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Ich möchte mal eine Lanze für die Frieseke & Hoepfner brechen. Diese Projektoren erlauben, Kino zu machen, wenn man nicht zu faul ist, sie genügend zu pflegen. Wer sie kennt, verleugnet hier ihre Vorzüge bestimmt nicht: Solide Konstruktion, an der nicht viel kaputt gehen kann, weil viele teure Dinge nicht dabei sind, wie zentrale Höhenverstellung oder federnde Seitenführung im Filmkanal. Angelo Jotzoff, ihr Entwerfer, hatte den Mut, einen konischen Filmkanal anzulegen, in dem auch arg beschädigter Film sauber geführt wird. Es ist unglaublich, was man da alles durchkriegt. Man kann sogar auf blankem Eisen spielen und geschrumpften Film dadurch tiefer im Konus halten. Film in dem Fall selbstverständlich gewachst Er hatte auch den Mut, die Höhenstellung mit einer Umlenkrolle (aus Hartpapier) zu verwirklichen. Der Positionierabstand (Strecke Schaltrolle-optische Achse) ist schon größer als bei den meisten anderen Projektoren, doch muß auf traditionellem Film erst eine Kopie ins Kino laufen, die von einer Präzisionskopiermaschine stammt. Dann und nur dann gibt es eine Diskussion über die Umlenkrolle. Was wirklich Mist war bei den F. & H.: die Xenonlampe. Die Linksmaschine (die rechts steht) hat Kohlenlampe, die Rechtsmaschine wurde auf Xenonlicht umgerüstet. Schade, denn die Kohlenlampen sind ordentlich. Etwas heikel ist auch die Tonabtastung bei den Linksmaschinen, aber wie bei den Umlenkrollen: Wenn das Hartpapier stets genug Öl hat, läuft das. Also, falls die Möglichkeit besteht, das Pärchen einzulagern, würde ich es behalten und den Gebrauchswert nutzen, nicht an Verkaufswerte und dergleichen denken. Vielleicht läßt sich eine zweite Kohlenlampe F. & H. 77 besorgen, und Kino ist da.
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Perforation - wann und wie in der Filmherstellung?
Film-Mechaniker antwortete auf carstenk's Thema in Newbies
Kodak setzt Gummiwalzen voller Löcher ein, an denen Unterdruck herrscht. Der Streifen wird sozusagen saugend mitgerollt. Was Perforation mit Schweizer Kreuz betrifft, kann ich keine Garantie leisten, daß das kommt. Filmschritt 28,5 ist für Kleinbildfilm, wo kein Zusammenhang zwischen Lochgruppe und Einzelbild eingerichtet werden können soll. Dafür ist man schneller. Leider haben sich die so genannten Lochgruppenmarken verloren. Das sind kurze Tintenstriche auf dem Steg jeweils zwischen den miteinander geschnittenen Löchern. Ich habe das schon beschrieben irgendwo hier im Forum, der statistische mittlere Fehler im Lochabstand ist von Gruppe zu Gruppe 1,6 Mal größer als innerhalb einer Gruppe. Wenn man die Perforiermaschine LGM aufstempeln läßt, hat der Kameraassistent die Möglichkeit, Lochgruppe und Positionierorgan(e) einander gegenüberzusetzen. Auf Deutsch: Die Sperrstifte greifen dann in die Lochgruppe, die dem Bildfenster am nächsten ist. Andernfalls würde über den Schritt zwischen zwei Lochgruppen positioniert werden, was den Bildstand um den erwähnten Faktor verschlechtern kann. Maximale Genauigkeit kommt aber nur zum Tragen, wenn auch intermittierend kopiert wird, beide Filme zur Übertragung der Bildreihe also stillgesetzt werden. Diese Feinheiten spielen eine Rolle beim Trickkopieren, wo Einblendungen erzeugt werden, Auf-, Ab-, Überblendungen und was man sich sonst noch einfallen läßt. Ich weiß, das hat heute an einem kleinen Ort Platz, es wird fast alles mit dem Rechner gemacht. Eine physisch beim Kopieren ausgeführte Blende sieht jedoch anders aus als eine aus dem Computer. -
Mit allem einverstanden, nur nicht mit dieser Aussage. Das Auflösungsvermögen wächst mit der Lichtstärke. Jede Optik 1:2 hat mathematisch das größere Auflösungsvermögen als jede andere Optik von z. B. 1:2,8. Die Auflösung ist eine Anzahl schwarzweißer Linienpaare, welche man pro Millimeter gerade noch als getrennt erkennt. Danach versinkt die Vorlage in Grau. Das Auflösungsvermögen der Objektive spielte lange Zeit eine untergeordnete Rolle, weil der Film (ganz allgemein Plan-, Roll- und Kinefilm) körniger ist als die Zeichnung der Optik. Mit Gigabitfilm hat sich die Lage aber geändert: Extrem feine Körnung bei 40 ISO und sehr großem Belichtungsumfang gab es bis 2000 nicht. Bei den kornlosen fotografischen Verfahren, von denen es eine Reihe gibt, ist solche Empfindlichkeit nicht bekannt. Gigabitfilm hat als Negativmaterial das doppelte Auflösungsvermögen der besten Objektive. Bei der kritischen Irisblendenöffnung ist die Gesamtabbildungsleistung die beste, was man landläufig mit Schärfe bezeichnet. Grundsätzlich muß man einfachere Objektive stärker abblenden, um zu vergleichbarer Bildleistung wie mit aufwändigeren Systemen zu kommen. Das Ganze kippt jedoch wieder bei mehr als etwa 18 Linsen.
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Perforation - wann und wie in der Filmherstellung?
Film-Mechaniker antwortete auf carstenk's Thema in Newbies
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He, Junge, das erklärt sich doch von selbst, du als mit Symbolen und Intuitivanleitung Aufwachsender solltest nicht solche Fragen stellen. Ich bin mit 49 in der Lehre zusammen mit 16- bis 20jährigen. Da fragt keiner so scheu. Trotzdem, Einfädeln Projektion mit Licht, SM = Spar-Modus Projektion Volllicht Projektion Volllicht, Tonkontakt Ein Rückspulen Frag nur nicht, was mit dem Tonkontakt los ist. Das findest du selber heraus. Ist doch wahr!
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Nein, Rudolf, im Ernst: Fomapan R(eversal) 100 ist einer der letzten echten Umkehrfilme, d. h. Mischemulsion auf farblosem Träger, dazwischen als Lichthofschutz eine dünne Schicht feinsten Silbers. Erst wird wie immer das Bild entwickelt, selbstverständlich ist es negativ, dann aber gebleicht. Bleichen mit einer sauerstoffhaltigen Verbindung führt alles freie Silber in eine lösliche Verbindung über. Im anschließenden Klärbad löst man das Negativ und die mitgebleichte Lichthofschutzschicht heraus. Alles noch unbelichtete Silbersalz kann nun diffus durchbelichtet, mit Entwickler geschwärzt und fixiert werden. Im Prinzip ist Fixage nicht nötig. Mischemulsion deshalb, weil zwei Ansätze miteinander gemischt vergossen werden, ein hochempfindlicher panchromatischer und ein unsensibilisierter, gering empfindlicher. Aus dem 100-ISO-Anteil entsteht das Negativ, der 10-ISO-Anteil bildet als Ergänzung das verbleibende Positiv. Das gibt es seit dem 19. Jahrhundert. Der Trick ist für das Heimkino wieder aufgenommen worden. Vorteil: staubfreies Positiv, nur ein Film im Spiel und somit unschlagbar günstig. Nachteil: Belichtungsspielraum praktisch Null (außer bei Eigenentwicklung), Bearbeitung unrentabel aufwändig, Kopieraufwand größer als mit Negativ (Spezialfilm, Kontrasteinstellung). Ein passender Film für dein Vorhaben wäre nichts anderes als Positivfilm. Günstig, in großen Portionen erhältlich, farblose Unterlage, einfache Verarbeitung.
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Verschwörung, hurra, eine Verschwörung! Da gibt es einen unterirdischen Kanal zwischen euch. Einer verschiebt Sofortkaffee, der andere tschechische Hosenträger, alles klar. Ich habe es geahnt. Alles von Hand auf Holzkarren im Liegen gebuddelt
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Kann man wohl, Fomapan R nur nicht. Soignez le détail!
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Perforation - wann und wie in der Filmherstellung?
Film-Mechaniker antwortete auf carstenk's Thema in Newbies
Wenn, dann lagern Filmhersteller ihr Material als Jumbos, nicht geschnitten und perforiert. Bei den Vertriebsabteilungen sucht man stets entsprechende Mengen unterzubringen, also z. B. 324 Rollen Farbpositiv oder 108 Rollen Schwarzweißpositiv. Am Ende der Ilford-Kinefilmzeit gab es Pan F, FP 4 und HP 5 nur noch in der Mindestmenge von 108 Portionen (35 mm 54 Portionen). Reifung und Schrumpfung spielen nicht mehr die Rolle wie früher. Die Kunst der Filmbearbeitung hat heute zum größten Teil mit der Entwicklung zu tun. Für jeden Film gibt es einen Markt. Die Käufer verhalten sich jedoch nicht mehr treu wie noch vor 40 Jahren. Man ist wählerisch (auch ohne Erfahrung), vergleicht (oft Äpfel mit Birnen) und will möglichst wenig bezahlen. Kaufmännisch anspruchsvolle Sache, weil der Einzelhandel und die Filmbearbeitung im Kleinen unrentabel sind. Mehr darüber findet man im APUG-Forum. Spezialfilme sind weniger der Mode unterworfen. Sobald eine neue Technik da ist, wird sie ausprobiert. Die Laser-Ausbelichter zogen Zwischenfilme nach, die sich von den traditionellen unterscheiden. Der Umsatz ist konstant. Anders Fomapan R als Beispiel. Dieses Produkt hat vor zehn Jahren einen weltweiten Boom erlebt. Gigabitfilm auch, wobei diese Materialien noch lange nicht ausgereizt sind. Da kann sich noch einiges bewegen. Bei Bergger hat die harte Wirklichkeit noch einen Planfilm am Leben gelassen. Der ist dafür einzigartig in seiner Bearbeitungsgutmütigkeit. Fotografen mit Großbildkamera haben da einen Schwarzweißfilm, der Architektur-, Mode-, Technik- oder Sportaufgaben meistern hilft. Wenn nur das bewegte Bild vermehrt schwarzweiß wäre! -
Perforation - wann und wie in der Filmherstellung?
Film-Mechaniker antwortete auf carstenk's Thema in Newbies
An welches Material denkst du denn, das nicht Standartware ist? -
Perforation - wann und wie in der Filmherstellung?
Film-Mechaniker antwortete auf carstenk's Thema in Newbies
Das ist nicht euer Ernst? Das Perforieren ist die letzte Etappe. Nach dem Begießen breiter Bahnen und dem Spalten in Streifen von jeweils 70, 65, 35 oder 16 mm Breite werden die Wickel von bis zu zwei Kilometern Länge gelocht. Es ist sinnvoll, möglichst ununterbrochen zu perforieren, damit man leichter an den Punkt herankommt, an dem das Werkzeug gewechselt werden muß. Eine Rolle mit nachlassender Perforationsgüte kann eine Filmfabrik nicht verkaufen, aber auswerten. Es hat mich schon jemand gefragt, warum man nicht mit Wasserstrahl arbeite. So wäre jede denkbare Perforation möglich. Während ich da innerlich den Kopf schüttle und mich schon abwenden will, muß ich antworten, daß Wasser und Film nicht gut zusammengehen, daß zweitens die Präzision des Wasserstrahlschnitts in so weichem Material wie Kunststoff unbrauchbar ist und daß es drittens keiner freier Formen von Filmperforation bedarf, nachdem die größten Anstrengungen der Normierung gerade die Perforation betrafen. Die SMPE, die US-amerikanische Gesellschaft der Filmingenieure, geht in ihrer Gründung 1916 direkt auf die Perforationsfrage zurück. So nebenbei bemerkt sind einige offizielle Aussagen von ARRI über den Stand der Filmtechnik der 1920er und 1930er Jahre derart unqualifiziert, daß mir beim Lesen immer wieder der Verdacht kommt, man wolle in München die Wahrheit vertuschen. Das ist jedoch eine eigene Geschichte, die wir an anderer Stelle fortsetzen sollten. Der jüngste Stand des Filmperforierens ist der, daß die Streifen nicht mehr mechanisch transportiert werden. Es kommen keine Zahnrollen, keine Greifer mit den Lochkanten in Kontakt. Sozusagen jungfräulicher Film läuft durch Kamera oder Kopiermaschine. -
Perforation - wann und wie in der Filmherstellung?
Film-Mechaniker antwortete auf carstenk's Thema in Newbies
Wann würdest du denn die Perforation anbringen? -
Jo.
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An Spulen ist gedacht worden (16 mm). Man entfernt die Teller und die aufgesteckten Kunststoffdorne. Dann Spule auf Vierkant legen. Im Format 35 geht das nicht, denn die Spulen haben Bohrung 9,1 und Mitnehmerbohrungen auf einem Lochkreis. So viel ich weiß, konnte man früher Telleruntersätze für 35-mm-Film-Spulen von Steenbeck haben. Wie weit man heute mit einer entsprechenden Anfrage in Holland kommt, wäre zu prüfen. Der Schneidetisch wurde ja gerade für die Arbeit am offenen Film auf Kern entworfen. Wer Spule wünscht, ist mit einer Moviola besser bedient.
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Völlig richtig. Das Cameliabeispiel ist ein Hauptsatz mit Einschub, der mit Kommata abgetrennt wird. Wollte nur die Grundregel festhalten. In der englischen Aufzählung steht auch ein Komma vor dem und des letzten Gliedes.
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Hat er nicht. Ich konnte mir nicht vorstellen, was hier abgeht mit so einem harmlosen Beitrag. Bei der Neuen Zürcher Zeitung (ja, gebeugt) hat man bis zum 9. November 1974 ß gesetzt. Bücher erscheinen bis heute mit ß. Nicht mehr alle Komma oder Beistrich. In Aufzählungen: das Filmvorführerforum, seine Unterforen, die Gallerie und die Mitgliederliste. Kein Komma vor und und oder. Komma zwischen Hauptsatz und Nebensatz: Der Baum wächst langsam, weil er allein steht. Komma zwischen Nebensätzen. Komma bei den Adverbien sowohl, als auch; je, desto. Kein Komma bei entweder oder außer es kommen zwei Prädikate vor: Entweder gehst du jetzt durch den Regen, oder kommst später nach. Komma auch immer vor Zusätzen aller Art: Hamburger Sportverein, e. V. Bank Winter & Co., Ag. Tagespreise, Auszug. Deutsch statt etwas anderes, meine Lieblingsabteilung. Soße. Ist das nicht die französische sauce? Eben. Darum erfinde ich das Wort Beiguß. Hätten Sie gerne noch etwas Beiguß gehabt? So geil. Kommata, Themata, Phänomene, Indoktrination, Usurpation. Beistriche, Inhalte, Erscheinungen, Belehrung, Ausnutzung Heilig. Das lateinische Wort ist sanctus, -a, -um. Vom Latein ist eingedeutscht worden: Sankt. Wo ist das weibliche Geschlecht? Richtig: Santa. Eines der Schiffe der Columbus-Expedition 1492 trug den Namen Santa Maria. Abgekürzt Sta. Maria. Nun wieder männlich: Der heilige Blasius, nur so als Beispiel. Wir sagen Sankt Blasius und schreiben auch so, abgekürzt St. Blasius. Wenn es also eine Ortschaft gibt, die nach dem Typen benannt ist, dann ist das Sankt-Blasien. Oder Sankt-Gallen. Sankt-Georgen. Logisch. Abgekürzt sieht das alles so aus: St.-Blasien, St.-Gallen, St.-Georgen. Eine Straße in Basel ist der St.-Galler Ring. Sankt Anton ist etwas anderes, weil der unveränderte Name des Typen. St. Anton, abgekürzt. Bindestriche à gogo. Friedrich-Schiller-Straße. 2-Euro-Münze. Halb-9-Aufsteher. Katastrophen-Kommando (griechisches und lateinisches Wort verbunden). Verschiedene Bestandteile werden mit Bindestrich durchgekoppelt, auf jeden Fall ungleiche Bestandteile, wie Ziffern, Wörter und freie Zeichen. Heikel wird es beim Gradzeichen, die Nullgradgrenze geht aber gut an Stelle von 0-°-Grenze. Das wäre eine Grenze überschritten, die des gesunden Menschenverstands. Befreiung. Hiermit erteile ich Absolution an alle, denn Schrift und Satz sind immer unvollkommenes Abbild von Sprache und Leben. Ich habe heute so viele Fehler gemacht bei der Arbeit, das ich depressiv nach Hause radelte. Schon wieder einer.
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Hallo an alle Das Gröbste zusammengefaßt Die Wortarten: Hauptwörter (nomina oder Nomen), z. B. Haus, Baum, Sonne Fürwörter (pronomina oder Pronomen): ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie Geschlechtswörter, Begleiter (articula oder Artikeln): der, die, das, ein, eine, ein Zahlwörter: null, eins, zwei, drei, usw.; erste/r/s, zweite/r/s, dritte/r/s, usw. Die Null, die Eins, usw. Zeitwörter (verba oder Verben), z. B. stehen, wachsen, scheinen Bindewörter (conjunctiva), z. B. und, oder, sowohl, als, auch, weder, entweder Eigenschaftswörter (adiectiva oder Adjektive), z. B. alt, langsam, heiß Umstandswörter (adverbia oder Adverben), z. B. als, vor, nach, bevor, danach, da, während (zeitlich); vor, hinter, neben, bei, zwischen, über, unter (örtlich); obwohl, obschon, trotz, weil, durch (begründend) Groß- und Kleinschreiben: Immer groß der Satzanfang und alle Hauptwörter und Eigennamen, immer klein alle anderen. Ausnahmen: substantivierte Verben, wie das Kümmern, das Werben, das Elektrisieren Zusammen- und Getrenntschreiben: unabhängig stehende Zeitwörter, auch wenn sie zusammengesetzt sind: kennenlernen, laufenlassen, gefangensetzen; sich gehen lassen, aneinander geraten, sich (mit jemandem, etwas) auseinander setzen. Ein vollständiger deutscher Satz besteht aus einem Hauptwort oder einem Fürwort und einem Zeitwort: Menschen reden. Es regnet. Man fragt sich. (rückbezügliches oder reflexives Verb sich fragen) In umgekehrter Reihenfolge von Subjekt und Prädikat entsteht die Frage: Schneit es? Subjekt ist der, die oder das Handelnde (Wer?), hier also das Fürwort es. Prädikat ist die Handlung selbst (Was?), hier das Zeitwort schneien in der dritten Person, Einzahl. Steigerung (Komparation) der Eigenschaftswörter. Man unterscheidet drei Stufen, die einfache Form (Positiv), die Vergleichsform (Komparativ) und die Bestform (Superlativ). Beispiel: hoch, höher, am höchsten. Bei zusammengesetzten Adjektiven wird immer nur der erste, so genannte Bestimmungsteil gesteigert: gut möglich, besser möglich, bestmöglich. Nicht bestmöglichst Anführung. Die deutschen Anführungszeichen sehen so aus „▲▲▲“. Schriftsetzer sagen: unten Neunundneunzig, oben Sechsundsechzig. Im Französischen werden Guillemets gesetzt, die sehen so aus « ▲▲▲ » (mit Zwischenraum). Im Englischen wieder Gänsefüßchen, und zwar oben Sechsundsechzig, oben Neunundneunzig “▲▲▲”. Im Italienischen oben Sechsundsechzig, unten Neunundneunzig. Striche. Der kürzeste ist der Bindestrich - (Divis). Mit ihm wird auch getrennt. Der nächstlängere ist der Streckenstrich – , er kommt bei Jahreszahlen zur Anwendung, bei Strecken und als Minuszeichen. Der längste ist der Gedankenstrich — . Dieser soll eine Gedankenpause darstellen. Der Schrägstrich / trennt oder stellt ein Verhältnis dar: 1/48 Sekunde. Der Rückschrägstrich \ (engl. back slash) gehört in die Datenverarbeitung. Man kann ihn mit der linken Hand setzen durch gleichzeitiges Drücken der Steuertaste (Ctrl = Control), der Gruppenumschalttaste (Alt = Alternate Group) und der Taste mit diesen Zeichen darauf ><\. Der Unterstrich _ gehört ebenfalls in die Computerwelt. Zum Unterstreichen längerer Stellen kann man mit dem Textprogramm oder den Funktionen hier im Forumschreibfenster leicht markieren und ausführen. Scharf-s. Ja, das ist eine Geschichte! Es handelt sich um eine so genannte Ligatur, eine Zeichenverbindung des Einzelletternsatzes. Vor 400 Jahren, als der Bleiletterndruck sich verbreitete, sparte man an Lettern, was man konnte. Wiederkehrende Pärchen, wie ch, ck, ff, fi, ll, ſſ (lange s) u. a. m. wurden auf einen Stempel geschnitten und abgegossen. Oder eben wie damals: gegoſſen. Diese Zeichen sehen so doof aus, weil das hier eine Groteskschrift ist und keine gebrochene (fractur). Gleichzeitig bekam man eine Ausdrucksvielfalt, die in den letzten gut 100 Jahren wieder verloren gegangen ist. Was scharf ausgesprochen wird, kann entsprechend gesetzt werden. Das ist das s in den einsilbigen Wörtern Roß, Schloß, Fluß, Fuß, Nuß, Kuß, Biß, Schiß, Riß u. a. Es ist eine Verbindung von zwei Kleinbuchstaben, dem ſ und dem s. In einer Frakturschrift ist es die Verbindung von langem ſ und z. IMBIß geht überhaupt nicht. Einzig richtig, wenn es Großbuchstaben sein sollen, ist: IMBISS. Apostroph, Auslassungszeichen. Wie der Name sagt, steht es da, wo etwas ausgelassen wird. Wenn wir von Mark Twains Humor schreiben, können wir auch setzen: Twainischer Humor. Die Endung -ischer bedeutet Eigenschaft im Sinne des Besitzes. Braunische Röhre, Ohmisches Gesetz. Aus welchem Grunde auch immer, das i dieser Endung fällt weg und wird mit dem Apostroph ersetzt. So sehen wir es täglich und überall: Braun’sche Röhre, Ohm’sches Gesetz. Apostroph ist erlaubt bei Anhängung des Pronomens es: Man soll’s doch tun. Kein Apostroph bei Zusammenzug von Umstandswort und Artikel: aufs Neue, ans Gute glauben, ins kalte Wasser springen. Deppenapostroph: nicht’s, alte’s Brot (selber gelesen!) Unglaublich. Huber’s Meinung geht auch nicht, der deutsche Genitiv wird mit angeschlossenem s gebildet. Im Englischen steht der Apostroph, wo tatsächlich früher ein e stand (The Pilgrimes Process).
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Ich wünsche auch viel Glück! Nur los, wie sagt der Saarländer, allez-hopp, einen Handschuh voll Fixierbad zieht jeder heraus. Fang’ vielleicht mit Negativfilm an statt mit Umkehrmaterial. Das günstigste Material ist gewöhnliches Positiv, das bekommst du bei jedem Labor, bei Wittner, Kahl, Fotoimpex, von der Filmfabrik direkt auch: FilmoTec, Wolfen. Zum Ausprobieren ideal, weil du auf der farblosen Unterlage das Resultat deiner Arbeit genau siehst, Dichte, Kontrast, Schleier. Wenn du ein Negativ hast, kopierst du auch selber mit der Kamera, Objektiv weg. Du wickelst je die halbe Länge dessen, was sonst auf die Spule geht, Schicht auf Schicht miteinander auf. Das Negativ muß direkt am Bildfenster vorbeilaufen, der Kopierfilm dahinter. Es soll je ein Lochabstand Unterschied in den Schleifen bestehen. Am besten stellst du die Kamera vor eine weiße Wand, die du mit zwei Lampen beleuchtest. Geh’ von 10 ISO Empfindlichkeit aus bei Positivfilm und 1/50 Sekunde Belichtungszeit. Du wirst die Bedingungen noch anpassen und kopieren wie ein Weltmeister. Wenn du eine Kamera mit verstellbarem Verschluß hast, kannst du Überblendungen machen. Auf- und Abblenden kannst du mit Verstellen der Bildfrequenz.
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Die Zweitbelichtung soll nur mit gestreutem Kunstlicht geschehen, sonst hat man Schatten. Eine matte 60-Watt-Glühbirne in einem halben Meter Abstand geht gut, den Film immer schön in Bewegung halten. Es muß einfach alles Restsilbersalz durchbelichtet werden, überbelichten kann man dabei nicht. Filmspalter hat Kahl, die kleinen LOMO-Trommeln. Die sind zweckmäßig. Manchmal sind sie dejustiert, was man aber hinkriegt.
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Was passiert mit den Alt-Projektoren?
Film-Mechaniker antwortete auf thommi's Thema in Allgemeines Board
Ja, nee, dazu war doch keine Zeit. Es mußte einfach das Lager geräumt werden, ein gemieteter Raum. Als es mit HeLas zu Ende war in München, meinte Heiner Hessenland, ich solle mit dem Laster kommen und aufladen, was ich brauchen kann. Ein Filmlabor schrumpfen ist nicht einfach. -
Was passiert mit den Alt-Projektoren?
Film-Mechaniker antwortete auf thommi's Thema in Allgemeines Board
2008 ein Pärchen Ernemann-Zeiß-Ikon V, Baujahr 1938, innen Schrott geschmeißt, dazu ein defektes Werk selber Type. Zwei Philips FP 6 aber an Freund verschenkt. Ebenfalls zum Altmetall ein Eiki 16, ein Meoclub 16, paar Siemens & Halske 2000 Gehe wieder vorre Fernseher, da läuft Karnevalrückblick, dat erste Mal, dat ich so viell Köller Zeisch guck. Hier ist die Fasnacht ja so militärisch oder militant und pfeifend penetrant, daß es mir nicht gefällt. In Deutschland wird gesungen, hier nur geverst. -
Der Herr Filmtechniker hat nichts gegen den 510, sondern ist für die anderen. Der schwebende Filmlauf hat durchaus seinen Vorteil. Man muß dafür den Filmkanal gut sauber halten. Der Mark M ist definitiv der schwächste Eumig. Es ist schon merkwürdig, daß ich mich bei Diskussionen um absolute Consumer-Produkte einschalte, bei denen es in erster Linie ums Geld ging, nicht um Langlebigkeit oder Filmschonung, bei denen es um Beschäftigung im Sozialismus wie im Kapitalismus ging, nicht um Arbeiterstolz. Ich wäre gerne dabei in Diskussionen um Berufsgeräte, doch zur Aäton Penelope kann ich nicht viel Positives sagen, nachdem ich entdeckt hatte, was für eine Fehlkonstruktion das ist. Die Mitchell-Besitzer-Riege ist sehr klein, Panavision-Geräte besitzt nur die Firma Panavision, und über Filmkopiermaschinen wissen die wenigsten Bescheid. Dann sind da noch die großen Alten, nämlich Bell & Howell, Arnold & Richter, Eclair, Debrie, Pathé, Gaumont, Prévost, Gillon, Williamson, Prestwich. Da sind viele Fragen offen, die zum Forschen herausfordern. Nicht jedermanns Sache, klar. Immerhin ergeben sich so eine bis zwei Antworten im Jahr, z. B. wie der Parvo von Debrie entstanden ist oder was es mit den ersten Filmfabrikanten in England auf sich hat. Ich finde es wunderbar abenteuerlich, und das war es auch. Dieser William Friese-Greene oder Birt Acres, welche Lebensgeschichten! To say nothing of Louis Leprince.
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Gehe ich recht in der Annahme, daß sie rappelt? Ist doch trocken und die Lederpuffer des Reglers steinhart (auf Messing). Oberes Reglerlager wahrscheinlich ausgelaufen, Greifergelenke auch ohne Öl. Nummer der Kamera?
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Die im Kinolaufbildwerfer verwendeten Hohlspiegel haben nicht paraboloide, sondern kugelige (kleine, für Reinkohlenlampe), ellipsoide (hauptsächlich für Xenon-Kurzbogenlampe) oder von der sphärischen leicht abweichende Form. Erwünscht ist nicht ein paralleles Strahlenbüschel, sondern eine Abbildung der Lichtquelle in mehr oder weniger verzerrter Art. Die Kaustik der kugeligen Spiegel bringt bereits so viel Verzerrung in den Brennfleck, daß eine Art Lichtwurst entsteht, die man nach den Anforderungen (Brennweite, Objektivtyp, Lage der Blende) einstellt. In den 1930er Jahren sind die ersten Hohlspiegel entstanden, die gegen den Rand hinaus von der Kugelform abweichen, womit der Lichtschlauch noch ausgedehnter wird. Die Stelle der größten Einschnürung hat man damals etwa zwischen Film und Eintrittspupille des Objektives gelegt, bei Trommelblenden in ihre Mitte. Die Xenonlampe hat erst aufrecht gestanden, einen Hilfsspiegel gehabt, um den asymmetrischen Lichtbogen in sich kopfstehend zum Ausgleich noch ein Mal abzubilden. Weil der Bogen sich nicht von der Stelle bewegt, ist die Gefahr groß, daß der Brennfleck bei Unachtsamkeit in der Nähe oder gar auf einer Kittfläche von Objektivlinsen liegt. Das ist mit der Ausbreitung der Xenonlampe reihenweise passiert. Zerstörte Kittflächen waren die Folge, sprich: unbrauchbare Objektive. Abhilfe brachten erstens horizontale Anordnung der Lampe, ein tiefgezogener Ellipsoidspiegel und die Abkehr von Kittelementen im Objektiv. Leider haben Lampenhersteller den Öffnungswinkel der Spiegel vergrößert bis zu dem Punkte, daß die Lichtbeugung am Bildfenster die Bildgüte mindert. Man bräuchte also vom Ellipsoid abweichende Spiegelformen, um wieder auf die technische Höhe des asphärischen Hohlspiegels zu gelangen. Gibt es, kostet teuer. Schnitt- oder Brennweite sind oft auf dem Spiegel angegeben. Grundsätzlich ist die Brennweite gleich dem halben Kugelradius für Objekte im Unendlichen. Die Grundeinstellung der Lampe macht der Kinotechniker mit einer selbstzentrierenden Einrichtung (ein federnd schwenkbarer Arm von dreien) in der Spiegelbohrung. Durch sie hindurch visiert er die Mitte der Objektivhalterung und eine Marke vor der Bildwandmitte an. Der Rest ist Einstellung entlang der optischen Achse. Wenn man Lust hat, pafft man Zigarrenrauch ins Licht und macht ein Foto. Das ist sehr lehrreich.