Zum Inhalt springen

1:2,55 - Wie verbreitet / Auch in Deutschland?


McKenzie

Empfohlene Beiträge

Offenbar war in den 50iger Jahren neben dem regulären Scope-Format zumindest bei amerikanischen Großproduktionen noch das breitere 1:2,55 verbreitet (Sehr viel mehr weiß ich darüber auch nicht, außer das es auch noch zwei Filme gab, die darüber hinaus auf 55mm aufgenommen wurden).

 

Mich würde interessieren ob man diese Filme damals außerhalb vielleicht der Großstadt- (Premieren?-) Kinos überhaupt in ihrem Originalformat sehen konnte, vor allem ob sie in Deutschland überhaupt jemals so gezeigt wurden, sprich: Ob man die nötige technische Ausrüstung (Masken, Objektive, Leinwände) dafür überhaupt jemals weit genug verbreitet hat.

 

Und natürlich - da es von diesen Filmen zumindest auf DVD/VHS sowie im TV häufig Fassungen im Standard-Scopeformat 1:2,35 gibt - ob bei entsprechenden Kopien das Bild links und rechts beschnitten oder nach oben und unten offener ist. Sowie natürlich auch, ob von diesen Filmen für den normalen Kinobetrieb in den 50igern, als Scope sich ja erst noch vollends auch in kleineren Kinos durchsetzen musste, Kopien gezogen wurden die die Filme nur im Standard-Format zeigten.

 

Für eine Aufklärung wäre ich sehr dankbar. :wink:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

also das ursprüngliche format von cinemascope war in der tat 1:2.55, bedingt durch die nutzung von 4 magnettonspuren und einer schmäleren perforation.

 

erst mit dem aufkommen von lichtton cs kopien mit normaler perforation (damit auch kleinkinos cs spielen konnten) schrumpfte das format dann zu 2.35, heute ists wieder bei 2.4, allerdings durch einen breiteren bildstrich

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ah, Danke für die schnelle Auskunft!

 

Verstehe ich das richtig? In den Anfangszeiten hatten CinemaScope-Kopien eine eigene Perforation und konnten daher nur durch eigens darauf ausgerichtete Projektoren laufen...

 

...das mit den 4 Tonspuren ist mir allerdings noch nicht ganz klar... wurde dadurch das Bild nicht noch zusätzlich geschmälert?

 

Zusammenfassend waren also bis Mitte / Ende der 50iger nur entsprechend gerüstete Kinos in der Lage, Scope-Filme zu zeigen und das auch in Europa gleichgeschaltet mit den USA, sehe ich das richtig?

 

Ich bitte eventuell stupide Fragen zu entschuldigen aber ich bin "nur" Vorführer aus Filmleidenschaft (in einem Programmkino) und kein Techniker . :oops: Aber auf eine akkurate Handhabung der verschiedenen Bildformate und ein Grundwissen darum lege ich großen Wert, daher...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Seit Heraufkunft der "FoxHole"-Perforation auf den 4-Kanal-Magnettonkopien lieferten auch die Projektorenhersteller nur noch Zahnkränze für Kleinlochperforation - die bis heute übrigens beibehalten wurde, obwohl seit Jahrzehnten keine 35mm-Kopien mit Kleinlochperforation mehr gezogen wurden.

Einige Kinos mit älteren Bildwerfern verfügen aber nachwievor über einige Ersatzzahntrommeln für die breitere Lichttonbezahnung - bei einem gelegentlichen Einsatz von Magnettonkopien mit Kleinlochperforation wurde hiermit schon öfter eine unersetzliche Archivkopie gleich nach dem ersten Durchlauf zerstört.

 

 

Vorsicht also mit dem Material, auch bezüglich der Fremdeinwirkungen von magnetischen Störquellen wie Lüftermotoren, Tellersteuermotoren, Lautsprechermagneten usw., die den Ton anlöschen könnten. :roll:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

nein, das bild wurde dadurch nicht geschmälert, da es magnettonspuren waren, die links und rechts neben der perforation lagen.

Durch die geringe Breite der Tonspuren kann somit das Filmbild seitlich "ausgeweitet" werden.

Ich hatte mal ein Bild davon, finds aber grad nicht...

 

hier eines vom widescreenmuseum:

csbook2fig3.gif

 

 

und nicht genieren zu fragen :)

antworten gibts immer, und es ist schön zu lesen, dass kollegen sich auch um die technik und ums korrekte vorführen kümmern!

weiter so! :)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

es ist schön zu lesen, dass kollegen sich auch um die technik und ums korrekte vorführen kümmern!

weiter so! :)

 

Ja das liest man gerne. Leider sieht die Praxis oft anders aus: Ich besuchte im Januar ein sagen wir mal "Programmkino" in dem Rebel without a Cause (Denn Sie wissen nicht was sie tun) auf 2.0 zu 1 beschnitten wurde, womit glatte 20% vom Bild fehlten - Pfui !

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vielleicht liegt es ja nicht an den engagierten Vorführern, sondern an Theaterbesitzern, denen so etwas wie die richtigen Bildformate egal sind.

 

In fast allen großen Plexen gibt es doch, mal abgesehen vom großen "Referenzsaal", keine dem Bildformat entsprechende Vorführung mehr - es sei denn, der Film ist im fernsehverwöhnten 16:9-Format gedreht. Da freut man sich auf CS - und dann wird die Leinwand um einen Hauch nach rechts und links größer, gleichzeitig fährt von oben und/oder unten eine Kaschierung rein, die Bildwand wird also definitiv kleiner, und man hat allenfalls ein Formal 1:2 oder etwas mehr.

 

Umgekert wird oftmals ein Klassiker gnadenlos von 1:1,33 auf 16:9 vorgeführt.

 

Und da schiessen die Theaterbesitzer doch glatt wieder ein Eigentor, denn auf der DVD bekomme ich das gesamte Bild zu sehen... :shock:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und da schiessen die Theaterbesitzer doch glatt wieder ein Eigentor, denn auf der DVD bekomme ich das gesamte Bild zu sehen... :shock:

 

Genau so etwas muss man sich dann zu Recht anhören.

 

Am Ende hörte ich dann Ausreden wie "merkt sowieso keiner" oder "geht nicht anders" oder mein Favorit: "Wollen Sie den Film geniessen oder meckern ?" :lol:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bali-Kino hat folgendes geschrieben:

In fast allen großen Plexen gibt es doch, mal abgesehen vom großen "Referenzsaal", keine dem Bildformat entsprechende Vorführung mehr

Sorry, aber das ist Käse. Kennst du denn "fast alle Plexe"? Nicht? Macht nichts, ich auch nicht. Aber die Multiplexe, die ich kenne, führen allermeistens formattreuer als Altkinos vor, ist ja auch kein Wunder, wenn man um die Leinwände herumbauen konnte.

 

 

Bali-Kino hat folgendes geschrieben:

Da freut man sich auf CS - und dann wird die Leinwand um einen Hauch nach rechts und links größer, gleichzeitig fährt von oben und/oder unten eine Kaschierung rein, die Bildwand wird also definitiv kleiner, und man hat allenfalls ein Formal 1:2 oder etwas mehr.

 

Hochfahrende Kaschierung bei CS kenne ich aus Multiplexen eigentlich nicht. Gibts sicher, aber mir fällt da spontan aus meiner Erfahrung keins ein. Wo war das denn?

Aber egal, hochfahrende Kaschierung ist meiner Ansicht nach sowieso völlig in Ordnung, egal ob Altkino (wo es aus baulichen Gründen oft nicht anders geht) oder in Multiplexen. In Multiplexen, wo man links und rechts genug Platz für CS hat, steht man vor der Frage, ob man wirklich die Mehrheit der Vorführungen kleiner als Maximum (1:1,85 Wand zu Wand) fahren soll, bloß um bei der Minderheit der CS-Vorführungen die Leinwand ganz auffahren zu können. Soll heißen, meiner Meinung nach lieber bei 1:1,85 volles Bild von Wand zu Wand, weil das nun mal die meisten Vorführungen sind. Bei den wesentlich weniger CS-Vorführungen habe ich dann kein Problem damit, wenn die Kaschierung hoch geht, ist zwar dann effektiv ein kleineres Bild als 1:1,85, aber mir lieber, als wenn die viel häufigeren 1:1,85-Vorführungen kleiner als möglich gefahren werden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Aber egal, hochfahrende Kaschierung ist meiner Ansicht nach sowieso völlig in Ordnung, egal ob Altkino (wo es aus baulichen Gründen oft nicht anders geht) oder in Multiplexen. In Multiplexen, wo man links und rechts genug Platz für CS hat, steht man vor der Frage, ob man wirklich die Mehrheit der Vorführungen kleiner als Maximum (1:1,85 Wand zu Wand) fahren soll, bloß um bei der Minderheit der CS-Vorführungen die Leinwand ganz auffahren zu können. Soll heißen, meiner Meinung nach lieber bei 1:1,85 volles Bild von Wand zu Wand, weil das nun mal die meisten Vorführungen sind. Bei den wesentlich weniger CS-Vorführungen habe ich dann kein Problem damit, wenn die Kaschierung hoch geht, ist zwar dann effektiv ein kleineres Bild als 1:1,85, aber mir lieber, als wenn die viel häufigeren 1:1,85-Vorführungen kleiner als möglich gefahren werden.

 

Ich bevorzuge es doch klar wenn im Kino konstante Höhe gefahren wird - Cinemascope-Filme sollen ja eben breiter sein als die Standardfilme und nicht gleich breit und niedriger.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Div. Multiplexe in der Hauptstadt haben mehrheitlich 1.85 : 1-Wände: optimiert für das dort drohende Fernsehformat. Das sind Säle bei UCI, UFA/CineStar am Prenzlauer Berg, in Treptow usw.

Die Majorität von Filmen in 2.40 oder 1.85 wechselt m.E. ständig, daher keine Einheitsbildwand möglich.

 

Das menschliche Blickfeld wird angeblich durch das Format 2.55 : 1 optimal bedient, wenn man den Theoremen von Goldewsky in "Breitwand-Kinematographie" folgen mag.

 

Der Zustand extrem steil aufragender Auditorien aber, die sich tortenstückartig verschachteln lassen und das Blickfeld nicht erweitern, sondern zum Letterbox-Bild tendieren, könnte man als zivilisatorischen Rückschritt (und vielleicht das Ende des Kinos?) bezeichnen.

 

Der einzige Punkt, der m.E. gegen 2.40 : 1 auf größtmöglicher Bildwand spricht, ist die seit 1953 unsägliche Anamorphose im Faktor 2x, wohingegen jede noch so verwackelte 1.85 : 1-Projektion so klar texturiert wirkt, als hätte man soeben einen Schleier weggerissen.

 

Cinema-Scope würde ich - in polemischer Zuspitzung - als "Verrat" am avancierten Breitwandkino und einer fortschrittlichen Bildgüte erachten. Aber nicht aufgrund seines Seitenverhältnisses und der Extension der Saalarchitektur: dies war ein echter Fortschritt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ultra Panavision 70 hat folgendes geschrieben:

Cinemascope-Filme sollen ja eben breiter sein als die Standardfilme (...)

Nanu, wie kommst du darauf? CS soll vor allen Dingen (wie jedes Bildformat) formattreu gespielt werden. Formattreu heißt seitenrichtig und nicht, dass CS dazu unbedingt breiter gespielt werden muss als 1:1,85 an Leinwandbreite einnimmt. CS war ursprünglich auch nicht dafür gedacht, immer effektiv breiter als Leinwände in 1:1,37 gespielt zu werden, das war damals Mitte der 50er meistes auch absolut unmöglich, aus den bekannten baulichen Gegebenheiten der damaligen Kinos. Wie hätte das Mitte der 50er auch gehen sollen? Man konnte damals doch nicht einfach die Saalwände wegsprengen, um CS breiter als 1:1,37 vorzuführen.

Die Kinosäle damals waren für 1:1,37 (oder meinetwegen 1:1,33) gebaut, die Leinwände reichten bei diesen Normalbildformaten oft (oder annähernd) von Wand zu Wand oder, auch oft anzutreffen, von Pfeiler zu Pfeiler. Das heißt, es gab oft keinen weiteren bzw. bei weitem nicht genug Spielraum nach links und rechts. Selbstverständlich wurden daher damals in den meisten Kinos Oben- oder Untenkaschierungen angebracht, um durch Höhenreduzierung das neue Bildformat CS spielen zu können. Eine andere Möglichkeit gab es nun mal meistens nicht, wenn man nicht mörderisch teure Saalumbauten in Betracht ziehen wollte. Kinos, die links und rechts von 1:1,37 noch genug Platz hatten, hatten Glück und konnten dann CS durch Vorhangauffahren erreichen, aber die Regel war das damals nicht. Ich habe daher auch heute kein Problem damit, das CS durch Höhenreduzierung erreicht wird, Hauptsache, das Bildformat stimmt seitenrichtig.

 

 

PS:

Im Rex in Paris, Baujahr (glaube ich) 1932, kann man die damalige Problematik gut erkennen, siehe Bild. Baulich keine Chance für akzeptables CS, egal ob 1:2,55 oder 1:2,35. Dort löste man das Problem, indem bei CS-Filmen ein paar Meter vor der Bühne eine gigantische CS-Leinwand herunterrollt. Allerdings muss man dann bei CS-Filmen den obersten Rang sperren, weil von da aus dann keine gute Sicht auf die CS-Leinwand.

Aber das ist eine Lösung, die nicht jedes Kino bezahlen kann...

 

287052.jpg

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es ist richtig, dass in den 50er Jahren viele Kinos nur die Möglichkeit hatten, CS zu spielen, indem sie die Leinwand verkleinerten, da es bauliche Gegebenheiten einfach nicht hergaben, die vorhandene Bildwand breiter zu machen.

 

Ab Mitte der 50er Jahre wurde Kinosäle so geplant, dass ein CS-Bild auch wirklich breiter als das Normalbild war. Und ist das nicht auch für einen Zuschauer ein schönes Erlebnis, wenn nach dem Vorprogramm sich der Vorhang öffnete und das Bild freigab auf eine viel größere, breite Leinwand.. :)

 

Wenn es die Architektur der heutigen steil aufragenden Zuschauerreihen nur noch vorgibt, dass man den Blick auf eine Bildwand im typischen 16:9-Format hat, ist das die eine Sache. Und wenn @Brillo schreibt, dass ihm egal ist, ob die Leinwand kleiner wird, hauptsache das Bildformat stimmt, er also zum Hauptfilm definitiv weniger Bildwand hat als bei der Werbung im Vorprogramm, dann kann doch etwas nicht stimmen.

 

Und spätestens dann sollte die (provokante) Frage erlaubt sein: Wozu dann noch die vielen Bildformate? Lasst doch alle Produzenten und Regisseure die Filme im 16:9-Format drehen, dann sind alle zufrieden, und keiner kann über fehlende Bildteile durch Kaschierung meckern. Die großen Filmpaläste mit ihren riesigen, gekrümmten Leinwänden hat ja doch der Zeitgeist inzwischen (fast) alle gefressen.

 

Jedenfalls kann ich schwer damit leben, dass bei einem Film im Format 1:2xx die Bildwand im Kino kleiner wird als bei 1:1,85. Diesen Effekt kenne ich von meinem Fernseher seit Jahrzehnten, ich möchte ihn im Kino nicht auch erleben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nanu, wie kommst du darauf? CS soll vor allen Dingen (wie jedes Bildformat) formattreu gespielt werden.

 

Hast Du mal gesehen wie Cinemascope bei Einführung beworben wurde ? Da ging der Vorhang auf das bis dahin übliche 1.3x:1 Format auf und dann noch weiter und noch weiter bis eine gleich hohe Leinwand im Format 2.55 zu 1 zu sehen war.

 

Was wäre denn das für ein Zugpferd gewesen wenn man damit geworben hätte, dass die bisherigen Leinwände in der Höhe nahezu halbiert werden ?

 

So wie Du das siehst sollte ja das Kino einen haushaltsüblichen Plasma- oder LCD-Bildschirm nachahmen - breite Filme immer schön in der Höhe kleiner machen - pfui !

 

Nein es geht nicht nur um Formattreue sondern auch um absolute und relative Größenverhältnisse.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Cinema-Scope würde ich - in polemischer Zuspitzung - als "Verrat" am avancierten Breitwandkino und einer fortschrittlichen Bildgüte erachten.

 

Die Unzulänglichkeiten führten ja auch zu den Großformatprozessen die meist Seitenverhältnisse zwischen 2.2 zu 1 und 2.76 zu 1 hatten. Aber da hat die Geschichte ja leider gezeigt wie gering Bildqualität als Wert an sich von Kinoindustrie und Publikum geschätzt wird.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ultra Panavision 70 schrieb:

Leider sieht die Praxis oft anders aus: Ich besuchte im Januar ein sagen wir mal "Programmkino" in dem Rebel without a Cause (Denn Sie wissen nicht was sie tun) auf 2.0 zu 1 beschnitten wurde, womit glatte 20% vom Bild fehlten - Pfui !

 

Die in Deutschland verliehene Fassung von REBEL WITHOUT A CAUSE (Denn sie wissen nicht, was sie tun) ist bereits kopiertechnisch reines Pfuschwerk und eine Verstümmelung des Originalfilms.

 

Die Kopien haben zwar eine Stereo-Tonmischung, sind aber

 

a) seitlich asymmetrisch (!) von 2.55 auf 2.34 beschnitten, weil die Zwischenmaterialien per Kontaktkopie vom Kameranegativ hergestellt wurden. Der linke Bildrand wird durch die Breite der Lichttonspur verdeckt, was man an den beschnittenen Titelschriften und angeschnittenen Personen erkennt. Der korrekte Weg der optischen Umkopierung unter gleichmäßiger Kaschierung links und rechts wurde oft umgangen, war m.W. nur im Technicolorprozeß Standard, während man bei Eastmancolor-Kopierung die Kontaktkopierung vorzog.

 

b) farblich grauenvoll, zeigen völlig zerstörte Farben mit grell-orangefarbenen Hauttönen, wirken grobkörnig und ausgewaschen;

 

c) komplett unscharf, was nichts mit den frühen CS-Objektiven zu tun hat, sondern ausschließlich mit damaliger Dupkopierung.

 

Vor dieser Fassung muß ausdrücklich gewarnt werden, wer sie bewußt zeigt, muß sich zu Recht den Hinweis auf die bessere Bildqualität der DVD gefallen lassen.

 

Mir fallen momentan nur zwei Filme ein, bei denen das 2.55-Magnettonformat in die heutige CS-Norm "eingepaßt" wurde, und das ist zum einen die restaurierte Fassung von LOLA MONTEZ (ältere Lichttonkopien ab 1968 sind bei diesem Titel ebenfalls asymmetrisch kastriert, grobkörnig und unscharf), zum anderen CAROUSEL, restauriert von CS 55 Großformatnegativen.

 

RESTORING CS 55

 

 

http://www.in70mm.com/news/2005/cinemascope_55/index.htm

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wäre das auch bei der englischen Fassung mit deutschen Untertiteln so ?

 

Offensichtlich konnte ich ja nicht das ganze Bild sehen aber es war in der Tat unsymmetrisch beschnitten, links fehlte mehr als rechts.

 

Farben und Schärfe waren auch nicht wirklich das was ich erwartet hätte aber ich habe aus der Anfangszeit von Cinemascope fast überhaupt nichts im Kino gesehen und kann mir zur Farbe kein Urteil erlauben, zur Schärfe aber schon: Körnig und unscharf trifft es recht gut.

 

Und dann hatte der Film noch für etwa 20% der Lauflänge sehr störend verschobene Farbauszüge. Bis um 1% der Bildbreite verschoben also extrem sichtbar.

 

Die beiden Cinemascope 55 Filme sind ja recht aufwändig bearbeitet worden, da hätte ich mir Ultra Panavision Prints von gewünscht mit schmalen schwarzen Balken links und rechts :)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Leider weiß ich nicht mehr, welche Sprachfassung ich zuletzt im Kino sah. Vermutlich gibt es kein anderes 2.34- bzw. 2.40-Dupnegativ des Films, sondern nur die asymmetrische Uralt-Umkopierung, so daß alle neugezogenen Kopien aus Sub-16-mm-Niveau herumdümpeln müssen.

 

Die zeitgenössischen Eastmankopien von CinemaScope-Filmen der 1950er und 1960er sind entweder scharf und feinkörnig (Kontaktkopierung vom O-Negativ) oder grobkörnig und farbstichig (vom damaligen Eastman Interpositiv-Internegativ-Positiv-Prozeß).

 

Fieses Grobkorn gibt es eigentlich nur bei Inserts, die von 16mm oder 35mm sphärisch aufgeblasen wurden - als Beispiele seien der kreisende Condor aus BRIDGE ON THE RIVER KWAI oder die Matte Shots oder Modellaufnahmen der abstürzenden Streitwagen in SOLOMON AND SHEBA genannt. Und natürlich Überblendungen, die manchmal nur in der Effektlänge gedupt und ins Kameranegativ eingeschnitten wurden (Fox-Scopeproduktionen wie RIVER OF NO RETURN mit "Plopp-Effekt" in Korn & Schärfe), manchmal auch in voller Einstellungslänge (Beispiel: GIANT mit langen Überblendungsserien).

 

Bei Kopierung vom Originalnegativ waren diese Qualitätsverluste noch akzeptabel, wenn das Gesamtnegativ dann aber nochmal durch zwei Dupgenerationen ging, "zerbröselten" Schärfe und Farbwerte komplett (vgl. Lichttonkopien REBEL WITHOUT A CAUSE oder RIVER OF NO RETURN).

 

Hochwertige Blenden waren damals nur herzustellen, wenn sie bei der Herstellung der Technicolor-Zwischenmaterialien optisch kopiert wurden, daher haben diese Produktionen auch keine "Plopp-Blenden". ;)

 

 

Hier übrigens ein Videoclip zur Restaurierung von THE KING AND I von 55mm-Film:

 

http://www.folkstreams.net/vafp/clip.php?id=42

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Kinohandbücher aus den 50er Jahren gaben Seitenverhältnisse der Leinwände an - und es gab durchaus Kinos nach Einführung von CinemaScope, die das Ursprungsformat (1:2,55) richtig zeigen konnten.

 

Eine richtige CS-Ausstattung war anfangs natürlich teuer: Es genügten nicht nur Anamorphoten, sondern zu CS gehörte auch eine reflektierende Miracle Mirror Screen und Lautsprecher für 4-Kanal-Stero-Magnetton.

Später kam natürlich die billigere Lösung mit Monoton/Perspecta hinzu, da wurde das Format auf 1:2,35 beschnitten.

 

Für die Stadt Offenbach a.M. (rd. 100.000 Einw.) hatte ich vor einigen Jahren mal Kinohandbücher systematisch durchgearbeitet: (Daten 1955-1967)

5 Kinos hatten eine Leinwand mit Seitenverhältnis 1:2,55

5 Kinos hatten eine Leinwand mit Seitenverhältnis 1:2,35

1 Kino gibt an: 3x4m

2 Kinos ohne Angaben.

 

Natürlich sind 70mm und VistaVision an Bildschärfe CS bei weitem überlegen, aber die Popularität des breiten-Handtuch-Formats hält an. Bis in die 70er wurden Filme auch mit Formatangabe (oft auch falsch!) beworben - dies ist auch in den Reprints der alten Frankfurter Rundschau-Ausgaben von 68 nachzulesen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bali-Kino hat folgendes geschrieben:

Und wenn @Brillo schreibt, dass ihm egal ist, ob die Leinwand kleiner wird, hauptsache das Bildformat stimmt, er also zum Hauptfilm definitiv weniger Bildwand hat als bei der Werbung im Vorprogramm, dann kann doch etwas nicht stimmen.

Für mich stimmt vor allem dann alles, wenn der Film gut ist. Ich habe als Kinogast tatsächlich keinerlei Motivation, die Leinwandfläche nachzurechen. Wenn der Film gut ist, dann ist er auch mit Höhenkasch gut, und wenn er mies ist, dann nützt mir auch der nach links und rechts aufgehende Vorhang nix, rein gar nix. Für mich bricht also nicht die Welt zusammen, wenn CS mit Höhenreduzierung gefahren wird, um das Bildseitenverhältnis zu wahren. Das ist wirklich das Wenigste, worüber ich mich im Kino aufregen kann.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Zustand extrem steil aufragender Auditorien aber, die sich tortenstückartig verschachteln lassen und das Blickfeld nicht erweitern, sondern zum Letterbox-Bild tendieren, könnte man als zivilisatorischen Rückschritt (und vielleicht das Ende des Kinos?) bezeichnen.

 

 

Kannst Du (mir) das auch als Veränderung der Kino-Erfahrung noch ausführen?

Als Laie und intuitiv fühle ich die Grossraumkinos von früher, wo die Bildachse über mir liegt (Parkett) und mir eine möglichst breite Leinwand "entgegenkommt", am Stimmigsten.

Heute werden die Säle aber wie von Dir beschrieben als Rampen und in die Breite angelegt. Lange sah auch ich in der Annahme der besseren (teureren) Plätze (wie im Sport) in dieser Art "Balkon für alle" einen Vorteil, aber eigentlich mag ich die frontalere Perspektive und eine gewisse Raumlänge (Distanz!) viel lieber. Es ist auch schön, über die Sitzreihen und Köpfe wie über ein Weizenfeld in den Himmel zu schauen und sich als Teil des Ganzen zu fühlen.

Gerade war ich im Multiplex Albaton in Zürich (Umnutzung einer ehemaligen Seifenfabrik, ein Art "London Modern Tate", meiner Meinung ein für einmal sehr gelungenes, weil eigenständiges Beispiel noch ohne den Konsum-Plastikcharakter), wo 1993 die Räume noch nach dem "alten Prinzip" gestaltet wurden und man den Bauunterschied zu 2003 (zwei zusätzliche, gerampte Säle) gut erkennt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ein öder Film bleibt lau und lasch

Mit Höhen- oder Seitenkasch!

(Tusch, Narhalla-Marsch)

 

Am übelsten wirkt der Höhenkasch bei CS, wenn er bei offenem Vorhang verstellt wird - zuzusehen, wie das Bild für den Hauptfilm "eingeschrumpft" wird, ist für den Zuschauer immer irgendwie ernüchternd.

Wer schon mit diesem technischen Kompromiß geschlagen ist, soll bitte wenigstens den Vorhang schließen, während die Bildhöhe reduziert wird!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Filmvorführer.de mit Werbung, externen Inhalten und Cookies nutzen

  I accept

Filmvorfuehrer.de, die Forenmitglieder und Partner nutzen eingebettete Skripte und Cookies, um die Seite optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, sowie zur Ausspielung von externen Inhalten (z.B. youtube, Vimeo, Twitter,..) und Anzeigen.

Die Verarbeitungszwecke im Einzelnen sind:

  • Informationen auf einem Gerät speichern und/oder abrufen
  • Datenübermittlung an Partner, auch n Länder ausserhalb der EU (Drittstaatentransfer)
  • Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen
Durch das Klicken des „Zustimmen“-Buttons stimmen Sie der Verarbeitung der auf Ihrem Gerät bzw. Ihrer Endeinrichtung gespeicherten Daten wie z.B. persönlichen Identifikatoren oder IP-Adressen für diese Verarbeitungszwecke gem. § 25 Abs. 1 TTDSG sowie Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO zu. Darüber hinaus willigen Sie gem. Art. 49 Abs. 1 DSGVO ein, dass auch Anbieter in den USA Ihre Daten verarbeiten. In diesem Fall ist es möglich, dass die übermittelten Daten durch lokale Behörden verarbeitet werden. Weiterführende Details finden Sie in unserer  Datenschutzerklärung, die am Ende jeder Seite verlinkt sind. Die Zustimmung kann jederzeit durch Löschen des entsprechenden Cookies widerrufen werden.