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TAXI DRIVER in 4k auf der Berlinale


preston sturges

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Bin bestimmt nicht der T-DRIVER-Experte und freue mich über jedes herbei-googelte Ergebnis. Wir diskutieren ja um zu lernen und etwas Spass erfreut das herz.

 

Sollte die Columbia-Marke im Originalnegativ in dem erschütternden Zustand sein, ich weiss dass die Welt nicht untergeht, müssen wir lustig fragen warum selbst die Studioverantwortlichen nicht einschritten oder ob die Abnahme des Films ohne Studiomarke erfolgte das heisst nach der Serienkopierung eingefügt wurde. Das Publikum reagierte letzte Woche nicht sehr hymnisch: als die Marke aufblendete, zog ein Lachen durch den Saal des Friedrichstadtpalastes. Ganz so abrupt sticht die Marke auf der DVD nicht ins Auge wie auf dem DCP.

Eingestanden, eine optisch schwache Columbia-Marke sah man 1977 auch in Spielbergs UNHEIMLICHE BEGEGNUNG. Bei KRIEG DER STERNE im gleichen Jahr gab es in der Postproduktion ein Staunen über die schlechte Fox-Marke, in Berlin für Illge aus London eingeflogen als Originalkopie. und keiner hatte von der Fox so was erwartet.

Die Marke von TAXI DRIVER ist dem Augenschein nach rekordverdächtig als hätte jemand die Marke eingeschnitten nachdem die Serienkopierungen schon imgange waren. weiss jemand was darüber?

Soll man sie restaurieren oder ist sie „werkauthentisch“? Warum lachte das Publikum und war das von Columbia so gewollt?

 

Im DCP sind die Titel nun endlich sauberer als 1976 und der ganze Dreck ist entfernt. Als man damals die Titel optisch und trocken kopierte war das Ergebnis schmuddelig, die Titel hatten Säume und sie blendeten falsch ein und aus und so auch im Kameraoriginal. Das konnte einige besser aber scheinbar nicht das Trickstudio das Scorsese in Anspruch nahm.

 

DoP Michael Chapman hatte sich die Szene heller und bunter vorgestellt und so wurde sie auch gedreht. Laut seiner Aussage sei es allerdings nicht mehr möglich, den ursprünglich angedachten Look wieder herzustellen (Nur noch abgedunkeltes Duplikat- statt Kameranegativ der Sequenz vorhanden?). (4LOM)

Hast recht. Erwas anderes als Dup hat man nie gesehen. Selbst vor dem Anschnitt ist auf der DVD ein Internegativ wegen des purpur-grobkörnigen Aussehens erkennbar. Das ist kein Duplikat vom Zwischenpositiv im eigentlichen Sinne sondern ein Internegativ von einer Theaterkopie. Der Anschnitt zum Amoklauf fällt in der DVD nicht ganz so dramatisch aus wie im DCP. Im DCP erschien der Szenenkontrast flacher und die Farben desaturierter als auf DVD. Grau in grau Also verunglückt. Und dem zu folge ist vielleicht auch nichts aufbewahrt worden um Ersatz zu schaffen.

In die Rund eine Frage an die Experten des Films: warum war die Szene digital nicht aufgearbeitet worden nachdem der rest heute deutlich farbgesättigter ist als das damalige Material überhaupt zuliess? Das Color Timing nähert sich in der neuesten Fassung unseren heutigen Sehgewohnheiten von der Stefan begeistert ist auch wenn sie nicht original ist. Die Uralt-DVD zeigt ganz klar dem Originallook und sie ist alles andere als rühmenswert sondern schrammig und dreckig. Auf der DVD ist die Amok-Szene meiner Meinung nach ausserdem zu hell und pupurfarben. Im Berlinale-DCP grau-flache. Aber das hatten wir schon.

Dem unvorbereiten Menschen stösst das schon auf. Er merkt wie bei einem plötzlich zusammenbrechenden LCD-Display an den Anschnitten wie alles auseinanderreisst und auf einmal ein ganz anderer Film "eingelegt" wird. Damit kann kein Regisseur glücklich sein, mit oder ohne R-Rating, mit oder ohne MOBY DICK.

Das ist kein Vorwurf an die Restauratoren. SONY bringt fantastische Fassungen neu auf den Markt die ein echter Gewinn sind.

 

Scorsese wollte es zuerst nicht, hatte aber später durchaus Interesse daran gefunden und sich in diesem Zusammenhang an John Hustons "Moby Dick" Farbgebung orientiert. In diversen Interviews äußerte er sich, dass die "entsättigte" Fassung eigentlich noch brutaler wirken würde und war letztendlich mit der Fassung so wie sie dann erschienen ist, einverstanden. (preton sturges)

Soll man dazu Beifall klatschen?. MOBY DICK unterlag als Meisterwerk der Filmkunst in der intendierten Premierenversion dem Technicolor-Kopierprozess mit Farbselektion. darüber können wir reden.

MOBY DICK und TAXI DRIVER bleiben trotzdem immer verschiedene Welten. Ein kaum noch erkennbares Rot, also Blut, kann grau in grau nicht brutaler wirken.

 

Zur Auffassung über Werktreue kann man weitläufig streiten. Zur Werktreue gehört das Recht des Regisseurs und Kameramanns auf Desaturierung oder Kürzung. So gut wie immer unter kommerziellem Druck. Wenn dann andere Meisterwerke des Films als Alibi herangezogen werden hört der Spass auf.

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  • 2 Wochen später...
DoP Michael Chapman hatte sich die Szene heller und bunter vorgestellt und so wurde sie auch gedreht. Laut seiner Aussage sei es allerdings nicht mehr möglich, den ursprünglich angedachten Look wieder herzustellen (Nur noch abgedunkeltes Duplikat- statt Kameranegativ der Sequenz vorhanden?). (4LOM)

Hast recht. Erwas anderes als Dup hat man nie gesehen. Selbst vor dem Anschnitt ist auf der DVD ein Internegativ wegen des purpur-grobkörnigen Aussehens erkennbar. Das ist kein Duplikat vom Zwischenpositiv im eigentlichen Sinne sondern ein Internegativ von einer Theaterkopie. Der Anschnitt zum Amoklauf fällt in der DVD nicht ganz so dramatisch aus wie im DCP. Im DCP erschien der Szenenkontrast flacher und die Farben desaturierter als auf DVD. Grau in grau Also verunglückt. Und dem zu folge ist vielleicht auch nichts aufbewahrt worden um Ersatz zu schaffen.

In die Rund eine Frage an die Experten des Films: warum war die Szene digital nicht aufgearbeitet worden nachdem der rest heute deutlich farbgesättigter ist als das damalige Material überhaupt zuliess? Das Color Timing nähert sich in der neuesten Fassung unseren heutigen Sehgewohnheiten von der Stefan begeistert ist auch wenn sie nicht original ist. Die Uralt-DVD zeigt ganz klar dem Originallook und sie ist alles andere als rühmenswert sondern schrammig und dreckig. Auf der DVD ist die Amok-Szene meiner Meinung nach ausserdem zu hell und pupurfarben. Im Berlinale-DCP grau-flache. Aber das hatten wir schon.

Die DVD zeigt wohl alles andere als den "Originallok" in der Amokszene. Grover Crisp dazu in einem Interview über die "Taxi Driver"-Restaurierung auf TheDigitalBits

 

Q: What about for the Blu-ray - couldn't you just re-do the color with today's technology?

 

A: No, the same situation exists in that environment. You can't really successfully pump a color into a film that isn't there. There were attempts, to some degree, to put more red into that scene on older transfers of the film (the most recent almost ten years ago, and without talent involvement) and you can see those results in DVDs that were released. There is more red than should be there, but the red is everywhere, in the walls, clothing, skin, hair, etc., and that is what happens when you try to force a color into an image that really isn't present. This Blu-ray release is actually closer to what it looked like in 1976 than any previous home video release, and not just for the color. The well-know "you talkin' to me" scene, for example, was seriously cropped on older editions. All those shots are actually from the camera looking at his reflection in the mirror, not straight on of him while he talks, and they cropped out the side of the mirror and zoomed in to the point where he had slightly more headroom, but you could barely see the gun he's holding. We don't agree with that kind of framing manipulation, so we framed it properly for 1.85 SMPTE standards for projection and now you will see the image as you would in a theater, which is the way it should be.

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  • 3 Wochen später...

Herrlich kuriose DVD. Never the Same Colour?

Man wirft Consumer-Player und nicht kalibriertes Peripheriegerät an und erhält den bekannten Pupur und Grünbrei von NTSC geliefert. Die rechte Spalte mit DVD Ausschnitten verrutscht nicht nur zum Pupur sondern zu auch schlimmerem. Die linke Spalte, das ist die Blu ray, kommt nicht besser und biedert sich falschem Sehverhalten der letzten Jahre an, weil fast alles zu gelb-grün ausfällt. So schön wie berlinale-Farben eben sind. Hier sind es aber Sonys Farben.

 

Fragt sich was der TAXI DRIVER aus dem Jahr 1976 mit diesen Beispielen zu tun haben soll? Wer die Zeit hat ,kann darüber spekulieren. Wer klug ist kauft sich die PAL DVD, denn so sahen Filme der sogenannten billigen Siebziger einfach aus und für eine Low Budget Produktion sind die Korrekturen für Farb und Lichtabstimmungen dort tadellos. Man kann sich das lesen der interviews sparen wenn ihn ihnen immer vom Gegenteil die Rede ist und die Neuversion bejubelt wird.

Logisch dass der Look der DVDs von damals schmuddelig bleibt. Wer konnte 1997 den Aufwand einer Retusche bezahlen? Naßabtastung war verpönt und perchlor-giftig. heute ganz und gar tabu als Prozess, weil Klebestellen und Kerben oft Lustbläschen erzeugen und das Negativ laufend reisst oder hin und hergerollt werden müsste. Kostet alles zeit und Geld.

 

Über jeden Scan freut man sich heute und die Probleme der Abtastung für TAXI DRIVER auf DVD sind Vergangenheit. Wundert auch niemanden wenn das so dreckige ZwiPo 1976 trocken kopiert wurde. Genau so sieht die DVD also aus. Und sie enthält weitgehend originale farben dank des sorgfältig absolvierten Color Timing.

 

Wer bei der Berlinale genau hingeschaut hat wird bemerkt haben, dass die Sheppard knallrot anläuft, in der Restaurantszene und ganz ohne jeden Grund. Die Bildbeispiele aus dem Link zeigen diese Hauttöne. Lachhafterweise entsprechen sie der Spalte der DVD-Bilder, denn so habe ich diesen Take auf der berlinale gesehen. Die DVD auf PAL hatte wohl nicht annähernd so viele Szenenanschlussfehler wie die Berlinale-Digitalvorführung.

Aber warten wirs ab! Den Bildern aus dieser Reportage ist in keinster Weise Vertrauen entgegenzubringen.

 

Die als Dup-Einschnitt gegebene Amokszene hat auf der DVD viel Rot und wenig Farbe. Weiss der Kuckuck was sie damit angestellt haben. X-Rating hier oder Kopierwerksschaden dort ist alles möglich. Nimmt der Colorist Chapman in der Restaurierung das Rot raus ,bleibt fast nur noch s/w was wir auf der Berlinale auch sehen durften. Der Regisseur hat schon seine Gründe dass er das heute so haben will.

Er wollte am originalen Look des Films möglich wenig oder nichts ändern, schreiben alle Blätter. Vielleicht gelingt dieses Wunder auf der Blu ray welches wir auf der Berlinale jedenfalls missten? Um überhaupt nach dem Negativscan zu brauchbaren Ergebnissen zu kommen ist ein riesiger Aufwand für die Grading Studios bei fast jeder Szene erforderlich. Der Colorist der PAL DVD hatte es dagegen sehr viel einfacher und mit dem Zwipo ein farbmässig glaubhaftes Zeitzeugnis in den Händen. Übertragen wir den Anspruch, man sollte am Original so wenig wie möglich ändern auf einen Negativ-Scan würde alles mit einem Licht gefahren werden. Mit total verschaltenen Szenen. Wer ein Negativ scannt beginnt von Grund auf neu und kommt am Ende zu einem Ergebnis das entweder einem selbst oder dem heutigen Zeitgeschmack nahe steht. Das sollte man wissen und auch Regisseur und Kameramann wussten es bestimmt. Entsprechend lange hat die Sache anscheinend auch gedauert.

 

Wann soll die Blu ray herauskommen?

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Tja, schade nur, dass die Screenshots der DVD von der alten PAL-"Collector's Edition"-Disc (wahrscheinlich von der britischen?) stammen. So steht es zumindest im Text auf BluBrew. Ich konnte die Farbgebung übrigens mit meinen Screenshot-Einstellungen (inklusive Berücksichtigung der RGB-Konvertierungs-Spezifikation BT.601 für DVDs) reproduzieren. Hier mein De-Niro-Screenshot von der deutschen PAL-DVD-Erstauflage. Außerdem kann ich noch einen entsprechenden Screenshot des deutschen "2-DVD Special Edition"-PAL-Sets von 2007 bieten.

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  • 4 Wochen später...

Meine DVD von 1999 zeigt andere und bessere Bilder als der Vergleich auf http://blubrew.com/2011/03/29/taxi-driver/in'>http://blubrew.com/2011/03/29/taxi-driver/in der die Farben matter und rosagetönter macht als sie sind. Auf dem Marantz-Beamer eben so wie auf dem PC-Schirm mit DVD-Laufwerk kann man immer wieder nur DVD von 1999 farblich jedem empfehlen.

Zu 98% sehr gutes Grading in der DVD die der Stimmung des Films entspricht und Eastman Color von 1976, also ECN I sowie fast identisch ECN II adäquat transferiert. Die Hauttöne entsprechen ihrer Zeit und die Grüntöne kommen kräftig heraus.

 

Erste Bluray-Ausschnitte und auch die Berlinale-Fassung waren viel zu gelb, neutralisiert und matter. Von Seiten des Berlinale-Veranstalters dazu kein Kommentar, wie üblich die Anballung der Schwarmintelligenz, der Hymniker und Konformisten.

 

Auch mit den Bluray.Bildern von http://blubrew.com/2011/03/29/taxi-driver/ kann man nur vorsichtig sein ,denn die Firmen bringen oft Vorschauen und die Endversion sieht anders aus.

 

Habe hier 4 Szenen eingestellt von der DVD 1999, die auf einem kalibrierten Studiobeamer farblich schön daherkommen gemessen am Lowbudget Niveau des Films.

Das 5. Bild bei 1.34.05 - 1.35-34 ist total verschaltet und purpur aber die Ausnahme im insgesamt farbich kompetenten Transfer. Von 1.35.35 - 1.40.35 läuft die Amokszene. In der verwaschenen unscharfen alten Telecine von 1999 als Duplikat nicht auszumachen. Aber sie ist NICHT rot. Nur Grover Crisp sieht das so und kennt die Materialeigenschaften nicht: "There were attempts, to some degree, to put more red into that scene on older transfers of the film (the most recent almost ten years ago, and without talent involvement) and you can see those results in DVDs that were released. There is more red than should be there, but the red is everywhere, in the walls, clothing, skin, hair, etc., and that is what happens when you try to force a color into an image that really isn't present."

Die Szene sieht genau so aus wies sie bei so starker Unterbelichtung bei damaliger Bearbeitung ganz normal ausgesehen hätte. Foster hat noch immer ihre blonden Haare und auch das T-Shirt bleibt den Farbgradationskurven das damaligen Materials entsprechend weiss. Das zeigen die letzten beiden Bilder.

Darum sind alle späteren Fassungen Neuschöpfungen die vom Original gern abweichen können aber sich dem heutigen Geschmack andienen. Mit Filmlook von 1976 hat das alles nichts mehr zu tun wiewohl es ständig beteuert wird. Verkauft sich halt besser und SONY + berliner Kinemathek müssen ja Geld verdienen mit was ganz Neuem.

 

Bildquellen: DVD von 1999: Collectors Edition TAXI DRIVER, 1 Single. Columbia TriStar Home Video 10019.

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Warum hast Du nicht zum Vergleich die entsprechenden Stellen aus der BR Disc dazugestellt? Das dürfte doch nicht schwieriger sein, als bei der technisch veralteten DVD.

So ist das ganze sinnlos. Theoretisieren über etwas unbekanntes? Weiß nicht Recht.

 

 

St.

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Mit Verlaub Stefan. Die Bluraydisc kommt Anfang Mitte Mai auf den Markt.

Anders als die Verkaufsargumente der Filmvermarkter des neuen TAXI DRIVER und der Berlinale-Veranstalter oder von Sony nachzukäuen lohnt es sich mit alten Filmen näher zu beschäftigen und auch mit uralten Fassungen. Stückweises Annähern nenne ich das.

Man kann sehr gut aus der Praxis etwas über Farben behaupten wie sie typisch oder untypisch sind. Die Frage kann man losgelöst von der jetzt offensichtlichen unverkäuflichkeit einer DVD von 1999 beantworten, was keiner mag. Losgelöst genau so von der guten Qualität einer Bluraydisc. Objektiv und unbeeindruckt auch von der Spitzenqualität der 4k Digitalversion.

 

Redet man nur über Schärfe, Auflösung, Sauberkeit ist die 12 Jahre alte DVD indiskutabel. Aber ein Mecca zur Studie industriekonformer Farbgebung. Sinnlos ist das bestimmt nicht, wie du meinst.

 

Stefan, nicht jede Bluraydisc ist automatisch einer Premierenkinovorführung auf Film 35mm oder Digital DCI überlegen. Wo aber doch ,sind esProduktionsdruck und Zeitnot die ein enttäuschendes Kinooerlebnis verschulden.

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Mit Verlaub Stefan. Die Bluraydisc kommt Anfang Mitte Mai auf den Markt.

Besser Informieren. Anfang April, seit 6. um genau zu sein liegt die BRD Luxus Box hier. Für ca 9 Euro zu bekommen.

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Anders als die Verkaufsargumente der Filmvermarkter des neuen TAXI DRIVER und der Berlinale-Veranstalter oder von Sony nachzukäuen lohnt es sich mit alten Filmen näher zu beschäftigen und auch mit uralten Fassungen. Stückweises Annähern nenne ich das.

Man kann sehr gut aus der Praxis etwas über Farben behaupten wie sie typisch oder untypisch sind. Die Frage kann man losgelöst von der jetzt offensichtlichen unverkäuflichkeit einer DVD von 1999 beantworten, was keiner mag. Losgelöst genau so von der guten Qualität einer Bluraydisc. Objektiv und unbeeindruckt auch von der Spitzenqualität der 4k Digitalversion.

 

Redet man nur über Schärfe, Auflösung, Sauberkeit ist die 12 Jahre alte DVD indiskutabel. Aber ein Mecca zur Studie industriekonformer Farbgebung. Sinnlos ist das bestimmt nicht, wie du meinst.

 

 

 

Stefan, nicht jede Bluraydisc ist automatisch einer Premierenkinovorführung auf Film 35mm oder Digital DCI überlegen. Wo aber doch ,sind esProduktionsdruck und Zeitnot die ein enttäuschendes Kinooerlebnis verschulden.

Das hab ich auch nie behauptet, nur das "früher alles besser war", ist so nun auch nicht richtig.

Genausowenig, wie hier über bestimmte BR Titel hergezogen werden sollte, die man schon seit längerem kaufen kann, aber halt nicht kennt, weil der Irrtum im Monat der Veröffentlichung liegt.

 

Eine DVD kann zwar ein in Sich stimmiges Gesamtbild ergeben, aber alleine wg der technischen Limitationen nie irgendeinen Hinweis auf das Original darstellen, obschon sicher manche DVD heute besser aussieht, als der Film vor 40 Jahren in seiner üblichen Dorfkinokopie.

 

Dieses Wochende Besuch gehabt, haben wir uns davon sehr schön überzeugen können. Kopierwerksfehler ohne Ende, mangelnde Lichtbestimmung, optische Tricks mit < Fernsehauflösung, gruseliger Ton, sowohl optisch wie magnetisch, nein da war kaum etwas richtig gut. Und die Schäden aus vielen Jahren (Programm)Kino Auswertung wurde von allen Beteiligten mal außen vor gelassen.

Ja. es gab Dinge, die waren tatsächlich außergewöhnlich gut. Nur war das der seltene Einzelfall und nicht die Regel.

 

Der Taxidriver von der BR kommt ein anderes mal dran, dieses war ein Filmwochenende und kein SRX Wochenende. Dann sollten wir uns weiter darüber unterhalten, und vielleicht auch einmal die Sache im direkten Vergleich ansehen. Filmkopienmäßig haben wir da leider kaum noch eine Chance, der Eindruck ist durch Farbenveränderung verloren.

 

 

Grüße

 

Stefan

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Blu ray ab April soll eine Exklusivvermarktung von Amazon sein und die Angebote verfolge ich nicht am laufenden Band.

"Der Film wird regulär erst am 05. Mai 2011 im freien Kaufhandel erhältlich sein", man lese es nach http://www.bluray-disc.de/blu-ray-news/filme/20768-taxi-driver-blu-ray-disc-mit-einmonatiger-exklusivvermarktung-von-amazonde

Kaufen werde ich keine. Bei diesem Film reicht die Videothek.

 

"Früher war alles besser" - wer sagte denn das? Jeder kennt die Limitationen und auch Vorzüge der Materialtypen zu ihrer Zeit.

 

Es geht um Inkompetenz in der filmtechnischen Bearbeitung.

Technische Limitationen der DVD sind bekannt. Sie kann eben so Blu ray Hinweise auf das Negativ und die Soundmaster geben: wer das abstreitet, ignoriert Grundkenntnisse der Filmtransfers. Nach vielen Jahren und Jahrzehnten sehen wir in vielen Belangen die ersten Hinweise auf den Istzustand eines Materials.

 

Der Bericht über die "Dorfkopie" auf 35mm könnte ein paar Beispiele bringen wie wir sie oben eingestellt haben, also gescannte Szenenauschnitte. Wohl die Lichtbestimmung auf DVD, die korrekt ist gemessen an Möglichkeit eines Materials aus der Zeit. Dein Scans vom Cover der Blu ray erzählen mir nichts dazu.

 

Welche optischen Tricks meinst du? Hört sich sehr diffus an. Beschreibe sie doch mal. Und im Friedrichstadtpalast hast du keine gesehen?

 

Auf den kommenden Vergleich mit Blu ray ,gern auch Deiner beschädigten Serienkopie wollte ich hinaus. Und schob die DVD vorweg als für einige Teilnehmer verfügbares neutrales Bild der damaligen Zeit und Bearbeitungsmöglichkeit.

 

Auf alle Fälle zeigte die Friedrichstadtpalast-Aufführung etwas anderes. Negative scannen und retuschieren ist schön und gut. Farbbeurteilungsvermögen ist immer eine Herausforderung. Man muss Farben vor allem beschreiben können. Und beantworten, warum sie so sind wie sie sind.

 

Ehrlich gesagt ist mir die Blu ray willkommen wenn sie sich auf schärferem und sauberem Niveau an die DVD-Lichtbestimmung hält. Viele Blu rays erfüllen diesen Anspruch. In dem Palast fehlte das und der Szenenausgleich kullerte durcheinander.

Ist doch nicht so schwer zu verstehen.

 

mangelnde Lichtbestimmung, optische Tricks mit < Fernsehauflösung, gruseliger Ton, sowohl optisch wie magnetisch, nein da war kaum etwas richtig gut. Und die Schäden aus vielen Jahren (Programm)Kino Auswertung wurde von allen Beteiligten mal außen vor gelassen.

Ja. es gab Dinge, die waren tatsächlich außergewöhnlich gut.

 

Magnetischer Ton bei TAXI DRIVER-kopien? Das ist alles polemisch. So kommt die Diskussion nicht voran.

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  • 2 Wochen später...

Blu ray ganz prächtig. Die gelbgrünen HD-Vorschaubilder aus Internet http://blubrew.com/2011/03/29/taxi-driver/ sind darin farblich nicht wiedererkennbar. Auch nicht die Berlinale-2k-Fassung. War gleichfalls gelbgrün. Das freut. Besser gehts nicht. einzige Ausnahme eine Einstellung als DeNiro aus dem Wahlkampflokal hinausgewiesen wird. Recht pupur verrutscht.

 

Aufnahmetechnisch problematisch immer wieder wegen Mischlicht in Innenräumen und die Anpassung der Hauttöne an Hintergründe.

 

Man erinnert in der Doku die Farbensättigung wegen R17-Rating für die Amokszene und bedauert den Verlust der Negativs.

Grund sei dass siebziger Jahre Negative sich ach so rasant "zersetzt" haben. Also nicht mehr einfügbar?

Branchenüblich war fast immer dass das Negativ weggeworfen wurde. Also schwarzweiss separations vom Negativ um bei der Amokszene die Farbentsättigung durchzuführen, davon ein Intermednegativ und danach Einschnitt ins Originalnegativ.

Mit Selbstzersetzung hat das nichts aber auch gar nichts zu tun.

 

Die im Originalfilm stahlblauen Wolkenkratzer aus der Froschperspektive gefilmt hat man digital neutralisiert. Filmtechnisch nicht machbar.

 

Nachträgliches Lob ans Team.

 

In die Kinos ist er nicht gelangt? Erklärlich weil es zur Berlinale noch nicht zufriedenstellend klappte?

Sind Restaurierungsberichte veröffentlicht worden?

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  • 3 Monate später...

Nachtrag zur Diskussion, ein langes Posting. Wer keine Geduld dafür hat, möge die Bild-nach-unten-Taste drücken! ;)

 

Nachdem ich jetzt TAXI DRIVER in der DCP-Fassung gesehen habe (allerdings in 2K-Vorführung auf NEC-Projektor), möchte ich ein paar Anmerkungen dazu loswerden.

 

1. Wie sieht der Film aus?

 

In sich durchaus stimmig und ausgewogen, Licht- und Farbbestimmung sind ohne grobe Ausreißer. Wer den Film zum erstenmal sieht, wird nichts Nachteiliges bemerken. Selbst in der 2K-Projektion sind Details zu erkennen, die bisher verborgen waren. Angenehm ist für den DVD-sozialisierten Betrachter wohl der "digitale Bildstand" und die Abwesenheit von Filmschäden und Kopierartefakten.

 

2. Was sind die Unterschiede zur originalen Kinofassung?

 

Wie @KINOMUSEUM bereits erwähnte, war TAXI DRIVER eine relativ kleine Produktion und ist im weiteren Sinn zur "New Yorker Kameraschule" zu zählen, die einen härteren, schmutzigeren Look aufwies und wo möglich mit Available Light an Originalschauplätzen arbeitete. Dabei setzte man bewußt Techniken wie forcierte Entwicklung und Flashing (Vor/Nachbelichtung des Aufnahmematerial) ein. Im Fall von TAXI DRIVER verwendete man das ChemTone-Verfahren vom Kopierwerk TVC.

 

Dominic Case, Autor des Kopierwerkbuches "Filmtechnik in der Postproduktion", bemerkt dazu:

Chemtone was in use in the days when there was no choice of film speeds: you had the basic 100ASA Tungsten negative and that was it. If you wanted extra speed, you had to find a way.

TVC labs came up with Chemtone and were always guarded about what the chemistry was. However, it seems that the effect was simply to fill in the toe region of the curves (in all colours of course), thereby reducing shadow contrast a little, and therefore lowering the threshhold point (which is the least exposure that will have any effect on the film).

There's nothing magic about this, but it would have taken a fair amount of adjusting to get the additives right. Developer chemistry is a complex mixture of chemicals that either speed up development in one part of the curve or in one layer, or slow it down. The Chemtone process would have had things like bromide and antifog agent reduced, maybe some fogging agent added (there are plenty of chemicals that will do that) etc etc. Secret herbs and spices.

 

Obviously it was a lot easier to send your exposed neg off labelled "please chemtone" than to mess about with preflashing, or any of the other flashing techniques around. But today, TVC labs are no more, and the wide range of neg stocks available probably nullifies the demand there once was.

 

Quelle: cinematography.com

 

Der New-York-Stil hatte den Nachteil, daß er deutliche Verschlechterung in Kontrast und Körnigkeit bei der Duplikatkopierung (z.B. für den europäischen Exportmarkt) mit sich brachte. Einerseits wird die gewünschte Palette der Erdfarben und entsättigten Töne dadurch unterstützt, andererseits leidet die Bildqualität und in den Schattenpartien sind Schlieren und andere Artefakte besser sichtbar. (Das kann @cinerama als alter Kopierwerkshase vielleicht besser ausführen!).

Ein Beispiel für diesen Look sind die deutschen Kopien von STOPPT DIE TODESFAHRT DER U-BAHN 123, sehr schmutzig, sehr pulsierend und grob, besonders auffällig in Zusammenhang mit offener Blende und geringer Schärfentiefe.

 

Zurück zu TAXI DRIVER: Die mir bekannten Kopien hatten durchaus leuchtende Farben, aber nicht in allen Szenen! Die Nacht- und Neonbilder, auch einige Tagesaufnahmen um das Wahlkampfbüro herum wirkten kräftiger, der Rest definitiv nicht!

 

In der DCP-Fassung wirkt nahezu der ganze Film bunt, selbst die heruntergekommenen Treppenhäuser und Räume. Besonders im Rot-orange-Bereich springen manche Objekte geradezu heraus, in keinem Film der 1970er habe ich so geradezu leuchtfarbene Töne gesehen. Beim Überfall auf den Lebensmittelladen oder in Straßenszenen bei Tag fielen mir etliche dieser Orange-Objekte auf. Solche Farben waren mit 1970er Aufnahme- und Printmaterial m.E. kaum zu erzielen.

 

Ein "natürlich" wirkendes Filmkorn konnte ich nur in den sehr grobkörnigen und/oder optisch kopierten Einstellungen bemerken, in der 2K-Projektion war nur ein immergleiches Grundrauschen zu sehen, das - für mich - den Eindruck eines 1970er-Jahre-Films störte. In 4K mag das anders aussehen, ich hatte nicht den Vergleich.

 

3. Wie hört der Film sich an?

 

Wie oben bemerkt: Gut für den, der nicht weiß, wie ich eine korrekte Mono-Lichttonabmischung anhört. Man komme nicht mit dem Einwand, damalige Lautsprecher und Verstärker seien alle Müll gewesen, das stimmt nämlich nicht. Eine korrekte Lichttonmischung klang damals und klingt heute auf einer besseren Anlage in sich stimmig.

 

Für die digitale Fassung hat man eine neue Mischung in Stereo hergestellt, die mich gar nicht überzeugt (OV). Wie so oft wird argumentiert, die Musik liege ja in Stereo vor, also sei Stereo auch schlüssig. Ist es nicht, denn gerade die "Verräumlichung" der Atmos lenkt die Aufmerksamkeit auf das eingeschränkte Spektrum des Originaltons. Die Sprachbänder wirken im neuen, breiteren und besser klingenden Stereopanorama irgendwie unbefriedigend, man hört auch deutlich, wo in der Originalmischung geschnitten bzw. im Sprachband Regler auf- und zugezogen wurden, "stehengebliebene Atmoreste" blenden hörbar ein und aus. Der Mehrkanalton trägt nicht zur Dialogverständlichkeit bei, etwa die Dialogszene zwischen DeNiro und Peter Boyle ("You become the job you do.") war kaum verständlich. Bernard Herrmanns Musik ist natürlich schön anzuhören, wirkt aber viel bombastischer als in der alten Mischung, gleichsam abgehoben vom übrigen Ton. Ich hätte insgesamt eine optimale PCM-Überspielung der originalen Monomischung bevorzugt, wenigstens sollte man sie optional verfügbar machen (immer vom Originalton gesprochen).

 

 

4. Wie finde ich denn das?

 

Nun, einerseits schön, den Film mal so gesehen zu haben, es gab einiges an Details zu entdecken. Keines davon war wichtig, und neben den Stärken (Schauspieler, Kamera) traten für mich und andere die strukturellen Schwächen des Films deutlicher hervor als bei anderen Sichtungen.

 

Dem Regisseur und Kameramann will ich keineswegs unterstellen, sie hätten bewußt den Charakter des Films verändert, aber TAXI DRIVER ist in der DCP-Fassung definitiv ein anderer Film. Das wird die meisten Zuschauer nicht interessieren, weil es scharf und bunt aussieht, wenig Korn und keine Bildstandschwankungen (bis auf einige kurze Straßenszenen) aufweist. Die Frage, ob es eine werkgetreue Wiedergabe des Films ist, möchte ich so beantworten:

 

Wenn man vom Kameranegativ eine ideale lichtbestimmte Kopie hergestellt hätte ("EK-Print") - hätte sie so ausgesehen wie diese digitale Fassung? Ich meine nein, weder auf damaligem noch auf neuem Printmaterial. Meiner Meinung nach ist TAXI DRIVER digital daher eine Neuinterpretation unter Mitwirkung des Regisseurs und Kameramanns, sicher nicht ganz abgehoben von der Vermarktbarkeit und dem begreiflichen Wunsch, das eigene Werk "so gut wie möglich" aussehen zu lassen. Das ist kein böser Wille, in extremerer Weise hat das George Lucas mit STAR WARS durchexerziert.

 

Ob sich der Gesamteindruck in 4K-Projektion anders darstellt, zumindest bezüglich der Bildstruktur, darüber will ich nicht rätselraten. Mir scheint aber, daß die Möglichkeiten der digitalen Werkzeuge für noch aktive Filmemacher eine unwiderstehliche Versuchung darstellen, Dinge zu "verbessern", die vielleicht gar keiner Verbesserung bedurft hätten.

Disclaimer für den üblichen Einwand:

 

Nein, ich glaube nicht besser als Herr Scorsese zu wissen, wie sein Film aussehen soll. Ich kann nur sagen, daß der Film nun komplett anders wirkt als in jeder mir bekannten Filmkopie, sicher anders, als er 36 Jahre lang photochemisch oder per Video und DVD rezipiert wurde. Diese Fassung wird zukünftig von neuen Publikumsschichten gesehen und akzeptiert werden. Das kann einem natürlich egal sein, mir und manchen anderen Sonderlingen ist es das eben nicht. Bin sehr gespannt auf weitere Klassiker auf digital, IL GATTOPARDO sah auf Film zurückbelichtet zwar farblich hervorragend aus, hatte aber in keiner Weise den Technirama-Look, wie wir ihn von zeitgenössischen Breitfilmkopien kennen (obwohl angeblich in 4K vom 8-perf-Negativ gescannt wurde). Mal sehen, wie BRIDGE ON THE RIVER KWAI aussieht...

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@magentacine: Ganz wichtiger Beitrag, danke sehr!

 

Wie noch viel extremer bei der extrem detaillierten Neuauflage von Gladiator (Ridley Scott) auf Blu-Ray zu sehen war gibt es Regisseure/Kameramänner die sich nicht mehr so streng an Ihre vorherige Farb- und Kontrastabstimmung von früher halten, sehr gutes bzw. abschreckendes Beispiel ist auch The French Connection wo Regisseur Friedkin den Film komplett anders abstimmte. Zitat des Kameramannes von The French Connection Owen Roizman:

 

"I wasn't consulted. I was appalled by it. I don't know what Billy was thinking. It's not the film that I shot, and I certainly want to wash my hands of having had anything to do with this transfer, which I feel is atrocious."

 

Dieser Revisionismus wird übrigens bezüglich seiner Beliebigkeit scheinbar auf die Spitze getrieben von Giuseppe Rotunno bei Il Gattopardo wo es zwei völlig verschieden abgestimmte und sogar geframte Blu-Ray-Versionen gibt die angeblich beide den Intentionen von Rotunno entsprechen, siehe Anhänge.

Wie man denke ich recht gut sehen kann gibt es bei dem neueren Transfer den man durchaus an der verbesserten Textur und Detailwiedergabe erkennen kann recht zweifelhafte Festlegungen bezüglich farblicher Abstimmung und Bildseitenverhältnis, so hat Il Gattopardo als Filmkopie sicherlich niemals ausgesehen.

 

@magentacine: Wie würdest du denn farblich die Kopien einordnen die Du bisher von Il Gattopardo gesehen hast?

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@Ultra Panavision:

 

Ich habe IL GATTOPARDO einige Male in verschiedenen Fassungen (deutsch und OV mit Untertiteln) vorgeführt und gesehen. Soweit ich mich erinnere, hatten die Eastman-Kopien ein grobkörniges, aufgesteiltes, insgesamt ins Gelbliche tendierende Bild, während die Technicolor-Farbdruckkopien weniger Details im Schatten besaßen und zu lehmfarbenen Hauttönen neigten. Eine Bildschärfe, wie sie bei Technirama-Reduktion zu erwarten wäre, habe ich nie gesehen.

 

Ganz hervorragend wirkten in der Restaurierung die dunklen Innenraumszenen, die eine Räumlichkeit oder Plastizität erzeugten. Ein wenig zu hell sahen für mich viele sonnige Landschaftsbilder aus, die hätte man (@cinerama wies im Zusammenhang mit Todd-AO-Kopierung einmal darauf hin) in der 1950er-Lichtbestimmung etwas dunkler abgestimmt, um die Maximaldichte zu erhöhen. Betrifft z.B. den Dialog am alten Baum (übers Wählen).

 

Falls es interessiert, noch ein paar Worte zu BRIDGE ON THE RIVER KWAI, der in Frankfurt außerplanmäßig als Digitalprojektion zu sehen war: Anders als bei TAXI DRIVER hat man sich hier größte Mühe gegeben, den authentischen Look eines damaligen CinemaScope-Eastmancolorfilms zu erhalten. Kleinste produktionsbedingte Mängel (Bildstand, Kontrastminderung durch Lichtverhältnisse, Flimmern in Randzonen (vermutlich durch Innenreflexion an Arriflex-Spiegelblende in MOS-Shots) wurden nicht digital weggeputzt, die Farbabstimmung empfinde ich als nahezu perfekt (wobei ich keine Seherfahrung von zeitgenössischer Kopie anführen kann, da ich KWAI nur in den grobkörnigen und gelbstichigen deutschen Dupkopien kannte).

 

Der Ton (OV) war sehr zurückhaltend abgemischt, die wenigen direktionalen Effekte (Zug im Vorspann, einige Explosionen) störten keineswegs. Obwohl ich lediglich 2K-Projektion des 4K-Ergebnisses sah, zeigt KWAI, daß digitale Bearbeitung nicht zwangsläufig eine Verzerrung des Originals mit sich bringen muß, wenn man das Werk respektiert und es nicht zu etwas "besser Vermarktbarem" umbauen will.

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Danke für die Einschätzung zu IL GATTOPARDO, dann scheint die erste Version ja doch eher näher am Look des Filmes auf Filmkopie zu sein.

 

Nach dem was man von der neuen 6k Abtastung sehen kann ist das vorhandene Detail durchaus eines großformatigen Filmes würdig, aber es gibt ja wohl auch Beispiele anderer großformatiger Filme die in 35mm nie so richtig gut aussahen. Für IL GATTOPARDO ist denkbar, dass man bei den damaligen Kopien zu viele Generationen vom Negativ entfernt war und das ist bekanntlich immer sehr ungünstig für maximalen Detailerhalt wie wir ihn von Kontaktkopien auf 70mm kennen und schätzen.

 

Ja man kann denke ich durchaus im digitalen Bereich saubere Arbeit leisten. Ich kenne BRIDGE ON THE RIVER KWAI nur von Blu-Ray und fand auch, dass er sehr ausgewogen und nicht "neuinterpretiert" aussah. Ich denke ähnlich gute Beispiele sind zumindest was das Bild angeht DOCTOR ZHIVAGO und KING OF KINGS (1961) von Warner. Diesen Titeln sind dann Filme wie THE ROBE oder SLEEPING BEAUTY entgegenzustellen, die ich vom Look her als Neuinterpretation werten würde.

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