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BIGGER THAN LIFE (der Ray-Film) lief noch 1993 in 4-Kanal-Magnetton in Berlin im damaligen 'Filmpalast Berlin' (heute 'astor Filmlounge'). Nun also die pflegeleichte Lichttonkopie. BIGGER THAN LIFE 2011 (das meint die Filmreihe des 'Kino arsenal', die laut Vorwort im Programmheft den "Auftrag" des Veranstalters in der Repertoire-Pflege erfülle) brachte einige diskutable Titel beim ansonsten fast abgelutschten Thema Scope: GEORGE WASHINGTON (eine Sozialtragödie in einer Kleinstadt North Carolinas): klassische, liebevoll ausgeleuchtete anamorphotische Fotografie auf Fuji-Negativ. Die schönste Filmkopie seit Jahren, hervorragende Farbkontraste und fast völlige Kornlosigkeit. Großenteils spielen Kinder und heranwachsende Jugendliche die Hauptrollen. Ein Erfolgsfilm des Forums des Jungen Films von 2001, etwa 20 Besucher fanden sich hierzu ein. CARMEN JONES (der Preminger-Film) war als beige-farben ausgelaugte Version zu sehen, Bildbeschnitt auf 2.55 zu 1, der leider bei singenden Protagonisten auffiel. Tonformat Dolby SR, aber wie Monoton anzuhören (auf DVD ist der Surround-Ton dagegen besser, der Digitalton aber schlechter). Vielleicht kamen so um die 12 Besucher. Immer interessierten sich 21 Gäste für STRASSENKONTROLLE (einer der Vorbehaltsfilme von 1971, nach der "Perestroika" 1985 freiggegeben), der natursymbolistische Ansätze mit klassischen Montageprinzipien des russischen Formatlismus verband. Recht gute Schwarzweiss-Duplikatkopie. Inszenatorisch sehr ernst, merklich eine Botschaft oder Belehrung aussenden wollend. Verboten, weil hier ein dersertierte russischer Soldat zurückkehrt zur Roten Armee und damit ein Tabu-Thema anpackte. NEUN LEBEN HAT DIE KATZE (Stöckl-Film) gilt als Pilotfilm des feministischen Ouevres im CinemaScope-Format und läuft desöfteren in Berlin. AGE OF INNOCENCE (Scorsese/Ballhaus-Film, gedreht im sphärischen Super 35-Format) konnte ich technisch und inhaltlich nicht so richtig als CinemaScope-Beitrag einordnen. PIERROT LE FOU (Godard-Film) ist dagegen immer ein grosser Klassiker und vor DOGME 95 ein Werk, dass Schemenhaftigkeiten im Scope-Format aufbrach. Vor DOGME 95 und noch konträr hierzu schuf Lars von Trier jedoch einen aufsehenerregenden Scope-Wurf mit EUROPA: der auf verschiedenen Tableaus Farb- und Schwarzweiss-Szenen kombinierte und Rückprojektionen in Ausschnittsvergrößerungen einsetzt, um psychedelische "Affekte" zu erzielen (angelehnt offenbar an Kafka und mit einem Aufwänd von DOCTOR ZHIVAGO-Verhältnisse produziert). FORTY GUNS (Fuller-Film) war in einer viel zu dunklen Kopie zu sehen, Mono-Lichtton. EAST OF EDEN (Kazan-Film) in einer verglichen zur ZDF-Fassung total ausgelaugten Mono-Lichttonkopie mit gröbstem Korn. Als schräge Entdeckung kann DIE ENDLOSE NACHT (Tremper-Film) goutiert werden: zu 98% nur in der Empfangshalle des Flughafen Tempelhof gedreht, die Aussenaufnahme versinken in bewusst insenierten Diffusionseffekten bei Nacht. Immerhin kamen hier etwa 25 Besucher. DER GETEILTE HIMMEL (Wolf-Film) liefe schon ein paar Wochen zuvor im 'arsenal' und hätte nicht wiederholt zu werden brauchen. BONJOUR TRISTESSE (Preminger-Film) in eher neuerer Dupkopie mit Farbe. Das Projektionsbild lag stets bei 2.35 : 1, war stark beschnitten und ohne jede für CinemaScope erforderliche Durchbiegung. Zumeist schienen an den Einzelfilmen interessierte Gäste den Weg ins 'arsenal' gefunden zu haben. Ein Bezug zur Thematik "Scope-Ästhetik/Technik/Geschichte" war weder bei den Gästen noch den Kuratoren auszumachen. Auf Referenten wurde generell verzichtet, der Foyer-Aushang beschränkte sich auf Kleinplakat und Inhaltsangabe der Handlung. Die Besonderheit von CinemaScope auch als Vorreiter des Mehrkanalton fand keine Erwähnung. Die vollmundige Ankündigung mit, direkt zitiert, "übergroßen CinemaScope-Format, das die Breite der Leiwnand zu sprengen scheint" [...] wir bieten Ihnen die Möglichkeiten zur Horizonterweiterung" war in anbetracht der Kastenbühne nicht nachvollziehbar. Den "sich langsam öffnenden Vorhang zu Beginn der Vorführung" der eine "immer größer werdende Leinwand preisgibt, eine Projektionsfläche, der die Wände des Kinosaals kaum Einhalt gebieten können" konnte ich am Potsdamer Platz, insbesondere in dieser Spielstätte, nicht finden. -- M.E. eine erfeulichere Ankündigung: Im 'Zeughaus-Kino' eine weitere Wiederholung (diesmal der Berlinale-Retro der 1990er Jahre): KALTER KRIEG: https://www.dhm.de/kino/index.html Darunter Fritz Langs DIE 1000 AUGEN DES DOKTOR MABUSE (BRD 1960) mit Einführung von Oliver Baumgarten: https://www.dhm.de/kino/celluloid%20curtain.html#augen Projiziert mit zwei exzellent kalibrierten FP30-Projektoren mit 3-Flügelbende.
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Ist ein Clip aus Emir Kustoricas ARIZONA DREAM mit Jerry Lewis, Faye Dunaway und Johnny Depp. Berlinale-Kopie von 1993 aus dem ZOO PALAST! (28 Jahre her - wie die Zeit verrinnt. Falls Du mal in die Stadt kommst, kann ich den Clip noch mal einscannen). :D
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kung fu panda 2 - 3d & 2d mit gleichem key
cinerama antwortete auf anonymous's Thema in Digitale Projektion
Verstehe ich im Moment nicht. (Gerade mit einem 2D-Film befasst gewesen, fällt mir das Umschalten nicht immer leicht.) Oder es ist ein ähnlicher Effekt wie bei der MPEG2-Kompression gemeint, wonach der Kompressionsgrad bei ruhigen/stehenden Bildern massiv ansteigt (weniger Datenmenge wird als erforderlich erachtet) und nur bei Bewegtszenen steigt, um Artefakte zu unterdrücken. Aber das kann eigentlich nicht gemeint sein. Als Legitimation für das Abspiel unzulänglich auf 3D konvertierter 2D-Produktionen gemeint? Demnach enscheidet der Betreiber über das Wiedergabeformat, wohingegen die Industrie ihre Versprechen nicht einlöst? Also Plädoyer gemeint, die Anlieferungen der produzierenden DCPs strikt zu respektieren, da Abweichungen hiervon die Marktdurchdringunge hemmten? -- 3 unterschiedliche Statements, die sich aber nicht ganz aus der Deckung kommen. Rückblick: Nachdem in der Geschichte Stummfilme plötzlich in beschleunigten Tonffassungen liefen, Farbfilme aus Kostengründen in schwarzweiss kopiert wurden, Breitwandfilme in Normalformat erschienen und zuletzt 1080p-Filme wie "Avatar" auf Imax DMR 15-70mm aufgeblasen wurden, scheint man neuerlich in den Wirrwarr der variablen Seitenverhältnisse und verkehrten Raumdarstellungen zurückzufallen. Vermutlich ist der Markt verschiedenster Verwertungsplattformen derart angewachsen, dass trotz erstrebter Gleicheit und Vereinheitlichung (DCI als Versprechen auf Konstanz) die Variantenstückliste in Zukunft noch "facettenreicher" ausfallen könnte. Das wäre dann aber ein Widerspruch zum Interesse der DCI. Wie dieser Widerspruch gelöst wird, ist allemal spannend mitzuerleben. -
Nun, Du bist auch nicht Geschädigter der Diskriminierungstrategien seitens des betreffenden Moderators. Diese zielten auf ein Kaltstellen von Kulturveranstaltern, die ähnlichen Themen, wie er sie verfolgt, auf Veranstaltungsbasis ein Podium verschafften. Nachweisbar anhand der Zitate, die eine Ansammlung negativer Unterstellungen summieren, um Kooperationen ausserhalb seine Einflussbereiches zu torpedieren. Er bleibt als Moderator daher durch persönlichen Nutzen interessegeleitet, wie übrigens die Gesamtheit seiner früheren Beiträge untermauert, die fast immer auf eine Positionierung seiner Firma zielten.
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Sehr korrekter Beitrag, wie ich meine. Eine Überempfindlichkeit kann es gar nicht geben. Dein Einwand ist sehr verständlich und unterstützenswert. Wünschenswert ist irgendwann einmal ein Auswahlprocedere nach Minimalstandards, bei dem Wahlverfahren und Konzept-declarations sehr begrüssenswert gewesen wären. Gängig ist das Procedere in ziemlich allen Gremien, wenn Ihr Euch das gesellschaftliche Leben betrachtet. Auch in der Parteien, Verbänden und Vereinen. Sogar im Mittelalter und bei der Papstwahl. -- Mich irritiert lediglich die Verbindung von handfesten Wirtschaftsinteressen und Marketing-Vorgängen in Personalunion mit der Besetzung einer Forenleitung. Natürlich wurde dem Betreffenden die Rolle angetragen - und hierauf würde er sich stets glaubhaft berufen können - und dennoch gibt es da sehr subitle, fast charmante Methoden, um sich diesem Ziel zu nähern. a. eine massive,auf längere Zeit angebotene "Hilfeleistung" an ausschlaggebende Personen. b. ein Zureden auf psychologischer Ebene, kurz gesagt: viele Schmeicheleien, die dann zum Schein Freundschaften stiften. c. Nutzniesser ist dabei der Wirtschaftstreibende, der in einem Forum ein "Pivileg" nutzt. Das Privileg besteht zum Beispiel im kostenlosen Annoncieren eines kommerziellen Warenangebots, dem Schalten von Werbebannern und in der Suggestion, "Marktführer" zu sein. Ein beliebiges Beispiel - frei aus der Luft gegriffen: es gibt auch Möglichkeiten des Sponsoring, wie auf einer inhaltlich und fachlich sehr lobenswerten dänischen Website erkennbar ist. Irgendwann verschmolzen der bislang nicht kommerziell ausgerichtete Website-Betreiber mit dem kommerziell ausgerichteten Sponsor, der (auch in Gestalt eines Forums-Avatars) eindeutig ein Wirtschaftsunternehmen darstellt: http://www.in70mm.com/schauburg/index.htm Ich bin sicher, dass wir vergleichbare Banner und Privilegien sehr bald auch an dieser Stelle sehen werden. Eine solche Entwicklung wäre ausserordentlich zu bedauern, und ich denke schon, dass man sich beizeiten rechtzeitig Gedanken machen wird, nicht in eine solche Richtung aufzubrechen. ;-) Positiv anzumerken ist, dass fast alle Moderatoren, auch die aktuell tätigen, dies aus nicht-wirtschaftlichem Interesse heraus praktizieren. Denen gilt mein ganzer Respekt.
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Diese Auffassung teile ich vollends. Vielleicht aus anderen Blickwinkeln und andere Personen betreffend, aber doch aus belastbaren Gründen. Ganz sachlich gesprochen: Es ist immer wieder im Zuge von Diskussionen herausgekommen, dass bestimmte Personen ein eindeutiges wirtschaftliches Interesse in diesem Forum vertreten und entweder über subtile oder methodisch auch polemische Strategien der Färbung und Beeinflussung über "Stimmungen" entfachen. Wenn dann auch noch das Spartenprogramm eines bestimmten Betreibers hier regelmässig abgedruckt wird und schon nicht mehr kritisierbar ist - denn er ist ja Moderator geworden - haben wir ein Betreiber-, aber kein Vorführerforum mehr. Es war einst eine grosse Genugtuung, mit einer so unabhängigen Person wie Torsten J., der sich weder marktschreierisch noch ideologisch hat einbinden lassen, sondern die Tätigkeit altruistisch ausführte, die Jahre verbracht zu haben. Es kann nicht sein, dass jemand, der m.E. Schmeicheleien ohne Ende zur indirekten "Kundenwerbung" und "Imagepflege" einsetzt und leider zu selten in kritischer oder selbstkritischer Weise den Zuständen der Branche begegnete, urplötzlich als Kontrollinstanz eingesetzt wird. Eine Verquickung der Moderatorenrolle mit gewerblicher Nutzung in einem wie ich dachte nicht-kommerziellen Forums ist der denkbar schlimmste, anzunehmende Gau. Zudem, wenn persönliche und materielle Zuwendungen in den letzten Jahre "günstige" Rahmenbedingungen für diese Person schafften. Der Betreffende wird, denke ich, die Situation selbst erkannt haben und könnte meines Erachtens freiwillig auf diese Funktion verzichten, schon um die Neutralität und Meinungsfreihet des Forums zu wahren. Es sollte Euch zu denken geben, dass nach externen Auffassungen Inhalt und Diskussionanspruch des Filmvorführerforums in den letzten Jahren leider abgenommen haben und immer konformer und unkritischer wurden. Dafür mache ich eine "Banalisierung" und eine Persiflage des Diskurses verantwortlich. Eine Rolle spielen dabei Mittel der griechischen Rhetorik der Beinflussung, gezielt lancierter Humor zur Lächerlichmachung eigentlich grundernster Ansätze, aber auch ein ständiges "Süßholzraspeln", wie es Methode gerlernter Businesss-Manager ist. Man kann das auch wissenschaftlich ausführen, aber ich vertraue hier auf genügend Rationalität, den Weggang wichtiger Beitragender diese Forums zumindest ansatzweise zur Kenntnis genommen zu haben. Das Thema wurde schon einmal durchgenommen und nie durchgreifend geklärt: http://www.filmvorfuehrer.de/topic/4896-schauburg-ka-eigener-bereich/page__hl__%2Btrutz-guenther+%2Bschauburg__st__20 Und noch eine Anmerkung zu einer Problematik, die ggf. künftig ins Auge zu fassen wäre: So hatte das OLG München am 10.12.2009 (Az.: 29 U 2841/09) in einem Fall zu verhandeln, in dem Links, die zu Unterseiten mit werbendem Inhalt führten, auf einer Internetseite platziert wurden, die zu rein redaktionellen Zwecken dienen sollte. In diesem Fall entschieden die Richter, dass das Setzen von Links mit Verweis auf werbende Unterseiten gegen das Gebot der klaren Trennung zwischen Werbung und redaktionellem Beitrag verstoße und somit eine wettbewerbswidrige Verschleierung darstelle. Ist ein Internetportal so aufgebaut, dass der Besucher nur davon ausgeht, rein redaktionellen Inhalt vorzufinden, so empfiehlt es sich, Werbung gänzlich zu unterlassen oder aber für eine klare optische Abgrenzung zwischen Werbung und redaktionellem Beitrag zu sorgen. Einen weiteren rechtlich interessanten Bereich für Schleichwerbung stellt auch das so genannte Web 2.0., also das Internet zur eigenen Gestaltung, zum Beispiel durch Blogs und ähnlichem dar. Unter Blogs sind Internetseiten zu verstehen, die als Foren dienen und auf denen Besucher Diskussionen über nahezu jedes Thema führen können. Das Interesse an diesen Blogs nimmt immer stärker zu, sodass diese auch für Unternehmen eine interessante Werbeplattform darstellen. Gerade der Werbeeffekt persönlicher Empfehlungen eines Produkts sind für Unternehmen unbezahlbar – oder doch nicht? Nicht selten werden Blogger von den Unternehmen für positive Einträge entlohnt. Aus: http://www.business-on.de/muenchen/werbung-internetseiten-anzeigen-redaktionelle-seiten-pflicht-_id11223.html Es gibt vielleicht sogar eine Reihe von Gegenvorschlägen, die auf sog, "heavy users" zurückgreifen: spontan fallen mir die häufig in Aktion tretenden User @Filmtechniker, @magentacine, @showmanship, @filmempire, @Jenz666, @Klaus-Peter Weber, @Tomcat u.a. ein, die sicher ausreichend neutral und schlichtend auftreten. Erstaunlich, dass die Majorität der Forumsnutzer von der Besetzung des Filmvorführerforums durch Betreiber nichts wusste und nicht einmal befragt wurde. Während die von mir Kritisierten nichts Bessers zu tun haben, als Betriebsräte zu verhindern, kämpft ein Grossteil der Filmvorführer und Kinomitarbeiter um Mindestlöhne, die ihnen verweigert werden. Haben sie eine Stimme im Moderatoren-Board? Warum nicht? Es würde juridisch "wasserdicht sein", wenn ich kurz den Bescheid des Landesgerichts BerlinLG Berlin -Urteil vom 26.07.2005 - 16 O 132/05 - (§ 7 TDG - Werbung im redaktionellen Kontext - Kennzeichungspflichten von Werbung) anführen darf, mit Werbemittlern so zu verfahren, wie es die Gesetzeslage zulässt: Die Rechtsprechung sagt demnach: 1. Gem. § 7 Nr. 1 TDG müssen Diensteanbieter darauf achten, dass kommerzielle Kommunikation, wie Werbung, klar zu erkennen ist. 2. Ein Hyperlink der aus einem redaktionellen Zusammenhang auf eine Werbeseite führt, muss so gestaltet sein, dass dem Nutzer irgendwie erkennbar wird, dass auf eine Werbeseite verwiesen wird. 3. Ist ein Werbelink genauso gestaltet wie die sonstigen Hinweise, die zu redaktionell gestalteten Seiten führen, ist von einer solchen Unterscheidungsmöglichkeit jedenfalls nicht mehr auszugehen und es liegt ein Verstoß gegen den Trennungsgrundsatz vor. 4. Mag das Internet auch große Freiheit bei der Art und Form der Gestaltung eines Hinweises auf den Werbecharakter einer Anzeige gewähren und sind insofern die Anforderungen möglicherweise geringer als in anderen Medien, ist dennoch dem Diensteanbieter zuzumuten das "Ziel der Kenntlichmachung" nach besten Anstrengungen zu verfolgen - dies gebietet schon der Sinngehalt des § 7 Nr. 1 TDG. MIR 2005, Dok. 001, Rz. 1-14
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Dann darf ich mich auch noch einklinken in die Meckerrunde! Und mal in alle Richtungen ein wenig austeilen, auch wenn man hernach noch "gesteinigt" würde. Warum im Kopierwerk ein Film von 1.37 auf 1.85 gezerrt? Finde ich missverständlich. Es sei denn, eine Videokonversion auf 16:9 wäre gemeint. Altec-Lautsprecher würden gewiss niemanden enttäuscht haben. Aber da die derzeitige JBL-Anlage nach Kennermeinung o.k., kann sie m.E. unproblematisch an 70mm angeschlossen werden. 5-Kanal Frontbeschallung wird dann für die Anfangzeit als Downmix geschaltet. Ist weniger störend als 5-kanaliges Layout über verzerrte Lautsprecher und Verstärker, wie ich sie noch aus den 70er Jahren kenne. SPARTACUS hatte nie Digitalton. Der SR-Lichtton ist aber gar nicht so übel, Rauschen habe ich 1992 nicht bemerkt. Auf 70mm Mag ist diese Neuversion klanglich toll, aber die Direktionalität leicht zurückgenommen. Bildlich haben bede Teile durch unterbelichtete Postive gelitten und sind recht rauchig und körnig. 2001 klingt nur dann nach Mittelwelle, wenn es eine Monoton-Kopie von vor 1990 war. Irgendwann wurde ein neues Mono-Lichttonnegativ gefertigt: das 20 Jahre existierende der dt. Version war immer ein Graus. Letztens hatte ich doch den Tip gegeben, bei der dt. Warner anzufragen. Woher soll aber nur "das" KINO XY [ich verallgemeinere] eine 70mm-Kopie von ODYSSEE IM WELTRAUM beziehen? Vermutlich ist es nur ein oder zwei Leuten zu verdanken, dass überhaupt ein Oldie lief, währenddessen der Alltagsbetrieb (Arthouse, regionale Grossfestivals, Pressen, Premieren usw.) ein solches Engagement kaum zulassen, die ausserdem unrentabel sind. Ist in allen Kinos heute so! Beispiel a) karlsruher 2001-Kopie rotstichiger als die berliner Kopie b ) berliner Kopie ist schrammiger als karlsruher Kopie c) englische Magnettonkopie hat Tonstörung d) "neue" Kopie ist derzeit in der Pipeline, aber vom alten Dup kopiert. Die wenigsten hier scheinen sich einmal einen Begriff zu machen, wie schwer oder fast unmöglich die wie selbstverständlich daherkommenden Ansprüche erfüllbar sind. Dennoch glaube ich, dass ein paar Schlossergesellen die verhassten Kaschzüge schon lockern wird und eine einfache Verdrahtung und Überblendung der beiden exzellent erhaltenen DP70 den 70mm-Betrieb nach wenigern Stunden reaktivieren dürfte. "Neue" Anlagen à la Schauburg sind dazu nicht nötig, wiewohl dort eine Melange aus alt und neu vorherrscht, da jedes Budget seine Grenzen kennt. Auch sind die Projektionswinkel im Gartenbau mit Abstand besser als die vergleichbaren in Berlin oder Karlsruhe. Da hier mehrere Forumskollegen recht hitzig schreiben, darf ein jeder auch einmal vorort anpacken und ein paar Tage sich handwerklichen Dingen widmen. Bei meinem letzten Wien-Besuch waren ja die meisten verhindert oder trauten sich nicht ins Gartenbau wegen uralter Ressentiments. Nachdem ich von der Theaterleitung fast 1 Stunde ausführlich durchs Haus geführt wurde, konnte ich keine film- oder kinofeindliche Haltung entdecken. Allenfalls den stadtweit schwachen Einsatz der am Thema Interessierten, sofern der Einsatz plötzlich über den Kauf einer Eintrittskarte hinausläuft. Ist es nicht so? So wird das nichts! Ich empfehle einen zunächst kostenneutralen Einsatz der an der Reaktivierung Interessierten, und wenn dann mal ein Festival läuft, kann man die Rechnung ja für andere Dienstleistungen nachreichen. Ein paar Sachen, falls überhaupt erforderlich, hätte auch ich liefern können, aber bauliche Arbeiten sollten immer von stets mind. 3 Personen ausgeführt werden. So viel ist es nicht: und das Kino hätte es auch gar nicht nötig, sich von Bradford, Karlsruhe, Oslo, Krnov oder Berlin eine Scheibe abzuschneiden, da die regionale Kompetenz völlig ausreichend ist. Technisch muss das Rad nicht neu erfunden werden, und das erforderliche Material ist grossenteils vorhanden. Kommen aber die entsprechenden Aktivisten, die auch Hand anlegen, nicht zusammen, wird man das Thema wohl begraben können. Der Theaterleiter sollte die hiesigen Forumskollegen mal persönlich einladen und fragen, was jeder bereit wäre, für die Sache beizutragen. Dann wird schnell klar, was Substanz hat - und was weiterhin wenig mehr als feierliche Reden abliefert. So, jetzt wurde genug geschimpft. Ärmel hochkrempeln und ab die Post!
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Kleiner Widerspruch (und Dir gegenüber einräumend, vor 20 Jahren genau so gedacht zu haben). Weniger gelungene Veranstaltungen können naturgemäss vorkommen - auf der Sprech- und Singbühne sind sie geradezu die Regel. Ein "Kampf gegen den Substandard" (oder die Willkür einiger Verleiher und deren Packages?) ist natürlich berechtigt. Bohrt man aber im Einzelfall, individuell und adressarisch wie öffentlich gegen die eine oder andere bestimmte Adresse, sind die Erfolgsaussichten schwer vorhersehbar, wenn man sich nicht eben so gründlich die betriebliche Situation der jeweiligen Spielstätte durch den Kopf hat gehen lassen. Würde daher sagen wollen: man sollte die Existenzberechtigung einer Spielstätte nicht nur eigenen Maßstäben folgend rechtfertigen oder eben auch absprechen. Beispiel Kurfürstendamm Ende der 1970er Jahre: "Lange Nächte" im Marmorhaus mit vielen lauten, billigen, vulgären aber auch überraschenden Genrefilmen - viele Schrämmchen und diverse Filmrisse gehörten zu den nächtlichen Überraschungen und Zwangspausen. Was schimpfte man doch auf den bösen Kinozaren Heinz, zumal, wenn man im eigenen Betrieb mehr Mühe und Zeit für gute Projektion und gutes Programm investiert sah, der aber nicht über eine zentrale Lage verfügte. Und demgegenber der Kudamm nur "abnudelte". Anderenortes gab es die langen Nächte auch in kreuzberger Off-Kinos: eben so mit schrammigen Kopien und zeitweise zerrendem Ton. Das alles hat aufgehört - und heute sehnt man sich nach Zeiten des Substandards zurück, wo Berlin bis in die Morgenstunden Kinofilme zeigte! Dem Druck, den heute das Leitmedium Silberscheibe auf Standards und Programmauswahl ausübt, kann nicht mehr nur durch ähnliche Standards (lupenreine digitale Bild- oder Tonwiedergabe) begegnet werden: die teuer ist und ihrerseits in Kontrastumfang und Auflösung Substandards geschaffen hat, welche bei nichtverschrammten Filmen einst weitreichendere Latituden zuliessen. Dazu kommt ein Verfall der fotografischen Mindeststandards an Ausleuchtung, Kadrage und Schärfenziehung derzeitigen Filmschaffens - und eine zur Mode gewordene, unmotiviert beschleunigte Eigenbewegung der Kamera. Für die unzerschrammten, aber nicht selten "lausigen" Bilder lohnt weder eine 4k- noch eine 70mm-Kopie. Gerade die Spielpraxus der 4k- und Imax-70mm-Kinos hat leider die Herzlosigkeit und zu geglättete Schemenhaftigkeit des Programmangebots negativ unter Beweis gestellt. Das neueste 4k 3D-Kino an den besten Plätzen der Welt offeriert bisweilen grausamere Leuchtdichten, Kontrastumfänge und Farbtiefen, als man sie aus sozial benachteiligten Bezirken oder auch verschachtelten Centerkinos an Hauptstadtboulevards noch in den mißhandeltsten Filmkopien je hätte erahnen können. Die Novität des BROADWAY war einst, als erstes Programmkino sich in dem vom Mainstream dominierten City-West-Teil Berlin in bester Lage und umringt von den Center-Zaren Heinz und Max hineingewagt zu haben. Für einige unabhängige Verleiher wurde es somit attraktiver, auf dem Kinomarkt spezielle Filme oder Reprisen zu wagen, nachdem selbst mit Uraltfilmen wie KINDER DES OLYMPS, TEOREMA oder LA BELLE ET LA BÉTE ein Vorreiterkino gefunden war, das zumindet die Herausbringungskosten einspielte. Wovon im Nachspiel auch geringer besuchte Off-Kino profitierten, gleichwohl sie sich über eine Vormachtstellung der BROADWAY-Betreiber beklagten. Aktuell bricht also das Kinderprogramm in der City-Westberlin mit Wegfall des BROADWAY in sich zusammen. Und es gibt keinen Hinweis, dass es den Kindern in diesem Kino etwa sehr schlecht ergangen ist? Auch die kleineren Säle hatten sämtlich leicht gebogene Bildwände der A.R. 2,35 : 1, ausreichend helle und ruhige Bilder, einen sauberen Ton und stets penible Projektionisten. Darin war das BROADWAY fast allen anderen Häusern dieses Stadtzentrums mit auch grösseren Bildwänden und Sälen überlegen. Anmerkung: Es kann doch nicht angehen, dass schon junge Besucher zu einem kulturell sterilen Potsdamer Platz sich verirren, um in Black-Box-Kinos in 4k oder 3D eine "Filmbildung" zu durchlaufen, die diesem Begriff spottet. Nicht nur dort wird eine neu eingekaufte Technologie scheinbar perfekter HD-Computerbilder zur kulturellen Farce. Und sie blamiert sich selbst angesichts von Leuchtdichten von 15 cd/qm - "hinter der Brille gemessen". Die Filmauswahl schwankt dort bekanntermassen zwischen Disney- und Bruckheimer-Productions: Bildungsniveau gleich Null. Das BROADWAY hätte evtl. 2004 eine Chance bekommen können: a. durch Schärfung des bisherigen Programmprofils und b. durch bauliche und meinetwegen firmelle Verbindung zum benachbarten ROYAL PALAST-Center, um der sowohl sozial, künstlerisch, technisch wie auch programmatisch sich verschärfenden Krise des ZOO PALAST etwas Positives entgegenzuseten. Da jedoch viele Grundstückseigner und Vermieter eher kurz- und mittelfristigen Cash-Flows folgen mochten, weniger aber Langzeitprojekten für eine vielfältige Entwicklung der Standorte, war das der Sargnagel für das Betreiben von Filmtheatern. Meines Erachtens sind solche Faktoren evtl. gewichtiger anzusiedeln als gelegentlich technisch nicht ganz ausgereifte Standards. Prinzipiell genügt also ein Standard, der dem Zuschauer in Ruhe ermöglicht, sich auf den Film einzulassen, ohne Technik als etwas fatal eingreifendes oder Störendes wahrzunehmen. Fatal eingreifend und geradezu störend können nicht nur verschrammte und plärrige Vorführungen sein, sondern eben so brandneue und steril-saubere stereoskopische Projektionen unterhalb des Dämmerungssehens. Hinzu kommt als Selbsterhaltungsfaktor das Dilemma des Popcorn-Verkaufs: bisweilen 25 - 30% des Gesamtumsatzes ausmachend, scheint es unverzichtbar zu sein. Andererseits verprellt es feinsinnige Besucherschichten. Hinzu kommt auch das berliner Overscreening mit dem etwa 2.3-fachen an Platzkapazität gegenüber 1995. Die sich verkürzenden Kinofenster. Der Abverkauf von DVDs in Kinofoyers, der Wille der Majors zur Marktbereinigung durch VPF-Verträge und Digitalisierung und zur Programmkontrolle der Spielstätten. Und der oftmals mangelnde Sitzkomfort. Sehr strittig verhält sich das "Einschleichen" von sog. alternativem Content: bestehend aus TV- und Opernübertragungen, die langfristig die Fundamente der Filmtheater unterspülen, weil diese zu Fernsehstuben werden. Fazit: ich würde mein Geld nicht primär in die Anschaffung neuer Projektionsanlagen stecken, egal ob analog oder digital. Erstmals wegen einiger, aber derzeit sich abflachender 3D-Eventerfolge ( http://www.filmvorfuehrer.de/topic/10683-fluch-2d-vs-fluch-3d/page__pid__137351#entry137351 ) amortisierte sich die Digitalisierung. Auf lange Sicht mündet sie in Investitionspiralen und vermutlich immer neue Versuche einiger Companies ein, die Programmschienen-Strukturen der Theater zu manipulieren. Auch wenn die EU angeblich der potentiellen Gefahr bei DCI, die Filmauswahl in "vorprammierte" Gleise zu lenken, einen Riegel vorgeschoben haben will. Jedenfalls wird das BROADWAY nicht geschlossen werden, weil es derzeit nicht DCI-fähig ist. ;-)
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So etwa von 1973 (?) bis 1976 'Cinema Princess' (ich hörte auch schon mal von 'Royal Princess' - und mutmasste darin eine kleine Opposition gegen den direkt anliegenden 'Royal Palast' mit Europas größter Cinerama-Bildwand und dem 'City im Europacenter'. Nicht ohne Grund wird der gelernte Seefahrer und geniale Radio-Entertainer [Filmmusikmagazin 'Spätvorstellung', die in mir das Todd-AO-Fieber anheizte] Kl.P.H. dort einen Minipalast eröffnet haben, der in Erstaufführung sogar 'Jesus Christ Superstar' bekam, aber auch Reprisen von 'In 80 Tagen um die Welt' oder '55 Tage in Peking' auf seinen 70mm-Fedi-Maschinen zeigte. Von 1976-77 dann 'Barbarella', vom 'Princess'-Gründer weiterbetrieben - und von Be.U. übernommen, so ich nicht irre. Ob zuderzeit noch die Fedi standen? 1979 'Broadway' als Bestandteil der Yorck-Gruppe, und von 1982-83 baute die stark motivierte Belegschaft das Haus zu vier Sälen aus, erhielt aber den 'Princess'-Saal unverändert. Arthouse oder besser gesagt "Off-Kino" mit Erstaufführungsstatus war nunmehr zum Kern der Programmausrichtung geworden. Die 70mm-Cinerama-artige Leinwand blieb bis m.E. bis zur Jahrtausendwende (bis 2002?) erhalten, wurde dann leider aufgrund von Beschwerden von Fachbesuchern oder der Pressefritzen entfernt, die die Flankenverzerrungen massiv kritisierten. Aus der Gründungszeit sind noch immer die kerzenartigen Wandleuchter erhalten geblieben - die manchem etwas etwas spiessig anmuteten. Das Renomme der letzten Jahre war der starken Initiative der Kinomitarbeiter zu verantworten, welche das Kinderprogramm stark ausbauten. Merkwürdigerweise brach das Haus tlws. mit dem Arthouse und zeigte seit Schliessung des 'Royal Palast'-Centers ab April 2004 immer häufiger Blockbuster. Das wirkte auf mich verunsichernd, weil meine 'Broadway'-Besuche stets anderen Filmen galten, während ich die martialischen Blockbuster im 'Zoo 1' auf mich eindröhnen liess, wo es auf einen sauberen Ton auch weniger ankommt. Projektionstechnisch dominierten im 'Broadway' die soliden Ernemann- und Philips-Bildwerfer der 1950er Jahre (also FP 56, aber auch EX oder eher EIX?). Das Bild in all den Jahren war immer scharfgestellt, der Ton ordentlich und unverzerrt. Allenfalls fiel die Perforation der Bildwände deutlich ins Auge, weil die Sitzabstände in den kleinen Sälen kurz waren. Das Foyer war ganz angenehm dekoriert und gut für eine Kafferunde geeignet. Abgesehen vom Kinderprogramm scheint die Programmdisposition bis zuletzt zentralistisch gebündelt gewesen zu sein. Das hat zwar gewisse Effizienzen und Optionen für Verhandlungsstärke gegenüber Verleihern, bremste aber auch den Erneuerungsprozess, der gerade am Tauentzien/Kurfürstendamm dringend geboten wäre, wollte man die verbliebenen Kinos auffrischen und erhalten. Durch die Verwahrlosung der dortigen Einkaufspassage ('Mini-Tauentzien') scheint auch das Kino beeinträchtigt worden zu sein. Man hörte schon vor Monaten von anstehenden Umgestaltungen dieser Passage, dem nun auch die Kinospielstätte zum Opfer gefallen sein dürfte. Soweit meine - äusserst subjektiven - Betrachtungen.
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Gestern abend eröffnete Berlins neues Luxuskino 'CineStar EVENT Cinema' seine Pforten. Hoher Besuch aus Hollywood, 3 Dimensionen und 4k Wide XL Digitalprojektion gaben ihren Einstand. Der FLUCH DER KARIBIK brauste im vierten Teil durch den Saal und zahllose Sektgläser stiessen an auf Berlins neue größte Bildwand. Typographisch drängt sich beim Kinologo - wie einst bei VistaVision oder bei 'V for Vendetta' - das "V" in den Vordergrund. Ein Chiffre für magnitudes, arising und Potenziertes. "V" auch für "Victory". Tatsächlich entsprach die größte sichtbare Bildfläche mit etwa 1.89 : 1 dem alten Paramount-Verfahren von 1954, das leider nie richtig Fuß fassen konnte, da Theaterneubauten erforderlich gewesen wären, also mit haushohen Bildwänden zu starten versuchte. Nach dem Umbau erscheint der jetzige 'CineStar Event'-Saal etwas weniger steil aufgerampt zu sein als zuvor, mit einer Tendenz zum Arena-Seating. Neu ist auch ein Vorhang, auf den zu Imax-Zeiten verzichtet wurde. Ob FREMDE GEZEITEN aber der bestmögliche Eröffnungsfilm war, sei dahingestellt. Wer war sonst bei diesem Event und wie sind die Eindrücke?
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12. Studio - die Filmkunst jubiliert, 13. Zoo-Palast brummt bärig, 14. Capitol Lehniner Platz - zurück zur Sprechbühne, 15. Astor Filmtheater - "Tommy" von Ken Russell läuft hier schon lange nicht mehr..
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Ein herrlicher Mai-Abend im Frühjahr 2011: ein Hauptstadtboulevard erblüht! Abgeschritten: der größte Kinofriedhof der Welt: Ganz Berlin feiert, und der Duft der großen weiten Welt liegt förmlich in der Luft. Abgeänderte Ortsbeschriftung: 1. Friedhofszufahrt zum Marmorhaus, 2. Christo-Verhüllung der Gedächtniskirche, 3. digitalisierter Royal-Palast, 4. modischer Gloria-Palast, 5. Blue Movie 1 & 2, Smoky, Oscar und Camera tummeln sich im neuen Kudamm-Eck, 6. 5. mediatisierte Lupe 1, 7. versandete Filmbühne Wien, 8. futuristisches MGM-Theater Kurfürstendamm, 9. KuLi sowie ABC 1 & 2 - Publikumsmagneten des Kudamm-Karrees, 10. Lupe 2 - jetzt ägyptisch, 11. Kino Hollywood (es fehlt nur noch der Sunset-Boulevard)
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Die Härtung der Normen und Standards (auch wenn man noch leidenschaftlich gegen die Substandards kämpft) folgte im NS-Staat sicherlich der Basis spätkapitalistischer weimarer Verhältnisse: und diese posperierte weder zuvor noch danach, sondern erlebte eine Scheinblüte aufgrund von Zwangswirtschaft oder Monopolisierungsendenzen. Und so anheimelnd sind die fast immergleichen Bauten des Heimatschutzstils aus heutiger Sicht nicht. Es sein denn, man schachtet sie aus für bessere Auframpungen und breitere Bildwände. In der stromlinienförmigen Logik der Hymnisierung unbedingte Standards (und dieser drögen Vereinheitlichung im Heimatschutzstil) wäre eine Idealisierung fehl am Platze und die Heiligkeit der Normierung bitte doch einmal auch auf hinlänglich konforme Multiplexsäle (Black Box mit Steilauframpung und 1.85 : 1-HDTV-Bildwand) zu übertragen, obwohl wir es hier mit einer deregulierten Wirtschaft zu tun haben. Anderes Beispiel: nur weil Heinz Riech mehr feste Beschäftigungsverhältnisse einging als heutige Multiplex- oder Programmkinobetreiber, war das kein soziales oder lebenswertes Terrain. Die Funktion des Kinos war in verschiedenen Gesellschaften diese widerspiegelnd recht verschieden und erlebte hin und wieder Auflösungserscheinungen. Stets entstanden Kinos mit Anpassungsstrategien an moderne Konsumgewohnheiten. Die derzeitige "digitale" Anpassung ist allerdings mehr als eine Verjüngung oder Rehabilitierung einer Kundenorierung. Diesmal hat man sich ein Instrument der Auslöschung ortsfester theatraler Filmabspieleinrichtungen ins Nest gesetzt. Im übrigen gab es verschiedene Etappen der Enwicklung "nationalsozialistischer" Wirtschaft und Kinopolitiken. Um nicht der Nostalgie anheimzufallen, bemühe ich doch eben mal jenes Zitat: Nach dieser Theorie ist der Faschismus keine eigenständige Bewegung, sondern eine besondere Form des Kapitalismus. Aus der Perspektive einiger marxistischer Denker waren Anfang des 20. Jahrhunderts die Klassengegensätze so stark, daß eine Revolution des Proletariats wahrscheinlich wurde. Um dies zu verhindern, hätten die Träger des Finanz- bzw. Monopolkapitals den Faschismus installiert. Zugleich hatte der Faschismus die Funktion mit seiner Rede von "Volksgemeinschaft" die realen Klassengegensätze zu vertuschen. Im Interesse der Kapitalisten war auch die große Rüstungsproduktion, die neue Profite sicherte. Der Faschismus ist, wie bereits 1924 die Komintern (Kommunistische Internationale) festhielt, die "offene terroristische Diktatur der am meisten reaktionären, chauvinistischen und imperialistischen Elemente des Finzanzkapitals". Vertreten wurde diese These auch in der offiziellen Geschichtsschreibung der realsozialistischen Staaten. Allerdings zeigte eine genaue Analyse, daß die Großindustrie eher auf die konservativ nationalen Kräfte setzte und die faschistische Rechte erst mit ihren zunehmenden Erfolgen deutlicher unterstützte. Auch sprechen die betont antikapitalistischen Attitüden der frühen Bewegungen gegen eine planmäßige Steuerung durch das Kapital. Aus: http://www.shoa.de/drittes-reich/ns-ideologie-und-weltanschauung/143-faschismus.html Die Kinowirtschaft im NS-Staat und teils auch in der DDR und BRD ist nicht nachahmenswert oder frei von Widersprüchen. Dort, wo sie ausschliesslich wirtschaftlichen Zielen diente, war sie sein Instrument der Dummhaltung und Zerstreuung. Auch in der sozialistisch sich im Aufbruch glaubenden DDR.
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Sein Fehlen fiel seit längerem auf. Ich dachte an etwas anderes (er sei des Gezänks in der sich wandelnden Branche überdrüssig?): ganz falsch gedeutet, aber wir wissen nichts Näheres. Es ist unfasslich, schon in seinem Alter. Die Kinder waren noch unmündig? Zum persönlichen Kennenlernen kam es leider nicht, abgesehen von einer Andeutung eines Berlin-Besuchs im letzten September. Zum Moderator: Gerade in diesem Forum Sichtweisen verschiedenster Akteure zu verstehen und zu vermitteln, was seine Kunst, sein menschliches Format. Ein Demokratiebeitrag - vorher gab es keine Kinoforen dieser Grössenordnung. Ich sah ihn, trotz nicht hohen Alters, auch als Traditionalisten und alten Haudegen der Kinokultur. Auf althergebrachte Standpunkte und Kulturen geringschätzig herabzusehen, hätte er sich trotz des Branchenwandels verkniffen. Die Liebe zum Kino war allgegenwärtig und von absoluter Redlichkeit gestützt. -- Wünsche mir zu späterer Zeit eine kleines Galerie ihm zu Ehren. Wenn seine Familie und die Moderatoren einverstanden wären - und auch er nichts dagegengehabt hätte. Das ist auch Ziel dieses Forums: den Vorführern ein Denkmal setzen. Tiefen Dank an Torsten!
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Natürlich sind nicht Bildgrösse, Auflösung und Sozialisationen gemeint gewesen: da ist eine Silberscheibe sehr ärmlich. Die Richtigstellung ist natürlich geboten. Gemeint sind aber einige andere, nicht ganz unbedeutende Ingredienzien. Und die Produzenten, Hersteller und Dokumentaristen dieser Editionen besitzen zweifelsfrei Fachkompetenz, gleichwohl sie auf entsprechenden Festivals und Filmreihen nicht auftreten. (Die besagten 'arsenal'-Filmtitel gehören zum Stammrepertoire der KoKis laut Bestandlisten der FIAF. [Cinema-]Scope-Dauerrepertoire einst im Delphi Berlin, viel später in Programmkinos in Essen, Berlin, Düsseldorf, Karlsruhe oder Bonn (weitere Städte und Orte?) waren bei näherer Betrachtung doch stets avancierter: frei finanziert und gründlicher verhandelt. Die Spielpläne existieren ja noch und auch die technischen Voraussetzungen übertreffen die hiesigen Flachbildwand- und Black-Box-Darbietungen am Potsdamer Platz.)
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Vom 1953er Schärfekreus bei Scope würde ich jedoch nicht so dezidiert sprechen. Zahlreiche Kopien vom Originalnegativ - damals eine Branchekonvention mit ausgewählten und deutlich weniger Filmkopien als heute - gewährleistete auch eine 35mm-Wiedergabe auf Bildwänden breiter denn 20 Meter. Die Fachzeitschriften zeigen solche Kinos auch an exponierten Orten. Der Betrachtungswinkel von 36 Grad sei davon unberührt. Einen "Nazi-Baustil" würde ich durchaus erkennen wollen. Das wird dadurch nicht aus der Welt geschaffen, dass der neolassizistische und neo-antike Baustil ansatzweise schon in den 1920er Jahren Blüten zeigte. Zur repräsentativen Staatsarchitektur der Herren Speer & Co wurde sie erst ab Mitte der 1930er Jahre erhoben und kennzeichnet diese Epoche signifikant.
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Im Grunde ist der Stellenwert solcher und vergleichbarer Themen in berliner Programmkinos bejammernswert. Der schwärmerische Duktus des 'arsenal'-Programmtextes bewirbt für sich zunächst einiges, was Du als Voraussetzung für das Verständnis dieser Bild- und Ton.Innovation von 1953 ausmachtest. Von Relevanz für eine entsprechende Schau sind also Umbau oder Neubau von Kinos, eine gekrümmte Metallbildwand (die bswp. das Kino 'astor' am Kurfürstendamm besitzt), nicht-dolbysierte Verstärkerzüge, eng gefasste Esxponentialtrichter anstelle breit und passiv abstrahlender JBL-Boxen, genau berechnete Wolken- und Vorhangsstores nebst Farbkaskaden vor Filmbeginn, Filmkopien der Erstaufführungszeit mit korrekten Bild- und Tonformaten usw. usf.. Nicht zuletzt eine versachlichte Herangehensweise: Sein und Schein zu unerscheiden, Werbung und Produktionzwänge zu durchleuchten, künstlerische Idee und industrielle Konvention und Fetisch voneinander zu scheiden... Kaum einen dieser Ansätze sehe ich im 'Kino arsenal' und von den Programmkuratoren umgesetzt. Sie werden uminterpretiert als ideelle Inspiration der Avantgarde wie schon der Nouvelle Vague, des Free Cinema, des Dogme95 usw. - eben, um ein derart ausgerichtetes Publikum einzufangen. Die Brüche, Widersprüche und Schattenseiten - über sie spricht man nicht. Von welcher Seite man es auch betrachtet: es zeigt sich grossenteils einer Wiedereinsatz der Kinematheks-Retrospektive von 1993 mit gleichermassem schwärmerischen Duktus und jetzt mit dem Potsdamer-Platz-Schlagwort "Bigger than life" garniert, um Steuergelder für kalt-routinierte Programmarbeit einzuheimsen. Das 'arsenal' der 10er Jahre ist weitaus mehr dem Establishment als das 'arsenal' der Siebziger Jahre angenähert. Leider ohne wenigstens den Produktionshintergrund der Herausbildung industrieller und genre-prägender Prozesse des ehemaligen "Klassenfeindes" sich etwas näher unter die Lupe zu nehmen. Nicht nur, dass der erste CinemaScope-Film, THE ROBE, in einem 'arsenal' nie gezeigt wurde und auf dem Status fast von Pornokultur klassifiziert ist, schon die Vereinnahmung von Breite und Grenzüberschreitung durch das Chiffre eines einzigen Seitenformats (2,35 : 1) wird dem nicht gerecht, worum es geht: einem Film- und Kinoformat, das schon anhand der disponierten Filme ständig von 2,35 : 1 abweicht. Fazit: der Kosum von DVDs ist nachweislich lehrreicher als dieser Neuaufguss der schon 1993 von vielen Fachzeitschriften kritisierten Kinemtheksretrospektive - die dennoch Gold gegen den lustlos multiplexalen Abspulbetrieb war, den die Kinemathek 2009 mit "Bigger than Life - 70mm" nachschob, um "Leistungsfähigkeit" unter Beweis zu stellen. Aber vielleicht lohnen wenigstens einige ausgewählte Filmkopien den Besuch - den Rest und das Drumherum muß man dann eben aus der Erinnerung vor dem "inneren Auge" rekonstruieren.
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Das berliner 'arsenal - Institut für Film- und Videokunst' brilliert im Mai mit riesiger Breitwand, Vorhangspielen und bigger than life, dem selbst die Wände des Kinosaals keinen Einhalt bieten können: CinemaScope – kaum eine andere filmtechnische Bezeichnung weckt größere Erwartung beim Zuschauer. Der sich langsam öffnende Vorhang zu Beginn der Vorführung gibt eine immer größer werdende Leinwand preis, eine Projektionsfläche, der die Wände des Kinosaals kaum Einhalt gebieten können. Expandierende Bilder, spektakuläre Weiten, atemberaubende Nähe, visueller Reichtum – bigger than life oder doch eine unnütze Übergröße? Billy Wilder fand nüchterne Worte für die technische Neuerung um das anamorphotische Objektiv, die die Twentieth Century Fox 1953 mit dem epischen Kostümfilm The Robe lancierte: "Ein ideales Format, um das Leben eines Dackels zu verfilmen!" Unvergessen auch Fritz Langs Äußerung in Godards Scope-Film Le Mépris: "Das CinemaScope-Format ist nicht für menschliche Wesen, es ist für Schlangen und Begräbnisse." Die 16 Filme aus fünf Jahrzehnten unserer CinemaScope-Reihe kommen garantiert ohne Dackel, fast ohne Schlangen und mit nur wenigen Särgen aus. Stattdessen vermitteln sie einen Eindruck von der ungeheuren Bandbreite (!) künstlerischen Umgangs mit dem übergroßen Bildformat 1:2.35 und seiner Auswirkung in Bezug auf (Raum-)Inszenierung und Erzählstrategien. http://www.arsenal-berlin.de/de/arsenal/programmtext-anzeige/article/2231/304.html?cHash=cbcce33ecc Da fast alle Filmemacher und grossen Kinobauherren tot sind, wissen wir natürlich nicht, was wirklich gemeint war. Der wissenschaftliche Mitarbeiterstab des Instituts für Videokunst hat daher die Hintergründe aufgearbeitet und wird möglicherweise eine anamorphe Linse einsetzen.
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Die baulichen Bedingungen vieler Multiplexe sind (ausgenommen die weiträumigen Foyers mit teils grossen Glaswänden nach aussen als Novum) bisweilen auch sehr uniform. Es sind Minimalstandards für Bild- und Tonwiedergabe seit 1953, die somit schwierige Sicht- und Hörverhältnisse einiger älterer Säle vor den grossen Technikrevolutionen überwinden wollen, aber dafür Atmosphäre, Charme und Individualität einbüssten. Oft wurden auch diese Maßstäbe schliesslich zugunsten ergonomischer Ausreizung vorhandener Flächen wieder aufgegeben. Auch reichen sie nicht an bahnbrechende Standards wie die der Imax- oder Cinerama-Kinos oder der frühen Dekor-Paläste und selbst der funktionalistischen Konzeptionen des Bauhauses heran, sondern folgen dem Verwertungsprinzip flächendeckender Normierung und "Gleichschaltung" des Blockbusterfilms. Ähnlich im Arthouse-Sektor bei entsprechenden Neubauten. Ähnliches vollzeiht sich mit der momentanen "Digitalisierung", die sich einige Fortschritte (angeblich flächendeckend gleicherechtigte Filmbelieferung auf gleichem technischen Niverau) mit Rückschritt erkauft (Kinosterben, Zerstörung angestammter Filmberufe und Institutionen, Übernahme von TV-Kultur, von der sich Kino stets distanzierte, um seinen Sonderstatus zu behaupten. Investitionsspiralen usw.). Die grösseren Freiheiten in der digitalen Programmgestaltung haben eine zweiseitige Schneide: sie nutzen der kulturellen Bereicherung und Expansion auch kleiner Initiativen, kleinerer Kinos und kinoartiger Clubstätten jenseits des Mainstreams jenseits des DCI-Standards, sie erschweren aber dem ortsfesten kommerziellen Betreiber unter dem Druck einer Immobilie seinen Broterwerb, zumal dieses Brot immer häufiger geteilt werden muss. Anscheinend sind die Epochen übergrosser Säle und Bildwände abgeschlossen: ganz eindeutig aufgrund der Aufgabe des Vertrieb exklusiver Kinovents und des Wechsels in der Vertriebspolitik hin zu digitalem Content: ein Content, der auf da Kino weniger angewiesen ist als je ein Content zuvor in der Geschichte. Die staatliche Kontrolle, Förderung und Subvention kann durchaus lebensrettend sein und war sie auch in vielen Ländern und Epochen. Sie bewahrt einige Mindeststandards, erschwert aber individuelles unternehmerisches Vorgehen und andererseits auch die Gründung von Kleinstkinos (die, obwohl kulturell am vielfältigsten, paradoxerweise keine DCI-Förderung erhalten). Natürlich eine im Ansatz rationale und im Sinne der Gerechtigkeit der Kulturzuführung für "breite Schichten" sinnvolle Einrichtung. Da aber die Anreize und ein (meinetwegen auch sozialistischer) Wettbewerb nicht durchgreifend genug vorangetrieben wurden - ausgenommen die Bauphase des Kulturhäuser und Todd-AO-Stätten -, führte letzlich der Material- und Devisen-Mangel zur Erstarrung dieses Systems. Von dem es dennoch heute zu lernen gilt. @Pinbot könnte recht behalten, dass auf längere Zeit keine Reformierungen und Revolutionen in Gesellschaft und Kultur zu erwarten sind, sondern der vorgezeichnete Weg der Marktbereinigung (überdies auch die der digitalisierten oder multiplexalen Stätten, würde ich hinzufügen) unaufhaltsam ist. Wenn @EIX die Verschmelzung von Computer/Internet/HD mit dem Consumer-Verhalten in einen Zusammenhang bringt, spiegelt dies den momentanen und uns für längere Zeit begleitenden Trend. Der m.E. (a. aus konservativer Sicht und dementgegen b. auch aus einer kulturavantgardistischen Sicht) eine beständige, nachhaltige Kinoauswertung erschwert. Richtig ist die Aufstand der Kinobetreiber in USA gegen die Kürzung der Kino-Auswertungsfenster, wie @rabust dringend einmahnt, auf alle Fälle. Aber warum kommt das so spät? In dieser Richtung und in Richtung Standort- oder Inhaltsprofilierung muss man weitermachen. Weniger sollte man sich um artegrechte Ausstrahlungen von Filmen im Fernsehen oder das Schickssal der Videotheken kümmern, die ja gewissenlos am Fundament des Kinos sägten. Auch unbenommen der nüchternen Erkenntnis, dass sich die Rahmenbedingungen vorerst nicht revolutionieren werden, wird man in vielfältiger Weise und in unterschiedlichen Varianten weitermache müssen. Förderlich wäre, man würde das Recht der Verwerter von Online-Streams, der Videotheken, der TV-Anstalten beschneiden. Ein notwendiger Eingriff in die marktliberale Struktur unserer Gesellschaften. Das wäre aber in den dominanten filmproduzierenden und auswertenden Ländern nur mit Verfassungsänderungen durchzusetzen. Man könnte es begrüssen, nur leider hält das hiesige Meinungsbild gesellschaftspolitische Umwälzungen für wenig opportun und aussichtsreich. Multiplex-Mitarbeitern wie auch Kleinkino-Verfechtern, KoKis, Arthouse-Protagonisten und allen anderen dürfte aber in anbetracht der Fensterdebatte klar werden, dass sie plötzlich in einem Boot sitzen. An diesem Punkt erscheint der Appell von @rabust von hoher Brisanz, um ein Umkippen zu verhindern.
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Korrektur der Errata: Nicht SNOW WHITE (1937), sondern SLEEPING BEAUTY (1957) war im vorigen Post gemeint. [Die Nachkorrektur-Möglichkeit in der Forumssoftware ist wirklich ein grosser Nachteil zu den Vorjahren!]
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Ultra Panavision hätte doch aber in allen Belangen und Varianten andere Aspect Ratios und Bildflächen (ausgenommen im Einheits-Reduktionsformat 35mm-Scope-Lichtton für die abgestufte Auswertung aller Filme, die einst in der Aufnahme-A.R. 2.0 : 1 entstanden waren). Und hätte auch andere Bildhöhen im Negativ und in der Large-Format-Kopie als Technirama. Dann hat es mit Technirama nur eine (gegenüber dem klassischen Scope) moderat-anamorphe Bildpressung(und somit auch leichte Verflachung des Feldes gegenüber Todd-AO oder VistaVision bei gleichem Bildwinkel) gemeinsam. Hat George Gunn bei Technirama eine effektive Negativfläche nahe Ultra Panavision beschrieben? Also wenn Du Dir die Negativ von "The Vikings", "Les Miserables", "Salomon and Sheba" und "Spartacus" beschaust, findet sich dort stets dieselbe "Full Frame" wie bei VistaVision von etwa 1,49 : 1. Man landet davon ausgehend bei der nutzbaren Wiedergabe-A.R. von 2.23 : 1, je nach Kopierwerk in London oder Roma. Bei der optischen Kopierung auf 70mm wird das Bildfeld auf die A.R. von 2.34 : 1 ausgeweitet: genau zwischen die Perforationsreihen noch passend. Dabei wurde die Bildhöhe am optischen Printer meist etwas beschnitten. Zusätzlich der Technirama-Bildbeschnitt durch die verdeckenden Magnettonspuren auf der 70mm-Kopie. Warum von Perforation zu Perforation kopiert wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. SNOW WHITE hatte eine Höhenkaschierung im Technirama-Negativ: das wäre m.W. der einzige mir bekannte Technirama-Film, dessen Aufnahme-A.R. in die Nähe von Ultra Panavision rückt: auf dem Negativ in etwa 1.7 : 1 mit nutzbarer Wiedergabe-A.R. von 2.55 : 1. Beziehst Du Dich aber auf die A.R. des 65mm-Negativs von FALL OF THE ROMAN EMPIRE, müßte von der erlaubten, effizienten Bildbreite von 48,6mm ausgegangen werden. Zieht man davon 25% ab (was der Entzerrung auf ein sphärisches Format entspricht), gelangen wir auf 48,6 - 12,15 = 36mm. Wobei aber die Bildhöhe bei nur 23mm läge gegenüber 25mm be VistaVision und Technirama. Aber vergleichbar (oder vergleichenswert) finde ich die beiden Verfahren eigentlich nicht unbedingt, wenn unterschiedliche Laborentwicklungen, Aufnahmeoptiken und optische Umkopierungen imgange sind. Das wäre eine sehr abstrakte Parallelziehung, die schon aufgrund dieses Einzelfalls einer Filmkopierunge (FALL OF THE ROMAN EMPIRE) und anderer Faktoren nur akademisch kurios ist, jedoch praktisch meiner Vermutung nach zu keinen Versuchsaufbau führt, um daraus Schlüsse in der Bildqualität zu ziehen, die man nicht auf anderem Wege optimal anstellen könnte, indem man gleiche Kopierwerke, Filmstocks gleicher Jahrgänge, gleichartige Optikerhersteller usw. heranzieht, um Negativ a) mit Negativ b ) zu vergleichen. Alles andere endet - sarkastisch gesagt - im Irrsinn (Irrsinn im dem Sinne, dass man zu keinem Ergebnis gelangt und "wahnsinnig" wird, sofern man wirklich annimmt, zu einem Ziel zu gelangen?). [Also ich klinke mich an diesem Punkt aus.] Letztere sind doch vom Duplikatnegativ erstellt.
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Und sind, ohne ins Detail in anbetracht der Notanfrage aus Wien auszuweichen, leider gegenber der Magnettonkopie im Nachteil. Man höre den harschen Orgelton zu Beginn der Zarathustra-Fanfare, und auch die begrenzte Dynamik des hochfrequenten Signals bei Nachichtenübertragungen des Monolithen gen Jupiter (im Krater Tycho). Jemand hatte mir, weil ich ständig darauf herumritt, den Hergang der Neumischung erklärt, und auch auf alte und minderwertige Grammophon-Aufnahmen verwiesen. Die damals schon über diverse Tondups liefen. Aber gegenüber den alten Mono-Lichttonfassungen (und zu raren 4-Kanal-Magnettonfassungen, die wiederum zuletzt grünlich waren) ist die neueste Kopie von Warner doch eine Erlösung! @batesman: Du könntest vielleicht einmal bei Warner Deutschland nachfragen, denn die neue Kopie lief letztens in etlichen Kinos und auch in Karlsruhe zur offensichtlichen Zufriedenheit.
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Das Kontrollbild am Endband würde ich bei einer Archivkopie oder auch sonstigen Rarität, die kontrollierte Einsätze erfährt, fast eher vermeiden wollen. Ohne damit anderen etwas empfehlen zu wollen, denn jede Betriebskonvention und Verleihsituation ist anders. Diejenigen, die solch einen Film und solch eine Kopie spielen, denke ich mir, sind jedoch meiner Erfahrung nach Liebhaber und widmen sich auch mit ausreichender Zeit dem Öffnen eine Klebestelle - möglichst, ohne neue zu fabrizieren. Man könnte aber (so mir vor 30 Jahren eingetrichtert) beim Schneiden 1 Bildfeld Schwarzfilm am projektionsfertigen Film dranlassen, wo dann Schwarzfeld auf Schwarzfeld stösst. Kurzer Aussetzer sozusagen (und evtl. kurzer Tondoppler), aber es schiebt das verbreitete Schneiden und Trennen im Bildteil erst einmal auf den x-ten Nachspieler hinaus. Bei ANNA KARENINA haben es die mitentscheidenden Vorführer z.B. in der berliner Matinee so beschlossen, bei vorhandenen Klebestellen diese zu öffnen und keine neuen zu fabrizieren. Man weiss (und akzeptiert), dass minimale Auffälligkeiten damit inkauf genommen werden, nimmt also Rücksicht auf kommende Einsätze. Denn immerhin könnte ja mal von einem anderen Datenträger ein Synchronton zugespielt werden? ;-) Damit auch die Bildanzahl so bleibt, wie im Negativschnitt einst vorgesehen war. Und ein Bildfeld Schwarzfilm schützt mittelfristig vor weiterem Bildverlust. -- Beim GOYA, von dem es mehrere Kopien und ein Sicherheitspaket gibt, hatte ich dann die Kopie vorbereitet. Und bei diesem Titel direkt an der Negativklebestelle geschnitten: ebenfalls die Bildanzahl komplett so belassen, wie vorgesehen. Wenn ihr Euch eine solche Negativklebestelle anschaut, seht ihr, das an dieser Stelle wenig verloren gehen kann: sie ist so tierisch breit und hell, das der Schnitt an dieser Stelle den Film nicht verkürzt, denke ich. Anbei ein Bild, um zu sehen, das die Schnittbreite zeigt: bei dieser Rolle wurde gottbewahre nicht (!) geschnitten, zumal es sich um das Ende des ersten Teils handelt: den weissen Blitzer haben wir "authentisch" mitprojiziert und im Schwarzfilm abgeblendet. Einverstanden? -- ANNA KARENINA am Sonntag im berliner 'astor' könnte "ausverkauft" werden, bislang haben sich 200 Gäste angemeldet. Soweit der offizielle Status. Die Einführung hält der Filmhistoriker Marc Hairapetian, der Versionsvergleiche mit früheren Verfilmungen, aber auch den Musikeinspielungen der sowjetischen Version von 1968 anstellen wird. Ganz sicher aber werden Gäste aufgrund des schönen Wetters ihre Karten nicht abholen! Ein Kartenerwerb an der morgentlichen Kinokasse wird für evtl. Nachzügler Erfolg haben, sage ich mal... viel Glück und bis bald.
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Technirama nicht eher 2.34? Aber auch Technirama wäre auf 70mm minimal beschnitten. Diese A.R. von 2,2 : 1 war in der Praxis, in späteren Jahren und bei optischen (Um)Kopierungen m.E. eher ein "Korsett", oder?
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Ähnlich das berliner DELPHI: hatte nicht die allergrößte Bildwand der Stadt, aber als erstes Todd-AO und spielte bis Anfang der 1980er Jahre durchgängig und landesweit am aktivsten Breitwand- und Sandalenfilme. Und wurde zu meinem Stammkinos über den Zeitraum von 12 Jahren. Eine Trennung ist dann immer hart.