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Film-Mechaniker

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  1. Pass auf, Paillard-Bolex-Kameras haben alle eine Federsperre, womit ein mittlerer Bereich relativ konstanten Drehmoments genutzt wird (mehr oder weniger gerader Abschnitt der Federkennlinie). Dieses Gesperre befindet sich auf dem Federhaus und muss mit einem Gegenrad im Mechanismus kämmen. Die richtige Einstellung legt Monsieur Galeazzi dar, der Techniker bei Bolex, Yverdon. Für die Taschenkameras weiss ich es eben nicht.
  2. Man nehme als Entsprechung 144 Grad Öffnungswinkel eines Umlaufverschlusses an. Das Pathé-Baby hat den arteigenen Guillotine-Verschluß, ein auf und ab bewegtes Element, das sich bei Beaulieu R und M oder auch bei Aaton wieder findet (dort seitliches Hin und Her). Bei 16 Bildern in der Sekunde ist die Belichtungszeit des Baby 1/40 Sekunde. Formel: 360º/144º = 2,5. Diese Verhältniszahl multipliziert man mit der Bildfrequenz: 2,5 × 16 = 40. Die 144 Grad kann man bei jeweils halb verdecktem Bildfenster einer geöffneten Kamera am Mechanismus ablesen.
  3. Also, in ISO 3654 steht unter 4.3: “A nominal torque of 6,0 × 10 –3 N•m with a permissible range of 3,5 × 10 –3 N•m to 10,6 × 10 –3 N•m (0.85 ozf•in with a permissible range of 0.5 to 1.5 ozf•in) from start of run is required to drive the core.” Die gleichen Werte stehen auch in ISO 5759 für die COMMAG-Kassette. Nach ISO 3641 beträgt der Innenradius der Single-8-Kassette 28,5 mm, wonach die Wickel nicht größer sein können als etwa 57 mm (Toleranz ± 0,3 mm). Die Super-8-Kassette ist außen 70,62 mm hoch. Wickel vom Durchmesser 68 mm sind eigentlich möglich. Ich habe keine Kassette zur Hand, um eine Messung machen zu können. Die Länge wurde mit drei Zoll angelegt minus .01" (75,9 mm). Der mittlere Durchmesser 40 ist auf der kleineren Seite, weil das Verhältnis Weg-Kraft nicht festgelegt ist. Das Drehmoment sollte konstant bleiben, am Anfang jedoch aus mehr Weg und weniger Kraft bestehen gegenüber weniger Weg und mehr Kraft auf das Ende zu. Altbekannte Lösung: Friktion. Die Norm sagt nur, daß empfohlen wird, ein Verhältnis von mindestens einer Umdrehung des Antriebes auf 15 Greiferschaltungen einzurichten.
  4. Ist zu viel, hast Recht. Nehmen wir 2 cm als mittleren Radius?
  5. Wollen wir es zusammen berechnen? Mittlerer Wickeldurchmesser, Gleitreibung, Biegespannungen im Film, das wird kompliziert.
  6. Das habe ich stets nach Gespür gemacht und muß sagen, daß einige Produkte ordentlich momentierten, so z. B. eine Bolex 350 macrozoom, bei der ich auf 2 Nm schätzte.
  7. Die war einen Zoll hoch, das Grammophon ist ein britisches, und gut drei Meter, sorry, eleven feet long. Am einen Ende brauchte es eine Ausstanzung zum Annieten am Federhaus, das andere Ende bekam zwei Umbiegungen zum Einhängen am Kern. Ich glaube, die Arbeit kostete gut 300 Franken.
  8. Das sage ich auch, alle Ären haben ihre Berechtigung, die Antike, die Zeit vor der Antike, das was nach dem New Age in etwa 2200 Jahren kommen wird, alle zwölf Sonnenaspekte, die sich in umgekehrter Richtung zur Abfolge etwa der Monate aneinander reihen. Etwas Esoterik hier. Der Film ist so etwas wie eine Klammer zwischen der vergangenen und der jetzigen Zeit. Er trägt Merkmale der Fische-Ausdehnung und der Wassermann-Integration. Ich glaube oft, mich in der Gesellschaft zu verlieren, vielleicht zugespitzt in der Lehre, die nach neuem Muster eine Art Jekami darstellt, im Persönlichen aber noch ganz in alter Art abläuft. Wer von euch sitzt mit 48 Jahren unter 18jährigen in der Gewerbeschule?
  9. Zugfedern können ersetzt werden. Bolex hat noch Mengen an Lager. Andere kann man fertigen lassen. Kostet, bringt aber wieder Leben in die Bude. Auf Wunsch kann ich ein paar Federnhersteller heraussuchen. Mit einem habe ich leider eine schlechte Erfahrung gemacht, nicht technisch, sondern terminlich. Das Grammophon läuft aber wieder.
  10. Was denn? Ich habe eine B 88 gereinigt und geschmiert, die flitzte wieder auf 64 Bilder pro Sekunde. Klar, optisch ist man gebunden mit so einer Kamera. Immer auf der Suche nach Modellen bleiben, bei denen man die Objektive wechseln kann. Immer gegen den Strom schwimmen. Friede den Hütten, Krieg den Palästen! (Filmpaläste ausgenommen)
  11. Greif' zur Federwerkkamera, schätz' die Blende, übe deine Sinne. Wenn du dich von Zwängen der Industrie lösen willst, werde selbständig. Niemand kann dir das abnehmen, es gibt aber auch keine größere Freude, als selber etwas zu schaffen!
  12. Nach meinem Dafürhalten fehlt in der ja schon jahrzehntealten Diskussion der Mensch. Sachliche Vergleiche allein sind, ich drücke mich wie immer unverblümt aus, idiotisch. Vor dem Objekt erblindet, vergessen wir Subjekte uns selbst. Subjekt-Objekt-Spaltung aus der Antike: Einzig den Göttern unterworfen sind wir Subjekte, uns entgegengeworfen sind die Objekte, Gegenstände. Konkret: Wenn der fotochemische Film immer weniger gepflegt wird, gehen damit auch Wissen und Können verloren. Handwerk, Feinarbeit, Gespür für Materialien, aber auch unser eigenes Abschätzen und Einschätzen scheinen weniger wert zu sein seit dem massenhaften Gebrauch von exakt rechnenden, ja eigentlich göttlich absolut ordnenden Apparaten. Null-Eins ist tödlich für den Halbton, das Dazwischen, das erst Kommende. Stets wird ein Ganzes in ein Raster heruntergebrochen, mathematisch ausgedrückt differenziert. Nichts ist irriger als die Vorstellung, man könne Bilder und Schall als Digitalcodes erhalten. Es geschieht sofortige Entmaterialisierung, Neuschaffung einer perfekt künstlichen Lego-Replik, die jedoch mit elastischem Film und mechanischen Vorrichtungen nichts zu tun hat. Deshalb mein Plädoyer fürs Gespräch auch unter dem Gesichtspunkt der traditionellen Fotografie, von Optik und Mechanik, von menschlicher Arbeit und vielleicht sogar menschlicher Würde, wie sie von der Elektronik zwar nicht bedroht ist, aber auch nicht getragen. COGITO ERGO SUM wirkt bis heute fatal entleerend auf die Menschheit. Mir ist der HOMO FABER näher. Ja, ich schreibe im Zehnfingersystem. Ich kann aber auch eine Klebestelle machen. Besonders auf Frauenseite überwiegen heute lange Fingernägel. Ich habe, stehe dazu, Angst vor Zeiten des Ungeschickes, wenn man sich die Hände nicht mehr schmutzig machen darf.
  13. Bunaer Plaste muß dann doch ihre Qualität gehabt haben!
  14. Das glaub' ich jetzt aber nicht. :D
  15. Nichts gegen den Trabi, ich hatte mal einen, Baujahr 1965, elefantengrau, Schiebedach, Stufenheck, für 100 Mäuse erstanden. Na gut, alles gegen den Trabi, denn wenn man aufs Gas ging, wurd's hinten heraus blau. Pfui. Umlaufende Sternmotoren, mmmm. Sind wir wieder bei Those Magnificent Men in Their Flying Machines.
  16. Das wundert mich auch grade. Bis jetzt habe ich immer mit der dicksten Rolle angefangen, weil es so immer weniger wird. Das gibt so ein Erfolgserlebnis, wenn du siehst, wow, ich hab' nur noch die kleinste Rolle und danach kann ich zum wohlverdienten Bier.
  17. So eine Kopie gehört dem zuständigen Verleihmenschen an den Kopf geworfen. Wutschnaubend aufs Büro und vollen Zorn rauslassen!
  18. Och, halt alles, was man so braucht: Drehmaschinen mit 300 Spitzenhöhe, 3-Backen-Futter, 4-Backen-Futter, Stirnmitnehmer, Spannzangen, Spanndorne, fliegende Drehdorne, Spreizdorne, Reitstöcke, feste Spitzen, rotierende Spitzen, halbe Spitzen, Universalfräsmaschinen mit vier Motoren und NC-Steuerung, Bohrzentrum mit Digitalanzeige, Werkbank mit Schraubstöcken, Bandschleife, Flach- und Rundschleifmaschine, Läppmaschinen, Läppscheiben aller Art, alle möglichen Spannvorrichtungen, Meßtisch voller Instrumente, Stahltisch zum Anreißen, Rollierwerkzeug, Erodier-, Wasserstrahlschneid-, Laser-, Plasmatrennanlage, Schweißanlagen, Lötstationen, Klebeabteilung, Sandstrahleinrichtung, Lackiererei, Gußputzerei, schönes Materiallager, Werkzeuglager ohne Ende, Konstruktionsbüro mit Zeichentischen und CAD, das Schlaraffenland des Mechanikers!
  19. Das finde ich ja einen goldigen Satz: »Am meisten elektrisierte der Stromausfall gegen 21.30 Uhr die gut 1500 Besucher des Cinemaxx.«
  20. Ich lenke ein. Vorführen mit Spaghetti, so wurde einst in Hollywood das Format 16 mm belächelt, ist nicht ohne und mit Filettini erst recht. Ich wünscht', ich hätt' eine Werkstatt. Ich würde seriell Eumig-Projektoren aufwerten. Könnte ein Geschäft werden
  21. Ha, ab sofort ist alles unter 65 mm für mich Schmalfilm! :twisted:
  22. So ist's recht und so fühle ich mich manchmal in der Lehrwerkstätte, wenn ein Lehrmeister einfach abschmettert, was ich ihm schwarz auf weiß aus den Normen unter die Nase halte, wenn einer konventionelles Drehen als Geklaube abtut, wenn einer nicht begreift, daß es schwieriger ist, in mit Blei legiertem Automatenstahl Gewinde zu bohren als in Aluminium. Doch Gerechtigkeit wird sein.
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