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Super 8 Modeclip aus Spanien


Jürgen Lossau

Empfohlene Beiträge

:grin:

Und was wäre jetzt so verkehrt daran die Pro8 Kassetten zu benutzen, so dass diese letztlich keine ernstzunehmende diskussionswürdige Alternative zu den Original Kodak Kassetten bilden? *immernoch grübel*

:grin:

 

Die wahrscheinlichste Antwort wäre wohl der Preis:

  • Die Pro8mm-Kassetten gibt es nur bei Pro8mm in USA und bei Wittner in Deutschland zu kaufen. Die Kodak-Kassetten kann man hingegen auch ohne hohe Versandkosten und ggf. lange Versandzeiten in div. spanischen Geschäften kaufen.
  • Wenn der spanische Regisseur zudem eine Kamera hatte, die nur 40 und 160 ASA Kunstlicht richtig belichtet, hat sich die "Tageslichtfrage" auch schon erledigt.

Zudem (s. Wittners Webseite) waren die Pro8mm-Kassetten bis vor kurzem nicht immer richtig gekerbt und benötigen "Kameras mit kraftvollem Greifersystem, wie z.B. Beaulieu oder Canon".

Außerdem gab es den "Vision2 200T" auch als "Pro 8/17" zu kaufen - und aus den bislang vorliegenden Infos geht nicht hervor, ob der Spanier die Kodak- oder Pro8-Variante eingesetzt hat!

Zu bedenken wäre auch, daß es Leute gibt, die ihre Filme nicht nach dem Preis oder Hersteller aussuchen, sondern nur nach den spezifischen Eigenschaften des Materials (Farbwiedergabe, Kontrastumfang, Korngröße, ... ).

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Zu bedenken wäre auch, daß es Leute gibt, die ihre Filme nicht nach dem Preis oder Hersteller aussuchen, sondern nur nach den spezifischen Eigenschaften des Materials (Farbwiedergabe, Kontrastumfang, Korngröße, ... ).

 

Wobei man das wohl bei diesem Video ausschließen kann :/

 

Grundsätzlich ist es aber tatsächlich so, dass man für gewisse Motive basierend auf Tests ein vielleicht ungewöhnliches Material verwendet. Bei dem einen kommt vielleicht Schnee besser zur Geltung...ein anderes Material eignet sich für das mischen verschiedener Hauttöne nicht so, wie ein anderes... Da muss ein Bildverantwortlicher eine Menge Materialkunde und Kenntnis hinter sich haben und ständig auf dem neuesten Stand sein.

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[*]Wenn der spanische Regisseur zudem eine Kamera hatte, die nur 40 und 160 ASA Kunstlicht richtig belichtet, hat sich die "Tageslichtfrage" auch schon erledigt.

Dagegen hätte ein Handbeli mit Lichtmessung und manueller Einstellung geholfen. Zumal ja Negativfilm jetzt auch nicht so empfindlich auf Über-/Unterbelichtungen reagiert wie Umkehr.

 

Zudem (s. Wittners Webseite) waren die Pro8mm-Kassetten bis vor kurzem nicht immer richtig gekerbt und benötigen "Kameras mit kraftvollem Greifersystem, wie z.B. Beaulieu oder Canon".

 

Ach so. OK. Das schränkt natürlich ein.

 

Wie auch immer.

Na gut, er wird schon seine Gründe gehabt haben.

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Gast Ligonie 2001

Dagegen hätte ein Handbeli mit Lichtmessung und manueller Einstellung geholfen. Zumal ja Negativfilm jetzt auch nicht so empfindlich auf Über-/Unterbelichtungen reagiert wie Umkehr.

 

Hallo,

nöö....der Handbeli nützt Dir bei einer "Primitivkamera" (von jpolzfuss "angedacht"/40 und 160 ASA) einen feuchten Kehricht wenn sich die Blende nicht manuell verstellen läßt.

Aber laß mal die Katze aus dem Sack - was stört Dich eigentlich?

Wenn ich das lese mit Pilz oder wasweißich auf Schmalfilm, Essigsyndrom etc, fällt mein Blick ganz scharf auf Negativfilm und Kopie auf Estar, angefertigt von Andec im Wetgateverfahren.

Und das gibts bei DS-8 nicht und auch nicht bei 9,5mm.

Und Herr Lossau hat ganz recht mit dem Hinweis auf K40 (Tungsten). War mein erster Gedanke.

Beste Grüße

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Hallo,

nöö....der Handbeli nützt Dir bei einer "Primitivkamera" (von jpolzfuss "angedacht"/40 und 160 ASA) einen feuchten Kehricht wenn sich die Blende nicht manuell verstellen läßt.

Aber laß mal die Katze aus dem Sack - was stört Dich eigentlich?

Wenn ich das lese mit Pilz oder wasweißich auf Schmalfilm, Essigsyndrom etc, fällt mein Blick ganz scharf auf Negativfilm und Kopie auf Estar, angefertigt von Andec im Wetgateverfahren.

Und das gibts bei DS-8 nicht und auch nicht bei 9,5mm.

Und Herr Lossau hat ganz recht mit dem Hinweis auf K40 (Tungsten). War mein erster Gedanke.

Beste Grüße

Eigentlich sollte das jetzt nicht zur Staatsaffäre werden.

Ich hatte eine ganz einfache Frage in den Raum geworfen.

Dachte nicht, dass das solche Wellen macht.

Aber wenn wir schon dabei sind:

 

- Ich glaube nicht, dass meine Bauer 508 mehr kann als 40 und 160 ASA (kann mich aber auch täuschen) und trotzdem hat sie eine manuell verstellbare Blende (eventuell aber nicht genug Kraft für den Durchzug von schwergängigeren Pro8 Kassetten - hab ich nicht getestet).

 

- Verstehe auch nicht, warum es allen komisch vorkommt, wenn man fragt, warum jemand kein Daylight verwendet, wenn er im Daylight filmt. Für mich klingt das nach dem logischsten Schritt.

 

- Es geht hier ja nicht um ein Urlaubsvideo eines Amateurs, sondern einen gewerblich produzierten Werbespot (es sei denn, ich hab das missverstanden). Man darf annehmen, dass ein Regisseur, der sowas macht, nicht sagen muss "Oh, so ein Pech, hab nur eine Kamera, die 40/160 ASA macht, was mach ich nur? Es gibt zwar Kameras, die können das trotzdem, aber die gehören mir alle nicht. So ein Pech!"

 

- Der Hinweis auf K40 (Tungsten) hinkt. Damals als S8/N8 für Amateure die EINZIGE Möglichkeit bildete, Laufbild aufzunehmen (16 mm sei mal wegen der Kosten hier ausgeschlossen und Video war in den 70ern noch kein Thema), gab es keinen Grund für Negativmaterialien. Warum hätten Amateure auch auf unprojizierbarem Negativ drehen sollen? Dafür gab es keine ausreichend vernünftige Anwendung (Abtastung auf Video scheidet aus).

Es handelte sich damals schließlich um die breite Masse der stolzen Eltern, die die ersten Schritte ihrer Kinder dokumentieren wollten, oder ihre Katze, Hund, ihren Urlaub oder den Hausbau in greifbaren Erinnerungen festhalten wollten.

Und dass der K40 "Tungsten" war, könnte man damit erklären, dass man für Innenaufnahmen mehr Licht brauchte. Somit eignet sich ein Tungstenfilm (mit ausgeschwenktem lichtschluckenden Konversionsfilter) für innen besser, als ein Daylight mit vorgeschaltetem blauem Konversionsfilter, wohingegen der Lichtverlust bei Aussenaufnahmen durch den KR12 Konversionsfilter egal war, weil aussen meistens genügend Licht vorhanden war.

 

Wenn heute jemand einen Werbespot auf 8 mm dreht, muss er eigentlich nicht zwangsweise auf 40T Umkehr drehen. Er kann Negativ nehmen, höhere Empfindlichkeit, zwischen Day und Tungsten wählen, auf Schwarzweiss gehen, oder Umkehr nehmen und crossen. Ein Projekt. Viele Wege.

Der Spanier wählte Negativ, 200 ASA und Tungsten.

 

Und meine Frage war lediglich: warum Tungsten?

Ich hätte auch fragen können, warum Negativ? Oder warum 200 ASA? Oder die ganz böse Frage: Warum S8 und nicht Video?

Hab ich aber nicht.

Für die Wahl optisch-chemischen Films (und in diesem Fall S8) gibts Gründe, die mir einleuchten.

Für Negativ gibts Gründe, die mir einleuchten (Überbelichtungsspielraum, Abtastung...).

Für 200 ASA gibts weniger Gründe (Angebot von niedrigempfindlichen Negativfilmen).

Aber so gar keine Gründe fielen mir zur Wahl des Tungsten ein.

 

Der Hobbyfilmer hatte in den 70ern kaum eine Alternative zum 40T, der gewerblich produzierende Regisseur heute schon.

 

Nun sind ja einige Gründe genannt worden, die mir bisher nicht so klar waren (schwergängigere Kassetten, lange Lieferzeiten, schlechte Entwicklung...

 

Also Danke und Grüße

@ all

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Gast Ligonie 2001

@ Regular8,

ich muß aus dem Haus und hab nicht so viel Zeit:

Du wirst es nicht glauben aber es gab eine Amateurschmalfilmzeit *vor* Super-8. Nur mal wegen dem "Tungsten K40". In den 50-ern gabs den "großen Foto-Helfer" von Porst. In dem war eine Auflistung lieferbarer Normalachtfilme. Die war erstaunlich lang. Schwarzweiß und Farbe, Tages- und Kunstlicht.

Und lies mal das Datenblatt des Vision 200. Da sind alle Verwendungsmöglichkeiten aufgelistet, was Du für Tageslicht brauchst ist ein Konversionsfilter, die Empfindlichkeit ist immer noch über 100 ASA und damit kommst Du bei Schönwetter eher in den kritischen Blende 22 Bereich. Warum Kodak kein Tageslicht Negativmaterial in Super-8 Kassetten packt mußt Du Kodak fragen. Und ich wiederhole was Ole Dost(16mm Filmer/ der mit der Kinor) sagte: "Bei mir würde nie Original-Material durch den Projektor laufen...".

Beste Grüße

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Für 200 ASA gibts weniger Gründe (Angebot von niedrigempfindlichen Negativfilmen).

Aber so gar keine Gründe fielen mir zur Wahl des Tungsten ein.

 

Dann gehe bitte einmal auf die Webseite von Wittner... Tageslichtnegativfilm von Pro8mm mit unter 100 ASA gibt's dort nur 2 Stück (Kodak Vision2 50D und Fuji Super F 64-D). Okay, beide hätte er nehmen können. Aber alle anderen Pro8mm-Tageslichtnegativfilme haben gleich 250 oder gar 500 ASA, machen also an einem sonnigen Augusttag in Spanien wenig Sinn (solange man sich nicht ewig viele ND-Filter vor die Kamera schrauben will). So riesig ist die Auswahl an Alternativen also nicht.

Die Frage wäre für mich damit eher: Wenn Kodak 200T, warum dann noch Vision2 und nicht schon Vision3? (Hat da z.B. jemand günstig Restposten abgestaubt?)

 

Aber um auf Reg8s Frage zurückzukommen: Laut diesem Thread wurde eine Canon 1014 electronic eingesetzt. Die Kamera kann mehr als nur 40T/160T und ließe sich belichtungsmäßig auch auf komplett manuell umstellen... . Da hilft wohl nur eines, nämlich Señor Masats direkt über cinematography.com zu fragen, statt hier herumzuraten ;-)

 

Jörg

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@ Regular8,

ich muß aus dem Haus und hab nicht so viel Zeit:

Du wirst es nicht glauben aber es gab eine Amateurschmalfilmzeit *vor* Super-8.

Ja, davon hab ich gehört. :lol:

Leider nicht mehr ausreichend selbst erlebt. Zu meiner Zeit gab es kaum noch neuwertige N8 Kameras / Projektoren im Fotofachhandel (oder wie auch immer man Quelle, Porst und Neckermann bezeichnen will) zu kaufen und die Existenz von N8 ließ sich nur noch an den Zweiformat Stummfilmprojektoren, dem Gebrauchtmarkt und an Dux-8 Endlosfilmkassetten mit kurzen Trickfilmchen für Kinderspielzeug erahnen (sorry, wäre gern dabei gewesen, als N8 noch den Hobbyfilmmarkt dominierte - siehe Nickname). ;-)

 

In den 50-ern gabs den "großen Foto-Helfer" von Porst. In dem war eine Auflistung lieferbarer Normalachtfilme. Die war erstaunlich lang. Schwarzweiß und Farbe, Tages- und Kunstlicht.

Ups. Interessant.

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Gast Ligonie 2001

Hallo,

...bin noch da, deshalb der Nachtrag: Ich hab die Beantwortung Deiner Frage vergessen. In Herrn Lossaus "Posting" steht...und in Spanien auf HD abgetastet. Das macht man halt mit Negativfarbfilm, deshalb fiel die Wahl des Regisseurs auf den.

Beste Grüße

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Hallo,

 

Mal ganz abgesehen vom hier schon Geschriebenen, finde ich diese Idee einfach gut.

Auf alle Fälle sieht dieser Clip immer noch echter aus als diese auf Film getrimmten Videos. Besonders wenn Korn simuliert wird, merkt man das sofort.

 

Außerdem Regular8 ist die Wahl der Emulsion nicht nur lichtbedingt, sondern auch Geschmackssache.

Der inzwischen verstorbene Naturfilmer Wolfgang Wendt hat z.B. für seine Raubkatzenfilme grundsätzlich nur Kunstlichtmaterial in 16mm eingesetzt. Auf die Frage warum, meinte er damals daß diese Emulsion, die er benutzte sehr schöne Pastellfarben kann und nicht so knallig ist. Aber wie gesagt, das ist Sache des eigenen Stils.

 

Gruß Matthias

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Gast Ligonie 2001

Warum nimmt der Regisseur eigentlich Tungsten Material, wenn er dann den ganzen Film im Daylight dreht? *grübel*

 

Hallo,

ich komm nochmal auf Dich zurück - ich hab gerade eine Unsitte an mir selber bemerkt: Ich lese manchmal sehr oberflächlich und lege dann los. In Deinem Fall hatte das zur Folge (Du hast an eine Stelle - an mich gerichtet - bemerkt, Du hättest die Frage warum Negativ stellen können. Hättest Du nicht....)daß ich Aspekte beleuchtete, um die es tatsächlich nicht ging (Umkehr oder Negativ z.B.). Also Beschränkung auf obigen Satz und da wundere ich mich gleich....

Vision 200T bedeutet 200 ASA bei Kunstlicht, 125 ASA bei Tageslicht. Wäre das ein Tageslichtfilm mit 200 ASA wäre Graufilter zwingend. In ziemlicher Dichte.

Ich frag mich allerdings selber was den zum Vision 200T brachte. Das schwankt nämlich zwischen Blende 11 und 22 (mit 125 ASA). Ungut.

Kennt der Pro 8 nicht?

Beste Grüße

 

@ Otti61: Mir gefallen weder die Farben noch das Thema. Was soll das. Welche Instinkte (das Austoben an für die Verschrottung bestimmten Autos)sollen da bedient werden?

Was macht Deine Pathé? Schon in Italien? Was mich interessieren würde, Du machst doch 9,5mm. Wieso parallel dazu DS-8? Das interessiert mich weil ich auch die Finger in mehreren Suppen habe. Und damit komm ich schlecht klar.

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Auf alle Fälle sieht dieser Clip immer noch echter aus als diese auf Film getrimmten Videos. Besonders wenn Korn simuliert wird, merkt man das sofort.

Stimmt, unechtes Korn sieht meist grausam aus.

Was aber noch grausamer und unechter aussieht, sind die fingierten Laufstreifen, Kratzer und Schrammenschleifen, die meist nur eine Länge von zwei drei Sekunden haben und sich dann ziemlich auffällig immer wieder periodisch wiederholen. Sieht man oft in Einspielern in Fernsehberichten, wenn aktuelles Bildmaterial (aus Mangel an echtem historischem Material) auf alt getrimmt wird.

:blink:

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Ich frag mich allerdings selber was den zum Vision 200T brachte. Das schwankt nämlich zwischen Blende 11 und 22 (mit 125 ASA). Ungut.

 

Hmm. Irgendwie habe ich das Gefühl, die förderliche Blende wird hier von vielen total überbewertet. Jetzt mal abgesehen von der (zumindest bei annähernd kreisförmiger Blende) höheren Tiefenschärfe finde ich die Sorgen um Beugungsunschärfen sehr sehr theoretisch, vor allem bei 8mm Material und dessen Auflösungsvermögen.

 

Mal ehrlich: Ist Euch jemals in der Praxis eine Szene durch Beugungsunschärfe bei kleinen Blendenöffnungen unbenutzbar unscharf geworden? Bzw. war die Beugungsunschärfe überhaupt wahrnehmbar?

 

Förderliche Blende ist was schönes und in Grenzsituationen ist es auch auch gut darum zu wissen, aber eine Blende >11 oder 16 gleich als zu vermeidendes Übel wahrzunehmen halte ich für sehr überzogen.

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Hallo,

das stimmt, in der Fotografie spielt das bei Lochkameras oder bei extremen Vergrößerungen von Großformaten eine Rolle. Nun wird ein S8 Bild z.B. stark vergrößert, aber nicht als Standfoto. Wenn man deren Maßstäbe anlegt, haben Schmal- und Kleinfilme überhaupt keine Chance.

Gruß, Hajo König

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...

 

Mal ehrlich: Ist Euch jemals in der Praxis eine Szene durch Beugungsunschärfe bei kleinen Blendenöffnungen unbenutzbar unscharf geworden? Bzw. war die Beugungsunschärfe überhaupt wahrnehmbar?

 

...

 

Hmmmmmm, beim Schnürsenkelformat muß man versuchen, 100% der Kameraleistung rauszuholen. Nur eine perfekte Kette aus Bildstand, Optik und Motivbeleuchtung ergibt ein einwandfrei scharfes Bild. Kleinformatfotografie ist da bedeutend einfacher, bei meiner SLR denke ich nie über den Einfluss der Blende auf die Bildschärfe nach, sondern nur über die Schärfentiefe. Offene Blende gibt tolle Bilder mit Hintergrundunschärfen und räumlicher Wirkung.

 

Bei 8mm und offener Blende läßt das Auflösungsvermögen vergleichsweise sichtbar nach, das Bild wird etwas weicher, aber nicht unbrauchbar. Bei Nahaufnahmen zudem bedeutungslos, weil nicht erkennbar.

 

Beugungsunschärfen wegen kleiner Blendenöffnung sind mir bisher noch nicht aufgefallen, aber das liegt eher daran, daß ich bisher mit K40 nicht die Sonne am Himmel gefilmt habe und bei meist horizontaler Ausrichtung der Kamera Blenden zwischen 5,6 und 11 erziele.

Tatsache ist, daß das Auflösungsvermögen über Blende 11 hinaus abfällt. Über Blende 16 hinaus sind die Verluste gegenüber Blende 8 zumindest messtechnisch deutlich erfassbar - ähnlich der bei offener Blende. Ich erwarte daher "schlimmstenfalls" bei Blenden nahe der 22 eine Auflösung wie bei offener Blende.

 

Nicht vergessen sollte man die Leistung der Optik in Abhängigkeit der Brennweite. Auch hier sind Schärfeunterschiede bei Teleaufnahmen sichtbar. Es gibt für das Auge sicherlich einen kritische Grenze der Auflösung, ab der man Unschärfe empfindet.

Bei einer Telebrennweite kann in Kombination mit der ZUSÄTZLICH geringeren Auflösung durch kleine Blendenöffnung eher als früher ein Unschärfeeindruck entstehen.

 

Science by trial ... ich habe letzten Sonntag einen E100D mit einer Leicina spezial bei bestem Wetter verdreht und warte gespannt auf das Ergebnis. Die Blendenwerte lagen um die 11 bis 16. Den Graufilter wollte ich mir ersparen, denn der wirkt auch nicht qualitätssteigernd. Zudem ermunterten mich Berichte über gelungene E100D mit Canon 310 XL.

Bin gespannt und werde berichten ...

 

Um Missverständnisse zu vermeiden: Der E100D gibt mir bei detailreicheren Motiven (Weitwinkel) mit weniger Licht die Möglichkeit, die Blende in einen unkritischeren Bereich hineinzubringen wo der K40 wegen komplett offener Blende schon weicher wirkte bzw. die ganze Szene absoff.

Das zeigen Szenen z.B. auf Waldwegen oder in schattigen, engen Altstadtgassen, wo die Blende nur 1,4 bis 2,8 anzeigt. Und wehe es kommt noch eine Wolke, von trüben Wetter gar nicht zu reden.

Also wird's lichttechnisch "untenrum" besser, von daher begrüße ich den E100D durchaus sehr !

 

Gruß

Reinhard

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Hallo Reinhard!

 

Auch ich begrüße den E 100 D in meiner Leicina special sehr. Bei meiner Geologietagung 2008 in Norwegen und Schweden mit mehreren Exkursionen, vor allem bei oft trübem und bedecktem Wetter habe ich sehr von der erhöhten Empfindlichkeit des E 100 D profitiert. Viele Aufnahmen wären nicht möglich gewesen mit dem K 40! Auch bei Innenaufnahmen mit Kunstlicht hatte die höhere Empfindlichkeit, mit einer sehr warmen, aber stimmungsvollen Tönung, große Vorteile.

 

2007 in Arizona im Sommer hatte ich ebenfalls den E 100 D mit, meist mit dem 4x-Graufilter, aber ich vergaß auch oft, das Filter aufzuschrauben und die Blende des Optivarons schloß sich oft fast bis zur Abblendung, vielleicht bis zu den Blenden 22 bis 45 (?). Ich hatte aber kaum Schärfenverluste zu bemerken, vielleicht nur ein etwas weicheres Bild. Also bei mir auch keine größeren Probleme durch Beugungsunschärfe.

 

Servus!

 

Herbert

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Ein anderer Aspekt neben der Schärfeleistung sollte in diesem Zusammenhang aber nicht unerwähnt bleiben, nämlich die Belichtungsgenauigkeit.

 

Mechanisch gesehen arbeiten viele Blendensysteme nämlich keineswegs linear. Man erkennt dies bspw. daran, dass die im Sucher eingespiegelten Abstände zwischen den Blendenwerten von denen hoher Öffnung zu denen geringer Öffnung immer kleiner werden. Dies gilt insbesondere für die einfachen, nicht motorisch betriebenen Blendensysteme, die statt als Iris mit mehreren Blendenlamellen nur als Schwalbenschwanz realisiert sind.

 

Die Implikation dieser Nichtlinearität ist, dass bei geringer Öffnung eine viel größere Genauigkeit des Belichtungssysteme erforderlich wäre, aber oft nicht gegeben ist. Sprich: Selbst wenn die Belichtungsgenauigkeit bei hohen Öffnungen noch ausreichend ist, muss dies bei geringen Öffnungen keineswegs mehr der Fall sein.

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