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70mm Openair in der Schweiz Zürich


Kino Mirage

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@Kristin:

 

Den echten 70-mm-Effekt wirst Du leider auch bei vorzüglichster Vorführung kaum sehen, denn INDIANA JONES AND THE TEMPLE OF DOOM ist von 35-mm-Scope "aufgeblasen", desgleichen ALIEN (die 70-mm-Kopien von ALIENS (2. Teil) sogar nur vom körnigen 1:1.85-Aufnahmeformat).

 

Die Probleme der neuen "2001"-Kopien findest Du in einem Thread unter "Nostalgie" aufgelistet, obwohl der Film in 65/70mm gedreht wurde, ist der originale 70-mm-Effekt einfach nicht mehr erkennbar.

 

Was Dich von Deiner Zürichreise nicht abhalten soll, die Stadt hat ein großartiges kulturelles Leben und ist m.E. immer eine Reise wert!

 

Aufführungen von 70-mm-Filmen werden hier regelmäßig aufgelistet:

 

http://www.in70mm.com/newsletter/diverse/screenings.htm

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Da bin ich anderer Meinung.

Eine 70-mm-Vorführung in Open Air kann durchaus sehr eindrucksvoll sein, zwei Dinge vorausgesetzt:

 

1. Der Film muß "open-air-geeignet" sein. Komödien wie PLAYTIME, Musicals, Abenteuer à la IN 80 TAGEN UM DIE WELT. Ein ernster Film wie 2001: ODYSSEE IM WELTRAUM verlangt mehr Konzentration und nicht Nachbarn, die ihre Thermodecken neu falten, zischend Bierdosen öffnen und neue Klingeltöne für ihre Handys laden. (Gewalt ist keine Lösung, bei Open Air wären auch Bud Spencer, Bruce Lee und Chuck Norris nötig, um derlei Campingplatz-Atmosphäre zu verhindern.)

 

2. Eine Kopie mit authentischem 70-mm-Look muß zur Verfügung stehen, und das ist bei den Blowups der 1980er/1990er nun mal nicht der Fall. Viele neue Fassungen alter 70-mm-Klassiker haben eben nicht mehr den Look, weil sie mehrfach umkopiert bzw. restauriert wurden.

 

Wer also 70mm zeigen will, muß also die wenigen neuen Kopien alter Filme spielen, die dann aber natürlich englischen Ton haben (was ein deutsches OA-Publikum nicht goutieren wird, vielleicht ist die Schweiz da fortschrittlicher), aber das ist in der Regel mit immensen Transportkosten und technischen Auflagen verbunden.

 

Die alten Kopien sind fast ausnahmslos vom Farbschwund befallen, so daß beim Publikum leicht der Eindruck entsteht, die "alte Technik" sei trotz hervorragender Schärfe der achsotollen DVD unterlegen gewesen - und außerhalb von Kinematheken und Festivals ist das sicher schwer zu vermitteln.

 

Den Einwand mit den gekrümmten Bildwänden halte ich für überzogen, da jeder Todd-AO oder Superpanavision-Film auf einer flachen oder leicht gewölbten Bildwand technisch völlig korrekt wiedergegegeben werden kann.

 

Die berühmten "bugeye"-Einstellungen mit der 128-Grad-Linse oder die Fisheye-Aufnahmen in 2001 sehen sicher auf der gewölbten Bildwand beeindruckend aus, sie sind aber selbst in den ersten Todd-AO-Filmen nur sparsam eingesetzt und entfalten ihre Wirkung auch auf flachen Bildwänden.

 

Damit will ich nicht die frühere Aufführungspraxis der cinerama-artigen Projektion (mit oder ohne kompensierende Objektive) verneinen oder herabsetzen, es ist aber dennoch völlig korrekt, 70mm-Filme (abgesehen von Kopien mit "Perspektivkorrektur" bei ultra-Panavision oder Technirama-70/Cinerama) auf flacher Bildwand zu zeigen.

 

70mm im open air zu zeigen, finde ich an sich sehr schön, aber es bleibt das Problem der Kopien. Wenn die meisten Kopien den 70mm-Effekt nicht mehr erzeugen, kann man ebensogut 35mm spielen, der Besucher wird sonst eher unbeabsichtigt irregeführt und denkt, so habe das auszusehen.

 

Das ist traurig, aber nur mit großem finanziellen Aufwand zu ändern.

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70mm im open air zu zeigen, finde ich an sich sehr schön, aber es bleibt das Problem der Kopien. Wenn die meisten Kopien den 70mm-Effekt nicht mehr erzeugen, kann man ebensogut 35mm spielen, der Besucher wird sonst eher unbeabsichtigt irregeführt und denkt, so habe das auszusehen.

 

Das ist traurig, aber nur mit großem finanziellen Aufwand zu ändern.

 

IN EINEM FERNEN LAND erzeugt "70mm - Look", kopien in deutscher synchronistion sind vorhanden und keinerlei fading unterworfen, ausserdem eignet er sich als film für OPEN AIR sehr gut. wenn nicht dieser enorme aufwand zu treiben wäre ...

 

INDIANA JONES UND DER TEMPEL DES TODES ist zwar "nur" blow-up, aber wirklich kein schlechtes und würde in diesem format auf open-air gegenüber 35mm gewinnen.

 

das sind auf die schnelle nur 2 titel, die mir einfallen.

 

allerdings gilt bei OPEN AIR genauso wie bei CLOSED AIR: Das kommt nur wirklich gut, wenn die leinwand im verhältniss zum kinosaal/festplatz/schwimmbad/parkplatz wirklich gross ist. Ansonsten ist das wie symphonieorchester in der turnhalle.

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1. Der Film muß "open-air-geeignet" sein. Komödien wie PLAYTIME, Musicals, Abenteuer à la IN 80 TAGEN UM DIE WELT. Ein ernster Film wie 2001: ODYSSEE IM WELTRAUM verlangt mehr Konzentration und nicht Nachbarn, die ihre Thermodecken neu falten, zischend Bierdosen öffnen und neue Klingeltöne für ihre Handys laden. (Gewalt ist keine Lösung, bei Open Air wären auch Bud Spencer, Bruce Lee und Chuck Norris nötig, um derlei Campingplatz-Atmosphäre zu verhindern.)

Nun, das ist bereits programmatische "Selektion". Open-Air-Vorführungen vertragen ebenso experimentelle Videos, Live-TV-Ausstrahlungen oder Ingmar-Bergman-Kammerspiele. Ich fühle mich jedenfalls nicht berufen zu eruieren, was für Open Air geeigneter ist und was nicht. Beispiel: Auch ein reines Rentner- oder Kranken-Open-Air-Kino könnte ich mir vorstellen. Insofern sollte man nicht zu schnell vor den "Bierdeckeln" oder "Handies" kapitulieren, Kollege!

2. Eine Kopie mit authentischem 70-mm-Look muß zur Verfügung stehen, und das ist bei den Blowups der 1980er/1990er nun mal nicht der Fall. Viele neue Fassungen alter 70-mm-Klassiker haben eben nicht mehr den Look, weil sie mehrfach umkopiert bzw. restauriert wurden.

Ja und nein. Es gibt genügend Blow-Ups (von "Doktor Schiwago" über "Star Wars" bis hin zu "Titanic") die Geschichte gemacht haben und hier kommerziell eine solche Reihe aufwerten würden.

Wer also 70mm zeigen will, muß also die wenigen neuen Kopien alter Filme spielen, die dann aber natürlich englischen Ton haben (was ein deutsches OA-Publikum nicht goutieren wird, vielleicht ist die Schweiz da fortschrittlicher), aber das ist in der Regel mit immensen Transportkosten und technischen Auflagen verbunden.

 

Die alten Kopien sind fast ausnahmslos vom Farbschwund befallen, so daß beim Publikum leicht der Eindruck entsteht, die "alte Technik" sei trotz hervorragender Schärfe der achsotollen DVD unterlegen gewesen - und außerhalb von Kinematheken und Festivals ist das sicher schwer zu vermitteln.

Auch das ist von Dir theoretisch festgelegt, aber nicht unbedingt durch demographische Nachweise bezeugt. Die habe ich zwar auch nicht, kann aber aus der Erfahrung sagen, daß in einem kommerziellen 850-Plätze-Saal in Berlin, wo ich sowas acht Jahre lang gezeigt habe, stets zwischen 200 und 400 Besucher pro Vorstellung kamen. Selten gab es Beschwerden über die indertat schlechte Farbe bei gealterten Kopien, mehrheitlich Beifall. Die ersten signifikanten Beschwerden über schlechte Farbqualität kamen mir im Auditorium des Deutschen Filmmuseums in Frankfurt zu Gehör.

Den Einwand mit den gekrümmten Bildwänden halte ich für überzogen, da jeder Todd-AO oder Superpanavision-Film auf einer flachen oder leicht gewölbten Bildwand technisch völlig korrekt wiedergegegeben werden kann.

 

Die berühmten "bugeye"-Einstellungen mit der 128-Grad-Linse oder die Fisheye-Aufnahmen in 2001 sehen sicher auf der gewölbten Bildwand beeindruckend aus, sie sind aber selbst in den ersten Todd-AO-Filmen nur sparsam eingesetzt und entfalten ihre Wirkung auch auf flachen Bildwänden.

 

Damit will ich nicht die frühere Aufführungspraxis der cinerama-artigen Projektion (mit oder ohne kompensierende Objektive) verneinen oder herabsetzen, es ist aber dennoch völlig korrekt, 70mm-Filme (abgesehen von Kopien mit "Perspektivkorrektur" bei ultra-Panavision oder Technirama-70/Cinerama) auf flacher Bildwand zu zeigen.

Auch hier deutlicher Widerspruch. Die 70mm-Prozesse sind Bestandteil einer historischen Entwicklung von 360-Grad-Panoramen über CinemaScope und Cinerama, sodaß ein flache Leinwand eine Gegebenheit der Neuzeit nach scheinbar puristischen Forderungen einiger Techniker ist. Die Aufführungshistorie widerspricht übrigens Deiner toleranten Sichtweise diametral, und die großen Filme liefen stets in Erstaufführung auf gekrümmten Leinwänden. Ob hierfür eine Kompensationsoptik angeschafft wurde oder nicht, ist demgemäß zweitrangig, wiewohl man es voraussetzen sollte. Wenn das nicht gemacht wurde und man daraus folgerte, nun machen wir's eben "flach", war und ist dies (noch heute!) der falsche Weg. (Auch, wenn es die Sowjets bereits in den 1960er-Jahren so präferierten - es ist der falsche Weg).

Außerdem gibt es zahllose auffällige Weitwinkel-Aufnahmen in sehr vielen 70mm-Filmen, egal ob Bug-eye oder nicht. Auch vergißt Du bei Deinem Hinweis auf angeblich nur ganz frühe Beispiele des Weitwinkel-"Todd-A-O"-Effekts (hier von Dir gemeint: eine Bug-eye-Linse mit 128-Grad) leider die 150-Grad-Dimension-150-Filme, für die extra noch Ende der 1960-er Jahre Kinos gebaut wurden.

Dass dieses Grundprinzip des Large-Format- und Breitwand-Cinema (große und stark gewölbte Leinwände) bis in die Jetztzeit fortbesteht, sagt uns, daß die Curved Screen, Large Format und diverse 70mm-"Klassiker" untrennbar zusammengehören.

Obwohl das hier von Dir leider ein wenig unterminiert wird - nicht böse sein -, so würde ich Dir zustimmen, daß man wieder einen weiteren Schritte Richtung DVD vollzogen hat, sowie auf flache Leinwände bestanden wird.

70mm im open air zu zeigen, finde ich an sich sehr schön, aber es bleibt das Problem der Kopien. Wenn die meisten Kopien den 70mm-Effekt nicht mehr erzeugen, kann man ebensogut 35mm spielen, der Besucher wird sonst eher unbeabsichtigt irregeführt und denkt, so habe das auszusehen.

Das ist traurig, aber nur mit großem finanziellen Aufwand zu ändern.

Das ist ein wirklich fatales Totschlagargument. In der Regel sehen doch alle 70mm-Fassungen noch immer ein Quäntchen besser aus als ihre 35mm-Brüder und Schwestern? Solange hier auf irgendeinem Gebiet noch ein Surplus evident bleibt, rechtfertigen sich solche Vorführungen stets aus sich selbst heraus.

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Naja wollen mal sehen wie das wird.Ich möchte auf jeden Fall mal nen 70mm Streifen ansehen,Indi Jones zum Beispiel.Aber ich finde halt schon,dass die Leinwand gross sein müsste.Mindestens halt die über die Breite der Sitzreihen.Gerne würde ich allerdings auch mal einen Star Wars Film in 70mm geniessen.Mal abwarten wie das Programm aussieht und welche Kopien spielbar sind.

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@cinerama

 

Auf flache Bildwände bestehen würde ich auch nicht, ich habe nur gemeint, daß es neben der gewölbten Bildwand eine ebenso legitime und technisch korrekte Wiedergabe ist. Eine Open-Air-Vorführung auf flacher Bildwand ist daher nichts Minderes, sondern ebenso akzeptabel wie z.B. eine (geometrisch verzeichnende) Projektion auf tiefgewölbter Leinwand ohne Spezialobjektiv.

 

Was die Filmwahl angeht, so verstehe ich Dein Unbehagen bei der Unterscheidung zwischen E- und U-Film.

 

2001 habe ich einmal in Open Air gesehen, während des damaligen Kirchentages in Frankfurt/M., und es gehört zu den übelsten Filmerlebnissen, an die ich mich erinnern kann. Den Film einem auf "Spaß" geeichten Publikum zu zeigen, daß am selben Ort und zur selben Zeit ebenso indifferent BLUES BROTHERS oder AUSTIN POWERS konsumiert hätte, das war wirklich zum Kotzen. (Von der Vorführung schweige ich lieber...)

 

In einer kommerziellen Open-Air-Aufführung wird m.E. immer der "Spaßfaktor" überwiegen, nicht die Bereitschaft, sich auf einen Film, den man kennt, einzulassen oder einen, den man schon kennt, vielleicht mit anderem Blick zu sehen.

Was da durchschlägt, ist die TV-Unkultur. Jede Assoziation oder Phrase, die durch den Kopf geht, wird sofort an den Nachbarn weitergegeben, ein vermeintliches Überlegenheitsgefühl gegenüber dem Film (besonders alten Filmen!) mündet in einem Strom von Wortmüll, der in einminütigen Abständen der Freundin/den Bekannten mitgeteilt wird. Sofortiges Kommentieren jeden Ereignisses auf der Leinwand ist geradezu Menschenrecht, wer den Film sehen und hören will, kann ja eine DVD kaufen.

Filmmusik ist ein Startzeichen, doppelt soviel Verbalgülle abzusondern, denn Musik ist ja nur Pausenberieselung, man schweigt erst wieder, wenn Dialoge kommen, denn wozu sollte Filmton sonst dasein, als per Dialog die Handlung zu erklären?

 

Obwohl ich Dir recht gebe, daß die Unterscheidung in E und U im Grunde blöd ist, so halte ich sie in der Praxis der kommerziellen Open-Air-Aufführung doch für sinnvoll.

Eine Ausnahme bilden Vorführungen, bei denen ein filmkunstinteressiertes Publikum vorauszusetzen ist, aber das ist ein anderes Thema.

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  • 4 Wochen später...
Müßte auch auf Konkavbildwand sein, so wie einst in Eisenhüttenstadt und Karl-Marx-Stadt in der DDR mit Pyrcon UP 700, und nicht unter 30 Meter Breite...

 

Ja, in Eisenhüttenstadt standen mal auf der Freillichtbühne 2 UP700. Eisenhüttenstadt ist jedoch eher langweilig, trostlos dreckig und heruntergekommen. Filmtechnisch gibt es dort blos ein Cine Star und ein altes aber schönes Filmtheater. Ansonsten findet man in der Stadt die Stahlindustrie. Dort werden Bleche gewalzt und aufgewickelt. Garantiert breiter als 70mm :lol:

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  • 3 Wochen später...

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