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Angriff der Tonspur-Killer


magentacine

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Die von @albertk in einem anderen Thread

http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=8878&start=30

kürzlich beanstandete Vorführung mit eklatanter Tonstörung (lautes Prasseln und Knacken trotz mechanisch einwandfreier Kopie) hat eine Erklärung gefunden. Es handelt sich um einen Kopierwerksfehler, wie ich ihn noch nie gesehen habe, daher möchte ich ihn hier zeigen, falls jemand anders diesem Phänomen mal begegnen sollte...

 

tsomimage001qa2.jpg

 

tsomimage005rj4.jpg

 

tsomimage004lc6.jpg

 

Die Lichttonspur (silberhaltig) zeigt bei entsprechender Vergrößerung ein Muster von roten Punkten im Tonspurbereich. Der BAPCO Red Reader liest sie natürlich als "Löcher" in der Tonspur, was ein entsprechendes Störgeräusch zur Folge hat.

 

 

tsomimage003cq2.jpg

 

 

Da die "rote Flut" nur im schwarzen Bereich der Tonspur wirksam ist, sind leise Passagen am stärksten betroffen, während bei lauten Stellen mit hohem Amplitudenausschlag Verzerrungen in den Höhen auftreten.

 

tsomimage002ew4.jpg

 

Eine Projektion der Tonspur (ohne Bildmaske und mit Stummfilmoptik) zeigt deutlich, daß es sich um tropfen- oder fleckenartige Artefakte handelt, nicht um mechanische Schäden, die mitkopiert wurden.

Die Flecken wiederholen sich in einem ähnlichen Muster mit einer pumpenden Frequenz von geschätzten 30-34 Bildern und sind über 90% der Filmlänge präsent.

 

Vorläufige Vermutung:

 

a) Fehler bei der Aufbringung des Tonspurentwicklers, der nach der Entwicklung des Farbpositivmaterials nur im Tonspurbereich aufgebracht wird. Möglicherweise wird überschüssige Chemie durch Rollen, Abstreifeinrichtung oder Luftdüsen (Squeegees) tropfenförmig verteilt.

 

b) Rückstände von Reinigungs- oder Naßkopierflüssigkeit auf Tonnegativ, das feucht aufgewickelt wurde - halte ich aber für unwahscheinlich, da die dunkelrote Färbung hierdurch nicht erklärt ist.

 

Bisher ist der Fehler bei dieser Kopie (geschätzt 4-5 Jahre alt) wohl nicht aufgefallen, weil der Film in Kinos mit Weißlichtabtastung gespielt wurde, wo sich die "roten Zwerge" nicht oder nur schwach bemerkbar machen dürften.

 

Konsequenz aus der Sache: Zweiter Satz Abtasteinheiten liegt jetzt bereit, um bei ähnlich unerklärlichen Tonproblemen "weißlichtähnlich" wiedergeben zu können.

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das sieht mehr danach aus, dass der tonschleim nicht richtig aufgetragen wurde, bzw von bleichbadspritzern in der auswirkung seiner eigenschaften beeinträchtigt wurde. ich tippe mal drauf, dass da ein absauger/abstreifer fehlerhaft war.

 

wobei wir wieder beim thema rotlicht wären... das ganze ist eine schnell eingeführte, und nicht richtig erprobte technik... aber mitlerweile ists ja auch (leider) egal.

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Ja das is wohl so.

Also ich hab hier zu Hause an meinem Heimkinoprojektor eine normale Halogenstecklampe, da man die originalen Bauertonlampen nicht mehr ohne weiteres bekommt, auf das Steckkreuz einer defekten Originallampe montiert, und das funktioniert eigentlich ganz gut. Auch bei den Cyantonspuren.

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das sieht mehr danach aus, dass der tonschleim nicht richtig aufgetragen wurde, bzw von bleichbadspritzern in der auswirkung seiner eigenschaften beeinträchtigt wurde. ich tippe mal drauf, dass da ein absauger/abstreifer fehlerhaft war.

 

wobei wir wieder beim thema rotlicht wären... das ganze ist eine schnell eingeführte, und nicht richtig erprobte technik... aber mitlerweile ists ja auch (leider) egal.

 

Wenn die Rotlichtabtastung Störgeräusche hervorbringt, die bei Weißlicht nicht zu hören sind, kann es eigentlich nicht an fehlerhafter Tonschleim Auftragung liegen - dies würde sich durch eine fehlerhaft Abtastung bei Weißlicht äußern. Hier muss schon vorher irgendwas schief gelaufen sein.

Diesmal ist mal ausnahmsweise nicht die Rotlichtabtastung schuld, das System kann ja ncihts für Kopierfehler :wink:

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@ cinerama:

 

Wenn ich euch richtig verstanden habe handelt es sich bei den Flecken um DIE Stellen, die durch Luftbläschen oder Ähnlichem NICHT vom Tonschleim bedeckt wurden, richtig? Wieso haben diese Stellen dann eine andere Farbe (Magenta) als der dünne, unbehandelte Bereich der Tonspur an der Grenze zur Bildfläche (Violett, bzw Cyan+Magenta)?

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b) Rückstände von Reinigungs- oder Naßkopierflüssigkeit auf Tonnegativ, das feucht aufgewickelt wurde - halte ich aber für unwahscheinlich, da die dunkelrote Färbung hierdurch nicht erklärt ist.

 

Vermutung meinerseits: Cyan ist die oberste Schicht beim Printfilm, bei mechanischer Beschädigung fehlt als erstes der Cyananteil. Da es sich um eine konventionelle Tonspur handelt (Cyan+Magenta+Silber) bleibt nach Beschädigung der Cyanschicht noch Magenta (evtl+Silber).

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  • 2 Wochen später...

Die Flecken wiederholen sich in einem ähnlichen Muster mit einer pumpenden Frequenz von geschätzten 30-34 Bildern und sind über 90% der Filmlänge präsent.

Wenn es nicht nur ähnliche, sondern identische Muster sind, dann handelt es sich um festgesetzte Emulsionsteilchen auf dem Rädchen des Nachentwicklers.

Ansonsten verbleibt nur die Luftblasenbildung als Option.

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@cinerama

Danke für den Hinweis - das klingt plausibel, inwieweit sich das Muster tatsächlich wiederholte, konnte ich aus Zeitgründen nicht überprüfen, weil die Kopie wieder verschickt werden mußte. Welchen Umfang hat dieses Rädchen an der Entwicklungsmaschine in etwa, nach wievielen Bildern müßte sich das Muster dann wiederholen?

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[...] inwieweit sich das Muster tatsächlich wiederholte, konnte ich aus Zeitgründen nicht überprüfen, weil die Kopie wieder verschickt werden mußte. Welchen Umfang hat dieses Rädchen an der Entwicklungsmaschine in etwa, nach wievielen Bildern müßte sich das Muster dann wiederholen?

Durchmesser etwa 60mm. Mal Pi gerechnet usf.

 

Das Kopierwerk muss wirklich einmal "schlampig" gewesen sein. Denn nach jedem längeren Maschinenstand muss das Rächen peinlich genau mit der Zahnbürste gereinigt von Rückständen des Schleimers und anderer Partikel werden. Genau so, wie man in jedem Entwickler morgens und auch zwischendurch einen Schrammtest fährt.

Deswegen war ich noch nie mit so einer Tonspur konfrontiert.

 

Kopie wäre eigentlich reklamierungfällig.

Aber die Kopie, die in Amsterdam lief, war farblich sehr neutral abgestimmt und ausgeglichen und in der Schärfe deutlich besser als die neue 70mm-Kopie.

 

Ähnlich THE KING AND I auf 70mm und als EA-Trailer auf 35mm, wie Ihr es neulich gesehen habt.

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