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Film-Mechaniker

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Alle erstellten Inhalte von Film-Mechaniker

  1. Ihr versteht mich ironisch, wenn ich ernst schreibe, und umgekehrt. Das ist wie die Tonspur auf der falschen Seite, was mir mal passiert ist an den Solothurner Filmtagen. Kollegin hatte einen Kurzfilm eben umgerollt, ich spanne ein wie immer, Film vorne abrollend. Startband zwitschert an, selbstverständlich eines mit Zählern im 16-Schritt-Abstand, schwarz, Knopf drücken. Schöne Aufblende aus Schwarz auf den Titel, dieser seitenverkehrt, kein Ton, Tonspur rechts auf der Bildwand . . .
  2. Zahnpaste. Eignet sich auch zum Fugenkitten und Stopfen von Bohrlöchern in der Mietwohnung.
  3. Richtiger Umgang mit 35-mm-Vorführkopien umfaßt für mich Folgendes. Die Kopie gehört mir nicht. Ich habe keinerlei technischen oder anderen Zwang, sie zu verändern. Ich habe eigentlich auch nicht das Recht dazu. Es gibt an Kinokopien nichts zu schneiden und nichts anzubringen. Von dieser Maxime ausgehend stellt sich beim Wunsch zur Automation die Frage, wie man es ohne Aktkoppelung denn anstellen soll. Die Lösung liegt auf der Hand. Wir stellen mehr als zwei Projektoren auf. In Maschine 1 spannen wir das Vorprogramm, in Maschine 2 den ersten Akt des Films und in Maschine 3 den zweiten. Damit ist etwa dreiviertel Stunde Programm bereit. Es ist zu wenig Platz für drei Maschinen? Vielleicht kann ich sie nicht alle parallel aufstellen, doch eine läßt sich quer anordnen. Nun kommt ein Oberflächenspiegel zum Einsatz und schon läuft die Sache. In die Quermaschine wird Schicht zur Optik eingespannt. Die Tonwiedergabe muß natürlich auf der anderen Seite möglich sein. Die ganze Arbeit im Zusammenhang mit der Aktkoppelung fällt weg. Ist das nicht wunderbar? Würden alle so spielen, hätten wir durchgehend unbeschädigte Akte. Wechseleinrichtungen mit FCC* sind schon lange erhältlich. Du spannst zum Beispiel auf Ziffer 6 der Startbänder ein, tippst an der Steuerung 144 ein und bei der Null sind Bild und Ton draußen. Das kann man sogar selber bauen. Man kann das Vorprogramm auch auf den ersten Akt pappen und eine Pause programmieren. Der Projektor läuft durch, nur steht während der Zeit von Ende Vorprogramm bis zum ersten Bild des Hauptfilms, der allermeistens mit Eignermarken anfängt, ein Dia. Das Saallicht ist schwach an. Zusätzliche Schaltungen ermöglichen Überblendung. Leute, ich finde jede Diskussion über Start- und Endbänder, Kerne und Wicklung sinnlos. Wenn mal ein Siebenakter von 100 Minuten auftaucht, ist das etwas anderes, da hole ich mir die Erlaubnis des Verleihers zum Ummontieren ein. Bei Polyester mache ich selbstverständlich eine saubere Schweißnaht. Bis 110 Minuten hat man fünf Akte. (1980 Fuß laufen bei 24 B./s zwanzig Minuten, was auf die Rohfilmportion von 2025 Fuß paßt.) Wie ist es mit vier Projektoren? Ist da eine Telleranlage nicht doch das Gescheitere? Ein Tellerturm ist kein Projektor. Mit vier Projektoren kann ich weit über eine Stunde Programm laufen lassen. Es gibt eine gültige Norm für Steuerspuren, ISO 17266, es gibt das FCC und es gibt die Schaltfolie. Der automatische Wechsel sollte die Schere schon längst abgewehrt haben. Mit vier Projektoren habe ich so viel Reserve, um Pannen zu begegnen, daß Gegenargumente rar werden. Mit mehreren Maschinen sind Bildformatwechsel ein Genuß, weil ich sie ohne Zögern durchführen kann. Ich kann das auch sanft machen. Die optische Voreinstellung, die Möglichkeit, nach jedem Akt zu prüfen und zu putzen, das kleinere Drehmoment der Friktionen, die Praxis beim Einspannen, das befriedigt VorführerInnen doch. Teller sind nicht filmschonender als Spulen oder Wickelkerne. _______________________ * Frame Count Cueing, Bilderabzählen. Verbindungssteuerung mit Impulsgeber, Zählwerk und Schalter, die nach beliebigem voreingestellten Zählerstand schaltet, zum Beispiel die „Lichtventile“ einer Kopiermaschine oder Lampe, Motor, Lichtklappe, Ton und Antrieb von Spiegeln.
  4. Ja, ich mag Klares. Der richtige Begriff ist jedoch farblos. Foma tue ich nicht bevorzugen, ich habe bloß schon einige Male erklärt, daß Fomapan R 100 der einzige echte Umkehrfilm ist, den es noch gibt neben Agfa-Scala. Die Fotohändler könnten das Material wie blöd verkaufen, wenn sie nicht so blöd wären. Manch' einer nähme eine 8-mm- oder 16-mm-Kamera mit auf die Reise, jetzt war wieder Sommerurlaub. Du kriegst ja eine 8-mm-Knipse für eine Handvoll Eier. Ich mußte noch Flohmärkte durchkämmen, heute kannst du bei ebay die tollsten Geräte finden. Eine Sekonic Dual-Eight habe ich eben gesehen, die ist witzig. Es ist für jeden Geschmack etwas da.
  5. Dunkler Michael, Filmotec verkauft ausschließlich Schwarzweißmaterialien.
  6. Er hat Perforierapparate, kauft unperforierte Orwo-Materialien und gibt sie als Umkehrfilme aus. FilmoTec fabriziert keinen einzigen Umkehrfilm. Die Perforation ist auch nicht sauber.
  7. Ich sage auch, Filmvorführerforum, ein Wort. Wenn ihr aber unbedingt eine Trennung des nicht eben kürzesten Wortes der Welt wollt, könnte man ja den Typen zwischen Filmvorführer und Forum stellen mit einem unterschlagenen Bindestrich.
  8. Cargo ist meine Eigenentwicklung. Ich habe mit den JOBO-Geräten jahrelange Erfahrung gesammelt, bis Gigabitfilm kam. Dann wurde es kritisch mit den Kunststoffspiralen. Nach kurzem kräftigem Nachdenken war mir klar, was geändert werden müsste. Hier noch ein Ausschnitt aus dem provisorisch aufgesetzten Prospekt: Vorteile der Handentwicklung mit den maschinellen vereint !  Größte fotochemische Gleichmäßigkeit innerhalb jeder Portion  Bessere Ausnutzung der Bäder und bessere Wässerung  Zeitgewinn, keine Leerläufe wie mit Zugfilm in Maschinen  Flexibilität: sofortige Änderung der Bäder und Zeiten möglich  Konzentration der Entwickler auf die Arbeit, keine Ablenkung  Beste Pflege: perfekte Reinigung des Materials  Jede Filmdicke möglich, auch hauchdünn, Schäden ausgeschlossen  Sicherheit, keine Maschinenpannen  Gleichmäßige Aufwicklung des Materials, saubere Trocknung Aus meiner jahrelangen Praxis der kommerziellen Filmentwicklung mit Spiralen und Maschinen habe ich dieses halbautomatische System entwickelt, das die Vorzüge der Spiralen- mit denen der maschinellen Bearbeitung verbindet. Der nasse Teil spielt sich von Hand ab, das Trocknen geht maschinell vor sich. Es gibt bloß zwei kritische Momente, die sich gleichen, und zwar das Einspulen des belichteten Materials in die trockene Spirale und das Ausziehen des entwickelten Materials aus der nassen Spirale. Dünnerer Film erfährt seit Jahren zunehmend Verbreitung. 2001 kam das erste perforierte Material von knapp sieben Hunderstel Millimetern Dicke in die Kinematografie. Weitere Reduktion der Dicke auf 0,044 mm ist realistisch. Mit Cargo sind Sie bereit, auch Dünnfilm problemlos zu entwickeln. Technisches Der Platzbedarf ist ähnlich wie für eine automatische Entwicklungsmaschine, doch Rohre, Schläuche, Pumpen, Filter und Temperierung fallen weg. Der Elektrizitätsbedarf ist sehr gering. Wasser wird weniger verbraucht. Man benötigt kein Leermaterial (Zugfilm), keine rostfreien Klammern, kein wasserfestes Klebeband, keine Schweißeinrichtung, keine Lochzange und keine Abstreifer. Beim Aufziehen des Films auf die Trockentrommel wird nur billiges Material gebraucht. Entwickelt wird auf Tischen in praktischer Arbeitshöhe. Die Filmspiralen werden in leichte und preiswerte Entwicklungsbottiche gebracht. Während Standzeiten legt man Schwimmer auf die Bäder und Deckel über die Bottiche. Die Spiralen werden in soliden lichtdicht verschließbaren Behältern untergebracht. Eine Spirale besteht aus Kern, Flanschen und Stützen. Es gibt die nominellen Größen 100, 500, 1000 und 2000 Fuß. Wirkliche Höchstlängen: 108, 508, 1010 bzw. 2020 Fuß So viel heute. Da noch nicht alles feststeht, was auch Einfluß auf den Preis haben wird, möchte ich keine weiteren Informationen veröffentlichen. Es geht aber, das kann ich hier schon schreiben, um eine kleine Serie. Wir werden ein gutes Produkt herstellen, das im harten Alltag Bestand hat. Glaubt mir, ich weiß, worauf es ankommt.
  9. Wenn ihr noch eine Weile Geduld habt, kann ich in ein, zwei Jahren, aber nicht vor September 2011, das Filmentwicklungssystem Cargo anbieten. Es soll die Nachfolge der JOBO-Geräte antreten, besser, auch teurer. Damit sind Längen bis 400 Fuß (122 Meter, netto) in verschiedenen Breiten zu bearbeiten. Aus dem Prospekt: „Wegen der kräftigen Ausführung halten die Teile lange Jahre. Bei richtiger Pflege werden sich keine Schwierigkeiten einstellen. Wir leisten lebenslange Garantie auf unveränderte Teile.“ Es gibt schon Interessenten in Australien und in den Vereinigten Staaten auf meiner Warteliste. Es geht einfach nicht vorher.
  10. Film-Mechaniker

    A-Team

    Genau! Ich zum Beispiel hatte es satt, mich zum Komplizen beim Betrug am Publikum zu machen, quasi als Vollstrecker der Gierhälse im Verleih. Du reparierst eine Ruine von Who's Afraid of Virginia Woolf? oder Les enfants du paradis, die Besucher zahlen vollen Eintrittspreis aufgrund des Titels, den sie lesen, und über die Leinwand zappeln nur 99 Prozent der Länge. Wo ist die Grenze? Ein Prozent Verlust von 100 Minuten ist eine Minute. Was in einer Minute nicht alles fehlen kann! Die Hauptschwäche des Films gegenüber Video . . .
  11. Die Filmmaterialien unterscheiden sich nach ihrem Hauptverwendungszweck grob folgendermaßen: So genannter Negativfilm für die Belichtung in Bildkameras, der nach Entwicklung das Original einer Produktion darstellt, hat im Allgemeinen einen Träger aus in der Masse grau gefärbtem Cellulosetriacetat von der Dichte log 0.22 bis log 0.25, keine Rückenbeschichtung und eine dünne Deckschicht aus gehärteter leerer Gelatine. Sensibilisierung meistens panchromatisch, Gradation weich Vom fertig montierten Originalnegativ wird als Sicherungs- und Vervielfältigungselement eine so genannte Meisterkopie oder Zwischenpositiv oder Interpositiv hergestellt. Traditionell wird der Film auch Marron genannt, weil das Rohmaterial ein kastanienähnliches Aussehen hat vom Farbstoff in der Bildschicht. Der Träger ist farblos klares Triacetat, farblos klares Polyester oder graues Polyester. Sensibilisierung meistens auf UV, Violett und Blau beschränkt, Gradation mittel bis hart Die nächste Bildgeneration ist das Zwischennegativ oder Lavendel auf Grauträgermaterial, auch blaugrau, der Farbton lavende rührt wieder von Zusatzstoffen in der Emulsion her, wie es bei den Aufnahmefilmen auch der Fall ist. Auch fürs Internegativ gibt es heute Triacetat- und Polyesterunterlage. Sensibilisierung panchromatisch, damit man auch Color-Film duplizieren kann, Gradation weich Das Positiv entsteht auf dem einfachsten aller Filmmaterialien, unsensibilisiert, hart gradiert, dafür auf farblos klarem Träger. Die Bildschicht ist bei einigen Produkten etwas dicker und reicher an Silbersalzen, um mehr Kontrast zu ermöglichen. Neuerdings gibt es ein Positivmaterial mit Lichthofschutz-Unterguß, damit sehr dichte Vorlagen, alte Negative etwa aus Zeiten, als dies Mode war, ohne Überstrahlen kopiert werden können. Es sind schon Kopien auf Tonnegativmaterial gezogen worden, die extremen Kontrast bringen mit Höchstdichten um log 4.5 bis 5 (über zehn Blenden). Solches Material reagiert aber auch sehr hart, weshalb nicht jede Vorlage geeignet ist. Tonnegativfilm gibt es auch mit Grau- und farblosem Träger. Mit Gigabitfilm ist ein Material in die Kinematografie eingebrochen, das gleichzeitig Lichthofschutz-Unterguß hat, farblosen Träger (auch dünneren), panchromatische Schicht, extremes Auflösungsvermögen, gute Empfindlichkeit als Duplizierfilm und das bei voller Ausentwicklung der Höchstdichte jede Gradation von sehr weich bis sehr hart mitmacht. Für Positive ist Gigabitfilm nicht geeignet, seine dünne Bildschicht und das feine Silber können allenfalls für erwünscht dünne Kopien genügen, wenn man lichtschwache Projektion hat.
  12. Ich habe diese Anleitung geschrieben, weil die originalen von Paillard zum Teil Fehler, zum Teil Ungenauigkeiten enthalten. Es sind auch einige praktische Erfahrungen nicht enthalten, die ich hier weitergeben möchte. Allgemeines Bis zur Gerätenummer 100'400 (1954) hat die Kamera einen starr gesteuerten Greifer mit einer Feder. Die Filmschaltung erfolgt über knapp 170 Grad im Zyklus, wodurch der Öffnungswinkel im Umlaufverschluß 195 Grad betragen kann. Wegen des Abstands von 3 mm zwischen Verschluß und Film sind davon 192 Grad nutzbar. Die Belichtungszeit eines Einzelbildes errechnet sich mit der Formel (360 Grad/Öffnungswinkel) × Bildfrequenz. Beispiel: (360 Grad/192 Grad) × 24 = 45; die Belichtungszeit beträgt 1/45 Sekunde. Ab Gerätenummer 100'401 ist ein Greifermechanismus mit einem Gelenk weniger vorhanden. Die Greiferspitze rutscht auf einem in der Bildfensterplatte eingelassenen Nylonstück. Der Filmtransport geschieht über 180 Grad im Zyklus, der Verschlußöffnungswinkel beträgt 170 Grad. Die Modelle mit Reflexsucher haben 144 Grad Öffnungswinkel im Verschluß. Beim verstellbaren Verschluß ist die volle Öffnung 135 Grad. Gehäuse Es handelt sich um ein INCA-Leichtmetall-Druckgußgehäuse, hergestellt von der Firma Injecta in Teufenthal, Aargau. Im Boden ist/sind Messing-Gewindeeinsätze eingepreßt. Der Tragebügel besteht aus Federstahl. Werk Der Mechanismus ist als Ganzes ins Gehäuse eingeschraubt. Gegen Lichteinfall durch die Öffnungen im Gehäuse wird die äußere Werkplatine abgedichtet. Von vorne ist die Objektiv- bzw. Revolverplatine angeschraubt, die bei den Modellen mit verstellbarem Verschluß diesen auch enthält. Filmführung Es gibt Zahnrollen für beidseitig und einseitig perforierten Film. Bei der Montage derselben muß auf die richtige Schleifengröße geachtet werden. Zum Einspannen des Films hat man zwei Möglichkeiten, die von Hand und die automatische. Bei den Magazin-Modellen kann man die Führungsgabeln von den Zahnrollen abheben, feststellen und den Film von Hand einlegen. Zur automatischen Filmeinführung zieht man das Federwerk ganz auf, legt sich dann die Kamera im Schatten mit abgenommenem Deckel so auf den Schoß, daß die Optik nach vorne wegzeigt, schließt die Schleifenformer mit dem entsprechenden Hebel, läßt den Mechanismus bei maximal 32 Bildern pro Sekunde durch Druck auf den Frontauslöser laufen und schiebt den mit dem eingebauten Messer schräg beschnittenen Film nach Pfeil auf die Vorwickel-Zahnrolle. Ein, zwei Löcher weit genügt. Jetzt steckt man die volle Spule auf ihren Dorn, wobei man den Film durch Festhalten daran hindert, sich abzurollen. Ist die Spule sicher auf dem Vierkant, spannt man den Film durch Drehen der Spule leicht an. Darauf drückt man wieder auf den Auslöser, beobachtet, ob richtig eingefädelt wird und stellt bei einem Fehler sofort ab. 16-mm-Film ist ursprünglich mit angeklebten perforierten Allongen aus lichtdichtem Papier auf so genannten Tageslichtspulen verkauft worden. Heute liefern die Rohfilmhersteller Überlänge, die zum Einspannen und als Lichtschutz für die inneren Windungen dient. Wenn der Film die Nachwickel-Zahnrolle verläßt, hält man an, öffnet die Schleifenformer und läßt etwa einen Fuß Film (rund 30 cm) auslaufen. Danach steckt man den Filmanfang in den Schlitz im Spulenkern, rollt von Hand zwei, drei Umdrehungen auf, setzt die Spule auf den Dorn, dreht sie zum Spannen des Films und prüft abschließend den korrekten Filmlauf mit kurzem Auslösen. Bei den älteren Modellen kann man den Deckel nicht aufsetzen, wenn die Schleifenformer geschlossen sind. Die Filmandruckplatte kann herausgenommen werden, wenn man am oberen Ende den verchromten Knopf zieht, nach hinten schwenkt, am unteren Ende die schwarz lackierte Rändelmutter löst und die Einheit mit Vorsicht abzieht. Die Filmbahn sollte stets sauber gehalten werden mit einer Zahnbürste und bei Notwendigkeit mit einem Streichholz, niemals aber mit metallenen Gegenständen. Man kann das Holz anfeuchten, um Absatz von Filmgelatine besser wegzuräumen. Keine Wattestäbchen verwenden, denn die können sich leicht im Filmkanal verfangen und Fusseln hinterlassen, die nur schwer zu sehen oder zu beseitigen sind! Belichtung Das 16-mm-Filmsystem garantiert Anrecht auf 4000 Bilder je 100 Fuß. Deshalb läßt man den Film nach dem Einspannen mit Deckel auf Objektiv oder geschlossenem verstellbaren Verschluß auf Zählwerknull laufen. Dann stellt man auch die Scheiben des Bilderzählwerks auf Null. Die Arbeiter der Filmlabore haben das Recht, den entwickelten Streifen auf 100 Fuß zu kürzen und leere Amorce anzukleben. Wenn sie deutlich ein erstes und ein letztes Einzelbild erkennen, respektieren sie diese. Schaltungen Die Paillard-Bolex-H-Kameras besitzen eine Einrichtung, die es erlaubt, die Antriebsfeder vom Mechanimus loszukuppeln. Sollte der Kupplungshebel (Null-MOT) sich nicht ganz nach unten umlegen lassen, muß man gleichzeitig auf den Frontauslöser drücken. Nach Drücken des Auslösers kann das Werk mit einer Kurbel frei vor- und rückwärts bewegt werden. Es gibt Kurbeln zur 8:1-Welle und bei jüngeren Modellen auch zur Einzelbildwelle. Dabei spürt man die Bremswirkung des Geschwindigkeitsreglers, der eine konstante Bildfrequenz sichert. Die Zählwerke laufen in beide Richtungen mit. Der Auslöseknopf auf der rechten Seite kann in Stellung MOT eingerastet werden. Nach vorne geschoben bewirkt er Einzelbelichtung. Dabei macht die Kamera je nach Stellung des Umschalters Momentaufnahmen: I(NSTANTANEOUS) oder Belichtung, so lange auf den Auslöser gedrückt wird: T(IME). Ein über den Seitenauslöseknopf steckbares Zubehörteil ermöglicht den Ansatz eines Drahtauslösers. Elektromotoren Es gibt verschiedene Motoren. In jedem Fall ist die Aufzugkurbel (Linksgewinde) abzunehmen, bevor man einen Elektromotor anbringt. Zuvor Federwerk auskuppeln und Geschwindigkeitsregler auf 64 Bilder pro Sekunde stellen. Beim Motor MCE-17 wird die Geschwindigkeit mit dem mechanischen Regler der Kamera eingestellt. Reflexsucher Der Paillard-Bolex-Reflexsucher funktioniert mit einem Doppelprisma zwischen Objektiv und Film, dessen Kittfläche teilverspiegelt ist und 20 Prozent des Lichts abzweigt. Durch das Sucherokular und zwei Umlenkprismen hat man vergrößerte Sicht auf die Mattscheibe, die sich direkt auf dem Doppelprisma befindet. Dadurch sind technische Unschärfen ausgeschlossen. Der Rahmen des ausklappbaren Doppelprismas liegt an einer Justierschraube auf. Man sollte den Rahmen nicht zurückschnappen lassen, sondern mit dem Fingernagel führen. Falls nötig, Doppelprisma und Mattscheibe mit einem weichen fusselfreien Tuch und wenig Isopropanol reinigen. Das größere der beiden Umlenkprismen kann bei rauer Behandlung der Kamera dejustiert werden. Ich empfehle, das Gerät einem qualifizierten Feinmechaniker oder Bolex zu übergeben, um die Prismenbefestigung sorgfältig zu erneuern. Das Doppelprisma bringt einen optischen Fehler ein, der mit den RX-bezeicheten Kern-Objektiven korrigiert ist. Objektive anderer Hersteller müssen mindestens auf f/3.3 abgeblendet werden, um scharfe Aufnahmen zu geben. Objektivrevolver Es gibt unterschiedliche Ausführungen des Revolvers. Der Standart-Revolver kann mit einer 11-mm-Zentrierhülse versehen werden, welche die Kern-Stereo-Optik horizontal fixiert (erhältlich bei Bolex). Der Reflex-Revolver hat zwei Seitenstreifen, einen Klapphebel und eine Klemmvorrichtung für schwere Objektive. Die Standart-Kamera kann zusätzlich mit einer Feststellschraube im oberen Gewinde fixiert werden (rot eingelegter Kreis, erhältlich bei Bolex). Gewöhnlich ist die Objektivanordnung so, daß die Normalbrennweite in Aufnahmestellung, das Teleobjektiv oben und das Weitwinkelobjektiv unten eingesetzt sind. Man halte die Objektivgewinde sauber und mit einem Hauch Vaseline geschmiert. Objektive nicht mit Gewalt festschrauben, handfester Sitz genügt! Zubehör Die ersten H-Kameras mit Aufzugschlüssel erschienen 1936. Das erste Zubehör war die Aufzugkurbel. Es folgten ein Einzelbildzähler, Frontansatzstück für Drahtauslöser und viele andere Dinge. Die schweren Zubehöre erfordern ein Gehäuse mit großem Boden, wie es 1963 eingeführt worden ist. Geregelter oder quarzgesteuerter Elektromotor, Kassette, Kassettenmotor, Stütze, Zoom-Objektiv, Barney und weitere Teile machen die Kamera schwer und unhandlich. Dennoch ist ein ausbaubares System vorhanden, das jederzeit auf die Kamera allein mit einem kompakten Objektiv reduziert werden und frei Hand eingesetzt werden kann. Pflege Die Mechanik hat drei kritische Stellen. Das sind der Geschwindigkeitsregler, genauer seine Bremskörper im Schleiftopf, sein oberes, schwer zugängliches Lager und die Greiferlager. Weil diese Stellen empfindlich sind, sollte man die Kamera als Ganzes zur Reinigung und Schmierung in die Hände von Fachleuten geben. Man kann die Kamera für den Einsatz in Kälte umschmieren lassen („winterization“). Dabei werden die flüssigen Schmiermittel entfernt und die Mechanik mit Trockenpuder geschmiert. Die Filmkammer sollte stets staubfrei sein. Verbogene Filmspulen erzeugen Geräusche. Man sollte immer zwei, drei Leerspulen zur Hand haben, um bei besonderen Vorkommnissen nicht in Verlegenheit zu geraten. Das kann zum Beispiel geschehen, wenn man Aufnahmen sofort zur Entwicklung bringen will und den Film vor der Aufwickelspule durchschneidet. Ein Dunkelsack ist sehr nützlich. Die Paillard-Bolex sollte fein behandelt werden. Sie ist ein zuverlässiges Produkt, wenn man sie nicht trockenlaufen oder rosten läßt. Der größte Feind aber ist Sand, denn er schadet nicht nur der Kamera, sondern kann den Film ruinieren. Man kann seine H-Kamera nicht zu oft in Revision geben. Da sie nicht von außen geschmiert werden kann, sollte man sie im Abstand von zwei Jahren oder 20'000 Fuß Film pflegen lassen. Dazu gehört unbedingte Untersuchung auf Rost, denn ein Mal im Mechanismus, ist er nur mit Totalzerlegung zu bekämpfen. Verschiedenes Das Auflagemaß der C-Fassung (Gewinde 1-32 UN 2A) ist 17,526 mm (.69“). Die Objektive sollten auf 17,520 mm justiert sein, was die theoretische Schärfenebene leicht in die Bildschicht des Films hineinversetzt. Das Filmmaterial ist tendenziell ein wenig nach hinten verwölbt. Der kleine Hebel in der Filmkammer, an der Rückseite über dem Zählwerkstößel, schaltet einen kleinen Hammer ein oder aus, der im Abstand von 32 Bildern gegen die Federbüchse schlägt. Die Antriebsfeder kann nicht ganz aufgezogen werden. Sie wird auch nicht vollständig entspannt, sondern vielmehr im mittleren Bereich genutzt, wo ihr Drehmoment relativ konstant ist. Ein Aufzug ermöglicht ununterbrochene Belichtung von etwa 650 Bildern, gut 27 Sekunden bei 24 Bildern in der Sekunde. Bei Nichtgebrauch sollte man die Feder entspannen. Kamera ohne Film nicht schneller als mit 32 B./s laufen lassen! Zur Prüfung, in welchem Zustand sich eine H-Kamera befindet, zieht man die Antriebsfeder ganz auf, stellt den Geschwindigkeitsregler auf langsamsten Lauf und läßt sie kopfstehend laufen. Sie muß so ruhig laufen wie aufrecht. Bei Dünnfilm (Gigabitfilm, usw.) sollte man sich vergewissern, daß der Schleifenformer, eine exzentrisch gelagerte Zahnscheibe unmittelbar unter dem Greifer, sich leicht drehen läßt und von seiner Feder zurückgezogen wird. Das betrifft die Modelle ab 1954. Man kann eine H-Kamera frisieren. Dazu gehören Einschleifen des Getriebes, Fettschmierung, Entfernung der Federsperren, Einbau von Gummidämpfung zwischen Werk und Gehäuse, in der Basis und in den Deckel, Gummidichtung des Deckels und optimale Einstellung der Schleifengrößen (Schleifenformer entfernt). Es ist erstaunlich, wie ruhig so eine Kamera laufen kann. Unter dem Barney ist sie kaum mehr hörbar. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß die Pizar-Objektive von Kern praktische die gleiche Leistung bringen wie die Switare. Das vierlinsige Yvar 75 ist eine Tessar-Variante mit guter Mittenschärfe. Abgeblendet auf f/4 bis f/8 hat es außerordentlich schöne Zeichnung. Alle Technik um Kamera und Optik ist zweitrangig. Das Wichtigste und Schönste an der Filmerei ist immer noch das, was sich vor der Kamera abspielt. Man kümmere sich als engagierte/r Filmer/in um passende und wirkungsvolle Beleuchtung oder Ausleuchtung, um geschmackvolle Verteilung von Farben und Oberflächen, nicht zuletzt aber auch um die Bewegungen. Film ist Bewegung.
  13. Sprachlich: Groß- und Kleinschreibung bitte, nicht alles klein. Artikel eher weglassen
  14. So nebenbei: Ist es nicht eigentlich so, daß der Lohnzahler Arbeitnehmer ist und der Lohnempfänger Arbeitgeber? Man kann doch nicht jemandem Arbeit und Lohn geben, es muß ein Austausch stattfinden.
  15. 1973 (?) Bambi-Ausschnitte u. a. mit einem Mécano-Minelec, der auf den Kenner zurückgeht Winter 1976-77, Familie auf Skiern, Bolex SM 80 Herbst 1988 dann Le Grand Bleu vielleicht, auf einem Pärchen FP 20
  16. Sollte es so weit kommen, würde ich zu 9,5 raten. Da steht immerhin die hübsche Aufgabe an, eine der extrem seltenen Paillard-Bolex H 9 zu finden. Rohfilm in Neuneinhalb wird es noch lange geben. Mit meiner Perforiermaschine, die für nächstes Jahr geplant ist, möchte ich zuerst dieses Format bedienen. Als Projektor solltest du einen vollständig ausgerüsteten Diksi-Tfp. 16-9,5 auftreiben, das Beste, was man sich in dem Format wünschen kann. Eine nähere Beschreibung dieses Produktes mit guten Bildern habe ich schon länger vor. Erinnert mich dessen.
  17. Nichts für ungut, mir sind persönliche Angelegenheiten wichtig und da ich mit Herrn Koshofer Kontakt habe, konnte ich nicht anders.
  18. Hai, du Ich möchte Störung in der Elektronik vermuten, wahrscheinlich ein Elektrolytkondensator, der in die Binsen gegangen ist. Beim Tonlampenwechsel brauchst du keine Angst zu haben, die Dinger sind recht stabil. Projektor gegenhalten, Tonlampe eindrücken, wegdrehen. Du wirst spüren, worum’s geht.
  19. Auseinandernehmen, Öffnungswinkel im Verschluß messen, Greiferkonstruktion studieren, Besonderheiten notieren, mitteilen. Das sind wertvolle Hinweise auf Technikwanderung und Lizenzgeschichten für Menschen, die Industriearchäologie betreiben. Manchmal findet man gerissene Einzellösungen und unerklärliche Dinge. In Frankreich sind gerade Leute daran, die ganz schlecht dokumentierte Geschichte der Optikindustrie zu erhellen, Boyer, usw. Auch Großbritannien hat Apparatebau, in dem nur wenige sich auskennen.
  20. technology ist ein Begriff aus der Chemie und ihrer Verfahrenstechnik. Es gibt ein neues Buch über dieses Thema. http://www.makingkodakfilm.com/
  21. Nernst, nein, da hat sogar der glühende Kalk die größere Leuchtdichte. Ja, der Kleinbildgeber . . .
  22. Bitte nicht frustriert sein, aber stell’ dir vor, du schnappst dir in einem Kino ein solches Programmblatt, das du im Sessel ruhend entfaltest. Ist es nicht ein wenig unbequem? Also, ich habe den Fehler schon gemacht mit einem A-3-Blatt, beidseitig bedruckt. Das wird weniger gern gelesen und mitgenommen als ein Heftchen. Besser 8 oder 12 oder 16 Nutzen so drucken lassen, daß es in Buchbinderfaltung nach Dreiseitenbeschnitt zur richtigen Seitenfolge kommt. Eine oder zwei Klammern
  23. Von airis’ Vorschlägen gefällt mir der erste am besten. Die Schrift darf statt schwarz schon hell sein.
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