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DCP


REBEL

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Wie lange,hält eigentlich eine DCP?

Kann eine DCP nach 20-Jahren,immer noch abgespielt werden?

Mit einer 35mm-Kopie,ist das ja möglich.

Eine DCP,bekommt bestimmt keinen Rotstich.

... aber bei der Schnellebigkeit der heutigen Technik und dem immer krankhaft werdenden (Verfolgungswahn ähnlichen) Kontrollwahn der Filmproduzenten und -verleiher sehe ich hinsichtlich der Kompatibilität künftiger Abspielgeräte schwarz.

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Die grundlegende Frage müsste eigentlich lauten: "Wie lange halten digitale Daten". Dieses Thema ist hochinteressant und wurde an anderer Stelle in diesem Forum schon zur Genüge diskutiert. Das gilt auch ganz grundsätzlich. Denn auch die privaten Fotos, die in den Haushalten inzwischen als gebrannte CD oder DVD vorliegen, müssten regelmäßig auf "frische" Datenträger umkopiert werden. Aber wer macht das schon. In ein paar Jahren werden viele, viele Fotos unwiederbringlich verloren sein. Zu hoffen bleibt, dass die Filmindustrie ihre digitalen Masterdaten vor dem Zerfall entsprechend schützt.

 

Zum DCP: Sofern die Quellmaterialien für das DCP erhalten bleiben, kann dieses stets neu generiert werden. Und das mit immer demselben Ergebnis.

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Datenhaltbarkeit ist im professionellen Bereich eigentlich nicht mehr wirklich ein Problem. Das ist schon ein Unterschied zum privaten Bereich.

 

Das eigentliche Problem ist erstmal nur, dass die Kopien fürs Abspiel zwangsläufig auf Schlüssel angewiesen sind. Jedenfalls die, die verschlüsselt wurden. Weder bei der Schlüsselerzeugung durch die Verleiher selbst noch durch Dienstleister ist aber prinzipiell sichergestellt, dass die Grundlage der Schlüsselerzeugung, nämlich der AES-Key des Titels, noch das dazu passende DCP nach längerer Zeit noch verfügbar sind. Die größeren Dienstleister werden sowas sicherlich solide archivieren, aber bei anderen könnte so eine Schlüsseldatenbank ggfs. auch einfach mal untergehen. Auch kostet so ein Archiv inkl. der dafür nötigen Sicherheit ja Geld und warum sollten die Dienstleister sowas unbegrenzt aufheben, wenn der ursprüngliche Auftraggeber mal nicht mehr zahlt oder Pleite ist. Ausserdem dürfen solche Dienstleister in 20 Jahren ja auch nicht einfach KDMs für irgendwelche alten 'Streifen' rausgeben. Wenn keine Authorisierungsstelle, kein Rechteinhaber, etc. dafür mehr da ist, nützt das auch nichts.

 

 

Vielleicht kann der Harald Schäfer mal was dazu sagen, wie man die Langlebigkeit bei Bewegte Bilder sieht, sowohl was das Vorhalten der Mediendaten als auch der Schlüssel angeht, bzw. was man dort den Verleihern diesbezüglich anbietet oder zusichert.

 

Und ja, wie oben angedeutet gibt es gerade von kleinen Verleihern erstaunlich oft DCPs ohne Verschlüsselung. Sowas kann man auch selbst archivieren.

 

 

Soweit das mit den DCPs langfristig schiefgeht, sind Saturn, MediaMarkt & Co via BluRay oder ggfs. deren Nachfolger eben das 'Archiv'.

 

Soweit die Studios ihre Master wie gehabt auf soliden Archivmaterialien, ob jetzt digital oder als codiertes Separationsmaster, archivieren, lässt sich natürlich auch jederzeit wieder ein neues DCDM und neue DCPs generieren. Aber das ist natürlich nicht wirklich dasselbe wie ein normales DCP nach längerer Zeit wieder abspielen zu können wie gegenwärtig eine 35mm Repertoirekopie.

 

Nehmen wir mal an, ein Kino hat selbst ein verschlüsseltes DCP auf einer Platte archiviert und will es nach 2 Jahren nochmal spielen. Dann ist es möglich, dass der Verleih keinen Zugriff mehr auf DCPs hat, und auch keine Schlüssel mehr generieren (lassen) kann.

 

Keine Ahnung, welche Strategie die div. Verleiher diesbezüglich fahren, und wer da wieviel im eigenen Haus abwickelt, und wieviele Gedanken die sich um das digitale Repertoireabspiel machen.

 

 

- Carsten

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Vielleicht kann der Harald Schäfer mal was dazu sagen, wie man die Langlebigkeit bei Bewegte Bilder sieht

 

- Carsten

 

Hallo

 

Ich hoffe Ihr habt Verständnis, dass ich nicht unser Archivierungskonzept hier breittrete. Wir archivieren üblicherweise für die Verleiher ein Jahr. Das passiert auf verschiedenen Datenträgern und an verschiedenen Standorten. Danach kann der Verleih eine Verlängerung kaufen, tut er aber meistens nicht. Wir löschen die Daten danach zwar nicht, aber garantieren können wir dann auch nichts mehr.

 

Anders sieht es mit den AES Keys aus. Diese werden regelmäßig auf CD kopiert und an verschiedenen Standorten gelagert. Bis da die erste CD wirklich voll ist werden noch ein paar Jahre vergehen. Je älter also das Meterial, um so mehr Kopien der AES Keys existieren. Wirklich gefährdet sind daher nur ganz neue Produktionen. Und da liegt üblicherweise auch noch das Quellmaterial vor. Wir hatten letztens das Vergnügen für einen der ersten Filme ein KDM zu erstellen. Das Problem war, das die CPL bei uns nicht mehr vorlag. Nachdem wir diese aber geschickt bekamen, konnten wir auch ein KDM dafür erstellen. Die AES Keys sind noch alle im System.

 

Ich möchte aber den Fokus mal auf ein ganz anderes Problem lenken: Der ein oder andere hat es ja vieleicht mitbekommen, dass es bei den neuen Software Versionen Probleme mit der Signatur gab. Die Vorführer der letztjährigen Berlinale können da glaube ich ein Lied von singen... Auch schon vorher gab es kleine Änderungen, die dazu führten, dass Filme nicht mehr mit der neuesten Software liefen. Ein Beispiel ist das Weiße Band mit deutschen Untertiteln. Diese Version lässt sich auf aktuellen Servern nicht mehr importieren.

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Ja, und auch der Wechsel zu SMPTE DCPs wird uns da mit Sicherheit noch Überraschungen bringen.

 

Das ist leider ein Problem jenseits der reinen Codec/Formatkompatibilität der eigentlichen Mediendateien.

 

Streng genommen bräuchte man Backups der div. maßgeblichen Serversoftwarestände. Wobei es natürlich beim gegenwärtigen Aufwand eines Downgrades und möglicher Kompatibilitätsprobleme mit davon unabhängigen MediaBlock und Projektor Firmwares absoluter Schwachsinn wäre, einen Server wegen eines alten DCPs auf eine ältere Firmware zurückzustufen.

 

Und das Problem ist ja nichtmal auf die verschlüsselten DCPs beschränkt, das kann eben auch schon bei unverschlüsselten über div . Probleme mit den Metadaten im DCP entstehen. Allerdings könnte man solche DCPs immerhin ggfs. neu aus den unverschlüsselten Mediafiles erstellen - was aber nun auch nicht gerade ein Job für den durchschnittlichen Vorführer ist, und auch nicht so trivial, weil die Reels ja nicht sauber nahtlos in einer CPL ansetzen müssen.

 

Ob das jetzt nur ein Übergangsproblem ist, bis die Digitalisierung sich mal grundsätzlich etabliert hat, diesbezüglich würde sogar ich erstmal schwarz sehen. Man bräuchte im Kinobereich eine Entsprechung zu PDF/A, also einen archivfähigen Garantiestandard.

 

http://de.wikipedia.org/wiki/PDF/A

 

Allerdings ist es ja nun auch so, dass die Erstellung 'neuer', abspielfähiger DCPs aus DCDMs wesentlich einfacher und billiger ist als eine Neukopierung beim Filmmaterial aus im Extremfall einem Separationsmaster.

 

 

Für mich riecht das auch eher nach der BluRay als Fallback-Lösung fürs Repertoire. Die ist jedenfalls sicher, schon weil es Millionen von dezentralisierten Sicherheitskopien gibt.

 

 

 

 

- Carsten

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Hallo Carsten,

 

Für eine Postproduktion ist es kein Problem aus einem verschlüsselten alten DCP ein neues zu erstellen. Man benötigt halt ein DKDM. Die Frage ist nur, lässt das ein Verleih wegen einer einzelnen Aufführung anfertigen. Wie du sagtest, auch unverschlüssetler Content löst das Problem nicht. Ein Beispiel seien nur die in den Anfangstagen üblichen und für G2 Server notwendigen PCF Dateien. Der G3 konnte mit solchen DCPs dann plötzlich nichts mehr anfangen. Heute hat sich das Thema pcf erledigt, auch wenn ich die Idee gar nicht so schlecht fand.

 

Ohne jetzt die BluRay in den Himmel zu heben, aber eine BluRay über einen DCI Projektor sieht häufig besser aus, als eine runtergenudelte und verschrammte 35mm Archivkopie.

 

Gruß Harald

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...

Für mich riecht das auch eher nach der BluRay als Fallback-Lösung fürs Repertoire. Die ist jedenfalls sicher, schon weil es Millionen von dezentralisierten Sicherheitskopien gibt.

...

 

Das setzt jedoch voraus, dass vom gewünschten Film auch tatsächlich eine BD existiert. Was Consumer-Versionen angeht, klaffen da noch große Lücken. Und die werden meiner Einschätzung nach auch nicht unbedingt geschlossen werden. Insofern müssten eigentlich die Filmverleiher selbst von den Filmen, die als DCP verfügbar gemacht wurden, Fallback-BDs anbieten.

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Naja, also faktisch sieht die Statistik DCP vs. BluRay da doch sicher sehr eindeutig zugunsten von BD aus, jedenfalls was Titel seit der Einführung von BD angeht. Dass da noch ein paar Lücken bestehen bei älteren Titeln, siehe Tarantino, das würde ich mal als erklärbare Ausnahme darstellen. Ansonsten ist doch deutlich zu sehen, dass Lücken systematisch geschlossen werden. Da sehe ich im Bereich 35mm Repertoire aber deutlich größere Lücken mittlerweile.

 

Immerhin hat man auf der BluRay in aller Regel auch Untertitel und Original-Sprachversionen. Nur die Zuverlässigkeit der Abspielgeräte, aber das liegt halt in der Verantwortung des Kinos und da kann man ja bei den derzeitigen Preisen auch ein Ersatzgerät haben oder besorgen.

Ich vermute, dass sich die noch etwas wacklige Rechtesituation beim gewerblichen Abspiel von BluRay und DVD im Zuge der Digitalisierung auch ändern wird.

 

- Carsten

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Ich vermute, dass sich die noch etwas wacklige Rechtesituation beim gewerblichen Abspiel von BluRay und DVD im Zuge der Digitalisierung auch ändern wird.

 

- Carsten

Kannst du diesen Satz mal erläutern ? Was ist wackelig?, das ich für eine Blueray, die so gut wie keine Herausbringungskosten verursacht 45,5% und mehr zahlen soll und 150,- MG ? Das 50fache von Kopier- und Portokosten. Meinst Du das mit wackeliger Rechtesituation, oder gehst Du davon aus, dass die Kinos ohne Wissen der Verleiher Kaufhaus BD's spielen ? Ansonsten ist die Rechtesituation doch recht eindeutig?! Die Frage ist doch eher welche Qualität kriegen wir. Bzw.wie weit runter geht das eigentlich noch. Bin auch sehr gespannt wann die Serie 1 DCI-Anlagen nicht mehr in der Lage sind die aktuellen Filme zu spielen.

 

 

....Ohne jetzt die BluRay in den Himmel zu heben, aber eine BluRay über einen DCI Projektor sieht häufig besser aus, als eine runtergenudelte und verschrammte 35mm Archivkopie.

 

Gruß Harald

 

mich als Kinobetreiber, treibt weniger die Frage um, was häufig oder weniger häufig, besser aussieht als eine runtergenudelte und verschrammte 35mm Archivkopie - auch eine zernitterte sieht übrigens nicht unbedingt besser aus als eine DVD und diese Form der Argumentation könnte man noch bis zum VHS-Band weiterführen. Mich interessiert die Verfügbarkeit und die Qualität von aktuellen Filmen und Repertoire. Das Wort Filmerbe ist ja schon Geschichte. Wie weit wird der "Downgrade" der Qualität - um mal in Ihrer Sprache zu bleiben - gehen, wenn der "Fallback" schon Geschäftsmodel ist? Es ist doch so, dass selbst Disponenten schon ganz klar sagen, dass es Nachspiel von der Festplatte und Schlüssel für Repertoire nicht geben wird.

Das erübrigt dann auch Castenks Vergleich der Kosten.

die Erstellung 'neuer', abspielfähiger DCPs aus DCDMs wesentlich einfacher und billiger ist als eine Neukopierung beim Filmmaterial aus im Extremfall einem Separationsmaster.

- Carsten

 

Über den Witz mit den Sicherheitskopien habe ich herzlich gelacht.

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Kannst du diesen Satz mal erläutern ? Was ist wackelig?, das ich für eine Blueray, die so gut wie keine Herausbringungskosten verursacht 45,5% und mehr zahlen soll und 150,- MG ? Das 50fache von Kopier- und Portokosten. Meinst Du das mit wackeliger Rechtesituation, oder gehst Du davon aus, dass die Kinos ohne Wissen der Verleiher Kaufhaus BD's spielen ? Ansonsten ist die Rechtesituation doch recht eindeutig?! Die Frage ist doch eher welche Qualität kriegen wir. Bzw.wie weit runter geht das eigentlich noch. Bin auch sehr gespannt wann die Serie 1 DCI-Anlagen nicht mehr in der Lage sind die aktuellen Filme zu spielen.

 

Die Nutzbarkeit von BluRays für die gewerbliche Kinoauswertung setzt voraus, dass es einen Rechteinhaber gibt, der für die Nutzung dieser Scheibe die Aufführungsrechte überhaupt vergeben darf. Für die Masse der im Einzelhandel verfügbaren DVD und BluRay Titel ist das überhaupt nicht selbstverständlich. Es gibt Titel, bei denen der gleiche Verleih die Rechte sowohl für die Aufführung von 35mm/DCP als auch für die private Nutzung der BluRay vergibt, in der Regel gilt das aber nur für aktuelle Titel.

 

Gerade bei Repertoire liegen die Rechte aber oft bei unterschiedlichen Rechteinhabern. Sprich, der Filmverleih dürfte zwar die Aufführungsrechte vergeben, hätte aber weder 35mm noch DCP zur Aufführung. Der Rechteinhaber der DVD/BluRay darf für dieses Medium aber keine gewerblichen Aufführungsrechte vergeben, da die Lizenzen für die Heimvideoauswertung dieses Recht garnicht umfassen. Die Verleiher für das Kinogeschäft müssten eigene Verleih-BluRays für das Repertoire herstellen und vorhalten. Ob das für die Verleiher kostengünstiger ist als Repertoire DCPs inkl. Schlüsselverwaltung?

 

Serie-I bezeichnet im übrigen Projektoren - das Problem sind eher die Server, davon sind aber derzeit nur wenige von dieser Problematik betroffen. Im Wesentlichen solche, bei denen die Hersteller das Geschäft aufgegeben haben und keine Softwareupdates mehr herausgeben.

Wieviele davon noch in Betrieb sind - keine Ahnung. Die meisten davon sind vermutlich schon vor langer Zeit mit dem Übergang zu J2k und Verschlüsselung aufgegeben worden, soweit sie nicht nachrüstbar waren. Das dürften eh nur ne Handvoll Geräte aus der Prototypenzeit des digitalen Kinos sein. Dafür hat vermutlich auch kaum ein Kino Geld ausgegeben. Disneys 'List of approved equipment' ist diesbezüglich sehr interessante Lektüre.

 

Soweit Altgerät aktuelle DCPs nicht wiedergeben könnten, können die Dienstleister das mehr oder wenig unabhängig vom Studio selber aufgrund ihrer Erfahrung regeln, die wussten auch früher schon welche Server ggfs. bei welchen Aspekten kritisch sind. So gibt es gegenwärtig eben auch MPEG-Interop oder ROPA oder Salzgeber zusätzlich zu J2k.

 

Das sind was DCI Server angeht in der Regel nur relativ kleine Änderungen in den Metadaten zusätzlich zu den eigentlichen Mediendaten, die kann man relativ einfach zusätzlich erzeugen und verteilen. Solange diese Geräte einen Markt darstellen, werden die auch versorgt werden.

 

Ansonsten: Umbruchjahre sind keine Herrenjahre, den Formatwirrwarr gab es vor über 100 Jahren auch schonmal.

 

Bisher sehe ich das noch nicht so eng. Meine erste Audio CD wird bald 30 Jahre alt und die kann ich immer noch abspielen auf aktuellem Gerät. Jedenfalls einfacher als einen Schmalfilm.

 

 

- Carsten

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Lösung wäre in letzterem Fall dann wohl, die Aufführungsrechte vom Verleih / Filmproduzenten und separat die Abspiel-Rechte vom DVD/Bluray-Produzenten einzuholen. Eigentlich wäre dies derzeit wohl auch schon öfters nötig; wenn ich mich nicht täusche geben Verleih / Filmproduzenten Aufführungsrechte derzeit schon oft raus, ohne zu gewährleisten, dass auch entsprechende Rechte zum Abspielen des Films vorliegen.

 

Oder hat schonmal jemend beiderlei Rechte eingeholt?

 

 

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Das ist genau das, was ich mit 'wacklige Situation' meine. So sehr ich diesen Pragmatismus schätze.

 

 

Man muss sich halt die Frage stellen - wer verdient was am Repertoire-Abspiel? Das ist doch nicht deswegen weniger lukrativ weil es digital oder analog stattfindet. Wenn es einen 35mm Repertoire-Markt gab, dann gibt es auch einen digitalen, zumal der eigentlich preiswerter zu bedienen ist. Wenn der prinzipiell nicht lukrativ ist, warum gab es ihn früher überhaupt in 35mm?

 

- Carsten

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Kannst du diesen Satz mal erläutern ? Was ist wackelig?, das ich für eine Blueray, die so gut wie keine Herausbringungskosten verursacht 45,5% und mehr zahlen soll und 150,- MG ? Das 50fache von Kopier- und Portokosten. Meinst Du das mit wackeliger Rechtesituation, oder gehst Du davon aus, dass die Kinos ohne Wissen der Verleiher Kaufhaus BD's spielen ? Ansonsten ist die Rechtesituation doch recht eindeutig?!

Bitte das Thema FSK-Freigaben nicht vergessen:

http://www.filmvorfuehrer.de/topic/10362-dvds-und-blu-rays-im-kino-abzuspielen-kann-rechtlich-problematisch-sein/

 

Vorführ-BluRays vom Verleih sind davon natürlich nicht betroffen.

 

 

Gruß

 

Salvatore

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Wäre es nicht langsam mal an der Zeit, die Nutzungsrechte an das Vorhandensein des Materials zu koppeln? Es kann doch nicht sein, dass Verleih X zwar die Aufführungsrechte hat, aber keine Kopie liefern kann. Und wenn sich jemand die Mühe macht, aus irgendeiner anderen Quelle, möglicherweise mit hohen Kosten, eine Kopie zu beschaffen, dann Verleih X immer noch für exakt null Leistung kassieren darf. Wie schön wäre es, wenn Rechte schlicht verfallen und gemeingut werden, sobald der Inhaber keine Kopie mehr vorweisen kann.

 

Ob wir noch eine richtig grundlegende Form des Urheberrechts erleben werden?

 

 

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Es gibt bei Büchern ja z.B. eine Verpflichtung, diese bei Veröffentlichung kostenlos der Deutschen Nationalbibliothek zu Verfügung zu stellen. Ähnliche Einrichtungen haben die USA mit der Library of Congress/National Film Registry (allerdings selektieren die). Solche Einrichtungen haben sogar Ausnahmegenehmigungen zur Umgehung von Kopierschutzverfahren, soweit diese dem Zweck der Mediensicherung dienen.

Sowas müsste eigentlich auch bei Filmwerken gelten. Nur muss halt jemand auch dafür die nicht unerheblichen Kosten übernehmen.

 

 

So richtig wird diese Problematik erst sichtbar werden, wenn in 2-3 Jahren der überwiegende Teil der Verleiher ihre 35mm Lager abgewickelt haben. Bis dahin wird man aber mit Sicherheit regelmäßig BluRays fürs Repertoire in den Kinos sehen.

 

 

- Carsten

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Datenhaltbarkeit ist im professionellen Bereich eigentlich nicht mehr wirklich ein Problem. Das ist schon ein Unterschied zum privaten Bereich.

Höre ich zum ersten mal.

 

Man muss sich halt die Frage stellen - wer verdient was am Repertoire-Abspiel? Das ist doch nicht deswegen weniger lukrativ weil es digital oder analog stattfindet. Wenn es einen 35mm Repertoire-Markt gab, dann gibt es auch einen digitalen, zumal der eigentlich preiswerter zu bedienen ist. Wenn der prinzipiell nicht lukrativ ist, warum gab es ihn früher überhaupt in 35mm?

 

- Carsten

Könnten sich die Zeiten geändert haben und eine Medienlandschaft war entstanden, die zur Entwertung des Repertoires führte?

 

Ansonsten: Umbruchjahre sind keine Herrenjahre, den Formatwirrwarr gab es vor über 100 Jahren auch schonmal.

- Carsten

Tatsächlich? Wann wurde denn 35mm standardisiert? Nicht 1909?

 

Ich vermute, dass sich die noch etwas wacklige Rechtesituation beim gewerblichen Abspiel von BluRay und DVD im Zuge der Digitalisierung auch ändern wird.

 

- Carsten

Das vermute ich auch. Zuungunsten der Festplatte. Und auch die Blu ray Disc ist fast schon am Ende, bevor sie Marktsaturation erreichen konnte.

Was wird dann aus DCI?

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Datenhaltbarkeit:

http://de.wikipedia.org/wiki/Langzeitarchivierung

Weiters: FIAF-, AMPAS-, BArch-Expertisen

Drehalltag: korrumpierte Files beim Alexa-Dreh ("Shot and Edit": reine Marketing-Floskel?).

 

Zu hoffen bleibt, dass die Filmindustrie ihre digitalen Masterdaten vor dem Zerfall entsprechend schützt.

In USA durch Ausbelichtung auf 35mm Farbseparations.

In Germany "zu teuer".

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Schön, daß Du auf Wikipedia verlinken kannst.

Der Artikel befasst sich mit Langzeitarchivierung. Hier mal ein kurzes Zitat:

 

<Zitat>

'Langzeit' bedeutet für die Bestandserhaltung digitaler Ressourcen nicht die Abgabe einer Garantieerklärung über fünf oder fünfzig Jahre, sondern die verantwortliche Entwicklung von Strategien, die den beständigen, vom Informationsmarkt verursachten Wandel bewältigen können.[

</Zitat>

 

Was genau wolltest Du uns nun mitteilen?

 

Weiters: FIAF-, AMPAS-, BArch-Expertisen

Da steht das Gleiche wie in Wikipedia?

Schön!

 

 

Drehalltag: korrumpierte Files beim Alexa-Dreh ("Shot and Edit": reine Marketing-Floskel?).

Deine Liebe zum Film in Ehren, ich mag 35mm auch sehr gern und bin traurig über dessen Ende, aber diese unseriöse Argumentation macht Dich einfach nur unglaubwürdig.

 

 

Gruß

 

Salvatore

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Von Leuten, die sich fast 10 Jahre nach dem Start von Windows XP noch öffentlich brüsten, ohne jedes Servicepack im Internet unterwegs zu sein, muss man ohnehin keine fundierten Kenntnisse oder auch nur Differenzierungsvermögen zu solchen Themen erwarten.

Man sollte jedenfalls nicht vom eigenen Digitaldilettantismus auf die Möglichkeiten professionellen Umgangs mit diesem Thema schließen.

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DCPs lassen sich

- komplett verlustfrei und ohne Alterung

- perfekt brand/diebstahl usw geschützt

- verschleissfrei nutzbar

- auf beliebig lange Dauer

- zu sehr geringen Kosten

- auf EXTREM kompaktem Raum

- zugreifbar weltweit

aufbewahren. Das ist einer der ganz grossen Vorteile gegenüber den photochemischen & mechanischen Vorläufern.

 

Vernünftig betrieben nutzt man dazu

- räumlich getrennt, sprich an mind. 2 Standorten

- mehrfach redundant, sprich - unterschiedliche Medien (typisch LTO & HDD), OS (typisch WS+linux), Hardwarerefresh (3/5/7 Jahre)

- komplett paritätsgeschützt (sprich ECC & RAID & background sectorscan incl. MD5 rehash)

- in zugangsgesicherten Räumen

heute reguläre Server-Technik.

 

Die Flächen sind dabei extrem kompakt geworden. Typisch hat man heute auf 4HE/19Zoll Formfaktor mit HDD >100TB, also 200-500 DCI Master.

Das ist schon ein drastischer Fortschritt - mit Film brauchte man dafür einst bequem einen ganzen Gang in der Halle.

Die Kosten liegen bei Erstanschaffung pro Block im vierstelligen Bereich.

Die LTO/Ultirum-Autoloader sind erfreulicherweise ebenfalls dramatisch im Preis gesunken und ebenfalls ultrakompakt. Typische >100TB librabry-laufwerke liegen auch im vierstelligen Bereich.

 

Was mach beachten muss:

- Je nach Grad von Vorsicht alle 5-7 Jahre Hardwaremigration, hängt auch von der E-Versicherung ab, die da dementsprechend unterschiedliche Raten verlangt. Typisch migriert man in Deutschland so um die Abschreibungsdauer herum, und hat dann üblicherweise doppelte Integrationsdichte.

- Wenn 24/7 Dauerbetrieb gefahren wird, lohnt Stromspartechnik fast immer erhöhte Hardwarepreise.

- Lieber mehr Redundanz als zuwenig. Immer. Und RAID ist KEIN Backup.

- bei heutigen HDD RAID-Grössen NICHT immer alle Systeme in einen RAID integrieren, schon garnicht bei RAID5. Bei heutigen verfifys/rebuilds >100TB kriegt man sonst einen tagelangen nicht-redundanten Teil in die Storage. Also besser 5*20 RAID6 als einmal 1*120RAID5, auch wenns ginge und kosteneffizienter ist.

- immmer immer immer alle Systeme mindestens per DMZ abkoppeln, und bloss keine zugreifbaren Freigaben, auch nicht wenn räumlich getrennt. Alles andere provoziert gradezu menschliches Versagen und kann wenn es dringend wird (live, premiere, festival usw) NICHT eifach mal in 5 minuten von einem bedienfehler wieder zurückgeführt werden, insb. bei LTO / Ulrium.

- Clustering muss heute nicht mehr sein, dito SAN. 10Gbe Ethernet und 3-4TB 3,5 Zoll Platten machens möglich, da kriegt man einen ganzen Jahresoutput der deutschen Filmindustrie bequem in einem Modul unter, und kann sich Infiniband usw sparen, und ein 100 minuten Spielfilm ist komplett so in 2-3 Minuten auch übers reguläre Netz kopiert.

 

Wenn man schon länger dabei ist: Die Integrationsdichte ist wirklich frappierend.

Man muss sich schonmal kneifen, wenn man vor den 15-20 cm hohen Einschüben steht und sich klarmacht das da drinnen 500 DCI Master gespeichert sind. ;)

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Von Leuten, die sich fast 10 Jahre nach dem Start von Windows XP noch öffentlich brüsten, ohne jedes Servicepack im Internet unterwegs zu sein, muss man ohnehin keine fundierten Kenntnisse oder auch nur Differenzierungsvermögen zu solchen Themen erwarten.

Man sollte jedenfalls nicht vom eigenen Digitaldilettantismus auf die Möglichkeiten professionellen Umgangs mit diesem Thema schließen.

 

Welche "Leute"?

 

 

Deine Liebe zum Film in Ehren, ich mag 35mm auch sehr gern und bin traurig über dessen Ende, aber diese unseriöse Argumentation macht Dich einfach nur unglaubwürdig.

 

 

Gruß

 

Salvatore

Wieso bezieht sich das auf das Alexa-Zitat?

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Ein hoch interessanter Diskurs auf fachlich ausgesprochen anspruchsvollem Niveau, dem ich aufmerksam und mit aller gebotenen Vigilanz gefolgt bin und auch weiterhin folgen werde. Dafür vorab bereits meinen großen Dank an die beiden engagierten Disputanden.

 

Dennoch sei es mir erlaubt, ebenfalls Stellung zu beziehen - allerdings angesiedelt auf einer Meta-Ebene, die gewisse inhaltliche Aspekte in die Belanglosigkeit verbannen wird und muss.

 

Jede Technologie hat in der Historie des Menschen ihre Zeit. Sie wird von wissenschaftlichen Genies oder genialen Wissenschaftlern gezeugt, reift intern heran, wird schließlich geboren, durchlebt dann sämtliche Kinderkrankheiten und alle Paragraphen von Murphy's Gesetz, um schließlich zu einer allseits respektierten Autorität heranzuwachsen, die auch schon mal ein Paradigma begründen darf. Doch weil das Bessere der Feind des Guten ist, und weil die Evolution nie Pause macht, wird sich das gestandene Alte früher oder später gegen das aufkommende Neue behaupten und an ihm messen lassen müssen. Und dann wird irgendwann der Moment kommen, an dem es ans Abdanken geht. Ganz egal, wie lange die Herrschaft des inzwischen in die Jahre gekommenen gedauert haben mag, und von wie viel Erfolg sie gekrönt worden ist.

 

Die BO 105 war der erfolgreichste Hubschrauber seiner Ära. Doch inzwischen ist dieser Flugsaurier aus den Himmeln verschwunden, um seinen Nachfahren Platz zu machen. Auch wenn viele alte Recken und ehemalige Beherrscher der Lüfte diesem aeronautischen Phänomen mit Fug und Recht nachtrauern. Und ganz genau so geht es heuer dem Filmformat 35 mm. Es ist, nolens volens, zum Gang ins Filmmuseum vorgesehen. Denn der digitalen Technik gehört nun mal die Zukunft, ob man das persönlich für gut heißt oder nicht.

 

Was will ich damit sagen? Ganz einfach: Die Frage, ob nun das kinematographische Urgestein 35 mm oder die digitale Pixelschleuder die größere Daseinsberechtigung hat, ist absolut irrelevant. Denn das digitale Format wird an seinen Herausforderungen wachsen, genau so, wie damals die 35 mm Technologie an ihren Praxisanforderungen wachsen musste. Und eines Tages werden die 35 mm Filme nur noch in Museen und im privaten Besitz enthusiastisch am Leben gehalten werden, während in den Kinopalästen die Festplatten lautlos ihren Dienst im Sinne des Publikums versehen. Jedenfalls so lange, bis ihnen eine neue Technologie den Rang streitig macht.

 

Es macht keinen Sinn, 35 mm und Digitaltechnik heute in einen Ring zu stellen, um festzustellen, wer beim technischen Schlagabtausch als Sieger hervorgehen würde. Wer solche Rangkämpfe fordert, hat das Prinzip Evolution gründlich missverstanden. Und verwechselt außerdem fahrlässig die Begriffe der statistischen und der praktischen Signifikanz.

 

Ich liebe meine FP3 und ich liebe meinen Beamer. Die Gegensätze berühren sich. Mit gutem Grund, denn dazu sind sie da.

 

Mit entspannt ambiguitätstolerantem Gruß

 

Der Lichtspieler

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