösungen geeignet, z. B. 5%iges Sodawasser. Stärker ist Wasserstoffsuperoxidlösung. Als Lösemittel eignen sich Schwefeläther, Isopropanol, Aceton, Ethylmethylketon. Naphtalin ist sehr gut, Feuerzeugflüssigkeit. Kein Organismus überlebt Ätzkalium (KOH), doch das kann weiche Vergütung angreifen. Die ist bläulich schimmerndes Kalciumfluorid, das oft noch auf inneren Oberflächen aufgebracht ist. Die Objektivfassung selbstverständlich auch reinigen

 

Ob man zwei verkittete Linsen nach der Trennung wieder mit zusammenfallenden optischen Achsen hat, hängt davon ab, wie ihre Ränder zueinander stehen. Um das zu untersuchen, legt man dem ungetrennten Paar ein Haarlineal auf und sucht den Umfang nach Abweichung ab. Wenn beide Linsenränder ringsum sauber fluchten, kannst du hernach mit einer Dreipunkthalterung wieder Koinzidenz herstellen. Andernfalls braucht man ein Prüfglas zur Interferenzprüfung. Nach meiner Kenntnis hat man bei Angénieux die Kittglieder immer nach dem Verkitten gemeinsam umschliffen. Man muß also nur noch die Dicke der Kittschicht treffen.

 

Diese stellt man mit Versuchen durch die Größe des Tropfens Kittflüssigkeit ein. Je dünner du die Schicht hinbekommst, umso besser.

 

Während der Arbeit gereinigte Teile mit einer Glasglocke abdecken. Vaters Weingläser eignen sich gut. ^_^

 

Wer weiß, ob Südosthessen nicht einen begabten Objektivetechniker bekommt?

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So weit bin ich noch nicht. Spezialist dafür ist

 

Markus Schenker, Mechanikermeister

Adira-Kamera, G. m. b. H.

Birs-Str. 56A

4052 Basel

Tel. 0041 61 313 57 00

Er hat keinen Computer, kein Fax, kein Handy.

 

Er repariert in erster Linie Groß- und Mittelformatkameras: Sinar, Cambo, Alpa, Graflex, Hasselblad, Mamiya, aber auch Kleinbildapparate. Kinegeräte versuche ich ihm langfristig abzunehmen.

 

War grad gestern wieder bei ihm fachsimpeln und über die Welt lästern.

 

Ah, ja, Ole, zitiere doch nicht immer die bestehenden Posts, bitte.

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