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Der Schwarzweiss-Amaterufilm-Thread


Spock

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Der Schwarz/Weiß-Film hat was. Sehr eindrucksvoll, wenn man ihn beherrscht. Sehe gerade mal wieder Heinz Rühmann als "Das schwarze Schaf" hehe. Das scheint aber eine ganz spezielle Lichttechnik zu sein, sehr viel Licht und Schatten und harte Kontraste. Dann sieht es auch spitzenmäßig aus. Ist wohl eher was für Studioproduktionen, die Tageslichtszenen kommen für mich nicht so gut rüber. Wahrscheinlich muß man da das Filmen neu lernen.

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Ich würde sagen, das Filmen mit SW-Material eher einfacher als schwieriger ist. Das gesamte Thema Farbtemperatur zum Beispiel ist irrelevant. Auch Mischlicht ist endlich wieder unkritisch. Gut gesetztes Licht ist natürlich immer ein Gewinn, bei SW ist die Trefferchance, dass es gut aussieht, aber viel höher.

 

Ich habe im Sommerurlaub ein paar Rollen Svema 50 SW-Film am Strand und am Meer belichtet. Da fehlt beim Betrachten absolut nichts -- dass das Meer blau und der Eimer rot ist, weiss man auch so. SW ist leider unglaublich unterbewertet.

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Ich denke, das hängt vom Motiv ab. Aufnahmen von Personen in sw können immer reizvoll sein und bedürfen keiner großen Änderung im "Sehen". Bei Landschaftsaufnahmen muss man umdenken. Ein Motiv, das in Farbe sehr reizvoll wirkt, kann in sw aussagelos sein. Ich empfinde es schwierig beim Filmen (ohne Vorschau, ohne Sichtkontrolle) das Motiv in reinen Grautönen zu gestalten.

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Ich denke, das hängt vom Motiv ab. Aufnahmen von Personen in sw können immer reizvoll sein und bedürfen keiner großen Änderung im "Sehen". Bei Landschaftsaufnahmen muss man umdenken. Ein Motiv, das in Farbe sehr reizvoll wirkt, kann in sw aussagelos sein. Ich empfinde es schwierig beim Filmen (ohne Vorschau, ohne Sichtkontrolle) das Motiv in reinen Grautönen zu gestalten.

 

Hallo,

wer sich mit Schwarzweiß befaßt muß umdenken und sich mit dem Einsatz von Kontrastfiltern befassen:

Erst mal die richtige Lektüre - Agfa-Gevaert Filter für die Fotografie 1.Auflage 1973 (in meinem Fall).

In der Fotografie hab ich die gesamte Palette an Filtern - gelbgrün, gelb mittel, orange, hellrot für Personenaufnahmen kann noch blau sinnvoll sein. Ich rate mal sich alte Western von John Ford anzuschauen und dort die Landschaftsszenen (Stagecoach). Man sieht das sofort. Filter schlucken Licht. Der TriX hat 24 DIN das reduziert ein Rotfilter (Filterfaktor 5) auf 17 DIN. Ich konnte aus eigener Erfahrung nie Farbe und Schwarzweiß parallel machen. Man muß lernen "in Schwarzweiß zu sehen". Es lohnt in jedem Fall.

Aaton

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Bei Landschaftsaufnahmen muss man umdenken. Ein Motiv, das in Farbe sehr reizvoll wirkt, kann in sw aussagelos sein. Ich empfinde es schwierig beim Filmen (ohne Vorschau, ohne Sichtkontrolle) das Motiv in reinen Grautönen zu gestalten.

 

Ich kann dir nicht ganz folgen.

 

Landschaftaufnahmen? Wenn du nicht fotografierst, welches Ziel verfolgst du denn beim Filmen? Möchtest du Veränderung einer Landschaft zeigen? Welches ist die Bewegung?

 

Regular8, du bist mir sympathisch, das weißt du, aber hier scheint mir ein Stein des Anstoßes zu liegen. Filmen tun wir, um Bewegung festzuhalten und zu zeigen. Im Dokumentarfilm auf 35 mm, im Spielfilm auf 70 mm, im Industriefilm auf 16 mm ist eine Landschaft Schauplatz eines Geschehens, Hintergrund. Wir setzen eine Landschafttotale ein, um dem Zuschauer die Orientierung zu ermöglichen, um Raum und Zeitpunkt anzulegen. Eine Landschaft als solche zeigen sollte man nicht mit dem Laufbild. Urlaub- oder Ferienbilder aus dem Filmprojektor finde ich etwas vom Bemühendsten. Kleinfilm bringt auch nicht die erforderliche Auflösung. Ansel Adams hat viele Landschaften fotografiert. Er hat nicht gefilmt. In diesem Sinne möchte ich mich an alle Filmamateure wenden: Filmt, filmt schwarzweiß, filmt Handlung. Schneidet euer Material zur fließenden Darstellung eines Ablaufes. Doch seid euch bewußt, daß Landschaften, die berüchtigten Panoramen, nicht für sich selbst stehen können. Man bringt seinen Film mit ihnen um. Es ist, wie wenn Kapitelüberschriften in einem Buch über mehrere Seiten gedruckt wären. Wer mag so etwas?

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Hallo Schmalfilmfreunde,

der Filmtechniker berührt hier einen neuralgischen Punkt der (Amateur-)schmalfilmerei. Was er sagt ist mehr als berechtigt ich hab das selber gespürt und mich mit andern Forenten darüber ausgetauscht: Selber hatte ich das Gefühl "es wäre besser im Urlaub Dias zu machen" und die Ansicht war richtig. Natürlich versuchte ich auch "Bewegung ins Geschehen" zu bringen aber das wirkt dann bemüht....

Neuralgischer Punkt: Irgendeiner (ich denk da immer an magentacine bin mir aber nicht sicher) nahm mal "künstlerische Anwandlungen" von Schmalfilmern im Forum auf die Schippe und riß diesem Sachverhalt förmlich die Maske vom Gesicht. Da stimmte jedes Detail der Beobachtungen. Ich will gar nicht wissen wie es da in der Realität in dem Punkt aussieht. Das ist der Punkt der Schmalfilm "halt nicht ganz so einfach" macht. Das absolute Negativbeispiel für den Punkt ist das was Video"filmer" so machen.

Aaton

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Landschaft im Film zeigen, das ist die Kunst. S/W stellt ganz andere Anforderungen an den Bildaufbau. Will ich etwas dokumentieren gehört das Umfeld dazu. Eine Spielhandlung findet im Regelfall auch nicht nur in Innenräumen statt. Deshalb erscheint mir Landschaft im Film wichtig.

Fotografie ist ein völlig anderes Medium und niemals als Ersatz für Film geeignet.Die Videototalen sollen damit nicht entschuldigt werden.

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Wenn ich mir mal aus allen Super-8-Amateurfilmen, die ich gesehen habe, die Landschaftsaufnahmen wegdenke, bleibt ca. die Hälfte bis 2/3 übrig. Ich habs auch nie verstanden, da ich fotografiere, aber man muß ja bei den Realitäten bleiben. Es werden viele Landschaften gefilmt - nicht selten ganz banale. Und da reißt es dann auch oft einfach der Farbeindruck raus. Man hält auf bunte Blümchen oder farbenprächtige Tiere.

Eben mal mit ner S/W-Kassette so weiterzumachen, wird vermutlich nicht so gut funktionieren aber es eröffnet neue Chancen. Und wenns nur das Verschwinden der langweiligen Lanschaften ist. :)

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Weil gewünscht hier nun als separater Thread.

 

Wo waren wir stehen geblieben?

SW-Film bedeutet anders Sehen müssen, was aber durchaus freudvoll erlernbar ist.

Die Landschaftsaufnahme ist der Feind des kurzweiligen Films, egal ob farbig oder schwarzweiss.

SW-Film verzeiht Mischlicht und ist tolerant gegenüber Farbtemepraturen.

Die Verwendung von Farbfiltern kann bei SW-Filim sehr reizvoll sein, ist aber kein Muss -- eher ein "Bonus", wenn man das Einmaleins von Licht und Schatten schon beherrscht.

SW-Film kann mit etwas Mühe sehr kostengünstig und in hervorragender Qualität selbst entwickelt werden.

 

Die derzeit verfügbaren SW-Materialien sind qualitativ hervorragend und sollten von jedem einmal ausprobiert werden. Mein Anfängertipp ist der sehr sehr gutmütige Tri-X, am Besten in Frank Bruinsmas besonders knackiger Entwicklung. Der macht so richtig Lust auf mehr. Fomapan ist geringfügig eigenwilliger, hat aber dank des glasklaren Trägers fast doppelt so viel Kontrastumfang. Orwo UN54 ist das wohl modernste Material, dass es "in Serie" gibt (Der Tri-X hat eine Emulsion, die ca. 1954 entwickelt wurde!) und bei mir gerade für längere Projekte beliebt. Das Konfekt von Wittner sei hier mal nicht erwähnt.

 

Ich wünsche mir einen niedrig-empfindlichen, silberreichen SW-Film wie den Svema, den Technical Pan oder auch den Pan F.

 

Zur Universalität: Ich habe SW-Film schon in den verschiedensten Situationen benutzt, bis heute ist dabei noch kein Film entstanden bei dem sich der Zuschauer dann doch die Farbe wünscht. (Ich bin allerdings seit 20 Jahren auch SW-fotografierend unterwegs, das mag das Auge etwas geschult haben.)

 

Nur Mut, es lohnt!

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Die Landschaftsaufnahme ist der Feind des kurzweiligen Films, egal ob farbig oder schwarzweiss

 

Verstehe nicht wirklich was damit ausgesagt werden soll . . .

 

Sollen nur bewegte Szenen in einem Film vorkommen oder sind Landschaften

zu lange und zu oft im Gesamtfilm vertreten ? - Selbst eine statische Aufnahme in einem Film

ist nicht mit einem Dia zu vergleichen, da Schärfe und Farben andere sind und sich immer etwas bewegt

 

Und wenn es nur das Korn ist . . .

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SW-Film verzeiht Mischlicht und ist tolerant gegenüber Farbtemepraturen.

 

Hierzu ein Kommentar von mir: Jein! Es stimmt, ein S/W-Film produziert keine Falschfarben unter Mischlichtbedingungen. Allerdings gibt es auch hier Unterschiede: Der Rotbereich unterscheidet sich teilweise stark. Manche sind stärker rotsensibilisiert als andere. Kurz: Ein wenig rotsensibilisierter Film (die Fachtermini spare ich mir hier, kann man nachschlagen, mal Google mit panchromatisch und orthopanchromatisch füttern) im Kunstlicht mit hohem Rotanteil verhält sich deutlich anders (lichtärmer) als einer, der eine erweiterte Rotsensibilität hat. Ebenso unterscheidet sich unter solchen Lichtbedingungen die Grauwertwiedergabe von verschiedenen Farbtönen.

PS: Der Tri-X ist heute nicht mehr die Emulsion von 1954, die Filme werden und wurden laufend an die sich ändernden Bedingungen und (Chemikalien-)Bestimmungen und -Verfgbarkeit angepasst. Er ist heute vom Prozess her nicht mehr oder weniger modern als andere Filme auch.

 

Ansonsten kann ich dir voll zustimmen - S/W hat seinen ganz eigenen Reiz und benötigt einiges an Umgewöhnung darin, wie man Szenen und Helligkeitsverteilungen "sieht". Für mich ist S/W allerdings was für die Fotografie, beim Schmalfilm, der für mich unter anderem zur Dokumentation der Geschehnisse des Jahres dient, ist mir dann Farbe doch wichtig. Die vollen Vorzüge von S/W lassen sich meines Erachtens erst bei größeren Aufnahmeformaten mit angepasster Negativ- und Positiventwicklung voll ausreizen (was nicht heißt, dass er beim Schmalfilm nicht auch stimmungs- und reizvoll sein kann).

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Hallo Olaf, die Antwort auf Dein Frage hat der Filmtechniker im Thread nebenan beantwortet. :)

 

Übrigens sind Landschaftsaufnahmen durchaus auch mit SW-Film möglich. Landschaftsaufnahmen generell sollten aber im Film am besten nur Beimischung sein, sonst wir der Film schnell langweilig.

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Landschaftsaufnahmen generell sollten aber im Film am besten nur Beimischung sein, sonst wir der Film schnell langweilig.

 

Vollste Zustimmung und genau darum geht es. Landschaftsaufnahmen zur Verordnung, wo man sich befindet, sind sinnvoll - ein Film, der zu 50% aus Zitterschwenks über Landschaften besteht, ist meistens Schrott (sehr gerne bei Urlaubsfilmen gesehen - auch heute noch bei Digitalfilmern, wo tendenziell ncoh viel längere, öde Landschaftsszenen gezeigt werden). Nicht umsonst ist auch in der Fotografie eine schöne Landschatfsaufnahme fast schon die Kür - ein sauberer Aufbau aus Voder- Mittel- und Hintergrund, gepaart mit eindrucksvoller Lichtstimmung. Einfach nur "knips" oder einen Schwenk gemacht ist in den wenigsten Fällen schön.

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Hallo Klaus,

 

welcher SW-Schmalfilm ist denn nicht panchromatisch? Es gibt SW-Kopiermaterial, das orthochromatisch ist, aber damit kann man nicht wirklich filmen (DS8-Meterware mit 5 ASA).

Aber ja, in der Praxis hat Kunstlicht auf SW-Film halt die Wirkung eines mittleren Orangefilters, allerdings bei weitem nicht so deutlich sichtbar wie ein solches bei Tageslicht, da im Kunstlichtmotiv ja entsprechend weniger leuchtendes blau etc. vorhanden ist.

 

Tri-X auf eine "Modernitätsstufe" mit anderen SW-Materialien zu setzen, halte ich für ausgesprochen gewagt. Nicht ohne Grund sieht er so komplett anders aus als ein HP5, Delta oder Tmax.

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Hallo Olaf, die Antwort auf deine Frage hat der Filmtechniker im Thread nebenan beantwortet

 

Das hatte ich schon gelesen, daher meine Fragen hier !

 

Das ist mir alles viel zu eng und verallgemeinert - meditative Gemüter werden gar nicht berücksichtigt

 

Zum Beispiel der langweilige zitternde Grashalm in einer weiten Steppe über 60 Sekunden . . .

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Welcher S/W-Schmalfilm wie sensibilisiert ist, kann ich nicht sagen, da ich mich mit den verfügbaren Materialien nicht wirklich auseinandergesetzt habe - ich kenn' es nur vom Fotobereich. Da es sich aber um die gleichen Emulsionen handelt, wird es da auch Unterschiede geben. Zwar nicht so stark, aber eine Kamera mit einstellbaren Korrekturfaktoren sollte man besitzen, denn die Abweichung bei Kunstlicht kann schon mal eine halbe bis 3/4 Blende betragen, je nach Film und Licht.

Was den Tri-X betrifft: Der "Look" des Films hat nichts mit dem Alter zu tun. Tri-X sieht aus wie Tri-X weil er seine spezifische Dichtekurve hat, wie jeder andere Film auch. Im Vergleich zum HP5 kommt er in den Schatten deutlich steiler daher, das ist aber die spezifische Eigenschaft vom Film und hat nichts mit dem Alter zu tun. Der Gegenbeweis wären die (von uns gegangenen) Efkes. Noch älter als Tri-X und über die Jahre viel weniger verändert, sind sie viel reicher an Graustufendifferenzierung, besonders in den Schatten und Mitten. Prinzipiell gibt's natürlich die "alten" kubischen Filme und die "modernen" Flachkristaller (die aber auch kubische Kristalle haben, die T-Schicht ist zusätzlich), aber prinzipiell ist der Tri-X von der heutigen Guss- udn Emulsionstechnik her auch stark modernisiert und hat nichts mehr mit dem Ur-Tri-X zu tun, auch, wenn er (ganz bewusst) das spezifische Ansprechverhalten in mehr oder weniger großen Teilen behalten hat. Einen "alten" Tri-X wie 1954 könnte heute niemand mehr gießen.

 

@Olaf: Natürlich gibt es Ausnahmen, künstlerische Filme, Filme, die Landschaften zelebrieren. Hier ging es meinem Verständnis nach um die 08/15-Heimfilme von Opa Heinz, dessen Urlaubsfilme zu 50% aus nichtssagenden Landschaftsschwenks bestanden haben. Das muss man schon unterscheiden von schön durchkomponierten, gut wirkenden Landschaftsfilmen.

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Vielleicht ist eine Präzisierung zur Landschaftaufnahme angebracht.

 

Ich schreibe kein Fugen-s, weil der Genitiv von Landschaft Landschaft ist. Im zusammengesetzten deutschen Wort stellt die Voranstellung eine Charakterisierung des Grundworts dar. Beispiel: Topf, Blumentopf. Es gibt ja auch den Kochtopf und den Nachttopf und noch mehr. Wir fragen: Wessen Topf? Antwort: Topf der Blumen. Aufnahme der Landschaft. Sterbensangst.

 

Das Problem wäre nicht Langeweile, sondern Verwirrung. Wenn in einem Film eine Landschaft gezeigt wird, versteht der Zuschauer etwas oder eben nicht. In einem Zusammenhang kann die Landschaft durchaus bedrohlich wirken, zum Beispiel als bildliche Antwort auf eine Frage. Das wäre etwa die subjektive Sicht einer Figur in Erwartung einer Gefahr. Die Landschaft kann als Gag zum Lachen anregen, wenn da nichts ist, was vom Zusammenhang her sein sollte, usw. Eine Landschaft als Eröffnung wird gerne aufgenommen, weil der Betrachter sich in ihr umsehen kann. Eventuelle Schallereignisse, Musik, Geräusche, Sprache, beeinflussen diese Darbietung bereits. Es ist nie egal, was über Bildwand (und Lautsprecher) läuft. Sofern eine Filmdarbietung erkennbar nur aus Aufnahmen von Orten besteht, wird es je nach dem Verhältnis zum Veranstalter aber doch relativ schnell ätzend.

 

Der Film ist eine Zeitkunst wie das Theater, der Tanz, die Pantomime und die Musik.

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Hallo Klaus,

 

Welcher S/W-Schmalfilm wie sensibilisiert ist, kann ich nicht sagen, da ich mich mit den verfügbaren Materialien nicht wirklich auseinandergesetzt habe - ich kenn' es nur vom Fotobereich. Da es sich aber um die gleichen Emulsionen handelt, wird es da auch Unterschiede geben.

 

Wie gesagt, praktisch alle erhältlichen SW-Schmalfilme sind panchromatisch sensibilisiert. Das bedeutet, dass sie alle Farben in den "richtigen" Tonwerten wiedergeben, Die jeweils wiedergegebene Graustufe (Dichte) entspricht dem Helilgkeitsempfinden des Auges.

 

Auch Fotofilme kennen hier heutzutage nur noch sehr wenige nicht-panchromatische Ausnahmen die orthochromatischen/rotblinden (falls es überhaupt noch mehrere gibt) und die Filme mit hoher IR-Sensibilität.

 

Kurz: Alle panchromatischen Filme geben unterschiedliche Farben mit annähernd gleicher Helligkeit wieder. Das gilt im Foto- wie im Filmbereich.

 

das ist aber die spezifische Eigenschaft vom Film und hat nichts mit dem Alter zu tun. [...] Aber prinzipiell ist der Tri-X von der heutigen Guss- udn Emulsionstechnik her auch stark modernisiert und hat nichts mehr mit dem Ur-Tri-X zu tun, auch, wenn er (ganz bewusst) das spezifische Ansprechverhalten in mehr oder weniger großen Teilen behalten hat.

 

Du sagst es: Die Charakteristik, seine "spezifischen Eigenschaften" (wie Kornstruktur und Gradationskurve) haben sich seit 1954 eben kaum verändert. Und das ist genau was ich sagen will: Auch heute sieht ein steil umgekehrter Tri-X noch aus wie Reportagefotografie aus den 60er Jahren.

 

Bzgl. der Guss- und Emulsionstechnik (um die es mir nicht ging, sondern eben um dessen Look) weiss ich nur, dass er einmalig 1960 modifiziert wurde, als die Emulsionen um einige Gifte erleichtert wurden (wie auch beim Plus-X und beim XX) und der Film seit dem ein "Doublerun" und kein SRAD-Film mehr ist. Von kleineren Änderungen abgesehen ist mir keine weitere große Umstellung bekannt. Spielt aber ja auch keine Rolle, denn der Film sieht (bei gleichen Entwicklern) heute noch genauso wunderbar aus wie damals.

 

Nachtrag: Hier kann man es auch nachlesen:

"Originally available in ASA daylight 200 and Tungsten 160-speed, the film was modified once, in 1960."

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Von kleineren Änderungen abgesehen ist mir keine weitere große Umstellung bekannt. Spielt aber ja auch keine Rolle, denn der Film sieht (bei gleichen Entwicklern) heute noch genauso wunderbar aus wie damals.

 

Nachtrag: Hier kann man es auch nachlesen:

"Originally available in ASA daylight 200 and Tungsten 160-speed, the film was modified once, in 1960."

 

Hallo Friedemann,

 

dann sind wir ja auf einer Schiene. Mir gings nur darum, darauf hinzuweisen, dass der Film heutzutage zwar (mehr oder minder) ident aussieht, aber dass es auch gewaltige Fortschritte seitdem gegeben hat. Dazu nur eines: Filme unterliegen laufenden Änderungen in der Zusammensetzung. Die allermeisten davon (nämlich dann, wenn man als Kunde normalerweise nichts davon merkt) werden nicht bekannt gegeben, es sind laufende Prozessverbesserungen. Bestes Beispiel ist wohl der APX400, den Mirko von Fotoimpex mit den Leuten von Innoviscoat wiederauferstehen ließ (dass er nicht verfügbar ist, iegt am Markt, technisch wäre er produzierbar). Da mussten gegenüber den alten Agfa-Rezepten viele neue Chemikalien entwickelt bzw. eingesetzt werden. Quasi Jahre/Jahrzehnte der schleichenden Fortentwicklung wurden da auf einen Schlag fällig. Der Film sieht (den Berichten derer zufolge, die ihn getestet haben) gleich aus wie der alte APX400, an der Technik zur Herstellung bzw. den "Inhaltsstoffen" hat sich viel verändert.

Warum nun dieser technische Diskurs? Um vielleicht auch denen, die sich damit nicht auseinandersetzen, zu zeigen, wie hochtechnisch ein Filmprodukt ist, was mir immer ein Anliegen ist. Selbst ein "einfacher" Schwarzweißfilm ist eine hochkomplexe Angelegenheit in der Produktion. Rezepte zwischen Gießanlagen zu verschieben ist teilweise unmöglich - noch schwieriger wird es innerhalb von einzelnen Firmen. Deshalb möchte ich auch dazu ermuntern, diese Vielfalt zu nutzen und zu unterstützen, denn anders als ein Fahrrad kann ein Film realistischerweise nicht von einem anderen Hersteller weiterproduziert werden, selbst, wenn alle Details offenliegen.

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Zum jetzt schon recht theoretisch durchdiskutierten Thema nun mal ein praktisches Beispiel:

https://vimeo.com/55366552

Auch Landschaft....

und das auch noch ohne Stativ (Filmtechniker - Schande über mich)

Aber bisher der einzige Foma, der bei mir in der Selbstentwicklung einigermaßen funktionierte (ansonsten hatte ich von Schwarzfilm bis solarisierten Negativbildern schon einige Überraschungen)

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