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Film-Mechaniker

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Alle erstellten Inhalte von Film-Mechaniker

  1. Ach, da antwortet ja jemand, während ich schon beinahe die Verwaltung fragen wollte, ob man meine Schnorre lösche. Beworben wird ein Anzeigenheft, ein Gratismagazin, die Drucksache film demnächst. Es liegt an vielen Kinokassen auf. Wird das aus meinem Beitrag inklusive Überschrift nicht klar? Ich muss an Michael Mittermeier denken, an seine Bremser und Nullchecker.
  2. »film demnäächst, gratis in jedem guten Kino oder im Abo« So ein Stumpfsinn! Ist ein Kino ohne dieses Heft kein gutes Kino? Über diesen Werbespruch kann ich mich nur ärgern. Etwa so blöd wie kokowää. Die Grenze zwischen frech und dumm ist verschwunden, und zwar zu Ungunsten der Frechen.
  3. Weil die meisten von uns noch nach einem dualen Weltbild erzogen und unterrichtet worden sind. Gut und Böse, Alt und Neu, Unten und Oben, Arm und Reich, Himmel und Hölle. Noch lange haben nicht alle den Schritt gemacht, fortlaufend zu integrieren. Es kann furchtbar deprimierend sein zu erleben, wie der Dinge Nimbus abhanden kommt, vielleicht ist es besser formuliert mit Mythos, mit einer Aufladung aller Menschen, Tiere, Pflanzen und Dinge. Der König war im Mittelalter nicht einfach ein Wort, wie es das heute für uns ist, sondern der Höchste. Nur Gott war noch größer, aber nicht faßbar. Analog ist die alte Zeit, digital die neue. Übergang irgendwann im 20. Jahrhundert, scharf beobachtet vielleicht 1929-30. Zusammenbruch der alten Ordnung, Umsichgreifen der Moderne. Die Moderne heute Alltag: schmucklose Zweckbauten mit verglasten Öffnungen wie ausgestanzt, die Bezeichnung Fenster eigentlich nicht verdienend. Elektrizität allüberall. Abstraktion, nicht mehr zu fassende Steuerung, unbestimmbare Leitung. Das Alte kann jederzeit gelebt werden. Wenn es verunsichert, Angst macht, stimmt etwas nicht, denn in der Vergangenheit war das Leben im Allgemeinen einfacher, langsamer, sensibler. Vor tausend Jahren sind praktisch alle Bewohner eines Dorfes ihr Leben lang nicht aus der Umgebung ihrer Nachbardörfer gegangen. Ich finde es persönlich immer wieder erholsam, mich einem altmodischen Gefühl hingeben zu können, sei es Wehmut, sei es Fernweh, wenn mich die Entscheidungsträger von heute kalt einplanen und bewerten. Die Menschenwürde ist schon in Bedrängnis, wenn man sich umsieht: Gerade im Kino gibt es mehr Monster und Überwesen als Menschen wie du und ich. Wenn ich an den Frauenfilm denke, Claudia von Alemann, Jutta Brückner, Ingemo Engström, Marianne Lüdcke, Ulrike Ottinger, Erika Runge, Helke Sander, Helma Sanders-Brahms, Ula Stöckl, Margarethe von Trotta, und die patriarchale Dominanz der jetzigen Filminhalte, muß ich sagen, daß Frau und Mann auch noch lange nicht integriert sind, sondern scharf getrennt in Herrschende und Beherrschte. Der altmodische Tati würde auch heute noch Film nehmen und nicht Video. Truffaut würde immer Film machen, nicht Video, auch Fellini, Bergman, Trnka. Ich habe schon wahnsinnig tolle Video gesehen, zum Beispiel von Adrian Marthaler. Es ist etwas Eigenes, mit dem Film nur entfernt verwandt. Vielleicht ist es diese Verwandtschaft wie zwischen Stiefbrüdern, die gerne Unmut aufkommen läßt.
  4. Daß es eine Schrittkopie ist, kann jeder an den einzelnen Bildrahmen sehen und an der leichten Überlappung derselben Mitte Bildstrich. Daß es eine Arri KM 35 war, erkenne ich an der Spur, die eine Kerbe im Kopierfenster hinterläßt. Debrie haben wieder eine andere solche Kennzeichnung. Der Spleiß ist übrigens sauber gemacht, ein Beispiel für alle. Man kann ihn noch besser machen, indem man die Ecken der Filmenden vor dem Kleben im 45-Grad-Winkel ganz wenig abschneidet. Dieserart braucht man die fertige Filmverbindung nicht mehr zuzurichten, um die Gefahr abzuwenden, daß der Spleiß irgendwo hängenbleibt, früher vor allem an den Samtbändern.
  5. Was ich bis jetzt zusammengetragen habe, noch unordentlich: ■ Marvellous Cinematograph, Jean Aimé LeRoy, 1893 (?), New York City, NY, Schläger ■ Carl J. Lang, 1908-09, Olean, NY, Doppelblende (zwei Wellen); ähnlich Power-Cameragraph Nr. 5 ■ Monarch Theatre Supply, Chicago, IL ■ Eidoloscope, Eugène Augustin Lauste für Woodville Latham, 1895 bis 1898 Sternrad und Schaltrolle, Blendenwelle 4:1 zur Stiftwelle übersetzt; Filmbreite 2 Zoll, Filmschritt ¾ Zoll, bis 12 B./s hinab flimmerfrei, einer der ersten Projektoren mit Schleifen im Film ■ Phantoscope, Armat-Jenkins, 1894, finanziert von einem J. P. Freeman. Vitascope Armat. Filmschleife. Jenkins-Kamera auch mit Schläger Edison’s Vitascope 23. April 1896, Schläger ■ Standard, 1905, American Moving Picture Co., Washington, DC ■ Biograph, 1897, A. M. C., New York City, NY, 2¾ Zoll breiter Film ■ Magniscope, Edward Hill Amet (*10. November 1860), Chicago, IL, 1893 bis 1900; unperforiertes Celluloid von Carbutt, perforierende Kamera; Projektor mit „Woodpecker Cam“ von seiner patentierten Ticket Printing Scale von 1888. Clutch trip (Reibrad), noisy, 9 Bilder je Kurbelumdrehung ■ Baird Motion Picture Machine Co., New York und Newark, NJ, 1913 (35 mm) ■ Cameron Picture Machine Co., Brooklyn, New York, NY, 1913 ■ Cannock, Frank, New York, NY, Cinematograph 35mm projector (oil bath Geneva movement), 1903. Edengraph 35mm projector, 1908. → Simplex ■ Century K, 1939, Century Projector Corp. ■ Criterioscope 35mm projector, J. B. Colt & Co., New York, NY, 1897 ■ Coxsackie Holding Corp., Coxsackie, New York, 1912 ??? ■ DeVry Corp.(1913-29), merged with Q. R. S. Corp. in 1929, forming the QRS-DeVry Corp., Chicago, IL, 1913 (35 mm). Herman(n) DeVry ■ Optigraph- und Motiograph-Modelle, Enterprise Optical Mfg. Co., Chicago, IL, A. C. Roebuck, 1896 bis 1935; Motiograph-Modell 1 1908, Modell 1A 1909 (etwa 1000 Stück) ■ Projectoscope 1896 projector 35mm, International Film Co., USA (Charles H. Webster) ??? ■ Cineograph, 1897 bis 1899, Marvel 1910, Sigmund Lubin, Philadelphia, PA; 1912 vom Markt verschwunden, grobes Gerät ■ Monarch Film Service, Memphis, TN, Monarch Motion Picture Machine, mehrere Modelle, 1912 bis 1918, 35mm (double interior shutter), Erkki Huhtamo Collection, Los Angeles ■ 35-mm-Film-Projektor 1897, Power Co., Nicholas P., New York, NY, bis 1925; 1896(?)-97 Vorführer bei Koster & Bial Music Hall, New York City, dann in einem Vaudeville in Brooklyn. Power’s Peerless Projector (nur wenige verkauft), 1897(?)-98, fünftes Modell 1907 ■ Simplex 1908 projector 35mm, Precision Machine Co., New York, NY, founded in 1909. After 1929-30 see International Projector Corp., New York ■ Veriscope 60mm camera and projector 1897 (built by Enoch J. Rector of Edison Works, also Ikonograph) ■ Zenith, 1921, Safety Projector and Film Co., Duluth ■ Polyscope 35mm projector 1907 bis 1910, The Selig Polyscope Co., Chicago, IL, Col. W. N. und Andrew Schustek ■ 35-mm-Film-Projektor, 1910 (?), Swanson, Crawford Film Co., St. Louis ■ Animatograph-Projektor, 1913, Victor Animatograph Co. Inc., Davenport, Iowa; Schläger ■ Wenzel ■ Gardiner ■ William „Pop“ T. Rock, 1899 zur Vitagraph Co. of America, partner Wainright, erstes Kino in New Orleans 1896 ■ Edward, Earl ■ Kinedrome, George K. Spoor of Essanay, Chicago ■ Viascope von Pink, Greiferantrieb Allgemein zur Filmindustrie in den USA: Bis zum Ersten Weltkrieg beherrschte Pathé frères fast alles. 90 Prozent aller in Amerika aufgeführten Filme vor 1914 stammten aus Frankreich (Pathé, Gaumont, Eclair, Méliès u. a.). Neun von zehn Projektoren in den Nickelodeons waren französische.
  6. ARRI-Schritt-Kontakt-Kopiermaschine, kann ich noch anfügen.
  7. Hallo, thommi Streng nach deinen Kriterien geantwortet komme ich auf drei Geräte: als Betrachter das Zeiß-Moviscop, als Lichttonwiedergeber ein billiger Projektor, als 2-Teller-Tisch ein Schmid. Die Entscheidung ist deine.
  8. Freunde, Herodes ist schon lange nicht mehr, es geht zum Glück auch nicht um eine Volkszählung. Weil ich mich vermehrt mit dem Thema Filmbetrachter und Anverwandte auseinandersetze, kam die Frage auf, wie es um eines der ältesten entsprechenden Produkte in Mitteleuropa steht. Die Moviola gibt oder gab es als Tischmodell, heute heißt es wohl Table Top, und mit Fahrgestell. Ältere sind schwarz, jüngere grün lackiert. Alles Mögliche an Format- und Bildtonkombinationen. Wer so ein Gerät herumstehen hat, sei doch so gut und teile es im Forum mit. Als kleiner Appetitmacher dieses hier: http://www.youtube.com/watch?v=lqysesfv7ew&NR=1 Ab 8:00 Wer weiß, was für Geschichten zum Vorschein kommen?
  9. Hello, exciterlamp What an amazing start are you making with that lot of most interesting pictures! I think it might be worth a little debate whether the forum should get an extra section in English or something the like. Dein Deutsch ist nicht so schrecklich. Es gibt Schlimmeres von Menschen, die deutsch sprechen. Bestimmt weiss jemand von uns eine Antwort auf deine Fragen. Ich befasse mich in erster Linie mit der Technik. Willkommen (virtuell) auf dem Kontinent!
  10. Es tut mir leid, daß ich hier stänkere, aber ich finde die Idee für diese Titelseite nicht gut. Ich glaube, man kann auch nicht sexistische Möglichkeiten finden, eine Filmkamera darzustellen. Schade
  11. ? Wer anderes als cinerama hat das Thema eingeläutet, das sich rein um EDV dreht? Es ist mir nicht gelungen, die Filmtechnik ins Spiel zu bringen, vielleicht ein wenig. 2K, 4K, also 2 Kilo, 4 Kilo, also 2000, 4000 Zeilen vertikale Auflösung, ist das Filmtechnik? Stört es euch nicht, Mitgliedernamen zu haben, die Nähe zum Celluloid anzeigen, und im Vorführerforum über Computertechnik zu schreiben? Ich entmische mich an dieser Stelle, weil mich wirklich nur Filmtechnik interessiert. Die ist nicht so abstrakt.
  12. Danke, travenon, daß du das übernommen hast. Dachte schon, ich müsse noch darauf hinweisen, habe es aber bleiben lassen. Was die Riementriebe betrifft, möchte ich sagen, daß wir heute in komfortabler Lage sind mit Kunststoffen, die es früher nicht gab. Man kann sich einen etwas teureren Riemen oder O-Ring leisten und hat dann Ruhe für Jahre, Stichwort Silizium. Andere sagen Silicon, das ist reines Englisch. Es heißt übrigens O-Ring, nicht 0-Ring, also Buchstabe, nicht Ziffer. Aus gegenteiliger Perspektive läßt sich vertreten, möglichst günstige Verbrauchsartikel zu verwenden, einfach regelmäßig getauscht. Ich bin persönlich bei diesem Konzept zu Hause, schreibt mich meinetwegen dem 19. Jahrhundert zu. Wofür haben wir mehr Bewunderung und wovon hatten wir mehr Nutzen, von den offenen Apparaten mit Gußgestell und angebautem Getriebe oder von blechverschalten Geräten, auf denen ein Kleber sitzt mit der Service-Hotline-Nummer?
  13. Schon klar. Man sieht, daß der Trafo für 220 Volt ausgelegt ist, und für nichts anderes mehr. Das Thema hatten wir schon im Forum, vielleicht findest du den Faden: Die Netzspannung wird immer mal wieder angehoben, damit der Markt für neue Elektroartikel geräumt wird. Das ist übrigens der fiese Trick hinter der Energiesparlampe-Glühlampe-Geschichte, daß die so genannten Energiesparlampen bei erhöhter Spannung nicht mehr zuverlässig zünden. Die Hausfrau nimmt an, die Lampe wäre am Ende ihrer Lebensdauer und geht Ersatz kaufen. Das ist so obermies. Besorge dir einen neuen (alten) Projektor. Meine Empfehlung für Super-8: Eumig Mark S mit neuen Motorlagern, neuen Motorhalterungen und Trafo bis 250 V.
  14. Der Sturm wäre mir schnuppe. Entsürtung nicht, das ist eine Neuschöpfung. :) Mir ist bis heute nicht klar geworden, worin der Zwang zur EDV besteht, demzufolge Filmmuster, materieller Schnitt und Zwischenfilme umgangen werden. Computer schön und gut, doch Schreiben tut er nicht für mich. Die Buchstaben in den Büchern stehen irrsinnig geradlinig nebeneinander, doch das ist nur die Form. Bewegte Bilder sind noch heikler als Teil unserer so genannten Kultur. Man kann in der Höhe 6144 oder 12'288 Pixelreihen einrichten, es ist bloß untergeordneter Aufwand. Warum Video Film vorgezogen wird, und zwar weltweit unbewußt, möchte ich mit einer Einzelheit darlegen. Beim Fernsehsystem PAL beträgt die Austastzeit gut 8,5 Prozent, das heißt während knapp 91,5 Prozent der Zeit findet Aufzeichnung statt. Bei der Filmaufnahme beträgt das Verhältnis Belichtung-Transport im Allgemeinen 1:1 (Verschlußöffnungswinkel 180 Grad). Viele Kameras haben den Öffnungswinkel 160 oder 170 Grad, einige wenige 230 beziehungsweise 235 Grad. Video ist näher beim Leben, wir sehen ja ununterbrochen. Die Filmtechnik scheint in diesem Punkt festzustecken. Digitales Video kommt sogar ohne Dunkelpause aus. Es ist die Gier, nach welcher entschieden wird. Der ewige Opportunismus, mit geringstem Aufwand größten Gewinn machen zu wollen. Diese Grundhaltung, dem Publikum abzunehmen, so viel nur geht, und dafür zu geben, so wenig nur geht oder so lange das Ewiggleiche geht, läßt die Produzenten sich natürlich auf alles stürzen, was die Sache verkürzt und kostengünstiger macht. Den Zuschauern ist es einerlei, man hat noch keinen Entrüstungssturm im Kino erlebt, weil es nach Video aussieht. Jüngere als ich schalten irgend so eine Filmartefakt-Funktion zu ihrem Video und freuen sich daran, daß es wie Film aussieht. Kulturell und vom Bewußtsein her sind viele auf der Stufe desjenigen, der noch nie früh morgens bei der Arbeit der Metzger dabei war, sondern einfach Wurst, Hamburger oder Döner Kebab in sich hinein stopft. Daß hinter dem Brot Müller stehen und Bauern, ist ihm auch nicht geläufig. Ich finde es schrecklich, was die Menschheit an Bildern hineinzieht. Jeden Tag gibt es Farbbilder und Informationshäppchen von Menschen, die wir alle nicht kennen. Habe ich eine Beziehung zu Doutzen Kroes, die mir ihre gewaschenen Haare zeigt, interessiert mich Roger Federer, der hier in der Nähe aufgewachsen ist? Es ist schrecklich genug, ihn zufällig in einer Werbung zu hören, wie er für eine Bank etwas nuschelt. Ist der sprachbehindert? Sind wir sehbehindert geworden oder sehfaul? Ja, ich glaube, da liegt’s. Was in dem Halbschlaf für Träume kommen mögen, wenn wir den Drang des Ird’schen abgeschüttelt . . .
  15. Ich bin mit hansbear. Ich finde auch, es gibt zu viel EDV im Filmvorführerforum. Es gibt überhaupt zu viel Elektronik im Leben. Zu viel Elektrik! Für uns sind doch technisch-mechanische, chemische und optische Themen zentral. Dann kommt lange nichts und dann kommen die Themen des Kinoalltages. Ich bin im Bilde darüber, wie bei der Filmproduktion vorgegangen wird. Der uninteressanteste Teil ist die EDV. Wäre dem nicht so, hätten auch die Diskussion über Vorverstärker-Entzerrungskurven und eine über die Entwicklung neuer Magnetwerkstoffe mit ihren Eigenschaften hier Platz genommen. DOS leben vom Magnetismus und wie man eine Festplatte beschreibt. Es hat noch niemand hier die Frage gestellt, was man im Kopierwerk tun kann, um die Schärfe zu verbessern. Vollflächiger Kontakt zwischen Ausgangsmaterial und Rohfilm ist nicht selbstverständlich. Für die Projektion wäre das Thema Film in der Schärfenebene, genauer: Schärfenschale des Objektives noch ein Mal so spannend. Ich habe fertig.
  16. Nein. Wie du richtig sagst, läßt sich an der Filmschrumpfung nichts machen. Sie hängt mit dem langsamen Zerfall der Makromoleküle zusammen, you know, Celluloseketten, die abbrechen. Bei der Firma Technicolor hatte Rohfilm einfach einen anderen Stellenwert als z. B. bei der Firma Perutz. Technicolor 4, da wir uns in den 1950er Jahren und später aufhalten, war Imbibitionsdruck, Übersaugverfahren, wie es genannt wurde. Der Rohfilm ist einfachster Schwarzweißfilm. Die Tonspur wurde fotografisch erzeugt, das Bild aber eben auf dem berühmten rostfreien Stahlband voller Zähne während etwa 30 Sekunden von je einem durchgefärbten Matrizenfilm aufgetragen, Blaugrün, Purpur und Gelb. Es gibt, und damit müssen wir hauptsächlich leben, unterschiedlich gutes Triacetat. Bekannt sind heftig vom Essigsyndrom befallene Chargen der Firma Gevaert vom Anfang der 1960er Jahre, Kine- und Magnetfilme. Weniger bekannt sind Perutz-Kopien und andere Materialien dieser Firma aus den 1910er Jahren, die man für 20jährig halten kann. Das ist Nitrofilm, klar, eine etwas andere Geschichte, dennoch . . . Selbst bei Polyester gibt es Unterschiede. Ich sollte nicht zu sehr in die Einzelheiten gehen, nur so viel: PETP-Träger wird bei der Fabrikation gereckt. Das geschieht nacheinander in der Breite und der Länge nach auf kräftigen Kalandern (Rollengestellen). PETP hat eine teilkristalline Struktur, die man zu sehen bekommt, wenn man ein Filmstück zerreißt. Man braucht das Material nur am Rand wenig einzuschneiden, um es darauf durchreißen zu können. Intakten Film reißt du praktisch nicht entzwei, weil die Kanten ganz leicht verrundet sind. Das wiederum ist das Geheimnis des Spaltens und welche Temperatur dabei entsteht. Einen schönen Abend allerseits!
  17. Hi, Gangolf CinemaScope ist im Grunde Vollbild-Aufnahme, Seitenverhältnis 3:4, mit Amorphose um den Faktor 2 und Nicht-ganz-Vollbild-Wiedergabe mit Anamorphose um den Faktor 2. Das Nicht-ganz entspricht der Differenz zwischen 3:8 (1:2,66) und einem Bild, das Magnetpisten innerhalb der Lochreihen etwas Platz macht. Die Lochreihen der Filmperforation des Positives haben einen etwas größeren Abstand als beim gewöhnlichen Material und sind kleiner. Die Bildfläche ist sogar noch größer als 18 x 24 mm. Für das Seitenverhältnis haben die Techniker vor 58 Jahren 1:2,55 festgelegt. Wer originale CinemaScope-COMMAG-Kopien 1:2,66 spielen will, muß vorher die Magnetpisten vom Film entfernen, die die Bildseitenränder überdecken (auf dem Filmrücken). Es ist also nicht möglich, ohne etwas vom Bilde zu unterschlagen. Desgleichen mit CinemaScope-COMOPT. Aus dem Bild 1:2,35 kann man wohl 1:2,55 herausgreifen, man schneidet damit aber vertikal Inhalt ab. Spezialisten können zum Schatz im Silbersee bestimmt Auskunft geben.
  18. Die Schrumpfung in Längsrichtung hat erst ein Mal keinen Einfluß auf den Bildstand, quer zur Filmlaufrichtung schon. Prinzipiell sollte ein 16-mm-Film-Projektor auch um 10 Promille geschrumpftes Material sicher führen, und das könnte der wunde Punkt sein. Schaue nach, ob die Seitenführung des Apparates frei spielt. Lege einen der schlecht stehenden Streifen ein, Greiferzähne dürfen ihn nicht berühren, und ziehe ihn von Hand im Filmkanal auf und ab, dabei leicht zur Seite bewegend. Wenn du Spiel merkst, bevor die Schiene bewegt wird, steht sie zu weit ab. Seitliche Filmführung ist Voraussetzung für brauchbaren Bildstand bei Filmantrieben der Klasse 1. Ich kann nicht erwarten, daß du Stahlfilm zur Justierung im Hause hast, das ist aufs untere Abmaß (15,83 mm) zugeschliffener Federstahl. Service-Techniker stellen damit die Filmbahn ein. Es gibt eben bei älterem Acetatfilm tatsächlich quer zur Laufrichtung stärker schrumpfende Chargen. Heute ist das fast vergessen und mit Polyester sowieso nicht mehr so wichtig. Vielleicht hast du eine Meßschraube in der Nähe. Es würde mich interessieren, welche Breite du so mißt. Eine Schleife in den Film legen. Du kannst auch einen Filmabschnitt in ein Diarähmchen klemmen, möglichst genau um ein ganzzahliges Vielfaches vergrößert projizieren (zum Beispiel 4,25 Meter Projektionsdistanz bei Brennweite 85 mm ergibt 50fache Vergrößerung) und zwei Maße an der Wand erfassen, die Filmbreite und den Lochabstand. Daraus kann man einiges ableiten.
  19. Immer zuerst den Film untersuchen, dann den Apparat Bildstrich sichtbar machen (im Lauf). Falls kein ausgeprägter Bildrahmen erkennbar ist, handelt es sich um kontinuierlich belichtetes Material. Damit ist die Möglichkeit für schlechteren Bildstand gegeben. Unruhe würde dabei sofort als Unterschied zwischen Laufbild und Bildrahmen beziehungsweise Bildstrich auffallen. Es gibt auch intermittierend belichtete Kopien mit schlechtem Bildstand, aber doch eher selten. Präzisionskopien, auch selten, bei denen das Material über die Perforation zur Belichtung vollkommen still gesetzt wird, haben einen Bildstand wie angenagelt. Echte Technicolor-Drucke haben sehr guten Bildstand. Wenn nur TC draufsteht, aber Eastmancolor drin ist, sieht es anders aus. Der nächste Punkt ist das Zusammenspiel Film-Apparat. Es lohnt sich, die Kopien zu reinigen und danach zu wachsen. Mit dem Siemens & Halske 2000 ist das absolut angezeigt. Schwarzweißfilm hat oft etwas weichere Gelatine, weil eine Härtung nicht Teil der Entwicklung ist wie bei Farbfilmen. Darum erst recht wachsen. Irgendwo hier im Forum habe ich ein Mal, glaube ich, das Rezept einer Filmwachsmischung angegeben. Daß das Gerät blitzsauber sein soll, ist selbstverständlich. Kinderzahnbürste, eventuell ein wenig Isopropanol auf die Borsten gegeben. Keine Lappen und keine Wattestäbchen. Am Schluß mit bloßem Finger überwischen. Kameraleute geben nach der Reinigung der Filmbahn mit dem Finger etwas Talg von ihrem Nasenflügel auf die Andruckplatte, nur einen Hauch. Das ist eine wahnsinnig wirksame Mischung. Zuletzt den Projektor anschauen und anhören. Wenn er im Leerlauf klappernde Geräusche von sich gibt, ist schon etwas nicht in Ordnung. Beim 2000 kann man den Filmantrieb abnehmen und genau untersuchen. Es darf kein Spiel vorhanden sein, eventuell sollte eine Feder ersetzt werden. Die Ölschmierung muß funktionieren, d. h. die Zuführfilzstreifen müssen ölgetränkt sein und die entsprechenden Teile berühren. Alle Lager, Gleitlager beim 2000, freuen sich über Schmierstoff. Bei dem Projektor sind es schmierstoffgetränkte Sinterlager. Bei einer Generalüberholung werden diese Lager wieder in warmes Öl gelegt. Ausgelaufene Lager können Ursache von schlechtem Bildstand sein. Filmvorführer führen umso besser vor, je inniger sie mit Gerät und Film verbunden sind. Am Umrollplatz, den du dir nicht schön genug einrichten kannst, lernst du die Kopie kennen. Verbrüdere dich mit ihr. Faß das Zeug an. Wenn du Schweißhände hast, nur auf den Kanten. Baumwollhandschuhe sind nichts Schlechtes, man muß mit ihnen nur aufpassen, nicht an Spleißen und Einrissen hängen zu bleiben, was Fusseln hinterläßt, die später schicksalhaft im Bildfenster auftauchen. Erzähl’ uns später doch, was du alles angestellt hast!
  20. http://www.projectionniste.net/ http://www.forum.cin...e.com/index.php
  21. Oh, mich freut’s, wenn Filmer aktiv sind. Ein Labor weniger, das ist der Weltenlauf. Mir ist damals auch ein Lieferant nach dem anderen abhanden gekommen, ich mußte mich zur Decke strecken, um bestimmte Chemikalien zu beschaffen. Du suchst nach Hydrochinon, rein, brauchst einige Kilo davon und gleichzeitig wird die Substanz in 18-Tonnen-Güterwagen durch die Stadt geschoben. Wenn beim Umladen ein Kilo zu Boden fällt oder in der Zisterne zurückbleibt, brauchst du nicht zu glauben, das kaufen zu können. Kaufen, Bezahlung, Geld . . . Nichts da! Beschaffungsstress. Ein Mal brauchte ich einen 35er Schneidetisch für einen Kunden. Ein Produzent in der Stadt hat einen Steenbeck 2000. Den konnte ich in Gebrauchsleihe nehmen. Ein neuer KEM hätte 42'000 Euro gekostet. Ein bißchen viel für die paar Rollen gesichteten Film. Der Steenbeck hat sich dafür langsam in seine Einzelteile aufgelöst, erst ein paar Umlenkrollen, dann zwei Steuerkarten, weiter ein Zahnriemen im Tonteil und zuletzt auch das Tischblatt, das bei dieser Marke eben aus Preßspan besteht. Wir werden nicht jünger. Ich hoffe, eines Tages wieder ein Laboratorium betreiben zu können. Umkehrentwicklung wird sicher dabei sein.
  22. Doch, ich habe mir Gedanken über die Filmtrocknung gemacht. Sankt-Nikolaus-Lachen HOHOHOHO Bestandteil der Ausrüstung ist auch eine Trockentrommel mit Halterung. Diese kann auf Stützen oder an der Decke befestigt werden. Auf die Trommel kommt eine Auflage, die jegliches Verschrammen ausschließt. Der Trommelantrieb geschieht elektromotorisch. Es ist alles aus der Praxis abgeleitet. Für mehrere Tausend Euro biete ich schon etwas Brauchbares an. Da jedes Bestandteil einzeln erhältlich sein wird, kann man mehrere Trommeln aufstellen und damit pausenlos arbeiten. 400 Fuß (122 Meter) passen in eine Spirale von rund 90 cm Durchmesser. Wie man alles handhabt, wird in einem Manual genau beschrieben sein, das ebenfalls zu jeder Ausrüstung gehört. Ich habe auch gerechnet. Man ist im Negativ-Positiv-Verfahren so schnell wie eine Maschine, die mit 90 Fuß pro Minute läuft, 24 B./s. Auf längere Zeit ist man sogar schneller, weil man keine Leerlaufzeiten wie mit Maschinen hat (Zugfilm). Ein anderer Vorzug ist, daß jede Portion ungekürzt bearbeitet werden kann. Man braucht keine rostfreien Klammern, kein wasserfestes Klebeband und keine Formatumbauten. Größte Gleichmäßigkeit innerhalb der Portionen. Sofortige Änderungen von Badfolge und Zeiten. Bessere Wässerung.
  23. Hallo, Niklas Kleine Zusammenstellung: Mafi (Max Fiedler, Freudenstadt), vor Jahrzehnten Lieferant von Kinofilmrahmen und -entwicklungströgen; JoBo (Johannes Bockemühl, Gummersbach-Derschlag), da gab es Kunststoffspiralen bis 30 Meter in den Breiten 70, 35 und 16; die Spritzgußwerkzeuge hat Kahl, er könnte grundsätzlich liefern, will aber nicht; Honeywell-Nikor (sprich: Neikor, Springfield, Massachusetts), das waren Spiralen aus rostfreiem Stahl bis 300 Meter, findet man selten in der Bucht; Lomo (St.-Peter-Burg), Kunststoffspiralen bis 15 Meter; Hewes (Gamlingay, Bedfordshire, England), Spiralen aus rostfreiem Stahl, 35 mm x 7,62 m; Kindermann, rostfreier Stahl, bis 30 Meter, werden nicht mehr hergestellt. Ich plane, eine Filmentwicklungsausrüstung auf den Markt zu bringen, die der Lücke entspricht. Sie ist in erster Linie für professionelle Handentwicklung gedacht. Es sollen Spiralen bis 300 Meter erhältlich sein. Wenn du so viel Geduld hast, sind wir voraussichtlich Herbst 2011 im Gespräch. Es gibt bereits einige Interessenten, peaceman ist auch dabei. Kontaktiere doch ihn mal.
  24. Mon Oncle von Jacques Tati(cheff), 1958 Große Kunst, was da geschehen ist. Tati stellt eigentlich nur die alte versinkende Welt und die neue einander in Bild und Ton gegenüber, ohne anzuklagen, ohne Verantwortliche zu suchen. Doch wie er das macht, ist alle Schwächen der Produktion mehrfach wert. Finde ich. Man hat ihm ja vorgeworfen, furchtbar langsam zu arbeiten. Nur das Beste an Technik war gut genug, es mußte die Mitchell sein, Eastmancolor. Er hat seine Mitgestalter zu äußerster Zurückhaltung angehalten. Die Kamera steht fest, es wird kaum geschwenkt, man bemerkt nur mit der Zeit, daß jedes Bestandteil sich exakt ins Ganze einfügt. Bereits die Eröffnung ist perfekt gefügt. Auf einer Baustelle, Preßlufthammerlärm, ein Arbeiter spielt schuften, man sieht es gut, doch man läßt sich sofort auf den Stil ein. Tati inszeniert ungehemmt auf sein Ziel hin, er läßt Theater entstehen, das nur abgefilmt zu werden braucht. Für die passende Hundeszene sind viele Meter Film durch die Kamera gerollt, viele Einzelproben haben stattgefunden. Nichts ist dem Zufall überlassen. Das Orchester im Studio spielt ebenso mit traumwandlerischer Präzision. Mit einem Bein stehe ich noch in den letzten Zügen der alten Zeit. Ich schätze das, trotz aller Verkrampfung, die damit einhergeht, es ist so eine reiche und feingestaltige Zeit gewesen, die nun von grober, brutaler und hektischer Idiotie überwalzt ist. Man muß schon aus Zufall ein schönes Buch besitzen oder in einer Bibliothek auf eines stoßen, um den Unterschied zum heutigen Massenartikel zu erkennen. Es werden doch keine Bilder mehr im Tiefdruckverfahren hergestellt, es werden nicht mehr Text und Bilder auf verschiedenes Papier gedruckt. Kunst hat Kunsthandwerk zur Voraussetzung. Tatis Filmkunst hat als Grundlage ruhiges, ja bedächtiges Vorgehen. Erst wenn in einer Szene alle ihren Rhythmus gefunden haben, wird gedreht. Kunst unterscheidet sich von Kunsthandwerk und einfachem Handwerk durch das Innere. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, heißt es. Das Innenleben, körperlich, seelisch und geistig, unterscheidet uns vom Tier. Wir haben die komplizierteren chemischen Vorgänge im Leib als jedes Tier. Wir können Sachen essen und verdauen, die kein Tier schluckt. Deshalb ist Paarung für Menschen das ganze Jahr über ein Thema. Deshalb gibt es für uns so etwas wie Geduld, Rücksichtnahme, Sehnsucht und Unrecht. Deshalb tanzen und singen wir. Der allgemein gehandelte, in der Mehrzahl amerikanische oder sonst hollywudelnde Film spricht Seele und Geist nicht an. Da gibt es nur Effekte, Fantasiegeschichten für Kinderverstand und Avatar. Entschuldigt, ich finde den einfach gräßlich. Ich hoffe und wünsche, daß Ihr Mon Oncle in seinem originalen Zustand im Kino erlebt, Academy-Bild, Kohlenlicht, Mono-Lichtton, 24 Bilder pro Sekunde. Vielleicht findet man Zugang zu Tati erst durch einen anderen Streifen von ihm, Jour de Fête oder Les Vacances de Monsieur Hulot oder Playtime. Den muß man allerdings in 70 mm sehen. Kunst erhebt.
  25. saalbau, es ist amüsant, deine Beiträge zu lesen, schön auch, daß noch jemand in Österreich im Forum dabei ist. Mir ist plötzlich dazu eingefallen: Wein, Wein, nur du allein . . . Klingt jedenfalls besser als Wien, Wien, nur du allien . . .
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