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Star Wars, Star Trek, philosophische Fragen und George L.
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Allgemeines Board
Du hattest Folgendes vorgetragen zur Frage, warum ausgerechnet "Fall of the Roman Empire" in Ultra Panavision gedreht worden sei: Daraus ist mißverständlich zu schliessen, daß FALL OF THE ROMAN EMPIRE, weil es eine spanische Produktion gewesen sei, aufgrund der Nähe zu Madrid und dessen 65mm-Entwicklungsmöglichkeit eben ausdrücklich in 65mm gefilmt wurde, während Deiner Ausführung zufolge ja Technirama nur in London, Paris oder Rom bearbeitungsfähig gewesen sei. Diese Annahme aber bleibt hypothetisch und verliert an Schlüssigkeit, zumal bei allen vorherigen und nachfolgenden (?) Bronston-Monumentalproduktionen stets Technirama als Aufnahmeprozess gewählt wurde und alle von mir benannten Titel in Spanien gedreht wurden, ebenso auch FALL OF THE ROMAN EMPIRE. Tut mir leid, aber zumindest ich habe hierin einen Widerspruch gesehen, sonst würde ich hierauf keine Erwiderung verfassen. das beantwortet doch in keinster weise die eigentliche frage ... Hier noch einmal der Erklärungszusammenhang von @magentacine, auf den ich antworten mochte: Hierbei habe ich auch gar nicht die Frage beantworten wollen, warum auf älterem 65mm-Material die von Dir angedeutete, leider nicht konkret benannte Todd-AO-Produktion gedreht worden war. Mir lag aber daran, darauf hinzuweisen, daß mißverständlich hierbei zum Ausdruck kommt, das Material könne im Gesamtbudget der damaligen Filme keine besondere Rolle gespielt haben, sodaß die Verwendung älteren 65mm-Materials für die ominöse Todd-AO-Produktion erklärungsbedürftig sei. Dazu merke ich an, daß der Einsatz von 65mm-Material (und Equipment) sehr wohl umstritten, kalkuliert und von Fall zu Fall auch fallen gelassen worden war und nannte daher entsprechende Filmtitel, für die ein 65mm-Dreh abgesagt wurde. Vielmehr liegt es an Dir, @preston sturges, @magentacines Frage endlich zu beantworten, welcher Film es denn nun sei, der von diesem Altmaterial betroffen sei. Leider wird seine Frage nicht beantwortet, sondern ein Marketingverweis auf Deine Oktober-Veranstaltungen gemacht, in dem das Buch eines nicht genannten Autors das Geheimnis um den von Dir nicht benannten Filmtitel lüften soll. Wie - mit Verlaub - soll man auf solche Fragen eigentlich noch antworten, da Du von mir nun die Beantwortung erwartest? Du selbst möchtest darüber ja keine Auskünfte geben... -
Star Wars, Star Trek, philosophische Fragen und George L.
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Allgemeines Board
... ROMAN EMPIRE wurde zum größten teil in spanien gedreht. Technirama war technicolors "erfindung", aber konnte nur in london, paris und rom bearbeitet werden (optische umkopierung für CS arbeitskopien etc.) 65mm konnte in spanien bearbeitet werden. dies könnte eine praktische erklärung sein. ausserdem sah die damals "neue" ultra panavision kamera nicht schlecht aus, war neu, hatte viel mehr objektive zur auswahl, panavision's schon damals legendären und erstklassigen support, während technirama sich langsam verabschiedete. Wieso das? EL CID, KING OF KINGS, 55 DAYS AT PEKING, CIRCUS WORLD (allesamt Technirama) wurden etwa nicht in Spanien gedreht? Und was ist mit "Doctor Zhivago"? Und der Intervention von Carlo Ponti? Oder Kubricks "Napoléon"-Projekt? Oder einem der ersten Blow-ups, "The Cardinal"? Oder "Star Wars"? Negativmaterial spielte keine Rolle? Herrschaften, hier wimmelt es ganz schön an Spekulationen! -
Star Wars, Star Trek, philosophische Fragen und George L.
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Allgemeines Board
Zurück zur Frage, welche Fernsehserie empfehlenswerter sei als STAR TREK, bevor hier wieder 65mm und Technirama durcheinanderdiskutiert werden: @magentacine, das hattest Du vorher nicht ausgenommen, lies bitte Deine Anfage an mich. Du darfst hier mit @preston sturges alleine weiterdiskutieren, wenn Du Deine Definitionen im Nachhinein so abänderst, daß Dir die jeweilige Antwort Bestätigung verschafft. Du hattest also wörtlich angefragt: Mehr hattest Du nicht erfragt und auch nichts "ausgenommen". Genau diese, Deine Frage wurde versucht zu beantworten. Ich nannte Fernsehserien von mehreren Folgen, darunter etwa 7 Folgen von SHOAH oder auch bis zu 13 Teilen und bis hin zu BERLIN ALEXANDERPLATZ als bedeutende Beiträge. Du sagtest nicht, daß es immer gleich eine Mammutserie wie "Bonanza" sein müsse, sondern fragtest schlicht nach einer Fernsehserie. Nimm' es so hin, daß ich diese Serien STAR TREK gegenüber favorisiere und sie ebenfalls als Fernsehserien ansehe. (Ausnehmen würde ich Dir zuliebe dann evtl. den ODYSSEUS, der eher eine mehrteilige Fernsehproduktion ist usw., was den "Umfang" en detail noch klarer macht. Trotzdem ist dies definitorisch durchaus eine "Serie" von Folgen). Also bleibt es bei "Alexanderplatz", "Shoah", "Rot und Schwarz". Es gibt bestimmt sehr viel mehr - auch osteuropäische! - Beispiele, und es macht wenig Sinn, nur aus verletztem Anspruch, außer STAR TREK gäbe es keine anspruchsvollere Serie, alles gleich "ausnehmen" zu wollen. -
Wenn da alle folgen würden, würde der Geroge Lucas ganz schnell "arm" aussehen, die Kinos aber noch lange nicht ruiniert sein. Ein kleiner, aber feiner Unterschied! (Nebeneffekt wäre auch, daß er seinen animierten Mummenschanz optisch besser aufbereiten müßte, damit ein Kino ihn freiwilig einsetzt.) Aber leider ... die Welt dreht sich verkehrt, könnte man ganz lapidar zur Kinoentwicklung sagen. :roll:
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Star Wars, Star Trek, philosophische Fragen und George L.
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Allgemeines Board
Jerry Lewis - der Promotor des VistaVision. Nun ja, dann sollte man das im Nostalgie-Thread demnächst würdigen, denn die VistaVision-Titel bei Hitchcock sind eher nur der Paramount zu verdanken, das 65mm bei "2oo1" nur dem Douglas Trumbull und das Ultra Panavision bei "Fall of the Roman Empire" Samuel Bronston. Douglas Trumbull und John Dykstra ist aber auch die fabelhafte Optik in "Star Trek -The Motion Picture" zu verdanken, vielleicht die letzte "Weltraumoper" ihrer Art, die - entgegen @magentacines Wertung - seinerzeit die Trekkies stark enttäuschte, da sie vom "spielerischen Charme" (?) der TV-Serie stark abwich und stattdessen auf einen Monumentalfilm zusteuerte. Mit 40 Mio. Dollars der damals teuerste (neuzeitliche) Film der Welt, wurden dabei allein 20 Mio. hiervon in erlesene Special Effects investiert, ein fulminanter Score von Jerry Goldsmith geschrieben (anschließend leider als Titelmusik der nächsten TV-Serie "Zu Tode" verwertet) und eine spannende Drehbuchidee ("Die Enterprise findet Gott") routiniert umgesetzt. Sehr gut läßt sich das Werk in die Galerie der epischen und utopischen Filme einordnen, was allen Nachfolgetiteln und den V-Serien abgeht, die gestalterisch und dramaturgisch dafür etwas "luftiger" und "humoriger" daherkommen. Gute , etwas "bodenständigere" und dramatisch auch nachhaltigere Fernsehserien gibt es einige: Die Katze (F) Berlin – Alexanderplatz (BRD) The War Game (GB) Rot und Schwarz (UdSSR) Holocaust (USA) Die Abenteuer des Odysseus (T/I/BRD...) Obraz uz obraz (F) War ad Peace (GB) Shoah (F) Szenen einer Ehe (S) und natürlich: Sandmännchen (DDR) Aber wie ich ahne, wird dies gleich glattgebügelt von den Star-Trek-Verfechtern. :wink: :idea: -
Star Wars, Star Trek, philosophische Fragen und George L.
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Allgemeines Board
Onkel Dagobert hat das gesagt. Nicht wieder ausweichen und die Synchronisation hierfür verantwortlich machen, denn die originäre Rollenaufteilung nebst Treatment nahmen Rückgriff auf steinzeitliche und erzreaktionäre Frauenbilder, Frauentypen, die als exotisches Sexobjekt der Besatzung dienen. Typologisch so langweilig und geglättet wie in den von Dir protegierten Folgesfolgen dieser Religionsserie waren sie dennoch nicht, sondern zumindest klischeesiert und filmisch wirksam mit einem dämonischen und lasziven Anstrich beseelt; sie fungierten jedoch stets als Bedrohung des Enterprise-Männer-Patriarchats, das nach militärischen Regeln agiert. Die Bedrohung = "frau" muß folglich von einem "Captain" ausgeschaltet werden, was man diesen Folgen auch ansieht. Vielleicht nicht nur "kritisch begleitend": besser wäre es mit einer Frauenquote und Abschaffung der Hierarchien. Diese Art der "Emanzipation" á la Star Trek verläuft nach männlichem Muster. Angela Merkel (oder Gertrud Koch) entsprächen weit eher der Lebenswirklichkeit, fernab aller Exotik und des kostümierten Sexus im Nachklang De-Mille'scher Epen. Genau. Wobei auch eine "UN-Friedenstruppe" von zweifelhafter Parteilichkeit ist (siehe Korea-Krieg). NATO und UN-Friedenstruppe sind hier komplementäre Korrektive zur Aufrechterhaltung einer bestimmten Ordnung, die zu dechiffrieren Dir nicht schwer fallen sollte. Es ist mir bekannt, daß Hawking Anleihen in den Beschreibungen seiner Hypothesen von Star Trek nimmt. Aber Film- und Theaterwissenschaftler ist er weißgott nicht. Nicht unerwähnt sollte bleiben, daß sich eine Reihe an Physikern gegen die Banalisierung des Weltbildes durch Star Trek zur Wehr setzen. Auch kenne ich keine Star-Trek-Anhänger, die irgendwann sinnvolle Anschübe in den angesprochenen Disziplinen vorgebracht haben, die originär auf Star Trek beruhen. Sieht man sich die "brav-demokratische" Jugend von heute an (die Star Trek goutiert und gegen nichts rebelliert) und diejenige von 1968, fällt es mir nicht schwer, über den Geisteszustand gewisse Vermutungen anzustellen. Was Dich angeht, kann ich mir da allerdings kein Urteil erlauben - Frankfurt ist zu weit weg von hier... -
Die 70mm-Clips aus der (nunmehr zerschnippelten) Kubrick-eigenen Privatkopie (Beilage der neuesten Kubrick-Monographie aus dem Taschen-Verlag) verraten: Dupkopie von etwa Anfang der 90er Jahre - vom selben Negativ wie die DFM-Frankfurt/Delphi-Berlin-Kopie gezogen, aber auf Triacetat: grünlich, rauchig, schrammig, schwammig - wie auch die davon reproduzierten Szenenausschnitte im Buch. Und stinken tut das Teil heftig nach Essig, das ganze Buch stinkt schon gen Himmel... :lol: Aber zurück zu den Fakten dieser "digital restaurierten 70mm-Version": Zweimal wurde (alles analog) das Originalnegativ leider auf Durchlaufprintern gedoubelt, zunächst zum Interpositiv, dann vom IP zu Dupnegativ, dann vom Dupnegativ zur Verleihkopie. Der Bildstand ist – durchgehend – für Todd-A-O-Verhältnisse nunmehr als schlecht zu bezeichnen. Auffällig war mitunter auch ein sporadisches Ruckeln im Originalnegativ, was auf evtl. unsachemäßes Laschenkleben hindeutet. Die Kodak-Randnummern, die im Abstand von 16 Feldern aufkopiert sind, beweisen die Erstellung einer Dupfassung, sofort erkennbar auch an jedem Szenenwechsel. Der Bildeindruck ist „rußig in den Schatten“, und die Vermutung liegt nahe, daß 2000/2001 ein altes Interpositiv (möglicherweise der 1960-er Jahre) verwendet wurde, was an einem Kippen der Grautöne in den Grün-Blau-Stich bereich ablesbar ist (besonders auffällig in den Schatten der weissen Raumkapseln, deshalb fallen bereits in den ersten Weltraumsequenz am Anfang alle Kontraste durcheinander, es zeigt sich eine Nichtkorrigierbarkeit der Farbneutralität der Erdkugel zu den vorbefliegenden Raumschiffen hinsichtlich Kontrastumfang und Farbstich sowie in der Farbbalance, gerade immer dann, wenn man vom alten Interpositiv auf neues Intermediate-Material kopiert. Ursächlich sind hierfür heranzuführen: Divergenzen der Farbstoffe älterer Negative und Intermediates zu den Farbstoffen von Printmaterialien der 1980-er/1990-er Jahre. Folglich ergeben sich gerade in den Grauflächen Abweichungen, die durch Wiederverwendung mangelhafter Print-Zwischenprodukte nicht korrigierbar waren. Auf neuerem Intermediate-Stock wäre der Fehler geringer gewesen, aber hier wurden offensichtlich Kosten gescheut. Sollte evtl. ein gewisses Fading des Orignalnegativs gegeben gewesen sein, etwa bei Szenen, die im Studio bereits dünn gewesen waren (die gesamte Afrika-Sequenz), so man hätte sie dennoch dunkler kopieren können, um an Dichte zurückzugewinnen. In der viel zu hellen Delphi-Projektion flimmerten viele Szenen bereits. Die Stella-Kopie („Berlinale-Palast“ 2001) war noch deutlich schlechter, die Affenfelle fielen dort noch mehr durcheinander, diese offensichtlich nicht korrigierte Nullkopie hatte einen Farbcharakter wie „Lawrence of Arabia“ (restored version 1989). Aber auch für die jüngst in Frankfurt und Berlin gezeigte Kopie gilt: die Hauttöne waren zu rostbraun und verzuckert wiedergegeben (@expert grouper hat dies sofort treffend bemerkt, man muß wirklich dankbar für solche Hinweise sein). Allerdings lässt sich für die Delphi-WA behaupten, dass dort im März 2005 die beste Tonwiedergabe seit der Premiere war. Dennoch klang im Delphi der Baß zu dominant (die Schallplattenaufnahmen klingen anders), der Streicherklang war förmlich angerauht und es war kein Diskant im Beckentonschlag hörbar, obwohl Richard Strauss durchaus einen obertonreichen Klang in seinen Kompositionen bevorzugte. Der Orgelabschlußton wird übrigens auch in der Soundtrackversion nahezu unterschlagen. Der Originalton war daher schon 1968 manipuliert, beim Remix wurde er noch mehr manipuliert. Auch die Johann Strauss-Walzer klingen heute anders als 1968, nachdem das Rauschen offenbar weggefiltert wurde. Der Pfeiffton war sehr laut, was dramaturgisch auch intendert war und glücklicherweise auch nicht durch Limiter reduziert wurde.. Oben und unten war das Bild relativ stark auf dem Samt abgekascht (mind. 40 cm). Das Delphi-Bild ist übrigens seit etwa 1981 leicht verkleinert worden, wobei heute jeweils fast ein halber Meter an Kasch aus der Seitenwand herausragt, was früher 10 cm breit war. Das „Todd-A-O“-Seitenverhältnis von etwa 2.2. : 1 stimmt im allgemeinen zwar, allerdings ist nicht erkennbar, dass dort ein neues Objektiv im Einsatz ist (es sah für mich aus nach einer Type von Ende der 1980-er Jahre). Insgesamt also überall (bis auf die neue Tonanlage) sehr unerquickliche Kompromisse, die nicht immer im Sinne der Regisseurs sein können, selbst wenn Herr Harlan solches auch noch behaupten sollte. :smokin:
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Star Wars, Star Trek, philosophische Fragen und George L.
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Allgemeines Board
Es bleiben die beiden Beiträge meiner Vorredner sehr subjektiv, eine Introjektion. Das gab mir Gelegenheit, auf die bislang weitaus komplexere Debatte im Star-Trek-Forum hinzuweisen, mit recht kompetenten Fans und Kritikern. Nur ist die um Lichtjahre hier aufgemachte Spaltung der Star-Trek- und Star-Wars-Universen ein Scheingefecht. Bereits der allerkleinste Nenner beider Serials, nämlich daß sie Science-Fiction- oder utopische Filme sein wollen, zweitens, daß sie zufällig amerikanischer (und nicht sowjetischer, ostdeutscher oder tschechischer) Provenienz sind, schafft Ähnlichkeiten der Bedeutungsmerkmale und in der Ästhetik. Es werden ja auch durchaus ähnliche Publika bedient, wenngleich die eine Serie militaristischer und heroischer anmutet, die andere scheinbar liberaler und pazifistischer. Macht man hier also eine politische Rechnung auf, so orientieren sich beide am jeweiligen Mainstream der amerikanischen Politik, entweder dem der Repubilkaner oder dem einiger Fraktionen der Demokraten. Da mir beide nicht zusagen, halte ich auch die filmische Entsprechung für unzureichend. Warum drehen nicht die wirklich amerikanischen "Rebellen" (die wirklichen, und nicht die aus einer Hollywood-Serie) utopische Filme? Etwa Noam Chomsky? Warum darf man an einen Unterhaltungsfilm keinen intellektuellen Anspruch stellen? (Da sind wir wieder bei Eisenstein oder Kubrick, sie versuchten es.) Somit fällt auf, daß die "Botschaften" der populären Science-Fiction-Werke entweder eindeutig militant oder andererseits denkbar weichgespült und versöhnlerisch daherkommen - that's the way of life? An den geschönten Menschenbildern und am Regierungssystem an sich wird ja nicht unbedingt etwas geändert. Jedenfalls nicht mit der spaßigen Rezitation von Godard oder Truffaut, die im sarkastischen Sinne den Sexismus auf's Korn nahmen. Aber auch sonst sind die Alt-Achtundsechziger nicht unbedingt die Vorreiter in Frauenrechtsfragen gewesen. Es gibt Hinweise, wonach sich eine variable Frauenfeindlichkeit durch mehrere Star-Trek-Genres zieht (ausgenommen die 90er Jahre): Nur vorübergehend findet sich in "Voyager" eine Frau an der Spitze der Crew, die larmoyant auf das Bild ihres verstorbenen Gatten schaut, die "Mama" spielt und sich sexuelle Identität verkneift. Die Borg-Frau Seven of Nine ringt wie Spock mit ihrer Gefühlswelt, was aber einer Notwendigkeit des Plots mehr entspricht als einem Emanzipationsgestus. Bereits im fünften Star Trek ist die "Geschlechterordnung" wieder hergestellt. Auch ich sehe nicht ein, warum mir als Rezipienten der weichgespülte Inhalt einiger SF-Produktionen mit obenstehend erwähnten "Titten" begreiflicher werden soll? Da darf man auch den "Playboy" aufschlagen und verschwendet keine Zeit für Latex-aufgepeppte Alien-Frauen aus dem Studio-Universum der Paramount. Das alles sind Ausläufer der zweitklassigen Sandalenproduktion der 60's, denke ich. Zur Entmythologisierung sei einmal das Standardwerk von Ann Kaplan empfohlen: "Ist der Blick männlich?". Wie kurios das doch ist, daß man sich auch in x-ter Variation solchen Mummenschanz auftischen läßt. Sowas galt zu allen Zeiten des Theaterwesens als "unkünstlerisch", und das zeigen bereits Studien zum antiken oder höfischen Barocktheater. Wir aber leben im 21. Jahrhundert und haben wenig dazugelernt. Nein - seit 32 Jahren habe ich sowas immer wieder mal angeguckt, (38 Jahre sind ein Schreibfehler, als "Zweijähriger" hätte man daran keine Erinnerung) und deswegen die Schule u.a. geschwänzt. Bin auch gar kein grosser Star-Trek-Hasser - Dein obiger Verweis auf andere Machwerke von Tony Scott und Roland Emmerich trifft hier sogar zu. Was sagt jetzt das?? :?: -
Da ist der Theaterbetreiber zweifelsfrei im Recht. Aber so viel bekommt der Verleih heute für seine Kopien auch nicht mehr (man denke an die Wareneinsatzquote der Massenkopien, manche Filme laufen da defizitär). Somit fördert das Zurücksenden von Kopien noch die Digitalisierung des Kinos. Obwohl ich solche Schrammkopien auch zurücksenden würde. Ein Dilemma.
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Star Wars, Star Trek, philosophische Fragen und George L.
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Allgemeines Board
Im Forum der Trekkies kann man freier diskutieren als hier, ohne als "Wiederkäuer" gestempelt zu werden: http://forum.scifinews.de/index.php?showtopic=5626 Alle Leute, die sich darüber streiten, ob und wie sie den Sinn von Star Trek verstanden haben, sind schon mal prinzipiell sehr weit davon entfernt. Star Trek ist eine Unterhaltungsserie. Die Zeit der Aufklärungsliteratur ist lange vorbei. Kant ist tod, der Sozialdarwinismus lebt. ST war ursprünglich als eine Utopie gedacht, etwas das der Mensch erreichen könnte, wenn er bereit wäre sich zu ändern. Ist er aber ganz gewiss nicht, sonst wäre es auch nicht nötig gewesen mit der Zeit die Utopie zu vermenschlichen und aufzuweichen. Nichts desto trotz zeigt uns ST eine verhältnismäßig helle Zukunft, die sich zu leben lohnt. Kernaussage ist, dass der Mensch etwas erreichen kann. Allerdings ist das keine Weltanschaung, da ST nur eine Fiktion ist, und unsere wirkliche Welt so nicht funktioniert. Man lernt aus einer Serie nicht, wie die Welt funktioniert. Man bekommt vielleicht eine gewisse Interpretation von gutem menschlichem Verhalten vorgetischt. Allerdings ist es schon fraglich, ob es ein wahres "Gut" überhaupt geben kann. Wie ich mir die Welt anschaue allerdings dafür oft "besser". Sich nach den Gesetzen einer Fernsehserie zu verhalten, wird die Menschheit nicht retten. Und erst recht nicht, sich darüber zu streiten, wie diese Gesetze aussehen. "Der Mensch kann mehr erreichen". Ich will aber sehen, wie diese Diskussion etwas erreichen will, das der Allgemeinheit nützt. Da dreh ich mich doch lieber im Kreis. An viele, die es nötig haben: Denkt nach, was ihr aus eurem Leben machen könnt, statt an der Philosophie einer Serie herumzuinterpretieren. In der Zeit könnt ihr auch etwas über das echte Leben lernen. (...) Wollte ich noch was anderes sagen? Achja: Der Sinn von ST sind Titten und andere, niedere Instinkte bedienende Reizauslöser. Zumindest sind das die Dinge, mit denen Geld verdient wird. Nichts anderes will ST als kommerzielle Fernsehserie. Diese Reize sind wohlverpackt in einer schicken Utopie-Hülle. Und ob man mit ST seine niederen Instinkte befriedigen will oder mit dem Schwelgen in "was wäre wenn..." - das ist und bleibt eine individuelle Entscheidung. Oder, anderes ausgedrückt: Um diese Entscheidung treffen bzw. die Möglichkeit einer Entscheidung erkennen zu können, ist ein gewisser intellektueller Prozess vonnöten. Ist jemand zu diesem Prozess in der Lage, dann steht nichts im Wege, noch einen Schritt weiter zu gehen. Und zu erkennen, dass ST uns nichts lehrt, sondern dass wir einen Kopf haben, mit dem wir denken und entscheiden können. ST macht Spaß. Ich liebe es, mich in diese Universen fallen zu lassen und für einige Stunden zu vergessen, dass es irgendwo da draußen eine krepierende Welt gibt, die meine Heimat ist. Aber was lehrt ST mich? Dass ich nur darauf warten muss, dass mein Captain kommt und alles wieder gut wird? Dass sich alle Personen mit mehr Macht als ich selber an die Regeln halten und moralisch agieren? Und wenn sie das nicht tun, sie klar erkennbar böse sind? ST ist eine Fernsehserie. Keine philosophische Abhandlung. Und selbst die ist keine Lehre an und für sich, sondern nur ein weiteres zur Interpretation stehendes Objekt. Use your brain! Oder hier: http://forum.scifinews.de/index.php?showtopic=5602 Also dieser "Kommunismus" kam im Prinzip dadurch zustande, das auf der Welt der 3. Weltkrieg ausbrach, aber der Warp Antrieb überlebte und "Der Erste Kontakt" hergestellt wurde... dadurch wurden sich alle der Lage bewusst und somit musste eine Einheit her und so kommen wir zum "Star Trek Kommunismus" , richtig oder Oder so: http://forum.scifinews.de/index.php?showtopic=1247 Wie siehts mit der Zukunft unserer Galaxis aus, wenn man die möglichkeiten der Kriegsführung im 24. Jahrhundert betrachtet. Sehen wir uns mal die Gegenwart an: Ein Atomkrieg mit entsprechendem Potential würde alles Leben auf unserem Planeten auslöschen (eventuelle Überlebende müssten Jahrzehntelang in Bunkern ausharren), und der Planet wäre für Jahrhunderte unbewohnbar. Im 24. Jahrhundert gibt es viel üblere Waffen, wenn man z.B. die von Soran entwickelte Trilithiumwaffe betrachtet, welche in der Lage ist, ein ganzes Sonnensystem binnen Sekunden zu zerstören, ein Akt, welcher nicht mehr reparabel ist. Ein Krieg, welcher ausschliesslich mit solchen Waffen geführt werden würde, könnte die ganze Galaxie stellar entvölkern, ausserdem entstünden zahlreiche schwarze Löcher, welche das, was der Krieg übriglassen würde, nach und nach verschlingen würde. Auch Spezies 8472 stellt eine imense Gefahr für unsere Galaxis dar. Je grösser der Fortschritt und je ausgedehnter die Territorien in der Zukunft auch sein mögen, sie werden sich schliesslich über mehrere Galaxien erstrecken (man redet dann nicht mehr von Planeten, sondern von Galaxien), desto stärker sind auch die Waffen, welche diese zerstören werden. Aber @preston sturges findet bestimmt immer neue Les- und PR-Arten des kultischen Trekkie-Universums, die sich mir leider verschliessen. Mein Eindruck: seitdem Fernsehserien die Leinwand erobert haben, ist besiegelt, daß Kino nie wieder die "Nr. 1" werden wird. Ich bedaure diese Tendenz. -
Star Wars, Star Trek, philosophische Fragen und George L.
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Allgemeines Board
So kreativ ist er nicht. Er variiert seine Genre-Muster in neue Sujets. So sieht "Schindlers Liste" ähnlich aus wie "Unheimliche Begegnung". Das ist bei ihm Kalkül, denke ich mittlerweile. (Ihr solltet mal die Out-takes von "Schindler" sehen, die gaben mir zu denken. Ich schweige hierzu) Daher wiederholt sich solches Kino unaufhörlich - wie ein Wiederkäuer. -
Star Wars, Star Trek, philosophische Fragen und George L.
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Allgemeines Board
Kenne Star-Trek Kinofilme und Fernsehfilme ohne Ende (seit 38 Jahren). Diese Werke haben alle keine originäre Ästhetik und keine avantgardistischen Züge, weder formal noch inhaltlich (Trivial-Literatur nebst Banalverfilmungen. Sagt Dir jeder Literaturstudent im 1. Semester.) Unglaubliche Utopienlosigkeit. -
Star Wars, Star Trek, philosophische Fragen und George L.
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Allgemeines Board
Unterhaltend waren die Werke zu ihrer Zeit, das kann ich bestätigen. Es bleibt daher interessant, warum sie so schnell altern? Meine These: Es ist nicht gelungen, den (seinerzeit beachtlichen) "Dekor" originär durchzugestalten und künstlerisch zu verarbeiten, den Filmen fehlt daher das künstlerisch "Zeitlose" und eine moderne "message". Somit verwelkt der Dekor rasch, altert und zeigt sich beim Wiedersehen als Fetisch, der nur sich selbst genügt. Man erkennt: hier wird etwas Zirzensisches über die Maßen strapaziert, um im Rausch der Runden und Rekorde (Effekte) zu "unterhalten" (zu "blenden"?), zu "lenken" ("abzulenken"?) und den Inhalt als Staffage des Apparats, ja als "Stichwortgeber" für die nächste Runde zurückzuschrauben. Diese Tendenz war nicht ganz neu, sondern bereits in den 20er Jahre angelegt, allerdings unterscheiden sich hiervon diverse andere Filme gerade deshalb, weil sie ihr jeweiliges Menschenbild mehr oder weniger präzise herauszuarbeiten vermögen und sich vom Klischee befreien. Warum ... - müssen interessante Weltraumfilme mit Pelzaffen, dumpfen Imperatoren und Muppet-Puppen jonglieren? - müssen digitale Effekte unscharf und verwackelt sein? - müssen Schlachtenszenen bunt und rummelplatzartig gestaltet werden? - müssen Dialoge comic-haft und zynisch darherkommen? Viele Fragen, keine Antworten. Wäre ja auch Spaßverderberei? -
Star Wars, Star Trek, philosophische Fragen und George L.
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Allgemeines Board
Im Berliner ROYAL PALAST schlief ich 1978 ein, da der Ton viel zu leise war und trotz 32-Meter-Bild. (Schon damals war "Kino nicht mehr die Nummer 1"). "Unheimliche Begegnung" im ZOO PALAST war fesselnder. Liegt wohl am Regisseur. Später dann ging man primär wegen Special Effects, Williams-Musik, 70mm-Soßenbild oder Alec Guniness nochmals rein. Und ebenso unbefriedigt wieder raus. Hätte ein anderer Regisseur mehr darauf gemacht, schade um gute Ideen. Da ist jeder, der redlich Filmvorführer ist, ehrlicher und fleissiger als der Dagobert mit seinem THX-Sortiment, das keiner wirklich braucht. Hab' gelesen, wie McCallum die Frage nach dem Budget eher zurückhaltend beantwortete. Man habe dies auf 140 Mio. Dollar festgelegt und eingehalten. Na, da finde ich Cimino sympathischer mit "Heavens Gate". Der war wirklich besessen, hat kein Budget eingehalten und die bis dato teuerste Produktion hingelegt, die mehr Wahrheit über den amerikanischen Traum entlarvt, als die Weltraummärchen von Dagobert (denen geneigte Zeitgenossen recht leger Nähe zur Rebellenarmee der Sandinisten unterstellten ... viel zu viel Ehre für das gesellschaftliche Ethos von Mr. Dagobert, denke ich.) Man fühlt sich eben betrogen, wenn man sich das anguckt, daß man von den Produzenten nur als Zahlmeister für Rummelplatzattraktionen ernst genommen wird. Die Magazine, die dann voll von Erklärungsversuchen des wahren Mythos sind, konstruieren sich hier m.E. etwas zusammen, was auf sehr wackligem Fundament angesiedelt ist. Spielberg ist übrigens auf seine Weise ähnlich berechnend und manipulativ (denn "Effekt" ist nicht immer mit "Stil" gleichzusetzen), ist jedoch talentierter in der Suche nach einer geeigneten Drehbuch-"Vorlage", die er sich dann schmackhaft zurechtbiegt. Technik und Kunst kommen bei beiden eben nicht zusammen, daher altern diese Filme schnell, wenn man sie nach Jahren wiedersieht. (Anders bei Hitchcock, Kubrick, Lean, DeSica, Kurosawa, Chaplin u.v.a. - immer wieder frisch wie am ersten Tag. Ist seltsam, oder?) -
Star Wars, Star Trek, philosophische Fragen und George L.
cinerama erstellte Thema in Allgemeines Board
Jede Sekunde Star Wars eine "Versprechen" auf etwas, was doch nicht kommt und worum man betrogen wird: Mythos, Epos, Tragik, Witz, Science Fiction, Märchen, Ritterfilm, Generationendrama, Religion, Gesellschaftsutopie, Kostümfilm, künstliche Welten, unendliche Weiten ... alles lieblos angerissen, geheuchelt vorgetäuscht, bedeutungsvoll verbrämt, hastig hingeschludert, geistlos kopiert, dümmlich zitiert, unscharf skizziert - alles ist wie falsches Operngetöse und Geräteklappern im Stil der amerikanischen Boulevard-Bühnenkomödie. Alles ist wie Werbung: Appetithäppchen ohne Ende werden einem vor die Nase gehalten und im entscheidenden Augenblick versagt, damit keiner merkt, das alles erstunken und erlogen ist. Sucht man dann verzweifelt nach einem einzigen Aspekt der einen oder anderen Episode und findet etwas Brauchbares, dauert es nicht lange, bis man dahintersteigt, daß alles woanders schon einmal da und besser war, hier nicht wirklich elaboriert ist. Die Billigkeit der digitalen Animation wird dann bei näherer Betrachtung im Detail sofort offenbar, sobald man Bewegungsschwächen und Artefakte entdeckt. Das wäre Kubrick nie passiert. All diese Mängel sind selbstverständlich dem geübten Betrachter sofort evident und auch Mr. Lucas wohl, aber darum geht es auch gar nicht. Es geht um die Fülle des Summarischen, um Achterbahneffekte um ihrer selbst, wobei die Liebe zum Detail auf der Strecke bleibt und auch zu teuer käme, würde man endlich einmal zumindest die technischen Details perfektionieren. Aber Details und Grundaussage interessieren nicht den Fast-food-gewöhnten Ami, er muß es nur alles schnell und gierig herunterschlingen können. Aus diesem Grunde werden Filme - und Burger - gemacht, bis die Besucher die Nase voll haben, ständig nur Videospiele und Sesambrötchen kaufen zu müssen. :wink: (Ach ja, @magentacine: "Star Trek" macht da keine Ausnahme: Boulevardtheater mit pseudophilosophischem Überbau, schlechten Tricks, schwacher Handlung, dünner Utopie.) -
Merkwürdige Tonspuren --- Vierkanal-Lichtton ???
cinerama antwortete auf E VII b's Thema in Allgemeines Board
"The Stewardesses"? (der erste Film war nur ein kurzes Experiment und Gigantoerfolg, das kurz danach gedrehte recht teure "Remake" aber ein Superflop ... las ich zufällig vor einem viertel Jahr in einem alten Koshofer-Aufsatz der Siebziger Jahre). Mein alter Vorführmeister vor 25 Jahren, W.M., erzählte mir auch einmal von einem solchen Format. Er führte im Neuköllner Rixi in Berlin vor, wo oft Softporno lief, wo auch zwei mechansich verkoppelkte Ernemänner liefen. Jetzt ist mir der Hintergund irgendwie klarer geworden. Habe gerade mal nachgeschaut: wider Erwarten lief der Film auch in West-Deutschland um 1970: "Die Girls vom Jumbo-Jet", verliehen von der Constantin. Und ist angeblich nur soft, dachte ich doch bislang, er sei reiner Hardcore. Einen 70mm-Schnipsel hatte ich derweil bekommen, zwei Teilbilder nebeneinander 1.33 : 1. Darauf hält eine Darstellerin ostentativ einen Schlüssel o.Ä. vor die Kamera. Das könnte der Film sein... -
Merkwürdige Tonspuren --- Vierkanal-Lichtton ???
cinerama antwortete auf E VII b's Thema in Allgemeines Board
Scanoscope! (Welche Kopie war es denn?) -
Umbenennung dieses Themenbereiches unbedingt notwenig!
cinerama antwortete auf Expert Grouper's Thema in Nostalgie
Genau diese Akteure "mit Stil" werden gebraucht, weil sie möglicherweise auch in Zukunft noch etwas zu sagen haben. Das war es auch nie, sondern immer Sonderformat für Sonderauswertungen. Davon in jeder Stadt gelegentlich vergleichbare HD-Events, und Kino behielte eine begründete Distanz zu den Monitormedien. Merkt dies der Zuschauer, so werden Sprüche wie "ich geh' nicht mehr ins Kino, DVD ist besser" hoffentlich seltener. Die Einsicht könnte zu spät kommen. Dabei gab es Anfang der 90er Jahre - mit Aufkommen neuer Kombiprojektoren in Multiplexen - eine Chance, Sonderformate zu reaktivieren. Dieser Equipierungseuphorie stand aber ein Mangel an programmatischer Kompetenz gegenüber, d.h., sich auch Gedanken über die Distributionsanschiebung zu machen. So wurden also rund 15 Jahre, in denen Digital Cinema noch kein ernstes Thema war, leider verschenkt zugunsten des schnellen Fast-foods, der sehr bald vielen zum Halse heraushängen wird, da es dies auch zuhause oder in jeder Eckkneipe gibt. Sollte die Branche in eine Krise geraten, wäre die Politik seit langem schon gefordert, in die Produktion und die Distribution einzugreifen, falls Du dies unter "political" verstehst. Hierin stimme ich mit Dir überein. Richtig. Es kann nicht angehen, daß Bemühungen, in jeder Hinsicht überragende audio-visuelle Darbietungen zu offerieren (egal ob analoge Breitfilmstreifen oder fortgeschrittenere und sich selbst als ständig fortschreitend verstehende HD-Cinemas gemeint sind) als Nostalgie oder unnötig teurer Luxus betrachtet werden. Na, wir wollten doch bitte lieber nicht von "guter, alter Technik" reden? Reden wir also von der "guten" Technik. 35mm und 16mm sind dann gut, wenn Massenkopierung und Massenabspielbetriebe hierbei umgangen werden könnten. Ansonsten geht es auch unbedingt um die Inhalte: und diesbezüglich führt Dein Linkhinweis zur AG Kino teilweise in die richtige Richtung. :D -
Umbenennung dieses Themenbereiches unbedingt notwenig!
cinerama antwortete auf Expert Grouper's Thema in Nostalgie
Im ersten Absatz widersprichst Du Dich selbst, nachdem Du die "2001"-Vorführungen im Berliner "Delphi-Palast" so gelobt hattest. Weiters laufen an diesem Wochenende in Bradford Large-Format-Roadshows ohne Ende und Karlsruhe hat sich auch noch einiges vorgenommen. Das sind bereits die Fakten und keine "Träume". Zum zweiten Absatz, der Beseitigung etlicher überflüssiger Plexe, stimme ich Dir vollends zu. Sie sind auch dringend schliessungsbedürftig und sozial verträglich umzunutzen, notfalls durch Änderung des Gesetzeslage. Dieser Tag kommt noch, und ich werde hierfür nicht müde werden, mich dafür einzusetzen. Allein solches Handeln entspräche wirtschaftlicher und kultureller Vernunft. Die andere These, alles geht so weiter wie bisher, halte ich für Traumtänzerei, die sich früher oder später bitter rächen dürfte, wenn nichts mehr übrig bleibt, was es zu erhalten gibt. Schönen Abend noch. -
Natürlich kann man sich freuen, den Film ausserhalb des Monitor-Unwesens in einem grösseren Kinosaal zu sehen. Das ist und war aber keine Seltenheit: kaum ein Film hat derart viele Wiederauführungen erlebt, in allen Versionen und Formaten. Trotzdem sei erlaubt anzuzweifeln, daß sowohl kinotechnisch als auch kopiertechnisch "alles Mögliche getan " wurde. Ich würde dies gewiß nicht zur Skandaldebatte machen wollen, wenn nicht derart penetrant für diese Veranstaltung geworben würde und gleichzeitig unrichtige Informationen und Bewertungen virulent würden. Hätte man objektivere Bewertungen und Ankündigungen verkündet, so würden hier auch die Wogen nicht so hoch schlagen. Nach alledem aber, was ich hier gelesen habe (und seit 27 Jahren von dem Film in diversen Häusern gesehen habe) bedaure ich konstatieren zu müssen: eine herbe Enttäuschung. So jedenfalls möchte ich nicht "2001" und auch "70mm" eben nicht gesehen haben, dies war schon einmal deutlich überragender und an zahlreichen anderen Orten zu sehen und zu genießen. Allerdings verstehe ich, daß selbst diese Aufführung in einer Zeit, in der die Kinoerlebnisse sehr gleichförmig wirken, einigen Besuchern Freude gemacht hat. Insofern kann man sie sicherlich nicht "negativ" bewerten, das ist völlig unstreitig.
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cinerama antwortete auf Expert Grouper's Thema in Nostalgie
Vokabeln wie "Traumwelt" oder "Speicherplatz"-Verschwendung stimmen wieder nicht sehr froh, da sie hier fielen. Ggf. aber würde ich mich gerne an Kosten für die Aufrechterhaltung eines Speicherplatzes beteiligen, da ich wie @TomCat der Auffassung bin, daß etliche Beiträge erhaltenswert sind. In allen Fragen der Systematik und des Selbstverständnisses des Forums hat unabweislich @TomCat die schlüssigste Darstellung geliefert. Sie ist auch schwergewichtiger als meine Aufassung, die noch besagte, daß gewissermaßen "Marginalisierungen" von Auffassungen stattfinden könnten, so diese der heutigen Marktanpassung/ dem Life Style widersprechen (und das sollte erlaubt sein, denke ich) , und sofern man sich künftig aus der "Tagesdiskussion" (siehe "Allgemeines Board" oder "Technik") heraushielte. Es sollte weiterhin möglich sein, auch in aktuellen Fragen und Boards eine Gegenposition zum "Marktgesetz" und "Common Sense" zu artikulieren... So es es richtig gelesen habe, mochte auch @preston sturges ein "Verlassen" der aktuellen Rubriken seinerseits auch nicht glücklich machen: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=3967 @TomCats Beobachtung der Erosion und des Untergehens von ausführlicheren Beiträgen ist jedoch so schwergewichtig, daß ich mich dem gerne anschliessen würde. Wie immer die Organisation der Zusammenfassung von Beiträgen auch vonstatten ginge, es bedürfte auch immer der Mitarbeit der Forumsleser, die einzelne relevante Beiträge wiederfinden und aus den Boards herausfischen, um sie an die Moderatoren weiterzuleiten, sodaß diese sie in einen neuen Zusammenhang stellen. Dennoch könnten die Postings des alten Boards nebst Antworten dort komplett erhalten bleiben, um den damaligen Diskussionsverlauf zu erhalten. Offenbar besteht aber überall Einigkeit des Bedarfs einer neuen Systematisierung, sodaß vielleicht nur noch Detailfragen, ob man hierfür "Nostalgie" oder vielleicht andererseits, wie schon von @moses vorgeschlagen, "Spezialformate" verwendet, oder dies in "Kinohistorik", "Technikhistorie" oder gar "Geschichts-Plenum" umtauft. @Henri hat aus dem Wikipedia folgende Begriffsfindung für Nostalgie exzerpiert (und damit meine Bedenken tangiert): Die Nostalgie ist eine leicht wehmütige Stimmung, der guten alten Zeit hinterherzutrauern, in der angeblich vieles schöner, besser, freundlicher war als in der heutigen bösen Zeit. Die Liebhaber der Nostalgie nennt man Nostalgiker. Sie gibt es auf vielerlei Gebieten: in der Kunst, in der Musik, in der Technik, in der Politik usw. Der Standard-Seufzer des Nostalgikers lautet „Ach... was war das früher doch schön…“, er freut sich dabei und lächelt versonnen. Die ihn beobachtende Umwelt nimmt ihn gelegentlich dann nicht ganz für voll. Auch wird oft „Früher/Damals war alles besser“ verwendet. Deshalb habe ich damit ein Riesenproblem: bei aller Begeisterung für vergangene Kinoarchitektur und ältere Filme und Formate würde ich heute zahllose Gegebenheiten keinesfalls mehr einfordern: z.B. Kohlelampenbetrieb, Petzval- und Sonnar-Objektive vom Typ Isco-Kiptar und Zeiss-Kipronar usw., alte konventionelle Breitbandlautsprecher, harte Bestuhlung, zu geringe Rampensteigungen, Überblendbetrieb bei Langzeiteinsätzen, Röhrenverstärker, wenn sie schaltungstechnisch fehlerhaft konzipiert sind etc. pp. Hierin dürfte mir @stefan2 zustimmen, der jedoch ebenso erhaltenswerte Errungenschaften gerne verteidigt. Also als West-Nostalgiker möchte man nicht abgecancelt werden. Auch, um politisch zu werden: die Regierung Kiesinger der 60's, fernerhin eine andere Sexualmoral, kurzum die Ofenheizung und schliesslich eine gewisse Monotonie im deutschen Film der 40's bis 60's, das gegenüber heute zahlenmäßig geringere Filmangebot, der Mangel an Kinematheken und Publikationen - dies alles sehne ich mir nicht herbei. Darum bin ich bitte kein Nostalgiker und möchte so bloß nicht betitelt werden. Und gehe weiterhin in Mutiplexkinos, in denen ich eine "modernere" oder beständigere Technik einfordere, die mitunter auch ältere Aspekte aufnimmt. Der Schlagbegriff "Nostalgiker" macht alle unglücklich, und das Gehaue wird noch heftiger, wenn es heißen könnte: "Hau Du nur ab in Deine Nostalgie-Rubrik, denn hier hast du nichts zu suchen!" Oder auch: "Alte, gebt die Löffel ab!" :cry: -
Das ist schade, denn wenn dies schon als zu "teuer" gilt, da leben wir in nicht sehr innovationsfreudigen Zeiten?
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cinerama antwortete auf Expert Grouper's Thema in Nostalgie
Na gut, dann ist der Begriff also nicht abwertend. Aber ernstzunehmen leider auch nicht: immerhin gibt es doch zahlreiche ernstzunehmende Veranstaltungen (auch wenn sie nicht den von @manfred geforderten writschaftlichen Stellenwert erreichen), es gibt Publikationen hierzu, die Aufffassungen stellen auch eine Herausforderung für`s Kinomachen 2005 dar, und wollte man hier bpws. investieren, d.h. neue Kopien ziehen, Kinogebäude errichten, die einigen durchaus zeitlosen Anforderungen entsprechen, vielleicht auch Festivals ausgestalten, so ist mir das Schlagwort "Heimweh" einfach zu verniedlichend. Das klingt nicht nach Überzeugung, sondern Gefühligkeit. Und dagegen habe ich etwas, eine ganze Menge sogar. (Denn in der Nostalgie liegt auch die Tendenz gebettet, und hier wird sogar @manfred zustimmen wollen, wenn er bestimmt mir eine Tendenz zuschreibt, der man selbstverständlich widersprechen muß ... und dafür sind diese "Sonderrubriken", in denen sich bestimmte Leute ["immer dieselben"] die "Köpfe einhauen", ungeeignet. Es bedarf der Konfrontation mit der Gegenwart, und nicht des "Sich-Ein-Igelns") Man diskutiert ja auch unaufhörlich in den Kunst-,-Literatur, Musik-, Gesellschaftswissenschaften undsoweiter über grundlegende "Klassiker" der jeweiligen Disziplin nicht unter dem Aspekt "Sehnsucht", sondern fragt: wie verarbeite ich sinnvolle Werke in der heutigen Zeit, sind deren Sichtweisen nachwievor aktuell, wie wende ich das Erlernte in der Alltagspraxis an (technisch, programmatisch, inszenatorisch ... je nach Branchenzweig), wie, wo und wie oft sind die Klassiker und weitere Abzweigungen des Themas einem heutigen Publikum oder Heranwachsenden nahezubringen usw. Dafür greifen "Heimweh" und "Sehnuscht" zu kurz, und ich denke, auch gestandene Progrmamkinomacher, Filmmuseen, Filmemacher und sich ernsthaft für Filminhalte und für Kunst interessierende Körperschaften würden dieser verniedlichenden Kategorisierung nicht unbedingt zustimmen. Wenn man im Filmvorführerforum zun einer gegenteiligen Ansicht gelangt ist, ist dies sehr schade. Bedenkenswert ist auch, daß der Bereich Filmgeschichte per se immer schwerwichtiger sein wird, als nur eine tägliche Praxisbewältigung. Was länger als 24 Stunden zurückliegt, ist bereits der Geschichte zuzschreiben. Vermittelt man Geschichte oder diskutiert hierüber, habe ich in den entsprechenden Institutionen noch nie erlebt, daß dies als Randsektion begriffen würde, die primär einer aktuellen Wirtschaftsquote zu genügen hat. Somit plädiere ich wie @preston sturges und @expert grouper für die Beibehaltung der alten Rubriken und gegen jegliche Fraktionsbildungen. Dies heisst: Aufhebung der Rubrik "Nostalige" und Export der Beiträge in die vorherigen Rubriken "Small Talk" und "Allgemeines". Es ist so auch übersichtlicher, wenn es nicht zu viele Rubriken gibt. :wink: -
Von allen obigen Befunden wäre das -absolute - Gegenteil richtig. Daher erspare ich mir Begründungen in allen Einzelheiten: kurzum von alledem das Gegenteil, und die Sache kommt langsam ins Lot.
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cinerama antwortete auf Expert Grouper's Thema in Nostalgie
Sowohl Rubrikenumbenennungen in "die hochwertigste kinotechnik" wie auch die bisherige, also "Nostalgie", sind wertend. Da mir kein besserer Begriff einfällt, stimme ich @preston sturges zu, der von Anfang an die Einrichtung einer "Nostalgie"-Rubrik für unstatthaft hielt. Man sollte es rückgängig machen. @TomCat: Gegen den Thread "Magnetton - so war es wirklich" hat niemand etwas einzuwenden. Selbstverständlich schlagen da die Wellen hoch, und in Bezug auf meine Stadt wäre einiges nachzutragen, worin die Gründe der Verwerfungen liegen. Gibt es wirklich diesen Mut, diese Unerschrockenheit, ein solches Thema zu eröffnen? Du hast dieses Faß ja gerade aufgemacht... :roll: